Sukadev Bretzs Beiträge (5565)

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„Konzentriere deinen Geist“

Patanjali, Yoga Sutra, 2. Kapitel, 36. Vers, nächster Teil Ich spreche über: Wie kann man die Gedankenkraft stärken? Eine weitere Weise, zusätzlich zu dem, was ich in den letzen Sendungen erzählt habe, ist, deinen Geist zu konzentrieren. Wenn du an hundert verschiedene Dinge denkst und morgens was anderes willst als mittags, am Montag irgendwo spürst, dein Herz sagt dir eine Sache und am Dienstag sagst du wieder etwas anderes, am Mittwoch kommt dein Sicherheitsbedürfnis und am Donnerstag denkst du, du musst dem und dem gefallen und am Freitag ist dir das wieder vollkommen egal, ist deine Gedankenkraft schwach. Lerne es, bestimmte Ziele zu verfolgen mit Konzentration und lass dich von kleinen Dingen nicht beirren. Bringe die Gedankenkraft konzentriert in bestimmte Richtungen. Und wenn dein Gedanke auf diese Weise klar und stark geworden ist, dann wirst du im Alltag viel bewirken können. Lass auch nicht so viele Zweifel in deinen Geist hineingehen. Manchmal ist es gut, Zweifel zu haben. Natürlich, ein Naivling wird auch nicht so viel Erfolg haben. Er wird vielleicht mal vorübergehend glücklich sein, also Glück haben und deshalb etwas bewirken, aber es gilt auch, realistisch zu sein. Dennoch, du kannst nicht in alle Richtungen gehen. Du kannst nicht alles gleichzeitig bewirken. Du musst Prioritäten setzen. Und wenn du Prioritäten gesetzt hast, dann musst du ihnen nachgehen. Was heißt musst? Wenn du etwas bewirken willst, ist es gut, dort wirklich Energie hineinzustecken und dich nicht so einfach verwirren zu lassen, beirren zu lassen, ablenken zu lassen. Daher überlege, was du vielleicht in den letzen Tagen und Wochen angegangen bist. Bist du es konzentriert angegangen? Bist du es mutig angegangen? Hast du auch Zweifel umgewandelt in Überlegungen, wie du diesen Zweifeln so nachgehen kannst, dass sie deinen ursprünglichen Entschluss bestärken können? Zweifel ist ja nichts Schlechtes. Nur wenn er deinen Entschluss reduziert, dann schwächt er deine Gedankenkraft. Wenn du aber einen Zweifel nutzt, um andere Dinge in Betracht zu ziehen und dennoch deinen ursprünglichen Entschluss umzusetzen, wird dieser wiederum gestärkt. Und dann überlege auch, was willst du in den nächsten Tagen und Wochen bewirken? Insbesondere, wenn du vor ein paar Tagen oder Wochen etwas angegangen bist, überlege, wie kannst du es weiter angehen, anstatt schon wieder etwas Neues zu beginnen. Lerne es, Ausdauer zu entwickeln, deine Gedanken zu bündeln und ihnen so Stärke zu geben. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Yoga Sutra, 2. Kapitel, 36. Vers Patanjali schreibt: Wenn Wahrhaftigkeit fest begründet ist, erlangt man die Frucht der Handlung, ohne zu handeln. Wahrhaftigkeit, eine wichtige Eigenschaft eines Aspiranten. Wenn Wahrhaftigkeit wirklich fest begründet ist, erlangt man die Frucht der Handlung, ohne zu handeln. Gedanken sind geistige Kräfte. Sind die Gedanken stark, dann manifestiert sich das, woran du denkst, im Alltag. Manchmal schneller, manchmal langsamer. Du kannst also mit der Kraft deiner Gedanken Dinge bewirken, auch ohne dass du körperlich etwas tun musst. Das ist mindestens die große Behauptung der Raja Yogis und auch eine große Behauptung von Patanjali. Manche Menschen haben einen starken Geist und können viel bewirken. Manche Menschen haben einen schwachen Geist und bewirken wenig. Es gibt eine Menge Dinge, die du tun kannst, um deine Gedankenkraft stärker werden zu lassen und um Positives zu bewirken, ohne dich zu sehr anzustrengen. Zum einen ist das, dass du Klarheit des Geistes erzeugst. Wie erzeugst du Klarheit des Geistes? Du machst dir bewusst, was der Sinn deines Lebens ist. Du stellst all dein Denken und Handeln in den Dienst eines Höheren. Wenn du dies tust, wird dein Geist klarer. Ist dein Geist klarer, kann göttliche Inspiration durch deine Gedanken hindurchfließen. Wenn du also dein Handeln und dein Denken in den höheren Dienst stellst, ist es nicht mehr deine eigene Energie. Deine Gedanken werden praktisch zum Instrument der Gedankenkraft des Göttlichen. Mehr in den nächsten täglichen Yoga-Vidya-Inspirationen. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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„Nichtverletzen“

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 35. Vers, 3. Teil Wenn Nichtverletzen fest begründet ist, trifft der Yogi auf keine Feindschaft. Wenn du ein tiefes Verständnis für andere Menschen hast, wenn du wirklich vom Herzen her das Herz des anderen spürst, wenn du tief im Inneren verstehst, dass alle Wesen ganz von innen heraus das Beste wollen, dann triffst du auf keine Feindschaft. Selbst wenn Menschen Negatives tun, selbst wenn sie dich verletzen, selbst wenn sie dir Schlimmes antun, weißt du tief vom Inneren heraus, sie bleiben dein eigenes Selbst. Sie sind eine Manifestation des Göttlichen. Oder wie es die Bibel sagt, sie sind Abbilder Gottes. Im Innern aller Wesen wohnt die gleiche göttliche Kraft. Sie drückt sich manchmal auf komische Weisen aus. Und selbst im größten Schurken ist diese göttliche Kraft dahinter. Wenn du etwas tiefer gehst, kannst du feststellen, dass Liebe ein großes Antriebsmotiv ist. Man könnte sagen, die meisten Handlungen der meisten Menschen werden dadurch motiviert, dass sie entweder Liebe geben wollen oder Liebe erfahren wollen. Vielleicht noch von Menschen erfahren wollen, die es gar nicht mehr gibt. Viele Menschen wollen noch Jahre, nachdem ihr Vater gestorben ist, diesem gefallen und sie denken, wenn sie erfolgreich sind, dann können sie vom Vater noch geliebt werden. Viele Menschen wollen andere dazu zwingen, ihnen Liebe zu geben. Viele Menschen wollen andere zu ihrem Guten zwingen und denken, das sei Liebe. Wenn du das mal genauer anschaust, kannst du großes Mitgefühl erfahren. Einen kleinen Tipp für den heutigen oder morgigen Tag: Wenn du Menschen triffst, überlege, könnten ihre Handlungen durch das Bedürfnis nach Liebe motiviert sein. Könnte es sein, dass dieser Mensch seine Handlung tut, um Liebe zu geben oder Liebe zu empfangen? Oder noch konkreter. Wie könnte diese Handlung damit erklärt werden, dass er Liebe geben will oder Liebe erfahren will? Manchmal tun dies Menschen ganz komisch, auf eigenartige Weise, die dazu führen wird, dass andere eben die Liebe nicht annehmen können und erst recht keine Liebe geben. Dies führt den Menschen aber nur zu mehr Verzweiflung. Wenn du aber verstehst, dass das, was Menschen tun, zum größten Teil aus dem Bedürfnis Liebe zu geben oder Liebe zu empfangen, entsteht, dann kannst zu sie verstehen. Und selbst wenn Menschen dir Böses antun, hast du dennoch Liebe zu ihnen. So wie Jesus am Kreuz gesagt hat, Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Er hat selbst diejenigen verstanden, die ihn gefoltert haben und ans Kreuz geschlagen haben. Er hatte Liebe zu ihnen gehabt. Ich hoffe, dass du diese höchsten Tests nicht mitmachen musst, aber kleine Tests bekommst du im Alltag. Schaue, Ahimsa im Sinne von Maitri, Freundlichkeit, zu entwickeln und werde dir bewusst, dass wenn, selbst wenn Menschen dir Schlechtes antun, du dennoch Liebe hast, du keine Feindschaft mehr erfährst. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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„Lebe Ahimsa, das Nichtverletzen“

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 35. Vers Wenn Nichtverletzen fest begründet ist, erfährt der Yogi keine Feindschaft. Ahimsa – Nichtverletzen. Wenn wir darin fest begründet sind, Pratistha, dann erfahren wir keine Feindseligkeit. Dieser Vers hat eine mehrfache Bedeutung. Zum einen, wenn wir freundlich und verständlich sind, wenn wir den Menschen das Gefühl einer Geborgenheit vermitteln, schon allein durch unsere annehmende Ausstrahlung, schon allein, weil von uns eine große Kraft der Akzeptanz ausgeht, dann wird ganz von Natur aus, die gute Eigenschaft in anderen Menschen erwachen. Menschen, die eine starke Freundlichkeit haben, Menschen, die eine starke Liebe haben, Menschen, die eine Friedfertigkeit ausstrahlen, rufen diese positiven Eigenschaften auch in anderen hervor. Darum, wenn du selbst diesen Frieden in dir entwickelst, schaffst du auch Frieden in den Menschen deiner Umgebung. Ich kannte mal einen Menschen, da hat es ausgereicht, dass er in Meetings hineingegangen ist, dass die Meetings konstruktiver wurden, dass die Meetings mit einem größeren Respekt entstanden sind, dass bessere Resultate herausgekommen sind. Er hat wenig gesagt in den Meetings, aber sowie er in den Raum gekommen ist, hat er eine solche Ausstrahlung gehabt, von Freundlichkeit, von Friedfertigkeit, auch von Energie, auch von Neugier, dass es andere angesteckt hat. Ja natürlich, es war jemand, der Yoga praktiziert hat. Nicht bei jedem, der Yoga praktiziert, ist das gleich so, aber du kannst bewusst daran arbeiten. Versuche das gerade heute umzusetzen, etwas friedfertiger, etwas mehr annehmender zu sein. Yoga Sutra, 2. Kapitel, 35 Vers, Fortsetzung Wenn Nichtverletzen fest begründet ist, wird Feindschaft in der Gegenwart des Yogis aufgegeben. oder, eine andere Übersetzung Bist du im Nichtverletzen fest begründet, dann erfährst du keine Feindschaft. Gestern bin ich auf die erste Bedeutung eingegangen, dass ein friedfertiger Mensch Friedfertigkeit in seiner Umgebung aktiviert. Aber vollständige Friedfertigkeit wird auch der friedfertigste Mensch nicht in anderen hervorrufen. Wir finden es sogar, dass große Menschen, wie Jesus z.B. – er wird ja als Sohn Gottes, als Manifestation Gottes angesehen – ans Kreuz geschlagen wurde. Er hat eine Menge von Menschen auch gestört. Zwar war es so, dass viele in seiner Gegenwart friedfertiger wurden als vorher. Nicht umsonst hat Jesus die Gegenwart von Zöllnern, von Pharisäern usw. aufgesucht. Aber vor allen Dingen hat Jesus auch versucht, anderen Menschen wirklich auf verschiedenste Weisen zu helfen. Dennoch, er wurde auch verfolgt. Er wurde sogar ans Kreuz geschlagen. Wie ist das zu verstehen? Wie kann es sein, dass Nichtverletzen dazu führt, dass man keine Feindschaft trifft und dennoch jemand wie Jesus und letztlich wie Buddha, wie Gandhi, wie Martin Luther King getötet wurden. Darüber spreche ich dann Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Grundlage ethischen Verhaltens

Yoga Sutra, Fortsetzung 34. Vers, 2. Kapitels Patanjali gibt hier Grundlagen, warum es gut ist, sich ethisch zu verhalten. Er sagt, wenn wir Himsa, Gewalttätigkeit, in uns haben, dann resultiert das in Schmerz und Unwissenheit. Und er sagt, bei Himsa, bei Gewalttätigkeit, ist es egal – vielleicht nicht ganz egal, aber in der Auswirkung ähnlich – ob wir selbst gewalttätig sind, ob wir andere Gewalttätigkeit tun lassen, ob wir negatives Tun billigen oder geschehen lassen. Ob wir es aus Gier verursachen, aus Ärger oder Verblendung. Patanjali erteilt also auch eine Absage, dass wir sagen, „Ja, ich habe es ja nicht selbst getan.“, sondern sein Konzept des ethischen Verhaltens ist sehr umfassend. Wir sollten selbstverständlich nicht andere verletzen, anderen physische Gewalt antun, andere betrügen usw. Wir sollen aber auch nicht andere damit beauftragen. Wir sollen das auch nicht billigend in Kauf nehmen und auch nicht geschehen lassen. Dort ist durchaus die Aufforderung zu Aktivismus, also aktiv tätig zu werden. Wenn wir sehen, etwas ist nicht korrekt, etwas ist nicht o.k., dann ist es, laut Patanjali, auch für einen Yogi ethisch, etwas selbst zu tun. Wir können vielleicht nicht alles in dieser Welt verändern, aber wir können eine Menge verändern. Und daher, schaue auch an diesem Tag, gibt es irgendetwas, was ich vielleicht bisher aus Trägheit geschehen lassen habe. Er sagt auch, durch Gier, Ärger oder Verblendung. Manchmal nehmen wir schlechte Dinge in Kauf, um selbst etwas zu bekommen. Gier. Manchmal tun wir es aus Rache heraus. Wir haben uns über etwas geärgert und deshalb springen wir jemand anderem nicht bei. Deshalb tun wir etwas Schlechtes. Manchmal Verblendung. Aber Patanjali sagt, egal, aus welchem Grund, es führt zu Schmerz, zu Unwissenheit. Daher sollten wir Gutes tun. Wir sollten einschreiten, wenn negatives Tun geschieht. Wir sollten aufpassen, dass wir nicht von Gier beherrscht werden und dass Gier nicht ethisches Verhalten beeinflusst. Wir sollten nicht aus Ärger heraus anderen schaden wollen und wir sollten öfters schauen, handle ich hier aus Verblendung? Über diesen Vers habe ich einige Seiten Kommentar geschrieben in meinem Buch „Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von heute“. Dieses Buch findest du im Buchhandel. Autor: Sukadev Volker Bretz. Du kannst dieses Buch auch über den Yoga Vidya Versand erhalten: www.yoga-vidya.de, dort klicken auf Shop oder Versand. Oder auch in den über 50 Yoga Vidya Stadtzentren. Seminare zum Thema Raja Yoga findest du in den Yoga Vidya Seminarhäusern. Auch diese Programme findest du unter www.yoga-vidya.de Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Früchte negativer Gedanken

Patanjali, Yoga Sutra, Fortsetzung 34. Vers des 2. Kapitels Patanjali sagt, dass negative Gedanken und Emotionen, insbesondere Gewalttätigkeit zu Schmerz und Unwissenheit führen. Yoga will uns frei machen. Yoga will uns zur Erfahrung von unendlicher Wonne führen, zu Ananda. Und will uns zum höchsten Wissen führen, zum Jnana, höchster Weisheit und damit zur Freiheit. Um dort hinzukommen, gilt es, negative Gedanken und Emotionen zu überwinden. Yoga geht davon aus, wir sind alle eins. Es gibt nur ein Bewusstsein. Dieses Bewusstsein manifestiert sich in so vielen verschiedenen Verkörperungen. Jeder ist ein Ausdruck der einen Unendlichkeit. Wenn wir jetzt anderen schaden, schaden wir uns selbst. Und indem wir anderen schaden, trennen wir uns von anderen. Wenn wir so tun, ab ob wir eins wären, können wir diese Einheit tatsächlich auch erfahren. Um zur Einheit zu kommen, ist es wichtig, anderen mit Liebe zu begegnen. Um die höchste Weisheit, die höchste Erfahrung der Einheit zu machen, gilt es, anderen mit Liebe und Verständnis zu begegnen. Hari Om Tat Sat. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Yoga Sutra 2.34

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 34. Vers Das ist ein umfangreicher Vers. Ich werde ihn schrittweise kommentieren. Negative Gedanken und Emotionen, wie Gewalttätigkeit, ob man sie selbst in die Tat umsetzt, andere tun lässt oder negatives Tun billigt oder geschehen lässt, ob durch Gier, Ärger oder Verblendung verursacht, ob mild, mittelmäßig oder stark, resultieren im endlosen Schmerz und Unwissenheit. Deshalb sollte man über das Gegenteil nachdenken. Patanjali gibt hier eine interessante Begründung über Ethik. Warum ist es gut, ethisch zu handeln? Historisch betrachtet hat die Menschheit verschiedene Gründe für ethisches Verhalten gefunden. Einige sagen, Gott hat es geboten. Gott hat uns die 10 Gebote gegeben und wenn man sich nicht an sie hält, wird man von Gott bestraft. „Mein ist die Rache“, spricht der Herr. Wir finden in vielen Religionen die Vorstellung, dass Gott uns die Gebote gegeben hat und er will, dass wir sie einhalten. Wenn wir sie nicht einhalten, werden wir bestraft. Wir kommen in die Hölle, werden krank, Katastrophen ereignen sich usw. Und wenn zu viele Menschen schlecht handeln, dann werden das ganze Volk, die ganze Nation und der ganze Ort bestraft. Dies ist nicht die Begründung, die Patanjali als Begründung gibt ethisch zu handeln, mindestens nicht in diesen Versen. Einige Menschen sagen: Ethik ist notwendig. Die vernunftmäßige Erklärung von Ethik. So wie Kant diese ethische Begründung hat. Wenn alle Menschen tun würden, was ihnen das Unterbewusstsein vorgibt, dann würde endloses Leiden kommen. Es ist vernünftig, ethisch zu handeln. Gesellschaftsvertrag. Montesquieu. Das ist auch eine ähnliche Vorstellung. Zum Wohl des Ganzen entsagt der Mensch seinen Instinkten und deshalb will er sich ethisch verhalten. Aber, damit er sich dauerhaft ethisch verhält, muss er auch bestraft werden, wenn er es nicht tut. Eine andere, interessante Begründung ist eine evolutionsbiologische Erklärung. Der Mensch ist deshalb ethisch, weil es in seinem Gehirn so angelegt ist. Menschen leben traditionellerweise in Familien, in Sippen, in Stämmen zusammen und damit das funktioniert, muss der Mensch ein ethisches Verhalten haben. Von Natur aus hat der Mensch ein ethisches Verhalten. Er hat auch ein aggressives Verhalten, genauso wie ein egoistisches Verhalten, er hat aber auch ein ethisches Verhalten. Und tatsächlich zeigen die Evolutionsbiologie und die Psychologie, dass Menschen dann froh sind, wenn sie sich ethisch verhalten. Das ist ein instinktives Wohlfühlen im ethischen Verhalten. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Überwinde störende Gedanken

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 33. Vers Störende Gedanken können durch das Denken an ihr Gegenteil überwunden werden. Das ist die sog. Pratipaksa-Bhavana-Methode: Das Denken an das Gegenteil oder das Hervorbringen der gegenteiligen Seite hilft störende Gedanken zu überwinden. Ich habe einen Vers übersprungen. Das mache ich in diesen Kommentaren zum Yoga Sutra öfter mal. Das vollständige Yoga Sutra findest du in meinem Buch „Die Yogaweisheit des Patanjali“. Ich lasse oft das weg, was in einem anderen Kontext noch mal wiederholt wird oder was vielleicht sehr philosophisch ist. Jetzt bist du vielleicht gerade neugierig, was im 32. Vers steht. Ich werde es dir trotzdem nicht sagen und dich vielleicht ermutigen, das Buch selbst aufzuschlagen. Es ist nicht allzu kompliziert und in den nächsten Versen komme ich auf den Inhalt des 32. Verses zurück. Störende Gedanken. Denken an das Gegenteil. Vielleicht spürst du irgendwann Ärger. Vielleicht sogar am heutigen Tag. Wenn du Ärger in dir spürst, dann kannst du auch an das Gegenteil denken. Angenommen, du ärgerst dich über einen Menschen. Dann kannst du einen Moment lang innehalten und sagen: „Aha, da ist Ärger in mir und dieser Ärger hat vielleicht sogar einen Grund. Der Kämpfer für Gerechtigkeit wird aktiv.“ Oder: „Der hat sich wieder nicht an Vereinbarungen gehalten.“ Und dann schaust du, „Gibt es in mir noch eine andere Seite? Jemand anderes, der etwas sagt?“ merkst: „Aha, da ist auch Verständnis in mir. Ich weiß ja, der steht unter Stress. Ich habe Mitgefühl.“ Also, zusätzlich zum Kämpfer für Gerechtigkeit ist der Mitfühlende. „Gibt es noch jemanden in mir, der auch dort ist? Ja, derjenige, der die Einheit spürt. Der vielleicht ein Verständnis hat.“ Und indem du so andere Seiten in dir öffnest, wirst du nicht mehr so geprägt von einem störenden Gedanken. Es gibt natürlich auch noch die nächste Möglichkeit. Wenn du ärgerlich bist, sag dir innerlich, „Ich entwickle Gleichmut.“ Oder, „Danke für die Gelegenheit, Gleichmut zu entwickeln.“ Oder, wenn du Angst in dir merkst, kannst du dir sagen, „Ich bin mutig. Ich entwickle Mut. Danke für die Gelegenheit, Mut zu entwickeln.“ Probiere es aus: Was wirkt besser? In dich hineinzuhorchen und zu fragen, „Gibt es eine andere Seite in mir?“ und das, was tief im Inneren in dir drin ist, so stärker werden zu lassen oder es über eine Affirmation, eine Suggestion selbst anzurufen, zu bestärken, hervorzurufen. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Grundregeln des Alltags

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 31. Vers Die Yamas sind Grundregeln, die nicht durch soziale Schicht, Ort, Zeit oder Umstände bedingt sind. Sie gelten für alle Ebenen und bilden das große universelle Gelübde. Ethik ist etwas Relatives. Was in einem Land für richtig gilt, gilt im anderen Land für falsch. Was in einem Lebensalter o.k. ist, ist im nächsten Lebensalter nicht o.k. Wenn ein Kind, das zwei/drei Jahre ist, dich ans Schienbein tritt, ist das nicht weiter tragisch. Wenn das ein 14jähriger macht, ist es wiederum etwas anderes. Aber, obgleich Ethik relativ ist und moralische Vorstellungen unterschiedlich sind, sollte die dahinter stehende Grundmoral letztlich auf den Yamas beruhen. Wir finden dieses ähnlich in allen Weltreligionen. Ob es die 10 Gebote sind, ob es die 5 Yamas sind, ob es Buddhismus, Islam, Judentum, Christentum, Taoismus, Shintuismus ist, man kommt immer auf ähnliche Grundregeln. Die sind daher nicht bedingt durch soziale Kontexte. Wie sie konkret nachher ausgestaltet werden, das ist wieder relativ. Erst einmal gilt, als spiritueller Aspirant sollte unser Umgang mit anderen Menschen von dieser Grundethik ausgehen. Im Umgang mit anderen Menschen gilt Ahimsa, Nicht-Verletzen und damit Liebe. Es gilt Wahrhaftigkeit. Es gilt, anderen nichts wegzunehmen, was ihnen gehört. Es gilt, in ihnen keine Objekte zu sehen. Es gilt, unbestechlich zu sein. Diese sind Mahavratas, große Gelübde, großartige Vorsätze. Es ist auch tatsächlich ein Vorsatz, den wir uns machen können, uns und anderen gegenüber. Ein großes Versprechen: „Mein Verhalten sei geprägt davon, anderen mit Liebe zu begegnen. Möge ich eine positive Kraft im Leben aller Menschen sein. Möge ich wahrhaftig sein gegenüber anderen. Möge ich ihnen Respekt gegenüber geben. Sie anerkennen für das, was sie haben, was sie sind, was sie tun. Möge ich in jedem erkennen, dass er eine Persönlichkeit ist, mit unveräußerlichen Rechten und das jeder ein Recht hat, zu existieren. Und möge ich nicht selbst Objekt und Spielball von anderen sein. Möge ich frei sein. Ich möchte aus diesen Grundsätzen heraus handeln.“ Du kannst gleich selbst überlegen, ob du dir einiges davon jetzt vornehmen willst. Ob du dir vielleicht bewusst vornehmen willst, „Ja, mein Verhalten sei von diesen Grundsätzen geprägt und ich will diese Grundsätze nicht relativieren. Ich will sie nicht aussetzen. Sie sind mein großes Gelübde. Mahavrata, mein großer Vorsatz. Als spiritueller Mensch auf dieser Welt oder einfach als Mensch.“ Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Die Yamas im Raja Yoga Sutra

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 30. Vers „Die Yamas bestehen aus Ahimsa, Satya, Asteya, Aparigraha und Brahmacharya.“ Yama – Empfehlungen für den Umgang mit anderen. Nicht verletzen, Wahrhaftigkeit, Nicht stehlen, Enthaltsamkeit, Unbestechlichkeit. Wenn du mit anderen zusammen bist, verletze sie nicht, sondern handle aus einer Grundlage von Maitri, Freundlichkeit und Liebe. Belüge sie nicht, sei wahrhaftig. Bestehle sie nicht, sei eher großzügig. Sehe in ihnen keine Sexualobjekte, vermeide sexuelles Fehlverhalten, Brahmacharya. Und sei unbestechlich. Lass dich in deiner ethischen Freiheit nicht behindern, durch Gefallen, die andere dir tun. Gerade am heutigen Tag, oder am morgigen Tag, wenn das, was du hörst, du abends hörst, achte besonders darauf. Halte diese Einstellung ein: „Ich will Menschen, mit denen ich zu tun habe, mit Freundlichkeit begegnen. Ich will wahrhaftig sein. Ich will ihnen nichts wegnehmen. Ich will in ihnen keine Objekte sehen. Und ich will mich auch nicht bestechen lassen.“ Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Yoga Sutra, 27. Vers, 2. Kapitel „Erleuchtung, wahres Wissen, Selbstverwirklichung wird in sieben Stufen erreicht.“ 28. Vers „Durch die Übung der verschiedenen Stufen des Yoga, verschwinden die Unreinheiten, das Licht des Wissens erstrahlt und es entsteht ununterbrochenes Unterscheidungsvermögen.“ Ein paar Verse vorher hat Patanjali gesagt, das Mittel zur Befreiung ist die Überwindung der Unwissenheit durch Viveka Khyati, ungebrochenes Unterscheidungsvermögen. Wie entwickelst du Unterscheidungsvermögen? Nicht nur, indem du dich nur fragst: „Wer bin ich?“ Patanjali erteilt hier einem reinen Jnana-Yoga-Weg eine gewisse Absage. Natürlich, für manche Menschen mag das reichen. Manche Menschen fragen, „Wer bin ich?“, erkennen ihr Selbst und sind frei. Lösen sich von Verhaftungen, von Mögen und Nicht-Mögen. Aber für die Mehrheit der Menschen reicht das nicht. Die Emotionen kommen, die Wünsche kommen, die Begierden kommen, die Samskaras, die Eindrücke im Unterbewusstsein kommen und das hält einen von der Unterscheidungskraft ab. Und so gilt es, die Stufen des Yoga zu erklimmen. In den nächsten Versen spricht Patanjali über die acht Stufen des Yogas, über die verschiedenen Yamas und Niyamas. Diese gilt es zu üben. Wenn man diese übt, dann verschwinden Unreinheiten. Verschiedene Unreinheiten, die uns davon abhalten, unsere wahre Natur zu erkennen. Die verschiedenen Stufen des Yoga enthüllen das Licht des Wissens, also Jnana Dipti. Letztlich, geben uns Zugang zur Intuition. Man sagt so oft: „Höre auf deine Intuition!“ Wenn aber unser Geist nicht gereinigt ist, ist das, was sich aus Intuition ausgibt, häufig nur Emotion. Oder, Emotion ist ja nichts Falsches, aber Instinktives. Auch das kann richtig sein, es kann aber auch falsch sein, ist aber nicht das Licht des intuitiven Wissens. Durch Übung von Yoga, durch die Praktiken, die man übt, kommt das Licht des Wissens und dadurch kommt die Möglichkeit und die Fähigkeit, zu echtem, dauerhaftem Viveka, Unterscheidungsvermögen und dann zur Erkenntnis des Selbst und Überwindung jeglicher Unwissenheit. Yoga Sutra, 2. Kapitel, 29. Vers „Die acht Stufen des Yogas sind Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana und Samadhi.“ Ich nehme an, die meisten der Zuhörer kennen diese acht Stufen. Ich werde sie ja die nächsten Tage weiter erläutern. Acht Angas, acht Glieder und „Anga“ ist etwas anderes als eigentlich „Stufen“. Es sind acht Teile des Yoga. Wir können sie alle üben. Vielleicht mit Ausnahme von Samadhi. Wir üben all diese verschiedenen Teile des Yoga und dadurch verschwinden Unreinheiten, Licht des Wissens erstrahlt und ununterbrochenes Unterscheidungsvermögen kommt, wie Patanjali im vorigen Vers gesagt hat. Hier beginnen also konkrete Übungen, die wir machen können. Dinge, die wir umsetzen können. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Viveka Khyati

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 26. Vers „Das Mittel, Avidya, Unwissenheit, zu überwinden, ist Viveka Khyati, ungebrochenes Unterscheidungsvermögen.“ Immer wieder übe die Unterscheidung zwischen dem Selbst und dem Nicht-Selbst, zwischen dem Ewigen und dem Nicht-Ewigen, dem Freudevollen und dem Leidvollen. Der Körper, das bist du nicht. Du beobachtest den Körper. Die Emotionen, du bist nicht die Emotionen. Du beobachtest die Emotionen. Du bist nicht die Persönlichkeit. Du bist das Bewusstsein dahinter. Werde dir dessen immer wieder bewusst. Körper, Geist, Persönlichkeit sind wie die Mittel, mit denen du in dieser Welt handelst, sind wie Fahrzeuge oder Raumanzüge oder wie Persona, wie Masken, durch die du in dieser Welt lebst. Und so, wie wenn du auf den Mars gehen würdest, deinen Raumanzug tragen müsstest, musst du in dieser Welt diesen Körper tragen. Aber wenn du im Raumanzug bist, bist du dir öfters bewusst, dies ist ein Raumanzug, das bin ich nicht. So ähnlich, du bist im Raumanzug, mit dem du auf der Erde leben kannst, nennt sich Körper. Du bist nicht dieser Körper. Erkenne das immer wieder. Tief im Inneren weißt du, du bist ewig, du bist unendlich. Aber alles in dieser Welt ist vergänglich. Daher, sei dir immer wieder bewusst, was alles vergänglich ist und lerne es, dich nicht daran zu verhaften. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Überwindung der Unwissenheit

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 25. Vers „Durch das Überwinden der Unwissenheit verschwindet die Verbindung von Purusha und Prakriti und der Sehende erreicht die Befreiung.“ Wie kommen wir zur Befreiung? Wie kommen wir zur unendlichen Wirklichkeit? Patanjali gibt in den vier Kapiteln immer wieder andere Weisen, wie wir hinkommen. Es gibt viele Mittel zur Befreiung. Und ein Mittel, das er hier nennt, ist Überwindung der Unwissenheit. Durch Unwissenheit, Avidya, halten wir das Vergängliche, den Körper, die Emotionen, die Gefühle, die Persönlichkeit für das Unvergängliche, das Selbst. Wir halten das Nicht-Freudevolle für das Freudevolle. Wir halten das Unreine für das Reine. Diese Unterscheidung gilt es immer wieder zu üben. Davon spricht Patanjali im 26. Vers. Das Mittel, Avidya zu überwinden, ist Viveka Khyati, ungebrochenes Unterscheidungsvermögen. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Yoga Sutra 2.24

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 24. Vers „Die Ursache der Verbindung von Purusha und Prakriti ist Avidya, die Unwissenheit.“ Nachdem Patanjali in den letzten Versen so optimistisch gesprochen hat über den Sinn, warum es gut ist, in der Welt zu sein, warum wir überhaupt hier sind, nämlich um Erfahrungen zu machen, um unsere Kräfte zu entfalten, um befreit zu werden, sagt er jetzt und relativiert er seine vorigen Aussagen, „Und letztlich ist alles die Ursache Unwissenheit.“ Das ist auch etwas Interessantes. Um Erfahrungen in der relativen Welt machen zu können, müssen wir vergessen, dass wir eins mit dem Unendlichen sind. Das wir dieses unendliche Bewusstsein sind. Und wenn wir aus dieser Relativität herauskommen wollen, dann gilt es, Avidya zu überwinden. Um Avidya überwinden zu können, ist es auch wichtig, erstmal wichtige Erfahrungen in der Welt gemacht zu haben, Bhoga. Es ist wichtig, die Kräfte in uns und in unserer Natur zu erkennen. Wirklich starke, mutige Menschen zu werden. Und dann können wir, nachdem wir so spielerisch die Aufgaben dieser Inkarnation bewältigt haben oder angegangen sind, kraftvoll unser Leben gestaltet haben, dann gilt es, daran nicht verhaftet zu sein. Über die Unwissenheit der Identifikation hinauszuwachsen. Zu erkennen, „Ich bin das unsterbliche Selbst. Ich bin der Atman.“ Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Bewusstsein und Welt

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 23. Vers Patanjali schreibt: „Der Zweck der Verbindung von Purusha und Prakriti, also von Bewusstsein und Welt, ist, dass Purusha, Bewusstsein, seine wahre Natur erlangt und die Kräfte erkennt, die in ihm und in Prakriti liegen.“ Patanjali ist ja in diesen Versen dabei zu erklären, warum wir überhaupt in der Welt sind. Was ist der Sinn dabei, in dieser Welt zu sein? Er sagt hier zunächst: Damit wir Bewusstsein unserer wahren Natur erlangen und die Kräfte erkennen, die in uns und in Prakriti liegen. Also zum einen sind wir in die Welt gekommen, um nachher wieder in unsere wahre Natur zurückzukommen. Das mag dir jetzt sinnvoll erscheinen oder nicht, aber es macht sicherlich das Leben selbst sinnvoll: Was auch immer jetzt geschieht, ist dazu da, dass du wachsen kannst, dass du deine wahre Natur erfahren kannst. Natürlich ist „wachsen“ auch nur bedingt richtig, denn Purusha, deine wahre Natur, ist jetzt schon vollkommen, braucht also nicht zu wachsen. Nur, es gilt, sich dieser Natur immer mehr bewusst zu werden. Die Dinge geschehen, damit du dir deiner wahren Natur bewusst wirst. Eine zweite interessante Aussage: Damit du die Kräfte erkennst, die in dir und in der Natur liegen. Raja Yoga heißt ja königlicher Yoga. Raja Yoga ist nicht der Yoga der Trägheit, nicht der Yoga des Zurückziehens aus der Welt. Es ist nicht der Yoga der Feigheit und der Angst, sondern der königliche Yoga. Und Patanjali, fast ganz modern, sagt, ein Sinn der Welt ist, seine Kräfte zu entfalten. Schaue also, was noch alles in dir drin steckt. Und schaue, wie du es entfalten kannst. Suche immer wieder neue Herausforderungen. Laufe nicht weg vor äußeren Herausforderungen. Wenn du z.B. Yogalehrer bist, und du hast die Gelegenheit vor 50 oder 100 oder 1000 Menschen zu sprechen, dann lehne nicht ab im Sinne von, „Ja, das ist mir jetzt zuviel Aufwand“, sondern heiße die Chance willkommen. Wenn du die Chance für beruflichen Aufstieg bekommst, nimm sie wahr. Wenn eine neue Herausforderung auf dich wartet, gehe sie aktiv an und suche auch neue Herausforderungen. Schaue, was in dir alles angelegt ist und wie du es weiter entfalten kannst. Das ist einer der Zwecke der Verbindung von Purusha und Prakriti. Natürlich, sollst du es auch nicht übertreiben. Zuviel zu machen ist auch nicht gut. Es gibt auch Burnout-Syndrom, und du musst mit deinen Kräften haushalten lernen. Meine Beobachtung ist aber, dass viele spirituelle Aspiranten eher eine Neigung haben, sich etwas zurückzuziehen. Also ihr Leben weniger aktiv zu gestalten, als sie es gemacht haben, bevor sie mit Yoga begonnen haben. Dies ist nicht im Sinne von Patanjali. Yoga will dir Kraft geben, will dir Energie geben, Zugang zu inneren Talenten und damit kannst du dein Leben aktiver gestalten, du kannst deine Kräfte entfalten und es auf diese Weise genießen, tätig zu sein. Es ist etwas Schönes, deine Kräfte zu entfalten. Es ist etwas Schönes zu schauen, was es im Universum alles zu tun gibt. Aber auch daran solltest du nicht verhaftet sein. Ein zweiter Grund der Verbindung von Purusha und Prakriti ist ja, zur Befreiung hin zu kommen. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Shivaratri – Neue Vorsätze fassen

Om Namah Shivaya Guten Morgen! Morgen Nacht ist Shivaratri, die heilige Nacht von Shiva, und weil Shivaratri ein ganz besonders großartiges Fest ist, wird es in Indien auch mehrere Tage vorher schon gefeiert, und auch wir können uns schon so ein bisschen darauf einstimmen. Wir haben ja heute deshalb schon etwas mehr „Om Namah Shivaya“ gesungen, und wir haben „Brahma Murari“ gesungen. Ich möchte euch so ermutigen, zwischendurch am Tag das Mantra „Om Namah Shivaya“ zu wiederholen. Vielleicht auch mal darüber nachzudenken, ob es irgendetwas in eurem Leben gibt, was geändert gehört, was transformiert gehört: Gibt es irgendetwas, was ich mir vornehmen will, etwas, was ich vielleicht loslassen kann? Gibt es irgendetwas, wo ich bisher daran hänge und dabei meine spirituelle Entwicklung aufhalte? Swami Sivananda schreibt ja in einem seiner Bücher über die großen Hindernisse des Aspiranten, dass dazu auch gehört, wenn man alte Vorstellungen und Identifikationen festhält, auch Vorstellungen darüber, was auf dem spirituellen Weg unbedingt sein muss. Und als Antidot hat er immer wieder gebraucht, man soll offen sein. Und so könnt ihr auch überlegen, ob es vielleicht irgendwelche Vorstellungen gibt, die euch aufhalten, und ob es vielleicht irgendwelche Möglichkeiten gibt, diese festen Vorstellungen loszulassen. Natürlich, hohe Ideale sollte man behalten, denen sollte man treu sein, und dann kann man aber schauen, ob es dort irgendetwas gibt, wo sich Dinge manifestiert haben, verfestigt haben, die vielleicht nicht so ganz angebracht sind? Shiva gehört ja auch zum Aspekt von Entsagung. Allerdings, und das ist auch das Interessante, heißt der Ausdruck „Shiva“ wörtlich „der Gütige und der Liebevolle“. Das heißt, dieser Aspekt der Entsagung ist gütig und liebevoll, es geschieht nicht mit Brutalität. Obgleich dieser Aspekt auch dabei ist: Es ist ja jetzt bald Frühling – auch wenn es heute erstmal wie Winter draußen ausschaut, wir haben immerhin durchschnittlich einen Millimeter Schnee gerade. – Also wenn der Trieb aus der Erde kommt, dann ist das vermutlich für den Trieb erstmal schwierig. Er muss das wohlbehütete Erdreich verlassen, und dann kommt er raus und da ist es mal heiß und mal kalt, mal dunkel, mal hell. Ist also erstmal was Neues und dann muss aus dem Trieb irgendwann die Knospe kommen. Und dann, wenn die Knospe sich öffnet, müssen einige Schalen dort aufgebrochen werden, und dann sieht es erstmal so ein bisschen zerknautscht aus, mindestens bei manchen Blumenarten, und dann erblüht die volle Blüte. Und so ist manchmal das Loslassen von dem ein oder anderen nötig, damit sich der Keim aus der Zwiebel dort hoch begeben kann, damit der Keim aus der Erde kommen kann, damit die ersten Blätter kommen können, damit die Knospe kommen kann, damit die Knospe sich öffnen kann, damit die Blüte sich entfalten kann, und damit nachher der Samen entstehen kann. Zu diesem inneren Wachstum sollte man als spiritueller Aspirant immer bereit sein, und dazu ist Shivaratri sicher eine besondere Gelegenheit des Nachdenkens. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Yoga Sutra 2.20

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 21. Vers „Das Gesehene ist für den Sehenden da.“ Der Sehende ist der Purusha, das Gesehene ist die Prakriti. Das Gesehene ist das, was wir jetzt erfahren. Der Sehende, das sind wir. Warum geschieht das, was uns geschieht? Es geschieht auch, damit wir die Erfahrungen machen, die wir brauchen, um zu wachsen. Was uns geschieht, ist dazu da, damit wir die richtigen Lektionen machen, damit wir zur Befreiung kommen. Gehe davon aus, dass alles, was dir heute oder morgen geschieht, irgendwie für dich gut ist. Dass dein Schicksal eine Chance ist. Dass das Leben eine Schule ist. Natürlich darfst du daraus jetzt keinen Beziehungswahn machen. Das ist ein psychologischer Ausdruck dafür, wenn Menschen alles auf sich beziehen. Nicht unbedingt fällt ein Stein von einem Gebäude herunter, nur um dir eine Botschaft zu vermitteln. Wenn zwei Menschen sich unterhalten, dann unterhalten sie sich nicht unbedingt über dich. Das ist ein Beziehungswahn und du musst aufpassen, dass du spirituelle Weisheit nicht so interpretierst, dass du in eine psychische Krankheit kommst. Es gibt so viele andere Menschen und das Universum ist auch für ihre Entwicklung da. Nur das, was dir geschieht, das ist eine Herausforderung, an der du wachsen kannst. Und in diesem Sinne: Das Gesehene ist für den Sehenden da. Wenn du das nächste Mal etwas verlierst, und du fragst dich: „Warum verliere ich das?“, dann sage dir: „Damit ich daran wachse.“ Das nächste Mal, wenn du eine Erkältung bekommst und du fragst dich: „Warum ich?“, sage dir: „Damit ich daran wachse.“ Das nächste Mal wenn du kritisiert wirst, obgleich du das doch eigentlich nicht verdienst, sage dir: „Damit ich daran wachse.“ Nur, wie wächst du daran? Du kannst daran wachsen, indem du dich mehr bemühst. Du kannst daran wachsen, indem du loslässt. Du kannst daran wachsen, indem du weitermachst. Die Einstellung, dass alles dazu da ist, dass du daran wächst, sagt dir noch nicht, wie du dich nachher verhalten sollst. Es ist nur eine Grundeinstellung, die dir hilft, das Leben erfüllter zu erleben. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Die Zustände der Gunas

Yoga Vidya, tägliche Inspirationen, präsentiert von www.yoga-vidya.de. Mein Name ist Sukadev und ich bin dabei, über das Yoga Sutra zu sprechen. Im 2. Kapitel, 19. Vers. Einiges von dem, was ich lese, findest du in ähnlicher Form in meinem Buch „Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von heute“. Dieses Buch bekommst du im Buchhandel, in den vielen Yoga-Vidya-Stadtzentren und du kannst es auch im Yogaversand beziehen. Den Link für den Versand findest du auf der Homepage www.yoga-vidya.de. Keine Angst, dieser Vorspann kommt nur ab und zu mal. Aber ein bisschen Information muss auch sein, und die vielen Dinge, die du in diesem Podcast hörst, kannst du natürlich besonders vertiefen, wenn du in einem Buch nachliest oder noch mehr, indem du ein Seminar über Raja-Yoga besuchst, welches du in den Yoga-Vidya-Zentren regelmäßig mitmachen kannst. Also jetzt 19. Vers, 2. Kapitel, Yoga Sutra „Die Zustände der drei Gunas sind grob, fein, manifest und unmanifest.“ Es gibt drei Gunas: Sattwa, Rajas und Tamas. Tamas – träge, Rajas – unruhig, Sattwa – rein. Sattwa lässt Glück durchstrahlen. Sattwa hilft, dass die Wonne des Selbst durchstrahlen kann. Ein Aspekt von spiritueller Evolution ist, Sattwa zu erhöhen. Je mehr du dein Leben sattwig gestaltest, umso näher kommst du der Erfahrung des Selbst. Sattwa heißt, dass du auf die Nahrung achtest. Natürlich heißt das, nach Möglichkeit keinem Lebewesen zu schaden für die Nahrung. Also vegetarisch zu leben. Sattwige Nahrung heißt dann auch vollwertig zu leben und auf das zu verzichten, was deinen Geist unruhig und träge macht. Du kannst jetzt auch schon überlegen: „Könnte ich vielleicht meine Ernährung heute etwas sattwiger machen?“ Sattwa hat auch Auswirkungen auf deine Zimmergestaltung. Wie ist dein Zimmer? Sind die Dinge, die du dort hast – egal ob es jetzt ein Büro ist oder ein Schlafzimmer oder ein Wohnzimmer – ist es so, dass es meinen Geist erhebt? Sind die Farben so, dass sie meinen Geist erheben? Sind meine Schmuckgegenstände so, dass sie mein Herz öffnen? Habe ich einiges, was mich an Gott erinnert? Schau dir das an und leite notwendige Änderungen ein. Sattwige Sprache. Sprichst du sattwig oder gebrauchst du Schimpfworte, gebrauchst du Ausdrücke, die dich oder andere eher herunterziehen. Es ist heute so üblich, einfach unreflektiert Ausdrücke zu gebrauchen, die eben nicht den Geist erheben. Lerne es, auch deine Sprache sattwig zu gebrauchen. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Erfahrung und Befreiung

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 18. Vers, Fortsetzung Der letzte Teil dieses 18. Verses heißt: „Dieses Universum existiert zum Zweck der Erfahrung und der Befreiung, also für Bhoga und Apavargha.“ Wir sind in dieser relativen Welt, um Erfahrungen zu machen. Um das zu tun, was wir irgendwo wünschen. Bhoga heißt durchaus Erfahrung, es heißt auch Vergnügen. Eine Interpretation von Patanjalis Yoga Sutra ist, dass alle unsere Wünsche irgendwann auch in Erfüllung gehen müssen. Glücklicherweise müssen sie nicht alle auf der physischen Ebene in Erfüllung gehen. Manche unserer Wünsche können auch auf einer feinstofflichen Ebene, z.B. im Traum oder in der Vorstellung, in Erfüllung gehen. Vielleicht sogar manche in der Astralwelt zwischen zwei Welten oder zwischen zwei Leben. Es ist jetzt nicht erheblich, ob du daran glaubst oder nicht. Aber es ist in jedem Fall etwas, was für den Alltag wichtig ist. Es ist ganz okay, wenn du auch Vergnügungen suchst und vor allen Dingen ist es gut, dass du verschiedene Erfahrungen suchst. Das Universum ist dazu da, dass du Dinge erfährst, dass du Neues erfährst, dass du neugierig bist, dass du immer wieder Neues zu erfahren wünschst. Das ist eines der Dinge, die mich immer bei großen Meistern faszinieren. Die haben eine Neugier. Die wollen Neues erfahren. Sei es, sie wollen die Menschen, mit denen sie zu tun haben, genauer verstehen. Sie sind fasziniert von neuen technischen Errungenschaften. Oder fasziniert von der Natur. Fasziniert von Vögeln. Sie sind immer bereit, sich auf Neues einzulassen. Dafür ist das Universum auch da. Auch, dass man seine eigenen Kräfte dabei entwickelt. Es gilt, nicht stehen zu bleiben, sondern voranzuschreiten, sich nicht zu sehr zurückzuziehen, sondern zu gestalten. Erfahrungen zu machen ist einer der Gründe, weshalb wir auf dieser Welt sind. Als zweites geht es natürlich um Apavargha, Befreiung, um spirituelle Entwicklung, um Evolution. Die Erfahrungen, die uns geschehen, helfen uns zu wachsen. Man kann nicht auf dieser Welt sein, ohne zu lernen. Irgendwie wachsen wir. Egal in welchem Alter. Wir können dieses innere Wachsen aber auch beschleunigen, insbesondere können wir es bewusst gestalten. Indem du dir bewusst machst, dass das, was geschieht auch dazu da ist, dass du spirituell wächst, bekommst du eine innere Kraft. Und indem du von dieser Lebenseinstellung ausgehst – dass das Leben eine Schule ist, Schicksal eine Chance ist – kannst du besser leben. Wenn du in die Schule gehst und dabei weißt, irgendwie ist es gut für dich, hast du eine andere Einstellung, als wenn du in die Schule gehst und denkst, alles ist sinnlos. Wenn du also in diesem Leben bist und weißt, alles was auf dich zukommt, hilft dir, spirituell zu wachsen, hilft dir, in deiner Persönlichkeit zu wachsen, hilft dir, zum Höchsten zu kommen, dann kannst du dieses Universum wirklich genießen. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Yoga Sutra 2.17

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 17. Vers „Die zu vermeidende Ursache des Leidens ist die Identifikation des Sehers mit dem Gesehenen.“ In diesem Vers hebt Patanjali das im 16. Vers Gesagte auf eine andere Ebene. Dort hieß es ja, künftiges Leid sollte vermieden werden. Die Ursache von jedem Leiden ist die Identifikation des Sehers mit dem Gesehenen. Bewusstsein, Purusha, Drashtri – das ist unsere wahre Natur. Deine wahre Natur ist Sat-Chid-Ananda, Sein, Wissen und Glückseligkeit und dort ist Freude. Aber wenn du dich identifizierst mit dem Gesehenen, dann gibt es Leiden. Es gibt verschiedene Grade der Identifikation. Du kannst dich identifizieren mit deinem Auto oder deinem Fahrrad und sagen: „Das ist mein Auto, mein Fahrrad.“ Wenn du dich identifizierst und du findest Kratzspuren an deinem Auto oder dein Fahrrad hat einen Platten, dann bist du traurig und leidhaft. Wenn du dich damit nicht identifizierst, dann siehst du, dass das Auto einen Kratzer hat. Jetzt muss ich nur überlegen, rentiert es sich, diesen zu beseitigen, und das Auto lackieren zu lassen, oder wenn mein Fahrrad einen Platten hat, okay, dann pumpe ich den Reifen auf oder schaffe mir einen neuen Reifen an. Identifikation führt zu Leiden. Wenn du dich identifizierst mit deiner Arbeit, mit deiner Arbeitsstelle, daraus dein ganzes Selbstwertgefühl bekommst, und dann geht deine Firma pleite, dann bist du in großem Leiden. Wenn du dich nicht damit identifizierst und du verlierst deine Arbeitsstelle, dann freust du dich, dass ein neuer Aspekt deines Lebens beginnt. Vielleicht gibt es eine Weile der Jobsuche. Vielleicht gibt es die demütigende Erfahrung, dass du nicht so gleich angenommen wirst. Vielleicht musst du eine Weile auf Stütze angewiesen sein. Auch das ist dann eine karmische Lektion, die du annehmen kannst. Dann engagiere dich weiter. Vielleicht ist das die neue Herausforderung, deinem Leben eine neue Wende zu geben. Und dann beginne etwas Neues mit neuem Elan. Die zu vermeidende Ursache des Leidens ist die Identifikation des Sehers mit dem Gesehenen. Wenn du gerade heute merkst, dass du dich mit irgendetwas identifizierst, dann versuche, dich davon zu lösen. Bemerke, wie sehr du dich mit Kleidung, mit Besitz, mit deinem MP3-Player oder mit deinem Computer identifizierst. Wie sehr du dich identifizierst mit deiner Wohnungseinrichtung, mit deinem Job, mit deinem Schreibinstrument oder was auch immer es ist und lerne zu erkennen, „Ich bin das unsterbliche Selbst. Ich bin nicht das Gesehene.“ Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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