Narayana Sukta - Lyrics, Video, mp3 - 693

Narayana Sukta Sanskrit Text, deutsche Übersetzung, Video und Audio zum Hören und Rezitieren, mp3 Download, Erläuterungen zu Nutzen, Herkunft und Wirkung. Narayana Sukta ist ein Sanskrit Mantras Stotras und Shlokas für Rezitationen. Erfahre mehr über seine Bedeutung, lausche Videos und Audios, lerne Narayana Sukta, im Yoga Vidya Kirtanheft die Nr. 693, selbst zu singen, anzuleiten, auf einem Musikinstrument zu begleiten.

693. Narayana-sukta
Sahasra-shir(a)sham Devam
Vishvaksham Vishva-sham-bhuvam /
Vishvam Narayanam Devam
Aksharam Paramam Padam // 1 //

Vishvatah Paraman Nityam
Vishvam Narayanam Harim /
Vishvam Evedam Purushas
Tad Vishvam Upajivati // 2 //

Patim Vishvasyatmeshvaram
Shashvatam Shivam Achyutam /
Narayanam Maha-jneyam
Vishvatmanam Parayanam // 3 //

Narayana Paro Jyotir
Atma Narayanah Parah /
Narayana Param Brahma-tattvam Narayanah Parah /
Narayana Paro Dhyata
Dhyanam Narayanah Parah // 4 //

Yach Cha Kinchij Jagat Sarvam
Drishyate Shruyate' Pi Va /
Antar Bahish Cha Tat Sarvam
Vyapya Narayanah Sthitah // 5 //

Anantam Avyayam Kavim
Samudre'ntam Vishva-shambhuvam /
Padma-kosha-pratikasham
Hridayam Chapy Adho-mukham // 6 //

Adho Nishtya Vitastyante
Nabhyam Upari Tishthati /
Jvala-malakulam Bhati
Vishvasyayatanam Mahat // 7 //

Santatam Shilabhis Tu
Lambaty A-kosha-sannibham /
Tasyante Sushiram Sukshmam Tasmint Sarvam Pratishthitam // 8 //

Tasya Madhye Mahan Agnir
Vishvarchir Vishvato-mukhah /
So' Gra-bhug Vibhajan Tishthann
Aharam Ajarah Kavih /
Tiryag Urdhvam Adhash-shayi
Rashmayas Tasya Santata // 9 //

Santapayati Svam Deham
Apada-tala-mastakah /
Tasya Madhye Vahni-shikha
Aniyordhva Vyavasthitah // 10 //

Nila-toyada-madhya-sthad-vidyul-lekheva Bhasvara /
Nivara-shukavat Tanvi
Pita Bhasvaty Anupama // 11 //

Tasyah Shikhaya Madhye
Paramatma Vyavasthitah /
Sa Brahma Sa Shivah (sa Harih) Sendrah
So' Ksarah Paramah Svarat // 12 //

Rita(gu)m Satyam Param Brahma
Purusham Krishna-pingalam /
Urdhva-retam Virupaksham
Vishva-rupaya Vai Namo Namah // 13 //

Narayanaya Vidmahe
Vasudevaya Dhimahi /
Tan No Vishnuh Prachodayat // 14 //

Vishnor Nu Kam Viryani Pra Vocham Yah Parthivani Vimame Rajansi /
Yo Askabhayad Uttaram Sadhastham Vichakramanas Tredhorugayah // 15 // Vishno Raratam Asi Vishnoh Prishtham Asi Vishnoh Shnyaptre Stho
Vishnos Syur Asi Vishnor Dhruvam Asi Vaishnavam Asi Vishnave Tva // 16 // Om Shantih Shantih Shantih //


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Erläuterungen und Übersetzungen
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Narayana Suktam ist eine Veda Hymne, ein Sukta, welches das Höchste Wesen als Narayana besingt, als derjenige, der im Inneren aller ist. Das gesamte Universum ist wie ein großer Körper, jedes Einzelwesen ist wie ein Zelle in diesem Höchsten Wesen.

Narayana Sukta Videos

Übersetzungen und Erläuterungen zum Narayana Sukta

Es gibt verschiedene Weisen, wie man den Narayana Sukta übersetzen kann. Grundsätzlich ist die Bedeutung eines Kirtans mehr als die Bedeutung der einzelnen Worte. Für einen Bhakta, einen Gottesverehrer, einen Kirtanisten, ist ein Kirtan ein Lobpreis Gottes. Oft sind sich auch in Indien die Sänger nicht bewusst, was die Bedeutung der Worte ist. Sie spüren einfach Bhakti, Hingabe, Liebe, Gottesnähe. 

Spirituelle Übersetzung Narayana Sukta

Dieses Universum ist das Ewige Wesen (Narayana), das Unvergängliche, das Höchste, das Ziel, mit vielen Köpfen und Augen (d.h. allgegenwärtig und allwissend), das Strahlende, die Quelle der Wonne für das ganze Universum.
Dieses Universum ist nichts anderes als das Höchste Wesen (Purusha). Daher besteht es aus DEM, dem Unvergänglichen, das das Universum (in jeglicher Weise) transzendiert - das allgegenwärtige Absolute, das alle Fehler vernichtet.
(Er ist) der Beschützer des Universums, der Gott aller Seelen, der Ewige, der Glückbringende, der Unzerstörbare, das Ziel der ganzen Schöpfung, das Höchste, wert, erkannt zu werden, die Seele aller Wesen und zuverlässige Zuflucht. Narayana ist das Höchste Absolute, die Höchste Wirklichkeit, ist das Höchste Licht. Narayana ist das Höchste Selbst, der Höchste Meditierende, die Höchste Meditation.
Wie auch immer dieses Universum sich zeigt – was man sieht oder hört – alles ist innen und außen gleichermaßen durch-drungen von diesem immer währenden Göttlichen Wesen (Narayana).
Er ist das Unbegrenzte, Unvergängliche, Allgegenwärtige das im Ozean des Herzens wohnt. Er ist die Ursache allen Glücks im Weltall, das Höchste Ziel allen Strebens. Er manifestiert sich auf subtile Weise im Herzen, wie die im Inneren verborgene Knospe einer Lotosblume.
Etwa eine Handlänge unter der Kehle, oberhalb des Nabels – also im Herzen, dem Sitz des Reinen Bewusstseins im Menschen auf der relativen physischen Ebene -, erstrahlt die großartige Wohnstätte des Universums, geschmückt mit einem Flammenkranz.
Von allen Seiten von Kreisläufen (Arterien) umgeben, hängt die Lotosknospe des Herzens nach unten. Sie umschließt einen feinen Raum (eine schmale Öffnung, Sushumna Nadi), in dem die Grundessenz aller Dinge vorhanden ist. In diesem Raum im Herzen befindet sich das große lodernde Feuer der Unvergänglichkeit und Allwissenheit. Es züngelt in alle Richtungen, schaut überall hin und nimmt die Nahrung auf, die ihm gereicht wird.
Die Strahlen dehnen sich weit nach allen Seiten, nach oben und nach unten aus und erwärmen den ganzen Körper vom Kopf bis zu den Füßen. In der Mitte dieser Flamme ist das Herz, die Zunge, des Feuers, als das feinste und subtilste aller Dinge.
Strahlend wie das Aufleuchten des Blitzstrahls in blauen, regenschweren Wolken, schlank wie die Ähren des Getreides, goldgelb, fein wie das winzigste Atom, so herrlich glüht (diese Feuerzunge).
In der Mitte dieser Flamme wohnt das Höchste Selbst. Dieses (Selbst) ist Brahma (der Schöpfer), Shiva (der Zerstörer), Hari (der Beschützer), Indra (der Lenker), das Unvergängliche, das Absolute, das aus sich selbst existierende Wesen.
Wieder und wieder verehren wir dieses Wesen in allen Formen, das die Wahrheit, das Gesetz, das höchste Absolute ist, diesen Purusha von blau-gelber Farbe, die geballte Kraft, Ihn, der alles sieht.
Wir verbinden uns mit Narayana und meditieren auf Vāsudeva. Möge Vishnu uns (zum großen Ziel) führen.

Welche wertvolle Eigenschaft und Tat des alldurchdringenden Vishnu soll ich verherrlichen? Er umschließt die Erde und den Himmel bis hin zum winzigsten Staubkorn der Schöpfung. Vishnu stützt die Wohnstätte der Götter und verhindert deren Erschütterung. Er macht drei Schritte (das bezieht sich auf die drei Schritte, die Vishnu in seiner Inkarnation als Vamana (Schildkröte) gemacht hat, bzw. auf die drei Schritte, die die Sonne am Himmel im Verlauf des Tages macht, oder auch auf die Gestalt Vishnus als Agni, Vayu und Surya als der glorreiche, verherrlichte Eine. Oh Du, der Du Gegenstand von Yajna (Feueropfer) bist, der du Vorder- und Rückseite der Gestalt Vishnus in Form eines Feueropfers bist, Du, der sein Mund und seine Glieder bist. Du bist die standhafte Stütze. Du bist wahrhaft Vishnu. Ich verbeuge mich vor Dir.

Narayana Sukta Bedeutung und Herkunft

Narayana Sukta gehört zu den Veda Mantras, es gehört zu den heiligsten aller Veda Mantras, ein Veda Mantra, das wir bei Yoga Vidya gerne im Rahmen von Pujas rezitieren, insbesondere bei der so genannten großen Puja. Bei den großen Pujas werden Veda Mantras rezitiert, bei der so genannten kleinen Puja werden keine Veda Mantras rezitiert. Und die bekanntesten Veda Mantra, die wir bei Yoga Vidya rezitieren, sind Purusha Sukta, Narayana Sukta und Shri Sukta. Dann gibt es auch noch Shri Rudram und Chamakam, diese sind etwas länger und etwas komplexer und meistens rezitieren wir dort einfach das „Om Tryambakam“-Mantra, welches aus dem Shri Rudram kommt. Und so haben wir diese vier wichtigen Suktams. Sukta heißt übrigens „das, was wohlgesagt ist“. Su – wohl. Und Sukta ist also das Wohlgesagte.
Und das ist eben eine Hymne und das sind eben Hymnen. Man nimmt sogar an, dass das ganze Sanskrit entstanden ist, weil diese Hymnen so machtvoll sind bei der Rezitation, dass es unbedingt wichtig war, dieses Sanskrit zu erhalten. Und so gab es dann Grammatiker, wie z.B. Panini, die sich sehr Mühe gegeben haben, genau zu beschreiben, wie man das rezitiert, und genau zu beschreiben, warum die Wörter so und nicht anders sein können. Es war also so wichtig, dass diese großartigen Hymnen auch künftig weiter korrekt rezitiert wurden, dass eine ganze Grammatik entwickelt wurde, um zu erklären, warum diese Mantras genau so sind und nicht anders sein dürfen. Sprache ist ja normalerweise etwas, was in der Entwicklung begriffen ist, aber nach der Offenbarung dieser Veda Mantras und anderer Mantras, wo man erkannt hat, wie machtvoll und stark sie sind, entstand das große Bedürfnis, die Kraft der Mantras zu erhalten und das macht man, wenn jemand mit einer Grammatik diese beschreibt.
Natürlich, heute würden wir einfach sagen, man nimmt es auf CD auf, man setzt es auf YouTube und hofft, dass das ein paar hundert Jahre hält. Damals hat man dem nicht so ganz vertraut, man hat gesagt: „Wir müssen diese Mantras genau beschreiben. Und wenn dann Menschen diese Beschreibung und die Logik verstehen, werden sie für die nächsten paar tausend Jahre genauso rezitieren.“
Und so geht man auch davon aus, dass die Suktas von den Pandits, von den Brahmanen genauso rezitiert werden, wie sie vor ein paar tausend Jahren rezitiert wurden. Und Narayana Sukta gilt als eine der heiligsten Suktas. Hier wird Narayana angerufen, also Vishnu. Narayana heißt wörtlich „derjenige, der überall ist“. Paul Deussen sagte nämlich, es kommt von Nara, von Mann, von Mensch und so ist Narayana der, der in allen Wesen ist. Es wird auch manchmal gesagt, derjenige, der – Nara (mit langem a) heißt Wasser, und Ayana heißt „gehen“ – also derjenige, der aus den Urwassern geht.
Vishnu lag ja auch auf dem Urwasser. Und die schönste Übersetzung, die schönste Herleitung ist einfach, Nara heißt Mensch, und Narayana ist derjenige, der in allen Menschen ist und allen Menschen hilft, voranzuschreiten und vorauszugehen. Narayana Sukta beschreibt also jetzt Gott als „derjenige, der in allen Wesen ist“. Und genau das ist die Essenz dieser Hymne. Es wird gesagt: „das Göttliche hat tausende von Shirshas, von Köpfen, hat tausende von Körpern. Dieser höchste Gott ist alläugig, er gereicht allen zum Heil, er ist der derjenige, der im ganzen All ist. Er ist der unvergängliche Gott, er ist die höchste Wohnstätte von allem. Und dieser Höchste kann von allen Seiten her gesehen werden.“ Also, wo auch immer wir hinschauen, wir sehen nur dieses Göttliche. „Dieses Göttliche ist ewig und das ganze All, das ganze Universum ist dieses Göttliche, Narayana Hari.
Und dieser Purusha, diese höchste Seele ist tatsächlich eben all dies. „Ich preise diesen Gott, der der Herr ist von allem, er ist das Selbst von allem, er ist das Bewusstsein von allem. Er ist ewig, glückverheißend und unverrückbar.“ Diesen wollen wir erkennen, dieses Selbst von allem. Dieser Narayana, dieses höchste Bewusstsein, das ist das höchste Ziel. Narayana ist die höchste Sonne, Narayana ist das höchste Selbst, Narayana ist auch das höchste Wesen, das Brahman. Narayana, also im Inneren aller Wesen, ist dieses Höchste. Dieses Höchste im Inneren aller Wesen ist auch die Meditation, ist die höchste Meditation. Und was immer als ganze Welt gesehen und auch gehört wird, innen und außen, all das ist durchdrungen von Narayana, von diesem höchsten Wesen. Dieses höchste Wesen ist endlos, unveränderlich, es ist weise, es ist im Meer, es reicht allem zu Heil.
Auch das Herz ist letztlich der Wohnsitz dieses höchsten Wesens.“ Und so könnte ich jetzt alles in der Übersetzung vorlesen, aber du findest ja die vollständige Übersetzung auch im Yoga Vidya Kirtan-Heft, du findest die volle Übersetzung auch in dem Online-Kirtan-Heft, da wirst du auch eine Wort für Wort Übersetzung finden, den Devanagari-Text, den Sanskrit-Text, mit und ohne diakritische Zeichen, du findest außerdem auch Videos und Audios, wo du diese Narayana Suktam anhören kannst, die Rezitation anhören kannst und vielleicht sogar lernen kannst. Narayana Sukta, eine wunderschöne Veda Hymne, um Narayana, das Göttliche in allen Wesen und im ganzen Universum, zu erfahren. Ein Veda Mantra, also eine Zusammenstellung von verschiedenen Strophen aus dem Veda, insbesondere aus dem Rig Veda, aus der Taittiriya-Aranyaka und auch aus anderen Veda Quellen.

Text des Narayana Sukta mit diakritischen Zeichen:

Hier der Text des Narayana Sukta in der IAST Transkription, also mit diakritischen Zeichen, auch wissenschaftliche Umschrift genannt. Wenn du dich mit der IAST Umschrift auskennst, weißt du genau, wie die Wörter genau ausgesprochen werden.

693. nārāyaṇa-sūkta
sahasra-śīr(a)ṣaṃ devaṃ ' viśvākṣaṃ viśva-śam-bhuvam /
viśvaṃ nārāyaṇaṃ devam ' akṣaraṃ paramaṃ padam // 1 //
viśvataḥ paramān nityaṃ ' viśvaṃ nārāyaṇaṃ harim /
viśvam evedaṃ puruṣas ' tad viśvam upajīvati // 2 //
patiṃ viśvasyātmeśvaraṃ ' śāśvataṃ śivam acyutam /
nārāyaṇaṃ mahā-jñeyam ' viśvātmānaṃ parāyaṇam // 3 //
nārāyaṇa paro jyotir ' ātmā nārāyaṇaḥ paraḥ /
nārāyaṇa paraṃ brahma-tattvaṃ nārāyaṇaḥ paraḥ /
nārāyaṇa paro dhyātā ' dhyānaṃ nārāyaṇaḥ paraḥ // 4 //
yac ca kiñcij jagat sarvaṃ ' dṛśyate śrūyate' pi vā /
antar bahiś ca tat sarvaṃ ' vyāpya nārāyaṇaḥ sthitaḥ // 5 //
anantam avyayaṃ kaviṃ ' samudre'ntaṃ viśva-śambhuvam /
padma-kośa-pratīkāśaṃ ' hṛdayaṃ cāpy adho-mukhaṃ // 6 //
adho niṣṭyā vitastyānte ' nābhyām upari tiṣṭhati /
jvāla-mālākulaṃ bhātī ' viśvasyāyatanaṃ mahat // 7 //
santataṃ śilābhis tu ' lambaty ā-kośa-sannibham /
tasyānte suṣiraṃ sūkṣmaṃ tasmint sarvaṃ pratiṣṭhitam // 8 //
tasya madhye mahān agnir ' viśvārcir viśvato-mukhaḥ /
so' gra-bhug vibhajan tiṣṭhann ' āhāram ajaraḥ kaviḥ /
tiryag ūrdhvam adhaś-śayī ' raśmayas tasya santatā // 9 //
santāpayati svaṃ deham ' āpāda-tala-mastakaḥ /
tasya madhye vahni-śikhā ' aṇīyordhvā vyavasthitaḥ // 10 //
nīla-toyada-madhya-sthād-vidyul-lekheva bhāsvarā /
nīvāra-śūkavat tanvī ' pītā bhāsvaty aṇūpamā // 11 //
tasyāḥ śikhāyā madhye ' paramātmā vyavasthitaḥ /
sa brahmā sa śivaḥ (sa hariḥ) sendraḥ ' so' kṣaraḥ paramaḥ svarāṭ // 12 //
ṛta(gu)ṃ satyaṃ paraṃ brahma ' puruṣaṃ kṛṣṇa-piṅgalam /
ūrdhva-retaṃ virūpākṣaṃ ' viśva-rūpāya vai namo namaḥ // 13 //
nārāyaṇāya vidmahe ' vāsudevāya dhīmahi / tan no viṣṇuḥ pracodayāt // 14 //
viṣṇor nu kaṃ vīryāṇi pra vocaṃ yaḥ pārthivāni vimame rajāṃsi /
yo askabhāyad uttaraṃ sadhasthaṃ vicakramāṇas tredhorugāyaḥ // 15 // viṣṇo rarāṭam asi viṣṇoḥ pṛṣtham asi viṣṇoḥ śnyaptre stho
viṣṇos syūr asi viṣṇor dhruvam asi vaiṣṇavam asi viṣṇave tvā // 16 // oṃ śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ //

Wort-für-Wort-Übersetzung und zwischen den Zeilen die wörtliche Übersetzung

Hier die Wort-für-Wort-Übersetzung und zwischen den Zeilen die wörtliche Übersetzung des Narayana Sukta:

693. nārāyaṇa-sūkta

Text und Übersetzungen: Taittirīyāraṇyakam, Ānandāśramasaṃskṛtagranthāvali no. 36 Bd. 2, prapāṭhakaḥ 10, anuvākaḥ 13, S 831ff; plus Strophen aus Ṛgveda und Taittirīyasaṃhitā; Satsaṃga-bhajana-mālā S. 260; Text und interpretierende Übersetzung (basierend auf Bhaṭṭabhāskara und Sāyaṇa): Mahānārāyaṇopaniṣad by Swāmī Vimalānanda, Sri Ramakrishna Math, Madras 1979, S. 155ff; ähnlich interpretierend: Swami Krishnananda, Daily Invocations, Shivananda Ashram, Rishikesh, n.d.; Übersetzung und Anmerkungen zu 1-12: Deussen, Paul, 60 Upanishad's des Veda, 3. Aufl., Leipzig (Brockhaus) 1921, S 250ff. Der Text wird in einer gesonderten Veröffentlichung mit vedischen Akzenten wiedergegeben werden.

Metrum: 1-14 anuṣṭubh (= śloka, 4 x 8 Silben), 15 gāyatrī (3 x 8 Silben), 16 triṣṭubh (4 x 11 Silben).

sahasra-śīr(a)ṣaṃ devaṃ ' viśvākṣaṃ viśva-śam-bhuvam /
viśvaṃ nārāyaṇaṃ devam ' akṣaraṃ paramaṃ padam // 1 //

sahasra  tausend; śīrṣa n. Kopf (das a in Klammern wird bei der Rezitation eingefügt, da im Versviertel eine Silbe fehlt); deva m. Gott; viśva all-, n. All; akṣan n. Auge; viśvākṣa alläugig, statt sahasrākṣa des Puruṣasūkta, da, so Deussen, 'zu tausend Häuptern zweitausend Augen gehören würden. Aus demselben Bedenken ändert Atharvaveda 19.6.1 sahasraśīrṣa in sahasrabāhu (tausendarmig)' - die Änderung könnte aber zusätzlich aus metrischen Gründen erfolgt sein; śam n. Glück, Wohlergehen; -bhū am Ende von Komposita: seiend, werdend; viśva-śam-bhū allen zum Heil gereichend; nārāyaṇa m. könnte nach Deussen Patronymikon von nara m. Mann, Mensch sein, im Sinn von 'Sohn des [Ur-]Menschen (nara, puruṣa).' Deussen verweist auf Manu 1.10 und Kommentar des Taittirīyāraṇyaka, wo das Wort für eine Zusammensetzung aus nāra m. Wasser und ayana n. das Gehen gehalten wird ('dessen Gehen auf den [Ur- ]Wassern ist, der auf den Urwassern gehende'). Nārāyaṇa wurde später mit Viṣṇu identifiziert; a-kṣara unvergänglich; parama höchst-, größt-, best-, n. das Höchste; pada n. Fuß, Schritt, Spur, Ort. In Strophen 1-3 müssen des öfteren Subjekt und Verb ergänzt werden, da sonst die Akkusative in der Luft hängen.

[Ich preise] den tausendköpfigen Gott, den alläugigen, allen zum Heil gereichenden, das All, den Nārāyaṇa, den unvergänglichen Gott, die höchste Stätte,

viśvataḥ paramān nityaṃ ' viśvaṃ nārāyaṇaṃ harim /
viśvam evedaṃ puruṣas ' tad viśvam upajīvati // 2 //

viśva  all-, n. Weltall; -tas allgemeine Ablativ-Endung; parama höchst-, größt-, best-, n. das Höchste, paramāt  wird von Sāyaṇa mit dem Wort vibhakti-vyatyaya, 'Übertretung bezüglich der Kasusendung' kommentiert, Svāmī Vimalānanda liest paramam, Deussen übersetzt auch so, was hier übernommen ist; nitya ewig, stets; adv. nityam ewig, immer; nārāyaṇa s. 1; hari gelblich, m. Name Viṣṇus bzw. Kṛṣṇas; eva Partikel, betont vorhergehendes Wort; idam dieses; puruṣa m Mann, Mensch, Selbst, Geist; tad das; upa-jīvati (jīv) lebt von (mit Akkusativ).

den höchsten von allem her [gesehen], den ewigen, das All, Nārāyaṇa, Hari. Der Puruṣa ist eben dies All, er lebt von diesem allem.

patiṃ viśvasyātmeśvaraṃ ' śāśvataṃ śivam acyutam /
nārāyaṇaṃ mahā-jñeyam ' viśvātmānaṃ parāyaṇam // 3 //

pati  m. Herr, Ehemann; viśva all-, n. Weltall; ātman m. Selbst; īśvara m. Herr, Meister, Ehemann, höchster Gott; śāśvata ewig; śiva glückverheißend; a-cyuta nicht gefallen, fest, unverrückbar, dauerhaft; nārāyaṇa  s. 1; mahat/mahā groß; jñeya was gewußt, gelernt, verstanden werden soll, wahrnehmbar; parāyaṇa n. höchstes Ziel, letzte Zuflucht.

[Ich preise] den Herrn, den Herrscher des Selbst von allem, den ewigen, glückverheißenden, unverrückbaren, den Nārāyaṇa, den großen zu erkennenden, das Selbst von allem, das höchste Ziel.

nārāyaṇa paro jyotir ' ātmā nārāyaṇaḥ paraḥ /
nārāyaṇa paraṃ brahma-tattvaṃ nārāyaṇaḥ paraḥ /
nārāyaṇa paro dhyātā ' dhyānaṃ nārāyaṇaḥ paraḥ // 4 //

nārāyaṇa (Erklärung s. 1): man würde nārāyaṇaḥ erwarten (in Sivananda Ashram Devotional Songs S. 199 ist die Endung auch ergänzt), Sāyaṇa behauptet, weil es sich um einen vedischen Text handle, sei die Endung überall geschwunden (chāndasatvāt sarvatra visargalopaḥ), notgedrungen wurde auch hier so übersetzt, denn Auffassung als Vokativ oder Kompositum ist auszuschließen, weil beide Wörter im vedischen Text jeweils einen Akzent haben; para hier: höchst-; jyotis m. Sonne, Feuer, Bezeichnung Viṣṇus, n. Licht; ātman m. Selbst; brahman n. das Höchste, Absolute; tattva n. wahrer Zustand (u.a. der Seele, der Welt), Tatsache, (höchstes) Wesen; brahma-tattvá muß wegen des Akzents Kompositum (Tatpuruṣa) sein, so auch Sāyaṇa (brahmaṇas tattvam), in Sivananda Ashram Devotional Songs S. 199 sind brahma und tattvam getrennte Wörter, was man ohne Beachtung des Akzents auch für richtig halten würde. Die nächste Zeile ist nicht überall überliefert; dhyātṛ m. der Meditierende; dhyāna n. Meditation. Andere Übersetzungen sind möglich.

Nārāyaṇa [ist] die höchste Sonne, Nārāyaṇa [ist] das höchste Selbst; Nārāyaṇa [ist] das höchste Wesen des Brahman, Nārāyaṇa [ist] der Höchste; Nārāyaṇa [ist] der höchste Meditierende, der höchste Nārāyaṇa ist Meditation.

yac ca kiñcij jagat sarvaṃ ' dṛśyate śrūyate' pi vā /
antar bahiś ca tat sarvaṃ ' vyāpya nārāyaṇaḥ sthitaḥ // 5 //

yad  was; ca und; kiñcid irgendwas; jagat sich bewegend, beweglich, n. Welt, Universum; sarva all-; dṛśyate (dṛś) wird gesehen; śrūyate (śru) wird gehört; api auch; oder; antar innen; bahis außen; ca und tad  das; sarva all-; vyāpya durchdrungen habend; nārāyaṇa s. 1; sthita (sthā) hingestellt, stehend, bleibend, wohnend, befindlich, kann beim Absolutiv mit 'ist' o.ä. übersetzt werden.

Und was immer als ganze Welt gesehen oder auch gehört wird, innen und außen, das alles durchdrungen habend existiert Nārāyaṇa.

anantam avyayaṃ kaviṃ ' samudre'ntaṃ viśva-śambhuvam /
padma-kośa-pratīkāśaṃ ' hṛdayaṃ cāpy adho-mukhaṃ // 6 //

an-anta  ohne Ende; a-vyaya unveränderlich, ohne Zerstörung, Verfall; kavi weise, m. Seher, Weiser, Dichter; sam-udra flutenreich, m. Ansammlung von Wasser, Meer (Sāyaṇa: Meer des saṃsāra, der Wiedergeburt); anta nahe, m./n. Nachbarschaft, Grenze, Ende, antam (indeklinabel) so weit wie ('ntaṃ verdirbt das Metrum, Lokativ samudre würde reichen, hier ist versuchsweise so übersetzt, obwohl trotzdem der Sinn unklar bleibt); viśva all-; śam n. Glück, Wohlergehen; -bhū am Ende von Komposita: seiend, werdend; viśva-śambhū allen zum Heil gereichend; padma n. Lotus; kośa m./n. Eimer, Gefäß, Kiste; padma-kośa  m. Blütenkelch eines Lotus; pratī-kāśa = prati-kāśa m. Reflexion, Aussehen, Ähnlichkeit; hṛdaya n. Herz; ca und; api auch; adhas unter, nach unten; mukha n. Mund, Gesicht, Kopf, Spitze. Das zweite Versviertel enthält eine Silbe zu viel. Die zweite Hälfte der Strophe wechselt unvermittelt zur feinstofflichen Physiologie des Menschen. Der ursprüngliche Faden wird wieder aufgenommen in der zweiten Hälfte von Strophe 12.

Endlos, unveränderlich, weise, im Meer, allen zum Heil gereichend, und auch das Herz, ähnlich wie ein Lotuskelch, mit nach unten gehender Spitze,

adho niṣṭyā vitastyānte ' nābhyām upari tiṣṭhati /
jvāla-mālākulaṃ bhātī ' viśvasyāyatanaṃ mahat // 7 //

adhas unter, nach unten; niṣṭi f. nach Sāyaṇa: grīvā-bandha, Hals-band/-sehne,' was von den Übersetzern als 'Adamsapfel' interpretiert wird; vitasti f. Längenmaß, 10 aṃgulas (Abstand zwischen ausgestrecktem Daumen und kleinem Finger); anta m. Ende; nābhi/nābhī m./f. Nabel, Radnabe; upari über, auf (meist mit Genitiv, seltener mit Akkusativ und Lokativ); tiṣṭhati (sthā) steht, befindet sich; jvāla brennend, m. Flamme, Licht, Fackel; mālā f. Girlande, Kranz, Gebetskette; ākula voll, beladen mit; bhāti (bhā) leuchtet, langes -ī wird von Sāyaṇa als 'vedisch' bezeichnet (dīrgaś chāndasaḥ); viśva all-, n. Weltall; āyatana n. Ort, Wohnstätte; mahat/mahā groß.

Unterhalb des Adamsapfels, am Ende einer Spanne über dem Nabel, befindet es sich, leuchtet angefüllt von Flammenkränzen, die große Wohnstätte des Alls/von allem.

santataṃ śilābhis tu ' lambaty ā-kośa-sannibham /
tasyānte suṣiraṃ sūkṣmaṃ tasmint sarvaṃ pratiṣṭhitam // 8 //

san-tata bedeckt, ausgedehnt, ewig; śilā = śirā f. Ader, Nerv; tu aber; lambati (lamb) hängt; ā- hier: ein bißchen, fast (Deussen); kośa m./n. Eimer, Kiste, Gefäß; san-ni-bha am Ende von Komposita: ähnlich; tasya dessen; anta m. Ende, Grenze, Nähe; suṣira n. Loch, Vertiefung; sūkṣma fein, winzig; tasmin darin (Einfügung von t vor s vedischer Sandhi); sarva all-; prati-ṣṭhita aufgerichtet, befestigt, befindlich. Im ersten Versviertel fehlt eine Silbe.

Bedeckt mit Adern aber hängt es, ein bißchen wie ein Gefäß; an seinem Ende [ist] ein feines Loch, darin befindet sich alles.

tasya madhye mahān agnir ' viśvārcir viśvato-mukhaḥ /
so' gra-bhug vibhajan tiṣṭhann ' āhāram ajaraḥ kaviḥ /
tiryag ūrdhvam adhaś-śayī ' raśmayas tasya santatā // 9 //

tasya  dessen; madhya m./n. Mitte; mahat/mahā groß; agni m. Feuer; viśva all-; arcis n. Lichtstrahl, Flamme; viśva-tas auf allen Seiten; mukha n. Mund, Gesicht; viśvato-mukha dessen Gesichter auf allen Seiten sind; saḥ er; agra erst-, best-, n. vorderster, höchster Punkt, Anfang; -bhuj am Ende von Komposita: essend, genießend, erleidend; vi-bhajat teilend, verteilend, unterscheidend, verehrend; tiṣṭhat stehend; ā-hāra n. Nehmen, Nahrung; a-jara ohne Verfall/Zerstörung, unvergänglich, ein Gott; kavi weise, m. Seher, Weiser, Dichter; tiryañc quer, horizontal; ūrdhva aufrecht, über, hoch, höher; ūrdhvam nach oben; adhas unter, nach unten; śayin durch Liegen charakterisiert, liegend (paßt nicht besonders, Sāyaṇa spricht von vacana-vyatyaya, Übertretung in der Bedeutung); raśmi m. Faden, Seil, Zaum, (Licht)Strahl; tasya dessen; san-tata bedeckt, ausgedehnt, ewig.

In dessen Mitte [ist] ein großes Feuer, mit Flammen überall, Gesichtern auf allen Seiten; er [Feuer, ist] der am Anfang essende, die Speise verteilend existierende, unvergängliche Weise, seine Strahlen sind quer, nach oben, nach unten liegend ausgebreitet.

santāpayati svaṃ deham ' āpāda-tala-mastakaḥ /
tasya madhye vahni-śikhā ' aṇīyordhvā vyavasthitaḥ // 10 //

san-tāpayati (tap) erhitzt; sva eigen; deha m./n. Körper; ā- hier: bis hin, einschließlich; pāda m. Fuß; tala m./n. Oberfläche, Handfläche, Sohle; mastaka m./n. Kopf; āpāda-tala-mastakaḥ bis hin zu/einschließlich Fußsohlen und Kopf im Sinn von 'von Kopf bis Fuß' (die Endung ist zweifelhaft); tasya dessen; madhya m./n. Mitte; vahni m. Feuer; śikhā f. Locke auf dem Kopf, Spitze, Flamme, Lichtstrahl; aṇīyas kleiner, kleinst, sehr klein (es könnte sein, daß dem Verfasser ein ansonsten nicht belegtes Adjektiv aṇīya mit femininum aṇīyā vorschwebte, wie auch dem Kommentar zu entnehmen ist, denn sonst ist der Sandhi mit ūrdhva nicht erklärbar); ūrdhva aufrecht, über, hoch, höher; vy-ava-sthita in richtiger Ordnung arrangiert, hier etwa: ausgerichtet - maskuline Endung (-sthitaḥ) statt feminin (-sthitā) wird auch von Sāyaṇa angemerkt.

Er erhitzt seinen eigenen Körper bis hin zu Fußsohlen und Kopf; in seiner Mitte [ist] eine Feuerflamme, überaus fein, nach oben ausgerichtet,

nīla-toyada-madhya-sthād-vidyul-lekheva bhāsvarā /
nīvāra-śūkavat tanvī ' pītā bhāsvaty aṇūpamā // 11 //

nīla dunkelblau, indigo; toya n. Wasser; -da am Ende von Komposita: gebend; toya-da Wasser gebend, m. Wolke; madhya m./n. Mitte; -sthāt am Ende von Komposita: befindlich (zu Wurzelauslaut auf -t Wackernagel-Debrunner II.2, S. 35, 46); vi-dyut f. Blitz; lekhā f. Linie, Streifen; bhāsvara scheinend, hell, strahlend; nīvāra m. wildwachsender Reis; śūka m./n. Granne; -vat hier: wie; tanu (f. tanvī) dünn, zart; pīta  hier: gelb; bhās-vat, f. bhāsvatī, hell, scheinend, glänzend; aṇu winzig, klein, m. Atom, kleinstes Teilchen; upa-mā f. Ähnlichkeit, Vergleich, am Ende von Komposita: wie, ähnelnd.

strahlend wie die in der Mitte einer dunkelblauen Wolke befindliche Linie eines Blitzes fein wie eine Granne von wildem Reis, gelb, glänzend, (winzig) wie ein Atom.

tasyāḥ śikhāyā madhye ' paramātmā vyavasthitaḥ /
sa brahmā sa śivaḥ (sa hariḥ) sendraḥ ' so' kṣaraḥ paramaḥ svarāṭ // 12 //

tasyāḥ ihre; śikhā f. Locke auf dem Kopf, Spitze, Flamme, Lichtstrahl; madhya m./n. Mitte (wenn man wie in alten vedischen Zeiten madhie lesen würde, wäre das Versmaß richtig); parama höchst-, größt-, best-, n. das Höchste; ātman m. selbst; vy-ava-sthita in richtiger Ordnung arrangiert (übersetzt als 'angesiedelt'); saḥ er (übersetzt als 'das'); brahman/brahmā m. Schöpfergott; śiva glückverheißend, m. Name eines der Hauptgötter des Hinduismus; hari gelblich, m. Name Viṣṇus bzw. Kṛṣṇas (sa hariḥ ist nicht in allen Versionen vorhanden, wenn es wegfällt, stimmt das Metrum (allerdings nur, weil bei sendra ein doppelter Sandhi vorgenommen wurde), es ist also eine spätere Hinzufügung, die aber nach meiner Erfahrung immer rezitiert wird); indra m. Name des Königs der Götter; a-kṣara unvergänglich; parama höchst-, größt-, best-, n. das Höchste; sva-rāj selbst leuchtend, selbst herrschend, m. höchstes Wesen, Brahmā.

In der Mitte ihrer Spitze ist das höchste Selbst angesiedelt, das ist Brahmā, das ist Śiva, das ist Hari, das ist Indra, das ist der Unvergängliche, selbst herrschende.

ṛta(gu)ṃ satyaṃ paraṃ brahma ' puruṣaṃ kṛṣṇa-piṃgalam /
ūrdhva-retaṃ virūpākṣaṃ ' viśva-rūpāya vai namo namaḥ // 13 //

ṛta richtig wahr, n. Wahrheit, göttliches Gesetz (gu wird in der Taittirīyasaṃhitā dann rezitiert, wenn ṃ vor s steht); satya wahr, n. Wahrheit, Wirklichkeit; para hier: höchst-; brahman n. das Höchste, Absolute; puruṣa m. Mann, Mensch, Selbst, Geist; kṛṣṇa schwarz; piṃgala rötlich-braun, gelblich; ūrdhva aufrecht, über, hoch, höher; reta n. Samen; ūrdhva-reta m. einer, dessen Samen nach oben geht: ein brahmacārī; vi-rūpa mißgestaltig, ungewöhnlich, unnatürlich; akṣi n. (akṣa am Ende von Komposita) Auge; vi-rūpākṣa m. dessen Augen ungwöhnlich sind, Bezeichnung Śivas, der drei Augen hat, von denen eines in der Mitte der Stirn senkrecht steht; viśva all-; rūpa n. Gestalt, Form; vai fürwahr; namas n. Verneigung, Verehrung (wenn namo weggelassen würde, wäre das Versmaß richtig - heutzutage wird aber immer wie oben angegeben rezitiert).

[Ich preise] das wahre, wirkliche, höchste Brahman, den schwarzen, rötlichen Puruṣa, den, dessen Samen nach oben geht, dessen Augen ungewöhnlich sind - dem allgestaltigen fürwahr Verneigung, Verneigung.

nārāyaṇāya vidmahe ' vāsudevāya dhīmahi / tan no viṣṇuḥ pracodayāt // 14 //

nārāyaṇa
  m. Bezeichnung Viṣṇus, Herkunft des Worts unsicher (s. Nr. 693.1), Dativ hier und bei vāsudevāya seltsam, man würde Akkusativ erwarten - wie zumeist in den Gāyatrī-Nachbildungen (s. Kirtanbuch 610); vidmahe (vid) wir kennen; vāsudeva m. Sohn, Nachkomme des Vasudeva, Bezeichnung Kṛṣṇas; dhīmahi (dhay) wir möchten schauen; tad das; naḥ uns; viṣṇu m. einer der drei Hauptgötter des Hinduismus; pra-codayāt (cud) möge in Bewegung setzen, antreiben.

Wir kennen Nārāyaṇa, möchten Vāsudeva schauen, das möge uns Viṣṇu in Bewegung setzen.

viṣṇor nu kaṃ vīryāṇi pra vocaṃ yaḥ pārthivāni vimame rajāṃsi /
yo askabhāyad uttaraṃ sadhasthaṃ vicakramāṇas tredhorugāyaḥ // 15 // (RV 1.154.1)

viṣṇu m. zur Zeit des Ṛgveda Freund des Indra und in eher untergeordneter Position, heute einer der drei Hauptgötter des Hinduismus (die Strophe enthält eine frühe Anspielung auf den Mythos, daß Viṣṇu mit drei Schritten die drei Welten durchmessen hat, hier aber in der Form, daß er den Raum zwischen Himmel und Erde auseinanderstemmte und so Lebensraum schuf); nu jetzt, nun; kam wohl, ja; vīrya n. Heldenkraft, Heldenmut, Heldentat; pra vocam (vac) ich verkünde nun (Aorist Injunktiv im Sinn unmittelbarer Zukunft, Hoffmann, Injunktiv S. 251); yaḥ welcher; pārthiva zur Erde gehörig, irdisch; vi-mame (mā) hat ausgemessen; rajas n. dunkler Raum, Luftraum zwischen Himmel und Erde; askabhāyat (skabhāya-) stützte; uttara höher-, ober-, nördlich, herrlicher; sadha zugleich; sadha-stha n. Versammlungsort, Ort, Sitz, Stätte; vi-cakramāṇa (kram) ausgeschritten seiend; tredhā dreifach; uru weit, ausgedehnt; uru-gāya weitschreitend. Das Versmaß im ersten Versviertel stimmt, wenn man vīriāṇi liest, das im letzten, wenn man den Sandhi auflöst: tredhā urugāyaḥ - heutige Rezitation aber wie oben angegeben). Übersetzung mit kleinen Änderungen nach Hoffmann, Geldner.

Des Viṣṇu Heldentaten verkünde ich ja nun, der die irdischen Räume durchmessen hat, der die obere Stätte stützte, da er dreimal ausgeschritten war, der Weitschreiter.

viṣṇo rarāṭam asi viṣṇoḥ pṛṣtham asi viṣṇoḥ śnyaptre stho
viṣṇos syūr asi viṣṇor dhruvam asi vaiṣṇavam asi viṣṇave tvā // 16 // (TS 1.2.13.3)

Diese Strophe wird in Taittirīyasaṃhitā 1.2.13 zusammen mit der vorigen rezitiert, wenn die Wagen beim Somaopfer hergerichtet werden. 15 begleitet das Abstützen des Wagens und den Bau eines Schuppens für ihn, 16 gehört zur Abdeckung desselben seitlich und in der Mitte mit Decken, die an den Stützbalken festgenäht und verknotet werden. Der Schuppen und seine Teile werden mit Viṣṇu gleichgesetzt. viṣṇu m. heute einer der drei Hauptgötter des Hinduismus, in vedischer Zeit des öfteren mit dem Opfer u.ä. identifiziert; rarāṭa = lalāṭa n. Stirn; asi (as) du bist; pṛṣṭha n. Rücken; śnyaptra n. (andere Lesung śnaptra) bislang nicht geklärtes Wort, Keith übersetzt mit 'Mundwinkel,' Wackernagel-Debrunner (II.2, 703) schlagen 'Werkzeug des Schnappens' vor, der Kommentar erklärt: pārśvayoś chadiṣī nidadhāti viṣṇoḥ śnyaptre stha iti 'auf den beiden Seiten legt er die beiden Decken nieder (mit den Worten) ihr beide seid Viṣṇus xxx' (s. Vorwort); sthaḥ ihr beide seid; syū f. ungeklärt, von der Wurzel syū, nähen, Wackernagel-Debrunner/Keith: Schnur (Nadel?), Mayrhofer: Genähtes, Nähpanzer (?); dhruva fest, m. u.a. Mittelpunkt eines Kreises, Pfosten, Stamm, beim Opfer gebrauchtes Gefäß, im vorliegenden Zusammenhang ungeklärt - jedenfalls müßten, wenn man der Logik des Texts folgt, die unbekannten Wörter Körperteile Viṣṇus bezeichnen; vaiṣṇava zu Viṣṇu gehörig; tvā dich.

Du bist Viṣṇus Stirn, du bist Viṣṇus Rücken, ihr beide seid Viṣṇus śnyaptras, du bist Viṣṇus syū, du bist Viṣṇus 'Festes', du bist zu Viṣṇu gehörig, dich dem Viṣṇu.

oṃ śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ //

om heilige Silbe; śānti f. Beruhigung, Befriedung, Stille, Ruhe, Aufhören, Tod.

Om, Frieden, Frieden, Frieden.

Narayana Sukta in Devanagari Schrift

Hier der Narayana Sukta in der Schrift, in der in Indien Sanskrit geschrieben wird, also in der Devanagari Schrift: 

सहस्रशीरषं देवं विश्वाक्षं विश्वशम्भुवम् /
विश्वं नारायणं देवम् अक्षरं परमं पदम् // १ //
विश्वतः परमान् नित्यं विश्वं नारायणं हरिम् /
विश्वम् एवेदं पुरुषस् तद् विश्वम् उपजीवति // २ //
पतिं विश्वस्यात्मेश्वरं शाश्वतं शिवम् अच्युतम् /
नारायणं महाज्ञेयम् विश्वात्मानं परायणम् // ३ //
नारायण परो ज्योतिर् आत्मा नारायणः परः /
नारायण परं ब्रह्मतत्त्वं नारायणः परः /
नारायण परो ध्याता ध्यानं नारायणः परः // ४ //
यच् च किञ्चिज् जगत् सर्वं दृश्यते श्रूयतेऽ पि वा /
अन्तर् बहिश् च तत् सर्वं व्याप्य नारायणः स्थितः // ५ //
अनन्तम् अव्ययं कविं समुद्रेऽन्तं विश्वशम्भुवम् /
पद्मकोशप्रतीकाशं हृदयं चाप्य् अधोमुखं // ६ //
अधो निष्ट्या वितस्त्यान्ते नाभ्याम् उपरि तिष्ठति /
ज्वालमालाकुलं भाती विश्वस्यायतनं महत् // ७ //
सन्ततं शिलाभिस् तु लम्बत्य् आकोशसन्निभम् /
तस्यान्ते सुषिरं सूक्ष्मं तस्मिन्त् सर्वं प्रतिष्ठितम् // ८ //
तस्य मध्ये महान् अग्निर् विश्वार्चिर् विश्वतोमुखः /
सोऽ ग्रभुग् विभजन् तिष्ठन्न् आहारम् अजरः कविः /
तिर्यग् ऊर्ध्वम् अधश्शयी रश्मयस् तस्य सन्तता // ९ //
सन्तापयति स्वं देहम् आपादतलमस्तकः /
तस्य मध्ये वह्निशिखा अणीयोर्ध्वा व्यवस्थितः // १० //
नीलतोयदमध्यस्थाद्विद्युल्लेखेव भास्वरा /
नीवारशूकवत् तन्वी पीता भास्वत्य् अणूपमा // ११ //
तस्याः शिखाया मध्ये परमात्मा व्यवस्थितः /
स ब्रह्मा स शिवः स हरिः सेन्द्रः सोऽ क्षरः परमः स्वराट् // १२ //
ऋतगुं सत्यं परं ब्रह्म पुरुषं कृष्णपिङ्गलम् /
ऊर्ध्वरेतं विरूपाक्षं विश्वरूपाय वै नमो नमः // १३ //
नारायणाय विद्महे वासुदेवाय धीमहि / तन् नो विष्णुः प्रचोदयात् // १४ //
विष्णोर् नु कं वीर्याणि प्र वोचं यः पार्थिवानि विममे रजांसि /
यो अस्कभायद् उत्तरं सधस्थं विचक्रमाणस् त्रेधोरुगायः // १५ // विष्णो रराटम् असि विष्णोः पृष्थम् असि विष्णोः श्न्यप्त्रे स्थो
विष्णोस् स्यूर् असि विष्णोर् ध्रुवम् असि वैष्णवम् असि विष्णवे त्वा // १६ // ॐ शान्तिः शान्तिः शान्तिः //

Audio mp3s - auch zum Download

Hier findest du einige Audio mp3s, auch zum Download, des Narayana Sukta:

Übrigens: Viele Mantra und Kirtan mp3s zum Download findest du auf der Mantra mp3 Seite.

Erläuterungen

Hier ein Kurzvortrag zur Bedeutung von Narayana Sukta

Rezitation des Narayana Sukta

Shri Sukta, Veda Hymne zur Verehrung von Lakshmi


Langsame Rezitation des Shri Suktam – ideal zum Mitrezitieren, Üben und Lernen

Weitere Kirtans, Mantras und Lieder

Narayana Sukta ist ein Sanskrit Mantras, Stotras und Shlokas für Rezitationen. Hier findest du weitere inspirierende Lieder und Kirtans:

(hier die entsprechenden Kirtans, z.B. alle Shiva Kirtans aus dem Kirtanverzeichnis reinkopieren, aber erst im Browser)

Links zu Mantras und Kirtans

Youtube Playlist Narayana Sukta

Hier findest du alle Youtube Videos zum Narayana Sukta

Alternative Schreibweise vom Narayana Sukta

Es gibt verschiedene Weisen, wie man die Sanskritschrift transkribieren kann. In Indien findest du Mantras ganz unterschiedlich geschrieben. Hier eine in Indien durchaus übliche alternative Schreibweise, in der man z.B. statt sh s, statt v w, statt langem u oo und statt langem i ee schreibt.

693. Narayana Sookta
Sahasra Seerasam Devam Viswaksam Viswa Sam Bhuvam /
Viswam Narayanam Devam Aksaram Paramam Padam // 1 //
Viswatah Paraman Nityam Viswam Narayanam Harim /
Viswam Evedam Purusas Tad Viswam Upajeevati // 2 //
Patim Viswasyatmeswaram Sasvatam Sivam Achyutam /
Narayanam Maha Jneyam Viswatmanam Parayanam // 3 //
Narayana Paro Jyotir Atma Narayanah Parah /
Narayana Param Brahma Tattvam Narayanah Parah /
Narayana Paro Dhyata Dhyanam Narayanah Parah // 4 //
Yach Cha Kinchij Jagat Sarvam Drisyate Srooyate Pi Va /
Antar Bahis Cha Tat Sarvam Vyapya Narayanah Sthitah // 5 //
Anantam Avyayam Kavim Samudrentam Viswa Sambhuvam /
Padma Kosa Prateekasam Hridayam Chapy Adho Mukham // 6 //
Adho Nistya Vitastyante Nabhyam Upari Tisthati /
Jvala Malakulam Bhatee Viswasyayatanam Mahat // 7 //
Santatam Silabhis Tu Lambaty A Kosa Sannibham /
Tasyante Susiram Sooksmam Tasmint Sarvam Pratisthitam // 8 //
Tasya Madhye Mahan Agnir Viswarchir Viswato Mukhah /
So Gra Bhug Vibhajan Tisthann Aharam Ajarah Kavih /
Tiryag Oordhvam Adhas Sayee Rasmayas Tasya Santata // 9 //
Santapayati Swam Deham Apada Tala Mastakah /
Tasya Madhye Vahni Sikha Aneeyordhva Vyavasthitah // 10 //
Neela Toyada Madhya Sthad Vidyul Lekheva Bhasvara /
Neevara Sookavat Tanvee Peeta Bhasvaty Anoopama // 11 //
Tasyah Sikhaya Madhye Paramatma Vyavasthitah /
Sa Brahma Sa Sivah (sa Harih) Sendrah So Ksarah Paramah Swarat // 12 //
Rita(gu)m Satyam Param Brahma Purusam Krisna Pingalam /
Oordhva Retam Viroopaksam Viswa Roopaya Vai Namo Namah // 13 //
Narayanaya Vidmahe Vasudevaya Dheemahi / Tan No Visnuh Prachodayat // 14 //
Visnor Nu Kam Veeryani Pra Vocham Yah Parthivani Vimame Rajamsi /
Yo Askabhayad Uttaram Sadhastham Vichakramanas Tredhorugayah // 15 // Visno Raratam Asi Visnoh Pristham Asi Visnoh Snyaptre Stho
Visnos Syoor Asi Visnor Dhruvam Asi Vaisnavam Asi Visnave Tva // 16 // Om Santih Santih Santih //

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Kommentare

  • Sitaram, Mitarbeiter des Hauses Yoga Vidya Bad Meinberg, rezitiert die Narayana Suktam mit einer klassischen indischen Melodie, die er im Sivananda Ashram in Rishikesh gelernt hat.

    http://www.yoga-vidya.de/downloads/Narayana-suktam_Sitaram.MP3

    Wenn du auch lernen möchtest, so zu rezitieren, dann komm doch mal zu einem Bhagavad Gita Seminar vorbei oder besuche den Sivananda Ashram Rishikesh mit unserer Reisegruppe. Dort bekommst du eine schönen Überblick und kannst dich leicht in die Schwingung des Ashrams einschwingen. Nähere Infos hier klicken…

    http://www.yoga-vidya.de/downloads/Narayana-suktam_Sitaram.MP3
  • Suktam an die göttliche Mutter:

    Dieses Universum ist das Ewige Wesen (Narayana), das Unvergängliche, das Höchste, das Ziel, mit vielen Köpfen und Augen (d.h. allgegenwärtig und allwissend), das Strahlende, die Quelle der Wonne für das ganze Universum.
    Dieses Universum ist nichts anderes als das Höchste Wesen (Purusha). Daher besteht es aus DEM, dem Unvergänglichen, das das Universum (in jeglicher Weise) transzendiert - das allgegenwärtige Absolute, das alle Fehler vernichtet.
    (Er ist) der Beschützer des Universums, der Gott aller Seelen, der Ewige, der Glückbringende, der Unzerstörbare, das Ziel der ganzen Schöpfung, das Höchste, wert, erkannt zu werden, die Seele aller Wesen und zuverlässige Zuflucht.
    Narayana ist das Höchste Absolute, die Höchste Wirklichkeit, ist das Höchste Licht. Narayana ist das Höchste Selbst, der Höchste Meditierende, die Höchste Meditation.
    Wie auch immer dieses Universum sich zeigt – was man sieht oder hört – alles ist innen und außen gleichermaßen durch-drungen von diesem immer währenden Göttlichen Wesen (Narayana).
    Er ist das Unbegrenzte, Unvergängliche, Allgegenwärtige das im Ozean des Her-zens wohnt. Er ist die Ursache allen Glücks im Weltall, das Höchste Ziel allen Strebens. Er manifestiert sich auf subtile Weise im Herzen, wie die im Inneren verborgene Knospe einer Lotosblume.
    Etwa eine Handlänge unter der Kehle, oberhalb des Nabels – also im Herzen, dem Sitz des Reinen Bewusstseins im Menschen auf der relativen physischen Ebene -, erstrahlt die großartige Wohnstätte des Universums, geschmückt mit einem Flammenkranz.
    Von allen Seiten von Kreisläufen (Arterien) umgeben, hängt die Lotosknospe des Herzens nach unten. Sie umschließt einen feinen Raum (eine schmale Öffnung, Sushumna Nadi), in dem die Grundessenz aller Dinge vorhanden ist.
    In diesem Raum im Herzen befindet sich das große lodernde Feuer der Unvergänglichkeit und Allwissenheit. Es züngelt in alle Richtungen, schaut überall hin und nimmt die Nahrung auf, die ihm gereicht wird.
    Die Strahlen dehnen sich weit nach allen Seiten, nach oben und nach unten aus und erwärmen den ganzen Körper vom Kopf bis zu den Füßen. In der Mitte dieser Flamme ist das Herz, die Zunge, des Feuers, als das feinste und subtilste aller Dinge.
    Strahlend wie das Aufleuchten des Blitzstrahls in blauen, regenschweren Wolken, schlank wie die Ähren des Getreides, goldgelb, fein wie das winzigste Atom, so herrlich glüht (diese Feuerzunge).
    In der Mitte dieser Flamme wohnt das Höchste Selbst. Dieses (Selbst) ist Brahma (der Schöpfer), Shiva (der Zerstörer), Hari (der Beschützer), Indra (der Lenker), das Unvergängliche, das Absolute, das aus sich selbst existierende Wesen.
    Wieder und wieder verehren wir dieses Wesen in allen Formen, das die Wahrheit, das Gesetz, das höchste Absolute ist, diesen Purusha von blau-gelber Farbe, die geballte Kraft, Ihn, der alles sieht.
    Wir verbinden uns mit Narayana und meditieren auf Vāsudeva. Möge Vishnu uns (zum großen Ziel) führen.

    Welche wertvolle Eigenschaft und Tat des alldurchdringenden Vishnu soll ich ver-herrlichen? Er umschließt die Erde und den Himmel bis hin zum winzigsten Staubkorn der Schöpfung. Vishnu stützt die Wohnstätte der Götter und verhindert deren Erschütterung. Er macht drei Schritte (das bezieht sich auf die drei Schritte, die Vishnu in seiner Inkarnation als Vamana (Schildkröte) gemacht hat, bzw. auf die drei Schritte, die die Sonne am Himmel im Verlauf des Tages macht, oder auch auf die Gestalt Vishnus als Agni, Vayu und Surya als der glorreiche, verherrlichte Eine.
    Oh Du, der Du Gegenstand von Yajna (Feueropfer) bist, der du Vorder- und Rückseite der Gestalt Vishnus in Form eines Feueropfers bist, Du, der sein Mund und seine Glieder bist. Du bist die standhafte Stütze. Du bist wahrhaft Vishnu. Ich verbeuge mich vor Dir.
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