Tag fünf von Navratri

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute ist der fünfte Tag von Navaratri, des neuntägigen Festes zur Verehrung der göttlichen Mutter. Dieser Tag ist auch ein Lakshmi-Tag. Lakshmi symbolisiert die göttliche Mutter in allem Schönen, kann man sagen. Sie hat zwei Hände nach oben, die Blüten halten und zwei Hände nach unten, aus denen Segen kommt.

Durch Lakshmi fließt der Segen zu uns, und wir können ihn weiter fließen lassen. Lakshmi heißt auch, dass in dieser Welt die göttliche Mutter überall sichtbar ist. Es heißt ja auch:; „Satyam Shivam Sundaram“, Gott ist erfahrbar als Wahrheit, als Liebe und als Schönheit. Goethe hat es „das Wahre, Schöne, Gute“ genannt.
„Satyam Shivam Sundaram“ führt uns zur Wahrheit. Es gibt eine Wahrheit hinter diesem Universum. Eine höhere Wahrheit, nicht im Sinne von Wortwahrheit, sondern eine höhere Wahrheit hinter allem. Es gibt Liebe im Universum und es gibt Schönheit. Und besonders Liebe und Schönheit erinnern uns immer wieder an die göttliche Mutter Lakshmi.

Und so möchte ich euch für den heutigen Tag ermutigen, öfters mal das Schöne anzuschauen und euch bewusst zu werden: „Ja, in allem ist irgendwo Schönheit.“ In vielen Pflanzen, in vielen Blüten können wir das sehen oder in den ersten roten Blättern, in diesem Herbst. Auch im Menschen ist Schönheit und in dem, was Menschen gemacht haben. Wir können die Schönheit und Fülle überall sehen, weil überall die göttliche Mutter ist.

Ein weiterer Aspekt des Lakshmi-Prinzips ist der Aspekt des Dienens. Lakshmi symbolisiert auch das Hindurchfließen Lassen. Wir können uns immer wieder für den Segen öffnen, für Intuition, Kreativität, alles Positive, alles Lichtvolle. All dem können wir uns öffnen, aber sammeln können wir es nicht. Das alles fließt durch uns hindurch und wir können uns keinen Sack mit Positivität und Licht anlegen. Energie muss fließen, ansonsten kommt sie zum Stillstand. Immer nur das Positive für sich selbst ansammeln zu wollen, das führt nicht dazu, dass man mehr Energie hat. Es geht darum, sie weiterzugeben, sie weiter fließen zu lassen. Solange dieses Prinzip im Fluss ist, läuft es gut und man hat das Gefühl, dass alles von alleine läuft.
Burnout heißt, dass man sich irgendwo verschlossen hat und mehr ausgegeben hat, als reingelassen. Umgekehrt kann man auch mehr in sich hinein geben lassen als man weitergibt. Auch das ist nicht positiv, denn je mehr wir geben, desto mehr können wir empfangen. Und je mehr wir empfangen, desto mehr können wir geben.

Ein anderes Lakshmi-Prinzip ist es, zu erkennen, dass in uns ist sehr viel mehr angelegt ist und dass wir sehr viel mehr Fähigkeiten und Möglichkeiten haben, als wir glauben und für möglich halten. Es geht darum, diese Fähigkeiten nicht zu blockieren, sondern auch die immer weiter fließen zu lassen. Wir können da eine gewisse Neugier zeigen: „Was ist noch in mir angelegt, das sich durch mich manifestieren will? Was will sich da noch in mir weiter entwickeln?“ Dann kann auch die Schönheit und die Fülle in uns wachsen.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die <a href="http://www.yoga-vidya.de">Meditation</a> im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr <a href="http://www.yoga-vidya.de">Yoga Vorträge als mp3</a>

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