Sukadev Bretzs Beiträge (5935)

Sortieren nach

Wie man zur Befreiung kommt

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! In der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 56. Vers heißt es: „Ist gleiche Reinheit in Purusha, der Seele, und Sattva, kommt die Befreiung.“

Dies ist der Abschlussvers des 3. Kapitels des Yoga Sutras. Und darin geht es noch einmal darum, wie man zur Befreiung kommt. Im 1. Kapitel des Yoga Sutra sagte Patanjali: „Yogas Chitta Vritti Nirodhah“. Yoga ist das Zur-Ruhe-Kommen der Gedanken im Geist. Tada Drashtuh Swarupe Vasthanam.“ – Dritter Vers, erstes Kapitels: „Dann ruht der Sehende in seinem wahren Wesen.“ Dieses Ruhen im wahren Wesen, das ist Befreiung, das ist die Selbstverwirklichung. In dieser Ruhe liegt die Gleichheit: „Samye“. Dieses „Samye“ heißt auch: „Shuddhi: Reinheit“.

Man kann diesen Vers auch so interpretieren: Sind die Gedanken in Samye - zur Ruhe gekommen, dann sind sie auch rein. Ruhige Gedanken könnten ja auch träge sein, also tamasig oder depressiv. Aber sind die Gedanken in der Gleichheit -Shuddhi, in Reinheit und Durchlässigkeit, dann manifestiert sich eine Reinheit wie im Purusha. Dann erfährt man in diesem reinen, sattvigen Geist Purusha, das wahre Bewusstsein. Und die vollständige Erfahrung von Purusha heißt Befreiung.

Daher ist lohnt es sich auf jeden Fall, alles daranzusetzen, den Geist sattvig, rein und durchlässig lassen zu werden. Dann kommst du zu deiner wahren Seele, zu deiner wahren Natur. Manchmal stellen wir uns die Frage: „Wozu dienen spirituelle Praktiken?“

Du bist jetzt schon das ewige, alldurchdringende, all scheinende, reine Selbst. Du brauchst nichts zu machen, um das höchste Selbst zu sein. Du bist es jetzt und in diesem Moment. Warum also spirituelle Praktiken üben? Um das höchste Selbst wahrzunehmen, muss der Geist gereinigt werden. Erst dann wird er durchlässig und erst dann kann Bewusstsein sich selbst wahrnehmen. Es ist es also wert, dass du auf deine Ernährung achtest, dass du auf deine Kleidung achtest, dass du auf deine Worte achtest und dass du darauf achtest, wie deine Wohnung eingerichtet ist. Und es ist darum wichtig, darauf zu achten, wie du mit anderen Menschen umgehst. All das kannst du mit Sattva machen, mit Reinheit, mit Hochachtung, mit Respekt vor dir selbst und vor der Umwelt. Fülle dich selbst und deine Umwelt mit Schönheit und Reinheit. All das trägt dazu bei, dass dein Geist in einen sattvigen Gemütszustand kommt und du deine wahre Natur erfahren kannst. Dann gilt es nur noch, deine Bewusstheit auszudehnen und ganz im Hier und Jetzt zu sein. Dann erfährst du dich als Purusha, als eine Seele des ganzen Universums.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...

Im Hier und Jetzt ist das höchste Selbst

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Patanjali schreibt in der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 55. Vers:
„Das höchste Wissen, geboren aus der Unterscheidungskraft, transzendiert alle Objekte und Sphären auf jede Weise, gänzlich und gleichzeitig.“
Vorher hatte er über Konzentration im Hier und Jetzt gesprochen. Ist der Geist ganz im Hier und Jetzt, dann entstehen Viveka, Unterscheidungskraft und Jnana, höchstes Wissen.

Das höchste Selbst ist hier und jetzt. So wie du nachdenkst, bist du in der Vergangenheit, bist du in der Zukunft. So wie du Dinge auf dich selbst beziehst, bist du wieder getrennt von allem. Etwas auf sich selbst zu beziehen, heißt immer, nicht in der vollständigen Gegenwart zu sein, denn ein Unterschied ist nur möglich über zeitliche und räumliche Unterscheidungen. Wenn du ganz im Hier und Jetzt bist, entsteht Viveka, Unterscheidungskraft. Denn in diesem Grad unterscheidest du nicht mehr.

Dann ist plötzlich Wissen da, Jnana. Und dieses höchste Wissen geht jenseits aller Objekte und aller Sphären. Es ist das absolute Wissen. Die Erkenntnis der Einheit, die Erkenntnis des höchsten Selbst. Darum hier noch einmal der Ratschlag:

Nimm dir immer wieder zwischendurch am Tag ein paar Momente, in denen du nur im Hier und Jetzt bist, in denen du den Worten eine Pause gönnst, in denen du deine Bewusstheit in alle Richtungen ausdehnst, in denen du ganz im Hier bist, ganz im Jetzt. Vor allem im Jetzt. Das Hier wird sich dann in alle Richtungen zum Unendlichen hin ausdehnen. Übe das. Immer wieder. Und am besten genau jetzt.
Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...
Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute spreche ich über dieYoga Sutra, 54. Vers des 3. Kapitels aus Patanjalis Yoga Sutra. In der Version des Buches „Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von heute“. Hier sagt Patanjali:

„So kommt das Wissen um den Unterschied zwischen zwei ähnlichen Objekten, deren Unterschied nicht durch Art, Merkmale oder Ort bestimmt werden kann.“

Das ist ja ein etwas komplexerer Vers. Dinge können ähnlich sein, Dinge können unterschiedlich sein. Dinge scheinen sich zu gleichen, sind aber unterschiedlich. Dinge scheinen unterschiedlich zu sein und sind ähnlich.
Dieser Vers soll zeigen, dass wir Unterschiede zwischen der einen und der anderen Situation erkennen können, wenn wir starke Achtsamkeit entwickeln und wirklich den Moment mit großer Bewusstheit erfahren.
So viele Menschen haben Standardantworten und Standardreaktionsarten auf verschiedene Situationen. Aber unterschiedliche Situationen erfordern auch ein unterschiedliches Reagieren. Yoga kann einem Freiheitsgrade geben, die aus Viveka geboren sind.

Wenn du große Achtsamkeit hast, wenn du mit großer Bewusstheit im Alltag bist, dann wird es dir gelingen, differenzierter zu reagieren, die Dinge differenzierter zu sehen. Und das macht auch wieder die Schönheit eines Yogis aus und die Schönheit davon, einen durch Yoga entwickelten Geist zu haben. Damit erlangst du große Bewusstheit, große Achtsamkeit und eine vorurteilsfreie Bewusstheit im Alltag.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...

Bedenke die Folgen deiner Handlung

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute erläutere ich noch einmal die Yoga Sutra, 3. Kapitel, 53. Vers: „Durch Samyama, liebevolle Achtsamkeit, auf einen Augenblick und seine Folge erreicht man aus Unterscheidungskraft geborenes Wissen.“ Dieser Vers hat eigentlich zwei Bedeutungen. Eine Bedeutung ist die Konzentration auf den Augenblick, im Hier und Jetzt. Im Hier und Jetzt kannst du Gott erfahren. Im Hier und Jetzt kannst du deine wahre Natur erfahren. Im Hier und Jetzt ist dein wahres Sein. Konzentriere dich darum auf den Augenblick. Eine zweite wichtige Interpretation ist die Konzentration auf die Folge des Augenblickes. Wenn du merkst, was die Folge von deinen Aktionen und Reaktionen sein wird, erreichst du Unterscheidungskraft. Frage dich. Wenn das und das passiert, was könnte als Nächstes passieren? Das ist dem Leben in der Gegenwart natürlich etwas entgegengesetzt. Aber auch nur etwas, denn viele Menschen merken den Augenblick gar nicht. Sie denken nur an die Folgen, ohne den Augenblick zu bedenken. Manche Menschen machen sich überflüssigerweise Sorgen. Es gilt, den Augenblick wirklich zu erfassen. Da heraus kommt dann auch ein intuitives Spüren der Folgen. Und wenn du den Augenblick erspürst und daraus die Folgen, die möglich sind, erspürst, dann weißt du, was du tun solltest. Viveka entsteht. In diesem Tun kannst du auch wieder deine Handlungen mit ihren Konsequenzen überdenken. Leben also in der Gegenwart so oft du daran denkst. Erspüre die Gegenwart und die möglichen Folgen. Und dann entscheide dich und bedenke die Folgen deiner nächsten Handlung. Das sind die drei Interpretationen dieses Verses. So entsteht aus Samyama auf den Augenblick Wissen, dass aus Unterscheidung geboren ist. Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...

Denke an die Folgen deiner Reaktionen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute will ich etwas erklären zur Yoga Sutra, 3. Kapitel, 53. Vers, Teil 2:

„Durch Samyama auf einen Augenblick und seine Folge erreicht man aus Unterscheidungskraft geborenes Wissen.“

Das letzte Mal bin ich auf die Konzentration auf die Gegenwart eingegangen. Hier geht es mehr darum, sich der Konsequenzen seiner Handlungen bewusst zu werden.
Es gibt manchmal Menschen, die handeln aus einer Art Gerechtigkeitssinn oder aus Prinzipientreue, aber sie vergessen, was die Folge ihrer Handlungen ist.
Angenommen, man ärgert sich über etwas. Man will sofort losschimpfen. Da kann man sich aber auch erst noch mal fragen: „Welche Auswirkung hat es, wenn ich jetzt schimpfe? Welche Wirkung wird das haben? Ist es wirklich das, was hilfreich ist?“ Es gibt diesen schönen Vers: „Heyam Dukham Anagatam“. Das bedeutet soviel wie: Noch nicht manifestiertes Leid sollte vermieden werden.
Manchmal bist du im Begriff, eine Dummheit zu begehen, aber du blendest die Folgen aus. Du fühlst dich im Recht und denkst dann vielleicht nicht mehr daran, ob das der Sache an sich dient. Patanjali rät dir, wenn du etwas tust, an die Folgen zu denken. Wenn du überlegst, solltest du dieses oder jenes tun, dann denke an die Folgen. Denn durch Samyama auf einen Augenblick und seine Folge erreicht man aus Unterscheidungskraft geborenes Wissen.



Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...
Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute gehe ich ein auf die Yoga Sutra im 3. Kapitel, 53. Vers: „Durch Samyama auf einen Augenblick und seine Folge erreicht man aus Unterscheidungskraft geborenes Wissen.“

Dieser Vers hat verschiedene Bedeutungen. Die eine ist die Konzentration auf den Augenblick, auf das Hier und Jetzt. Und ich möchte dich hier ermutigen, dich immer wieder auf den Augenblick zu konzentrieren, auf den Augenblick einzulassen. Verwirklichung, Wahrheit, Wonne ist immer jetzt. Die Erkenntnis des Höchsten, die Erkenntnis des Selbst ist immer jetzt, nichts in der Vergangenheit, nichts in der Zukunft.

Die Vergangenheit ist letztlich eine Illusion. Die Zukunft ist auch eine Illusion. Wir wissen nicht, was die Zukunft bringen kann. Der Mensch hat zwar die Fähigkeit, über die Vergangenheit zu reflektieren und so aus ihr zu lernen. Der Mensch hat die Fähigkeit, die Zukunft zu planen und sich verschiedene Szenarien auszumalen, so dass er gut reagieren kann.

Aber gerade der heutige Mensch hat in vielerlei Hinsicht verlernt, sich auf den Augenblick selbst zu konzentrieren. Konzentriere dich jetzt auf den Augenblick, Spüre, wie du atmest, spüre, wie sich dein Herz anfühlt, spüre, was du hörst, riechst, schmeckst. Erfahre, ergründe den Augenblick jetzt. Wenn du mit ganz großer Bewusstheit den Augenblick erfährst, erfährst du auch dein eigenes Selbst. Durch Konzentration auf diesen Moment erfährst du wahres Wissen.

Hari Om Tat Sat


Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...

Sukadev bei Yoga Vidya Kassel - mit Diashow

8699436862?profile=originalGestern war ich zu Besuch bei Yoga Vidya Kassel. Corinna und Andreas haben dort eine wunderschöne Yogaschule aufgebaut - mitten im Zentrum von Kassel. Der Standort "Königsplatz" erinnert an "Raja Yoga" - und daran, dass hier im Zentrum von Kassel viel Energie in alle Richtungen ausstrahlt. Kassel ist ja einer der energetischen Mittelpunkte Deutschlands. So ist es besonders wichtig, dass hier ein besonders schönes Yoga Zentrum ist. Corinna hat Medizin studiert, sich auf Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin spezialisiert. Corinna und Andreas sind seit 12 Jahren mit Yoga Vidya verbunden. Sie haben viele Aus- und Weiterbildungen zu Yoga, Meditation, Ayurveda besucht - und können Yoga Schülern aus ihrer tiefen gelebten Erfahrung helfen.
Am 18.11. habe ich im Kasseler Center einen Workshop gegeben zum Thema Karma und Reinkarnation. Eine besondere Herausforderung war, dass Yoga Neulinge und Yogalehrer da waren. Für einige war das Thema gänzlich neu - andere haben sich da seit Jahren oder Jahrzehnten damit beschäftigt. Alle waren sehr interessiert. Ich habe an diesem Abend besonders über Karma gesprochen. Das Wichtigste:

  • Jede Erfahrung kommt, damit du davon lernst
  • Du kannst dich nicht falsch entscheiden - sofern du nach bestem Wissen und Gewissen entscheidest
  • Keiner kann dir etwas antun, was dir nicht spirituelle wertvolle Erfahrungen schenkt
  • Du hast alle Fähigkeiten, die notwendig sind, damit du deine Aufgaben erfüllen kannst
  • Du kannst niemandem etwas antun, was nicht in seinem Karma wäre - und woran er/sie nicht wachsen könnte
  • Die wichtigste Entscheidung ist die Entscheidung, nach dem Höchsten zu streben und ihm dienen zu wollen - alles andere folgt

Om Shanti

Mehr lesen...

Vermeide den Kontakt zu Feinstoffwesen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute spreche ich über die Yoga Sutra im 3. Kapitel, 52. Vers, Teil 2. Patanjali schreibt hier: „Laden ihn himmlische Wesen ein, sollte der Yogi Vergnügen oder Stolz vermeiden, denn es droht die Wiederbelebung des Unerwünschten.“

Swami Vishnu hat diesen Vers auch schon interpretiert. Er hat gesagt, dass ein Yoga Übender mit feinstofflichen Wesen normalerweise nichts zu tun haben sollte. Als Yoga Übender kann es passieren, dass man verschiedene Feinstoffwesen spürt. Angenommen, du spürst einen erdgebundenen Geist oder siehst ihn sogar und erkennst, dass er bleich ist. Oder du spürst eine Gegenwart, die ein bisschen schwer ist, die dir unheimlich vorkommt. Dann wiederhole das Om-Tryambakam-Mantra oder ein anderes Mantra deiner Wahl. Schicke diesem Wesen Licht, aber lasse dich nicht weiter darauf ein.

Angenommen, du spürst Elementarwesen in der Natur, vielleicht Feenwesen oder Wassernixen oder du spürst die Gnome in der Erde oder Schutzgeister usw. Sei ihnen dankbar, aber nimm nicht besonderen Kontakt zu ihnen auf. Du kannst dich in dieser Astralebene verlieren. Nicht umsonst sagt der Zauberlehrling zu seinem Meister bei Goethe: „Die Geister, die ich rief, werde ich nun nicht los.“

Es ist klüger, dich darauf nicht einzulassen, sondern stattdessen, wenn du etwas wahrnimmst, dankbar sein, ein Mantra zu wiederholen, eventuell ein kurzes Gebet zu sprechen, dann loszulassen und deinen Geist wieder davon abzuwenden. Natürlich gibt es da auch Ausnahmen. Es gibt einige Schüler auch bei Yoga Vidya, die lebhaft mit Engelswesen kommunizieren können und Elementarwesen spüren und in Kontakt mit verschiedenen Naturgeistern sind. Manche Menschen haben dafür einen intuitiven Zugang und machen es richtig. Manche haben auch gelernt, damit umzugehen.

Trotzdem, im Allgemeinen gilt, dass es besser ist, dich nicht auf Einladungen von nicht verkörperten Wesen einzulassen. Lass los. Vermeide Vergnügen oder Stolz. In den meisten Fällen ist es am klügsten, auf dieser Ebene nicht weiter zu kommunizieren und dich stattdessen direkt an Gott zu wenden.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

Mehr lesen...

Sukadev bei Yoga Vidya Hannover - mit Dia-Show

8699436076?profile=originalIch war gestern bei Yoga Vidya Hannover. Ich habe da einen Workshop gegeben zum Thema "Je weniger ich mache, um so mehr bekomme ich" .
Natürlich ging es dabei nicht darum, zu faulenzen. Yoga Vidya lehrt ja einen lebensnahen Yoga - und dazu gehört auch Engagement, Enthusiasmus und Initiative.
Was der Satz heißt: Identifiziere dich nicht - habe nicht das Gefühl, dass du alles machst, dass du für alles verantwortlich bist. Das Universum ist ein kosmisches Ganzes - du bist Teil davon. Du hast alle Fähigkeiten, die du brauchst, um deinen Teil im Rahmen dieses Kosmischen Ganzen zu tun.
Und oft kann man am meisten lernen, wenn man geschehen lässt. Oft bekommt man am meisten, wenn man gar nichts macht. Tiefenentspannung und Meditation sind Beispiele, dass man sehr viel bekommt, wenn man wenig macht.
Und auch bei Asanas und Pranayama ist der größte Nutzen, wenn man loslässt - und sich dennoch bemüht.
So kann man im Leben sehr engagiert sein, durchaus auch viele Stunden arbeiten - wenn man es durch sich fließen lässt, ermüdet man nicht.

Yoga Vidya Bhavana Hannover ist ein gemeinnütziger Verein zur Verbreitung des ganzheitlichen Yoga - eben in der Tradition von Yoga Vidya. Eine Gruppe von bei Yoga Vidya ausgebildeten Yogalehrern und Yogalehrerinnen hat sich zusammengetan, um ehrenamtlich Yoga zu lehren, gemeinsam zu praktizieren, Meditation und Satsang zu üben. Dabei organisieren sie auch Workshops (insbesondere an jedem zweiten Samstag im Monat) und laden besondere Gastlehrer ein. Der Yoga-Raum dieser Yogaschule in Hannover sind im Open Heart Center, einem Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin und Buddhismus. Schöne Räumlichkeiten und eine angenehme Atmosphäre lassen Yoga, Harmonie, schnell entstehen.

Momentan besonders aktiv sind dort Jörg, Nachiketas, Christiane und Karin.

Mehr lesen...

Vermeide Stolz und Vergnügen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um die Yoga Sutra
Im 3. Kapitel, 52. Vers:

„Laden ihn himmlische Wesen ein, sollte der Yogi Vergnügen oder Stolz vermeiden, denn es droht die Wiederbelebung des Unerwünschten.“

Wenn man auf dem spirituellen Weg Fortschritte macht, dann bekommt man auch Zugänge zu höheren Welten. Man kann Zugang finden zu Engelswesen und zu nicht verkörperten Wesen. Man kann Zugang finden zu großen Verzückungszuständen. Da muss man aufpassen, dass man dabei nicht sein Ego wieder aufbläht. Patanjali rät deshalb, dass man, wenn man irgendwo himmlische Wesen wahrnimmt, Vergnügen oder Stolz vermeiden sollte.
Wenn man darauf achtet, verhindert man die Wiederbelebung des Unerwünschten, wie er so schön beschreibt. Bilde dir nichts ein, wenn du Visionen hast. Bilde dir nichts ein, wenn du Engelserfahrungen hast. Bilde dir noch nicht einmal etwas ein, wenn ein Meister zu dir spricht.

Sei dankbar, nimm es zur Kenntnis, vielleicht lasse dich sogar führen. Aber bilde dir nichts darauf ein, sondern sei dankbar, übe Hingabe. Dann kommst du immer weiter auf dem Weg zum Glück.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...

Sukadev bei Yoga Vidya Hamburg

8699437485?profile=originalIch bin gerade in der Yoga Vidya Yogaschule Hamburg . Gestern habe ich einen Workshop gegeben zum Thema "Yoga und Spiritualität". es waren etwa 80 Yoga Teilnehmer anwesend. Viele kannte ich schon aus Bad Meinberg. Es waren auch viele Teilnehmer der Yogalehrer Ausbildung Hamburg dabei. Und einige ganz Neue sind auch gekommen.
Es war schön, 3 1/2 Stunden sprechen zu können - so konnte ich ausführlich auf das Thema eingehen. Die Teilnehmer waren sehr interessiert - darüber freut man sich als Vortragender immer. Natürlich haben wir auch ein paar Yoga Übungen zwischendurch geübt - und besonders schön waren die kurzen Meditationen.
Heute morgen war Satsang von 7.30-8.35h Meditation von etwa 40 Minuten, Mantra-Singen, Arati. Und ich habe darüber gesprochen, wie wichtig es ist, sich immer wieder bewusst zu machen, warum man praktiziert. Wir brauchen auf dem Yoga Weg Geduld und Ungeduld: Ungeduld heißt: Wir wollen das Ewige jetzt erfahren- Geduld heißt: Wir wissen, es kann eine Weile dauern... Intensität des Strebens in Verbindung mit Demut und Loslassen, das ist, meine ich, eine gute Kombination.
Mehr lesen...

Wie man Allwissenheit entwickeln kann

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um die Yoga Sutra von Patanjali im 3. Kapitel, 51. Vers:

„Durch Nichtanhaften sogar an diese Allmacht und Allwissenheit kommt die Zerstörung des Samens der Unreinheit und man erlangt Befreiung.“

Patanjali hat im vorigen Vers gesagt, dass man durch Verwirklichung des Unterschiedes zwischen Sattva und Purusha die Beherrschung aller Daseinsformen und Allwissenheit erreicht. Das heißt, wenn man nicht verhaftet ist, wenn man jenseits von Visionen, sattvigen Gemütszuständen, Freudezuständen, Verzückungen und so weiter geht, dann kommt man zu einem Zustand jenseits des Geistes. Aus diesem Zustand heraus kommt dann große Allmacht und große Allwissenheit.

Patanjali hat schon ein paar Verse vorher gesagt, dass man durch Samyama außersinnliche Wahrnehmung, höheres Wissen und Meisterschaft bekommt. Wenn man Samyama auf etwas übt, dann bekommt man Meisterschaft und Wissen über dieses etwas. Wenn man über das meditiert, was jenseits von allem ist, dann bekommt man die Meisterschaft und das Wissen über alles. Wenn man noch nicht mal an dieses großartige Wissen verhaftet ist, dann kommt die höchste Verwirklichung.

Hier spricht Patanjali natürlich von sehr fortgeschrittenen Stadien des Bewusstseins. Wenn man an der Grenze ist zwischen Savikalpa zu Nirvikalpa Samadhi, an der Grenze von Zuständen der Verzückung zum Zustand der Verwirklichung, auch dann kann noch das Ego da sein und sagen: „Ah, jetzt habe ich alles beherrscht. Jetzt weiß ich alles. Ich weiß alles.“ Oder man ist verhaftet und sagt sich: „Ich will diesen Zustand immer beibehalten.“ Dann ist man wieder in der Bindung. Wenn man aber selbst daran nicht mehr verhaftet ist, sondern alles loslässt und tief vom Inneren sagt, „Dein Wille geschehe.“ oder „Aham Brahmasmi. Ich bin Brahman, alles und in jeder Zeit, immer, egal was ist.“, dann ist Kaivalya erreicht, die höchste Befreiung.

Hari Om Tat Sat


Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...
Gestern habe ich im Yoga Vidya Center Bremen einen Workshop gegeben zum Thema "Die sechs Darscanas und ihre praktische Anwendung im Alltag".
Das Yoga Vidya Center Bremen wurde im Januar 2008 von Parashakti Sigrid Küttner eröffnet. Es ist mitten in der Innenstadt gelegen - so konnten wir vom Bahnhof zu Fuß dahin gelangen. Bremen ist eine Stadt mit großer Offenheit - als alte und freie Hansestadt immer schon gewohnt, in Kontakt zu treten mit verschiedenen Kulturen und Ländern.
So ist Yoga in Bremen auf sehr fruchtbaren Boden gefallen. Am Nachmittag des 15.11. hat Parashakti mir die Innenstadt gezeigt - einschließlich der Bremer Stadtmusikanten, der Sögen (?), Dom, Böttcherstraße mit Glockenspiel, Weser,... Ich hatte Bremen zwar schon mal vor 3 (oder 4?) Jahren auf einer Fahrradtour von Bad Meinberg nach Ostrfriesland durchfahren - mit den Erklärungen gestern habe ich jetzt sehr viel mehr verstanden.
Etwa 40 Teilnehmer waren beim Workshop - viele bekannte Gesichter, die ich von den Yogalehrer Ausbildungs-Wochenenden schon kannte. Und einige neue... Manche die überlegen, die neue Yogalehrer Ausbildung in Bremen ab Januar 2011 mitzumachen
Es ist auch schön zu sehen, mit wieviel Hingabe und Kompetenz Parashakti das Center leitet, und wie offen die Teilnehmer sind. Viele helfende Hände, viele offene Herzen, viel Freude.
Mehr lesen...

Gehe über alles hinaus

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute interpretiere ich die
Yoga Sutra, 3. Kapitel, 50. Vers, 3. Teil:

„Durch Verwirklichung des Unterschiedes zwischen Sattva und Purusha erlangt man die Beherrschung aller Daseinsformen und erlangt Allwissenheit.“

Hier geht Patanjali sehr stark darauf ein, dass wir den Unterschied zwischen Purusha und Sattva nicht nur erkennen, sondern auch verwirklichen können, dass wir dieser Sache sehr stark gewahr werden, und zwar dauerhaft.

„Khyati“ meint dauerhaftes Verwirklichen, wirklich die Bewusstheit zu haben. Das ist etwas sehr Wichtiges. Angenommen, du hast eine tiefe Meditation, du erlebst viel Freude, dann ist das ein sehr sattviger Gemütszustand. Du kannst Visionen haben, du kannst Gott erfahren. Aber all das sind nur Gemütszustände.
Gehe über diese Gemütszustände hinaus. Gehe auch über die verschiedenen Stadien von Freude hinaus. In den Übersetzungen der buddhistischen Schriften heißt es, dass es verschiedene Grade der Verzückung gibt. Ein Meditierender sollte über alle diese Grade der Verzückung hinausgehen. Hänge nicht an deinen Visionen, hänge nicht an Prana-Erfahrungen, sondern gehe darüber hinaus.

In einem zen-buddhistischen Text heißt es: „Triffst du den Buddha unterwegs, erschlage ihn“. Das ist etwas brutal ausgedrückt, aber es meint genau das. Natürlich sollst du keinen menschlichen Buddha erschlagen. Aber angenommen, du hast eine Vision von Buddha oder von einem Heiligen oder von einem Aspekt Gottes. Dann musst du auch jenseits dieser Visionen gehen. Nur dann kommst du jenseits aller Daseinsformen und erlangst das, was tatsächlich Gott ist: Satchidananda, Sein, Wissen und Glückseligkeit.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...

Was ist Purusha?

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute spreche ich wieder über die Yoga Sutra im 3. Kapitel, 50. Vers, 2. Teil.

Patanjali spricht hier über den Unterschied zwischen Sattva und Purusha. Was ist also Purusha?

Purusha ist das Gleiche wie Atman oder Brahman, Sein, Wissen und Glückseligkeit. Purusha ist jenseits aller drei Eigenschaften. Purusha ist jenseits von Sattva, Rajas und Tamas. Purusha ist jenseits von Reinheit, Schönheit, Vergnügen, Freude, jenseits von Unruhe, Getriebenheit, Gier und Ego und jenseits von Trägheit, Angst, Depression und Müdigkeit. Sattva, Rajas und Tamas sind Gemütszustände.

Es ist gut, einen sattvigeren Gemütszustand zu pflegen. Aber du kannst nicht dauerhaft sattvig sein. Der menschliche Geist geht durch Höhen und Tiefen, durch Sattva, Rajas und Tamas. Er lernt durch alle Gemütszustände. Bemühe dich, den Sattva-Anteil zu erhöhen, aber nimm auch die anderen Zustände an.
Purusha, die Seele, ist letztlich immer unveränderlich. Sie bleibt immer reines Sein, reine Bewusstheit, reine Wonne. So kannst du öfters in Purusha hineingehen, auch wenn dein Geist eigentlich unruhig ist. Wenn du merkst, dein Geist ist sehr unruhig, dann frage dich: „Wer ist unruhig? Wer bin ich, der ich Unruhe spüre? Was bin ich wirklich? Was bleibt inmitten von Unruhe, inmitten von Trägheit, inmitten von Gleichgewicht und Ungleichgewicht, wie es ist?“ Frage dich das, spüre das. Erfahre so immer wieder Purusha.

Bis zum nächsten Mal. Alles Gute!

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

Mehr lesen...

Konzentriere dich auf das, was wichtig ist

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute sprche ich über das 3. Kapitel von Patanjalis Yoga Sutren, 49. Vers, 3. Teil.

Dieser Vers ist ein Generalvers. Er geht darum, dass große Konzentration zum einen Zugang zu intuitivem Wissen eröffnet und zum anderen zur Meisterschaft. Darum ist es gut, dass du dich auf das, was wichtig für dich ist, konzentrierst und dass du deine geistige Kraft hinein gibst. Denke nicht so sehr darüber nach, zweifle nicht und überlege ständig, wie das gehen könnte, sondern konzentriere dich darauf.

Angenommen du hast irgendein Vorhaben, dann bringe deine ganze Energie hinein und überlege nicht: „Bin ich jetzt die oder der Richtige dafür? Mache ich das richtig? Tauge ich dafür?“. Bringe deinen Geist hinein, werde dir bewusst:„Was ist zu tun?“ Mache das, was du tust, bewusst. Du kannst durchaus auch darüber nachdenken, um dich zu konzentrieren. Aber du solltest nicht zweifelnd nachdenken und nicht deinen Entschluss in Frage stellen.

Wenn du dich für etwas entschieden hast, dann bleibe daran und tue das mit großer Intensität. Gib deinen ganzen Geist, dein ganzes Herz, dein ganzes Gefühl hinein. Auf diese Weise entsteht Samyama. Wenn du dich ganz hineinbegibst, wird es erstens schön, es wird intensiv und du bekommst Meisterschaft darüber. Du wirst viel schneller Erfolg haben, weil du Zugang zum intuitiven Wissen findest.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...

Über den Unterschied zwischen Sattwa und Purusha

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um die Yoga Sutra im 3. Kapitel, 50. Vers: „Durch die Verwirklichung des Unterschiedes zwischen Sattva und Purusha erlangt man die Beherrschung aller Daseinsformen und erlangt Allwissenheit.“

Dieser Vers ist sehr komplex. Es gibt viele Möglichkeiten, ihn zu interpretieren. Darüber gibt es auch einen längeren Kommentar von mir in dem Buch „Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von heute“.

Sattva heißt Reinheit. Purusha ist das höhere Selbst. Es ist im Alltag eines spirituellen Aspiranten wichtig, zwischen diesen beiden Dingen zu unterscheiden. Sattva ist ein reiner Lebensstil und das damit zusammenhängende schöne, erhabene und freudevolle Gefühl. Das ist etwas anderes als Purusha. Sattva ist Mittel zum Zweck, die Erkenntnis des Purusha ist der Zweck selbst.

Manche Menschen verwechseln das. Es ist ja auch schön, wenn man sich sattvig ernährt, sich mit freundlichen und spirituellen Menschen umgibt, wenn man meditiert, bewusst atmet und alles um einen herum gut und freundlich ist. Das hilft, den Geist zu erheben. Es erleichtert die Meditation. Aber du darfst nicht daran hängen.
Wenn du oft Sehnsucht danach hast, dich mit schönen Menschen zu umgeben, freundliche und spirituelle Menschen mit einer guten Ausstrahlung um dich zu haben, dann hast du das Mittel mit dem Zweck verwechselt.

Deine Sehnsucht sollte der Erfahrung des Höchsten gelten und nicht einem sattvigen Leben. Ein sattviger Lebensstil ist nur ein Mittel auf dem Weg. Du kannst durchaus vegetarisch leben, dich vollwertig ernähren, umweltgerechte Kleidung tragen, deine Wohnung nach ökologischen Prinzipien einrichten, regelmäßig in die Natur gehen, Asanas und Pranayama üben. Du kannst eine freundliche Sprache pflegen, auf Schimpfwörter verzichten, spirituelle Bücher lesen, kein Fernsehen schauen, keine Klatschgeschichten weiter erzählen. Das alles wäre Sattva. Sattva bringt dich leichter zu Purusha.

Deine Sehnsucht sollte aber immer Purusha gelten und nicht Sattva.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...

Samyama führt zu außersinnlichem Wissen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute werde ich über eine weitere Yoga Sutra von Patanjali sprechen. Über das 3. Kapitel, 49. Vers:

„Aus Samyama, Konzentration und Meditation entsteht Schnelligkeit des Geistes, außersinnliches Wissen und Herrschaft über die Natur.“

Hier geht es um außersinnliches Wissen. Regelmäßige Meditation verbessert die Intuition und das Spürbewusstsein, also die Fähigkeit zu spüren. In den letzten Versen ging es ja hauptsächlich darum, nicht Sklave zu werden von gesteigerter Sensibilität. Gesteigerte Sensibilität ist etwas Gutes, aber du musst in der Lage sein, richtig damit umzugehen.

Das kannst du auch erreichen, indem du dich ganz auf einen Menschen konzentrierst, ihn spürst und mit ihm fühlst. Dadurch bekommst du mehr Verständnis über seine Natur und sein Wesen.

Wenn du dich mit großer Konzentration auf eine Sache einlässt und sie wirklich erspürst, dann bekommst du ein intuitives Wissen und Verständnis darüber. Alles, was du mit großer Konzentration und Bewusstheit angehst - und zwar mit vorurteilsfreier, entspannter Bewusstheit - erweckt in dir Prajna, höheres Wissen. In diesem Fall nennt Patanjali das außersinnliches Wissen. Wissen, das unabhängig von äußeren Werkzeugen ist.

Hari Om Tat Sat


Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3


Mehr lesen...

Noch mehr Tipps zur Entwicklung von Festigkeit

Om Namah Shivaya. Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute
Habe ich noch ein paar Tipps zur Entwicklung von innerer Festigkeit.

Wenn du merkst, dass du zu durchlässig bist und es dich stört, dass du andere wahrnimmst, dann mache es dir zur Aufgabe, Festigkeit zu entwickeln. Dazu kannst du erst mal wertzuschätzen, dass du diese gesteigerte Sensibilität hast. Es ist wie ein zusätzlicher Sinn, den du durch deine Praxis gewonnen hast. Versuche also nicht, die Sensibilität wieder abzustellen, sondern sei dir bewusst, dass sie etwas Gutes ist, ein Geschenk.
Manche Menschen sind erblindet: Insbesondere in vielen Entwicklungsländern ist das ein verbreitetes Phänomen. Manche können dann nach einer Augenoperation wieder sehen. Zunächst werden sie dann etwas durcheinander. Sie sehen auf einmal so viele Dinge, die sie vorher nicht gesehen haben.
Ähnlich ist das, wenn du regelmäßig meditierst. Dann kann es geschehen, dass du die Menschen spürst, dass du Schwingungen spürst, dass du di der Gedanken und Gefühle der anderen bewusst wirst. Drei Dinge solltest du dann beachten.

Erstens: Nimm es als Wahrnehmung und nicht als dein eigenes Gefühl an. Zweites: Identifiziere dich nicht damit und beziehe es nicht auf dich selbst. Und drittens: Löse dich von der Vorstellung, dass du daran etwas ändern müsstest.

Das ist manchmal etwas schwierig. Feinfühligkeit heißt, dass du etwas spürst. Und du spürst das vielleicht fast körperlich in dir. Dann denkst du: „Das ist in mir. Das ist wahr.“ Du weißt, das ist eine Wahrnehmung. Diese Geräusche, Farben und Bilder sind nicht du. Sage dir: „Ich bin nicht die Wahrnehmung. Diese Wahrnehmung ist nicht wirklich in mir drin.“

Noch ein Tipp: Beziehe diese Wahrnehmungen nicht so sehr auf dich. Manche Menschen denken, wenn sie etwas Schlechtes spüren, dass entweder jemand anderes schlecht über sie denkt oder dass da eine schlechte Schwingung ist, die sie schlecht beeinflusst oder sie sogar krank macht oder schwächt. Nimm es einfach neutral. Du nimmst dieses Gefühl wahr, das ist alles. Das hat zunächst mal vielleicht wenig mit dir zu tun.
Du musst auch nicht darauf reagieren. Diese Wahrnehmung ist nur eine zusätzliche Information. Angenommen, du gehst morgens in die U-Bahn und du siehst viele verschlafene, schlecht gelaunte Gesichter. Dann weißt du auch, dass du nicht alles ändern kannst. Du musst es nicht auf dich selbst beziehen. Es ist eben so. Wenn du merkst, du spürst eine Energie, die nicht schön ist oder du nimmst vielleicht den Ärger von jemand anderen wahr, dann solltest du wissen: Du musst nicht das Leid aller Welt ändern. Du kannst es gar nicht.
Sprich vielleicht ein Mantra oder ein Segensgebet und dann lass los. Wenn du das regelmäßig übst, dann kommst du zu dieser diamantgleichen Festigkeit, von der Patanjali spricht. Das ist keine Herzlosigkeit. Du spürst weiter und du kannst weiter Liebe zeigen und du wirst weiter positive Energie ausstrahlen. Aber du hast Festigkeit.

Ich wünsche dir einen schönen und kraftvollen Tag!

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...

Tipps um bei dir zu bleiben

Om Namah Shivaya. Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen!
Ich hatte zwar das letzte Mal versprochen, dass ich nicht noch mal über den 47. Vers spreche, aber ich will es noch einmal tun. Es gibt da nämlich noch ein paar sehr wichtige Tipps.

Falls es dir so geht, dass du durch viel Meditation, Pranayama und Asanas spürst, dass du sensibler wirst, vielleicht sogar einfacher noch von anderen Menschen beeinflusst wirst, dann solltest du etwas an deiner Praxis ändern. Dazu empfiehlt Patanjali die Konzentration auf die Wirbelsäule.

Wenn deine Gefühle sehr stark beeinflusst werden von Gefühlen anderer und wenn du sehr stark die Emotionen und die Schwingungen von Menschen und Räumen aufnimmst, dann löse dich etwas von der Wahrnehmung in deinem Herzen oder in der Kehle und gehe mit dem Bewusstsein in die Wirbelsäule. Konzentration auf die Wirbelsäule gibt Festigkeit. Oder konzentriere dich auf die Kraft eines Elefanten. Du kannst dir vorstellen, dass du stark bist wie ein Elefant. Ein Elefant ist auch feinfühlig. Er kann kleinste Dinge mit seinem Rüssel hochheben. Aber er ist auch stark und fest.
Und genau das sollte man als Yoga Übender können: feinfühlig sein, fest sein und sensibel.

Bis zum nächsten Mal. Alles Gute.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...