Über Narasimha, den Löwen-Menschen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute will ich etwas zu Narasimha schreiben. Narasimha ist eine Inkarnation von Vishnu: halb Mensch, halb Löwe. „Nara“ heißt hier „Mensch“ und „Simha“ heißt „Löwe“. Narasimha ist also eine Mensch-Löwe-Inkarnation. Auf eine gewisse Weise sind wir alle so etwas wie Narasimha. In uns steckt auch das Tierische. Wir haben Körper wie die Tiere. Wir haben Triebe wie die Tiere. Wir haben Gefühle wie die Tiere. Wir haben sowohl freundliche Gefühle wie die Tiere, als auch weniger freundliche. Nur haben wir zusätzlich eben auch das menschliche Element: Laut moderner Biologie ist das das Selbstbewusstsein, die Intelligenz, die Vernunft, das vorausschauende Denken, die Fähigkeit, logische Schlüsse zu ziehen. Wir ahmen nicht nur nach und folgen unseren Instinkten, sondern wir sind uns dessen bewusst, was wir tun und können das kontrollieren. Was die moderne Biologie aber nicht erfasst: Wir haben in uns auch noch das göttliche Element. Das ist es, was uns zur Transzendenz führt, was uns jenseits dessen führt, was begrenzt ist. Wir fühlen uns zum einen zwar wie ein Körper, zum anderen erleben wir uns als ein denkendes, fühlendes Wesen, beschränkt in Raum und Zeit. Charakteristisch für den Menschen ist auch, dass wir wissen, dass wir irgendwann geboren wurden und dass wir irgendwann körperlich sterben werden. Und auch dieses menschliche Element lässt uns nach etwas streben. Wir fragen uns: „Was gibt es jenseits dieses Kommens und Vergehens?“ Und wir werden keine Ruhe finden, bis wir die Antwort gefunden haben. Das göttliche Element in uns kann uns erfahrbar machen, was jenseits des Kommens und des Gehens ist. Und dazu will uns das Yoga verhelfen. Mit Hilfe von Yoga können wir Bewusstseinserweiterung spüren, diese Ausdehnungserfahrung, Liebeserfahrung, Freude, die jenseits von begrenzter Freude ist. Ingesamt gesehen ist das alles die Inkarnation Gottes. Das heißt auch: Gott ist gleichzeitig Tier, Mensch und das Überbewusste. Und so ist das göttliche Element gleichzeitig das, was uns zum Transzendenten führt, und es ist im Ganzen eingeschlossen. Letztendlich sind alle Ebenen göttlich. Und wir können uns immer wieder daran erinnern, das Göttliche in allem zu sehen. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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