Wissenswertes über Ganesha

Hallo und herzlich willkommen und den täglichen Inspirationen! Letzte Woche war ja Ganesha Chaturthi, der Erscheinungstag von Ganesha. Ganesha steht in Indien für einen der populärsten göttlichen Aspekte. Dort gibt es ja die Vaishnavas, die Shaivas und die Shaktas, also die Verehrer Vishnus, Shivas und Shaktis. Aber Ganesha wird von allen verehrt.

Ganesha ist der Gott des Beginnens, des Anfangens. Natürlich ist es jetzt nicht so, dass irgendwo auf den Wolken jemand mit einem langen Rüssel sitzt und irgendetwas macht. Die Energie des Anfangens, des Beginnens, des neuen Enthusiasmus gibt es einfach. Und sie ist eine schöne und fröhliche Energie. Ganesha hebt in den Darstellungen oft segnend die Hand. Er lächelt und er ist freundlich. Wenn man etwas beginnt, ist immer etwas Schönes mit dabei. So wie auch Hermann Hesse sagt: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“
Manche Menschen erleben das etwas schöner, manche haben Ängste vor dem Neuen. Deshalb gilt Ganesha auch als Isha der Ganas. Isha ist der Herr und Ganas sind alle guten Kräfte. Ganas sind noch die Engelswesen und die Elementare. „Gana“ ist ein sehr weiter Begriff, der im unterschiedlichen Kontext immer wieder Unterschiedliches bedeutet. Aber es geht dabei immer um viele Kräfte, die da sind.

Jeder Anfang ist im Grunde etwas Gutes. Auch wenn es manchmal anstrengend ist. Ganesha hat einen dicken Kopf, lange Ohren und einen langen Rüssel. Mit seinem Elefantenkopf kann er durch alles durchgehen, auch durch das dichteste Gestrüpp, wo eigentlich gar kein Weg oder Durchgang ist.

Manchmal müssen wir das auch machen. Wir haben uns entschlossen loszulegen, wissen aber nicht, wie und wo und was und wie das überhaupt geht. Wir fangen einfach erstmal an. Der Rüssel ist ein Symbol dafür, dass wir bereit sind, Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Und die Stoßzähne helfen uns, uns durchzusetzen. Obgleich der Ganesha auf manchen Bildern nur einen Stoßzahn hat. Auf manchen hat er gar keinen Stoßzahn, auf manchen hat er auch zwei Stoßzähne. Es gibt Mythen, weshalb er nur einen Stoßzahn hat und es gibt auch einen Mythos, weshalb er gar keine Stoßzähne hat.

Das heißt, manchmal haben wir verschiedenste Kräfte, um durch etwas durchzugehen, manchmal vielleicht nur eine. Auf der einen Seite sind wir vielleicht besonders freundlich und auf der anderen Seite vielleicht weniger. Und je nachdem, was wir brauchen, kommt Ganesha mal auf die eine oder die andere Weise zu uns.
Ganesha hat auch große Ohren. Elefanten hören ausgesprochen gut. Wenn wir was Neues beginnen, dann gilt es auch, unsere Antennen offen zu halten. Gott hat uns das verschiedenste Gestrüpp in den Weg gelegt, so dass wir daran wachsen und die Ganesha-Energie dort entwickeln können. Mit großer Stärke, manchmal mit einem Dickkopf, mit Freude, mit einem Lächeln, mit Vertrauen und mit sehr offenen Ohren, mit großem Bewusstsein. Wir sind bereit, zu lernen. Im Vertrauen, dass die göttliche Energie uns immer wieder hilft und durch uns wirkt. Manchmal sieht alles so aus, also würden wir das nie hinkriegen. Dann öffnen wir uns und beten. So kann Gottes Gnade und Segen durch uns wirken.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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