Wir sehen das Göttliche wie durch Filter

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Im Kapitel „Gott und Mensch“ im Buch „Göttliche Inspirationen“ schreibt Swami Sivananda: „Der Mensch ist Gott in Verkleidung, der zum Spiel ein Gewand anlegt und bald seine wahre Identität vergisst. Wünsche ziehen ihn dann nach unten. Unterscheidungskraft erhebt ihn. Wenn sich der Mensch entwickelt, ist er eins mit Gott. Wenn sich die Bewusstheit Gottes zurückentwickelt, ist er Mensch. Wenn Gott gebunden ist, ist er Mensch. Und der Mensch, der frei ist von Bindung, ist eins mit Gott. Ein getäuschter Mensch ist gebunden. Ein entwickelter Mensch hat die Einheit mit Gott verwirklicht. Gott wurde Mensch und der Mensch kann die Einheit mit Gott verwirklichen. Gott plus Wunsch ist Mensch. Mensch minus Wunsch ist Gott. Auch die gottlosesten Menschen können durch aufrichtige Hingabe an Gott höchste Wonne erlangen. Die Wahrheit liegt nicht außerhalb von dir, sie ist in dir. Sie ist in der Tiefe deines Herzens. Du bist die Wahrheit Gottes, das Werk Gottes und der Wille Gottes. In Wahrheit bist du ungebunden, frei, ewig frei. Du bist Nitya Mukta Atman, ewig freies, reines Bewusstsein. Verlasse den Käfig der Identifikationen und verwirkliche Freiheit.“ Das sind sehr tiefgehende Worte von Swami Sivananda, mit denen er uns daran erinnert, dass inmitten von allen Verstrickungen und Begrenzungen, inmitten von allen emotionalen Hochs und Tiefs, Konflikten und inneren Unklarheiten das göttliche Licht in uns ist, der göttliche Kern. So wie auch Jesus sagt: „Das Königreich Gottes ist mitten unter euch.“ oder auch „Ist inwendig in euch.“ Das, was tief im Inneren in uns ist, das ist das Göttliche. Und das kann sich durch verschiedenste Gestalten manifestieren und sogar ziemlich komisch werden. So ähnlich, wie wenn man ein reines Licht nimmt und es durch irgendwelche Farbfilter hindurchleuchten lässt, so dass es vielleicht blau oder rot oder grün wird. Das, was leuchtet, ist immer das Licht, aber diese Filter färben das Licht in alle möglichen Farben ein. Und so ähnlich ist die Bewusstheit, das Wissen und die Energie, die in allen Menschen ist eine Manifestation der gleichen, unendlichen Wahrheit, die man als Gott, Göttin oder das Kosmische bezeichnen kann. Diese drückt sich dann durch jeden wie durch eine Art Filter aus, auf schönere Weise und weniger schöne Weise. Wenn wir uns weniger mit dem Filter identifizieren und mehr mit dem eigentlichen Licht, dem Bewusstsein, das wir sind, dann haben wir die Freiheit, das Göttliche in allem wahrzunehmen. Und wenn wir in anderen dieses Licht erkennen und weniger den Filter, dann können wir sie lieben, auch wenn wir manchmal die Manifestation nicht besonders schätzen. Wir können schauen, ob wir ihnen helfen können, so dass vielleicht das gefärbte Licht etwas besser, angemessener gefärbt ist. Aber was auch immer geschieht, in uns selbst und in jedem, mit dem wir zu tun haben ist dieses gleiche Licht. Das sagt zumindest hier Swami Sivananda, das hat Jesus gesagt und das sagen uns unsere Erfahrungen in der Meditation und im Alltag. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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