Sukadev Bretzs Beiträge (5604)

Sortieren nach
Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute will ich etwas über das dritte Kapitel des Yoga Sutra von Patanjali sagen. Das halte ich für besonders wichtig. Ich bin sogar ein besonderer Fan des dritten Kapitels und unterscheide mich darin von vielen anderen Yogalehrern und Yogameistern, die oft das dritte Kapitel sehr stiefmütterlich behandeln.

Das Yoga Sutra will uns zu Rajas machen, zu Königen, zu Herrschern über unser Leben. Das eigentliche Ziel des Raja Yoga ist Kaivalya, Befreiung. Und in den ersten beiden und auch im letzten Kapitel, geht es hauptsächlich darum, wie wir uns von allen Verhaftungen, Begrenzungen und Wünschen befreien können.
Aber im zweiten Kapitel hat Patanjali auch gesagt, dass es einen Sinn gibt, dass wir in dieser Welt sind. Manche Kommentatoren werfen Patanjali vor, dass er weltfremd sei. Gerade manche Indologen - typischerweise diejenigen, die das dritte Kapitel überlesen - sagen, dass es Patanjalis Ansatz wäre, den Menschen aus der Welt herauszuführen. Das halte ich für falsch, denn Patanjali spricht im zweiten Kapitel vom Sinn dieser Welt.
Er spricht davon, dass der Sinn der Verbindung von Purusha und Prakriti darin liegt, dass Purusha die Kräfte erkennt, die es selbst in sich trägt und die auch in Prakriti sind. Seiner Meinung nach gehört zum Sinn des Lebens auch, Bhoga zu genießen. Dieses Leben zu genießen, ist durchaus auch einer der Gründe, warum wir auf dieser Welt sind. Und natürlich geht es auch um Befreiung.

Patanjali spricht relativ häufig über Maitri Bhavana: Mitgefühl. Und damit spricht er einen weiteren Sinn dieses Lebens an, nämlich Liebe zu entwickeln, anderen zu dienen und zu helfen. So gesehen gibt es laut Patanjali einen vierfachen Sinn im Leben. Es geht darum, Erfahrungen zu sammeln, seine Kräfte zu entfalten, also wirklich aktiv etwas zu tun, sich zu bemühen, seine Kräfte zu entfalten. Es geht darum, Mitgefühl zu zeigen, anderen zu helfen und zu dienen. Und es geht darum, zur Befreiung zu kommen. Manchen Kommentatoren geht es im Grunde nur um diesen vierten Sinn des Lebens. Aber Patanjali spricht alle drei an. Und so ist ein Leben nach Raja Yoga ein volles Leben. Alle vier Ziele helfen der Befreiung. In diesem Kontext ist das dritte Kapitel ganz besonders wichtig, denn darin geht es darum, intensiver leben, engagierter leben, alle seine Kräfte zu entwickeln und zum Wohle anderer zu nutzen.

Im dritten Kapitel sind viele Techniken beschrieben, wie man erfolgreicher im Alltag werden kann, wie man anderen besser dienen kann, wie man seinen Erfahrungshorizont erweitern kann, wie man seine Beziehungen mit anderen Menschen intensiver gestalten kann und wie man auch darüber letztlich zur Befreiung und zum Höchsten kommt. Darum halte ich dieses Kapitel für so wichtig.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die <a href="http://www.yoga-vidya.de">Meditation</a> im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr <a href="http://www.yoga-vidya.de">Yoga Vorträge als mp3</a>

Mehr lesen...

Weitere wichtige Begriffe aus dem Sanskrit

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute habe ich noch einmal ein paar wichtige Begriffe aus dem Sanskrit, die ich übersetzen werde.

Im Yoga gibt es zum Beispiel die acht Stufen. Das sind: Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana und Samadhi.

Die fünf Yamas sind: Ahimsa - Nicht-Verletzen, Satya - Wahrhaftigkeit, Asteya - Nichtstehlen, Brahmacharya - Vermeidung von sexuellem Fehlverhalten, Aparigraha - Unbestechlichkeit.

Die fünf Niyamas sind: Saucha - Reinheit, Santosha - Zufriedenheit, Tapas - hier in diesem Kontext heißt das Askese, Selbstzucht, Svadhyaya - Selbststudium oder auch Studium der Schriften, Ishvara Pranidhana - Hingabe an Gott, Verehrung Gottes.

Asana ist die Sitzhaltung oder auch die Körperstellung, Pranayama heißt Atemübung, Pratyahara ist das Zurückziehen der Sinne, Dharana ist die Konzentration, Dhyana wird oft als Meditation oder Absorption übersetzt und meint das Aufgehen im Göttlichen. Samadhi ist die letztendliche Verschmelzung mit dem Höchsten und das Überbewusstsein, nach dem wir alle streben.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die <a href="http://www.yoga-vidya.de">Meditation</a> im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr <a href="http://www.yoga-vidya.de">Yoga Vorträge als mp3</a>

Mehr lesen...
Kurzvortrag im Rahmen des Satsangs bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Tag 2 des 9-tägigen Fests zur Verehrung der göttlichen Mutter. Heute erzählt Sukadev die Geschichte von Madhu und Kaitabha, welches eine Schöpfungsgeschichte der Welt ist. Sie symbolisiert, wie wir mit Trägheit im Leben umgehen können. Live-Mitschnitt. Mehr Vorträge, Mantras und Asanas als Videos und mp3s findest du auch unter http://www.blog.yoga-vidya.de
Mehr lesen...

Wichtige Begriffe aus dem Sanskrit

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Heute will ich ein paar Begriffe aus dem Sanskrit erklären, die im Yoga wichtig sind und immer wieder auftauchen.

Ein wichtiger Begriff im Sanskrit ist zum Beispiel Karma. Karma heißt übersetzt so viel wie Handlung. Damit sind die verschiedenen Dinge gemeint, die einem im Leben so passieren. Sie passieren deshalb, weil sie letztlich logische Konsequenzen unseres Handelns sind.

Der Begriff Mula heißt Wurzel. Punya heißt Verdienst. Das Gegenteil von Punya ist Apunya, das oft mit Sünde übersetzt wird. Parinama heißt Veränderung. Und Tapa – gesprochen mit einem langen „a“ - heißt Leiden. Tapas, mit kurzem „a“ gesprochen, meint soviel wie Disziplin.

Samskara sind die Eindrücke im Unterbewusstsein. Dukha meint Schmerzen und Leid. Die Gunas sind Eigenschaften der Natur und Vrittis sind Gedankenwellen. Purusha ist die Seele, das Unendliche und das reine Bewusstsein.

Prakriti ist die Natur. Alles, was hier in dieser Welt zu sehen, zu hören, zu schmecken ist, aber auch der Geist und das Prana, das alles gehört zu Prakriti – zur Natur. Vidya heißt Wissen, und das Gegenteil davon, die Unwissenheit, heißt Avidya. Kaivalya heißt Befreiung und Viveka heißt Unterscheidungskraft. Die ununterbrochene Unterscheidungskraft, nach der wir alle letztlich streben, heißt Viveka Khyati.

Und Hari Om Tat Sat bedeutet soviel wie: Alles, was wahr ist, ist Gott. Oder: Gott ist die einzige Wahrheit.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die <a href="http://www.yoga-vidya.de">Meditation</a> im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr <a href="http://www.yoga-vidya.de">Yoga Vorträge als mp3</a>

Mehr lesen...

Das Om

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Ich lese wieder aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“, das Kapitel „Om“, von Swami Sivananda:

„Om – die Grundlage aller Klänge. Alle Dinge werden durch Klänge benannt und alle Klänge verschmelzen im Omkara, in der Silbe Om. Alle Sprachen und Worte beginnen und enden in einem einzigen Klang – Om. Das Summen der Bienen und das liebliche Lied der Nachtigall, die sieben Musiknoten, der Klang der Mridangam und der Pauke, der Laute und der Flöte, das Brüllen des Löwen, der Klang des Geliebten, das Wiehern der Pferde, das Zischen der Kobra, das Stöhnen Kranker, das Weinen von Babys, der Applaus des Publikums, wenn der Redner seine Ansprache hält – all das sind nichts anderes als Emanationen von Om.“

Das bedeutet: Wir können diese verschiedenen Klänge als ein Ausdruck des Höchsten und des Unendlichen sehen. Eine wichtige Empfehlung vieler Meister ist ja, dass wir uns im Alltag immer wieder bewusst machen, dass alles letztlich ein Ausdruck Gottes ist. Die Welt ist nicht einfach irgendetwas Physisches, etwas Materielles, das überwunden werden muss, um zum Höchsten zu kommen, sondern letztlich ist die Welt selbst ein Ausdruck Gottes.

Und da die Welt selbst ein Ausdruck Gottes ist, können wir Gott in ihr erkennen. Angenommen, man hat einen Künstler, der schöne Bilder malt. Dann kann man an den Bildern den Künstler erkennen. Es sind zwar die Werke des Künstlers, nicht der Künstler selbst, aber über die Werke kann man der Person dahinter begegnen. Genau so können wir sagen, dass Gott wie der Künstler ist und die Welt wie ein Kunstwerk Gottes. Wir können Gott nicht direkt erfahren, so wie wir den Künstler vielleicht nicht selbst sprechen könne. Aber wenn wir uns Gott selbst im Moment nicht bewusst sind, dann können wir ihn an seinen Werken erkennen.
Wenn man sich überlegt, was es am Anfang der Schöpfung gab, dann kann man sich einen Vers aus den Veden zur Hilfe nehmen, der sagt: „Wer weiß, was vor Beginn der Schöpfung war? Selbst die Engel waren noch nicht da.“

Es gibt niemanden, der uns davon berichten kann, was wirklich vor Beginn der Schöpfung war. Das ist nichts, was wir beschreiben können. Dennoch behaupten die Meister aus ihrer Erfahrung des Überbewusstseins, dass es vor Beginn der Schöpfung Gott schon gab. Wer oder was Gott ist, können wir nicht verstehen. Wir können auch nicht sagen, woraus Gott diese Welt gemacht hat. Auf jeden Fall hat er nicht wie der Maler einfach eine Leinwand und Ölfarben gehabt, aus denen er etwas schaffen konnte. Also muss Gott die Welt aus sich selbst geschaffen haben. Und das bedeutet: Alles, was wir in dieser Welt haben, ist letztlich ein Ausdruck Gottes – Gott selbst.

Es wird immer Gott bleiben. Wenn wir also in irgendeinen Teil der Schöpfung tiefer hineingehen, dann erfahren wir auch dort Gott. Eine der vielen Möglichkeiten, sich immer wieder daran zu erinnern, ist es, dem Om in allem zu lauschen. Auch das, was uns vielleicht nicht gefällt, auch die alltäglichsten Geräusche sind nichts anderes als das Om. In all dem schwing das Om. Daran können wir uns immer wieder erinnern. Jeder Klang stammt aus Om, ist in Om und will uns zum Om zurückführen.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die <a href="http://www.yoga-vidya.de">Meditation</a> im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr <a href="http://www.yoga-vidya.de">Yoga Vorträge als mp3</a>

Mehr lesen...

Was ist Nächstenliebe?

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Ich lese wieder etwas aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda, aus dem Kapitel „Nächstenliebe“. Im Original verwendet Swami Sivananda den Begriff „charity“ ist. Das heißt übersetzt „Nächstenliebe“, aber auch „Wohltätigkeit“. Was ist also Nächstenliebe und was ist Wohltätigkeit?

„Jede gute Tat ist Nächstenliebe. Dem Durstigen Wasser zu geben, ist Nächstenliebe. Ein ermunterndes Wort an den Verzweifelten zu richten, ist Nächstenliebe. Einem Kranken etwas Medizin zu geben, ist Nächstenliebe. Einen Dorn oder Glassplitter auf der Straße zu beseitigen, ist Nächstenliebe. Freundlichkeit und liebevoll zu sein, ist Nächstenliebe. Ein bisschen Schaden, den man dir zugefügt hat, zu vergessen und zu vergeben, ist auch Nächstenliebe. Jedes freundliche Wort an einen Notleidenden, ist Nächstenliebe. Nächstenliebe und Wohltätigkeit beschränkt sich nicht auf Maßstäbe von Dollars, Rupien oder Schillingen, die man gibt. Oder Euros. Denke gut an leidende Menschen. Bete für ihr Wohl. Das wird mehr Gutes bewirken als viel Geld.“
Ein wichtiger Aspekt des Yoga ist Karmayoga, das uneigennützige Dienen, anderen zu helfen. Es kann so etwas wie eine Grundeinstellung eines Yoga Aspiranten sein, zu sagen, dass man etwas Gutes bewirken will für jeden, mit dem man zu tun hat. Natürlich immer im Rahmen der eigenen Möglichkeiten. Wir sind nicht vollkommen. Wir sind auch nicht allmächtig. Aber jeder hat etwas zu geben, und wir können die Grundeinstellung haben: Möge unser Leben eine positive Kraft für andere sein. Für jeden, mit dem ich zutun habe – wenn es mir irgendwie möglich ist – möchte ich etwas Gutes tun.“

Dies ist ein unglaublich schöner Vorsatz. Jedes Mal, wenn wir ihn in die Tat umsetzen, öffnet sich unser Herz und wir spüren das, was Yoga eigentlich heißt: Einheit und Verbundenheit. Wir spüren Liebe. Und das ist ein schöneres Gefühl, als wenn wir sagen: „Ich habe jetzt soviel geschafft und soviel geleistet und soviel angesammelt und soviel Ansehen erreicht.“ Es ist viel schöner, wenn wir spüren, dass wir einen Menschen eine Spur glücklicher gemacht haben.

Swami Sivananda beschreibt hier dafür eine Menge von Möglichkeiten. Wenn wir jemanden sehen, der Durst hat, dann geben wir ihm Wasser. Wenn wir sehen, dass jemand verzweifelt ist, dann spüren wir nach, ob wir ihm oder ihr helfen können. Man hat oft die Tendenz, jemandem in Ruhe zu lassen, der verzweifelt ist. Man denkt, dass Ruhe vielleicht am besten ist. Manchmal ist das auch so. Aber relativ häufig freut sich der andere mehr, wenn man ihm ein aufmunterndes Wort sagt oder irgendein kleines Geschenk macht oder ihm eine Aufmerksamkeit, ein kleines Kompliment macht. Wenn man sieht, dass jemand krank ist, dann kann man ihm vielleicht doch helfen.

Swami Sivananda nennt das: „Medizin geben.“ Zu Swami Sivanandas Zeit war die medizinische Versorgung in Indien in großen Teilen des Landes inexistent. Darum hat er auch immer empfohlen, ein paar Grundmedikamente mit zu nehmen, wenn man irgendwo hinging. Das war nicht nur ayurvedische Medizin. Er hat auch empfohlen, ein paar Kapseln Aspirin mitzunehmen – ein paar Heilkräuter und natürlich auch ayurvedische Mittel.

Swami Vishnu hat sich auch manchmal einfach ein paar selbst gemachte Placebos mitgenommen. Wenn jemand krank war, sagte er: „Nimm das und dir geht’s besser.“ Und dann ist es demjenigen sofort besser gegangen. Das war immerhin besser als gar nichts. Natürlich haben sowohl Swami Sivananda als auch Swami Vishnu auch viele Yogaübungen gelehrt –ganz einfache, die man in ein paar Minuten beibringen kann.
Sie haben auch gelehrt, einfach freundlich und liebevoll zu sein und Kränkungen zu vergeben. Manchmal können wir zumindest gut an jemand anderen denken und ihm freundliche Gedanken schicken. Es kann auch sein, dass wir jemanden herausfordern, indem wir eben mal nicht freundlich sind, sondern im Gegenteil ihn auffordern, über seine Grenzen hinauszuwachsen. Aber auch das können wir mit der Intention von Nächstenliebe machen, um ihn zu helfen und zu dienen. Es ist letztlich die Einstellung, die zählt. Wir sollten uns aber immer bewusst sein, dass Liebe und Freundlichkeit eine Grundstimmung sein kann, die unser Herz öffnet und uns in die Einheitserfahrung bringt.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation  im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr <a href="http://www.yoga-vidya.de">Yoga Vorträge als mp3</a>


Mehr lesen...

Über Gesundheit

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich wieder etwas aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda, dieses Mal aus dem Kapitel „Gesundheit“, das Unterkapitel: „Wie man sich gesund erhält“.

„Sei besonnen und mäßig, so wirst du gesund sein können. Bade in der Sonne, lebe im Freien, schlafe im Freien.“ Vielleicht nicht unbedingt momentan. Aber wir hatten ja im Sommer hier eine Menge, die auch draußen gezeltet haben. In Indien ist das sicher sehr viel leichter an mehr Monaten im Jahr.
„Sonne und frische Luft sind deine guten Ärzte. Lass deine Nahrung einfach sein. Iss nicht zuviel. Bewege dich ausreichend. Und wenn du dich nicht gut fühlst, faste, bis es dir wieder besser geht. Werde dein eigener Arzt. Unterstütze die Natur, aber zwinge sie nicht. Lass die Natur dich heilen. Die Natur ist das beste Heilmittel. Medikamente und Ärzte helfen der Natur nur bei ihrer Heilaufgabe. Ein uneinsichtiger Arzt, der das Wirken der Natur stört, schadet mehr, als er nutzt.“

Swami Sivananda war ja selbst Arzt, und er stand der Schulmedizin durchaus nicht nur kritisch gegenüber. Nicht umsonst hat er in seinem eigenen Ashram ein Krankenhaus errichtet - ein schulmedizinisches Krankenhaus. Es gab natürlich auch einen Ayurveda-Arzt im Ashram und einen Ayurveda-Apotheker. Der Ashram hat auch eine Weile selbst Ayurveda-Medizin hergestellt. Swami Sivananda war auch derjenige, der ab den 30er Jahren Hatha Yoga populär gemacht hat. So war er immer schon Befürworter von dem, was heute als ganz modern gilt – Der Verbindung von Schulmedizin mit anderen Medizinen und der einfachen Naturheilkunde. Richtiges Essen, richtige Bewegung, frische Luft, gute Schlafgewohnheiten, positives Denken – das alles gehörte für ihn dazu.

„Durch das Trinken reinen Wassers, das Essen reiner und gesunder Nahrung, durch das Einhalten der Gesetze von Gesundheit und Hygiene, durch regelmäßige Körperübungen und kalte Duschen am Morgen, durch die Praxis von Japa und Meditation – also Wiederholung des Mantras und Meditation – durch richtiges Leben, richtiges Denken, richtiges Handeln, richtiges Verhalten und dadurch, dass du dich täglich für einige Zeit an frischer Luft und Sonne aufhältst, kannst du Gesundheit, Stärke und Vitalität erlangen.“

Das sind viele einfache Tipps. Wenn wir merken, dass wir nicht gesund sind, dann können wir schauen: „Habe ich mich daran gehalten oder könnte ich da etwas verbessern?“

„Ein gesunder und spiritueller Mensch wird zu einem großen Anziehungspunkt. Er strahlt Gesundheit und Kraft aus zu all den Menschen, mit denen er Kontakt hat.“

Swami Sivananda schreibt hier auch über Gesundheit und Ernährung. Er spricht über physische Gesundheit und geistige Gesundheit. Die Art unseres Denkens hat einen Einfluss auf unseren Körper und die körperliche Gesundheit hat einen Einfluss auf unser Denken. Das ist eine ständige Wechselbeziehung.
Und auch hier kann man überlegen, ob man mit sich selbst und mit anderen freundlich umgeht. Habe ich zu meinem Schicksal eine freundliche Beziehung? Auch diese Frage kann hilfreich sein.

Manchmal machen Menschen, die diese geistigen Zusammenhänge kennen, trotzdem nicht, was physisch gesund ist. Stattdessen überlegen sie ständig: „Was habe ich alles falsch gemacht?“ Dann führt vielleicht schon eine leichte Erkältung dazu, das ganze Leben in Frage zu stellen. Es gibt so viele verschiedene Wechselwirkungen, Karma, geerbte Lebensaufgaben und Einflüsse. Und manchmal gehört es zum Leben dazu, dass man bestimmte Krankheiten erfährt. Manches können wir ändern, manches können wir positiv beeinflussen, und anderes nicht. So gilt auch im Umgang mit Gesundheit und Krankheit die Grundlagen der Bhagavad Gita: „Tu das Beste, was du kannst und dann lass los.“ Lebe gesund, soweit wie es dir möglich ist, pflege einen freundlichen Umgang mit dir selbst und anderen und deinem Schicksal, und dann lasse los.
Wenn wir unser Bestes getan haben, dann kann es trotzdem sein, dass wir die ein oder andere Krankheit haben. Die nehmen wir dann an als karmische Lektion.

Swami Sivananda schreibt hier noch:
„Die beste Medizin, das beste Tonikum gegen alle körperlichen und geistigen Beschwerden ist der ständige Gedanke, „Ich bin das unsterbliche Selbst, der Atman. Jenseits von Körper und Denken. Jenseits von Körper und Geist.“ Wiederhole im Geist diese Formel einige Male täglich. „Ich bin das unsterbliche Selbst, der Atman.“ Meditiere über ihre Bedeutung. Werde dir immer wieder bewusst, du bist nicht dieser vergängliche Körper. Du bist die unsterbliche, alles durchdringende Seele. Tat Tvam Asi – Das bist du. Erfreue dich im Satchidananda Atman, dem Selbst jenseits von allem, dem Selbst, welches Sein, Wissen und Glückseligkeit ist und werde noch in dieser Geburt ein Jivanmukta, ein lebendig Befreiter.“

In diesem Sinne machen wir im Yoga eine ganze Menge, um uns gesund zu erhalten: Asanas, Pranayama und Entspannung haben eine gesundheitsfördernde Wirkung. Meditation, Japa, einen Sinn im Leben sehen, eine liebevolle Beziehung zu sich selbst und anderen zu entwickeln – all das hat eine positive Auswirkung auf die Gesundheit. Aber Yoga ist nicht nur Gesundheit, sondern es hilft uns auch, zu dem zu kommen, was jenseits des Körpers und des normalen Denkens ist. Die Erfahrung des Unendlichen. Und in diesem Sinne ist Gesundheit ein Mittel, dass wir praktizieren können, um zum Unendlichen zu kommen. Und unsere Ziele in diesem Leben zu erreichen.

Ich wünsche dir viel Kraft, um für dich selbst und deine Gesundheit zu sorgen.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die <a href="http://www.yoga-vidya.de">Meditation</a> im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr <a href="http://www.yoga-vidya.de">Yoga Vorträge als mp3</a>

Mehr lesen...

Ein Yogi ist bereit

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute will ich nur sehr kurz etwas über Yoga sagen und darüber, was man als Yoga Aspirant lernen kann.

Wer viel Yoga übt, findet zur Ruhe. Ein Yogi ist fähig zu tiefem Schweigen und einer inneren Stille, die andere Menschen oft gar nicht kennen. Ein Yogi ist aber auch fähig zu großem Enthusiasmus. Er ist fähig, seinen Geist zu nutzen und sein Herz sprechen zu lassen. Er ist bereit, Tapas zu üben, Askese zu üben, diszipliniert zu sein, aber auch spontan und intuitiv. Das ist die Größe des Yoga.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die <a href="http://www.yoga-vidya.de">Meditation</a> im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr <a href="http://www.yoga-vidya.de">Yoga Vorträge als mp3</a>

Mehr lesen...

Reflektiere deinen spirituellen Weg

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute habe ich eine kleine Aufgabe für dich. Eine wichtige Sache, um deine Intuition zu stärken und zu entwickeln. Nimm dir etwas Zeit und reflektiere, wie du auf deinen spirituellen Weg gekommen bist. Egal welcher Weg es war. Was waren große Hindernisse auf dem Weg? Was waren große Hilfen? Welche besonderen Aufgaben hast du dort bewältigt? Und wie siehst du dich jetzt? Welche Erfahrungen hast du bisher gemacht? Welche Phasen hast du durchlebt? Du kannst das aufschreiben, wenn du möchtest. Oder du kannst es einem Menschen erzählen, der dir nahe steht. Bitte ihn darum, dir auch seine Erfahrungen zu schildern. Was hast du alles schon gelernt, erfahren und geschafft? Und wie hilft dir das an dem Platz, wo du dich gerade befindest? Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...

Einfach leben - erhaben denken

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute will ich etwas zu diesem Motto von Swami Sivananda sagen. Es ist ein Geschenk, einfach zu sein. Auch wenn der Satz aus einem Quäker-Lied stammt, das wahrscheinlich schon 150 Jahre alt ist: gerade in der heutigen Zeit ist es ein Geschenk, einfach zu sein. Wir machen uns das Leben sehr kompliziert. Wir denken, dass wir dieses und jenes brauchen. Deshalb können wir es uns zum Geschenk machen, einfach zu sein: „This is a gift to be simple, this is a gift to be free.“ Es ist ein Geschenk, frei zu sein. Im yogischen Sinne ist Freiheit das Höchste. Wir wollen die vollständige Freiheit erreichen. Aber wir können uns auch von allen möglichen Vorstellungen darüber befreien, was wir alles brauchen. Natürlich ist es ein besonderes Geschenk, da zu sein, wo man sein sollte, wo unser eigentlicher Platz ist. Viele Menschen fragen sich: „Wo soll ich eigentlich sein?“ Und ein solcher Platz, wenn wir uns dort befinden, ist ein Tal von Liebe und Freude und wahrer Einfachheit. Wenn die erreicht ist, dann sind wir bereit, uns zu verbeugen, uns zu verneigen. Wir schämen uns dessen nicht mehr. Im Yoga lernen wir, flexibel zu sein. In der Thai-Massage hilft uns jemand, flexibel zu werden. Gott ist manchmal sehr stark, damit wir flexibel werden können. Und manchmal müssen wir loslassen. Uns vor anderen zu verneigen, anderen Respekt zu zollen und uns zu entschuldigen, das ist eine sehr intensive Yoga Übung. Wir machen immer wieder Fehler. Fehler machen ist etwas Normales, sogar etwas Gutes. Angenommen, man hat das Gefühl, man hat noch nie einen Fehler gemacht, dann hat man nichts ausprobiert. Entweder man leidet einfach unter Realitätsverlust oder man hat wenig in seinem Leben probiert und gewagt. Fehler machen wir, und wenn wir Fehler machen, dann müssen wir uns entschuldigen, wir müssen uns verneigen. Manche Menschen machen Fehler und sagen dann, die anderen müssten das verstehen: „Ich habe einen Fehler gemacht, aber das ist doch ganz normal.“ So funktioniert das aber nicht. Wenn man einen Fehler macht, dann sagt man: „Es tut mir leid, ich habe einen Fehler gemacht und bitte um Entschuldigung.“ Wenn du das so machst, was sollen die anderen dann machen? Vielleicht schimpfen sie noch mal und dann neigst du vielleicht seinen Kopf. Du bedauerst aufrichtig, was passiert ist, denn der andere hat vielleicht dadurch Probleme bekommen. Du zeugst dem anderen Respekt. Danach wird der andere uns typischerweise vergeben. Und dann können wir wieder von vorne anfangen. Vielleicht machen wir etwas besonders Gutes oder wir machen den nächsten Fehler. Aber es ist wichtig, dass wir uns immer wieder verneigen und verbeugen. Und wir kommen wir in das Tal der Freude und der Liebe? Indem wir uns immer wieder umdrehen. Mal müssen wir es so machen, mal müssen wir es ganz anders machen. Das Tal der Liebe und der Freude ist nicht unbedingt sehr weit weg. Das kann in dem Ort sein, wo du bist. Und wie machst du diesen Ort, an dem du bist, zu einem Tal von Liebe und Freude? Indem du dich immer wieder drehst. Wenn das eine nicht funktioniert, dann versuche was anderes. Wenn du auf diese Weise mit einem Menschen nicht zurechtkommst, dann beuge und drehe dich wieder und wieder und probiere es anders. Irgendwann wirst du im Tal der Liebe und Freude ankommen. Bis dahin zolle den anderen Respekt, verneige dich, versuche es immer wieder von vorne und gibt nicht auf. So machst du einen Schritt nach dem anderen in Richtung Ziel. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...

Liebe trotzdem

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich einen Text, über den ich heute gestolpert bin - eine Schrift von einem von Swami Sivanandas Schülern. Dieser Text soll auch von Mutter Teresa öfters gelesen worden sein und an einigen ihrer Institutionen aushängen. Er hat ein bisschen den Geist der Bergpredigt:

„Die Menschen sind manchmal unverschämt, unvernünftig und Ichbezogen - liebe sie trotzdem.
Wenn du gütig bist, beschuldigen dich Menschen möglicherweise als selbstsüchtig, mit anderweitigen Beweggründen - sei trotzdem gütig.

Wenn du erfolgreich bist, wirst du einige falsche Freunde und einige echte Feinde bekommen - sei trotzdem erfolgreich.

Wenn du ehrlich und offen bist, gibt es manchmal Menschen, die dich betrügen - sei trotzdem ehrlich und offen.

Was du über Jahre aufgebaut hast, kann jemand über Nacht zerstören - baue trotzdem auf.
Wenn du heiter und fröhlich bist, gibt es vielleicht jemanden, der eifersüchtig und neidig ist - sei trotzdem fröhlich.

Wenn du etwas Gutes tust, werden Menschen es oft wieder vergessen und hinterlistige Motive vermuten - tue trotzdem Gutes.

Gib der Welt so viel du kannst und es wird nie genug sein - gib der Welt trotzdem so viel, wie du kannst.
Du siehst in der endgültigen Analyse, es ist zwischen dir und Gott. Es war nie zwischen dir und den Menschen.“

Das ist ein schöner und wichtiger Text. Vor zwanzig Jahren habe ich ihn das erste Mal in Amerika gelesen. Daraus ist für mich eine Art Mantra entstanden. Es heißt: „Trotzdem“. Wenn man immer diesen Text im Hinterkopf hat, dann kann man alles Mögliche finden, was dagegen spricht, und viele Gründe, warum man etwas nicht machen kann. Und dann sagt man sich einfach: „Trotzdem.“

„ Die Menschen sind manchmal unverschämt, unvernünftig und Ichbezogen - liebe sie trotzdem.
Gib der Welt so viel du kannst und es wird nie genug sein - trotzdem, gib so viel du kannst.“

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

Mehr lesen...

Das Leben aus einer höheren Perspektive betrachten

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich wieder aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda, dieses Mal aus dem Kapitel „Mensch“: „Das Baby weint. Das Kind springt, tanzt und spielt mit seinen Spielsachen. Das Schulkind geht mit seinen Büchern. Der junge Mensch macht Abschlussprüfungen. Der Jugendliche und der junge Mann dreht seinen Schnurrbart, streitet, kämpft und läuft hinter dem anderen Geschlecht her. Er versucht, Rum und Ehre zu erwerben, er hortet Reichtümer, zeugt Kinder. Dann wird er alt und trägt Brillen und falsche Zähne. Er stützt sich auf einen Stock und schließlich macht er seinen letzten Atemzug. Wenn ein Tropfen Wasser auf eine heiße Eisenplatte gespritzt wird, zischt es und er verdampft sofort. Der Mensch macht ein kleines Geräusch in der kurzen Phase, die man Leben nennt und verschwindet in einem Augenblick. Was ist der Mensch? Was kann aus ihm werden? Was ist der Geist? Was ist der höchste Zustand? Es ist wirklich nützlich, über diese Dinge nachzudenken.“ Nachdenken zu können, das ist eines der wesentlichen Dinge, die den Menschen ausmachen. Wir wissen zwar nicht, was die Tiere wirklich denken, aber wir nehmen an, dass eine Katze nicht überlegt: „Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was ist der Sinn meines Lebens? Wer war ich vor meiner Geburt? Was wird nach meinem Tod sein? Wozu bin ich überhaupt auf die Welt gekommen?“ Vieles andere haben Katzen, Hunde, Elefanten genauso wie der Mensch: Essen, Trinken, Schlafen, Fortpflanzen und alles, was damit im Zusammenhang steht. Tiere haben die gleichen Emotionen und Gefühle wie der Mensch. Tiere haben ähnliche Wahrnehmungen wie der Mensch. Aber der Mensch denkt über die höheren Fragen nach. Er ist sich bewusst, dass die Welt - nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen - zwanzig Milliarden Jahre alt ist. Es gibt eine Suryadinata, eine alte Schrift, die sagt, dass ein Schöpfungszyklus dreihundertelf Trillionen Jahre dauert. Die alten Schriften denken also noch in erheblich größeren Dimensionen als die westliche Wissenschaft, die ja immerhin jetzt ihren Denkgrad bis auf zwanzig Milliarden Jahre erhöht hat. Aber ob es jetzt Milliarden oder Trillionen Jahre sind, die Zeitspanne ist auf jeden Fall unvorstellbar für uns. Schon in Jahrhunderten zu denken, fällt uns schwer, in Jahrtausenden noch mehr, in Jahrzigtausenden und Hunderttausenden und Millionen, Zigmillionen, hunderte von Millionen, das übersteigt unsere Vorstellungskraft. Die Erde ist über fünf Milliarden Jahre alt und wir sind hier als Mensch auf der Welt für siebzig, achtzig, vielleicht hundert Jahre. Und dann? Was war davor? Die meisten von uns wissen ja schon: „Ich bin das unsterbliche Selbst, der Atman. Der physische Körper hat einen Beginn und ein Ende. Aber ich bin die reine Seele.“ Manchmal haken wir das einfach damit ab. Gut, jetzt wissen wir: „Der Sinn meines Lebens ist die Selbstverwirklichung. Ich bin Brahman.“ Dann vergessen wir all das wieder und beschäftigen uns wieder mit dem Alltag. Auf der einen Seite ist das gut, denn wir leben in der Gegenwart. Wir leben nicht in der Zukunft, wir leben nicht in der Vergangenheit. Trotzdem ist es gut, sich diese Dinge von Zeit zu Zeit wieder bewusst zu machen. Sich wirklich noch mal zu fragen: „Vor dem Hintergrund, dass ich in hundert Jahren im physischen Körper ziemlich sicher nicht mehr sein werde: Was von dem, über das ich mir jetzt Sorgen mache, ist wirklich wichtig? Vor dem Hintergrund, dass die Erde nur ein kleines Staubkorn im unendlichen Universum ist: Was von dem, womit ich mich beschäftige, ist wirklich so wichtig?“ Oder, wenn wir gar nicht so weit gehen wollen: „Vor dem Hintergrund des umfassenden Leidens auf dieser Welt: Ist das Leiden, über das ich mir solche Gedanken mache, wirklich so wichtig?“ Solche Fragen helfen uns, eine gute Perspektive zu bewahren. Nicht zu sehr in unseren kleinen Problemen zu denken, uns in dem Sturm im Wasserglas, in dem wir im Moment vielleicht stecken, aufzureiben, sondern eine höhere Perspektive einzunehmen. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...
Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen Heute lese ich wieder etwas aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda, aus dem Kaptitel: „Devi“. „Devi“ heißt „Göttin - die Leuchtende, die Strahlende“. So, wie Deva wörtlich heißt, „der Leuchtende, der Strahlende“. Das Licht verbinden wir ja im Yoga oft mit höheren Bewusstseinsebenen. Lichterfahrung ist eine Erfahrung, die mit Bewusstseinserweiterung einhergeht. Wenn man einen etwas erweiterten Bewusstseinszustand hat, kann man Menschen von einer Aura umgeben sehen oder das ganze Universum in Licht eingehüllt. Dann ist einem bewusst, dass das ganze physische Universum wie der physische Ausdruck von einem feinstofflichen Licht ist. Genau so können wir auch Gott oder Göttin als universelles Licht wahrnehmen. In Wahrheit ist Gott weder männlich noch weiblich, noch überhaupt nicht. Deshalb hat Buddha einfach gesagt: „Das Universum ist Nirvana: nichts und Sunyata: leer. Die Wahrheit ist nichts, was wir uns vorstellen können. Yogis nennen es dann auch Purna, Fülle oder eben Deva und Devi: Licht, strahlend und leuchtend. Allerdings sucht der Mensch immer gerne nach persönlichem Kontakt. Der Mensch ist ein soziales Wesen, ein Rudeltier, wie Hunde auch. Es sei den, er ist eher ein Shivatyp. Shivatypen wollen sich eher zurückziehen. Die sind dann vielleicht eher wie eine Katze: manchmal etwas zurückgezogen, obgleich auch Katzen Schoßtiere sein können. Aber insgesamt gesehen sucht der Mensch nach Kontakt. Und letztlich sagen die Yogis, der tiefere Grund, weshalb der Mensch Kontakt und Liebe erleben will, liegt nicht in der Evolution als Rudeltier, sondern tief im Inneren. Er spürt: „Es gibt etwas Höheres, von dem bin ich Teil. Und dieses Höhere, vom dem ich Teil bin, das will ich spüren, lieben und als mein wahres Ich erfahren.“ Da jetzt aber der Mensch so geschaffen ist, dass er erstmal leichter Beziehungen zu anderen Personen aufbauen kann, können wir uns auch Gott als Person vorstellen. Wir können Gott als Gottvater ansehen, Gott als Gottmutter, als Freund. Wir können uns Gott auch als kosmisches Licht vorstellen und so eine Beziehung aufbauen. Wir können zu Gott beten, ihn um etwas bitten, uns bei Gott beschweren. Wir können auch Gott die Pistole auf die Brust setzen, indem wir sagen: „Lieber Gott, ich brauche jetzt eine Entscheidung. Ich muss mich in dieser Sache entscheiden. Bis morgen habe ich Zeit. Morgen früh will ich von dir wissen, was du von mir willst. Und wenn du mir das bis morgen früh nicht sagst, dann werde ich es selbst entscheiden. Ich übernehme keine Verantwortung.“ Manchmal klingt das ungewohnt, aber wir können zu Gott eine enge Beziehung aufbauen und ihm ganz bewusst die Verantwortung abgeben. Angenommen, du hast eine sehr gute Beziehung zu deinem Partner. Dann kannst du auch sagen: „Du, wir müssen uns jetzt entscheiden, wohin wir in einer Woche in Urlaub fahren. Du bist ständig unentschlossen. Wenn du dich jetzt nicht entscheidest, dann buche ich morgen den Flug. Wir können heute Abend noch darüber reden. Und wir können auch noch morgen beim Frühstück darüber reden. Aber dann werde ich entscheiden.“ So können wir auch zu Gott sprechen: „Gott, ich muss mich entscheiden. Ich will das nicht für mich tun, ich will es zum Wohl der anderen tun und ich will dir dienen. Aber dann musst du mir schon sagen, was du willst.“ Nicht jeder hat einen so persönlichen Bezug, aber meine Empfehlung ist, es einmal auszuprobieren. Sprich mal so zu Gott, als ob er dein engster Freund oder dein Partner wäre. Du musst dir Gott dabei nicht einmal als konkrete Person vorstellen. Du kannst dir dabei auch einfach ein Licht oder kosmische Intelligenz vorstellen und trotzdem so eine persönliche Beziehung haben. Man kann sich natürlich auch Gott als Krishna vorstellen, der einem zulächelt oder als Shiva, der meditiert. Dann kann man vielleicht wenig mit ihm anfangen, es geht nur eine Schwingung von ihm aus und manchmal öffnet er die Augen und hört einem liebevoll zu. Oder man stellt sich Gott als Jesus vor oder wie auch immer wir uns diese Kraft vorstellen wollen. Gott als Devi, als die leuchtende Göttin, ist eine Variante davon, mit der wir die weibliche, strahlende und gütige Kraft des Universums in unser Leben holen können. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...

Wie Swami Sivananda Vollkommenheit lebte

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen Heute lese ich etwas aus dem Buch „Sivananda - ein moderner Heiliger“, aus dem Kapitel „Ganzheitliche Vollkommenheit“. Dort schreibt Swami Venkatesananda: „Swami Sivananda war überragend in seiner Weisheit, in seiner Leistungsfähigkeit und seiner Lebenseinstellung. Er löste mühelos Probleme, die uns aus dem Konzept brachten. Aus Situationen, in denen wir zusammenbrechen würden, ging er siegreich hervor. Ereignisse, die uns vernichtet hätten, rührten ihn nicht. Das waren seine natürlichen, großartigen Eigenschaften, denn er war vollkommen im Einklang mit dem Unendlichen. Es gab einen bestimmten Rhythmus in seinem Leben, eine gewisse unverkennbare Routine, aber gleichzeitig auch eine gewisse Unberechenbarkeit. Das Beständige war der Geist der Entsagung, der Liebe, der Hingabe und Selbstdisziplin. Dieser Geist der Entsagung zeigte sich in einer einzigartigen Form von Nicht-Anhaften. Niemand konnte die Menschen mehr lieben als Swami Sivananda. Das wurde am offenkundigsten in seinem Verhalten gegenüber seinen Schülern. Da gab es praktisch nichts, was er nicht für sie getan hätte. Aus diesem Geiste der Entsagung entstand wahre Demut und das zeigt ein Ereignis am letzten Tag seiner Vortragsreise durch ganz Indien. Swamiji war durch ganz Indien und Ceylon gereist und von Millionen von Menschen verehrt worden. Am letzten Tag war er in Delhi. Es ging ihm gesundheitlich nicht gut und er ruhte sich aus. Nicht an dem Ort, den die Organisatoren vorgesehen hatten, sondern im Haus eines Schülers. Nach dem Mittagessen ruhte er. Um 15:15 Uhr sollte er jemanden treffen. Und so stand er auf, nahm seine Tasche und stieg ins Auto. Aus dem Auto blickte er zurück und sah die Frau des Offiziers an der Tür stehen. Er fragte, „Kommen wir noch einmal zurück?“ „Nein.“ Swamiji wandte sich ihr zu und hob die gefalteten Hände zum Abschied. Das Auto setzte sich in Bewegung. Zwei Minuten später sagte er, „Bittet den Fahrer, noch einmal zu dem Haus zurückzufahren.“ Swami Sivananda stieg aus und ging ins Haus. Die Frau war nicht im Flur, sondern in der Küche. Und so ging er geradewegs hin und faltete seine Hände, verbeugte sich vor ihr und sagte, „Bitte, vergib mir. Ich habe dich nicht richtig verabschiedet. Ich sagte dir einfach nur Danke aus dem Auto heraus. Bitte, vergib mir.“ Sie verneigte sich vor seinen Füßen und ergriff diese. So ging er zurück, setzte sich ins Auto und sagt, „Jetzt können wir gehen.“ Als das Auto sich in Bewegung setzte, sagte er, „Von irgendwoher versuchte sich ein klein wenig Selbstgefälligkeit einzuschleichen. Man muss sehr wachsam sein.“ Und es ist doch immer wieder gut zu wissen, dass das auch Swami und erleuchtete Meister betrifft. Daran können wir immer üben. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...

Über Narasimha, den Löwen-Menschen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute will ich etwas zu Narasimha schreiben. Narasimha ist eine Inkarnation von Vishnu: halb Mensch, halb Löwe. „Nara“ heißt hier „Mensch“ und „Simha“ heißt „Löwe“. Narasimha ist also eine Mensch-Löwe-Inkarnation. Auf eine gewisse Weise sind wir alle so etwas wie Narasimha. In uns steckt auch das Tierische. Wir haben Körper wie die Tiere. Wir haben Triebe wie die Tiere. Wir haben Gefühle wie die Tiere. Wir haben sowohl freundliche Gefühle wie die Tiere, als auch weniger freundliche. Nur haben wir zusätzlich eben auch das menschliche Element: Laut moderner Biologie ist das das Selbstbewusstsein, die Intelligenz, die Vernunft, das vorausschauende Denken, die Fähigkeit, logische Schlüsse zu ziehen. Wir ahmen nicht nur nach und folgen unseren Instinkten, sondern wir sind uns dessen bewusst, was wir tun und können das kontrollieren. Was die moderne Biologie aber nicht erfasst: Wir haben in uns auch noch das göttliche Element. Das ist es, was uns zur Transzendenz führt, was uns jenseits dessen führt, was begrenzt ist. Wir fühlen uns zum einen zwar wie ein Körper, zum anderen erleben wir uns als ein denkendes, fühlendes Wesen, beschränkt in Raum und Zeit. Charakteristisch für den Menschen ist auch, dass wir wissen, dass wir irgendwann geboren wurden und dass wir irgendwann körperlich sterben werden. Und auch dieses menschliche Element lässt uns nach etwas streben. Wir fragen uns: „Was gibt es jenseits dieses Kommens und Vergehens?“ Und wir werden keine Ruhe finden, bis wir die Antwort gefunden haben. Das göttliche Element in uns kann uns erfahrbar machen, was jenseits des Kommens und des Gehens ist. Und dazu will uns das Yoga verhelfen. Mit Hilfe von Yoga können wir Bewusstseinserweiterung spüren, diese Ausdehnungserfahrung, Liebeserfahrung, Freude, die jenseits von begrenzter Freude ist. Ingesamt gesehen ist das alles die Inkarnation Gottes. Das heißt auch: Gott ist gleichzeitig Tier, Mensch und das Überbewusste. Und so ist das göttliche Element gleichzeitig das, was uns zum Transzendenten führt, und es ist im Ganzen eingeschlossen. Letztendlich sind alle Ebenen göttlich. Und wir können uns immer wieder daran erinnern, das Göttliche in allem zu sehen. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...

Wie wäre ich, wenn ich erleuchtet wäre?

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich wieder etwas aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda, diesmal aus dem Kapitel „Jivanmukta“: Unsere Zukunft. Jivanmukta heißt nämlich „lebendig Befreiter“. Das ist das Ziel der menschlichen Existenz, und die Yogis behaupten sogar, dass wir uns solange inkarnieren werden, bis wir irgendwann zu einem Jivanmukta geworden sind oder zu einem Videhamukta, zu einem Befreiten nach dem Tod. Dann können wir auf ewig aufgewacht mit dem reinen Bewusstsein verschmelzen. Swami Sivananda schreibt hier aus seiner eigenen Erfahrung: „Ein Jivanmukta ist ein befreiter Weiser. Er hat zu Lebzeiten Verwirklichung erreicht. Er lebt in der Welt, aber er ist nicht von der Welt. Er weilt immer in der ewigen Wonne des höchsten Selbst. Er ist eins geworden mit Ishwara selbst. Der Jivanmukta, der voll erblühte Jnani, Wissende, ist voll reiner Liebe, Mitgefühl, Barmherzigkeit, außerordentlicher Liebenswürdigkeit und verborgener Kraft und Stärke. Liebe und Glanz strahlen in seine Augen. Der Jivanmukta hat keine selbstsüchtigen Interessen und ist daher frei von Sorgen, Schwierigkeiten, Problemen, Leiden, Kummer und Ängsten. Auch wenn sich Schmerz und dergleichen an seinen Körper heften und auf seinem Gesicht zeigen, krümmt sich sein Geist niemals unter ihnen und ihren Gegensätzen. Er ist kein Sklave seiner Launen. Er ist daher heiter und friedvoll. Seine höheren Vorzüge haben sich entwickelt. Die göttlichen Eigenschaften sind in ihm erwacht. All seine Schwächen und Begrenzungen sind verbrannt. Er strahlt in ursprünglicher Herrlichkeit in seiner wesentlichen Natur und im göttlichen Bewusstsein. Er strahlt nach jeder Richtung hin Frieden und Freude aus. Die wahre Größe eines verwirklichten Yogi kann nicht beschrieben werden.“ Letztlich kann sie erfahren werden, wenn wir selbst diese Vollkommenheit erreichen. „Seine Augen sind heiter und fest. Seine Handlungen heilig. Seine Sprache lieblich, inspirierend und beeindruckend. Seine Haltung ist hochherzig. Seine Berührung ist reinigend. Sein Blick barmherzig. Seine Gesten erleuchtend. Er ist Sarvavid, allwissend. Das heißt, er hat intuitives, transzendentes Wissen und klare Einsicht in das Herz aller Wesen und Dinge. Man erfährt in seiner Gegenwart ein tiefes Gefühl von Frieden und Harmonie, ein großes Erhobenwerden und Inspiration.“ Wenn wir das hören, dann denken wir oft: „Ist so was für den Menschen überhaupt möglich?“ Und noch wichtiger: „Kann ich das jemals erreichen?“ Wenn wir das Leben großer Heiliger anschauen, wissen wir: „Ja, es ist möglich.“ Menschen können die Begrenzungen von Körper und Geist transzendieren. Der Körper wird dann weiterhin seinen Schwierigkeiten unterworfen sein. Auch große Selbstverwirklichte haben Krankheiten und Schmerzen. Sie haben auch eine Persönlichkeit, sie haben auch Emotionen. Aber sie wissen: „Aham Brahmasmi. Ich bin Brahman. Ich bin dieses Unendliche.“ Aus diesem Unendlichen heraus können sie handeln. Sie wissen, dass der Körper ein Fahrzeug ist, ein Instrument, etwas, wodurch sie in dieser Welt Erfahrungen machen. Sie sind dadurch nicht gebunden und vor allen Dingen, sie sind nicht dieser Körper. Unsere Emotionen kommen mit dem Astralkörper. Den brauchen wir natürlich. Aber wir können auf ihn Einfluss nehmen. Wir können auf Emotionen Einfluss nehmen und eine andere Perspektive dazu einnehmen. Aus den Biographien großer Heiliger wissen wir: „Ja, es ist möglich so zu sein, wie Swami Sivananda es beschreibt.“ Alle großen Heiligen haben eines gemeinsam: Sie sagen: „Auch du kannst die Selbstverwirklichung erreichen. Ich bin nicht ausgewählter als du.“ Dazu braucht es nur drei Dinge. Erstens: Man muss es wollen. Zweitens: Man muss bereit sein, etwas dafür zu tun. Und drittens: Man muss aufhören, alles auf die Zukunft zu verschieben. Wir sind jetzt schon das höchste Selbst. Wir sind jetzt schon Satchidananda. Und wir können das jetzt schon erfahren – zumindest in kleinen Funken und Einblicken. Wenn wir aus dieser Erfahrung handeln, ist unser Leben unendlich bereichert. Und daraus wiederum entsteht eine neue Kraft, die uns tiefe Einsicht gewährt und uns fest in uns selbst verankert. Interessant ist, dass verschiedene Jivanmuktas unterschiedliche Eigenschaften haben und unterschiedliche Charaktere. Es gibt sehr zurückgezogene Jivanmuktas, die kein Mensch kennt. Es gibt Jivanmuktas, die treten als große verwirklichte Weisen auf die Weltenbühne. Sie haben Millionen von Schülern, so wie Swami Sivananda sie hatte. Es gibt Jivanmuktas, die in einer normalen Familie leben und einen ganz normalen Alltag leben. Das ist sogar die Mehrheit der Jivanmuktas. Es gibt Jivanmuktas, die sind eher emotioneller und andere, die sind eher intellektueller. Es gibt Jivanmuktas, die sind mehr Vata, mehr Pitta oder mehr Kapha. Es gibt Jivanmuktas, die sind arm. Es gibt Jivanmuktas, die sind in vornehmeren Familien geboren und sehr reich. Aber, in egal welchen Umständen und egal, welches Karma die Jivanmuktas haben: Sie sind verankert in dieser höchsten Weisheit. Sie sind jenseits von Eigennutz und jenseits von Identifikation mit Leiden. Daher strahlen sie ihre Liebe und ihre Freude überall aus. Du kannst selbst immer wieder in die Stille gehen und dir überlegen: „Wie werde ich sein, wenn ich Jivanmukta bin? Wie wird meine Erfahrung sein? Wie werde ich handeln? In diesem Körper, mit dieser Persönlichkeit, aber dennoch befreit, bewusst in der Einheit und frei von Eigennutz und Gier.“ Stell es dir immer wieder vor. Und dann handle so oft wie möglich danach. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...

Wie wir mit Yoga der Welt helfen können

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute schreibe ich noch einmal ein paar Worte über den Nutzen unserer eigenen Yoga Praxis. Wenn wir uns bei unserer Yoga Praxis besonders bewusst für die Lichtenergie öffnen, dann können wir besonders schnell und stark wachsen und uns weiter entwickeln. Wir können besonders bewusst an uns selbst arbeiten. Und dann können wir, wenn wir mit anderen Menschen zusammen sind, auch bewusst diese Lichtenergie durch uns hindurchströmen lassen. Wir können auch innerlich sagen: „Möge meine eigene Praxis zum Frieden der Welt beitragen. Möge meine innere Evolution helfen, die Evolution auf dem Planeten positiv zu beeinflussen.“ Das soll kein Größenwahn sein, im Sinne von: „Ich werde die ganze Welt verändern.“ Aber wir können uns sagen: „Ich will in meinem Rahmen einen Beitrag leisten, zusammen mit vielen anderen.“ Damit vermeiden wir auch, uns egoistisch zu fühlen, wenn wir Yoga üben. Das ist ja manchmal ein Problem, denn wir haben oft so viel zu tun im Leben. Es gibt so viel anderes, um das wir uns kümmern müssen oder für das wir uns engagieren wollen. Da hat man manchmal das Gefühl: „Wenn ich jetzt Yoga praktiziere, habe ich die Zeit nicht mehr für andere. Ist es also nicht egoistisch, wenn ich mir jeden Tag eine Stunde für Meditation, Asanas und Pranayama nehme?“ Swami Vishnu hat immer gemeint, wir sollten uns niemals vorstellen, dass das egoistisch sei- Denn wenn wir eine Stunde praktizieren, bekommen wir mehr Kraft, mehr Energie, mehr Licht. Dann ist die Zeit, die wir mit anderen verbringen, umso nutzbringender. Wenn man mehr Energie hat, dann profitieren auch die anderen davon und die Projekte, an denen wir uns beteiligen. Natürlich darf man es auch nicht übertreiben. Darüber sollte man nicht seine Aufgaben und die Menschen im eigenen Umfeld vernachlässigen. Aber hin und wieder eine Zeit zu Yoga Vidya zu kommen und dort zu praktizieren oder sich ein oder zwei Stunden am Tag zu nehmen, das ist normalerweise nicht egoistisch, sondern etwas, mit dem wir uns selbst und anderen helfen. Wir können die Kraft des Yoga durch uns wirken lassen, um so etwas Gutes zu tun für die ganze Welt. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...
Stimme mit ab! Deine Meinung ist wichtig:
Wir drehen zur Zeit viele Yogastunden
Videos
. Wir überlegen, welchen Hintergrund diese Videos haben
sollen: Einen weißen, einen farbigen, einen mit einer Manifestation des
Göttlichen wie Krishna, oder mit viel Pflanzen. Es geht insbesondere um
Anfänger Yogastunden. Bitte stimme ab!

Hier klicken, um am Online Voting über den farblichen Hintergrund
der weiteren Yoga Vidya Yogastunden Videos abzustimmen



Beispiele:
-------------------------------------------------------------------------------------
Weißer Hintergrund:

8699436280?profile=original

Yogastunde für Anfänger mit Vorkenntnissen


-------------------------------------------------------------------------------------

Farbiger Hintergrund:


8699436297?profile=original

Yoga Class Intermediate 30 Minutes - Chakra Concentration-------------------------------------------------------------------------------------

Mythologischer Hintergrund:


8699436466?profile=original

Intermediate Yoga Vidya Class 20 Minutes


Mehr lesen...

Wir sind Schüler und Lehrer der Wahrheit

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich wieder etwas aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda. Diesmal aus dem Kapitel „Schüler“: „Ein Schüler ist jemand, der den Anweisungen des Lehrers folgt und der bis zum Ende seines Lebens die Lehren an Seelen weitergibt, die am Weg weniger fortgeschritten sind.“ Der Ausdruck „Schüler“ kommt von dem Wort „schulen“. Auf Englisch heißt es „disciple“, von „discipline“. Swami Vishnu hat gerne gesagt, dass es einen Unterschied zwischen Schülern und Anhängern gibt. Die Schüler sind bereit, sich zu schulen, an sich selbst zu arbeiten. Sie sind bereit, sich bestimmten Disziplinen zu unterwerfen. Ein Anhänger hängt einfach nur irgendwie an. Er verehrt vielleicht irgendetwas und ist theoretisch von irgendetwas überzeugt, aber er arbeitet nicht an sich selbst, er schult sich nicht wirklich und er unterwirft sich keinen Disziplinen. Allerdings klingt der deutsche Ausdruck „Disziplin“ erheblich krasser, als das amerikanische „discipline“. Disziplin in diesem Sinne heißt eher so viel wie „Schulung“. Es bedeutet, bereit zu sein, Dinge zu praktizieren, um den eigenen Geist zu schulen. Natürlich bedeutet es auch, einen Lehrer anzuerkennen. In der Yogatradition ist die Weitergabe spirituellen Wissens nicht nur eine Frage der Technikvermittlung. Dort gibt es die so genannte Guru Sampradaya, durch die die Guru Parampara Shakti hindurch fließt. Wenn Yoga unterrichtet wird, dann geschieht dabei mehr als nur eine Technikweitervermittlung und theoretische Unterrichtsvermittlung. Es fließt Energie durch den Lehrenden hindurch. In gewissem Sinne ist Gott selbst der Lehrer. Die Lehre fließt durch die verschiedenen menschlichen Lehrer hindurch. In dem Maße, wie die Lehrenden sich selbst geöffnet haben, in dem Maße, wie sie sich selbst gereinigt haben, kann diese Energie durch sie hindurchfließen. Je mehr der Schüler sich öffnet, desto stärker kann er diese Kraft erfahren. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute möchte ich einmal wieder etwas über Hanuman erzählen. Hanuman ist wie das Gegenmittel der in unserer heutigen Zeit verbreiteten Vata-Störungen. Hanuman verkörpert Vertrauen , Hingabe und die Kunst, das zu tun, was zu tun ist.

Unsere heutige Zeit kennt viele Zweifel. Wir zweifeln an diesem, zweifeln an jenem. Wenn wir eine Entscheidung getroffen haben, dann zweifeln wir sie wieder an. Wenn wir etwas begonnen haben, dann überlegen wir, ob das richtig war. So gelingt es uns auf wunderbare Weise, unsere psychische Energie restlos in Zweifel und ständige Neuüberlegungen zu verpuffen. Nachher wundern wir uns, dass wir uns wie ausgebrannt fühlen.

Hanuman verkörpert Vertrauen. Hanuman hat immer das Gefühl, am richtigen Ort zu sein. Was Rama ihm aufgibt, das tut er. Und weil er keinen Zweifel hat, macht er das Unmögliche möglich. Es gibt verschiedenste Geschichten darüber, wie Hanuman das Unmöglich möglich macht. Das sind vielleicht mythologische Geschichten und deshalb nicht unbedingt wörtlich zu nehmen. Dafür stecken sie voller hilfreicher Symbole.

Als Hanuman Sita aus Sri Lanka retten sollte, schien das unmöglich zu sein. Und während Hanuman einfach tat, was zu tun war, und über den Ozean sprang, gab es eine ganze Orde anderer Affen, die standen die ganze Zeit am Ufer und überlegten, ob so etwas möglich wäre oder nicht. Rama konnte sie um nichts bitten, denn sie waren die ganze Zeit am Debattieren. Sie haben auch überlegt, ob Rama überhaupt so großartig ist, wie immer behauptet wird, wenn er ihnen so eine unmögliche Aufgabe gibt. Dabei haben sie gar nicht gemerkt, dass Hanuman in der Zeit längst hinüber gesprungen war.

Später sprang Hanuman auch noch mal zurück, um Rama die frohe Botschaft zu überbringen. Später bat Rama Hanuman, er möge dabei helfen, eine Brücke nach Sri Lanka zu bauen. Das ist natürlich eine sehr große Distanz, denn zwischen Indien und Sri Lanka liegt ein großer Ozean. Hanuman wusste nicht, wie er das anstellen sollte. Die Affen am Ufer sagten alle: „Das ist unmöglich. Eine Brücke über den Ozean zu bauen, das schafft niemand.“ Aber Hanuman dachte: „Rama hat gesagt, dass wir es tun sollen, also machen wir es. Gründen wir all unser Vertrauen auf Rama.“ Dann ritzte er in Steine und Felsbrocken den Namen „Rama“, und auf einmal konnten die Felsbrocken nicht mehr untergehen. Sie schwammen auf dem Ozean, und so konnten die Brückenbauarchitekten Holzstämme darauf legen und die Brücke bauen.

An diese Geschichten von Hanuman können wir uns immer erinnern, wenn wir in Zweifel und Selbstzweifel oder in Überlegungen versinken und uns so unsere eigene Energie rauben. So können wir Vertrauen in Gott üben und in diesem Vertrauen tun, was zu tun ist. Wir können über alle Grenzen hinaus wachsen und das Unmögliche möglich machen.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

Mehr lesen...