Noch mehr Tipps zur Entwicklung von Festigkeit

Om Namah Shivaya. Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute
Habe ich noch ein paar Tipps zur Entwicklung von innerer Festigkeit.

Wenn du merkst, dass du zu durchlässig bist und es dich stört, dass du andere wahrnimmst, dann mache es dir zur Aufgabe, Festigkeit zu entwickeln. Dazu kannst du erst mal wertzuschätzen, dass du diese gesteigerte Sensibilität hast. Es ist wie ein zusätzlicher Sinn, den du durch deine Praxis gewonnen hast. Versuche also nicht, die Sensibilität wieder abzustellen, sondern sei dir bewusst, dass sie etwas Gutes ist, ein Geschenk.
Manche Menschen sind erblindet: Insbesondere in vielen Entwicklungsländern ist das ein verbreitetes Phänomen. Manche können dann nach einer Augenoperation wieder sehen. Zunächst werden sie dann etwas durcheinander. Sie sehen auf einmal so viele Dinge, die sie vorher nicht gesehen haben.
Ähnlich ist das, wenn du regelmäßig meditierst. Dann kann es geschehen, dass du die Menschen spürst, dass du Schwingungen spürst, dass du di der Gedanken und Gefühle der anderen bewusst wirst. Drei Dinge solltest du dann beachten.

Erstens: Nimm es als Wahrnehmung und nicht als dein eigenes Gefühl an. Zweites: Identifiziere dich nicht damit und beziehe es nicht auf dich selbst. Und drittens: Löse dich von der Vorstellung, dass du daran etwas ändern müsstest.

Das ist manchmal etwas schwierig. Feinfühligkeit heißt, dass du etwas spürst. Und du spürst das vielleicht fast körperlich in dir. Dann denkst du: „Das ist in mir. Das ist wahr.“ Du weißt, das ist eine Wahrnehmung. Diese Geräusche, Farben und Bilder sind nicht du. Sage dir: „Ich bin nicht die Wahrnehmung. Diese Wahrnehmung ist nicht wirklich in mir drin.“

Noch ein Tipp: Beziehe diese Wahrnehmungen nicht so sehr auf dich. Manche Menschen denken, wenn sie etwas Schlechtes spüren, dass entweder jemand anderes schlecht über sie denkt oder dass da eine schlechte Schwingung ist, die sie schlecht beeinflusst oder sie sogar krank macht oder schwächt. Nimm es einfach neutral. Du nimmst dieses Gefühl wahr, das ist alles. Das hat zunächst mal vielleicht wenig mit dir zu tun.
Du musst auch nicht darauf reagieren. Diese Wahrnehmung ist nur eine zusätzliche Information. Angenommen, du gehst morgens in die U-Bahn und du siehst viele verschlafene, schlecht gelaunte Gesichter. Dann weißt du auch, dass du nicht alles ändern kannst. Du musst es nicht auf dich selbst beziehen. Es ist eben so. Wenn du merkst, du spürst eine Energie, die nicht schön ist oder du nimmst vielleicht den Ärger von jemand anderen wahr, dann solltest du wissen: Du musst nicht das Leid aller Welt ändern. Du kannst es gar nicht.
Sprich vielleicht ein Mantra oder ein Segensgebet und dann lass los. Wenn du das regelmäßig übst, dann kommst du zu dieser diamantgleichen Festigkeit, von der Patanjali spricht. Das ist keine Herzlosigkeit. Du spürst weiter und du kannst weiter Liebe zeigen und du wirst weiter positive Energie ausstrahlen. Aber du hast Festigkeit.

Ich wünsche dir einen schönen und kraftvollen Tag!

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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