Sukadev Bretzs Beiträge (5602)

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Über Samadhi

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute Heute lese ich etwas aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda, aus dem Kapitel „Samadhi“. Samadhi ist der überbewusste Zustand, in dem wir unsere wahre Natur erkennen, der Zustand, in dem wir aus der Täuschung, aus der Identifikation herauskommen und das erkennen, was wirklich ist. Samadhi ist ein Zustand, der für jeden offen ist. Samadhi ist die großartigste Erfahrung, die es überhaupt gibt. Samadhi ist die Erfahrung, nach der wir bewusst oder unbewusst immer streben. Der Mensch wird niemals zufrieden sein mit irgendetwas, was nicht Samadhi ist. Alles andere ist immer irgendwo nicht ausreichend. Das ist das Besondere im Menschen: Er weiß das von sich. Tiere sind irgendwie glücklich, wenn sie gefressen haben und schlafen können. Der Mensch ist nie wirklich zufrieden. Gut, vielleicht mal kurzfristig, nachdem er gegessen hat, vielleicht auch nachts, während er schläft, aber ansonsten strebt er nach mehr, nach Anderem, nach Höherem. Nicht jeder Mensch weiß, wonach er strebt. Die Hauptsache ist, irgend etwas muss noch geschehen, irgend etwas muss noch passieren. Es sei denn, er hat resigniert, aber damit ist er auch nicht zufrieden. Irgendwo ist diese innere Unruhe da, weil der Ruf der Seele da ist: „Komm zu mir! Mich gibt es. Komm, erfahre mich. Erfahre das, was ist. Höre auf, dich mit dem Kleinen oder mit dem scheinbar Großen zu identifizieren.“ Swami Sivananda schreibt in diesem Kapitel natürlich aus eigener Erfahrung. Es sind nicht irgendwelche Theorien, es ist nicht irgendetwas, was irgendjemand mal vor 4000 Jahren behauptet hat. Samadhi ist etwas, das Menschen seit Jahrtausenden erfahren und das auch heute Menschen erfahren. „Samadhi ist die Erfahrung der Einheit mit Gott. Samadhi ist eine überbewusste Erfahrung. Samadhi ist Adhyatmic Anubhava.“ Anubhava heißt zum einen Erfahrung, „anu“ heißt aber auch „eins“, „bhava“ heißt „Gefühl“. Es ist anu, es ist das eine einzigartige Gefühl, von dem alles andere letztlich eine Widerspiegelung ist. Mircea Eliade, einer der großen Religionswissenschaftler des 20. Jahrhunderts, hat einmal gesagt: „Samadhi ist Enstase.“ Ekstase heißt eigentlich, außer sich zu sein. Ekstase heißt, wirklich in sich zu sein. Aber ich glaube, außer Eliade hat keiner dieses Wort in diesem Sinne gebraucht. Aber deshalb wird die Ekstase auch als transzendente Erfahrung bezeichnet. Jenseits dessen, was wir jetzt begreifen können. Ekstase im Sinne von: Wir sind wirklich in uns, ist wonnevolle Vereinigung. Es ist die Erfahrung der Einheit. Wenn man sagt, wonnevoll oder Vereinigung, dann ist das die Erfahrung der Einheit. „Der Geist geht im Ewigen, dem Atman auf, wie Salz im Wasser oder Kampfer in der Flamme. Samadhi ist ein Zustand reinen Bewusstseins.“ Man kann auch sagen, wir sind uns bewusst. Was den Menschen ausmacht, ist Bewusstsein. Angenommen, man hätte kein Bewusstsein, wer wäre man dann? Esgibt es eine ganze Reihe von Patienten, die sind im Wachkoma und erleben darin eigentlich alles. Es ist ein reiches Leben. Wenn die zum Teil wieder zurückkommen und dann berichten, was sie dort in ihrem eigenen Universum erlebt haben, können wir ahnen, was entscheidend ist. Selbst wenn der Körper sich nicht bewegen kann, selbst wenn ein Mensch sich nicht ausdrücken kann, wenn er nichts machen kann: Sofern Bewusstsein da ist, ist der Mensch. Unerheblich, ob er irgendwas tun kann. Dagegen, wenn da ein Körper ohne Bewusstsein liegt, ist nichts, was da ist. Nur im Samadhi ist diese Bewusstheit voll da, unbeschränkt, unendlich. „Samadhi lässt dich Atman verwirklichen. Durch Samadhi wird das begrenzte Selbst im grenzenlosen, absoluten Bewusstsein aufgenommen. Das Einssein von Jivatman, individuelle Seele und Paramatman, kosmische Seele, wird verwirklicht.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute erzähle ich etwas über einen der fünf Niyamas, von denen Patanjali im Yoga Sutra spricht: Swadhyaya. Swadhyaya heißt Selbststudium. Und Patanjali sagt, Swadhyaya führt zu Ishtadevadarshana, zur Verbindung oder zur Wahrnehmung von Gott oder auch zur Vision Gottes. Swadhyaya hat verschiedenste Bedeutungen. Die eine ist das Studium der Schriften, und zwar „Swa“, also Selbststudium der Schriften. Eine zweite ist das Studium des Selbst, also herauszufinden: „Wer bin ich wirklich? Wer bin ich?“ Das erste, das Studium der Schriften, ist heutzutage vielleicht etwas ganz Selbstverständliches: dass jeder Mensch die Schriften seiner Tradition studieren kann. Aber bis zum 16. Jahrhundert war es in Europa ganz und gar unüblich, dass der durchschnittliche Christ eine Bibel lesen konnte und durfte. Das Studium der Bibel war den Priestern und Mönchen vorbehalten. Die anderen konnten das letztlich nur über deren Vermittlung studieren. Sie konnten es schon deshalb nicht, weil sie kein Latein gesprochen haben und es die Bibel nur auf Latein gab. Das war eine der großen Neuerungen von Martin Luther, dass er die Bibel übersetzt hat und gesagt hat, jeder soll sie selbst lesen. Bis ins 19. Jahrhundert galt das eigenständige Bibelstudium nicht als etwas Normales in katholischen Kreisen. Ähnlich war das in Indien. Das Studium der Veden war eine ganze Weile im normalen Hinduismus den Brahmanen vorbehalten. Aber schon Patanjali, der vermutlich vor 2500 Jahren das Yoga Sutra geschrieben hatte, hat gesagt, man solle selbst die Schriften lesen und sich nicht darauf verlassen, was andere sagen. Die großen Schriften sind irgendwo auch aufgeladen mit der Kraft des Göttlichen, in dessen Tradition diese Schrift steht. Im Lutheranischen Christentum heißt es darum auch: Durch Studium der Schriften wird Glaube entfacht. Dann können wir über diesen Glauben Gottes Gnade erfahren und zur Erlösung kommen. Wir müssen also die Schrift lesen, dann verbinden wir uns mit Gott. Patanjali sagte das 2000 Jahre vor Luther: Wenn wir das wirklich mit Ehrerbietung machen, mit Demut und in dem Wunsch, zu lernen, dann können wir in den Schriften Gott und die Gegenwart erfahren. Das können wir im Grunde genommen mit jeder Schrift machen, die als offenbart gilt oder die von einem selbstverwirklichten Meister geschrieben wurde. Darin steckt die Kraft des Meisters und die Kraft Gottes. Eine zweite Bedeutung des Wortes „Swadhyaya“ ist das Selbststudium im Sinne von: studiere dich selbst. Dahinter steckt das optimistischste aller Menschenbilder, das sagt: Im Inneren ist der Mensch göttlicher Natur. Hinter allen Problemen und Schwierigkeiten und Minderwertigkeitsgefühlen und Selbstüberschätzung und zwischen allen Ängsten und Ärger und Flucht-Kampfmechanismen, zwischen Samskaras und Neurosen, hinter all dem steckt unsere wahre Natur. Diese wahre Natur ist göttlicher Natur. In jedem Menschen ist der göttliche Funke. So wie Jesus auch gesagt hat: „Das Königreich Gottes ist inwendig in euch“, so sagen es im Grunde genommen nicht nur die Yogis, sondern wir finden das bei allen Mystikern aller Traditionen. In jedem Menschen ist letztlich Gott als das höhere Selbst enthalten. So wie es eine Upanishade sehr schön ausdrückt: „Im Inneren des Menschen ist der makellose Lotus des Herzens. Dies ist die Wohnstatt des höchsten Wesens. Gehe dort hinein und erfahre dein Selbst als Wonne, als Gott.“ Auch hier gilt es, tief genug zu graben. Wenn man ein bisschen gräbt, wird man mit allen möglichen eigenen Schattenseiten konfrontiert. Die meisten Menschen scheuen sich davor und lenken sich ab. Aber wenn man nach innen geht, um den inneren Schatz zu heben, dann erfährt man irgendwann: „Aham Brahmasmi. Meine wahre Natur ist Brahman. Eins mit dem Unendlichen. Reines, ewiges Bewusstsein.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Über Rama, Sita und Hanuman

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute erzähle ich etwas über Rama, Sita und Hanuman. Das sind Aspekte des Göttlichen, die auch als besondere Eigenschaften in jedem von uns stecken.

Rama ist der Aspekt des ethischen Handelns. Rama ist eine der Inkarnationen Gottes und damit auch eine der Manifestationen des Göttlichen im Menschen. Man kann sagen, Rama ist zum einen das Gewissen, das wir haben, es ist der Wunsch, Gutes zu tun, es ist der Wunsch, das Richtige zu tun und sich zu bemühen, ethisch zu handeln. Für einen spirituellen Aspiranten ist es ein wichtiger Aspekt, sich bei verschiedenen Handlungen immer zu überlegen: „Was ist das Richtige, was ist das Rechte und wie kann ich das umsetzen?“

Wie in der Bhagavad Gita beschrieben, ist das nicht immer einfach. Dabei gibt es immer verschiedene Sachen, die abgewogen werden müssen. Wir leben ja in einem Rechtsstaat, in dem das Rechtssystem sehr komplex aufgebaut ist und mindestens von der Theorie her versucht wird, verschiedene Dinge abzuwägen, um dann zu rechten Urteilen zu kommen. Dass das in der Praxis dann vielleicht nicht immer zu von allen als gerecht empfundenen Urteilen führt, ist eine andere Sache. Aber auch daran zeigt sich: Es ist nicht immer einfach. Dennoch, das Bemühen um ethisches Handeln ist wichtig.

Als Mensch sind wir irrtumsbehaftet. Sogar Rama selbst wusste manchmal nicht, was das Richtige ist. Gott selbst, wenn er auf die Erde kommt, weiß nicht immer, was das Richtige ist. Abwägen ist wichtig. Insbesondere bei Satya, Ahimsa, Aparigraha usw., also beim nicht Verletzen, nicht Lügen und nicht Stehlen, bei der Vermeidung von sexuellem Fehlverhalten, Unbestechlichkeit. Das sind wichtige Grundlagen des ethischen Verhaltens, für die Rama steht. Die Konsequenz eines ethischen Verhaltens steckt schon in dem Namen „Rama“. Rama heißt übersetzt: derjenige, der sich freut. Zwar wird man durch ein ethisches Verhalten nicht immer so schnell reich werden, vielleicht auch gar nicht, vielleicht wird man manchmal auf bestimmte Vorteile verzichten müssen. Aber es entsteht Freude. Selbst Aristoteles in seiner Nikomachischen Ethik hat das ähnlich ausgedrückt: „Ein gutes Leben, ein freudiges Leben, ist immer ein ethisches Leben.“ Ein nicht ethisch Handelnder mag vielleicht vorübergehend größere Gewinne haben, aber auf die Dauer wird das nicht sein. Meistens fliegen die Betrügereien irgendwann auf. Das wird glücklicherweise in der heutigen Zeit als nicht akzeptabel angesehen. Alle Menschen haben innerlich etwas, das dagegen rebelliert, unethisch zu handeln. Die Inkarnation von Rama steckt irgendwo in jedem von uns. Auch Patanjali schreibt im zweiten Kapitel als Begründung der Ethik und der Yamas und Niyamas: Wenn man unethisches Verhalten entweder selbst ausführt oder billigt oder andere dazu veranlasst, ob in Gedanken, Wort oder Tat, führt das zu Unwissenheit und zu Leiden. Dessen sollte man sich immer wieder bewusst werden. Es gilt, ethisch zu handeln, und dazu gehört es auch, seiner Verantwortung gerecht zu werden und das zu tun, was das eigene Dharma ist.

Nun zu Sita. Sita, können wir in diesem Kontext sagen, ist Liebe. Wenn wir ethisch handeln, muss auch Liebe dabei sein. Also nicht ein selbstgerechtes Handeln. Das macht die Sache natürlich noch mal eine Stufe komplexer. Wir können nicht einfach nur handeln nach irgendwelchen ethischen Paragrafen, sondern da muss Sita dabei sein - Liebe.

In die selbe Reihe gehört auch Hanuman. Hanuman ist das Handeln mit großem Enthusiasmus, aus Hingabe heraus. Manchmal merkt man, es sind Sachen zu tun, die scheinbar die eigenen Kräfte übersteigen. Hanuman steht dafür, dass, wenn wir etwas mit großer Hingabe tun, Gott uns hilft, sie auszuführen. Wenn man denkt: „Das schaffe ich nie“, können wir zu Gott beten, wie es Hanuman in der Mythologie immer wieder gemacht hat. Dann stellt man fest, dass da eine unglaubliche Kraft ist. Wir müssen nicht nur unsere eigenen Kräfte einsetzen, die ohne Zweifel sehr beschränkt sind, sondern wir können uns zum Instrument machen. Dann fließt Energie und Kraft dort hin und das, was vorher unmöglich erschien, ist plötzlich möglich. Manche von euch kennen die Mythen um Hanuman, in denen er, weil er nicht mehr wusste, wo er ein Heilkraut findet, den ganzen Berg mitgenommen hat. Oder in denen er, wenn er eine schier unmögliche Aufgabe hatte, zu Rama gebetet hat. Plötzlich wurde er riesengroß und konnte von Indien nach Sri Lanka springen. Das sind natürlich mythologische Geschichten. Sie sollen aber im Wesentlichen ausdrücken, dass, wenn wir mit großer Hingabe etwas tun, das Unmögliche möglich wird. Wenn unsere eigene Kraft nicht ausreicht und wir dann beten, geht plötzlich sehr viel mehr. Dafür steht Hanuman.

Rama heißt also, sich um ethisches Verhalten zu bemühen. Daraus entsteht letztlich eine Freude, die wir mit Sita, Liebe und Gottvertrauen verbinden können. Dann können wir vieles machen, was vorher schwierig erschien. Wir erfahren Freude und Liebe und letztlich - und das ist der Höhepunkt von Hanumans Leben - kommen wir zu Jnana, zur höchsten Verwirklichung des Selbst.

Hari Om Tat Sat

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Was passiert, wenn wir uns konzentrieren

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich wieder einen kurzen Abschnitt aus dem Buch „Licht, Kraft und Weisheit“ von Swami Sivananda. Er heißt: „Konzentration führt zur Seligkeit."

"Konzentration und Meditation sind der Weg, um frei zu werden von Bedrückungen und Kümmernissen. Deine wichtigste Aufgabe ist die Praxis der Konzentration, um so zu tiefer Meditation zu gelangen. Du hast diesen Körper angenommen, um Meditation zu üben und durch die Meditation das Selbst zu verwirklichen. Bewahre unter allen Umständen deine Gelassenheit. Pflege diese Tugend immer wieder aufs Neue. Mehr zum Thema Gelassenheit und Heiterkeit sind wie ein Fels. Wellen der Erregung mögen gegen ihn schlagen, können ihn aber nicht angreifen. Meditiere über den ewig ruhevollen Atman in dir, das höchste Selbst, welches absolut unveränderlich ist, so wirst du Gelassenheit im Alltag erfahren. Der spirituell Strebende mit gelassenem Gemüt kann in tiefe Meditation und Samadhi eintreten.“

Hari Om Tat Sat

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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich aus dem Buch „Sadhana“ von Swami Sivananda, aus den Fragen und Antworten zwischen Schüler und Meister. Ein Schüler fragt dort den Meister: „Kann das Lesen von Schriften Selbstverwirklichung geben?“ Der Meister antwortet: „Nein. Lesen von Schriften allein bringt dich nicht zur die Selbstverwirklichung. Aber Lesen von Schriften kann außerordentlich dabei helfen, Fortschritte auf diesem Weg zu machen, da sie die intellektuelle Verwirklichung des Absoluten geben. Vorausgesetzt, man besitzt einen guten Verstand, um zwischen dem Rationalen und dem Irrationalen, dem Wahrscheinlichen, dem Unwahrscheinlichen, dem Lebendigen und dem Unklaren und dem Wirklichen und dem Unwirklichen zu wählen. Aber Selbstverwirklichung ist mehr als intellektuelle Erleuchtung. Es ist eine innewohnende Erfahrung der Realität, die durch eine vollständige Transformation des Wesens bewirkt wird. Das Studium von Schriften ist ein wirkungsvolles Hilfsmittel in diese Richtung.“ „Was ist Selbstverwirklichung? Und was ist die praktische Methode, um sie zu erreichen?“ „Selbstverwirklichung ist die Erfüllung der Erkenntnis deiner eigenen Natur. Es ist das Erlangen des Bewusstseins der letztendlichen Wirklichkeit. Mit andern Worten, es ist die Erfahrung des Einsseins des individuellen Bewusstseins im kosmischen Bewusstsein. Verwirklichung des Absoluten ist die höchste Erkenntnis. Dieses Absolute ist ohne Geburt und ohne Tod. Es liegt allen Namen und Formen zugrunde und ist doch selbst unberührt von den sich verändernden Erscheinungen. Körper, Sinne, Geist und Intellekt sind nichts anderes als die äußeren Hüllen, die die innere dauernde Wirklichkeit in sich enthalten, die wir Menschen als Gott, Allah, Brahman und das Unendliche bezeichnen. Die praktische Methode, um seine göttliche Natur zu verwirklichen, ist die Umwandlung der animalischen Grundnatur und das Transzendieren der menschlichen Natur, sodass die schlummernden spirituellen Wesenszüge im Inneren voll erwachen. Das geschieht durch ethische Entwicklung, Selbstbeherrschung, Selbstanalyse, Selbstreinigung, Konzentration, Meditation, die Praxis uneigennütziger Liebe, dienen und systematische innere Disziplin, durch rechtes Sprechen, rechtes Verhalten. All das gehört zum Tor zu Yoga und innerer Entfaltung.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Die Bedeutung des Mantras Govinda Hare

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute erzähle ich etwas zur Bedeutung des Mantras „Govinda Hare - Gopala Hare - Hey Prabho - Dina Dalaya Hare“.

Govinda und Gopala heißt soviel wie „guter Hirte“. Govinda - Hirte; Gopala - der sich um alle Wesen kümmert. So rufen wir Gott an, im Bewusstsein, dass Gott unser guter Hirte ist. Wir sind nicht allein, wir brauchen uns nicht um alles selbst zu sorgen. Der gute Hirte ist allerdings manchmal unsichtbar, denn er will uns nicht wie Schafe halten, sondern uns auf der Weide helfen, uns zu entwickeln. So wie ein guter Hirte sich darum kümmert, dass die kleinen Babyschafe langsam zu größeren Lämmern und dann zu großen Schafen werden, ist der gute Hirte Gott, nicht nur dazu da, dass wir mit dem Körper größer werden, sondern dass wir auch an spiritueller Weisheit wachsen, dass wir an spiritueller Erfahrung wachsen, dass wir uns spirituell entwickeln. Und so wie ein Schaf dem Hirten vertrauen kann, so können wir darauf vertrauen, dass Gott sich um uns kümmert. Er wird uns nicht immer die Erfahrungen geben, die wir gerne hätten, aber er wird uns die Erfahrungen geben, die wir brauchen. Und das sind manchmal einfache Erfahrungen, manchmal etwas schwierigere, manchmal kleinere Aufgaben, manchmal größere Aufgaben.
Manchmal bringt er uns durch alle möglichen verschiedenen Emotionen. So wachsen wir.

Angenommen, man will die vorwärts beugende Flexibilität erhöhen, dann muss man die Vorwärtsbeuge üben. Am Anfang muss man sie sanft üben, lernen, die Muskeln zu entspannen. Dann, wenn wir weiter kommen wollen, müssen wir ein bisschen kräftiger ziehen und trotzdem entspannen. So ähnlich gibt es manchmal Lektionen, bei denen es wichtig ist zu entspannen und loszulassen und manchmal ist es wichtig, sich ein bisschen intensiver zu engagieren. Manchmal werden wir richtig herausgefordert. Aber selbst dann wissen wir tief im Hintergrund, dass da ein göttlicher Hirte ist, der uns leitet. Geht ein Schaf auf Abwege, dann schickt der Hirte seinen Hütehund dorthin. Der bringt es wieder zurück. Manchmal muss der Hund ein bisschen sanft zuknabbern, um das Schaf wieder auf den richtigen Weg zu bringen. So ähnlich macht es auch Gott mit uns. In Wahrheit können wir gar nicht wirklich auf Abwege kommen. Wir werden immer wieder zurückgeholt. Das meint Govinda Hare Gopala Hare. In „Hare“ steckt aber noch etwas drin. „Hare“ heißt: „Der, der die Herzen anzieht.“ Es ist also nicht nur ein Hirte, der seine Arbeit tut, sondern Gott ist jemand, der unser Herz öffnet. Wir können uns vom Herzen an Gott wenden, dann öffnet sich unser Herz. „Hey Prabho“ heißt: „Oh Gott“. „Hey„ meint so wie im Deutschen: „hey“. Manche der heiligsten Mantras beginnen mit „Hey Gott“. Das drückt eine unglaubliche Vertrautheit aus. So etwas sagt man nur seinem besten Freund: „Hey, komm mal hier her.“ Und selbst das ist in den meisten Kontexten nicht angemessen.
Allerdings ist das Hey im Indischen etwas respektvoller als im Deutschen. Nichtsdestotrotz drückt es Nähe aus. Es geht nicht um einen Gott, der oben im Himmel ist, sondern es heißt: „Hey Prabho, Oh Gott, hier, bitte.“ Dina Dalaya Hare. „Dina - Gib mir; Dalaya - dein Mitleid, Mitgefühl“.

Eigentlich ist es ja paradox, zu sagen: „Oh Gott, gib mir dein Mitgefühl.“, das wäre so ähnlich, wie zu sagen: „Oh Wasser aus der Dusche, mach mich nass.“ Wasser, das einem auf den Kopf fällt, macht einen nass, darum brauchen wir nicht zu bitten. Gott schenkt uns seine Liebe und sein Mitgefühl. Auch darum brauchen wir gar nicht zu bitten. Aber wir können besonders sagen: „Oh Gott, hilf uns, dass wir deine Liebe sehen können.“ Die Liebe ist immer da, aber in dem Moment, wo wir darum bitten, sie wahr zu nehmen, öffnet sich unser Herz und wir können sie spüren.

Hari Om Tat Sa

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Wir sehen das Göttliche wie durch Filter

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Im Kapitel „Gott und Mensch“ im Buch „Göttliche Inspirationen“ schreibt Swami Sivananda: „Der Mensch ist Gott in Verkleidung, der zum Spiel ein Gewand anlegt und bald seine wahre Identität vergisst. Wünsche ziehen ihn dann nach unten. Unterscheidungskraft erhebt ihn. Wenn sich der Mensch entwickelt, ist er eins mit Gott. Wenn sich die Bewusstheit Gottes zurückentwickelt, ist er Mensch. Wenn Gott gebunden ist, ist er Mensch. Und der Mensch, der frei ist von Bindung, ist eins mit Gott. Ein getäuschter Mensch ist gebunden. Ein entwickelter Mensch hat die Einheit mit Gott verwirklicht. Gott wurde Mensch und der Mensch kann die Einheit mit Gott verwirklichen. Gott plus Wunsch ist Mensch. Mensch minus Wunsch ist Gott. Auch die gottlosesten Menschen können durch aufrichtige Hingabe an Gott höchste Wonne erlangen. Die Wahrheit liegt nicht außerhalb von dir, sie ist in dir. Sie ist in der Tiefe deines Herzens. Du bist die Wahrheit Gottes, das Werk Gottes und der Wille Gottes. In Wahrheit bist du ungebunden, frei, ewig frei. Du bist Nitya Mukta Atman, ewig freies, reines Bewusstsein. Verlasse den Käfig der Identifikationen und verwirkliche Freiheit.“ Das sind sehr tiefgehende Worte von Swami Sivananda, mit denen er uns daran erinnert, dass inmitten von allen Verstrickungen und Begrenzungen, inmitten von allen emotionalen Hochs und Tiefs, Konflikten und inneren Unklarheiten das göttliche Licht in uns ist, der göttliche Kern. So wie auch Jesus sagt: „Das Königreich Gottes ist mitten unter euch.“ oder auch „Ist inwendig in euch.“ Das, was tief im Inneren in uns ist, das ist das Göttliche. Und das kann sich durch verschiedenste Gestalten manifestieren und sogar ziemlich komisch werden. So ähnlich, wie wenn man ein reines Licht nimmt und es durch irgendwelche Farbfilter hindurchleuchten lässt, so dass es vielleicht blau oder rot oder grün wird. Das, was leuchtet, ist immer das Licht, aber diese Filter färben das Licht in alle möglichen Farben ein. Und so ähnlich ist die Bewusstheit, das Wissen und die Energie, die in allen Menschen ist eine Manifestation der gleichen, unendlichen Wahrheit, die man als Gott, Göttin oder das Kosmische bezeichnen kann. Diese drückt sich dann durch jeden wie durch eine Art Filter aus, auf schönere Weise und weniger schöne Weise. Wenn wir uns weniger mit dem Filter identifizieren und mehr mit dem eigentlichen Licht, dem Bewusstsein, das wir sind, dann haben wir die Freiheit, das Göttliche in allem wahrzunehmen. Und wenn wir in anderen dieses Licht erkennen und weniger den Filter, dann können wir sie lieben, auch wenn wir manchmal die Manifestation nicht besonders schätzen. Wir können schauen, ob wir ihnen helfen können, so dass vielleicht das gefärbte Licht etwas besser, angemessener gefärbt ist. Aber was auch immer geschieht, in uns selbst und in jedem, mit dem wir zu tun haben ist dieses gleiche Licht. Das sagt zumindest hier Swami Sivananda, das hat Jesus gesagt und das sagen uns unsere Erfahrungen in der Meditation und im Alltag. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Der spirituelle Mensch

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich etwas aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda, aus dem Kapitel „Mensch - der spirituelle Mensch“: „Ich sage jedem Menschen, erneuere dich. Strebe nach Vollkommenheit. Strebe nach Freiheit. Wende dich dem Göttlichen zu. Wende dich dem göttlichen Licht zu. Du bist geboren worden, um das Licht Brahmans durch das Fleisch zu manifestieren. Ein ethisches Leben führt dich zum großen Tempel der Weisheit. Und es gibt in diesem Universum eigentlich nur einen wirklich heiligen Tempel und dieser ist das Herz, das Herz im Menschen. Das Herz ist der Schrein, der Tempel Gottes in dieser Welt. Sei rechtschaffen, übe Tugend, so kannst du diesen Tempel betreten. Ein Mensch, der tugendhaft handelt und sanft und angenehm spricht, ist unübertrefflich. Wer wahrhaftig ist, sanft, bescheiden, tugendhaft und ehrlich, das ist ein wahrer Held. Entwickle sofort tugendhafte Eigenschaften. Barmherzigkeit, Dankbarkeit, Kenntnis der Schriften, Edelmut des Charakters, Selbstbeherrschung und Mut machen dich ruhmvoll und großartig.“ Ich wünsche dir einen gesegneten Tag! Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Forsche, erkenne, verwirkliche

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute interpretiere ich etwas aus dem Buch „Licht, Kraft und Weisheit“ von Swami Sivananda, aus dem kleinen Kapitel „Forsche, erkenne, verwirkliche“. Schon die Überschrift ist wie ein Dreischritt auf dem spirituellen Weg. Der erste Schritt ist Forschen. Forschen, Selbsterforschung, sich fragen: „Wer bin ich?, Was ist wirklich? Was ist unwirklich? Was war vor der Geburt? Was kommt nach dem Tod? Was ist wahres Glück? Was ist die Welt?“ Diese Fragen sind ewige Fragen, die sich der Mensch seit Jahrtausenden, vielleicht noch länger, immer wieder stellt. Und diese Fragen finden keine intellektuelle Antwort, da mag sich die Wissenschaft noch so sehr bemühen. Diese Fragen sind letztlich transzendente Fragen, also Fragen, die über das hinausgehen, was mit Sinnen, Intellekt und wissenschaftlichen Apparaten zu ergründen ist. Aber es gibt etwas im Menschen, das jenseits des Intellekts liegt und jenseits der Sinne. Das ist die Intuition. Wenn Swami Sivananda von „erkenne“ spricht, meint er nicht einfach nur die intellektuelle Erkenntnis, sondern eine tiefere intuitive Erkenntnis, die schließlich zur Verwirklichung führt. Die großen Weisen, Heiligen, Meister und Meisterinnen verschiedenster Traditionen sind letztlich zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. Ausgedrückt wird das in den unterschiedlichsten Worten, aber unterschiedliche Worte drücken noch immer die gleiche Wirklichkeit aus. Ob man nun Wasser sagt oder Water oder Aqua oder Pani oder Chalam, es ist alles das Gleiche. Es spielt keine Rolle, ob wir es jetzt Gott nennen oder Brahman oder das Absolute oder die kosmische Intelligenz oder das Nicht-Beschreibbare. Wir meinen das Gleiche. Wir können es erfahren. Wir können es verwirklichen. Aber zuerst gilt es, es wirklich zu erforschen. Sivananda sagt nicht, glaube und verwirkliche. Obgleich es im Bhakti Yoga und in vielen Religionen sehr wichtig ist, fest im Glauben verankert zu sein. Aber über den Glauben kommt auch hier die Praxis. Und aus der Praxis kommt dann auch irgendwann die Verwirklichung. Aus der Erforschung kommt die Praxis und dann die Erfahrung. Aus der Erfahrung kommt eine tiefere Erkenntnis, die zur höchsten Verwirklichung führt. „Halte die Leuchte der Rechtschaffenheit in der Hand. Lasse deine Gedanken um göttliche Liebe kreisen. Bewahre Gleichmut in Erfolg und Misserfolg. Zügle die Sinne. Mache den Geist ruhig und hefte ihn auf das Göttliche. Schwinge dich ein in die Regionen der Seligkeit. Du wirst die kosmische Einheit schauen.“ Karma Yoga, Rechtschaffenheit, dienen und das Rechte tun, das sind alles Aspekt, die Swami Sivananda hier behandelt. Patanjali sagt im Yoga Sutra, dass unethisches Handeln zu endlosem Leid und Unwissenheit führt. Vielleicht wird man durch unethisches Handeln kurzfristig kleinere Erfolge haben, vielleicht sogar großen Reichtum scheffeln, aber der dauert nicht lange. Er macht sicherlich nicht glücklich und sicherlich führt er nicht zur höheren Erkenntnis. „Lasse deine Gedanken um göttliche Liebe kreisen.“ Das ist ein interessanter Ausdruck, denn es wird nicht immer einfach sein, Gott und alle Menschen sofort zu lieben. Wir können uns dann überlegen: „Wie könnte ich das machen? Wie wäre ich, wenn ich göttliche Liebe hätte? Wie könnte ich die göttliche Liebe annehmen?“ „Bewahre Gleichmut in Erfolg und Misserfolg.“, sagt Swami Sivananda. Das ist natürlich nicht so einfach. Man kann sich nicht einfach sagen: „So, heute bewahre ich Gleichmut in Erfolg und Misserfolg.“ Aber wir können daran arbeiten. Wir können es immer wieder tun. Und wir können uns immer wieder bewusst machen, dass nicht der Erfolg zählt, sondern der Gleichmut. Wenn wir das wissen, dann fällt es auch leichter, gleichmütig zu sein. „Gib Kummer, Sorgen und Ängste auf, lass dich durch Misserfolge nicht entmutigen.“ Klingt einfach, oder? Angenommen, man hat irgendein Buch, das man nicht mehr bracht. Man gibt das Buch auf und schenkt es jemandem. Das ist einfach. Oder man stellt fest, dass sich auf dem eigenen Schreibtisch zuviel angesammelt hat. Man gibt diese überflüssigen Gegenstände auf und wirft sie in den Papierkorb. Oder man stellt fest, im Bücherregal stehen zu viele Bücher, also gibt sie an eine Stadtbücherei (oder wenn sie spirituell sind, in die Yoga Vidya Bibliothek). Das ist einfach. Dann hat man was aufgegeben. Aber Kummer, Sorgen und Ängste aufgeben, das ist nicht ganz so leicht. Irgendwo im Unterbewusstsein hängt man daran. Man hängt an seinem Kummer, seinen Sorgen und Ängsten. Um solche Gefühle aufzugeben, muss man sie erstmal wirklich aufgeben will. Und das ist auch nicht ganz einfach. Da ist es gut, mit dem Kleinen anzufangen. „Lass dich durch Misserfolg nicht entmutigen.“ Natürlich, wenn wir uns bemühen, diese Dinge aufzugeben, klappt nicht alles gleich. Aber wir können es immer wieder versuchen. Stück für Stück legen wir so diese Gefühle ab. „Forsche, erkenne und verwirklich.“ Ich wünsche dir dafür alles Gute! Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Erkenne die Wahrheit

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“, im Kapitel „Schöpfung“, das Unterkapitel „Erkenne die Wahrheit“. Swami Sivananda schreibt dort: „Wenn du Selbsterkenntnis erlangst, wird die Bedeutung des Lebens für dich klar werden. Du wirst in der Meditation das Warum und das Wie dieses Universums erkennen. Die Absicht und der Verlauf im Schema der Dinge wird dir klar werden. Alles Transzendentale wird dir bekannt sein, wie der Apfel auf deiner Hand. Ziehe dich immer wieder zurück und meditiere. Versenke dich tief in die geheimen Winkel deines Herzens. Du wirst eine Wirklichkeit erfahren, die jenseits ist der empirischen Wirklichkeit. Du wirst eine Wirklichkeit erfahren, die zeitlos ist, raumlos und unveränderlich. Du wirst fühlen und erfahren, dass alles, was außerhalb dieser einzigen wahren Wirklichkeit ist, nur eine Reflexion ist. Erkenne die Wahrheit, das Absolute. Du wirst die Erleuchtung erfahren und die Befreiung erfahren. Du kannst Brahman, das Absolute nur erkennen, wenn du die Einheit mit Brahman verwirklichst. Die Einheit mit Brahman zu verwirklichen heißt, sich identifizieren mit dem göttlichen Element der höchsten Seele, das deine wahre Natur ausmacht. Brahman kennen heißt, Brahman sein. Der Fluss fließt in den Ozean und wird eins mit dem Ozean. Der Tropfen vermischt sich mit dem Meer und wird eins mit dem Meer.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Erkenntnis führt zur Freiheit

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich aus dem Buch „Licht, Kraft und Weisheit“ von Swami Sivananda den Absatz „Erkenntnis führt zur Freiheit“: „Die Praxis uneigennützigen Dienens hilft, Unreinheiten und innere Probleme zu überwinden und bewirkt die Reinheit des Geistes. Im reinen Gemüt kann die Erkenntnis des Selbst erwachen. Ohne Feuer ist Kochen nicht möglich. Ebenso steht es mit der Befreiung ohne Selbsterkenntnis. Das Wissen hebt die Unwissenheit auf. Genauso wie das Licht auch die dunkelste Finsternis überwindet. Gib dein ganzes Herz deinem Seva, deinem Dienen. Schenke diesem Dienen dein ganzes Herz, dein Gemüt und deine Seele. Kümmere dich dabei nicht um die Ergebnisse. Denke nicht an Erfolg und Misserfolg. Denke auch nicht an die Vergangenheit. Habe großes Vertrauen. Übe dich im Selbstvertrauen. Übe dich im Gottvertrauen. So entwickle Heiterkeit und bewahre ein ruhiges Temperament. Diene um des Dienens willen. Sei mutig und kühn, dann wird alles, was du tust, gelingen. Dies ist das Geheimnis des Erfolgs.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Wer bin ich?

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich aus dem Buch „Licht, Kraft und Weisheit“ von Swami Sivananda, aus dem Kapitel: „Erforsche, wer du bist“. Dort heißt es: „Entfalte Geduld, Barmherzigkeit, Liebe und Mitgefühl. Übe dich im Nichtanhaften, Vairagya. Frage, „Wer bin ich?“ Diene anderen mit göttlicher Liebe, in dem Bewusstsein, dass dein Selbst eins mit dem Selbst des anderen ist. Habe tiefes Vertrauen. In Gesellschaft anderer, achte auf die Art deines Verhaltens. Habe großen Respekt vor allen. Habe tiefes Selbstvertrauen. Hege tiefe Sehnsucht nach Befreiung und intensiven Vairagya. Sei ernst und aufrichtig. Entwickle deine Willenskraft. Halte die nach außen strebende Energie zurück. Stelle dir einen festen Tagesplan auf und halte dich an ihn. Wachse. Erweitere dein Bewusstsein. Sei erfolgreich. Gelange zur Gotteserfahrung.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Lebe wahrhaftig

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute spreche ich über den Wert von Wahrhaftigkeit. Satyam, Wahrhaftigkeit, ist eine Eigenschaften, die Patanjai empfiehlt zu entwickeln. Satyam heißt aber auch Wahrheit. Es ist ein Wort mit Doppelbedeutung, wie viele Sanskritbegriffe. Zum einen heißt es Satyam Shivam Sundaram: Gott ist Satyam: Wahrheit, Shivam: Liebe und Sundaram: Schönheit. Satyam ist das, was wir erreichen wollen, das, was wir erfahren wollen. Und dahin kommen wir nicht, indem wir unwahrhaftig sind, sondern indem wir die höchste auch im Alltag leben.Es gibt aber verschiedene Aspekte dieser Wahrheit und Wahrhaftigkeit. Zum ist damit natürlich gemeint, dass wir andere nicht anlügen und anschwindeln sollen, um Vorteile zu bekommen, und auch keine Versprechungen zu machen, die man nachher nicht einhält. Wenn man ein Versprechen gegeben hat, dann ist das ein Wort, und dieses Wort gilt. Wenn wir jemandem etwas versprechen und es danach nicht machen, dann haben wir gegen Satyam verstoßen. Manchmal steht ein Versprechen auch in Konflikt mit anderen Aspekten, wie Ahimsa. Da gibt es vielleicht jemanden, der leidet. Dieser Mensch fragt dich etwas ganz Banales, wie: „Gefällt dir meine Frisur?“ und sie gefällt einem überhaupt nicht. Was sagst du? „Schrecklich!“? Dann hat der andere erstmal ein Problem und vielleicht hat man anschließend selbst noch ein Problem mehr als vorher. Es heißt, man soll nicht lügen, aber man muss auch nicht alle Wahrheiten sagen. Oder man sieht irgendjemanden, der sich sehr bemüht, aber seine Bemühungen sind vergeblich. Dann kann man zum einen sagen: „Ich sehe deine Anstrengung und du bist wirklich da sehr engagiert. Könnte ich dir vielleicht ein paar Tipps geben?“ Oder man sagt: „Du bemühst dich. Aber was du machst, macht überhaupt keinen Sinn und ist absolut überflüssig. Es schafft nur mehr Arbeit für andere.“ Das letztere wäre vielleicht wahr gewesen. Es ist aber nicht hilfreich. Bevor man etwas sagt, sollte man drei Fragen stellen. Die erste ist, ist es wahr? Wenn es nicht wahr ist, dann sollte man es normalerweise nicht sagen. Zweite Frage ist, ist es hilfreich? Wenn es nicht hilfreich ist, dann sollte man es nicht sagen. Und die dritte Frage ist, ist es notwendig? Und wenn es nicht notwendig ist, dann ist auch Schweigen klüger. Es gibt viele Schriften, in denen diese Regel so oder ähnlich formuliert wird. Man findet sie im Alten Testament, bei Sokrates und Platon, in der Manu Smriti und auch im Islam. Sprechen ist wichtig, um Liebe auszudrücken, Liebe zu empfangen, Beziehungen zu pflegen und mit Menschen besser auszukommen. Es gilt also zu schauen, dass wir nicht einfach Unwahrheiten sagen, dass wir uns an unser Wort gebunden fühlen, wenn wir ein Versprechen abgegeben haben, dass wir aber auch Ahimsa Parama Dharma einhalten, das heißt, nicht verletzen. Mitgefühl ist die höchste Pflicht. Wenn also Satyam und Ahimsa sich widersprechen, dann ist Ahimsa wichtiger als Satyam. Alles, was wir tun, sollte von Mitgefühl geprägt sein und von dem Wunsch, etwas Gutes für andere zu tun, anderen zu dienen und zu helfen. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Über die Macht der Sprache

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich etwas aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda,. Aus dem Absatz: „Disziplin der Sprache“. „Werde ein Mensch gemessener Worte. Vermeide zu langes Sprechen, ausschweifendes Sprechen, überhöhtes Sprechen, unnötiges Sprechen, alle Arten sinnloser Debatten und hitziger Diskussionen. Beobachte jedes Wort. Das ist eine hohe Disziplin. Worte haben eine große Kraft. Verwende sie sorgfältig. Beherrsche so deine Rede. Lass die Zunge nicht Sturm laufen. Prüfe deine Worte, bevor sie über deine Lippen kommen. Sprich wenig. Sprich mit Prana, mit Energie. Sprich liebevoll. Hochklingende, hochtrabende Worte verursachen Erschöpfung. Das produziert nur Überdruss. Benutze einfache Worte und sprich mit großer Energie. Sprich zum Lobpreis Gottes und widme immer mehr deiner Zeit dem inneren Leben von Meditation, Reflexion und Atma Chintana, Erfahrung des höchsten Selbst. Reinige den Geist und meditiere. Sei still und wisse, du bist eins mit Gott. Beruhige den Geist, stille die hervorquellenden Gedanken und die auftauchenden Emotionen. Tauche tief ein in den innersten Winkel deines Herzens. Genieße die überwältigende Stille. Geheimnisvoll ist diese Stille. Geh in die Stille, nimm die Stille wahr, werde Stille selbst. Verwirklicht Gott hier und jetzt.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Alle Propheten sind Sendboten Gottes

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda, aus dem Kapitel: „Die Einheit, die allen Religionen zugrunde liegt“. „Alle Propheten in allen Kulturen sind Sendboten Gottes. Sie sind große verwirklichte Seelen, die eine göttliche, intuitive Gottesschau hatten. Ihre Worte sind daher heilig. Der Koran, dar Zendavesta, die Bibel sind genauso heilige Bücher, wie die Bhagavad Gita, Tao Te King und viele andere. Alle enthalten die Essenz göttlicher Weisheit. Ahuramazda, Ishwara, Allah, Jehova, sind verschiedene Namen für den einzigen Gott. Die letzte Quelle aller Religion ist Gott. Die fundamentalen Prinzipien, die ihr Wesen ausmachen, wurden den Rishis, den Sehern, am Beginn der Schöpfung von Gott offenbart. Sie finden sich in den Veden, die als die ältesten religiösen Bücher in der Menschheitsbibliothek gesehen werden. Die Grundlagen und das Wesentliche in allen Religionen sind gleich. Sie sind so alt wie das Menschengeschlecht. Eine wirkliche Erfindung oder Entdeckung auf dem Gebiet der Religion gibt es nicht. Kein Religionsgründer hat eine neue Religion erfunden oder eine neue Wahrheit enthüllt. Die Gründer sind in Wahrheit nur Vermittler, denn wahre Religion ist eins. Wahre Religion ist Wahrheit und Liebe. Sie ist Religion des Herzens, die ist Religion des Dienens, des Opferns, des Entsagens. Wahre Religion ist Güte, Liebenswürdigkeit und Toleranz. Gott oder die Wahrheit ist weder hinduistisch noch islamisch, weder buddhistisch noch christlich, noch hinduistisch. Die Wahrheit ist eine einzige homogene und ewige Substanz. Derjenige, der die Religion der Wahrheit befolgt, geht auf dem Pfad des Lichtes, des Friedens, der Weisheit, der Kraft und der Wonne.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Was es bedeutet, ein Yogi zu sein

Ein Yogi ist fähig zu tiefem Schweigen und Ruhe. Er ist fähig zu großem Enthusiasmus. Er ist fähig, seinen Geist sprechen zu lassen, aber auch sein Herz. Er ist bereit, Tapas - Askese - zu üben, diszipliniert zu sein, aber auch spontan und intuitiv. Er ist für andere da und dennoch ganz bei sich. Das ist die Größe des Yoga. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute spreche in noch einmal über die Yoga Sutra, Kapitel 2, Vers 48: Durch die Meisterung der Asana wird man frei von den Angriffen der Gegensatzpaare. Bleibe ruhig, nicht nur während der Meditation, sondern auch in jeder Hatha Yoga Asana. In den Hatha Yoga Asanas versuchst du dich auch von den Dvandvas zu befreien. Auch von Dvandvas wie: „Mache ich die Asana gut genug? Macht mein Nachbar sie besser? Gestern konnte ich das doch viel besser. Oder: Es wäre doch viel schöner, wenn ich sie anders machen könnte. Ach, hätte ich doch schon mit Yoga vor 20 Jahren angefangen.“ All das sind Angriffe der Gegensatzpaare. In der Asana lernst du, ruhig zu bleiben, zu entspannen. Dann kommt automatisch ein Glücksgefühl der Verbundenheit. Plötzlich merkst du, dass du dich vom Leistungsdruck lösen kannst. Du kannst dich lösen vom Zwang, gut zu sein, besser zu sein. Während du in der Asana bist, lernst du, so in der Asana zu sein, wie es im Moment möglich ist. Du weißt, die Meisterung der Asana ist nicht physische Vervollkommnung. Meisterung der Asana heißt, loslassen von Spannungen, Meditation auf das Unendliche, fest sein, beständig sein und sich sukha, angenehm zu fühlen. Diese Einstellung kannst du bei jeder Asana haben, egal, ob es der Kopfstand ist oder der Schulterstand, ob es der Fisch ist oder auch die Heuschrecke, ob es der Pfau ist oder was auch immer für eine Stellung du gerade einnimmst. Du lernst, sie ruhig zu halten, dich bequem zu fühlen, Spannungen loszulassen, dich mit dem Unendlichen zu verbinden. Und so wirst du von den Angriffen der Gegensatzpaare frei. Du lernst Gelassenheit in jeder Situation und jeder Haltung. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute spreche ich über Patanjalis Yoga Sutra, Kapitel 2, Vers 48: Durch die Meisterung der Asana wird man frei von den Angriffen der Gegensatzpaare. Das ist ein etwas radikaler Ausdruck: „Angriffe der Gegensatzpaare“. Aber obgleich ich normalerweise kein Freund von kriegerischen Analogien bin, finde ich diesen Ausdruck relativ schön. Mit seiner Hilfe können wir uns von Identifikationen lösen. Normalerweise würden wir Hitze oder Kälte nicht als Angriff von Gegensatzpaaren empfinden. Wir denken eher: „Jetzt muss ich was tun, um mich abzukühlen.“ Wenn es kalt ist, würde man normalerweise sagen: „Jetzt muss ich irgendwie dafür sorgen, dass es wärmer wird.“ Patanjali spricht an einigen Stellen über die Dvandvas, Gegensatzpaaren. Auch Krishna spricht in der Bhagavad Gita sehr häufig von Dvandvas. Beide gehen davon aus, dass wir immer wieder „angegriffen“ werden von diesen Gegensatzpaaren. Mal ist es uns zu heiß, mal ist es uns zu kalt, mal ist uns die Arbeit zu anstrengend, mal ist sie zu langweilig, mal erzählt ein Mensch zu viel, mal erzählt er uns zu wenig, mal gibt es zu viele Leute, die mit einem reden wollen, dann wieder gibt es niemanden, der mit einem reden will. Essen ist zu salzig oder zu wenig salzig, es schmeckt toll oder es schmeckt schlecht, Wasser ist zu heiß, zu kalt, zu fade oder besonders gut. So teilen wir Menschen den ganzen Tag unsere Erfahrungen in Dvandvas ein. Wir können uns aber auch ab und an davon lösen und uns sagen: Das sind Gegensatzpaare, die uns irgendwie an greifen. Davon können wir uns lösen. Nicht, indem wir uns darüber ärgern: „Oh, wie grässlich, dass ich mich schon wieder über etwas ärgere.“ Oder: „Wie schlimm, dass es mir schon wieder zu kalt ist.“ Oder: „Jetzt bin ich wieder in die Falle getappt“. Wenn wir uns ärgern, erhöht den Frieden nicht. Durch Asanas können wir aber lernen, friedvoller durchs Leben zu gehen, indem wir frei werden von den Dvandvas. Wenn du dich für die Meditation hinsetzt, dann und meditiere, ohne dich ablenken zu lassen. Selbst wenn du nicht meditieren kannst, dann lerne, ruhig zu sitzen, ein angenehmes Gefühl zu haben, egal was passiert. Lerne, deine Spannungen zu lösen und dich mit dem Unendlichen zu verbinden. Es mag sein, dass du plötzlich einen Luftzug spürst. Bleibe trotzdem ruhig sitzen. Es mag sein, dass du merkst, dass du die Fenster hättest aufmachen sollen, weil es Sommer ist und heiß wird. Aber du bleibst ruhig sitzen und entspannst dich, verbindest dich mit dem Unendlichen. Es mag sein, dass du hörst, dass es irgendwo laut ist und denkst: „Ach, hätte ich doch vorher die Waschmaschine abgestellt.“ oder „Muss jetzt ausgerechnet mein Nachbar den Fernseher so laut stellen.“ Bleib einfach ruhig sitzen. Lasse die Spannungen los und meditiere über das Unendliche. Wenn dir das in der Meditation gelingt, dich zu befreien von diesen Dvandvas, dann wird das eine Grundeinstellung, die dir auch am Tag hilft. Vielleicht sogar jetzt, in diesem Moment. Vielleicht merkst du jetzt, wie du getrieben bist von irgendeiner Manifestation von Dvandvas. Lerne es, Spannungen loszulassen und auf das Unendliche zu meditieren. Auch wenn es nicht die tiefe Meditation ist, lerne, Ruhe zu bewahren und in Sthira und Sukha, Heiterkeit zu sein. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Asanas sind mehr als Körperübungen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Ich spreche noch einmal über die Yoga Sutra 2 Kapitel 47: Die Stellung, die Asana wird durch das Loslassen von Spannungen und Meditation auf das Unendliche gemeistert. In den vorigen Malen hatte ich über das Loslassen von Spannungen und die Meditation gesprochen, insbesondere in der sitzenden Meditation. Dieser Vers hat aber auch seine Wichtigkeit im Hatha Yoga. Wenn du dich hinsetzt für die Meditation, lässt du die Spannungen los und meditierst auf die Verbundenheit mit dem Unendlichen. Bei den Asanas ist das ähnlich. Lasse als erstes die Stellung fest werden, also ruhig und bequem. Dann lass Spannungen los und meditiere über das Unendliche. Damit will Patanjali einem rein physischen Ausführen der Asanas vorbeugen. Es gibt ja Menschen, die achten, wenn sie in eine Asana gehen, nur auf die körperlichen Dinge. Wie die Muskeln sich verhalten, wie die Gelenke stehen, wie die Finger miteinander verbunden sind. Das ist eine sehr körperliche Weise, die Asanas auszuführen und führt nicht wirklich zu einer tiefen spirituellen Erfahrung. Dieser Vers will auch sagen, dass Meisterung in der Asana nicht unbedingt heißt, wie fortgeschritten du in den Stellungen bist oder wie flexibel. Wirklich gemeistert ist die Asana, wenn du alle Spannungen loslassen kannst und dich auf das Unendliche konzentrierst. Wenn du das nächste Mal zum Beispiel in die Vorwärtsbeuge gehst, dann spüre, wie du verbunden bist mit dem Unendlichen, verbunden mit der Erde, verbunden mit der Luft und mit allen Wesen. Spüre, wie das Prana, das in dir ist, verbunden ist mit dem Prana der Erde und des Himmels. Sei dir bewusst, dass dein physischer Körper Teil des physischen Kosmos ist. Dass dein Energiekörper Teil des Energiefeldes des Kosmos ist. Dass auch deine Emotionen und Gedanken Teil des kosmischen Emotions- und Gedankenfeldes sind. Dann löse dich von der Identifikation mit dem Körper und der Identifikation mit dem Prana, mit den Energien. Sei dir bewusst, dass dein Bewusstsein Teil des unendlichen Bewusstseins ist. Auch jetzt, wenn du dich nicht gerade in einer Yoga Asana befindest, kannst du deine Haltung, und zwar deine innere Haltung, meistern. Du kannst bewusst loslassen, mindestens für ein paar Atemzüge lang und du dir bewusst sein: „Ich bin Teil des Ganzen. Mein Körper ist Teil der physischen Materien und damit der Erde und der physischen Universums. Mein Prana ist Teil des kosmischen Energiefeldes. Deshalb wird mein Prana auch immer wieder von Neuem aufgeladen. Meine Emotionen sind verbunden mit den Emotionen aller Wesen, daher ist meine Grundemotion Liebe und Verbundenheit. Mein Geist ist verbunden mit dem Geist aller Wesen, darum habe ich Zugang zur Intuition und kann Rücksicht auf andere nehmen. Mein Bewusstsein ist jenseits von allem Begrenzten. Ich bin eins mit dem unendlichen Bewusstsein. Ich bin eins mit dem unendlichen Bewusstsein.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute interpretiere ich noch einmal die Yoga Sutra Vers 2, 47. Vers: Die Stellung wird durch Loslassen von Spannungen und durch Meditation auf das Unendliche gemeistert. Wenn du dich für die Meditation hinsetzt, kannst du, bevor du zu deinem eigentlichen Meditationsthema kommst, über das Unendliche meditieren. Du kannst dir zum einen bewusst vornehmen: „Ich meditiere, um das Unendliche zu erfahren.“ Oder du kannst dir bewusst machen: „Ich bin Teil des Unendlichen. Ich bin eins mit dem kosmischen Bewusstsein. Ich bin getragen von Mutter Erde. Ich bin umgeben von Vater Himmel. Ich bin Teil des Unendlichen.“ Oder, wenn du mehr religiös veranlagt bist, kannst du auch sagen: „Ich bin Kind Gottes. Ich bin Teil der Familie Gottes.“ Oder: „Ich bin Teil der unendlichen Menschheit.“ Deine Meditation wird viel leichter werden, wenn du dich zu Anfang mit dem Unendlichen verbindest. Du kannst dir auch wohlwollende Gedanken machen wie: „Mögen alle Wesen glücklich sein. Möge es allen gut gehen. Möge Frieden auf Erden sein. Möge meine Meditation zum Wohlergehen anderer beitragen.“ Eine andere Möglichkeit ist, wenn du in der Meditation sitzt, zu spüren, wie die Erde dich trägt. Spüre, wie die Luft dich umgibt. Spüre, wie Luft in deinen Körper ein- und ausströmt. Werde dir bewusst, dass es warm ist, weil die Sonne die Erde wärmt. Dass also deine Wärme, letztlich von der Sonne kommt. Werde dir bewusst, dass alle Lebewesen miteinander verbunden sind, dass der ganze Kosmos ein organisches Ganzes ist. Auch wenn die vollständige Verwirklichung der Unendlichkeit etwas für den fortgeschrittenen Meditierenden ist, können diese paar Gedanken dich in der Meditation schon in den ersten Minuten in einen Zustand von Verbindung, von Einheit, von Freude und Liebe bringen. Und selbst wenn du jetzt gerade nicht in der Meditation bist, selbst wenn du jetzt vor dem Computer sitzt oder ganz woanders, dann mache dir ein paar Atemzüge lang bewusst: „Ich bin mit anderen Wesen verbunden. Alle atmen die gleiche Luft. Ich bin getragen von Mutter Erde. Ich werde genährt vom Wasser. Ich werde genährt von der Erde. Genährt von der Feuerskraft der Sonne. Genährt von Luft. Genährt vom Äther, dem elektromagnetischen Spektrum, den vielfältigen Schwingungen. Mein Prana ist verbunden mit der Lebensenergie aller Wesen, von Mutter Erde und dem ganzen Kosmos. Möge ich diese Einheit erfahren.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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