Sukadev Bretzs Beiträge (5593)

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Kleine Rituale im Alltag

Yoga Sutra 2.45 Isvara Pranidhana - Fortsetzung Hingabe an Gott führt zur Fähigkeit, samadhi zu erreichen. Kleine Rituale kannst du auch machen. Vielleicht kannst du eine kleine Form des Arati machen. Vielleicht kannst du morgens vor der Meditation, dich erst verneigen. Vielleicht kannst du ein Räucherstäbchen anzünden oder eine Kerze, bevor du meditierst und diese vorher dreimal im Uhrzeigersinn schwenken und sie Gott darbringen. Vielleicht kannst du, bevor du isst, ein Gebet sprechen, Dankbarkeit äußern. Vielleicht, bevor du ins Auto gehst, ein Gebet sprechen. Oder wenn du deine Wohnung verlässt, dich an Gott wenden. Vielleicht wenn du zurück, in die Wohnung hinkommst. Gebet und kleine Rituale - schöne Weisen, dich an Gott zu erinnern. Überlege, was kannst du heute besonders tun. Vielleicht jetzt gleich. Ein kleines Ritual, ein kleines Gebet. Etwas, was dir hilft, Hingabe an Gott zu üben, Gottesgegenwart zu erfahren.

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Wege, Hingabe zu entwickeln

Yoga Sutra 2.45 Wege, Hingabe zu entwickeln. Schaue dir auch Bilder an, die für das Göttliche stehen. Wenn du z.B. ein Bild von Swami Sivananda anschaust - das kann dich an Gott erinnern. Ein Bild von Swami Vishnudevananda. Die mythologischen Bilder. Ein Kreuz. Letztlich Schriftzeichen aus dem Koran. Die Thora. Symbole davon. In allen Religionen und allen spirituellen Traditionen findet man Symbole. Überlege dir, könntest du vielleicht spirituelle Bilder noch mehr aufhängen. Bei dir zu Hause im Meditationsraum, im Schlafzimmer. Natürlich unter Achtung deiner Mitmenschen, die mit dir zusammen wohnen. Vielleicht an deinem Arbeitsplatz irgendetwas, was nicht zu sehr auffällt oder was dich jetzt nicht in Probleme bringt. Vielleicht in deinem Portemonnaie. Vielleicht auf deinem Handy. Vielleicht in deinem I-Pot. Vielleicht als Hintergrundsbild auf deinem Computer. Nimm Dinge, die dich erinnern können, an die Gegenwart Gottes. Kleine Bilder, kleine Symbole oder auch Fotos, größere Murtis, also Figuren von Gott, von Heiligen, von Repräsentationen Gottes. Nutze das, um dich immer wieder an Gott zu erinnern.

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Hingabe an Gott

Yoga Sutra 2.45 Isvara Pranidhana (Hingabe an Gott) führt zur Fähigkeit, samadhi zu erreichen. Wie entwickelst du Hingabe an Gott? In jedem Gegenstand in der Natur kannst du Gott erfahren. Vor allem in Pflanzen besonders leicht. Z.B. jetzt, schau, ob du irgendwo auf eine Pflanze schauen kannst. Vielleicht, wenn du im Auto bist, schaue dir eher natürlich die Autos vorne an, aber vielleicht auch die Landschaft mit. Wenn du woanders bist, schaue dir einen Baum an, eine Zimmerpflanze, ein Blatt. Schaue sie dir einfach an und spüre die göttliche Gegenwart. Du kannst auch den Himmel anschauen. Du kannst dir auch die Wolken anschauen. Du kannst einen Menschen anschauen.

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Mantrawiederholung als Weg zu Gott

Yoga Sutra 2.45 Isvara Pranidhana (Hingabe an Gott) führt zur Fähigkeit, samadhi (Überbewusstsein) zu erreichen. Es gibt viele Formen von Hingabe, um Gott zu spüren. Eine einfache ist, Mantras zu singen oder zu hören. Wir haben ja auch unter www.podcast.yoga-vidya.de jede Menge Mantras, die du dir runterladen kannst. Natürlich gibt es professionelle Mantra-CD´s, die du auch im Yoga-Vidya-Shop bekommen kannst und die immer populärer werden. Auf you toube sind eine Mengen von Mantra-Videos. Mantrasingen, Mantrahören - eine wunderbare Weise, das Herz zu öffnen und göttliche Gegenwart zu spüren. Ich glaube allerdings, am besten ist es, selbst zu singen, selbst Harmonium zu spielen, selbst zu singen mit dem Instrument. Irgendwo berührt es einen doch am stärksten, wenn man selbst mitsingt und sich so an Gott richtet. Es sind natürlich nicht nur Mantras. Es gibt die Tessai-Lieder, es gibt die Spirituals, es gibt die Kirchenlieder. Vieles kann einem helfen, über das Singen, Gottes Gegenwart zu spüren.

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Isvara Pranidhana Yoga Sutra 2.45

Yoga Sutra 2.45 Isvara Pranidhana (Hingabe an Gott) führt zur Fähigkeit, samadhi zu erreichen. Patanjali schreibt Yoga Sutra als Raja-Yoga-Werk, Werk der königlichen Geisteskontrolle. „Isvara Pranidhana“ ist aber einer der Ausdrücke, die er mit am meisten verwendet. Er hat es im ersten Kapitel verwendet, am Anfang des zweiten Kapitels und jetzt noch mal. Und jetzt ist es sehr kurz. Hingabe an Gott führt zur Fähigkeit, samadhi zu erreichen. Hingabe an Gott - etwas wichtiges. Über Hingabe an Gott kommt Samadhi. Interessanterweise sagt er das auch ganz einfach, ohne weitere Dinge. Es gibt nämlich viele Menschen, die hauptsächlich durch Hingabe zu Samadhi gekommen sind. Auf eine gewisse Weise kann man auch sagen, Bhakti und Jnana sind vielleicht die einfachsten Weisen, ins Überbewusstsein hineinzugehen. Bhakti - Hingabe. Jnana - Erkenntnis. Die Raja-Yoga-Techniken helfen, den Geist so vorzubereiten, dass man Viveka üben kann, Erkenntnis. Wer sich erinnert, vor den Yamas und Niyamas hat ja Patanjali über Viveka Kyhati gesprochen, als Hauptmittel zur Erkenntnis und zur Einheit zu kommen. Die dauerhafte Unterscheidungskraft. Und dann hat er gesagt, um diese Unterscheidungskraft zu entwickeln, dazu gilt es, die 8 Stufen zu gehen. Eigentlich sagt er, die 7 Stufen, denn die 8. Stufe ist dann Samadhi. So helfen alle Yogatechniken, zu Jnana zu kommen, zum höchsten Wissen. Und so hilft Isvara Pranidhana allein, zum höchsten Wissen zu kommen. So entwickle immer wieder Hingabe an Gott. Entwickle die Fähigkeit, Gottesgegenwart zu sehen. Und letztlich auch konkrete Gottesverehrungsformen wie Puja, Homa, Arati, Gottesdienste, sich verneigen, Mantra singen, Mantra wiederholen, ein Bild anzuschauen - all das hilft, Samadhi zu erreichen.

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Kap. 2.44 Swadhyaya - Selbststudium

Yoga Sutra 2.44 Swadhyaya, Selbststudium, führt zur Verbindung zum persönlichen Gott. Wenn du eine Schrift studierst, wirst du mit Ishta Devata Kontakt aufnehmen. Devata – Gott, Ishta – geliebt. Ishta Devata heißt meist persönlicher Gott. Man kann es aber noch weiter sagen. Auch in den Schriften von großen Heiligen und Weisen wirkt Gott. Und die Kraft der Meister ist auch in ihren Schriften drin. Wenn du ein Buch von Swami Vivekananda liest, ist die Kraft von Vivekananda da. Wenn du ein Buch von Swami Sivananda liest, ist die Kraft von Swami Sivananda dabei. Ich habe das immer wieder erfahren. Ich lese die Bücher von Swami Sivananda und irgendwo spüre ich seine Gegenwart. Irgendwie spüre ich, wie er zu mir spricht. Wenn ich manchmal das Gefühl habe, „Ja, irgendwo ist die Verbindung zu Swami Sivananda nicht mehr ganz so stark.“, weiß ich, ich brauche dann bloß zu sagen, „Gut, jetzt werde ich ein Buch von ihm nehmen.“ Und ich sage dann, „Lieber Swami Sivananda, bitte, lass mich wieder deine Gegenwart spüren, lass mich deine lebendige Führung spüren. Bitte sage mir, was ist deine Botschaft für mich?“ Und dann, mit dieser Ehrerbietung, öffne ich ein Buch von ihm und plötzlich spüre ich ihn wieder. Es ist, als ob er zu mir spricht. Und eigenartigerweise, es gibt ja manches in seinen Büchern, was für den heutigen westlichen Aspiranten nicht so ganz geeignet ist. Manche seiner Bücher sind ja für den indischen Swami in den 30er/40er Jahren des 20. Jahrhunderts geschrieben worden. Dennoch, wenn ich mit Ehrerbietung rangehe, dann spricht er direkt zu mir und manchmal verstehe ich die Bücher im übertragenen Sinne und manchmal passt es auch wörtlich ganz konkret und ganz genau. So gilt es, einen Mittelweg zu gehen oder vielleicht einen dritten Weg. Man soll die Schriften nicht wörtlich nehmen, denn was damals galt, ist nicht immer das, was heute gilt. Man sollte aber heilige Schriften auch nicht einfach nur kritisch anschauen, als ob sie nur aus ihrer Zeit verständlich sind, sondern es gilt zu fragen, „Was will der Meister, was will die Meisterin oder was will Gott, die kosmische Energie, die göttliche Mutter, das höhere Bewusstsein, mein höheres Selbst mir sagen?“ Mit dieser Ehrerbietung gehe an die Schriften von Meistern, gehe an die Schriften der großen Religionen heran und du wirst spüren, Gott spricht so zu dir. Aus diesen Gründen ist es auch wichtig, Schriften zu studieren, die entweder in großen Religionen schon gezeigt haben, dass sie große Macht haben oder auch Schriften von großen Heiligen. Es gibt auch Dichter und Poeten und es gibt viele Aspiranten, die Bücher schreiben, von denen man sich inspirieren lassen kann. Es ist aber leichter, Gottes Gegenwart zu spüren, in den Werken großer Heiliger und natürlich am meisten in den großen heiligen Schriften.

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Studium der Schriften

Yoga Sutra 2.44 Swadhyaya, Selbststudium, führt zur Verbindung zum persönlichen Gott. Swadhyaya hat viele Bedeutungen. In den letzten Malen bin ich darauf eingegangen. Eine Bedeutung ist, eigenes Studium der Schriften. Wenn du eine Schrift studierst, studiere sie mit Ehrerbietung, mit Respekt. Die Schriften sind nicht einfach nur irgendwelche theologischen Abhandlungen oder eigenartige Geschichten aus der Vergangenheit. Schriften sind wie Körper Gottes. Indem du eine Schrift mit Ehrerbietung studierst, bekommst du eine Erfahrung göttlicher Gegenwart. Diese Theorie gibt es ja nicht nur im Yoga. Wir finden sie im Islam, wo der Koran mit großer Ehrerbietung behandelt wird. Wir finden diese im Christentum, wo ja Martin Luther sogar gesagt hat, „Sola scriptura.“, allein über das Studium der Schrift ist die Erfahrung der göttlichen Gegenwart möglich. Nicht ganz so hat er es gesagt, aber „Sola scriptura“, allein durch die Schrift kommen wir zu „Sola gratia“, zur Erfahrung der Gnade Gottes und diese führt dann „Sola christo“, allein durch Christus, führt zur Erfahrung von Christus und dies führt dann zum Glaube und dieser Glaube führt zur Befreiung oder evangelisch-christlich ausgedrückt, zur Rechtfertigung. Auch bei den Juden wird die Thora verehrt. Und daher ist es gut, Schriften selbst zu lesen, mit Ehrerbietung zu lesen. Und nicht nur zu lesen, was ist historisch korrekt oder nicht und was wird philosophisch ausgedrückt, sondern mit der Bitte. Bevor du etwas liest, „Bitte lieber Gott, heiliger Geist, kosmisches Bewusstsein, kosmische Energie, bitte offenbare dich mir. Bitte sage mir, was ist meine Aufgabe.“ Bevor du an eine heilige Schrift rangehst, sei dir bewusst, sie ist heilig. Stelle vielleicht sogar eine Frage. Nimm dir vielleicht sogar vor, diesen Anweisungen zu folgen. Versuche dabei aber zu studieren, das heißt nicht einfach nur lesen. Studium heißt auch, “Was will das konkret für mich sagen?“ Manches, was vor zwei oder drei oder Tausend Jahren oder vor eineinhalb Tausend Jahren etwas bedeutet hat, heißt heute etwas anderes. Und das, was für dich vor einem Jahr war, ist heute wieder etwas anderes. Studium ist daher wichtig. Studium mit Ehrerbietung. Wenn du so eine heilige Schrift mit Ehrerbietung studierst, spürst du, wie Gott zu dir spricht.

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Vergebung – Bedeutung von Ostern

Heute ist Ostersamstag und eine Möglichkeit, Ostersamstag zu begehen, ist, viel spirituelle Praktiken zu machen um so innerlich viel Kraft zu sammeln und so vielleicht, falls der ein oder andere in den letzten Wochen und Monaten eine schwierige Zeit hatte, sich so neu aufzuladen und vielleicht auch energetisch und herzmäßig und freudemäßig wieder aufzuerstehen. Es heißt immer, auf Licht folgt auch mal wieder Dunkelheit und auf Dunkelheit folgt wieder Licht. Leben ist ein gewisser Rhythmus und es hilft natürlich, gerade diejenigen, die schon öfters hier waren, zu wissen, es gibt einen Ort, wo man hinkommen kann, wenn man irgendwo Energie braucht. Wenn man sich wieder aufladen will, kann man dort hinkommen und es funktioniert. Ein anderer Aspekt von diesem Ostergeschehen ist auch, uns zu vergegenwärtigen, zum spirituellen Wachstum gehört auch Leiden dazu. Wenn Meister auf der Welt sind oder wenn Gott sich manifestiert, so wie in Jesus, dann hat das alles nicht nur eine Bedeutung, sondern viele verschiedene Bedeutungen. Jesus hat relativ frühzeitig gesagt, er wird verraten werden, er wird sterben müssen, aber nachher wird er wieder auferstehen. An einer Stelle sagt er auch, „Es muss ja Übles kommen, aber wehe dem, durch den es geschieht.“ Dann sagt er auch, als er ans Kreuz genagelt ist, „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Und so ist auch Ostern eine Gelegenheit, wo wir daran denken können, anderen zu vergeben und vielleicht denjenigen dankbar zu sein, die uns das Leben schwer gemacht haben. Wir wachsen nicht nur an den schönen Ereignissen, wir wachsen auch an den schönen Ereignissen. Wir wachsen nicht nur an dem, was wir an Gnadenerfahrungen haben, wir wachsen auch an dem, was wir an Gnadenerfahrungen haben, sondern wir wachsen auch und gerade an dem, was andere uns weniger Gutes tun und antun. An den Schwierigkeiten, die uns in den Weg gelegt werden, an Verrat, den wir erfahren und allem anderen, was wir dort empfangen. So wie Jesus dann eben sagt, „Es muss ja Übles kommen.“ Das brauchen wir zur Ausarbeitung unseres Karmas, zur Entwicklung unserer Psyche, zur Entwicklung unserer Persönlichkeit, zum spirituellen Wachstum, zum Erfüllen unserer Mission. Und diejenigen, die uns das dann antun, die haben uns was Gutes getan, aber wenn sie es noch dazu willkürlich gemacht haben, mit voller Absicht, dann schaffen sie sich selbst ein schlechtes Karma. Und so können wir sogar im Gegenteil Mitgefühl für diejenigen haben, die vielleicht nicht so freundlich zu uns waren. Das ist ein Aspekt. Ein anderer ist, manches geschieht uns auch aus Unwissenheit. Also, nicht alle tun uns ja Böses an, weil sie uns was Schlechtes tun wollten, meistens ist es ja Missverständnis und meistens ist es Unwissenheit. In beiden Fällen können wir vergeben, wir können für diejenigen bitten, die nicht so freundlich zu uns waren. So wie die Essenz von Jesu Lehre ja jetzt letztlich ist, „Tu wohl denen, die dir Schlechtes getan haben und wünsche Gutes denen, die dir fluchen. Wenn dir einer auf die linke Wange schlägt, halte ihm die rechte Wange hin. Wenn dir jemand den Mantel wegnehmen will, gib ihm auch dein Hemd.“

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Wir sind mit der Natur verbunden

Das Shanti Mantra „Sham No Mitrah“ – „Möge die Sonne gut zu uns sein“, Strophe 1, und seine Bedeutung: Sham No Mitrah Sham Varunaha Sham No Bhava Tyaryama Sham Na Indro Brihaspatihi Sham No Vishnururu Kramaha „Mitrah“ heißt wörtlich „Freund“. Mitrah ist aber auch ein Name für die Sonne. Ohne die Sonne gäbe es kein Leben auf der Erde. Dieses erste Shanti Mantra erinnert uns daran, dass wir als Menschen nicht isoliert auf dieser Erde leben, sondern dass wir aufgehoben sind in einem Netzwerk verschiedener Naturkräfte. Das erste Shanti Mantra ist wie der Ausdruck eines tiefen ökologischen Bewusstseins.Man kann das modern ökologisch so verstehen, dass wir alle miteinander verbunden sind. Im klassischen Sinn der Veden, aus denen dieses Mantra stammt, wird angenommen, dass diese Naturkräfte nicht einfach nur physische Kräfte sind, sondern dass dahinter Geistwesen stehen. Die Sonne ist nicht nur ein physisches Gestirn, das mal sichtbar ist und mal hinter den Wolken scheinbar verschwindet. Hinter der Sonne steckt eine Wesenheit, auf die wir uns einstimmen können. Wir können uns mit ihr verbinden und die Sonnenkraft bewusst in uns wirken lassen. “Sham Varunaha” – möge nicht nur die Sonne gut zu uns sein, sondern auch Varunaha und Varunaha, das Wasser und der Regen. Angenommen, wir hätten Varunaha nicht, dann hätten wir hier eine Wüste. Manchmal sagen Menschen: „Ach, wenn doch nur die Sonne scheinen würde.“ Und wenn sie dann in einer Wüstengegend sind: „Ach, wenn es doch grün wäre.“ Beides ist wichtig, Mitrah und Varunaha. “Sham No Bhava Tyaryama“: „Möge der Totengott gut zu uns sein.“ Wir haben alle Angst vor dem Totengott. Aber angenommen, nichts würde irgendwann vergehen. Das wäre auch wieder nicht gut. Alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende. Wir können darum bitten, dass dieses Ende zur rechten Zeit kommen möge und dass wir es auch als solches akzeptieren können. „Indra“ – Indra gilt als der König der Götter, manchmal auch als Donnergott. Er gilt als derjenige, der alle Naturgewalten steuert und dafür sorgt, dass diese verschiedenen Naturkräfte miteinander harmonisch wirken. „Brihaspatihi“ - Brihaspatihi ist der Lehrer der Engelswesen. Denn auch die Naturkräfte haben der vedischen Lehre einen eigenen Lehrer. So werden in diesen Shanti Mantras verschiedene Naturkräfte besungen. Wenn du gerne spazieren gehst, dann nimm dabei für ein paar Minuten bewusst Kontakt mit der Natur auf - mit den Bäumen, dem Gras, den Gewässern, den Vögeln und den Naturwesen. Du kannst dich von diesen Wesen inspirieren lassen. Manche kennen die Praxis, einen Baum zu umarmen. Sie merken dann, dass dort wirklich Kraft ist.Man kann aber auch einfach die Sonne auf sich wirken lassen. Oder, wenn es regnet, die Regentropfen besonders spüren. Der Mensch ist verbunden mit der Natur und es ist gut, diese Verbindung wirken zu lassen und gut zur Natur zu sein. Sanskrit ist eine doppeldeutige Sprache. Man kann dieses Mantra auch so interpretieren: Mögen wir gut sein zur Natur - als Ausdruck unseres ökologischen Bewusstseins.
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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute erzähle ich die Geschichte, wie eine Prostituierte zur Selbstverwirklichung gekommen ist.

Es gab eine Prostituierte namens Ganika und eines Tages oder eines Nachts kam einer ihrer Stammklienten. Der war ein Dieb und hatte sie immer mit dem geraubten Geld bezahlt. An diesem Tag war es ihm nicht gelungen, ausreichend Geld zusammenzubekommen und er hatte nur einen Papagei ergattert. Er war nämlich in das Haus von einem spirituellen Aspiranten eingebrochen und der hatte nun mal kein Geld zu Hause, hat sich aber liebevoll um einen Papagei gekümmert. Da er ein so guter Stammkunde war, sagte sie: „Ich weiß zwar nicht, was ich mit einem Papagei anstellen soll, aber dieses Mal ist es okay.“
Am nächsten Morgen nahm sie den Papagei mit nach Hause und der fing an zu sprechen: „Om Namah Shivaya, Om Namah Shivaya, Om Namah Shivaya“. Sie hatte keine Ahnung, was das heißen sollte und was das sollte, aber irgendwie fand sie das ganz schön. Und dann dachte sie: „Wenn der Papagei ohnehin nicht zu stoppen ist, dann kann ich ja auch mal mitsingen.“ Und so, während sie sich erst was zu Essen kochte und sich um den Haushalt kümmerte und auch um ihre Kinder, wiederholte sie das Mantra: „Om Namah Shivaya, Om Namah Shivaya“.

Nach einer Weile wurde ihr „Om Namah Shivaya“ schöner als das vom Papagei, und irgendwie hatte sie die Intuition, sich hinzusetzen. Sie setzte sich hin und wiederholte weiter: „Om Namah Shivaya, Om Namah Shivaya“. Dem Papagei war es längst langweilig geworden und er hatte sich Schlafen gesetzt. Sie wiederholte weiter: „Om Namah Shivaya, Om Namah Shivaya, Om Namah Shivaya“. Und so erreichte sie die tiefe Versenkung von Samadhi.

Hari Om Tat Sat

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Yoga-Sutra Kap. 2 Vers 44

Yoga Sutra 2.44, letzte Inspiration über diesen Vers, mindestens in diesem Kontext. Swadhyaya, Selbststudium, führt zur Verbindung zum persönlichen Gott. Swadhyaya, Selbststudium, heißt auch Studium der Schriften. Das war ja die große Revolution von Martin Luther. Er hat gesagt: „Lies die Schrift selbst!“ Das ist auch die große Revolution von Patanjali, „Lies die Schrift selbst!“ Auch zu Patanjalis Zeiten, wie auch viele Jahrhunderte später, war es üblich, dass nur die Brahmanen die Schriften gelesen haben. So ähnlich wie es ja bei den Katholiken bis zum 20. Jahrhundert unüblich war, dass sie selbst die Bibel gelesen haben. Nur dafür geeignete Menschen sollten die Bibel lesen. Patanjali wie Luther sagt, du sollst selbst die Schriften lesen. Und die Schrift lesen führt dich zum Kontakt, zur Verbindung zu Gott. Eine Schrift zu lesen ist nicht einfach nur etwas zu lesen zur Unterhaltung, nicht nur ethische Vorschriften. Es sind nicht nur verschiedene Empfehlungen. Es ist nicht nur Theologie, Philosophie. Es hängt von der Schrift ab, ob überhaupt Theologie drin ist. Z.B. in der christlichen Bibel ist keine klar erkennbare Theologie drin. Vielleicht im Unterschied zu manchen indischen Schriften. Aber das Wichtigere ist, die Schriften gelten als Offenbarung Gottes. Die Veden z.B. gelten als Shruti, als Offenbarung. Genauso auch die hebräische Bibel gilt als Gottes Wort. Die Christen sagen, die heilige Schrift ist vom heiligen Geist offenbart. Natürlich ist es so, dass vieles, was in den Schriften drin steht, aus den sozioökonomischen Bedingungen der Zeit zu verstehen ist. Sie sind nicht wörtlich zu nehmen. In der Bibel stehen nicht nur historische Wahrheiten, sondern es stehen auch einige historische Sachen drin, die einfach falsch berichtet sind. Nicht alles, was in der Bibel steht, hat Jesus auch tatsächlich so gesagt. Was Moses tatsächlich erlebt hat, wissen wir nicht. Dennoch, große heilige Schriften sind irgendwo Offenbarung Gottes. Auch wenn manches historisch nicht korrekt sein wird, auch wenn vieles in jedem Zeitalter neu interpretiert werden kann, kann das Studium der Schriften dazu helfen, mit Gott in Kontakt zu treten. Ich merke gerade, ich muss da nochmals drüber sprechen. Es war jetzt vielleicht nicht ganz Satya als ich gesagt habe, das wird das letzte Mal sein, wo ich über Swadhyaya spreche, ich werde dennoch den nächsten Teil des Kommentars über diesen Vers beim nächsten Mal besprechen. Wenn du solange nicht warten willst, findest du ja auch meinen Kommentar in dem Buch „Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von heute“. Das kannst du im Buchhandel bekommen oder auch im Yoga-Vidya-Versand bestellen. Du kannst einfach auf unsere Internetseiten gehen, www.yoga-vidya.de und dort nach „Yogaweisheit“ suchen und dann wirst du auch zu der Bestellung des Buches kommen. Es sei dir aber auch nicht verhehlt, du findest auch den Text dieses Buches, vielleicht noch in einer Version mit einigen Orthographiefehlern, aber mit etwas ausführlicherem Kommentar, im Internet. Also, du hast auch das gesamte Yoga-Sutra, mit Kommentaren von mir, im Internet. Du findest es auf unseren Internetseiten. Ich wünsche dir einen schönen Tag mit Erfahrung der Gegenwart des Göttlichen. Egal, ob du dich selbst studierst, ob du andere zu verstehen versuchst, ob du die Natur studierst, ob du den Himmel auf dich wirken lässt, die Bhagavad Gita liest, das Yoga Sutra auf dich wirken lässt mit seinen Versen oder eine andere, dir heilige Schrift, nimmst.

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Durch alle Menschen wirkt Gott

Swadhyaya, Selbststudium führt zur Verbindung zum persönlichen Gott. 2.44 Yoga Sutra, dritte Inspiration darüber Auch wenn du andere Menschen selbst studierst, wenn du tiefer in Menschen hineingehst, wirst du auch erkennen, durch andere wirkt das Göttliche. Tief im Herzen von allen wohnt das Göttliche. Daher, eine Möglichkeit, friedvoll zu leben, ist, andere verstehen zu lernen. Aber liebevoll andere verstehen zu lernen. Du kannst erkennen, dass die Evolution verschiedene Spuren im Menschen hinterlassen hat, dass die Biografie Spuren im Menschen hinterlassen hat. Das hilft dir, Schwächen anzunehmen von anderen und sie zu verstehen. Wenn du aber tiefer schaust, wirst du erkennen, dass durch jeden Menschen das Göttliche wirkt. Dass Menschen Abbilder Gottes sind, wie es die Bibel sagt. Dass Gott in den Herzen aller wohnt, wie es die Veden sagen. Je mehr du Menschen tief studierst mit Liebe, umso mehr wirst du in ihnen das Göttliche spüren. Umso mehr kannst du dich über andere Menschen mit Gott verbinden.

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Studium des Lebens

Yoga Sutra 2.44 Swadhyaya, Selbststudium führt zur Verbindung zum persönlichen Gott. Ich hatte gestern schon gesprochen über Swadhyaya im Sinne von Studium seiner selbst. Weil unser höchstes Selbst eins mit Gott ist, führt Selbststudium zur Verbindung zu Gott. Swadhyaya heißt auch Selbststudium von allem Möglichen anderen. Da hinter allem letztlich Gott ist, heißt es, was auch immer wir genauer studieren, wir erfahren die göttliche Gegenwart dahinter. Wenn du dich z.B. mit Biologie beschäftigst, wie Lebewesen aufgebaut sind, dann wirst du feststellen, das ist ein göttliches Wirken. Die Großartigkeit schon einer Zelle, ist etwas, was einem mit Bewunderung erfüllen kann. Einen Baum genauer zu verstehen, kann einen zu großer Hingabe und Verbindung zu Gott führen. Wenn du Atomphysik anschaust, wie das alles zusammengebaut ist, das kann dich mit großer Ehrerbietung erfüllen. Egal was du studierst, wenn du es tiefer studierst, kann das dazu führen, dass du Gott darin erkennst.

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Studium des Lebens

Yoga Sutra 2.44 Swadhyaya, Selbststudium führt zur Verbindung zum persönlichen Gott. Ich hatte gestern schon gesprochen über Swadhyaya im Sinne von Studium seiner selbst. Weil unser höchstes Selbst eins mit Gott ist, führt Selbststudium zur Verbindung zu Gott. Swadhyaya heißt auch Selbststudium von allem Möglichen anderen. Da hinter allem letztlich Gott ist, heißt es, was auch immer wir genauer studieren, wir erfahren die göttliche Gegenwart dahinter. Wenn du dich z.B. mit Biologie beschäftigst, wie Lebewesen aufgebaut sind, dann wirst du feststellen, das ist ein göttliches Wirken. Die Großartigkeit schon einer Zelle, ist etwas, was einem mit Bewunderung erfüllen kann. Einen Baum genauer zu verstehen, kann einen zu großer Hingabe und Verbindung zu Gott führen. Wenn du Atomphysik anschaust, wie das alles zusammengebaut ist, das kann dich mit großer Ehrerbietung erfüllen. Egal was du studierst, wenn du es tiefer studierst, kann das dazu führen, dass du Gott darin erkennst.

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Hallo und herzlich Willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute habe ich das Buch „Sadhana“ von Swami Sivananda aufgeschlagen. Ich landete bei der „Wissenschaft der sieben Disziplinen“, eine seiner zentralen Lehren. Als Swami Vishnu-Devananda irgendwann im Jahr 1944 einmal gerade so am Grübeln war, fand er in einem Papierkorb ein Flugblatt darüber. Er war davon sehr berührt. Einige davon setzte er gleich in die Tat um, und er merkte schnell, dass das seinem Leben ganz eine neue Dimension gab. In dem Flugblatt hieß es: „Ein Gramm Praxis ist besser, als Tonnen von Theorie. Übe Yoga, Spiritualität und Philosophie im täglichen Leben und erlange Selbstverwirklichung. Diese zweiunddreißig Anweisungen stellen die Essenz der ewigen Spiritualität in ihrer reinsten Form dar. Sie sind für moderne Menschen in Familie und Beruf mit festen Arbeitszeiten geeignet. Passe sie deinen Lebensumständen an und steigere langsam die Dauer. Fasse zu Beginn nur einige Vorsätze, die du auch einhalten kannst und die einen kleinen, aber deutlichen Fortschritt gegenüber deinen gegenwärtigen Gewohnheiten und deinem Charakter darstellen. Wenn du krank bist, beruflich sehr gefordert oder unvermeidliche Verpflichtungen hast, ersetze das aktive Sadhana durch häufiges Denken an Gott.“ Ihr erkennt daran die große Praxisnähe von Swami Sivananda. Es war ihm wichtig, dass jeder Mensch zu einer spirituellen Erfahrung kommen kann. Spiritualität ist ja nicht irgendein Glaube sondern sie soll auch zur Erfahrung werden. Und wie kommt man dort hin? Indem man wirklich praktiziert. Deshalb ist auch ein Gramm Praxis besser als Tonnen von Theorie. Finde eine Technik, die dir grundsätzlich für dich geeignet erscheint und die in deinen Tagesablauf passt – und dann übe sie regelmäßig,so, wie du es dir vorgenommen hast.
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Swadhyaya führt zur Verbindung mit Gott

Yoga Sutra 2.44 Swadhyaya, Selbststudium führt zur Verbindung zum persönlichen Gott. Ich hatte schon zu Anfang des 2. Kapitels über Swadhyaya in einem anderen Sinne gesprochen. Selbststudium im Sinne, Studium des Selbst, Selbsterkenntnis, Dinge verstehen, Situationen verstehen, sich selbst verstehen. Hier in diesem Vers kann man das auch darüber verstehen, man kann es aber auch noch anders verstehen. Zum einen, Studium des Selbst führt zur Verbindung zu Gott, zu Devata. Und zwar zu einer liebevollen Verbindung zu Gott. Patanjali ist ja ein sehr großer Optimist. Er sagt, das Innere aller Wesen ist göttlich. Wenn wir uns immer wieder fragen, „Wer bin ich?“, werden wir irgendwann feststellen, „In mir ist Gott.“ Wenn man sich selbst tief studiert, erfährt man, „In mir ist Gott.“ Letztlich heißt es, „Ich bin eins mit Gott. Ich bin verbunden mit Gott.“ Studieren wir uns selbst immer tiefer und tiefer, erfahren wir das Göttliche in uns.

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Yoga-Sutra Kap. 2, Vers 43

Yoga Sutra 2.43, Fortsetzung Tapas im Sinne von Intensivpraxis. Ich hatte das letzte Mal davon gesprochen, dass ich es für gut halte, alle paar Jahre 4 Wochen am Stück intensiv zu praktizieren. Ich will aber auch sagen, für die Mehrheit der Menschen ist es nicht geeignet, länger als 4 Wochen intensiv zu praktizieren. Ich habe es immer wieder erlebt, dass Menschen sich vornehmen, jetzt ein halbes Jahr intensiv zu praktizieren. Die meisten spüren im ersten Monat sehr große positive Wirkungen. Im zweiten Monat merken sie, es geht irgendwie nicht weiter. Im dritten Monat sind sie enttäuscht und recht häufig hören sie dann ganz auf, spirituell zu praktizieren. Dein Geist muss vorbereitet sein auf intensive Praxis. Ich kenne einige Menschen natürlich auch, die durch intensive Praxis sehr weit gekommen sind. Natürlich, Swami Sivananda war einer davon, Swami Vishnu war einer davon, auch ich selbst habe schon mehrmals in meinem Leben mehrere Monate sehr intensiv praktiziert. Aber nicht jeder ist für diese Praxis geeignet. Du solltest erst ein oder zweimal einen Monat intensiv praktiziert haben und festgestellt haben, dass dies dir gut tut und dazwischen natürlich mindestens ein Jahr oder mehr Zeit gelassen haben, um dann zu schauen, ob du beim nächsten Mal länger praktizierst. Und wenn du länger praktizierst, dann schaue, wie wirkt das auf dich. Den Monat halte in jedem Fall durch! Wenn du dann beim nächsten Teil merkst, es geht nicht so gut, dann reduziere wieder deine Praxis auf die tägliche Normalpraxis und wenn du Zeit hast, nutze diese, anderen zu helfen und zu dienen. Viele der Hörer werden sowieso jetzt sagen, „Ich habe sowieso keine Zeit.“ Dann sei einfach zufrieden! Du brauchst nicht so intensiv längere Zeit zu praktizieren. Spiritueller Fortschritt geschieht im Alltag. Habe eine regelmäßige tägliche spirituelle Praxis, setze die Yamas und die Niyamas um, lerne mit deinem Geist geschickt umzugehen. Intensiviere die Praxis einmal die Woche auf ein paar Stunden. Intensiviere die Praxis ein Wochenende einmal im Monat oder alle paar Monate. Einmal im Jahr intensiviere deine Praxis auf eine Woche Intensivpraxis. Oder auch zweimal im Jahr. Und alle paar Jahre, wenn es geht, wenn es deine Kinder, dein Partner, dein Beruf oder auch deine Eltern erlauben - praktiziere 4 Wochen am Stück. Durch diese Art von Praxis wird dein Fortschritt gut sein, regelmäßig sein, Unreinheiten werden aufgelöst und sind die Unreinheiten aufgelöst, entsteht geistige Klarheit und die Fähigkeit, das Selbst wahrzunehmen.

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Monats Retreat

Yoga Sutra 2.43

Ich hatte schon von der Wichtigkeit täglicher Praxis gesprochen, einmal die Woche die Praxis zu intensivieren und einmal im Monat oder einmal alle drei Monate, mindestens zwei Tage mehr zu praktizieren und mindestens einmal im Jahr mindestens eine Woche intensiver zu praktizieren.
Schließlich gibt es aber noch etwas, das ist nämlich, alle paar Jahre einen Monat intensiver zu praktizieren, also ein Monats-Retreat zu machen.. Wenn du Zeit hast, das einmal im Jahr zu machen, umso besser. Aber die meisten Menschen werden nicht jedes Jahr 4 Wochen praktizieren können. Aber alle paar Jahre, vielleicht alle 3 oder 4 Jahre, ist es gut, einen ganzen Monat ganz besonders intensiv zu praktizieren. Viele der Hörer werden das schon in Form einer Yogalehrerausbildung gemacht haben. Manche werden die Yogalehrerausbildung in 4 mal einer Woche oder 2 mal zwei Wochen gemacht haben. Das ist auch schon gut und weil viele Menschen wegen Beruf und Familie nicht 4 Wochen am Stück üben können, haben wir diese Form der Ausbildung ermöglicht. Es hat aber etwas Schönes, 4 Wochen am Stück zu üben und du kannst jetzt auch schon überlegen, ob du das vielleicht demnächst mal wieder machen kannst oder überhaupt erstmalig machen kannst. Du kannst dir vornehmen, 4 Wochen nur der spirituellen Praxis zu widmen. Vielleicht geht das nächstes Jahr, vielleicht geht es erst in 5 Jahren oder in 12 Jahren. Je nach Alter deiner Kinder und je nach dem, was deine Beziehung braucht. Es ist nämlich auch nicht gut, die Beziehung aufs Spiel zu setzen oder die Kinder zu vernachlässigen. Natürlich nicht. Aber langfristig kann es auch gut sein, zu planen.
So überlege, wann kannst du einen Monat lang intensiv praktizieren? Du kannst es dann tun, indem du z.B. in einem Ashram Intensivseminare buchst. Es gibt ja Sadhana-Intensivmonat, es gibt Kundalini-Intensivmonat. Du kannst auch ein individuelles Programm als Individualgast machen. Vielleicht Individualgast mit 3 Stunden Mithilfe verbinden, dann ist es recht günstig. Dann ist es sogar billiger, als wenn du zu Hause bleiben würdest, weil du ja auch dort essen musst und zubereiten musst und Verschiedenes anderes. Du kannst es auch zu Hause machen, du kannst es im Urlaub machen.
Übrigens, eine Sache, Indienaufenthalte sind für Intensiv-Sadhana selten geeignet. Du musst damit rechnen, dass du zwischendurch einen Durchfall bekommst. Du musst damit rechnen, dass es nicht so einfach ist, dich mit anderen zu beschäftigen, dass das Reisen anstrengend ist. Ein Indienaufenthalt kann durchaus für vieles hilfreich sein und viel Verständnis geben. Nur für Intensivpraxis ist es oft besser, woanders zu üben oder wenn du Indien kennst, wirst du vielleicht auch einen Ort finden, wo du intensiv praktizieren kannst. Aber bilde dir nicht ein, dass du nach Indien gehen musst, um zu praktizieren. Praxis bei dir zu Hause oder irgendwo auf einer Berghütte oder eben in einem westlichen Yoga-Ashram, der Nahrung hat, die du besser verträgst, ist für die Intensivpraxis besonders hilfreich.

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.

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Intensiviere deine Praxis

Yoga Sutra 2.43, Fortsetzung Durch Tapas werden Unreinheiten aufgelöst und Kräfte des Körpers und der Sinne herbeigeführt. Tapas: Tapas in einem Sinne sind auch die spirituellen Praktiken, die man mit Enthusiasmus und Feuer ausführt. Tapas heißt ja wörtlich „Hitze“ und „Feuer“. Tapas hilft, Unreinheiten aufzulösen und Kräfte zu entwickeln, besagt dieser Vers. Neben der täglichen Praxis gehört auch dazu, ab und zu mal die Praxis zu intensivieren. Es wäre z.B. wünschenswert, wenn du einmal die Woche mehr praktizieren kannst. Vielleicht praktizierst du täglich 1 Stunde, vielleicht auch weniger. Und einmal die Woche praktiziere mehr! Sei es, dass du in ein Yoga-Zentrum gehst, sei es, dass du für dich alleine, z.B. Samstag oder Sonntag oder an einem anderen Tag, 3 Stunden praktizierst. Die Meditation auf eine dreiviertel Stunde erhöhst. Asana, Pranayama vielleicht 2 Stunden lang übst und eine viertel Stunde lang Mantras singst. 3 Stunden – das ist nicht so viel, aber es bewirkt eine Menge. Wenn du jeden Tag immer das Gleiche machst, kann sich eine Routine einstellen. Wenn du aber einmal die Woche deine Praxis intensivierst, machst du immer wieder neue Durchbrüche. Gerade dann, wenn du nicht täglich 1 Stunde meditierst, sondern 20 Minuten und dann 1 Stunde meditierst, kommen außergewöhnliche Erfahrungen. Natürlich, wenn du jeden Tag 1 Stunde meditierst, dann meditiere auch einmal 2 Stunden. Einmal die Woche übe mehr! Und dann vielleicht einmal, alle paar Monate oder einmal im Monat, vertiefe auch diese Praxis. Mache z.B. ein Wochenende mehr. Sei es, dass du ein Yogaseminar in einem Ashram machst, sei es, dass du für dich selbst ein Wochenende mehr praktizierst. Entweder einmal im Monat oder einmal im Vierteljahr. Schließlich, einmal im Jahr, praktiziere mehr! Vielleicht indem du einmal im Jahr eine Woche besonders viel praktizierst, z.B. eine Woche in einem Yoga-Ashram einen Intensivkurs oder eine Intensiv-Aus- oder Weiterbildung mitmachst. Oder dir selbst bei dir zu Hause oder irgendwo im Urlaub, ein diszipliniertes Programm zurechtlegst, wo du wirklich sattwig lebst, wo du morgens und abends praktizierst. Falls du es noch nicht gemacht hast, plane im nächsten halben Jahr oder spätestens in den nächsten zwölf Monaten, eine Intensivwoche, die der spirituellen Praxis gewidmet ist. Sie wird dich viel voranführen.

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.

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Tapas als spirituelle Praxis

Yoga Sutra 2.43, Fortsetzung Durch Tapas werden Unreinheiten aufgelöst und Kräfte des Körpers und der Sinne herbeigeführt. Ich hatte ja schon ein paar Mal über diesen Vers gesprochen. Eine weitere Bedeutung von Tapas ist auch spirituelle Praxis. Auf der einen Ebene kann man sagen, wir sind jetzt schon vollkommen, unendlich, ewig, eins. Warum sollen wir also praktizieren? Und hier gibt Patanjali einen weiteren Grund. Unreinheiten werden aufgelöst. Ein paar Verse vorher hat er gesagt, indem wir uns reinigen, hören wir auf, uns zu identifizieren und kommen zum höchsten Selbst. So sind also die spirituellen Praktiken Reinigung. Die Asanas, das Pranayama, das Mantrasingen, die Meditation - all das ist auch Reinigung. Es ist gut, täglich zu praktizieren. Nicht nur gut, sondern wichtig. Wenn du wirklich zum Höchsten kommen willst, solltest du täglich praktizieren. Mindestens 20 Minuten täglich meditieren. Ist Meditation neu für dich, dann sind auch schon 3 bis 5 Minuten gut. Ideal ist, wenn du jeden Tag eine Stunde zur spirituellen Praxis hast. 20 Minuten Meditation, 40 Minuten Asanas und Pranayama. Für Menschen im Berufs- und Familienleben ist das zwar viel, aber es ist möglich. Es ist auch durchaus ausreichend. Die meisten Menschen, die ich kenne, die sich auf dem spirituellen Weg befinden und nicht in einem Ashram sind, üben etwa eine Stunde am Tag. Wenn du das nicht tust, dann überlege, wie du deine spirituelle Praxis wieder etwas intensivieren kannst. Du kommst auf dem spirituellen Weg nur dann weiter, wenn du wirklich praktizierst. „Nur“ ist vielleicht ein falscher Ausdruck. Schon durch bewusstes Alltagsleben kannst du eine Menge erreichen. Und manche sagen mir, dass schon allein das Hören dieser Podcasts ihren Alltag sehr beflügelt und sie spirituell wachsen. Das Hören dieser Podcasts führt auch dazu, den Alltag bewusst zu leben. Aber spirituelle Praxis ist auch notwendig. Sie ist in jedem Fall sehr gut. Mache aber auch nicht die Alles-oder-Nichts-Philosophie. Wenn du keine Stunde hast, dann mache wenigstens eine halbe Stunde. Hast du keine halbe Stunde, sind schon 5 Minuten Meditation gut. Wenn du aber 5 Minuten meditierst, schaue, ob zu es verlängern kannst. Wenn du einmal die Woche Asanas und Pranayama übst, schaue, ob du es täglich machen kannst. Tägliche Praxis ist etwas Wichtiges. So kannst du auf dem Weg voranschreiten. Überlege jetzt noch mal, „Ist meine spirituelle Praxis ausreichend und gut so oder könnte ich sie etwas intensivieren?“

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