Willst du Gott oder seine Armee?

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute will ich euch eine Geschichte aus der Bhagavad Gita erzählen. Jesus sagt in der Bibel an einer Stelle: „Strebe zuerst nach dem Königreich Gottes, dann wird euch alles andere zufallen.“ Das wird in der Bhagavad Gita verdeutlicht mit einer Geschichte von Krishna, Arjuna und Duryodhana.

Arjuna und Duryodhana kämpften gegeneinander. Und beide wollten dabei die Hilfe von Krishna haben. Duryodhana kam zuerst an. Krishna fragte ihn: „Was willst du?“ Duryodhana sagte: „Ich brauche Deine Hilfe im Kampf gegen meinen Feind.“ Da sagte Krishna: „Du hast die Wahl. Du kannst entweder mich ganz haben, aber dann werde ich selbst nichts tun. Oder du kannst meine gesamte Armee haben. Was willst du?“ Duryodhana, der auch als Kaurava, als Dämon bezeichnet wird, sagte daraufhin zu Krishna: „Dann hätte ich gerne Deine ganze Armee.“ Danach frage Krishna den Arjuna: „Was hättest du denn gerne? Hättest du lieber mich, ohne dass auch etwas tue, oder meine ganze Armee?“ Da sagte Arjuna: „Oh Krishna, ich will nur Dich. Denn da, wo Du bist, da wird alles gut gehen. Was brauche ich Deine Armee, wenn Du auf meiner Seite bist?“

Wer hat besser gewählt? Natürlich Arjuna. Der war dann auch erfolgreich, während Duryodhana, der die ganze Armee hatte, im Kampf unterlag. Auch wir werden immer wieder vor diese Wahl gestellt. Wählen wir Gott oder wählen wir seine Armee? Immer wieder kommen wir vor wichtige Entscheidungen im Leben. Und es gilt, immer wieder zu schauen: „Was von dem, für was ich mich entscheide, führt mich Gott näher? Wie kann ich Gott besser dienen? Wie kann ich irgendwo Gott näher kommen?“ Das sollte das wichtigste Kriterium für alle Entscheidungen sein.

Erst, wenn wir darauf eine eindeutige Antwort haben, können wir die vielen anderen Entscheidungskriterien berücksichtigen, die es noch gibt. „Was bringt mich zur Verwirklichung? Wie kann ich besser dienen?“ Das sind die entscheidenden Kriterien für jede Entscheidung. Und wir können auch innerlich sagen: „Nicht mein Wille, sondern Deine Wille geschehe.“ So wie es Jesus kurz vor seiner Kreuzigung gesagt hat: „Lieber Vater, lass diesen Kelch an mir vorüberziehen, wenn es dein Wille ist. Aber nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe“, so können wir sagen: „Lieber Gott, ich hätte es lieber so, aber nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe.“ Wir können uns auch fragen: „Was ist vom spirituellen Standpunkt aus das Richtige?“ Manchmal müssen wir dann auf etwas verzichten. Arjuna hat auf die ganze Armee von Krishna verzichtet, nur um Krishna zu haben. Aber am Ende war er siegreich. „Strebt zuerst nach dem Königreich Gottes, dann wird euch alles andere von selbst zufallen.“

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die <a href="http://www.yoga-vidya.de">Meditation</a> im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr <a href="http://www.yoga-vidya.de">Yoga Vorträge als mp3</a>

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Kommentare

  • Wie schön diesen Beitrag in einer für mich passenden Situation zu lesen. Wenn mein Bauch warm ist und das Herz leicht wird, ist es die richtige Entscheidung. Ich brauche nicht den Ablaus der Armeen Krishnas. Ich möchte ihm näher kommen.
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