Jyota se Jota - Entzünde mein Licht mit deinem Licht

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Ich schreibe etwas über den Kirtan „Jyota se Jyota Jagavo - Entzünde mein Licht mit deinem Licht“.

Der Mensch hat die Fähigkeit, sich von anderen Menschen inspirieren zu lassen. Man sagt, Fröhlichkeit und gute Laune seien ansteckend. Schlechte Laune kann auch ansteckend sein. Und „anstecken“, hat immer etwas mit Feuer zu tun.

„Entzünde mein Licht mit deinem Licht“, damit bitten wir darum, dass das Licht, das in uns potenziell, entzündet werden möge. Wir bitten den Meister, die Meister, den inneren Meister, den kosmischen Meister und den persönlichen Guru: „Entzünde mein Licht mit deinem Licht.“

Aber welches Entzünden ist das, welches Licht ist das? Das wird auch in diesem Kirtan beschrieben: „Beseitige die Dunkelheit, die mein Herz bedeckt.“ Wir haben in unserem Herz die Fähigkeit zur Liebe. Wir haben die Fähigkeit zu Mitgefühl. Wir haben die Fähigkeit zum bedingungslosen Annehmen anderer. Wir haben die Fähigkeit, Freude zu spüren, grundlose Freude. Wir brauchen kein Lob von anderen, um uns zu freuen. Wir brauchen keine Wünsche, die erfüllt werden müssen. Wir können uns das Glück nicht kaufen, auch wenn viele Menschen unbewusst denken, sie könnten das. Wir haben diese Freude in unserem Herzen.
Wenn wir Zugang finden zu diesem Herzen, dann sind wir in Freude, dann ist das Licht der Weisheit da, dann ist Liebe da. Und um diesen Zugang zu finden, können wir uns einstimmen auf jemanden, der das schon hat, der die Dunkelheit in seinem Herzen beseitigt hat und dessen Licht frei strahlt. Also auf einen großen Meister. Dessen Licht kann das innere Licht in uns entzünden.

In diesem Lied heißt es weiter: „Erwecke die innere Shakti, die in uns schläft.“ Damit ist die innere Shakti gemeint, die innere Kraft, die Chid Shakti, die Shakti des Bewusstseins. Chid bdeutet nämlich das reine Bewusstsein. Bewusstsein an sich ist jenseits von allen Eigenschaften, sogar jenseits aller Kräfte. Aus diesem reinen Bewusstsein heraus strömt Shakti. Damit wird ausgedrückt, dass in uns sehr viel mehr möglich ist, als wir bisher entfaltet haben. Manche denken: „Oh, ich habe keine Energie mehr.“ Wir haben dann das Gefühl, wir müssten unsere Batterien neu aufladen. Auf der einen Seite ist das richtig. Aber auf der anderen Seiten denken wir dann oft, die Energie müsse von außen kommen. In Wahrheit ist die Energie in uns immer da. Wir sollten niemals annehmen: „Oh, ich habe keine Energie mehr. Ich bin ausgelaugt, ausgebrannt, kaputt, nichts ist mehr da. Ich muss jetzt mindestens zwei Jahre Pause machen.“ Das an sich schafft schon einen Kokon um uns herum. Stattdessen können wir sagen: „Ich habe den Zugang zu meiner inneren Kraft teilweise und vorübergehend verloren.“ Wir bitten einfach darum, dass wir den Zugang zu dieser Kraft wieder finden.
Vielleicht brauchen wir dazu wirklich eine Pause, vielleicht sollten wir mehr Yoga üben oder mehr Tiefenentspannung, mehr meditieren, zur Ruhe kommen, um den Zugang zu unserer inneren Kraft wieder zu finden. Aber es ist ein Unterschied, ob wir sagen: „In mir ist keine Kraft mehr“ oder: „Ich habe den Zugang vorübergehend verloren und ich will ihn wieder finden.“

Denn dann braucht es nur ein kleines Streichholz und diese Kraft ist wieder da, sie entzündet sich wieder. So bitten wir darum: „Entzünde mein inneres Licht, erwecke diese Shakti in mir, so dass ich Zugang finde zu Freude, zu Licht, zu höherem Wissen und zu allen Fähigkeiten und Talenten, die ich als Ausdruck von Liebe und Mitgefühl entwickeln, entfalten und leben kann.“

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

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Kommentare

  • Lieber Sukadev,
    Du hast mein Licht entzündet und dafür bin ich Dir unendlich dankbar.
    Herzliche Grüße
    Susann
  • Lieber Sukadev,
    Du hast mein Licht entzündet. Es ist zwar noch ein kleines Flämmchen, aber ich spüre, das könnte eine größere Flamme werden.
    Vielen Dank dafür
    Om Shanti
    Peter
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