Sukadev Bretzs Beiträge (5602)

Sortieren nach

Wie du deine Energie wieder findest

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute wie versprochen noch einmal mit der Yoga Sutra, 4. Kapitel, 3. Vers: „Eine sichtbare, vom Menschen hervorgerufene Ursache, bewirkt nicht die Vorgänge in der Natur, sondern sie beseitigt nur wie ein Bauer die Hindernisse. Der Bauer räumt Steine beiseite, um Wasser aus einem Bewässerungskanal auf sein Feld fließen zu lassen.“

Gestern hatte ich dieses Bild etwas genauer erläutert. Wenn ein Bauer im alten Indien ein Feld bewässern wollte, dort brauchte er bloß die Schleuse von dem Bewässerungskanal zu öffnen und das Wasser floss auf sein Feld. Dies gilt in vielerlei Hinsicht, auch bei der psychischen Gesundheit.

Der Mensch kann mit so vielen Herausforderungen umgehen. So viele traumatische Erfahrungen haben wir schon verdaut. Und die Psyche heilt sich von den verschiedenen psychischen Problemen. Es ist schon erstaunlich, wie robust der Mensch doch ist. Nur manchmal können diese Heilkräfte nicht richtig fließen. Manchmal blockiert irgendetwas diese psychischen Heilkräfte.

Wenn du in einer schwierigen Situation bist und irgendwo blockiert, dann ist die Situation, die das verursacht hat, längst vorbei. Aber du hängst weiter darin. Überlege, an welcher Stelle die Energie wieder fließen müsste. Angenommen, du hast eine beginnende Depression. Da solltest du nicht denken: „Oh, ich habe Burnout, all meine Energie ist weg. Wie kriege ich die Energie wieder?“

Der Mensch hat immer unendlich viel Energie. Das ist das Konzept des Kundalini Yoga. Die Shakti, die kosmische Energie, ist im Menschen drin. Nur kann sie manchmal aus irgendwelchen Gründen nicht fließen. Wenn du dir nur überlegst: „Wie kann ich die Energie, die in mir ist, wieder frei fließen lassen? Wie kann ich sie wieder zum Vorschein kommen lassen? Wie kann ich meine innere Energie, mein inneres Feld bewässern?“, dann wird dir die Intuition helfen. Das ist etwas ganz anderes, als wenn du denkst: „Ich bin ausgelaugt, ich bin kaputt, ich bin ausgesaugt wie eine Zitrone, da ist nichts mehr da.“

Wenn du dieses Selbstbild hast, dann blockierst du weiter. In dir ist eine riesige Kraft, aber sie ist verschlossen. In dir bleibt immer unendliche Kraft. Wie kannst du also diese Energie fließen lassen?
Zum Beispiel, indem du deine spirituellen Praktiken intensivierst. Du übst mehr Asanas, mehr Pranayama, mehr Meditation. Wenn du es alleine nicht kannst, dann gehst du vielleicht in ein Yoga Zentrum. Dort führt dich der Yogalehrer an, das geht oft leichter. Noch besser: Du gehst in einen Yoga Ashram oder in ein Yoga Seminarhaus. Dort findest du vieles, das dir hilft, Blockaden zu beseitigen und die Energie wieder fließen zu lassen.

Denke aber auch dann nicht, dass die Energie nur vom Lehrer kommt oder von dem Gebäude oder vom natürlichen Kraftort. All das hilft dir nur, dass Schleusen zu öffnen, so dass in dir die Energie wieder fließen kann. Morgen gebe ich dir noch ein paar Tipps dazu.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

Mehr lesen...

Über Gesundheit und Heilung

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um das Yoga Sutra, 4. Kapitel, 3. Vers: „Eine sichtbare, vom Menschen hervorgerufene Ursache, bewirkt nicht die Vorgänge in der Natur, sondern sie beseitigt nur wie ein Bauer die Hindernisse. Der Bauer räumt Steine beiseite, um Wasser aus einem Bewässerungskanal auf sein Feld fließen zu lassen.“

Dies ist ein wunderschönes Bild, das beschreibt, wie vieles, was im Yoga passiert, tatsächlich geschieht. Früher, im alten Indien, und wahrscheinlich auch noch heute, gab es große Bewässerungskanäle, die an den Feldern vorbei flossen. Die Bewässerungskanäle haben Dämme. So fließt das Wasser höher am Feld vorbei. Wenn ein Feld bewässert werden soll, dann werden die Schleusen geöffnet und das Feld wir überschwemmt. Für den Reisanbau ist es notwendig, dass das Feld eine Weile überschwemmt ist. Später wird wiederum die Schleuse geschlossen. Der Bauer hat also nur die Steine beiseite geräumt, so dass das Wasser auf sein Feld fließen konnte. Er weder das Wasser geschaffen, noch hat er das Wasser mit dem Eimer hintransportiert. Er hat auch nicht den Bewässerungskanal selbst gebaut, auch nicht die Abzweigung von einem Fluss in den Bewässerungskanal. Der Bauer hat nur ein Hindernis aus dem Weg geräumt. So kann das Wasser fließen.

Genau so ist es auf dem spirituellen Weg. Ein Beispiel dazu ist die Heilung. Wenn ein Arzt eine Tablette gibt, heilt die Tablette nicht. Eine Tablette kann höchstens in den Selbstheilungsmechanismus des Körpers eingreifen. Wenn du z.B. eine Echinacea-Tablette nimmst, dann wird nicht die Echinacea-Tablette die Krankheitserreger vernichten. Die Echinacea-Tablette wird nur die Selbstheilmechanismen des Körpers aktivieren, so dass diese die Erreger besser bekämpfen können. Das Immunsystem, das vorher nicht ausreichend aktiv war, wird dadurch etwas aktiver. Die Schleusen der Trägheit sind etwas beseitigt worden. Jetzt kann der Körper mit den Krankheitserregern besser umgehen. Das gilt nicht nur für naturheilkundliche Maßnahmen. Genau so ist es auch mit chemischen Tabletten. Bis heute weiß man nicht, wie bestimmte Medikamente wirken. Man weiß nur: Irgendwie verbessern sie die eigene Körperregulation.

Das ist sogar bei chirurgischen Eingriffen so. Manchmal wird etwas weg geschnitten. Danach muss der Körper alles heilen. Danach kann er sich neu orientieren. So gilt es, wenn du überlegst, wie du gesunden kannst, nicht zu überlegen, was du von außen machen musst, um Gesundheit wieder herzustellen, sondern welche Gräben du vielleicht öffnen musst, damit die Selbstheilkräfte wieder arbeiten können und der Körper sich selbst regeneriert. Was kannst du machen, dass der Körper selbst sich gesund macht.

Morgen wende ich diesen Vers noch einmal auf subtilere Aspekte an. Bis dahin alles Gute und dir einen schönen, heilsamen Tag!

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...

Alles verändert sich

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit der Yoga Sutra, 4. Kapitel, 2. Vers: „Die Umwandlungen der Existenzformen kommen vom Fließen der Prakriti her.“

Patanjali spricht hier von den Umwandlungen der Existenzformen. Die kommen vom Fließen der Prakriti. Alles in diesem Universum ist ständig dabei sich zu verändern. Es gibt nichts, was beständig bleibt, außer dem Wechsel. Und es ist eine wichtige Voraussetzung auf dem spirituellen Weg, sich dieser Sache bewusst zu werden.

Oft sind Menschen verhaftet. Du kannst selbst überlegen, bei welchen Dingen zu hoffst, dass sie beständig bleiben und sich nicht ändern. Deine Gesundheit, dein Appartement, die Beziehung zu deinem Partner oder deiner Partnerin, die Beziehung zu deinem Kind – Da ist so vieles, dass sich gerade gut anfühlt. Möge es doch so bleiben…

Es wird sich ständig verändern. Die Einstellung eines Yogis ist die, immer wieder offen zu sein, neugierig zu sein und zu sehen: „Was will sich manifestieren?“ Umgekehrt gilt auch, dass unschöne Dinge vergehen werden. Manchmal denkt man: „Oh, das wird jetzt ewig sein. Oh, ich habe jetzt Kopfweh. Was, wenn das niemals mehr aufhört? Oh, ich habe mir den Fuß verstaucht. Was, wenn ich jetzt niemals mehr gehen kann? Oh, der Mensch hat sich mit mir gestritten. Was wird passieren, wenn das immer so bleibt und ich auf ewig mit diesem Menschen, der mich nicht mag, zusammenarbeiten muss?“ Die Dinge verändern sich. Was einen Anfang hat, hat auch ein Ende.

Im 2. Kapitel hat Patanjali gesagt, dass die Natur, die Prakriti, auch einen Sinn hat. Wir machen Erfahrungen. Wir lernen, Dinge wertzuschätzen. Wir lernen, um auf dem spirituellen Weg voranzukommen. ‚An einer anderen Stelle sagt er, dass der Grund, weshalb die Seele sich in diese Welt hineinbegeben hat und weshalb Purusha und Prakriti zusammen sind, der ist, dass Purusha die Kräfte erkennt, die in ihm selbst und in der Prakriti liegen.

Es geht also darum, neue Erfahrungen zu machen, seine Kräfte zu erkennen und zu entwickeln und das, was in einem ist, zu entfalten. Mit jedem Erlebnis erkennen wir mehr, was alles in dieser Prakriti möglich ist. Sei dir also bewusst, dass alles sich verändert. Bemühe dich darum, weniger verhaftet zu sein. Nimm dir vor, bewusst zu sein. Das, was jetzt unangenehm ist, wird vorbeigehen. Sei neugierig, was als nächstes kommt. Im Bewusstsein, dass du daran wachsen wirst. Du wirst wertvolle Erfahrungen machen. So kommst du auf deinem Weg voran.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...
Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es noch einmal um das Yoga Sutra, 4. Kapitel, 1. Vers: „Siddhis sind angeboren oder werden durch Kräuter, Mantras, Askese-Übungen oder Samadhi erlangt.“

Askeseübungen, also Tapas, sollen zu außergewöhnlichen Kräften führen. Tapas, dieser Ausdruck wird bei Patanjalis Yoga Sutra in verschiedenen Bedeutungen verwendet. Im zweiten Kapitel hat Patanjali diesen Ausdruck als Teil von Kriya Yoga bezeichnet. Tapas heißt dort, etwas mit Enthusiasmus zu tun. Eine Bedeutung von Tapas ist Hitze und Feuer, also auch Enthusiasmus.

Im Rahmen der Yamas ist Tapas der bewusste Verzicht auf etwas. Oder auch, bewusst etwas tun, was man nicht mag. Tapas, hier im vierten Kapitel, bedeutet bewusstes Ausführen von spirituellen Praktiken, welche auf das Prana wirken. Da gibt es eine ganze Menge. Besonders wichtig ist das Pranayama.

Wenn du einige Wochen oder auch Monate täglich viele Stunden intensives Pranayama übst, z.B. Kapalabhati, Wechselatmung, Bhastrika, Ujjayi, Surya Bhedha, und das vielleicht noch mit den verschiedenen Mudras kombinierst, dann wirst du außergewöhnliche Erfahrungen machen. Ich habe schon mehrmals Wochen und auch zweimal mehrere Monate bis zu 14 Stunden Pranayama geübt und ich kann wirklich sagen: Dabei entstehen außergewöhnliche Wahrnehmungen, außergewöhnliche Bewusstseinserfahrungen. Man kann die Aura sehen, Kundalinierweckungserfahrungen machen, Bewusstseinserweiterung erleben, heilende oder telepatische Fähigkeiten bekommen, in die Zukunft schauen und vieles andere. Vieles geht dann auch wieder verloren, wenn man weniger Pranayama übt, aber einiges bleibt danach auch.

Intensives Pranayama ist auch eine Form von Tapas im Sinne dieses 4. Kapitels, 1. Verses und führt zu außergewöhnlichen Fähigkeiten. So gibt es in jeder Tradition bestimmte spirituelle Praktiken, die den Aspiranten zeigen, dass es eine höhere Wirklichkeit gibt und Fähigkeiten, die nicht durch normale Physik erklärt werden können. Es gibt Wahrnehmungsebenen und Zugang zu feinstofflichen Welten, die eine höhere Wahrheit enthüllen.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...
Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es noch einmal um die Yoga Sutra, 4. Kapitel, 1. Vers: „Siddhis (außergewöhnliche Kräfte) sind angeboren oder werden durch Kräuter, Mantras, Askese-Übungen oder Samadhi erlangt.“

Dieses Mal will ich etwas zu den Mantras sagen. Mantras sind eine sehr machtvolle Weise, um einen Einfluss auf den Geist, auf die Emotionen, auf den Astralkörper, auf das Prana zu nehmen. Auch im Alten Testament, in der jüdischen Bibel, wird berichtet, dass die Israeliten mittels der Posaunen die Mauern von Jericho zum Einsturz gebracht haben. Es gibt Traditionen, in denen die Menschen Pyramiden errichtet haben mittels des Einsatzes von Mantras.

Die einfachste Weise, außergewöhnliche Bewusstseinszustände zu erlangen, ist Musik: Trommeln, Rhythmen. Nicht umsonst ist das ja in der westlichen Jugendkultur ganz üblich. Die modernen Popkonzerte, Rockkonzerte, Heavy-Metal-Konzerte, was auch immer, die arbeiten alle mit Musik und das führt die Jugendlichen durchaus in geänderte Bewusstseinszustände. Vielleicht sind das nicht die gleichen, in die Yoga hineinführen will, aber die Jugendlichen streben danach, den normalen Alltag zu vergessen und so eine außergewöhnliche Erfahrung zu machen.

Natürlich, im Yoga will man zu einer noch tieferen Erfahrung kommen. Trommeln wird in Afrika und Südamerika. Auch in manchen Regionen Indiens. Da werden zum Beispiel Feuerlaufzeremonien gemacht, in denen man über glühende Kohlen geht oder die Priester glühende Kohlen in die Hände nehmen. In Kavadi-Zeremonien bohren Menschen sich Speere durch die Haut und nehmen sie danach wieder raus. Die Haut ist dann sofort wieder geheilt. Das sind alles außergewöhnliche Fähigkeiten. Diese Kavadi-Speer-Zeremonien und Feuerlaufzeremonien habe ich persönlich miterlebt. Ich bin über glühende Kohlen gegangen und habe gesehen, wie ein Priester glühende Kohlen in die Hand genommen hat. Immer wurde die Hauptwirkung erst mittels Trommeln und dann durch Sanskrit-Mantras erreicht. Die haben eine solche Wirkung auf das Prana, dass kein Schaden entstehen kann. Daran kann man also sehen: Mantras haben einen ganz außergewöhnlichen Einfluss auf das Bewusstheit, wie auch auf unsere Fähigkeiten. Gerade in Indien, in Malaysia und vielen auch anderen Kulturen, werden darum bewusst Mantras, Gesänge, und Trommeln eingesetzt, um das Bewusstsein zu erweitern und letztlich zu einer Gotteserfahrung zu kommen.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...

Kräuter für übernatürliche Siddhis

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit einem weiteren Vers aus den Yoga Sutren von Patanjali: 4. Kapitel, 1. Vers: „Siddhis, außergewöhnliche, übernatürliche Kräfte, sind angeboren oder werden durch Kräuter, Mantras, Askeseübungen oder Samadhi erlangt.“

Noch eine Möglichkeit, außergewöhnliche Fähigkeiten zu entwickeln, sind Kräuter, auf Sanskrit Aushadhi. Das sind natürlich nicht irgendwelche Kräuter. Es werden in verschiedenen schamanischen Kulturen bestimmte Kräuter verwendet, um außergewöhnliche Bewusstseinsebenen herzustellen. Das gab es sowohl in Indien, wo der große Somatrank in großer Berühmtheit stand, (sogar die Veden sprechen über den Somatrank), als auch bei verschiedenen indianischen Völkern.

Man fand diese Art von Kräuter-Rezepturen bei den mittelalterlichen Hexen. Man fand sie vermutlich bei den Kelten, bei den sibirischen Schamanen und bei afrikanischen Schamanen. Verschiedene Menschen auf der ganzen Welt haben bestimmte Kräuter genommen oder zu Drogen verarbeitet, um zu außergewöhnlichen Bewusstseinszuständen zu kommen. Dadurch wollten sie vielleicht heilerische Fähigkeiten zu bekommen, frühere Leben deuten, in Kontakt zur geistigen Welt kommen, mit Geistern und Verstorbenen Kontakt aufnehmen und so weiter. Ob das immer so möglich ist, ist eine zweite Fragen. Aber zweifelsohne gibt es Menschen, die durch Mantren und Kräuter außergewöhnliche Einsichten und Fähigkeiten bekommen können.
Es gibt nur ein Problem mit diesen Kräutern und mit jeder Form von Drogen. Oder eigentlich mehrere. Das erste ist: Sie sind eine äußere Krücke. Wenn man diese Krücke nicht mehr hat, dann hat man auch nicht mehr die Fähigkeit, zu dieser Erkenntnis und dieser außergewöhnlichen Fähigkeit so zu kommen. Sie bringen also auf Dauer nichts. Zumindest nicht die Fähigkeit zur Kontrolle des Geistes. Über das Einnehmen von Drogen, Kräutern kommt man der Verwirklichung nicht näher, weil man nicht den Geist unter Kontrolle bringt. Es ist ein künstliches Mittel.

Zum zweiten haben all diese Kräuter auch Nebenwirkungen auf den Astralkörper. Man weiß, mindestens bei den im Westen gebräuchlichen Drogen, wie Haschisch, Marihuana und auch LSD, dass die Einnahme davon, auch in geringen Mengen, in zwanzig Jahren das Risiko, an einer chronischen Depression zu erkranken, um den Faktor 3 bis 5 Mal erhöht. Dass das Einnehmen von LSD die Wahrscheinlichkeit, dass eine Psychose entsteht – sogar Jahre und Jahrzehnte später – um einen mehrfachen Faktor erhöht. Viele Menschen werden von solchen Drogen abhängig.

Manche sagen, dass in den schamanischen Kulturen solche Elixiere mit Schutzmechanismen eingenommen wurden. Vielleicht ist auch etwas daran, dass Menschen, die solche Kräuter in einem rituellen Kontext verwenden, weniger gefährdet sind. Aber ich habe auch schon Bücher gelesen, in denen es heißt, dass darüber im Westen viel romantisiert wird und dass eine Reihe von solchen Schamanen, die diese Drogen nahmen, früh gestorben sind, oder in geistige Umnachtung kamen. Das wird dann wie ein Berufsrisiko des Schamanen hingenommen. Man sollte das nicht unterschätzen. Selbst in schamanischen Kulturen und Religionen führt das Verwenden von Drogen und Kräutern zu einer geringeren geistigen Stabilität und zur Verkürzung der Lebensdauer.

Vom yogischen Standpunkt aus ist über solche Drogen und Kräuter noch mehr zu sagen. Diese können nämlich den Astralkörper schädigen. Und wenn der Astralkörper geschädigt ist, dann braucht es eine Weile – manchmal mehr als ein Leben - bis er wieder regeneriert wird. Was am physischen Körper kaputt ist, ist im nächsten Leben wieder o.k. Was man im Astralkörper beschädigt hat, das hat Auswirkungen, Nachwirkungen auch im nächsten Leben.

Im Yoga, gerade im Hatha und Kundalini Yoga, gibt es so viele verschiedene Prana Übungen, die das Prana beeinflussen. Und diese sind einfach nicht vereinbar mit irgendwelchen Kräutern. Schon zu viele Menschen kenne ich, die gedacht haben, sie könnten ihre Bewusstseinserweiterung beschleunigen, indem sie Drogen nehmen. Parallel dazu haben sie noch Pranayama geübt, und das hat immer ernsthafte Probleme gegeben. Sanftes Pranayama ist für jeden Menschen gut, auch für den Drogensüchtigen. Das kann ihm helfen, von den Drogen wegzukommen. Aber wer intensiver Pranayama übt, der spielt mit seiner körperlichen und geistigen Gesundheit, wenn er parallel dazu Drogen nimmt. Für einen spirituellen Aspiranten im Yoga heißt es darum: keine Drogen. Es gibt genügend andere Weisen, Bewusstseinserweiterung zu erlangen. Und darüber werde ich das nächste Mal sprechen.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

Mehr lesen...

Die absolute Befreiung

Hallo und herzlich willkommen! Mein Name ist Sukadev. Ich bin Autor des Buches „Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von heute“ und Gründer und Leiter von Yoga Vidya. In diesen täglichen Inspirationen gehe ich durch die Yoga Sutras von Patanjali, erläutere die einzelnen Verse auf verschiedene Weise. Manchmal findest du hier auch Mitschnitte aus dem Satsang, die meistens zwischen drei und acht Minuten dauern.
Wir sind gerade im 4. Kapitel von Patanjalis Yoga Sutra. Das 4. Kapitel wird überschrieben als „Kaivalya Pada“. Kaivalya heißt Befreiung. Darum ging es im 3. Kapitel.

Eigentlich könnte damit das Yoga Sutra zu Ende sein, aber im 4. Kapitel beschreibt Patanjali Befreiung noch mal etwas genauer. Er beschreibt, wie man zur Befreiung kommt und gibt noch einige Tipps dazu. In das 4. Kapitel hat Patanjali die verschiedensten Verse gegeben, die in die klare und stringente Logik der ersten drei Kapitel nicht hineingepasst haben. Es gibt sogar Schriftgelehrte, die meinen, das 4. Kapitel stamme nicht von Patanjali, denn es sei irgendwo im Stil etwas anders.

Ich glaube schon, dass Patanjali der Autor von allen Kapiteln ist. Er hat drei Kapitel lang sehr systematisch einen Vers auf den anderen aufgebaut, fast so, dass man den nächsten Vers logisch erahnen könnte. Aber alles hat dann eben nicht so hinein gepasst eben. Das Yoga Sutra ist ja ein Leitfaden, mit dem der Lehrer den Schüler unterrichtet. Die ersten drei Kapitel sind so beschrieben, dass auch der Schüler diese Verse leicht auswendig lernen kann, im vierten Kapitel folgen jetzt also einige Verse mit allgemeinerem und weniger stringentem Aufbau. Hier der erste Vers. So kannst du ihn jetzt schon mal auf dich wirken lassen. Das nächste mal werde ich näher darauf eigehen:

„Siddhis, außergewöhnliche, übernatürliche Kräfte, sind angeboren oder werden durch Kräuter, Mantras, Askeseübungen oder Samadhi erlangt.“

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...

Wie man zur Befreiung kommt

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! In der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 56. Vers heißt es: „Ist gleiche Reinheit in Purusha, der Seele, und Sattva, kommt die Befreiung.“

Dies ist der Abschlussvers des 3. Kapitels des Yoga Sutras. Und darin geht es noch einmal darum, wie man zur Befreiung kommt. Im 1. Kapitel des Yoga Sutra sagte Patanjali: „Yogas Chitta Vritti Nirodhah“. Yoga ist das Zur-Ruhe-Kommen der Gedanken im Geist. Tada Drashtuh Swarupe Vasthanam.“ – Dritter Vers, erstes Kapitels: „Dann ruht der Sehende in seinem wahren Wesen.“ Dieses Ruhen im wahren Wesen, das ist Befreiung, das ist die Selbstverwirklichung. In dieser Ruhe liegt die Gleichheit: „Samye“. Dieses „Samye“ heißt auch: „Shuddhi: Reinheit“.

Man kann diesen Vers auch so interpretieren: Sind die Gedanken in Samye - zur Ruhe gekommen, dann sind sie auch rein. Ruhige Gedanken könnten ja auch träge sein, also tamasig oder depressiv. Aber sind die Gedanken in der Gleichheit -Shuddhi, in Reinheit und Durchlässigkeit, dann manifestiert sich eine Reinheit wie im Purusha. Dann erfährt man in diesem reinen, sattvigen Geist Purusha, das wahre Bewusstsein. Und die vollständige Erfahrung von Purusha heißt Befreiung.

Daher ist lohnt es sich auf jeden Fall, alles daranzusetzen, den Geist sattvig, rein und durchlässig lassen zu werden. Dann kommst du zu deiner wahren Seele, zu deiner wahren Natur. Manchmal stellen wir uns die Frage: „Wozu dienen spirituelle Praktiken?“

Du bist jetzt schon das ewige, alldurchdringende, all scheinende, reine Selbst. Du brauchst nichts zu machen, um das höchste Selbst zu sein. Du bist es jetzt und in diesem Moment. Warum also spirituelle Praktiken üben? Um das höchste Selbst wahrzunehmen, muss der Geist gereinigt werden. Erst dann wird er durchlässig und erst dann kann Bewusstsein sich selbst wahrnehmen. Es ist es also wert, dass du auf deine Ernährung achtest, dass du auf deine Kleidung achtest, dass du auf deine Worte achtest und dass du darauf achtest, wie deine Wohnung eingerichtet ist. Und es ist darum wichtig, darauf zu achten, wie du mit anderen Menschen umgehst. All das kannst du mit Sattva machen, mit Reinheit, mit Hochachtung, mit Respekt vor dir selbst und vor der Umwelt. Fülle dich selbst und deine Umwelt mit Schönheit und Reinheit. All das trägt dazu bei, dass dein Geist in einen sattvigen Gemütszustand kommt und du deine wahre Natur erfahren kannst. Dann gilt es nur noch, deine Bewusstheit auszudehnen und ganz im Hier und Jetzt zu sein. Dann erfährst du dich als Purusha, als eine Seele des ganzen Universums.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...

Im Hier und Jetzt ist das höchste Selbst

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Patanjali schreibt in der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 55. Vers:
„Das höchste Wissen, geboren aus der Unterscheidungskraft, transzendiert alle Objekte und Sphären auf jede Weise, gänzlich und gleichzeitig.“
Vorher hatte er über Konzentration im Hier und Jetzt gesprochen. Ist der Geist ganz im Hier und Jetzt, dann entstehen Viveka, Unterscheidungskraft und Jnana, höchstes Wissen.

Das höchste Selbst ist hier und jetzt. So wie du nachdenkst, bist du in der Vergangenheit, bist du in der Zukunft. So wie du Dinge auf dich selbst beziehst, bist du wieder getrennt von allem. Etwas auf sich selbst zu beziehen, heißt immer, nicht in der vollständigen Gegenwart zu sein, denn ein Unterschied ist nur möglich über zeitliche und räumliche Unterscheidungen. Wenn du ganz im Hier und Jetzt bist, entsteht Viveka, Unterscheidungskraft. Denn in diesem Grad unterscheidest du nicht mehr.

Dann ist plötzlich Wissen da, Jnana. Und dieses höchste Wissen geht jenseits aller Objekte und aller Sphären. Es ist das absolute Wissen. Die Erkenntnis der Einheit, die Erkenntnis des höchsten Selbst. Darum hier noch einmal der Ratschlag:

Nimm dir immer wieder zwischendurch am Tag ein paar Momente, in denen du nur im Hier und Jetzt bist, in denen du den Worten eine Pause gönnst, in denen du deine Bewusstheit in alle Richtungen ausdehnst, in denen du ganz im Hier bist, ganz im Jetzt. Vor allem im Jetzt. Das Hier wird sich dann in alle Richtungen zum Unendlichen hin ausdehnen. Übe das. Immer wieder. Und am besten genau jetzt.
Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...
Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute spreche ich über dieYoga Sutra, 54. Vers des 3. Kapitels aus Patanjalis Yoga Sutra. In der Version des Buches „Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von heute“. Hier sagt Patanjali:

„So kommt das Wissen um den Unterschied zwischen zwei ähnlichen Objekten, deren Unterschied nicht durch Art, Merkmale oder Ort bestimmt werden kann.“

Das ist ja ein etwas komplexerer Vers. Dinge können ähnlich sein, Dinge können unterschiedlich sein. Dinge scheinen sich zu gleichen, sind aber unterschiedlich. Dinge scheinen unterschiedlich zu sein und sind ähnlich.
Dieser Vers soll zeigen, dass wir Unterschiede zwischen der einen und der anderen Situation erkennen können, wenn wir starke Achtsamkeit entwickeln und wirklich den Moment mit großer Bewusstheit erfahren.
So viele Menschen haben Standardantworten und Standardreaktionsarten auf verschiedene Situationen. Aber unterschiedliche Situationen erfordern auch ein unterschiedliches Reagieren. Yoga kann einem Freiheitsgrade geben, die aus Viveka geboren sind.

Wenn du große Achtsamkeit hast, wenn du mit großer Bewusstheit im Alltag bist, dann wird es dir gelingen, differenzierter zu reagieren, die Dinge differenzierter zu sehen. Und das macht auch wieder die Schönheit eines Yogis aus und die Schönheit davon, einen durch Yoga entwickelten Geist zu haben. Damit erlangst du große Bewusstheit, große Achtsamkeit und eine vorurteilsfreie Bewusstheit im Alltag.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...

Bedenke die Folgen deiner Handlung

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute erläutere ich noch einmal die Yoga Sutra, 3. Kapitel, 53. Vers: „Durch Samyama, liebevolle Achtsamkeit, auf einen Augenblick und seine Folge erreicht man aus Unterscheidungskraft geborenes Wissen.“ Dieser Vers hat eigentlich zwei Bedeutungen. Eine Bedeutung ist die Konzentration auf den Augenblick, im Hier und Jetzt. Im Hier und Jetzt kannst du Gott erfahren. Im Hier und Jetzt kannst du deine wahre Natur erfahren. Im Hier und Jetzt ist dein wahres Sein. Konzentriere dich darum auf den Augenblick. Eine zweite wichtige Interpretation ist die Konzentration auf die Folge des Augenblickes. Wenn du merkst, was die Folge von deinen Aktionen und Reaktionen sein wird, erreichst du Unterscheidungskraft. Frage dich. Wenn das und das passiert, was könnte als Nächstes passieren? Das ist dem Leben in der Gegenwart natürlich etwas entgegengesetzt. Aber auch nur etwas, denn viele Menschen merken den Augenblick gar nicht. Sie denken nur an die Folgen, ohne den Augenblick zu bedenken. Manche Menschen machen sich überflüssigerweise Sorgen. Es gilt, den Augenblick wirklich zu erfassen. Da heraus kommt dann auch ein intuitives Spüren der Folgen. Und wenn du den Augenblick erspürst und daraus die Folgen, die möglich sind, erspürst, dann weißt du, was du tun solltest. Viveka entsteht. In diesem Tun kannst du auch wieder deine Handlungen mit ihren Konsequenzen überdenken. Leben also in der Gegenwart so oft du daran denkst. Erspüre die Gegenwart und die möglichen Folgen. Und dann entscheide dich und bedenke die Folgen deiner nächsten Handlung. Das sind die drei Interpretationen dieses Verses. So entsteht aus Samyama auf den Augenblick Wissen, dass aus Unterscheidung geboren ist. Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...

Denke an die Folgen deiner Reaktionen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute will ich etwas erklären zur Yoga Sutra, 3. Kapitel, 53. Vers, Teil 2:

„Durch Samyama auf einen Augenblick und seine Folge erreicht man aus Unterscheidungskraft geborenes Wissen.“

Das letzte Mal bin ich auf die Konzentration auf die Gegenwart eingegangen. Hier geht es mehr darum, sich der Konsequenzen seiner Handlungen bewusst zu werden.
Es gibt manchmal Menschen, die handeln aus einer Art Gerechtigkeitssinn oder aus Prinzipientreue, aber sie vergessen, was die Folge ihrer Handlungen ist.
Angenommen, man ärgert sich über etwas. Man will sofort losschimpfen. Da kann man sich aber auch erst noch mal fragen: „Welche Auswirkung hat es, wenn ich jetzt schimpfe? Welche Wirkung wird das haben? Ist es wirklich das, was hilfreich ist?“ Es gibt diesen schönen Vers: „Heyam Dukham Anagatam“. Das bedeutet soviel wie: Noch nicht manifestiertes Leid sollte vermieden werden.
Manchmal bist du im Begriff, eine Dummheit zu begehen, aber du blendest die Folgen aus. Du fühlst dich im Recht und denkst dann vielleicht nicht mehr daran, ob das der Sache an sich dient. Patanjali rät dir, wenn du etwas tust, an die Folgen zu denken. Wenn du überlegst, solltest du dieses oder jenes tun, dann denke an die Folgen. Denn durch Samyama auf einen Augenblick und seine Folge erreicht man aus Unterscheidungskraft geborenes Wissen.



Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...
Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute gehe ich ein auf die Yoga Sutra im 3. Kapitel, 53. Vers: „Durch Samyama auf einen Augenblick und seine Folge erreicht man aus Unterscheidungskraft geborenes Wissen.“

Dieser Vers hat verschiedene Bedeutungen. Die eine ist die Konzentration auf den Augenblick, auf das Hier und Jetzt. Und ich möchte dich hier ermutigen, dich immer wieder auf den Augenblick zu konzentrieren, auf den Augenblick einzulassen. Verwirklichung, Wahrheit, Wonne ist immer jetzt. Die Erkenntnis des Höchsten, die Erkenntnis des Selbst ist immer jetzt, nichts in der Vergangenheit, nichts in der Zukunft.

Die Vergangenheit ist letztlich eine Illusion. Die Zukunft ist auch eine Illusion. Wir wissen nicht, was die Zukunft bringen kann. Der Mensch hat zwar die Fähigkeit, über die Vergangenheit zu reflektieren und so aus ihr zu lernen. Der Mensch hat die Fähigkeit, die Zukunft zu planen und sich verschiedene Szenarien auszumalen, so dass er gut reagieren kann.

Aber gerade der heutige Mensch hat in vielerlei Hinsicht verlernt, sich auf den Augenblick selbst zu konzentrieren. Konzentriere dich jetzt auf den Augenblick, Spüre, wie du atmest, spüre, wie sich dein Herz anfühlt, spüre, was du hörst, riechst, schmeckst. Erfahre, ergründe den Augenblick jetzt. Wenn du mit ganz großer Bewusstheit den Augenblick erfährst, erfährst du auch dein eigenes Selbst. Durch Konzentration auf diesen Moment erfährst du wahres Wissen.

Hari Om Tat Sat


Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...

Sukadev bei Yoga Vidya Kassel - mit Diashow

8699436862?profile=originalGestern war ich zu Besuch bei Yoga Vidya Kassel. Corinna und Andreas haben dort eine wunderschöne Yogaschule aufgebaut - mitten im Zentrum von Kassel. Der Standort "Königsplatz" erinnert an "Raja Yoga" - und daran, dass hier im Zentrum von Kassel viel Energie in alle Richtungen ausstrahlt. Kassel ist ja einer der energetischen Mittelpunkte Deutschlands. So ist es besonders wichtig, dass hier ein besonders schönes Yoga Zentrum ist. Corinna hat Medizin studiert, sich auf Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin spezialisiert. Corinna und Andreas sind seit 12 Jahren mit Yoga Vidya verbunden. Sie haben viele Aus- und Weiterbildungen zu Yoga, Meditation, Ayurveda besucht - und können Yoga Schülern aus ihrer tiefen gelebten Erfahrung helfen.
Am 18.11. habe ich im Kasseler Center einen Workshop gegeben zum Thema Karma und Reinkarnation. Eine besondere Herausforderung war, dass Yoga Neulinge und Yogalehrer da waren. Für einige war das Thema gänzlich neu - andere haben sich da seit Jahren oder Jahrzehnten damit beschäftigt. Alle waren sehr interessiert. Ich habe an diesem Abend besonders über Karma gesprochen. Das Wichtigste:

  • Jede Erfahrung kommt, damit du davon lernst
  • Du kannst dich nicht falsch entscheiden - sofern du nach bestem Wissen und Gewissen entscheidest
  • Keiner kann dir etwas antun, was dir nicht spirituelle wertvolle Erfahrungen schenkt
  • Du hast alle Fähigkeiten, die notwendig sind, damit du deine Aufgaben erfüllen kannst
  • Du kannst niemandem etwas antun, was nicht in seinem Karma wäre - und woran er/sie nicht wachsen könnte
  • Die wichtigste Entscheidung ist die Entscheidung, nach dem Höchsten zu streben und ihm dienen zu wollen - alles andere folgt

Om Shanti

Mehr lesen...

Vermeide den Kontakt zu Feinstoffwesen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute spreche ich über die Yoga Sutra im 3. Kapitel, 52. Vers, Teil 2. Patanjali schreibt hier: „Laden ihn himmlische Wesen ein, sollte der Yogi Vergnügen oder Stolz vermeiden, denn es droht die Wiederbelebung des Unerwünschten.“

Swami Vishnu hat diesen Vers auch schon interpretiert. Er hat gesagt, dass ein Yoga Übender mit feinstofflichen Wesen normalerweise nichts zu tun haben sollte. Als Yoga Übender kann es passieren, dass man verschiedene Feinstoffwesen spürt. Angenommen, du spürst einen erdgebundenen Geist oder siehst ihn sogar und erkennst, dass er bleich ist. Oder du spürst eine Gegenwart, die ein bisschen schwer ist, die dir unheimlich vorkommt. Dann wiederhole das Om-Tryambakam-Mantra oder ein anderes Mantra deiner Wahl. Schicke diesem Wesen Licht, aber lasse dich nicht weiter darauf ein.

Angenommen, du spürst Elementarwesen in der Natur, vielleicht Feenwesen oder Wassernixen oder du spürst die Gnome in der Erde oder Schutzgeister usw. Sei ihnen dankbar, aber nimm nicht besonderen Kontakt zu ihnen auf. Du kannst dich in dieser Astralebene verlieren. Nicht umsonst sagt der Zauberlehrling zu seinem Meister bei Goethe: „Die Geister, die ich rief, werde ich nun nicht los.“

Es ist klüger, dich darauf nicht einzulassen, sondern stattdessen, wenn du etwas wahrnimmst, dankbar sein, ein Mantra zu wiederholen, eventuell ein kurzes Gebet zu sprechen, dann loszulassen und deinen Geist wieder davon abzuwenden. Natürlich gibt es da auch Ausnahmen. Es gibt einige Schüler auch bei Yoga Vidya, die lebhaft mit Engelswesen kommunizieren können und Elementarwesen spüren und in Kontakt mit verschiedenen Naturgeistern sind. Manche Menschen haben dafür einen intuitiven Zugang und machen es richtig. Manche haben auch gelernt, damit umzugehen.

Trotzdem, im Allgemeinen gilt, dass es besser ist, dich nicht auf Einladungen von nicht verkörperten Wesen einzulassen. Lass los. Vermeide Vergnügen oder Stolz. In den meisten Fällen ist es am klügsten, auf dieser Ebene nicht weiter zu kommunizieren und dich stattdessen direkt an Gott zu wenden.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

Mehr lesen...

Sukadev bei Yoga Vidya Hannover - mit Dia-Show

8699436076?profile=originalIch war gestern bei Yoga Vidya Hannover. Ich habe da einen Workshop gegeben zum Thema "Je weniger ich mache, um so mehr bekomme ich" .
Natürlich ging es dabei nicht darum, zu faulenzen. Yoga Vidya lehrt ja einen lebensnahen Yoga - und dazu gehört auch Engagement, Enthusiasmus und Initiative.
Was der Satz heißt: Identifiziere dich nicht - habe nicht das Gefühl, dass du alles machst, dass du für alles verantwortlich bist. Das Universum ist ein kosmisches Ganzes - du bist Teil davon. Du hast alle Fähigkeiten, die du brauchst, um deinen Teil im Rahmen dieses Kosmischen Ganzen zu tun.
Und oft kann man am meisten lernen, wenn man geschehen lässt. Oft bekommt man am meisten, wenn man gar nichts macht. Tiefenentspannung und Meditation sind Beispiele, dass man sehr viel bekommt, wenn man wenig macht.
Und auch bei Asanas und Pranayama ist der größte Nutzen, wenn man loslässt - und sich dennoch bemüht.
So kann man im Leben sehr engagiert sein, durchaus auch viele Stunden arbeiten - wenn man es durch sich fließen lässt, ermüdet man nicht.

Yoga Vidya Bhavana Hannover ist ein gemeinnütziger Verein zur Verbreitung des ganzheitlichen Yoga - eben in der Tradition von Yoga Vidya. Eine Gruppe von bei Yoga Vidya ausgebildeten Yogalehrern und Yogalehrerinnen hat sich zusammengetan, um ehrenamtlich Yoga zu lehren, gemeinsam zu praktizieren, Meditation und Satsang zu üben. Dabei organisieren sie auch Workshops (insbesondere an jedem zweiten Samstag im Monat) und laden besondere Gastlehrer ein. Der Yoga-Raum dieser Yogaschule in Hannover sind im Open Heart Center, einem Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin und Buddhismus. Schöne Räumlichkeiten und eine angenehme Atmosphäre lassen Yoga, Harmonie, schnell entstehen.

Momentan besonders aktiv sind dort Jörg, Nachiketas, Christiane und Karin.

Mehr lesen...

Vermeide Stolz und Vergnügen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um die Yoga Sutra
Im 3. Kapitel, 52. Vers:

„Laden ihn himmlische Wesen ein, sollte der Yogi Vergnügen oder Stolz vermeiden, denn es droht die Wiederbelebung des Unerwünschten.“

Wenn man auf dem spirituellen Weg Fortschritte macht, dann bekommt man auch Zugänge zu höheren Welten. Man kann Zugang finden zu Engelswesen und zu nicht verkörperten Wesen. Man kann Zugang finden zu großen Verzückungszuständen. Da muss man aufpassen, dass man dabei nicht sein Ego wieder aufbläht. Patanjali rät deshalb, dass man, wenn man irgendwo himmlische Wesen wahrnimmt, Vergnügen oder Stolz vermeiden sollte.
Wenn man darauf achtet, verhindert man die Wiederbelebung des Unerwünschten, wie er so schön beschreibt. Bilde dir nichts ein, wenn du Visionen hast. Bilde dir nichts ein, wenn du Engelserfahrungen hast. Bilde dir noch nicht einmal etwas ein, wenn ein Meister zu dir spricht.

Sei dankbar, nimm es zur Kenntnis, vielleicht lasse dich sogar führen. Aber bilde dir nichts darauf ein, sondern sei dankbar, übe Hingabe. Dann kommst du immer weiter auf dem Weg zum Glück.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...

Sukadev bei Yoga Vidya Hamburg

8699437485?profile=originalIch bin gerade in der Yoga Vidya Yogaschule Hamburg . Gestern habe ich einen Workshop gegeben zum Thema "Yoga und Spiritualität". es waren etwa 80 Yoga Teilnehmer anwesend. Viele kannte ich schon aus Bad Meinberg. Es waren auch viele Teilnehmer der Yogalehrer Ausbildung Hamburg dabei. Und einige ganz Neue sind auch gekommen.
Es war schön, 3 1/2 Stunden sprechen zu können - so konnte ich ausführlich auf das Thema eingehen. Die Teilnehmer waren sehr interessiert - darüber freut man sich als Vortragender immer. Natürlich haben wir auch ein paar Yoga Übungen zwischendurch geübt - und besonders schön waren die kurzen Meditationen.
Heute morgen war Satsang von 7.30-8.35h Meditation von etwa 40 Minuten, Mantra-Singen, Arati. Und ich habe darüber gesprochen, wie wichtig es ist, sich immer wieder bewusst zu machen, warum man praktiziert. Wir brauchen auf dem Yoga Weg Geduld und Ungeduld: Ungeduld heißt: Wir wollen das Ewige jetzt erfahren- Geduld heißt: Wir wissen, es kann eine Weile dauern... Intensität des Strebens in Verbindung mit Demut und Loslassen, das ist, meine ich, eine gute Kombination.
Mehr lesen...

Wie man Allwissenheit entwickeln kann

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um die Yoga Sutra von Patanjali im 3. Kapitel, 51. Vers:

„Durch Nichtanhaften sogar an diese Allmacht und Allwissenheit kommt die Zerstörung des Samens der Unreinheit und man erlangt Befreiung.“

Patanjali hat im vorigen Vers gesagt, dass man durch Verwirklichung des Unterschiedes zwischen Sattva und Purusha die Beherrschung aller Daseinsformen und Allwissenheit erreicht. Das heißt, wenn man nicht verhaftet ist, wenn man jenseits von Visionen, sattvigen Gemütszuständen, Freudezuständen, Verzückungen und so weiter geht, dann kommt man zu einem Zustand jenseits des Geistes. Aus diesem Zustand heraus kommt dann große Allmacht und große Allwissenheit.

Patanjali hat schon ein paar Verse vorher gesagt, dass man durch Samyama außersinnliche Wahrnehmung, höheres Wissen und Meisterschaft bekommt. Wenn man Samyama auf etwas übt, dann bekommt man Meisterschaft und Wissen über dieses etwas. Wenn man über das meditiert, was jenseits von allem ist, dann bekommt man die Meisterschaft und das Wissen über alles. Wenn man noch nicht mal an dieses großartige Wissen verhaftet ist, dann kommt die höchste Verwirklichung.

Hier spricht Patanjali natürlich von sehr fortgeschrittenen Stadien des Bewusstseins. Wenn man an der Grenze ist zwischen Savikalpa zu Nirvikalpa Samadhi, an der Grenze von Zuständen der Verzückung zum Zustand der Verwirklichung, auch dann kann noch das Ego da sein und sagen: „Ah, jetzt habe ich alles beherrscht. Jetzt weiß ich alles. Ich weiß alles.“ Oder man ist verhaftet und sagt sich: „Ich will diesen Zustand immer beibehalten.“ Dann ist man wieder in der Bindung. Wenn man aber selbst daran nicht mehr verhaftet ist, sondern alles loslässt und tief vom Inneren sagt, „Dein Wille geschehe.“ oder „Aham Brahmasmi. Ich bin Brahman, alles und in jeder Zeit, immer, egal was ist.“, dann ist Kaivalya erreicht, die höchste Befreiung.

Hari Om Tat Sat


Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Mehr lesen...
Gestern habe ich im Yoga Vidya Center Bremen einen Workshop gegeben zum Thema "Die sechs Darscanas und ihre praktische Anwendung im Alltag".
Das Yoga Vidya Center Bremen wurde im Januar 2008 von Parashakti Sigrid Küttner eröffnet. Es ist mitten in der Innenstadt gelegen - so konnten wir vom Bahnhof zu Fuß dahin gelangen. Bremen ist eine Stadt mit großer Offenheit - als alte und freie Hansestadt immer schon gewohnt, in Kontakt zu treten mit verschiedenen Kulturen und Ländern.
So ist Yoga in Bremen auf sehr fruchtbaren Boden gefallen. Am Nachmittag des 15.11. hat Parashakti mir die Innenstadt gezeigt - einschließlich der Bremer Stadtmusikanten, der Sögen (?), Dom, Böttcherstraße mit Glockenspiel, Weser,... Ich hatte Bremen zwar schon mal vor 3 (oder 4?) Jahren auf einer Fahrradtour von Bad Meinberg nach Ostrfriesland durchfahren - mit den Erklärungen gestern habe ich jetzt sehr viel mehr verstanden.
Etwa 40 Teilnehmer waren beim Workshop - viele bekannte Gesichter, die ich von den Yogalehrer Ausbildungs-Wochenenden schon kannte. Und einige neue... Manche die überlegen, die neue Yogalehrer Ausbildung in Bremen ab Januar 2011 mitzumachen
Es ist auch schön zu sehen, mit wieviel Hingabe und Kompetenz Parashakti das Center leitet, und wie offen die Teilnehmer sind. Viele helfende Hände, viele offene Herzen, viel Freude.
Mehr lesen...