Sukadev Bretzs Beiträge (5604)

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Willst du Gott oder seine Armee?

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute will ich euch eine Geschichte aus der Bhagavad Gita erzählen. Jesus sagt in der Bibel an einer Stelle: „Strebe zuerst nach dem Königreich Gottes, dann wird euch alles andere zufallen.“ Das wird in der Bhagavad Gita verdeutlicht mit einer Geschichte von Krishna, Arjuna und Duryodhana.

Arjuna und Duryodhana kämpften gegeneinander. Und beide wollten dabei die Hilfe von Krishna haben. Duryodhana kam zuerst an. Krishna fragte ihn: „Was willst du?“ Duryodhana sagte: „Ich brauche Deine Hilfe im Kampf gegen meinen Feind.“ Da sagte Krishna: „Du hast die Wahl. Du kannst entweder mich ganz haben, aber dann werde ich selbst nichts tun. Oder du kannst meine gesamte Armee haben. Was willst du?“ Duryodhana, der auch als Kaurava, als Dämon bezeichnet wird, sagte daraufhin zu Krishna: „Dann hätte ich gerne Deine ganze Armee.“ Danach frage Krishna den Arjuna: „Was hättest du denn gerne? Hättest du lieber mich, ohne dass auch etwas tue, oder meine ganze Armee?“ Da sagte Arjuna: „Oh Krishna, ich will nur Dich. Denn da, wo Du bist, da wird alles gut gehen. Was brauche ich Deine Armee, wenn Du auf meiner Seite bist?“

Wer hat besser gewählt? Natürlich Arjuna. Der war dann auch erfolgreich, während Duryodhana, der die ganze Armee hatte, im Kampf unterlag. Auch wir werden immer wieder vor diese Wahl gestellt. Wählen wir Gott oder wählen wir seine Armee? Immer wieder kommen wir vor wichtige Entscheidungen im Leben. Und es gilt, immer wieder zu schauen: „Was von dem, für was ich mich entscheide, führt mich Gott näher? Wie kann ich Gott besser dienen? Wie kann ich irgendwo Gott näher kommen?“ Das sollte das wichtigste Kriterium für alle Entscheidungen sein.

Erst, wenn wir darauf eine eindeutige Antwort haben, können wir die vielen anderen Entscheidungskriterien berücksichtigen, die es noch gibt. „Was bringt mich zur Verwirklichung? Wie kann ich besser dienen?“ Das sind die entscheidenden Kriterien für jede Entscheidung. Und wir können auch innerlich sagen: „Nicht mein Wille, sondern Deine Wille geschehe.“ So wie es Jesus kurz vor seiner Kreuzigung gesagt hat: „Lieber Vater, lass diesen Kelch an mir vorüberziehen, wenn es dein Wille ist. Aber nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe“, so können wir sagen: „Lieber Gott, ich hätte es lieber so, aber nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe.“ Wir können uns auch fragen: „Was ist vom spirituellen Standpunkt aus das Richtige?“ Manchmal müssen wir dann auf etwas verzichten. Arjuna hat auf die ganze Armee von Krishna verzichtet, nur um Krishna zu haben. Aber am Ende war er siegreich. „Strebt zuerst nach dem Königreich Gottes, dann wird euch alles andere von selbst zufallen.“

Hari Om Tat Sat

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Bedeutung der Guru Parampara Stotra - Teil 2

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute noch einmal etwas zur Guru parampara Stotra, die wir bei Yoga Vidya täglich rezitieren.

Dabei geht es auch um die heiligen Schriften des Yoga, die Yoga Sutras. Damit ist es allerdings so eine Sache, denn bei uns im Westen sprechen wir, wenn wir über Sutra sprechen, fast über über die Yoga Sutra von Patanjali. Im alten Indien war mit Sutra dagegen meistens das Brahma Sutra gemeint. Dann gibt es noch das Bhakti Sutra, die Nadya Sutras, die Sutras über den klassischen indischen Tanz und weiter.
Sutra ist ja eine Literaturform. Eigentlich ist ein Sutra nicht anderes als ein Text, der etwas so kurz und prägnant wie möglich zum Ausdruck bringt. Für das Parampara Stotra ist das Brahma Sutra besonders wichtig. Dort heißt es: Ishvaro Gururatmeti Murtibhedavibhagine. Und Murtibhedavibhagine heißt übersetzt: Es gibt keinen Unterschied zwischen Ishvara, Guru und Atman, außer deren Verkörperung in unsere Welt. Atman ist das höchste Selbst. Und das Selbst in uns ist das gleiche Selbst wie in jedem großen Meister und das gleiche wie Gott selbst.

Es ist ja die große Behauptung des Vedanta, dass wir alle eins sind. Shankara wurde nicht deshalb so stark verehrt, weil er so großartig war, während alle anderen nur arme Schlucker oder unwissende Sünder waren. Er war eben nur ein Guru, auf den man sich erst mal bezogen hat. Letztlich aber sind wir alle nichts anderes als Shankara, das haben alle großen Meister immer wieder gesagt. Auch Jesus sagte: „Ist der Schüler vollkommen, wird er wie sein Meister.“ Und: „Ihr seid vollkommen wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“
Auf einer physischen Ebene können wir nicht so vollkommen sein wie Gott. Unser physischer Körper hat seine Begrenzungen. Wir können einfach steuern, dass ein Baum anders wächst. Manche Menschen hoffen das vielleicht. Die Mehrheit befürchtet vermutlich eher das, was man mit Gentechnik alles machen kann. Aber im Verhältnis zum ganzen Universum ist das, was ein Menschen auf der physischen Ebene machen kann, recht beschränkt.

Auf der höchsten Ebene, in der Bewusstseinsebene, sind wir dagegen alle eins. Und das ist auch damit gemeint, wenn es heißt, dass Gott den Menschen als sein Ebenbild geschaffen hat. Unser Selbst ist das gleiche wie das Selbst von Gott. Und wenn wir Gott verehren oder unseren Guru, dann machen wir uns bewusst, dass wir alle letztlich eins sind. Wir verehren unser eigenes Selbst.

Wenn zum Beispiel Swami Vishnu zu uns zu Besuch kam, dann wurden immer Berge von Blumen mitgebracht. Wenn man zu einem Lehrer geht, dann sollte man nicht mit leeren Händen kommen, sagt ein altes indisches Sprichwort. Wenn also viele Schüler gekommen sind, dann hat jeder Blumen mitgebracht und die wurden dann vor den Altar gestellt. Bei Swami Vishnu war das irgendwann so viel, dass man nichts mehr von Altar sehen konnte. Dann lachte Swami Vishnu und sagte: „Passt auf, dass ihr vor lauter Verehrung noch den erkennt, um den es geht. Und passt auch auf, dass ihr vor lauter Ehrerbietung nicht vergesst, dass es darum geht, dass ihr selbst das erkennt, wer ihr wirklich seid.“
Bhakti ist ohne Zweifel wichtig. Aber es ist letztlich nur eine Grundlage, damit wir darüber zu Jnana, zum höchsten Wissen kommen.

Vyomavad Vyaptadehaya Shri Dakshinamurtaye Namah: Vyomavad ist das Unbegrenzte und Deha ist der Körper. Unser Körper ist begrenzt und relativ. Aber in Wahrheit sind wir nicht dieser Körper. Unser wirklicher Körper ist das Unendliche und das Ewige. Shri Dakshinamurtaye Namah: Dakshinamurti ist zum einen eine Verkörperung von Shiva. Die Gurulinie in dieser Guru Stotra beginnt bei Narayana und endet bei Dakshinamurti – also eigentlich wieder bei Shiva.

Es gibt eine andere bekannte Gurulinie, die beginnt mit Dakshinamurti, also mit dieser Inkarnation von Shiva. Und noch eine andere beginnt mit Dattatreya als die Verkörperung aller drei Murtis. Nachdem wir also jetzt in dieser Gurulinie die großen Meister verehrt haben, dann verehren wir hiermit noch den großen Meister einer anderen Tradition.

Es gibt da aber noch eine andere Bedeutung: Diksha heißt ja auch Einweihung, und Dakshinamurti ist die Verkörperung der Einweihung. Wir verehren hier also auch den Meister der Einweihung und bitten damit darum, immer wieder neu mit dem Wissen der Einweihung verbunden zu sein. Es gibt formale Einweihungen und es gibt informale Einweihungen. Mantraweihe oder Brahmacharyaweihe, Sannyasweihe, sind alles formale Einweihungen. Eine informale Einweihung geschieht manchmal plötzlich irgendwie, ohne dass man es erwartet hat, zum Beispiel im Traum oder in einer bestimmten Begegnung, in der Meditation oder wann auch immer. Die Einweihung ist also nicht auf etwas Rituelles beschränkt, sie kann auch in einem anderen Moment einfach geschehen.

In diesem Wissen verehren wir unsere Meister Swami Sivananda, Swami Vishnudevananda und wir rezitieren die Guru Parampara Stotra:

Narayanam Padmabhavam Vashishtham,
Shaktim Cha Tatputra Parasharam Cha
Vyasam Shukam Gaudapadam Mahantam
Govinda Yogindra Mathasya Shishyam.
Shri Shankaracharya Mathasya, Padmapadam Cha Hastamalakamcha Shishyam.
Tam Totakam Vartikakaramanyan, Asmad Gurun, Santatamanatosmi.
Shruti Smriti Purananam Alayam Karunalayam, Namami Bhagavadpadam Shankaram Lokashankaram.
Shankaram Shankaracharyam Keshavam Badarayanam,
Sutrabhashyakritau, Vande Bhagavantau Punah Punah.
Ishvaro Gururatmeti, Murtibhedavibhagine,
Vyomavad Vyaptadehaya Shri Dakshinamurtaye Namah.
Shri Sivanandaya Te Namah.
Shri Vishnurdevanandaya Te Namah.

Hari Om Tat Sat





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Was bedeutet die Guru Parampara Stotra?

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute will ich etwas über die Bedeutung der Guru Parampara Stotram schreiben. In der Guru Parampara Stotram werden die Namen der großen Meister unserer Tradition rezitiert. Angefangen von Narayana, über Vishnu selbst und Padmabhava, bis hin zu Brahma, dem Schöpfer:

Narayanam Padmabhavam Vashishtham,
Shaktim Cha Tatputra Parasharam Cha
Vyasam Shukam Gaudapadam Mahantam
Govinda Yogindra Mathasya Shishyam.
Shri Shankaracharya Mathasya, Padmapadam Cha Hastamalakamcha Shishyam.
Tam Totakam Vartikakaramanyan, Asmad Gurun, Santatamanatosmi.
Shruti Smriti Purananam Alayam Karunalayam, Namami Bhagavadpadam Shankaram Lokashankaram.
Shankaram Shankaracharyam Keshavam Badarayanam,
Sutrabhashyakritau, Vande Bhagavantau Punah Punah.
Ishvaro Gururatmeti, Murtibhedavibhagine,
Vyomavad Vyaptadehaya Shri Dakshinamurtaye Namah.
Shri Sivanandaya Te Namah.
Shri Vishnurdevanandaya Te Namah.

Das bezieht sich darauf, dass letztlich alle spirituelle Anweisung, Anleitung und alles Wissen von Gott selbst kommt. Ishwara, sagt auch Patanjali, ist der ursprüngliche Lehrer aller Lehrer. Auch wenn wir einen Zugang dazu über einen großen Meister haben, dann ist es immer noch die Inspiration Gottes selbst, die durch diesen Meister zu uns kommt. Und so heißt es auch, selbst wenn irgendwann mal die Meister-Schüler-Linie unterbrochen werden würde, könnte Gott sich immer wieder neu manifestieren. So wie Krishna in der Bhagavad Gita sagt: „In jedem Zeitalter inkarniere ich mich von neuem, eben dann, wenn Dharma abnimmt und Adharma zunimmt.“ Immer dann können wir uns auf die großen Meister beziehen und sie darum bitten, uns zu führen.
Da wird Vashishtha genannt, einer der Meister aus vedischer Zeit. Dann Shakti, ein Meister, der in der Shakti-Devi-Verehrungstradition steht. Shakti hatte einen Sohn, der hieß Parashara. Und später kommt dann noch Vyasa, der Autor der Veden. Dessen Sohn hieß Shukadev, abgekürzt Shuka. Danach kommt eine ein paar tausend Jahre lange Unterbrechung, und dann gab es Gaudapada, der ist ein Mahanta, ein großer Meister war. Der wiederum hatte einen Schüler namens Govinda Shishya. Dessen Schüler hieß Yogindra, ein großer Yogi, Matha - großer Meister - und Shishya - Schüler. Denn ein großer Meister ist auch immer ein großer Schüler.
Dann folgt der besonders wichtige Meister Shankaracharya Mathasya, und dieser hatte vier Schüler: Padmapada, Hastamalaka, Totaka und Vartikakara. Vartikakara ist der von den vier Schülern von Shankaracharya, in dessen Tradition Swami Sivananda stand. Und in der wir damit auch stehen. Zum Schluss der Stotra wird Asmad Gurun erwähnt: unser persönlicher Lehrer, wer auch immer es sein mag. Dann Santa, der Heilige. Manas heißt so viel wie: mit meinem ganzen Geist, und Tosmi: sei meiner Verehrung, Ehrerbietung gewidmet.

Shruti sind die Veden und Smriti und Puranas sind die Schriften, die daraus entstanden sind. Dann geht es weiter mit der Ehrerbietung an Shankaracharya. Es heißt hier nämlich: Namami, ich verehre, Bhagavadpada, den mit den göttlichen Füßen, denn Pada heißt auch Füße. Selbst die Füsse eines großen Meisters, die im Staub gehen, sind noch göttlich. Man kann auch sagen: die Energie strömt von oben nach unten, deshalb kann sich ein Schüler auch auf die Füße des Meisters konzentrieren, denn von dort strömt die Energie aus.
Shankara ist zum einen ein Name, unter anderem auch ein Name von Shiva. Es heißt aber auch wörtlich: „der Wohltäter“. Kara ist der, der etwas tut und Shan heißt alles Gute. Shankara ist der Wohltäter und Lokashankara ist der Wohltäter der gesamten Welt. Dieser Wohltäter der ganzen Welt ist Alaya, der Sitz der Shrutis, Smritis und Puranas. Das heißt, Shankara hat diese verstanden und lebt in deren Tradition. Er lehrt sie und ihren Geist der Weisheit.

Shankaram Shankaracharyam Vande: Verehrung diesem Göttlichen – Bhagavantau – wieder und wieder - Punah Punah. Verehrung dem großen Meister Shankara oder Keshava, der überall ist und der Badarayana, alles Gute, bewirkt.

So viel zum ersten Teil der Guru Parampara Strotra. Auf den nächsten Teil werde ich morgen näher eingehen.

Hari Om Tat Sat

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Ist es sinnlos, über Samadhi zu sprechen?

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute sage ich noch einmal etwas über das Yoga Sutra, 3. Kapitel, 3. Vers, über Samadhi.

Auf der einen Seite ist es natürlich sinnlos, darüber zu sprechen. Denn egal, was ich erzähle, wenn du noch nie in Samadhi warst, kannst du dir auch nichts darunter vorstellen. Und wenn du in Samadhi warst, dann weißt du, was es ist.

Über Samadhi zu sprechen ist so, wie wenn man zu Blinden über Farbe spricht. Angenommen, ich würde jetzt über „gelb“ sprechen, das würde nicht viel Sinn machen, wenn du blind bist. Wenn du blind bist, kannst du dir unter „gelb“ nichts vorstellen und wenn du sehend bist, dann weißt du, was gelb ist.

Warum spreche ich also über Samadhi? Warum hat Swami Sivananda ein ganzes Buch über Samadhi geschrieben? Ich muss zugeben, größtenteils redet auch er um den heißen Brei herum. Aber manchmal beschreibt er es auch sehr treffend. Die letzten Seiten des Buches: „Autobiographie von Swami Sivananda“ gehören dort zu meinen Lieblingskapiteln. Dort schreibt er Gedichte über Samadhi Erfahrung. Und in dieser poetischen Darstellung kommt eben doch eine gewisse Ahnung zu Ausdruck, was Samadhi ist.
Denn auch wenn ich sage, dass es eigentlich sinnlos ist, über Samadhi zu sprechen, dann stimmt das doch auch nicht ganz, denn jeder Mensch hat schon Andeutungen von Samadhi erlebt. Kleine Momente des Überbewusstseins, der Verbundenheit, der Einheit und der Unendlichkeit. Diese Momente erinnern dich immer wieder an Samadhi. Es sind kleine Vorstufen von Samadhi. Tief in dir steckt die Erinnerung daran, was diese Verbundenheit mit Gott bedeutet. Weil dein innerster Kern und dein innerstes Wesen immer mit Gott verbunden sind, gibt es etwas in dir, dass weiß, wie es ist, in Samadhi zu sein.

Ich wünsche dir, dass du, während ich darüber gesprochen habe, vielleicht ein paar Momente hattest, in denen du dich an Momente tiefer Glückseligkeit erinnert hast. Vielleicht war das am Meer, vielleicht auf den Bergen, vielleicht im Zusammensein mit einem anderen Menschen. Erinnere dich immer wieder daran. Dann weißt du, dass du auf dem richtigen Weg bist.

Hari Om Tat Sat

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Samadhi - intuitives Wissen erlangen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit dem Yoga Sutra 3. Kapitel, dritter Vers: Wenn nur die eigentliche Bedeutung des Meditationsgegenstandes frei von Subjektivität erstrahlt, so ist dies Samadhi.

Ich muss paar Mal durchatmen, bevor ich das hier schreibe. Samadhi ist ja ein Bewusstseinszustand, über den man eigentlich nicht wirklich sprechen kann. Samadhi ist, wie Patanjali hier sagt, jenseits von Subjektivität. Samadhi heißt, ganz mit dem Gegenstand der Meditation zu verschmelzen. In Samadhi geschieht Prajna: direktes, intuitives Wissen. Samadhi heißt, die Grenzen des Geistes zu überwinden. Samadhi heißt, die Grenzen der eigenen Vorurteile und der eigenen Vorstellungen und Identifikationen zu überwinden. Samadhi heißt, zum eigentlichen Sein zu kommen. Samadhi ist Satchidananda: Sein, Wissen und Glückseligkeit.
Samadhi ist die Erfahrung reinen, unendlichen Seins. Jenseits von allen Identifikationen mit Körper, mit Persönlichkeit, mit der eigenen Bewusstheit, der begrenzten Bewusstheit. Samadhi ist reines, unendliches Sein, reine, unendliche Bewusstheit, reine Unendlichkeit, verbunden mit Ananda - Glückseligkeit. Genauer gesagt ist die Erfahrung reinen Samadhis Ananda selbst.

In Samadhi gibt es mehrere Stufen. Es gibt Savikalpa Samadhi und Nirvikalpa Samadhi, Samprajnata Samadhi und Asamprajnata Samadhi. Die höchste Stufe des Samadhi ist Asamprajnata Samadhi. Diese führt zu Kaivalya, zur endgültigen Befreiung.

Über all das ganz man viel schreiben, aber nichts trifft es wirklich. Wir können uns nur darin üben, es zu erahnen. Und uns immer wieder bewusst machen, dass Samadhi unser letztendliches Ziel ist, zu dem wir alle streben.

Hari Om Tat Sat

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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute erzähle ich noch einmal etwas zum 3. Kapitel des Yoga Sutra, 2. Vers, über Dhyana.

Wenn du schon länger meditierst, dann geht es dir vielleicht so, dass du regelmäßig in tiefe Meditation versinkst. Dann brauchst du dir nicht weiter viele Gedanken dazu zu machen. Aber eins ist dann wichtig: Identifiziere dich nicht damit.

Manche Menschen, denen es leicht fällt zu meditieren, entwickeln mit der Zeit eine Art spirituelles Ego. Wenn sie dann andere hören, die sagen, dass sie Schwierigkeiten haben zu meditieren und ihren Geist zur Ruhe zu bringen, die sagen, dass ihr Geist immer wieder abwandert, träge wird und einnickt, dann werden sie hochmütig und denken: „Ach, bin ich doch gut. Wie gut kann ich doch gut meditieren.“

Es ist sehr wichtig, dass du demütig bleibst und erkennst, dass es nicht wirklich dein eigener Verdienst ist, wenn du gut meditierst, sondern dass das Göttliche durch dich hindurch meditiert. Eine der schönen Aussagen, die Swami Krishnananada, ein Schüler von Swami Sivananda, immer wieder gesagt hat lautet: Nicht du als Aspirant meditierst, nicht du als Ego meditierst, sondern Gott übt Sadhana durch dich aus. Gott meditiert durch dich. Gott meditiert in dir. Wenn du gute Meditationen hast, dann sei also eher dankbar. Spüre, dass Gott in dir meditiert und lasse Gott sich in dir ausbreiten. Lasse zu, dass Gott Sadhana, spirituelle Praxis, durch dich macht. Bleibe immer demütig und dankbar.

Angenommen, du gehörst zu der großen Mehrheit der Meditierenden, denen Meditation nicht so leicht fällt. Zu denjenigen, die sehr häufig Mudha und Kshipta erfahren. Mudha ist ein träger, schläfriger Gemütszustand, vielleicht sogar ein Gemütszustand, der Tagträume erzeugt. Kshipta ist ein unruhiger Gemütszustand.
Dann kann es dir helfen, viel Pranayama zu üben. Im zweiten Kapitel hat Patanjali ja erwähnt, dass der Geist durch Pranayama auf Dharana vorbereitet wird. Das ist vielleicht schon der wichtigste Ratschlag, um besser in die Meditation zu kommen. Und dann noch ein zweiter: Selbst wenn der Geist wandert, achte darauf, dass du ruhig sitzt. Finde eine Meditationstechnik, in der dein Geist verhältnismäßig konzentriert sein kann. Dazu gibt es eine Menge Anregungen im Yoga Vidya Podcast.

Probiere alle Techniken aus, bis zu die gefunden hast, die für dich am besten passt. Ich empfehle zwar grundsätzlich, dass es langfristig gut ist, bei einer Meditationstechnik zu bleiben, aber es ist auch gut, wenn du regelmäßig und dauerhaft unkonzentriert bist, auszuprobieren, ob es eine andere Technik gibt, mit der du besser konzentriert sein kannst. Die Mehrheit der Aspiranten wird finden, dass die Mantra Meditation besonders gut ist. Wenn ich sage, die Mehrheit, heißt das aber auch, dass es eine Menge Menschen gibt, die mit anderen Meditationstechniken besser umgehen können. Meinen Umfragen zufolge meditieren hier im Haus etwa 80 bis 90% der Aspiranten mit der Mantra Meditation, obwohl hier auch viele andere Techniken gelehrt werden. Es kann sich also rentieren, verschiedene Techniken auszuprobieren.

Solltest du jetzt neugierig auf die verschiedenen Meditationstechniken geworden sein, dann guck einfach mal in die Meditationsanleitungen im Yoga Vidya Blog.

Ich wünsche dir viel Erfolg dabei und viele tiefe Erlebnisse in deiner Meditationspraxis.

Hari Om Tat Sat

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Richtig meditieren, Teil 1

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es noch einmal um den dritten Vers im dritten Kapitel des Yoga Sutra:Bilden die Bewusstseinsinhalte einen ununterbrochenen Strom, so ist dies Dhyana (Meditation).

Wenn du meditierst, dann bemühe dich immer wieder um Dharana und Konzentration. Und wenn dein Geist sehr konzentriert ist, dann lasse los. Wenn du in diesem absorbierten Gemütszustand bist, dann lasse alles weitere einfach geschehen. Vertraue dich ganz Gott an. Sei dankbar und lasse los. Eines der größten Hindernisse für den Dhyana-Zustand ist das Ego, das sich identifiziert.

Angenommen, du bist konzentriert und fällst in diese Absorption hinein, in Dhyana. In dem Moment, in dem du sagst: „Ah, jetzt habe ich es erreicht. Jetzt bin ich in Dhyana.“, in dem Moment bist du auch schon wieder draußen. Das ist einer der Gründe, weshalb Swami Vishnu Devananda und Swami Sivananda soviel Wert auf uneigennützigen Dienst und auf die Überwindung des Egos gelegt haben.

Wenn es dir im Alltag gelingt, uneigennützig zu dienen und dich dabei nicht zu identifizieren, wenn du es im Alltag gelernt hast, ein Instrument von Gott zu sein, wenn du es im Alltag gelernt hast, dich wirklich als Teil des kosmischen Ganzen zu fühlen, dann wird dies auch so sein, wenn du meditierst. Dann wirst du in die Konzentration kommen, in Dharana und dann, wenn du plötzlich merkst, du wirst tief absorbiert, dann tritt dein Ego zurück. Du fühlst dich ganz verbunden. Du fühlst dich voller Wonne. Du fühlst dich voller Dankbarkeit und Einheit. So kannst du länger in Dhyana verweilen und irgendwann in Samadhi, ins Überbewusstsein hineinfallen.

Ich wünsche dir einen gesegneten Tag für dich und dein selbstloses Wirken.

Hari Om Tat Sat

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Werde bewusster in jeder Meditation

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute spreche ich über das dritte Kapitel im Yoga Sutra, 2. Vers: noch einmal über Dhyana, die Absorption, ein relativ hoher Zustand der Meditation.

Wenn du eine eine Meditationstechnik hast, dann ist es wichtig, dass du dabei immer wieder deine Bewusstheit hochdrehst. Gerade diejenigen unter euch, die regelmäßig meditieren, aber sich dabei irgendwie damit abgefunden haben, dass die Meditation zwar entspannt, aber doch nicht so schnell ins Überbewusstsein führt, möchte ich dazu motivieren.

Falls du zu diesen Menschen gehörst, dann nimm dir immer wieder ein paar Momente Zeit in denen du deine Bewusstheit hochdrehst. Du kannst dir sagen: „Heute könnte ich Gott erfahren. Vielleicht ist heute der Tag für mich, um mein Bewusstsein tiefer zu erfahren.“ Erhöhe deine Achtsamkeit in der Meditation. Versuche mit all deinem Sein, mit deiner ganzen Achtsamkeit, mit allen Gefühlen in dir deine Meditationstechnik zu üben. Spüre Gott jetzt. Spüre Wonne jetzt. Spüre dein Bewusstsein jetzt.

Wenn du eine Mantra Meditation übst dann erfasse das Mantra mit all deinen Sinnen. Wenn du eine Bhakti Meditation übst, dann bitte Gott von deinem ganzen Herzen, dass du jetzt meditieren kannst. Hast du eine vedantische Meditationstechnik, dann gehe ganz darin auf. Selbst wenn es eine reine Atemmeditation ist, lasse deine ganze Atembewusstheit stärker werden. Intensiviere so deine Versenkung. Probiere das immer wieder ein paar Minuten lang aus.

Es kann sein, dass du wirklich in Dhyana hineinfällst. Dann genieße diesen Zustand mit Dankbarkeit, Ehrerbietung und diesem Gefühl der Verbundenheit. Wenn es dir nicht gelingt, hineinzugehen, dann lasse wieder los. Du willst dich mit Meditation nicht unter Leistungsdruck setzen. Gehe davon aus, dass jetzt eben nicht der richtige Moment ist und versuche es in ein paar Minuten noch einmal auf ganz entspannte Weise.
Dann intensiviere die Achtsamkeit wieder. Werde so bewusst wie irgend möglich und spüre wiederum Dhyana, Absorption. Oder spüre sie wiederum nicht. Lasse wieder ganz los und meditiere ein paar Minuten lang ganz entspannt. In diesem Spielerischen hin und her, zwischen Loslassen, Entspannen und Steigerung der Bewusstheit kannst du mehr Momente von Dharana und echtem Dhyana erzeugen. Und wenn du regelmäßig dieses Dhyana erzeugst, dann wirst du von selbst länger in Dhyana bleiben. Und wenn du dann vermeidest, dich zu identifizieren oder ein spirituelles Ego aufzubauen, das stolz auf seine Leistung ist, dann fällst du in Samadhi, in den höchsten Bewusstseinszustand. Wobei auch Samadhi selbst wieder verschiedene Ebenen hat. Aber das gehört dann zu einem anderen Kapitel.

Hari Om Tat Sat

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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit dem Yoga Sutra, 3. Kapitel, 3.Vers: Wenn nur die eigentliche Bedeutung (des Meditationsgegenstandes) frei von Subjektivität erstrahlt, so ist dies Samadhi.

Bei diesem Vers empfehle ich dir, das Yoga Sutra auch im Original zu lesen. In meinem Buch „Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von heute“ gibt es auch einen sehr ausführlichen Kommentar zu diesem Vers. Heute will ich darum nur auf ein paar Aspekte eingehen. Wenn du dich konzentrierst (Dharana) und die Konzentration von selbst geschieht, dann erlebst du Dhyana. Wenn du dich um Konzentration bemühst, dann ist das noch Dharana.

Ich übersetze Dhyana lieber als Absorption. Auch wenn die meisten Kommentatoren, einschließlich meinem Meister, Swami Vishnudevananda, Dhyana als Meditation übersetzt haben und auch der japanische Ausdruck „Zen“ von Dhyana kommt. Zen ist aus Dhyana entstanden, über den Umweg von China nach Japan. Dennoch halte ich den Ausdruck „Meditation“ als Übersetzung von Dhyana für etwas irreführend. Im Alltagssprachgebrauch heißt Meditation, sich ruhig hinzusetzen und dann den Geist entweder zu beobachten oder auf etwas zu konzentrieren. So ist die Meditation der Ausdruck für ein Kontinuum von Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana, Samadhi.

Selbst wenn es jemandem nur gelingt, ruhig zu sitzen und er ansonsten sehr aufgeregt und unruhig ist, ist das schon eine Form der Meditation. Angenommen, es gelingt dir, dich ruhig hinzusetzen und den Atem zu beobachten oder zu kontrollieren, dann ist das auch Meditation, nämlich der nächste Schritt. Wenn es dir gelingt, dabei einen meditativen Gemütszustand zu erzeugen und vielleicht nicht zu sehr den Geist im Alltagsbewusstsein zu halten und auf externe Stimuli zu reagieren, dann ist das Pratyahara, die nächste Stufe der Meditation.

Wenn du dann als nächstes tatsächlich dabei bleiben kannst und dich voll konzentrierst, dann hast du Dharana erreicht. Die Stufen Asana bis Dharana können die meisten Aspiranten in einer normalen Meditation umsetzen und mindestens immer wieder andeutungsweise zu Dharana kommen. Dhyana und Samadhi geschieht dann mehr oder weniger von selbst.

Wenn du jetzt diesen Text liest und dabei relativ konzentriert bist, dann erlebst du Dharana. Wenn du aber ganz absorbiert bist und du dich während des Lesens erhoben fühlst in einen Zustand von Inspiration und Weite, wenn du hoffst, der Text ginge nie zu Ende, wenn du dir eigentlich gar nicht bewusst bist, dass du das hoffst, dann bist du wirklich absorbiert, dann ist das Dhyana.

In den Vorträgen von Swami Vishnu-Devananda ging mir das oft so. Ich war wirklich ganz absorbiert in Dhyana. So kann es dir in Vorträgen gehen und bei vielen Situationen im täglichen Leben. Ich möchte dich dazu ermutigen, dir das öfter zu ermöglichen, indem du ganz bewusst konzentrierte Bewusstheit erzeugst und dann vielleicht in diese Absorption von Dhyana hineinfällst.

Dazu kannst du dich aber nicht zwingen, letztlich geschieht das irgendwann von selbst. Du kannst es aber ermöglichen, indem du dir eine bestimmte Zeit gibst, in der du nur eine Sache machst und nicht zu viele auf einmal. In der du störungsfrei arbeitest. Ich muss zugeben, auch ich bin in meinem Alltag nicht jemand, der immer ganz so störungsfrei arbeiten kann. Ich schaffe mir aber die Möglichkeiten dazu. Wenn ich mit Menschen spreche, dann ist das Telefon abgestellt und typischerweise soll niemand mit rein gehen. So bin ich in der Zeit, in der ich eine Besprechung habe, wirklich voll bei diesem Menschen und bei niemand anderen.

Oder ich nehme mir Zeiten, in der ich mich mit einer Sache allein beschäftige. Das ist dann manchmal sehr früh morgens oder auch später abends. Dann stört mich keiner und ich kann sehr bewusst bei dem sein, was ich tue. Angenommen, ich sitze auf einer Bühne und gebe einen Vortrag, dann denke ich an nichts anderes, als dass ich jetzt diesen Vortrag geben will. Und manchmal geschieht es mir dabei, dass ich tatsächlich von Dharana in Dhyana komme. Das nennt sich dann Inspiration. Dann brauche ich nicht zu überlegen, worüber ich spreche. Ich brauche meine Aufzeichnungen nicht durchzulesen, sondern es fließt durch mich hindurch und bin dann manchmal selbst erstaunt darüber, was da alles fließt.

Manchmal bin ich in meinen Vorträgen selbst derjenige, der am meisten inspiriert ist. Ich sage das jetzt nicht, um zu sagen, wie großartig ich bin, sondern einfach, weil ich erfahren habe, dass man das üben und trainieren kann. So kannst du dich auch auf eine Yogastunde oder etwas anderes vorbereiten. Wenn du dabei auf die augenblickliche Aufgabe, auf dein Gegenüber und auf deine göttlich Inspiration konzentriert bist, dann kann es plötzlich passieren, dass alles wie von selbst geschieht. Es fließt vom Göttlichen durch dich hindurch zu den Menschen, und du bist einfach nur absorbiert in diesem Fließen. Das meint Patanjali im 2. Vers des 3. Kapitels, wenn er schreibt: Bilden die Bewusstseinsinhalte einen ununterbrochenen Strom, so ist dies Dhyana (Meditation).

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Übe Dharana und Dhyana jetzt

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um den nächsten, den zweiten Vers im dritten Kapitel des Yoga Sutra: Bilden die Bewusstseinsinhalte einen ununterbrochenen Strom, so ist dies Dhyana (Meditation, Absorption).

Das kannst du immer wieder üben, diesen absorbierten Zustand von Meditation zu erreichen. Zum Beispiel gleich, wenn du mit dem Lesen aufhörst. Du kannst praktisch diese Anleitung, die ich dir gerade gebe, dazu nutzen.

Halte die Augen offen und schaue auf das, was du jetzt siehst. Vielleicht ist dies ein Baum vor dem Fenster, vielleicht ist das eine Wolke, vielleicht ist es der blaue Himmel, vielleicht die Struktur der Wand vor dir, vielleicht eine Zimmerpflanze oder etwas anderes. Schaue es dir einfach an. Und schaue es nicht nur mit den Augen an, sondern schaue es auch mit dem Herzen an. Erspüre es. Verbinde dich auch über dem Atem mit diesem Objekt. Höre dieses Objekt, selbst wenn es keinen Klang von sich gibt. Rieche und schmecke es, selbst wenn nichts zu riechen oder zu schmecken da ist. Richte deine ganze Achtsamkeit dorthin. Spüre, fühle, sehe, rieche, schmecke. Lass dich ganz absorbieren in der Erfahrung dieses Objektes. Versinke in ihm. Verschmelze mit ihm. Das ist wahres Dhayana.

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Suche Momente der Konzentration im Alltag

Hallo und herzlich Willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es noch einmal um den ersten Vers des dritten Kapitels des Yoga Sutra: Dharana ist das Fixieren des Geistes auf eine Stelle.

Es ist eine gute Übung, dir im Alltag immer wieder Momente zu nehmen, in denen du ganz konzentriert bist. Es mag sein, dass das heutige moderne Leben geprägt ist vom so genannten Multitasking, also davon, verschiedene Dinge zur gleichen Zeit zu machen. Ich möchte dich aber ermutigen, dir immer wieder Momente zu nehmen, in denen du ganz bei einer Sache bist. Du kannst einfach nur ganz bewusst atmen oder diesen Text ganz bewusst und konzentriert lesen.

Du kannst bewusst schauen oder spüren. Heutzutage ist es ja kaum noch möglich, von morgens bis abends nur konzentriert zu sein, bei dem, was du tust. Aber erinnere dich daran und mache es immer wieder.
Wenn du zum Beispiel mit deinem Partner zusammen bist, dann nimm dir mindestens ein paar Minuten, in denen du deine Gedanken und deine Gefühle wirklich nur bei ihm oder ihr hast. Wenn du ein kleines Kind hast, dann halte deine Gedanken ein paar Minuten wirklich nur bei dem Kind. Wenn du mit dem Kind spielst, dann vermeide die Versuchung, über den Tag nachzudenken. Gib dein ganzes Herz und deinen ganzen Geist und deine ganze Bewusstheit diesem Menschen.

Wenn du Asanas übst, übe sie ganz bewusst. Wenn du spazieren gehst oder auch zur Arbeit, dann sein ein paar Minuten lang ganz konzentriert und sehr bewusst dabei. Und wenn du meditierst, nimm dir vor, wirklich ganz konzentriert zu sein, auch wenn dir das vielleicht nicht immer gelingt. Das Schöne an der Meditation ist, dass sie auch wirkt, wenn dein Geist nicht so konzentriert ist. Insbesondere die Mantra Meditation hat da besondere Vorteile. Selbst wenn du an alles Mögliche denkst und deinen Tag planst oder die nächste Zeit, selbst dann wirst du merken, dass die Meditation eine Wirkung. Du hast danach etwas mehr Energie, etwas mehr Freude, etwas mehr Gelassenheit. Aber kapituliere nicht zu früh im Sinne von: „Ich werde sowieso nicht konzentriert sein. Ich weiß aber, die Meditationen tun mir gut, so werde ich mich also hinsetzen, das Mantra wiederholen und die Gedanken kommen und gehen lassen.“

Nimm dir vor, mindestens ein paar Minuten besonders konzentriert zu sein. Schalte deine Achtsamkeit immer wieder hoch. Lasse immer wieder los und hole deinen Geist zurück. Beobachte ihn. Verbinde ihn mit einer besonderen Achtsamkeit. Dann drehe die Achtsamkeit und die Bewusstheit noch höher. Vielleicht fällst du im nächsten Moment in Dharana und dann in Dhyana. Patanjali gibt dir im dritten Kapitel des Yoga Sutra vielfältige Anregungen, um deine Konzentration zu entfalten und darüber zu mehr Intuition, zu einem bewussteren und intensiveren Leben und Erleben zu kommen.

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Fixiere deinen Geist auf eine Sache

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Mein Name ist Sukadev, ich bin Gründer und Leiter von Yoga Vidya, Yogalehrer und Meditationslehrer und einer, der es sich zur Aufgabe gesetzt hat, das spirituelle Wissen auf vielfältige Weise weiter zu verbreiten. Diese täglichen Inspirationen sind ein Teil davon. Wenn du lieber hörst, anstatt zu lesen, kann du dir auch die täglichen Inspirationen im Podcast anhören.

Heute geht es, wie angekündigt, um den ersten Vers im dritten Kapitel des Yoga Sutra von Patanjali: Dharana ist das Fixieren des Geistes auf eine Stelle.

Dharana heißt Konzentration. Wenn du dich auf eine bestimmte Sache konzentrierst, dann ist das Dharana. Dharana kannst du sowohl in der Meditation, als auch im Alltag üben. Wenn du meditierst, geht das über verschiedene Schritte. Zunächst setzt du dich - Asana. Dann regulierst du den Atem - Pranayama. Dann bringst du deinen Geist in einen meditativen Bewusstseinszustand - Pratyahara. Dann wählst du eine Konzentrationsform aus, z.B. die Mantrameditation. Das ist Dharana. Die nächsten Schritte geschehen dann mehr oder weniger von selbst. Bist du wirklich konzentriert bzw. absorbiert, dann ist das Dhyana. Und wenn du aufhörst, dich zu identifizieren, wenn die Subjekt-Objekt-Spaltung überwunden ist, wenn du also eine Bewusstseinserweiterung erfährst, dann ist das Samadhi.

Wenn du Dharana im Alltag praktizierst, dann bist du ganz bei der Sache, die du gerade tust. Es spielt keine Rolle mehr, was es ist, ob du es magst oder nicht, wie viel Zeit du hast und so weiter. Entscheidend ist, dass du vollkommen auf eine Sache konzentriert bist.

Ich wünsche dir einen kraftvollen und konzentrierten Tag!

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die <a href="http://www.yoga-vidya.de">Meditation</a> im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr <a href="http://www.yoga-vidya.de">Yoga Vorträge als mp3</a>


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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute möchte ich etwas über das dritte Kapitel des Yoga Sutra von Patanjali sagen, das ich ja wie gesagt für besonders wichtig halte. Das Hauptthema dieses Kapitels sind die Vibhutis, die außergewöhnlichen Kräfte. Das Kapitel heißt darum auch Vibhuti Pada.

Es gibt auch in der Bhagavad Gita ein Kapitel, das sich Vibhuti nennt. Das ist das 10. Kapitel über Vibhuti Yoga. In der Bhagavad Gita beziehen sich die Vibhutis auf die besonderen Fähigkeiten Gottes, die besonderen Weisen, wie wir Gott wahrnehmen können.

Im Yoga Sutra sind Vibhutis die besonderen Fähigkeiten, die der Mensch entwickeln kann. Bei Vibhuti Pada geht es um die Frage: Wie kannst du deine eigenen geistigen Kräfte entwickeln? Wie kannst du Techniken nutzen, um deine Erfahrungen zu intensivieren? Diese Techniken sind Dharana, Dhyana, Samadhi und die zusammenhängender bekommst. Hier werde ich jedes Sutra nehmen, also jeden Aphorismus, um dir ein paar praktische Tipps für den Alltag zu geben.

So kannst du, wenn du willst, jeden Tag einen einzelnen Aphorismus lesen. Manchmal werde ich auch über einen Aphorismus mehrmals sprechen. Wenn dich das Thema interessiert: Bei Yoga Vidya gibt es einige Seminare, Aus- und Weiterbildungen zum Thema Raja Yoga. Sowohl in den Stadtzentren, die Meditationskurse und manchmal auch Raja Yoga Kurse und Workshops anbieten, als auch in den verschiedenen Yoga Vidya Ashrams. Auch in den Yogalehrerausbildungen wird eine Menge Raja Yoga gelehrt. Vor allem in der neuntägigen Weiterbildung „Raja Yoga“ bekommst sehr viele Anregungen zum Thema „Yoga Sutra“.

Und dann gibt es noch das von mir geschriebene Buch: „Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von heute“, erschienen im Vianova-Verlag. Darin kannst du die Weisheiten der Yoga Sutra jederzeit nachlesen.

Morgen will ich genauer etwas zum ersten Vers des dritten Kapitels sagen, der lautet: Dharana ist das Fixieren des Geistes auf eine Stelle.

Bis dahin wünsche ich dir einen gesegneten und erfüllten Tag

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die <a href="http://www.yoga-vidya.de">Meditation</a> im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr <a href="http://www.yoga-vidya.de">Yoga Vorträge als mp3</a>

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Heute ist Saraswati Puja

Heute ist Saraswati Puja, der achte Tag von Navaratri, des neuntägigen Festes zur Verehrung der Göttlichen Mutter. Heute ist insbesondere Saraswati Tag. BlogCatalog
Da trifft es sich gut, dass wir an diesem Wochenende drei Yogalehrer Ausbildungs-Seminare haben:

  • 4-wöchige Yogalehrer Ausbildung
  • Intensivwoche der 2-Jahres-Ausbidlung - diese Gruppe unterrichte ich gerade
  • Wochenende der 3-Jahres-Ausbildung . diese Gruppe unterrichtet meine Frau
  • Und es ist gerade eine Intensivwoche der Yogatherapie Ausbildung, Entspannungskursleiter Ausbildung und einiges mehr...

So ist gerade eine starke Schwingung des Lernens und Praktizierens...

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Tag acht von Navaratri

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute ist der achte Tag von Navaratri, des neuntägigen Festes zur Verehrung der göttlichen Mutter. Wir sind mitten im Saraswati-Teil, in dem man sich besonders an Saraswati erinnert.

Die göttliche Mutter wird auch als Shakti bezeichnet. Shakti heißt kosmische Energie. Die göttliche Mutter symbolisiert zum einen Grundkräfte des Universums und zum anderen die Kräfte in uns. Und im Yoga sagen wir auch, wir wollen die inneren Kräfte aktivieren.

Die Yogis haben ja das optimistischste Menschenbild überhaupt. Sie sagen zum einen, dass alles, was wir suchen, in uns ist. Und zum anderen, dass alles, was in uns ist, auch überall ist. Wir können in uns immer mehr Kontakt zu einer höheren Wirklichkeit finden. Wir können Kontakt finden zu unserem wahren Wesen. Und das wahre Wesen von jedem Menschen ist zugleich die Intelligenz hinter dem gesamten Universum. Zusätzlich zu diesem höchsten wahren Wesen, zu dem wir Kontakt finden wollen, gibt es in jedem Menschen die Eigenschaften, die er noch entfalten kann und will, um ein viel faszinierenderes Leben führen zu können als bisher.

Im Menschen steckt der Wunsch, sich selbst kennen zu lernen, nicht nur den transzendenten Aspekt, sondern auch die verschiedenen persönlichen Facetten, Fähigkeiten und Möglichkeiten. Diese Fähigkeiten wollen zum Ausdruck gebracht werden. Gerade Navaratri steht in besonderem Maße für diese noch ungeborenen Fähigkeiten.

Saraswati symbolisiert die Kreativität und eben diese künstlerischen und anderen Fähigkeiten. Saraswati symbolisiert auch die Erkenntnis und die höhere Intuition. In jedem Menschen schlummert die Kreativität. Wenn man Kinder anschaut, kann man das deutlich sehen: Die brauchen bloß irgendwas zu sehen und sehr schnell wird daraus alles Mögliche Kreative. Man braucht bloß ein Kind in einen Sandkasten zu bringen, schon wachsen die wunderschönsten Burgen und Städte und Geschichten. Und es ist nicht so, dass irgendwann im Alter zwischen 6 und 10 Jahren eine mystisch-magische Veränderung im Menschen stattfindet und die Kreativität verschwindet. Die Kreativität ist immer da. Diese kreativen Energien sind weiter in einem drin, nur manchmal sehr tief verborgen. So kann man auch öfters sich selbst fragen: „Was ist da in mir und was will sich irgendwie manifestieren? Welche kreativen Ideen habe ich noch?“ Manchmal denkt man auch: „Ich habe ja die Kreativität, aber leider, leider geht in den Umständen, in denen ich stecke, gar nichts. Ich müsste dafür meinen Beruf an den Nagel hängen, den Partner wechseln, die Kinder loswerden und so weiter. Da ich aber all das nicht will, muss ich leider Gottes in dieser Inkarnation ein reduziertes Leben führen.“

Da sollten wir die Frage anders stellen: „Wie kann ich in meinen Lebensumständen meine Kreativität einbringen?“ Und dann sollte man kreativ in der Frage werden, wie die Kreativität einzubringen ist. Es gibt immer bestimmte Fixpunkte im Leben, die einem wichtig sind. Aber innerhalb dieser wichtigen Dinge, wie der familiären Situation, dem Partner, den Kinder oder dem Chef oder Haus oder was auch immer, kann man sich immer fragen: „Wie kann ich hier meiner Kreativität fließen helfen?“ Das kann dann hobbymäßig sein oder auch innerhalb des Arbeitskontextes. Auf jeden Fall ist es meistens sehr viel mehr sein, als man so denkt.
Darüber könnt ihr jetzt besonders gut nachdenken: „Wie könnte ich in meinen Kontexten vielleicht neue Möglichkeiten zum Vorschein bringen? Wie könnte ich kreativer werden? Wie könnte innerhalb des Kontextes, der eben so ist, wie er ist, meine Kreativität sprudeln und fließen lassen?“ Mal sehen, was für Möglichkeiten sich dann auftun.

Hari Om Tat Sat

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Entspannung im Yoga

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute will ich etwas zum Thema Entspannung im Yoga sagen. Viele Menschen, die mit Yoga beginnen, wollen sich dabei vor allem entspannen. Aber in der Entspannung, zu der Yoga zweifellos führt, steckt eine ganze Menge mehr als einfach nur das Loslassen von Spannungen.

Dass im Yoga Entspannung so eine wichtige Rolle spielt, zeigt letztlich auch das sehr optimistische Menschenbild im Yoga. Zum einen heißt es dort, dass der menschliche Körper ein intelligenter Organismus ist, der sich selbst heilen kann und der viele Probleme von selbst bewältigen kann. Das ist eine ganz vorzügliche Sache, den leblose Dinge reparieren sich nicht so einfach von alleine.

Es reicht nicht aus, dem kaputten Fahrrad ein bisschen Entspannung zu gönnen, um einen Reifen wieder dicht zu machen. Währenddessen heilen Wunden beim Menschen normalerweise ganz von alleine. In den meisten Fällen - nicht in allen - sticht eine Biene oder eine Wespe zu und der Stich heilt später wieder. Er heilt natürlich umso besser, je entspannter der Mensch ist. Tatsächlich hat man nachweisen können, dass bei fast allen Krankheiten Tiefenentspannungstechniken die Heilung begünstigen. Wenn der Mensch entspannt ist, dann kann er besser zur Gesundheit zurückkehren. Genauso auch die menschliche Psyche. Die geht auch durch so viel Verschiedenes hindurch.

Es gibt so viele Gründe, weshalb Menschen leiden. Das Leben hat alle möglichen Schwierigkeiten. Auch hier gilt es wieder, zu entspannen. Dann heilt auch die Seele. Nicht immer, aber Entspannung erleichtert die Heilung. In früheren Zeiten gab es Psychologen, die dachten, wenn jemand in psychischen Problemen ist, dann darf er keine Entspannungstechniken machen. Dann würde er vielleicht in irgendwelche tiefen Traumata und Prozesse hinein geraten. Es hieß, es sei besser, der Mensch würde den ganzen Tag über seinen Problemen brüten und daran arbeiten. (Der letzte Teil war jetzt eine etwas polemische Ergänzung von mir.) Alle empirischen Studien haben aber gezeigt, dass Entspannungstechniken auch bei diversen psychischen Beschwerden sehr hilfreich sind. Dazu muss man natürlich die Entspannungstechnik nehmen, die einen tatsächlich entspannt und nicht die, die einen nur in andere Verspannungen hineinführt. Auch hier gilt wieder: Wenn man dem Menschen Entspannung gibt, heilt auch die Psyche.

Aber es geht noch sehr viel tiefer. Wir sind nicht nur auf das beschränkt, was wir gerade können. Und trotzdem müssen wir auch keine neuen Fähigkeiten aus uns herauspeitschen. Herausforderungen sind manchmal gut und selbst ein Tritt in den Hintern kann manchmal ein guter Anstoß sein. Aber vieles geschieht einfach dadurch, dass man entspannt. Dadurch kann das keimen, was in einem drin steckt. Häufig kommt es vor, dass die Erde über dem Keim zu fest ist. Dann müssen wir sie lösen und genau dafür sind die Entspannungstechniken gut. So viele Menschen fangen mit Yoga an und plötzlich sprudeln die Ideen nur so hervor. Plötzlich merken sie: „Das kann ich. Das geht. Das würde ich gerne machen.“ Sie probieren es aus und es funktioniert.

Unsere wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit. Wir brauchen dafür nichts anderes zu machen als zu entspannen. Natürlich kann man dafür auch alles mögliche andere machen. Das wisst ihr vermutlich von den Yoga Wegen. Aber ein wichtiger Aspekt ist auch der, dass wir nichts zu erreichen brauchen, um Sein, Wissen und Glückseligkeit zu sein. Wir müssen keinen Hochleistungssport machen, um die Selbstverwirklichung zu erreichen. Eigentlich müssen wir nur loslassen. In dem Moment, wo der Körper entspannt ist, in dem die Emotionen und Gedanken entspannt sind, strahlt das durch, was wir in Wahrheit sind: Sein, Wissen, Glückseligkeit, göttlicher Funke, reines Bewusstsein. Das, wonach es uns tief im Inneren sehnsüchtig hinzieht.

Hari Om Tat Sat

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Tag sechs von Navaratri

Om Shri Maha Lakshmyai Namaha. Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute ist der sechste Tag von Navaratri, des 9-tägigen Festes zur Verehrung der göttlichen Mutter. Das können wir nutzen, um uns noch weiter einzustimmen auf diese Kraft von Lakshmi, auf die Herzensöffnung, auf diese Liebe, auf den Fluß.

Lakshmi symbolisiert zum Einen, dass alles Segensreiche auf uns zufließt und zum anderen, wie viel Schönheit in dieser Welt ist, wie viel Gutes und Lichtvolles. In den ersten drei Tage von Navaratri haben wir mehr Kali und Durga verehrt und uns daran erinnert, dass auch das scheinbar nicht so Schöne, auch die Katastrophen im Leben irgendwo ihren Sinn haben und göttlicher Natur sind.

Auch daran wachsen wir, auch daran entwickeln wir uns. Das ist Kali Energie. Durga symbolisiert, dass dabei immer auch Mütterlichkeit ist. Wir können uns ganz der Göttin anvertrauen, wir sind nicht allein, gerade dann, wenn uns etwas besonders schwer fällt. Manche kennen vielleicht das berühmte Gedicht „Spuren im Sand“. Da geht es darum, dass jemand am Ende seines Lebens eine Vision hat, im Übergang von der physischen Welt in die andere. Er hat sein Leben als zwei Fußspuren gesehen, wie von zwei Wesen, die nebeneinander hergegangen sind. Da erkannte er, dass Gott immer neben ihm gegangen war. Immer dann, wenn es sehr schwer war, war da plötzlich nur noch ein Paar Füße im Sand zu sehen. Der Mensch beschwerte sich also bei Gott und sagte: „Gott, dann, wenn es schwierig war, ausgerechnet dann hast du mich allein gelassen.“ In diesem Gedicht antwortet Gott darauf: „Nein, dann, wenn es schwierig war, dann habe ich dich getragen und deshalb gibt es da nur ein Paar Fußspuren.“

Dafür steht Durga mit ihrer mütterlichen Liebe, aber auch Kali mit einer gewissen Radikalität und Konsequenz. Lakshmi symbolisiert alles Liebe, alles Gute, alles Schöne, alles Segensreiche in uns und in der Welt, und unsere Fähigkeit, uns immer daran zu erinnern. Jeder von uns ist auch eine Manifestation von Lakshmi, jeder hat so viele verschiedene Gaben. Lakshmi steht auch dafür, dass wir diese Gaben mit Enthusiasmus nach außen bringen, dass wir sie wirklich leben. Das Lakshmi-Prinzip heißt nicht, sich zurückzuziehen und zu sagen: „Ich will nur noch Yoga machen.“ Der Lakshmi-Aspekt von Yoga heißt gerade, dass wir mittels Yoga Zugang finden zu unseren Fähigkeiten und Talenten. Jeder Mensch hat seine eigenen besonderen Fähigkeiten und Talente, die er oder sie leben kann und jeder hat noch eine ganze Menge von Talenten, die bisher noch nicht in ihm manifest sind. Lakshmi schenkt uns immer wieder neue Kraft und neue Fähigkeiten, die wir zum Ausdruck kommen lassen können. Das können wir fließen lassen, loszulassen, dem Fluss vertrauen und es weitergeben, immer wieder neu.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg.

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Lakshmi, die Göttin der Liebe, des Fließens und der Herzöffnung wird an
diesem 6. Tag des Navaratri Festes mit einer Puja verehrt. Yoga Meister

Sukadev Bretz, erzählt über die Symbolik Lakshmis, in seinem inspirierenden
Kurzvortrag. Live-Mitschnitt aus dem Satsang im Haus Yoga Vidya Bad
Meinberg http://www.yoga-vidya.de/center/haus-bad-meinberg/start.html
. Weitere Vorträge, Mantras und Asanas als Videos findest du auch unter
http://www.blog.yoga-vidya.de

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Tag fünf von Navratri

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute ist der fünfte Tag von Navaratri, des neuntägigen Festes zur Verehrung der göttlichen Mutter. Dieser Tag ist auch ein Lakshmi-Tag. Lakshmi symbolisiert die göttliche Mutter in allem Schönen, kann man sagen. Sie hat zwei Hände nach oben, die Blüten halten und zwei Hände nach unten, aus denen Segen kommt.

Durch Lakshmi fließt der Segen zu uns, und wir können ihn weiter fließen lassen. Lakshmi heißt auch, dass in dieser Welt die göttliche Mutter überall sichtbar ist. Es heißt ja auch:; „Satyam Shivam Sundaram“, Gott ist erfahrbar als Wahrheit, als Liebe und als Schönheit. Goethe hat es „das Wahre, Schöne, Gute“ genannt.
„Satyam Shivam Sundaram“ führt uns zur Wahrheit. Es gibt eine Wahrheit hinter diesem Universum. Eine höhere Wahrheit, nicht im Sinne von Wortwahrheit, sondern eine höhere Wahrheit hinter allem. Es gibt Liebe im Universum und es gibt Schönheit. Und besonders Liebe und Schönheit erinnern uns immer wieder an die göttliche Mutter Lakshmi.

Und so möchte ich euch für den heutigen Tag ermutigen, öfters mal das Schöne anzuschauen und euch bewusst zu werden: „Ja, in allem ist irgendwo Schönheit.“ In vielen Pflanzen, in vielen Blüten können wir das sehen oder in den ersten roten Blättern, in diesem Herbst. Auch im Menschen ist Schönheit und in dem, was Menschen gemacht haben. Wir können die Schönheit und Fülle überall sehen, weil überall die göttliche Mutter ist.

Ein weiterer Aspekt des Lakshmi-Prinzips ist der Aspekt des Dienens. Lakshmi symbolisiert auch das Hindurchfließen Lassen. Wir können uns immer wieder für den Segen öffnen, für Intuition, Kreativität, alles Positive, alles Lichtvolle. All dem können wir uns öffnen, aber sammeln können wir es nicht. Das alles fließt durch uns hindurch und wir können uns keinen Sack mit Positivität und Licht anlegen. Energie muss fließen, ansonsten kommt sie zum Stillstand. Immer nur das Positive für sich selbst ansammeln zu wollen, das führt nicht dazu, dass man mehr Energie hat. Es geht darum, sie weiterzugeben, sie weiter fließen zu lassen. Solange dieses Prinzip im Fluss ist, läuft es gut und man hat das Gefühl, dass alles von alleine läuft.
Burnout heißt, dass man sich irgendwo verschlossen hat und mehr ausgegeben hat, als reingelassen. Umgekehrt kann man auch mehr in sich hinein geben lassen als man weitergibt. Auch das ist nicht positiv, denn je mehr wir geben, desto mehr können wir empfangen. Und je mehr wir empfangen, desto mehr können wir geben.

Ein anderes Lakshmi-Prinzip ist es, zu erkennen, dass in uns ist sehr viel mehr angelegt ist und dass wir sehr viel mehr Fähigkeiten und Möglichkeiten haben, als wir glauben und für möglich halten. Es geht darum, diese Fähigkeiten nicht zu blockieren, sondern auch die immer weiter fließen zu lassen. Wir können da eine gewisse Neugier zeigen: „Was ist noch in mir angelegt, das sich durch mich manifestieren will? Was will sich da noch in mir weiter entwickeln?“ Dann kann auch die Schönheit und die Fülle in uns wachsen.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die <a href="http://www.yoga-vidya.de">Meditation</a> im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr <a href="http://www.yoga-vidya.de">Yoga Vorträge als mp3</a>

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Der 3. Tag von Navaratri - Durga Puja - in die Herbstzeit. Jede Jahreszeit

hat ihre eigene besondere Energie. Sukadev empfiehlt in diesem Kurzvortrag,

sich auf das Herbstprogramm einzuschwingen und die besondere Zeit

intensiv zu nutzen. Eine Methode dazu ist, zu Lächeln:-). Dieser Vortrag

stammt aus dem Jahr 2009. Weitere kurze Vorträge, Meditationsanleitungen

und Asana Videos findest du unter http://www.yoga-vidya.de


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