Sukadev Bretzs Beiträge (5602)

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Wie du jederzeit entspannen kannst

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es noch einmal um die Yoga Sutra, Kapitel 2, dieses Mal Vers 47: Die Asana wird durch das Loslassen von Spannungen und Meditation auf das Unendliche gemeistert. Im vorigen Vers hat Patanjali gesagt, dass die Asana fest und angenehm sein soll. Das ist der erste Schritt. Wenn du dann fest und angenehm sitzt, dann lässt du los, indem du zum Beispiel gedanklich durch den Körper gehst und auf diese Weise alle Körperteile entspannst. Zum Teil kommt die Entspannung schon allein dadurch, dass du die Körperteile bewusst wahrnimmst. Durch Wahrnehmen eines Körperteils, vor allem ein absichtsloses Wahrnehmen, wird dieser Körperteil entspannen. Zum Teil kannst du auch bewusst die Muskeln entspannen, einfach, indem du es willst. Und manchmal hilft auch eine Affirmation, so wie du es ja auch im Hatha Yoga kennst. Bei der Tiefenentspannung kannst du jedem Körperteil den Befehl geben, sich zu entspannen. Durch die Affirmation führt das Unterbewusstsein den Befehl aus und entspannt. Das ist eine der Möglichkeiten, wie du eine Meditation einleiten kannst. Erst setzt du dich ruhig hin, dann achtest du darauf, dass du gerade sitzt und eine Stellung findest, die angenehm ist, als nächstes lässt du ganz los. Du entspannst den Körper von unten nach oben, sei es durch das Spüren, durch willkürliches Loslassen von Spannungen oder indem du die Kraft des Unterbewusstseins nutzt und den Körper bittest, die Körperteile zu entspannen. Sage dir zum Beispiel: „Ich entspanne die Füße. Ich entspanne die Waden. Ich entspanne die Oberschenkel.“ Das kannst du sogar jetzt machen, weil du dich vermutlich gerade nicht in tiefer Meditation befindest. Während du sitzt, kannst du bewusst deinen Körper entspannen und bestimmten Körperteilen eine Affirmation geben. Sage dir: „Ich entspanne die Schultern. Ich entspanne die Nackenmuskeln. Ich entspanne die Kiefergelenke. Ich entspanne die Augen. Ich freue mich auf einen wunderschönen Tag.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Warum Bewegungslosigkeit wichtig ist

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es noch einmal um die Yoga Sutra 2. Kapitel, 46. Vers. Patanjali schreibt dort: „Sthirasukhamasanam - Die Asana sollte fest und angenehm sein.“ Asana - Das ist natürlich auch die Hatha Yoga Asana. Asanas sind die Stellungen im Hatha Yoga. Und das klassische Hatha Yoga bedeutet, dass die Asanas wirklich ruhig gehalten werden. Es gibt ja heutzutage eine Menge von modernen Yoga Richtungen, die mit Sprüngen und Flow verbunden sind, bei denen man von einer Asana in die andere hineinrutscht. Diese mögen auch ihren Sinn und ihren Zweck haben. Im klassischen Hatha Yoga bleibt man aber immer ruhig in einer Asana. Alles andere sind Vorübungen. Die echte Asana ist ruhig, egal ob es Kopfstand ist oder Schulterstand, ob es die Vorwärtsbeuge oder die Kobra ist. Es ist wichtig, eine Weile ruhig und bewegungslos in der Asana zu bleiben. Auch, wenn es irgendwo juckt. Je länger man bewegungslos in einer Asana ist, umso tiefer sind die Wirkungen. Patanjali wird im übernächsten Vers erklären, warum. Wenn du in eine Asana gehst, bleibe mindestens zehn Atemzüge vollkommen bewegungslos darin. Denn Bewegungslosigkeit ist in einer von zwei wichtigen Aspekten in den Hatha Yoga Asanas. Der zweite Aspekt ist Sukha, Entspannung. Es gibt zwar Asanas, die recht anstrengend sein können, zum Beispiel die Heuschrecke, Shalabasana, oder vielleicht auch der Skorpion. Aber auch, wenn du in einer anstrengenden Asana bist, halte sie eine Weile und strenge nur die Körperteile an, die du tatsächlich brauchst. Körperteile, die du in dem Moment nicht unbedingt brauchst, kannst du loslassen und entspannen. Auch das ist eine Grundhaltung im klassischen Hatha Yoga. Die Stellung bewegungslos zu halten und dabei zu entspannen. Anstrengende Asanas leicht werden zu lassen. Diese Grundhaltung kannst du auch im Alltag haben. Bleibe beständig, aber doch heiter und entspannt bei allem, was du tust. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Wie du das Gayatri Mantra nutzen kannst

Om Namah Shivaya. Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Wie manche von euch vielleicht wissen, haben wir momentan eine 108-stündige Yajna in Bad Meinberg. Yajna ist eine Feuerzeremonie. Dabei wird ein bestimmtes Mantra wiederholt, das die meisten von euch kennen: das Gayatri Mantra. Om Bhur Bhuvah Swah Tat Savitur Varenyam Bhargo Devasya Dhimahi Dhiyo Yo Nah Prachodayat Das Gayatri Mantra ist eine Anrufung der göttlichen Kraft in seiner abstrakten Form. Im Yoga kennen wir die Verehrung von Gott in reiner, abstrakter Form. Aham Brahma Asmi - Ich bin Brahman. Oder Satchidananda Swarupoham - Meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit. Oder Prajnanam Brahman - Bewusstsein überall, das ist Brahman, das Unfassbare. Man kann Gott als persönlichen Gott verehren. Wir können Gott als Jesus verehren und uns an Jesus wenden. Wir können uns an Gott als Krishna wenden. Oder an Gott als Gott Vater oder Mutter und wir können uns an Gott als das Licht wenden. Das ist so ein Mittelding zwischen abstrakt und konkret – das Licht. Wir können sagen: „Oh kosmische Lichtenergie, bitte erleuchte mich“, ohne uns dabei ein lebendes Wesen vorzustellen. Das Gayatri Mantra funktioniert auf der Ebene. Da heißt es zunächst einmal: „Om Bhur Bhuvah Swah - Oh göttliches Licht, Du hast die ganze Welt geschaffen mit deinem Licht, die physische Welt, die Astralwelt und die Kausalwelt. Letztlich, die ganze Welt ist nichts anderes als Licht.“ Das hat durchaus Ähnlichkeit mit der modernen Physik, in der wir sagen, dass alles Energie ist. Licht ist nichts anderes als Schwingung. Materie ist nichts anderes als Schwingung. Und es gibt keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen Licht und physischer Materie. Mit Hilfe der heutigen Physik können wir verstehen, wenn die Yogis sagen, dass alles letztlich aus einer einzigen Lichtenergie geschaffen ist. Wir können auch zur physischen Welt, zur Welt unserer Gedanken, zu den Emotionen und zur Welt, die jenseits von Gedanken und Emotionen ist: „Wir verehren Dich. Wir meditieren über Dich. Wir stimmen uns auf Dich ein.“ Dann heißt es noch im Gayatri Mantra: „Bitte erleuchte unseren Intellekt, damit wir zur höchsten Wahrheit kommen.“ Das sind im Grunde genommen drei Schritte, die wir auf dem spirituellen Weg machen. Zum einen erkennen wir, dass das Göttliche und das Bewusstsein hinter allem ist und dass es sich als das, was da ist, manifestiert. Mit anderen Worten, das, was hier in diesem ganzen Universum ist, das ist nicht nur Materie sondern eine Manifestation vom Göttlichen. In dieser Form können wir das Materielle verehren. Wir können darüber meditieren. Wir können unser Herz öffnen und die Liebe überall spüren. Und dann können wir darum bitten, dass wir tatsächlich zu dieser höchsten Erfahrung kommen. In dieser Hinsicht hat das Gayatri Mantra eine sehr starke Kraft. Indem wir es wiederholen, spüren wir die Gegenwart überall, wir bekommen innere Demut und bitten darum, dass wir zur höchsten Verwirklichung kommen. Daraus kann man auch ein Lebensmotto machen. Wir können auf der physischen Ebene alles tun, was nötig ist, aber dabei im Hinterkopf behalten, dass das Physische nur ein Ausdruck einer höheren Wirklichkeit ist. Wir können uns vornehmen, alles mit Liebe zu verehren und wir können darum bitten, dass dies unsere beständige Erfahrung werden möge. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Ayurveda Typen: Vata, Pitta und Kapha

Auf den Ayurveda Seiten findest du einen tollen Beitrag zu den Ayurveda Typen Vata, Pitta und Kapha. Parvati Burbach hat geschrieben über die körperlichen, emotionalen, geistigen und auch spirituellen Aspekte von jedem Dosha. Schaue dir den Artikel an - vielleicht erfährst du etwas Neues über dich oder deine Mitmenschen. http://www.yoga-vidya.de/ayurveda/ayurveda-typen/charakteristika-der-ayurveda-typen-vata-pitta-kapha.html
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Wie du Asana im Alltag üben kannst

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute schreibe ich noch einmal etwas über die Yoga Sutra 2. Kapitel, 46. Vers von Patanjali. Er schreibt dort: „Sthirasukhamasanam - Die Asana sollte fest und bequem sein.“ Das nächste Mal, wenn du meditierst, bemühe dich ganz besonders, aufgerichtet zu sein. Sthira heißt fest, aber auch aufgerichtet. Gerade Menschen, die regelmäßig meditieren, sollten immer wieder darauf achten, denn es gibt viele Menschen, die haben eine Neigung dazu, nach Monaten oder Jahren der Meditation, langsam in der Sitzhaltung lasch zu werden und einzusinken. Daher, bemühe dich, gerade zu sitzen. Und sorge auch dafür, dass die Sitzhaltung sukha ist, also angenehm und bequem. Lasse sie aber auch nicht zu bequem werden, denn sonst kann es sein, dass dein Geist träge wird. Es ist bei der Meditation besonders wichtig, aufrichtig und bewegungslos zu sein. Ganz besonders für Anfänger. Viele Anfänger in der Meditation haben eine Neigung, sich zu bewegen, wenn es irgendwo juckt, die Augen zu öffnen, wenn irgendwo etwas hörbar ist, zu schauen, was dort gerade los ist. Dann ist es eine große Hilfe, sich vorzunehmen, einfach ruhig sitzen zu bleiben, egal, was passiert und entspannt zu bleiben, egal, was äußerlich hörbar ist. Diese Grundhaltung kann auch eine Haltung im Alltag sein. Du hast eine gewisse Festigkeit und Ruhe, du bleibst gelassen, egal was passiert. Asana heißt Haltung. Das kann eine körperliche Haltung aber auch eine geistige Haltung sein. Es ist die Haltung einer inneren Beständigkeit, die Haltung einer gewissen Heiterkeit und Freude. Das alles ist mit Sukha gemeint. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Die Bedeutung von Asana

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute will ich einen Satz aus der Yoga Sutra interpretieren. Darin heißt es im Kapitel 2, 46. Vers: Die Asana sollte fest und bequem sein. Das Wort „Asana“ kann man auf zwei Weisen interpretieren. Asana ist zum einen die Sitzhaltung, zum anderen sind das aber auch die Yogastellungen im Hatha Yoga. Für beide gilt: Sie sollten sthira sein - fest und sukha – angenehm. sukha heißt auch bequem oder vergnüglich. Das heißt, es ist wichtig, dass du, wenn du in der Meditation sitzt, lernst, eine Sitzhaltung zu finden, die bequem für dich ist und gleichzeitig stabil. Wenn du kannst, versuche jetzt einen Moment lang, ruhig zu sitzen, oder zumindest die Wirbelsäule ruhig zu halten. Du kannst dabei alle Spannungen loslassen, in den Schultern entspannt sein, in den Kiefergelenken entspannt sein, in den Augen entspannt sein. Egal, was du gerade tust, du kannst diese Grundhaltung von Aufrichtigkeit haben. Denn das ist auch eine Bedeutung von Sthira, von Entspannung und Wohlbefinden: aufrichtig leben. Es mag sein, dass du manchmal auch etwas sehr Anstrengendes zu tun hast. Trotzdem kannst du jede mögliche Minute nutzen, um innere Ruhe, innere Festigkeit zu haben und dich bequem und angenehm zu fühlen. Das ist die Grundhaltung im Yoga. Ich wünsche dir einen ausgeglichenen und stabilen Tag! Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Wie du negative Eigenschaften überwindest

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um das die zweite Zeile in dem Kirtan: „Hey Prabhu - Oh Gott“. Dort heißt es: „Nimm meine schlechten Gewohnheiten von mir.“ Das ist ein frommer Wunsch. Die meisten von euch sind schon eine Weile dabei, beim bewussten Leben und manche haben festgestellt, dass einige schlechten Gewohnheiten tatsächlich ganz von selbst von einem abfallen. Bei vielen Menschen - sowie sie mit Yoga zu üben beginnen - fallen eine Reihe von Sachen weg, ohne dass sie sich besonders bemühen müssen. Eine ganze Menge hören fast ohne Anstrengung auf zu rauchen, eine ganze Menge stellen ihre Ernährung um, fast ohne es zu merken, einfach weil der Appetit auf Gesünderes stärker wird. Eine ganze Menge Menschen merken, dass sie ganz von selbst mehr in die Natur gehen, mehr spazieren gehen wollen und vieles andere. Eine Menge passiert von selbst. Aber, die meisten von euch wissen auch, dass nicht alles von selbst passiert. Manche Menschen arbeiten dann bewusst an sich. Das ist manchmal ein kleiner Nachteil beim Yoga: es gibt uns sehr hohe Ideale. Ich glaube, jeder von uns wüsste sofort etwas, bei er oder sie alte Denkgewohnheiten, Reaktionsgewohnheiten, emotionelle Reaktionsgewohnheiten gerne überwinden würde. Wir hätten gerne, dass wir liebevoll, energetisch, harmonisch, engagiert, einfühlsam und dennoch stark sind. Und es ist gut, dass man sich darum bemüht. Bei allem Bemühen gilt es aber auch immer zu erkennen, dass unsere bisherigen Gewohnheiten nichts Bösartiges oder Schlechtes sind. Man kann eher sagen, sie sind geschickt und weniger geschickt, sie sind dem spirituellen Fortkommen förderlich und nicht förderlich, sie sind einem harmonischen Zusammensein mit anderen Menschen förderlich oder nicht förderlich. Aber die alten Gewohnheiten sind deshalb nicht schlecht. Auch wenn man irgendwelche negativen Tendenzen in sich spürt, das Grundanliegen dahinter ist positiv. Dennoch ist es wichtig, daran zu arbeiten, es zu transformieren, es umzuwandeln. Manches können wir aus eigener Anstrengung machen. Dafür haben wir Raja Yoga. Man kann lernen, damit umzugehen und wie man anderen Menschen dabei ebenfalls helfen kann. Mit klassischem Raja Yoga und moderner westlicher Psychotherapie, mit Coaching und Ähnlichem können wir da eine Menge schaffen. Nur bei manchem stellt man fest: „Ich packe es nicht allein.“ Und wenn alles, was wir ausprobiert haben, nicht wirkt, wenn nichts funktioniert hat, dann können wir die Hände hoch in die Luft werfen und sagen: „Oh Gott, ich kriege es nicht hin. Bitte, hilf Du mir. Du bist meine einzige Zuflucht.“ Wenn wir das machen, dann kann es plötzlich geschehen, dass uns entweder eine Einsicht kommt, wie wir irgendwie einen Schalter umlegen. Es kann auch passieren, dass irgendetwas von uns wegfällt. Es kann plötzlich geschehen, dass es uns leicht fällt, zu ändern, was wir ändern wollten. Das ist eines der Geheimnisse im Bhakti Yoga. Vor allem, wenn es wirklich vom Herzen kommt. Darum sagt man auch oft: „Es muss einem erstmal richtig schlecht gehen, damit es einem anschließend gut geht.“ Das muss glücklicherweise nicht so sein. Aber wenn es einem schlecht geht, dann kann das auch etwas Gutes sein, es kann der Übergang zu etwas Gutem sein. Wenn es dir mal richtig schlecht geht, freue dich, denn das kann dir zum nächsten Schritt helfen. Wenn du wirklich nichts mehr hast, an das du dich wenden könntest, dann wende dich von ganzem Herzen an Gott. Dann kann plötzlich eine Transformation stattfinden. Manchmal dauert es eine Weile, manchmal geht es auch schnell. Aber ganz sicher ist, wenn wir uns von ganzem Herzen so an Gott wenden, dann geschieht diese Transformation. Aber wie gesagt, es muss einem nicht schlecht gehen dafür. Wir müssen nicht warten, bis es uns ganz schlecht geht, um uns an Gott zu wenden. Man kann sich auch schon vorher an Gott wenden. Es ist nicht so, dass es uns unbedingt schlecht gehen muss, damit die Transformation stattfinden kann. Wir müssen uns nur an Gott wenden. Wenn wir das schon können, bevor es uns schlecht geht, kann die Transformation schon vorher stattfinden. Wir können es aber auch erst aus eigener Kraft versuchen, mit Raja-Yoga-Techniken, mit Jnana-Yoga-Techniken, mit psychotherapeutischen Techniken, mit systemischen Techniken, mit hynotherapeutischen Konzepten, mit psychoanalytischen oder kognitiven oder sonstigen Konzepten. Probiere erstmal alles, was dir einfällt. Vieles wird dir gelingen. Wenn es dann nicht klappt, wende dich an Gott. Sei so ähnlich wie ein Kind: Das probiert auch erst alles und wenn es dann nicht geht, dann ruft es: „Mami!“. Der Bhakta bleibt wie ein Baby. Also, wenn irgendwas nicht klappt, sagt er: „Oh Gott, bitte hilf mir.“ und dann kommt auch die Hilfe. Aber nicht jeder bleibt dieser einfach gestrickte Bhakta und so können wir vielleicht mehr ein Raja-Yogi oder ein Jnana-Yogi sein. Aber immer, wenn wir feststellen, dass es nicht klappt, dann sagen wir, „Mami“ oder „Papi“ oder „Hey Prabhu, bitte, hilf mir.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute erzähle ich eine weitere Geschichte von Swami Vishnu-Devananda: Zu Swami Vishnus Lehren hat zum einen gehört, dass man das, was man macht, so intensiv wie möglich macht, dass man es zügig macht, dabei ganz in der Gegenwart ist, sein Herz hinein bringt. Aber dann auch, dass man nicht daran hängt. Ich kann mich erinnern, da war ich sein Assistent im Ashram und er hat mir gesagt, ich soll eine Broschüre machen. Ich habe also die Brochüre designed, habe mit einem Computerprogramm gearbeitet und ihn den ersten Entwurf gezeigt, den Ausdruck. Dann hat er geschrieben, „Very good work. Keep doing like this.“ Später kam die ganze Geschichte vom Drucker zurück. Ganz stolz habe ich ihm das gezeigt. Was hat er gesagt? Er meinte nur: „Who made that horrible brochure?“ Das hat er noch nicht einmal gesagt, er war gerade im Schweigen, er hat es geschrieben und dabei sehr mit seinen Augen gesprochen. Ich stand da und sagte: „Swamiji, I showed it to you and you sayed it‘s great.“ Und dann hieß es: „Don`t be attached!.“ - „Sei nicht verhaftet!“ Er hat gesagt: „Throw away the whole brochure“, das waren 60.000 Stück: „Wirf es alles weg.“ Mein Herz hat sich umgedreht. Und dann hat er noch gesagt: „Ruf irgend einen Graphiker in New York an, der soll eine Broschüre machen.“ Da war mein Ego, mein Vertrauen in Swami Vishnu, alles war erschüttert. Natürlich hat Swami Vishnu diese Broschüren nicht weggeworfen. Am nächsten Tag hat er gesagt, wir sollen sie trotzdem verschicken, und zwei Monate später noch mal eine gute Broschüre nachschicken, was auch gar nicht so schlecht war, denn der Ashram brauchte ja Gäste und dann war es auch nicht falsch, an bestimmte Leute zwei Broschüren zu schicken. Das habe ich dann mit der Adressdatei noch irgendwo hingedeichselt. Aber erstmal hat er mir beigebracht, mit meiner ganzen Intensität ranzugehen und alles so gut zu tun, wie ich konnte. Auch wenn ich das Programm dafür gar nicht richtig kannte. Swami Vishnu hat es in höchsten Tönen gelobt. Ich war sehr stolz, dass es fertig war und bin dann in den Boden versunken vor Ärger, Wut und Scham. Selbstzweifel kamen auch. Aber eigentlich habe ich dabei gelernt, nicht an dem Ergebnis meiner Arbeit zu hängen. Jetzt habt ihr vielleicht nicht unbedingt einen solchen Lehrer, der so mit euch umspringt. Andererseits habt ihr ihn aber doch, denn dieser Lehrer nennt sich Schicksal. Das Schicksal stellt uns vor Aufgaben, bei denen wir viel machen müssen, auf das wir nicht vorbereitet sind. Da ist es gut, wenn man intensiv rangeht, denn dann ist Rama auch dabei, Freude. Manchmal machen wir das Ganze und finden, wir haben es ganz toll gemacht, aber dann geht alles schief. Das ist dann der Test und können wieder loslassen. Vielleicht, nachdem wir alles losgelassen haben, klappt es dann plötzlich doch noch. Letztlich ist das Schicksal wie Swami Vishnu und wie jeder spirituelle Lehrer. Er lehrt einen, Dinge zu tun, loszulassen, neu anzugehen und es immer noch mit Intensität zu machen. Ob nachher eine Sache erfolgreich ist oder nicht, sagt nichts darüber aus, ob wir es vorher richtig gemacht haben. So können wir mit bestem Wissen und Gewissen arbeiten, loslassen und dann Frieden finden. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Mache deine Aufgaben aus vollem Herzen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um die Frage, wie wir mehr Intensität in unser Leben bringen können. Zu den göttlichen Aspekten, die die Intensität verkörpern, gehört unter anderem Rama. Rama hat das, was er gemacht hat, immer so gut wie er konnte gemacht. Beim Swami Vishnu war das auch etwas sehr Charakteristisches. Was auch immer Swami Vishnu gemacht hat, er hat seine ganze Energie, sein ganzes Herz und seine ganze Kraft hinein gegeben. Und er hat auch seine Schüler dazu veranlasst, dasselbe zu tun. Halbherzigkeit konnte es bei Swami Vishnu nicht geben. So etwas wie: „Ich schau mal und probier mal ein bisschen.“ Gut, so konnte man anfangen, das war für ihn auch o.k. Aber wenn man eine Aufgabe übernommen hat, dann hat er gesagt: „Gib dein ganzes Herz und deine ganze Seele hinein.“ Swami Vishnu war kein äußerer Perfektionist. Ob die Sache nachher gut ging oder nicht, das war zweitrangig, auch wenn er manchmal schimpfen konnte, weil Sachen nicht richtig gemacht waren. Aber das war hauptsächlich dann, wenn man sie halbherzig gemacht hatte. Swami Vishnu hat einen immer dazu gebracht, sein Herz stärker hinein zu geben und sein ganzes Wissen und seine ganze Konzentration in eine Sache zu stecken. Und so hat er uns auch gelehrt, im Hier und Jetzt zu sein. Wenn Swami Vishnu einem eine Aufgabe gegeben hat, da wusste man, das muss man jetzt mit ganzem Herzen machen und so gut, wie es geht, wirklich hundertprozentig im Hier und Jetzt war, hat er manchmal einen noch so ein bisschen unter Zeitdruck gesetzt. Irgendwann habe ich mal gesagt, „Swamiji, ich brauche eine Woche.“ und dann hat er gesagt, „Tomorrow it`s done. Morgen muss es gemacht sein.“ Dann habe ich gesagt, „Aber Swamiji, ich muss auch schlafen.“ Da hat er gesagt, „Make sure you sleep enough.“ Dann habe ich noch gesagt, „Und wie soll ich das bis morgen fertig kriegen?“ und da hat er mich einfach angeguckt und da kam so Feuer aus seinen Augen. Und er hat gesagt, „Was sitzt du da noch?“ Ihr könnt sicher sein, ich habe dann die nächsten Stunden nicht gedacht: „Bin ich gut genug? Kann ich das, kann ich das nicht? Wie hätte ich das früher gemacht? Wie könnte ich das machen, wenn ich anderes wäre? Was wird dabei rauskommen und habe ich genügend Mittel dazu?“ Das ging dann alles nicht. Ich habe jetzt in dem Moment, mit dem, was möglich war, so gut, wie möglich, von ganzem Herzen alles hinein gegeben. Und nachher kam sogar etwas raus, was ganz okay war. Es kam nicht so raus, wie es wahrscheinlich rausgekommen wäre, wenn ich eine Woche Zeit gehabt hätte. Aber dann wäre ich wahrscheinlich auch sehr stolz darauf gewesen. So nach einer Woche hätte ich vielleicht gesagt: „Ah, so toll habe ich das gemacht. Es gibt niemanden im ganzen Universum, der das hätte besser machen können als ich.“ Aber weil es so schnell gehen musste, habe ich es mit Intensität gemacht, mit meinem ganzen Herzen und hatte nachher doch noch die Gelegenheit, demütig zu sein, als es dann fertig war. Ich muss zugeben, ich weiß gar nicht mehr, was es war. Das war beim Swami Vishnu häufig gar nicht so wichtig. Aber wenn Swami Vishnu einem was gegeben hat, dann war das wichtig, auch wenn es nachher nicht wichtig mehr war. Das ist auch eine der Eigenschaften Ramas. Was wir machen, das machen wir richtig. Das missverstehen Menschen häufig. Sie denken, der Ausdruck: „Was man macht, das macht man richtig“ heißt, es muss nachher hundert Prozent vollkommen aussehen. Aber das war nicht das, was uns Swami Vishnu beigebracht hat. „Was man macht, macht man richtig“, das hieß bei ihm, man gibt Herz und Seele und alles hinein und natürlich bringt man es dann Gott dar, lässt los, in aller Demut. Swami Vishnu war selbst das beste Beispiel dafür. Es war für mich auch immer wieder interessant, wie er gerade seine engeren Schüler darin geschult hat, ganz dabei zu sein und über alle Ängste raus zu gehen. Vieles machen wir ja auch nicht, weil wir denken: „Was passiert, wenn das schief geht?“ Kennt ihr das? „Und was passiert, wenn ich es nicht gut genug mache?“ Kennt ihr auch alle diese Fragen? Viele Menschen sind ein Bündel von Ängsten und Sorgen. Rama hatte keine Angst vor irgendetwas. Hanuman hatte keine Angst vor irgendetwas. Natürlich, das sind jetzt mythologische Gestalten und wer weiß, wenn sie heute vor uns stehen würden, wie sie wären. Aber es heißt, sie haben tatsächlich so gelebt, als Inkarnationen Gottes. Natürlich können wir dann sagen: „Ich bin keine Inkarnation Gottes, ich bin ein armer Mensch.“ Aber dann haben wir da jemanden wie Swami Vishnu. Der war keine Inkarnation von Gott, keiner seiner Schüler hat behauptet, er war ein Avatar. Er hat nie behauptet, er wäre vollkommen. Stattdessen hat er seine Unvollkommenheit fast sichtbar vor sich hergetragen. Die konnte man eher sehen als seine tiefe Entwicklung. Und so kann das eine große Ermutigung für uns alle sein, mutig unsere Aufgaben, unser Dharma anzugehen und unser Herz mit Intensität hinein zu geben. Mir hat er dann auch gesagt: „Schlaf genügend.“ Es gab aber auch Phasen, da hat er seinen Schülern den Schlaf nicht so gegönnt. Aber bei diesem speziellen Ereignis hat er mir auch gesagt: „Mach, was du machst intensiv, aber kümmere dich auch um das, was du brauchst, um es dann auch noch ein paar Tage später intensiv machen zu können. Dann lass los. Es kommt dabei heraus, was rauskommen soll.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Alle Religionen haben ihre Berechtigung

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! „Raghu Pati Raghava Raja Ram“ war ein Lieblingslied von Mahatma Gandhi und auch von Swami Vishnudevananda. Mahatma Gandhi war ja in vielerlei Hinsicht wie eine Verkörperung von Rama. Rama ist der Aspekt der Ethik, der Wahrhaftigkeit, der Aspekt von Liebe, Mitgefühl, Freude und gesellschaftlichen Engagements. Rama soll ja vor vielen Tausend Jahren gelebt haben, er war ein Königssohn, der aber einen großen Teil seines Lebens im Exil und im Wald verbracht hat. So wie wir vielleicht manchmal das Gefühl haben, dass wir uns irgendwie im Exil befinden, wenn wir nicht wirklich in uns verankert sind. Wir müssen mit verschiedenen Dämonen in uns ringen, sie transformieren, umwandeln und Frieden schließen. Das hat auch Rama getan. Mahatma Gandhi hat zu diesem Lied, „Raghu Pati Raghava Raja Ram“, noch einen weiteren Vers gesungen: „Ishwara Allah Tere Nam Sabako Sanmati De Bhagavan“. Ishwara und Allah sind zwei Namen, aber letztlich gibt es nur eine höchste Wirklichkeit. Ob wir jetzt Gott Ishwara nennen oder Allah oder Gottvater, Gottsohn, Manitu, Rama oder Shiva – das spielt keine große Rolle. Es gibt letztlich nur eine Wahrheit. Die meisten großen Religionen sagen, es gibt nur einen Gott. Nur - warum streiten sie sich dann, welcher Gott der Richtige ist? Wenn es doch nur einen gibt. Wir haben nur einen irdischen Vater und nur eine Mutter. So ähnlich haben wir auch nur einen göttlichen Vater. Man kann auch sagen, wir haben einen göttlichen Vater und eine göttliche Mutter, aber das sind auch wieder nur zwei Prinzipien der einen kosmischen Wirklichkeit. Das alles können wir uns immer wieder bewusst machen. Es gibt nur eine unendliche Wirklichkeit. Es gibt verschiedene Namen und verschiedene Vorstellungen, die wir uns von Gott machen können, aber es gibt nur eine kosmische Wahrheit. Swami Vishnu hat auch noch einen weiteren Vers an dieses Mantra drangehängt, den er zusätzlich auf Englisch komponiert hat und auf Deutsch, Spanisch und Französisch hat singen lassen: „Der Wege sind viele, aber Wahrheit ist Eins. Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst. Der Namen sind viele, aber Gott ist Eins. Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst. Jesus Buddha ist Sein Name, liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst. Allah Krishna ist Sein Name, liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.“ Das konnte dann sehr lange gehen, denn Swami Vishnu kannte sehr viele Namen von verschiedenen Religionen und Swami Vishnu war auch der Meinung, dass man die Wahrheit auf verschiedene Weisen sehen kann: „Unity in diversity, Einheit in Verschiedenheit“, war sein Motto. Selbst wenn zwei Menschen ein sehr ähnliches Glaubenssystem haben, letztlich ist es doch sehr unterschiedlich. Wenn ihr schon mal mit zwei fundamentalistischen Christen gesprochen habt, obgleich das ja eine konkrete Richtung wäre, äußern sie sich meist irgendwie unterschiedlich. Sie werden zwar vielleicht die gleichen Bibelverse zitieren, aber wenn man sie fragt, was sie darunter verstehen, wenn man vom auswendig Gelernten wegkommt, wenn es wirklich zum Verständnis kommt – dann versteht es doch jeder anders. Beim Yoga ist das von vorne herein angelegt. Es gibt verschiedene Yoga Wege. Aber egal, welchen man nimmt, sie haben alle das eine Ziel. Swami Vishnu war auch der Meinung, dass wir uns gegenseitig respektieren und verschiedene Wege erkennen sollten. Nicht das, was manche dann immer wieder probiert haben: eine Universalreligion zu schaffen. Manche Religionswissenschaftler sagen, dass Mohamed probiert hat, eine Religion zu schaffen, um Christen, Juden und die arabischen Stammesreligionen zu einer Religion zu führen. Das war vielleicht sogar eine Offenbarung, so heißt es. Aber was dann nachher dabei herausgekommen ist, war Krieg. Sobald man also sagt, man vertrete die allumfassende, einzige Religion, dann hat man wieder ein Problem. Wann auch immer jemand versucht hat, aus mehreren Religionen eine einzige zu schaffen – es hat kaum funktioniert. Wir können aber erkennen, dass verschiedene Religionen ihre Berechtigung haben und letztlich auch, dass verschiedene Menschen aus verschiedenen Religionen verschiedene Sachen zusammensuchen, um etwas zu finden, was für sie stimmig ist. Darüber wird manchmal geschimpft: „Das ist der spirituelle Supermarkt. Menschen nehmen sich die Dinge raus, die ihnen passen.“ Im Grunde genommen hat das aber jeder gemacht. Jesus kam aus dem Judentum. Er hat vermutlich einiges aus dem hellenistischen Gedankengut genommen, Genauso Paulus, der nachher das Christentum vielleicht mehr geformt hat, als Jesus selbst. Der Aspekt der Entsagung kam vielleicht sogar aus dem Buddhismus. Die Vorstellung, dass demnächst der jüngste Tag kommt, ist aus dem Manichäismus, aus Persien. So haben sich dort verschiedene Strömungen verbunden, in einer göttlichen Offenbarung. Auch Swami Sivananda – und damit das traditionelle Yoga - hat moderne Medizin, moderne Wissenschaft integriert. Er war in einer christlichen Missionsschule und so kann man dort in vielerlei Hinsicht christlichen Einfluss erkennen. Auch das allumfassende Gebet ist ja in der Intonation so ein bisschen wie das „Vater unser“. Swami Sivananda hat versucht, christliche, hinduistische, moslemische und buddhistische Religionen - also die verschiedenen Weltreligionen, die in Indien gegenwärtig waren - miteinander zu verbinden. Und er hat versucht, die verschiedenen Yogawege in den verschiedenen Traditionen zu verbinden. Und so muss jeder seinen eigenen Weg finden, auf seine Weise sich entwickeln in Respekt und Hochachtung vor der Wahrheit anderer, im Bewusstsein, dass letztlich hinter allem eine allumfassende Wahrheit steckt. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich aus dem Buch „Licht, Kraft und Weisheit“ von Swami Sivananda, aus dem Kapitel „Meditiere und gewinne Kraft“. Swami Sivananda schreibt dort: „Bewahre deine Energie und vergeude nicht Zeit und Kraft in hitzigen Diskussionen, Redeschlachten und intellektuelle Gymnastik. Hüte dich vor der Täuschung und verehre mit Andacht Gott, den höchsten Herrn, den Yogi der Yogis. Meditierst du auch nur eine halbe Stunde, so wirst du im Stande sein, dank der Kraft der Meditation geistig gestärkt, den täglichen Lebenskampf eine Woche lang in Frieden zu bestehen. So groß ist die wohltätige Wirkung der Meditation. Da du im Alltag mit Menschen von so vielen Naturellen zu tun hast, erwirke dir die notwendige Kraft und Frieden aus der Meditation und gehe so jenseits von Mühe und Verdruss.“ Dieser kurze Abschnitt ist ein Brief, den Swami Sivananda an einen seiner Schüler geschickt hat. Das war so ein Schüler, den hatte er in eine Stadt geschickt. Dort sollte er zum einen Vorträge geben und Yoga unterrichten und dafür sorgen, dass einige Bücher gedruckt werden und dass dabei der Text nicht zu sehr verändert wird. Der Schüler hat ihm dann zurück geschrieben: „Dort draußen in der Welt mit all diesen Menschen und Auseinandersetzungen ist es sehr schwierig, die spirituelle Energie aufrechtzuerhalten.“ Das ist vermutlich etwas, was viele von euch, die schon viele Jahre Yoga machen, kennen. Hier gibt Swami Sivananda also Ratschläge für den Alltag. Er sagt zu einen: „Vergeude nicht Zeit und Energie in hitzigen Diskussionen.“ Manchmal gibt es zwar auch Auseinandersetzungen, aber manche Menschen gehen auch in die Rechthaberei hinein und wollen beweisen, dass sie mehr wissen. Viele Diskussionen, die man führt, sind überflüssig und verbrauchen nur Energie. „Hüte dich vor Täuschungen“, schreibt er. Auch da muss man aufpassen. Man kann sich immer wieder überlegen: „Wo unterliege ich vielleicht einer Selbsttäuschung? Wo denke ich, dass ich schon viel weiter auf dem Weg bin oder weniger weit? Wo könnte ich mich in den Menschen irren? Menschen sind, wie sie sind, letztlich ist jeder eine Manifestation des Göttlichen, auch wir selbst. Aber um im Alltag mit uns selbst und mit anderen umzugehen, braucht es ein klares Verständnis für die Menschen und ihre Situationen. Und dann schreibt der noch: „Verehre Gott“. Das kommt direkt nach „Hüte dich vor Täuschungen.“ Wir können Gott in uns selbst verehren. Gott verehren in jedem, mit dem wir es zu tun haben. Gott verehren in der Aufgabe, die uns im Alltag gestellt wird. Im Ashram in Rishikesh war es üblich, dass man morgens eine Stunde morgens meditiert hat. Meistens von 4:00 bis 5:00 Uhr und wer wollte, auch schon um 03:30. Manche haben dann sogar zwei Stunden meditiert und später noch einmal. Der Aspirant hatte Swami Sivananda geschrieben: „Ich habe kaum Zeit für Meditation. Ich bin so beschäftigt.“ Da antwortete Swami Sivananda: „Wenn du einmal eine halbe Stunde meditierst, reicht es schon aus, um Kraft für die ganze Woche zu bekommen.“ Natürlich soll man nicht nur einmal die Woche eine halbe Stunde meditieren, sondern am besten täglich. Um wirklich Fortschritte zu machen, braucht man vielleicht mehrere Stunden am Tag. Aber eine halbe Stunde ist auch schon gut. Auch 5 Minuten sind gut. 20 Minuten sind gut. Eine halbe Stunde ist besonders gut, wenn man eben nicht in einem Ashram im Himalaja lebt. Mit einer halben Stunde Meditation bekommt man auch schon sehr viel Energie. Swami Sivananda schreibt hier auch, dass Sadhana notwendig ist, denn der Aspirant hatte ihm geschrieben, dass er sein Sadhana reduziert habe, damit alles schneller gehe. Auch hier sagt Swami Sivananda: „In deinem Alltag hast du mit unterschiedlichsten Menschen zu tun und deshalb brauchst du dort mehr Energie und mehr Kraft.“ Ansonsten wird man vielleicht nachher die ganze Energie verlieren. Durch täglich Meditation, täglich Asanas und Pranayama bekommt man die Kraft, um im Alltag mit allen Menschen gut und geschickt umgehen zu können und um sich von Mühe und Verdruss zu befreien. Ganz besonders außerhalb von einem Ashram. Swami Sivananda schrieb ihm deshalb: „Mit einer guten Meditation bekommst du alle Kraft und wächst jenseits von Sorgen und Enttäuschungen. Du wirst Frieden haben. Du wirst zu Gott kommen.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Geschichten über Gott Hanuman

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute will ich noch eine kleine Geschichte über Hanuman erzählen.

Hanuman ist der Sohn des Windes, gleichzeitig auch dargestellt als Inkarnation in einem Affenkörper. Er war der Diener von Rama. Das Besondere bei ihm war, dass er, wenn ihm eine anscheinend unmögliche Aufgabe gestellt wurde, sie einfach umgesetzt. Zum Beispiel wie in dieser Geschichte:
Ramas Frau Sita war entführt worden und Rama bat Hanuman: „Finde heraus, wo Sita ist. Bis dann und dann komme zurück. Bis dahin will ich, dass du mir erzählst, wo Sita ist.“
Hanuman reiste durch alle Länder. Aber er hörte nichts von Sita. Eines Tages hörte er, dass Sita auf Sri Lanka wäre. Nun gab es damals weder Flugzeuge noch irgendwelche Schiffe, die dort rüber fuhren. Aber Sita soll auf der anderen Seite vom Ozean gewesen sein und die Zeit drängte. Und anstatt, dass Hanuman sagte: „Es ist eben nicht möglich“, dachte er an Rama und sagte, „Ram Ram Ram Ram Ram“. Er wurde immer größer und wuchs immer mehr. Dann machte er einen großen Satz, um von Indien nach Sri Lanka zu springen. Ich glaube, dass sind um die 80 Kilometer. Aber auch seine Größe reichte nicht ganz. Nach etwas einem Drittel musste er auf eine kleine Insel springen. Die Insel neigte sich ein bisschen zur Seite, so dass Hanuman nicht ins Meer fiel. Er machte einen zweiten Sprung, wieder so um die 25 Kilometer. Dort stützte ihn ein Walfisch. Dann machte er noch einen dritten Sprung und war in Sri Lanka. Er fand tatsächlich die Sita, die entführt worden war, und wollte ihr Nachricht bringen von Rama. Sita sagte: „Woher weiß ich, dass du wirklich von Rama bist?“ Hanuman antwortete: „Hier ist sein Sigelring, den er mir gegeben hat.“ Sita sagte: „Du kannst ihn geklaut haben. Woher weiß ich, dass du wirklich der Bote von Rama bist?“ Da nahm Hanuman seine Pranken und Klauen und riss sich den Brustkorb auf. Da, wo normalerweise das Herz war, sah man nur Rama. ´

Später kam Hanuman zurück zu Rama. Rama hörte die Geschichte und sammelte eine Reihe von Getreuen, um Sita zu befreien. Das war eine Horde von Affen und Bären. Aber auch die hatten kein Boot. Die Frage war also wieder. Wie kommen die da rüber? Da nahm Hanuman einen Felsen und ritzte „Ram“ hinein. Auf einmal konnte der Felsen schweben und schwimmen. Hanuman schrieb auf eine Reihe von Felsen „Ram“ und legte einige Bäumen darüber. So konnten die Affen und die Bären nach Sri Lanka gehen, um Sita zu befreien.

Ravana - das war der Dämonenchef, der die Sita entführt hatte - hatte einen Schwarzmagier, der belegte einen Bruder von Rama, Lakshmana, mit einem negativen Fluch. Lakshmana fiel in Ohnmacht. Im Gefolge Ramas gab es aber einen Arzt, der sagte: „Es gibt ein Kraut, was ihn heilt, aber das wächst nur im Himalaja.“ Hanuman sagte: „Kein Problem.“ Er sagte einfach „Ram“ und sprang mit einem Satz die 3000 Kilometer zum Himalaja. Als er ankam, hatte er vergessen, wie das Kraut aussah. Kurz entschlossen, sagte Hanuman noch mal „Ram Ram Ram“, wurde noch mal viel größer und nahm dann in seine Hand den ganzen Berg. Mit dem Berg in der Hand sprang er dann zurück. In Sri Lanka angekommen konnte der Arzt das Kraut ernten und es dem Lakshmana geben.

Lakshmana wurde wieder gesund, konnte zusammen mit Rama und Hanuman die Sita befreien und wenn sie nicht gestorben sind… Nein, sie haben irgendwann den Körper verlassen und sind wieder auf eine höhere Ebene zurückgekehrt. Es heißt, dass diese besonderen Manifestationen Hanumans immer noch da sind: Hanuman - grenzenloses Vertrauen, das zu tun, was nötig ist, über sich selbst hinauszuwachsen. Hanuman ist der, der einem hilft, immer dann, wenn wir denken, dass es nicht mehr weiter geht. Dann kommt diese besondere Kraft und dieses Licht, das uns den Weg zeigt.

Hari Om Tat Sat

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Die letzten Tage in Swami Sivanandas Leben

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute ist Swami Sivanandas Mahasamadhi. Also will ich etwas aus dem Buch „Swami Sivananda – ein moderner Heiliger“, über die letzten Tage des Meisters lesen. „Swami Sivananda kündigte an einem Abendsatsang Anfang 1963 an, alle die Sannyas nehmen wollen, also als Mönch der Welt entsagen wollen, sollen sich am nächsten Shivaratri-Fest einweihen lassen. Wer weiß, was nächstes Jahr sein wird. Er, der immer großzügig Geld verbraucht und ausgegeben hatte, um anderen zu helfen, zu dienen und das Wissen weiterzugeben, er, der seine Schüler und die Bewohner des Ashrams gelehrt hatte, Gott zu vertrauen und zu geben, zu geben, zu geben, änderte plötzlich seine Haltung. Er schaltete den Spargang ein, etwas bei ihm nie da Gewesenes, senkte die Ausgaben des Ahrams und sprach davon, sorgfältiger zu wirtschaften. Mehrmals in den Monaten Mai und Juni bat er verschiedene Menschen, ihm einen Kalender zu bringen. Einmal, als er auf den Juli schaute, fragte ein Schüler, warum? und er erhielt die Antwort, „Das weißt du nicht.“ In einem anderen Buch habe ich gelesen, dass Swami Sivananda Anfang des Jahres 1963, den 14. Juli mit einem Kreuz markiert hatte. „Anfang Mai begann er mit systematischen Tonbandaufzeichnungen. Jeden Morgen las er mit kraftvoller, inspirierender Stimme, voller Überzeugungskraft und Ernsthaftigkeit, aus seinen Büchern und Schriften. Ein Schüler nahm alles auf. Einmal während dieser Sitzungen sagte er: „Die Sicht wird trübe. Nimm das, was du noch machen willst, jetzt. Das Gehör wird schwerfällig. Sage alles, was du noch sagen willst, jetzt. Die Zunge wird schwer. Frage jetzt, was immer du noch fragen willst.“ Er schrieb in dieser Zeit viele Artikel für Zeitschriften. Er schien alles in die Welt hinauszuschicken, was er irgendwie konnte. Am 21. Juni bekam er Schmerzen in der Hüfte. Das war eine der seltenen Gelegenheiten, zu denen er den Satsang nicht besuchen konnte. Am nächsten Tag konnte er nicht ins Büro kommen, kümmerte sich aber von seinem Kutir aus um alles. In der Nacht wurden die Schmerzen stärker. Am nächsten Morgen kam er auf die Veranda heraus, schaute die Post durch und bestand darauf, die täglichen Bandaufnahmen fortzusetzen. Er diktierte ein wenig, zog sich dann aber zurück. An einem der folgenden Tage begann er trotz Krankheit wie gewöhnlich zu diktieren. Nach ein paar Sätzen sagte er ruhig: „Glück kommt, wenn das Individuum in Gott aufgeht.“ Dann folgte eine lange Pause. Auf die Frage, ob er weiter diktieren wolle, sagte er energisch: „Das reicht aus. Glück kommt, wenn das Individuum in Gott aufgeht.“ Das war die letzte aufgezeichnete Botschaft von Swami Sivananda. Trotz körperlicher Leiden war er niemals niedergeschlagen. Er war voller Freude und er scherzte mit seinen Pflegern. Alle, die während seiner letzten Tage in seine Nähe kamen, spürten seine unwiderstehliche Liebe fließen und sie umfangen. Am Abend des 14. Juli bekam er Fieber. Eine Weile konnte er nicht einmal ein paar Schlucke Wasser zu sich nehmen. Seine Schüler wollten ihm wie üblich Gerstenwasser geben, aber er bestand auf Gangeswasser. Es wurde ihm gebracht und plötzlich konnte er mühelos ein halbes Glas trinken. Dann, direkt danach, verließ er seinen Körper. Das war um 23:15 in der Nacht. Kurz vor Mitternacht gab es eine einmalige, glückverheißende Planetenkonstellation, die kein Yogi, der zum Sterben bereit war, ungenutzt lassen wollte. Einige Monate vorher gab es einen Astrologen, der das den Schülern im Ashram so gesagt hatte. Diesen Zeitpunkt hatte Swami Sivananda für sein Verscheiden gewählt. Swamijis Körper wurde in Lotusposition gebracht. Benommen und weinend sangen Schüler und Anhänger leise das Maha Mantra auf der Veranda vor seinem Kutir, während die Ashrambewohner, einer nach dem anderen, hereinkamen, um sich in Stille vor der geliebten Gestalt zu verbeugen. Am nächsten Morgen erfuhr die Welt durch Zeitungen und Radio vom Maha Samadhi dieses großen Heiligen. Am Dienstag, den 16. Juli, war kaum Platz zum Stehen am Gangesufer. Überall versammelten sich Menschenmengen, um einen letzten Blick der geliebten Gestalt Swami Sivanandas zu erhaschen. Vormittags wurde die Bahre zum Klang von Muschelhörnern und Glockengeläut von seinen persönlichen Assistenten aus dem Kutir heraus getragen. Unter vedischen Gesängen wurde die heilige Gestalt langsam und achtsam zum Ganges getragen, wo sie rituell durch Übergießen mit Milch und Wasser verehrt wurde. Dann wurde sie auf einer Sänfte, die mit Blumengirlanden gefüllt war, in einer Prozession zum Vishwanath Mandir auf dem Ashramgelände getragen, wo Arati, die Lichterzeremonie vor ihr ausgeführt wurde. Unter Rezitation heiliger Mantras wurde Swami Sivanandas Körper liebevoll im Samadhi-Schrein, seiner letzten Ruhestätte, platziert. Nachrichten aus der ganzen Welt trafen ein. Swami Venkatesanandas Worte aus Maurizius sprachen wahrscheinlich allen engen Schülern aus dem Herzen: „So schweigt jetzt die klingende Stimme. Die majestätische Gestalt ist nicht mehr. Nie mehr werden wir die große Gestalt in orange mit Leinenschuhen in gemessenen, langen Schritten schreiten sehen. Mit Taschen in der Hand und bereit, Früchte, Bücher und Arbeit an uns, seine geliebten Kinder, zu verteilen. Das kindliche Lachen, bei dem der große Bauch vor Freude wackelt, ein Lachen, so gesund, dass Tränen der Freude seine sprühenden Augen trübten, ein Lachen, dass den Segen Gottes auf alle ausstrahlte, wird nicht wieder zu hören sein. Das Ende schockiert uns vielleicht, aber es ist nicht das Ende, es ist ein Anfang. Der Baumeister arbeitete außerhalb des Gebäudes und war zu sehen. Er hat einen Innenraum geschaffen und ihn betreten. Nun arbeitet er innen, im Herzen all seiner Schüler. Der äußeren Sicht entzogen, aber dadurch nur noch spürbarer und zielbewusster. Gurudev hat uns geformt, hat einer gestaltlosen Masse Gestalt gegeben, Stein auf Stein gelegt und einen Schrein gebaut, ihn betreten, und er arbeitet jetzt da drinnen weiter.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Die Bedeutung des Jaya Ganesha Mantras

Om Namah Shivaya. Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heutegeht es um die Bedeutung des Mantras Jaya Ganesha.

Beim Aufbau des Jaya Ganesha Mantras gibt es eine tiefe psychologische und spirituelle Logik an verschiedenen Stellen. Die zweite Hälfte des Jaya Ganeshas beginnt mit „Om Namah Shivaya“. Es geht weiter mit „Om Namo Narayanaya“, „Om Namo Bhagavate Vasudevaya“.

„Om Namah Shivaya“ meint das Hineingehen nach innen zum höchsten Selbst. Shiva wird oft dargestellt als der Meditierende. Er ist auch der Aspekt des Rückzugs, des nach Innengehens. Es ist ein wichtiger Aspekt der Spiritualität, dass wir uns immer wieder Zeit nehmen, um nach innen zu gehen. Wenn Menschen das nicht tun, dann kann es geschehen, dass sie vom Schicksal gezwungen werden, sich abzukapseln. Es kann zu einer Depression kommen, die sich nicht mehr von selbst regeneriert.

Deshalb ist es wichtig, dass man sich regelmäßig Shiva-Zeiten nimmt, dass man zum Beispiel jeden Tag meditiert und sich nach und nach immer etwas mehr Zeit dafür nimmt. Das „Om Namah Shivaya“ ist ein Kraftsammeln im Inneren, um Zugang zu „Shiva“ zur „Güte“ und dem „Glücksverheißenden“, findet. Denn wenn wir auf dem spirituellen Weg sind und im Alltag handeln, dann wollen wir alles, was wir tun, mit Engagement, mit Liebe, mit Güte und mit Herz tun. Und dazu muss man immer wieder dafür sorgen, dass man von innen heraus berührt werden kann.

Der nächste Teil des Mantras ist „Om Namo Narayanaya“. „Narayana“ steht für verschiedene Dinge. Mantras haben ja immer eine sehr komplexe Bedeutung auf den verschiedensten Ebenen. In diesem Kontext heißt „Om Namo Narayanaya“, das, was man im Inneren an Energie und Inspiration hat, nach außen weiterzugeben. „Narayana“ steht auch dafür seine Pflichten zu erfüllen, seinen Verantwortungen gerecht zu werden. Wir bekommen die Kraft von Innen heraus und bringen sie in die Welt hinein. Wir wollen eine friedvolle Kraft im Leben anderer Menschen sein. Jeder einzelne kann sich das vornehmen: „Möge mein Handeln, mein Denken, mein Tun andere Menschen positiv beeinflussen. Möge es den Frieden in der Welt verstärken. Möge das, was ich tue, eine friedvolle Kraft sein.“ Und wenn wir mit „Om Namah Shivaya“ nach innen gehen, können wir das mit großer Kraft auch nach außen geben.
Swami Vishnu hat gerne gesagt, ein Beweis für die tiefe der Meditation sei die Intensität des Engagements für andere danach. Wenn die Meditation einen eher träge macht, dann war es keine gute Meditation. Also, die Meditation will einen zu den Quellen von Enthusiasmus und Kraft führen, und die drücken wir aus in „Om Namo Narayanaya“.

Dann folgt „Om Namo Bhagavate Vasudevaya“. „Vasudeva“ heißt wörtlich „das Licht aller Geschöpfe“, „Deva“ – „Licht“ und „Vasu“ – „Geschöpfe“. „Vasudeva“ steht aber auch für Liebe und Freude. Es drückt aus, dass wir alles mit Liebe und Freude in den Alltag hineinbringen wollen. Auch im Bewusstsein, dass wir auch in den manchmal nicht ganz so schönen Dingen des Alltags, das Licht sehen können. Wir wissen, das wir von allem lernen können.

Die nächsten beiden Verse sind Bitte um Führung. Natürlich gilt es, nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln, aber der Mensch handelt auch öfters im Ungewissen. Manchmal hat man eine felsenfeste Überzeugung und die kann auch durchaus göttlich inspiriert sein. Aber manchmal muss man auch in der Ungewissheit handeln. Und dann gilt es, immer wieder um Führung zu bitten. „Shri Ram“ - wir sollten alles unter Beachtung von ethischen Prinzipien und aus dieser Führung heraus tun.

Manchmal denken Menschen, sie sind großartig inspiriert und haben einen Auftrag Gottes bekommen. Aber auch dann ist es wichtig, Rama im Sinne von Ethik im Auge zu behalten. Beim Yoga sind das die Yamas und die Niyamas. Auch wenn wir felsenfest davon überzeugt sind, göttlich inspiriert zu sein, müssen wir das anhand der Ethik und der Yamas und Niyamas nochmals überprüfen. Denn auf jeder Ebene ist Täuschung möglich. Wie Patanjali sagt: Eine der Grundvrittis-Gedankenwellen ist Täuschung, und die kann aus allem entstehen. Selbst göttliche Inspirationen können irgendwelche komischen Hirngespinste sein, die sich mit ein bisschen Prana verbinden und mit ausreichend Selbsttäuschung. Auf diesem Weg kann man, anscheinend inspiriert, die schlimmsten Sachen tun. Deshalb ist es sehr wichtig, um Führung zu bitten. Es ist sehr wichtig, immer wieder nach innen zu gehen. Es ist wichtig, das, was wir tun, zum Wohl anderer zu tun. Und es ist wichtig, unsere Handlungen immer wieder zu überprüfen anhand der Maßstäbe von übergeordneter Ethik.

Am Ende des Mantras steht das „Anandoham“ – „Ich bin Wonne“. Wir erfahren unsere wahre Natur, die stets gleich bleibt - egal, was geschieht und egal, was wir tun und sogar egal, was dabei raus kommt – Wir erfahren es in dem, was wir tun.

Hari Om Tat Sat

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video-sitali-1.jpg?width=150Die Yoga Atemübung Sitali hilft, den Körper abzukühlen und sich wieder frischer zu fühlen. Sie ist gerade jetzt in der Hitzewelle sehr hilfreich. Du kannst sie am Tag immer wieder ausführen, um dich abzukühlen. Du kannst sie auch vor und nach dem Sport ausführen. Sogar beim Laufen kannst du einige Sitali Atemzüge nehmen. Es ist also nicht notwendig, dass du dich hinsetzt. Sitali nutzt die gleiche "Kühlungsmethode" wie Hunde beim Hecheln. Du rollst dabei die Zunge längs oder quer. Du atmest über den Mund zischend ein und stellst dir vor, dass eine kühlende Energie dich ganz von unten nach oben durchdringt. Etwa 10 Atemzüge dieser Art genügen, damit du dich frischer fühlst.



Diese Yoga Atemübung (Pranayama) ist übrigens nicht nur zur Kühlung gut. Sie kann auch zur Reduzierung von Heißhunger und zur Reduzierung von Schmerzempfindlichkeit eingesetzt werden. Und noch eine Info für die "Ayurveda Experten": Diese Übung gilt als Pitta-reduzierend.

Setze Dich ruhig hin. Schließe die Augen. Strecke die Zunge leicht nach vorne. Rolle die Zunge so, daß die Zungemitte unten ist, und die seitlichen Zungeränder nach oben schauen. Atme sehr langsam und tief mit einem leichten Zischlaut die Luft über die Zunge ein. Stelle Dir dabei vor, daß Du kühlende, entspannende, harmonisierende Energie einatmest. Stelle Dir vor, daß diese Kraft Dich vom Kopf bis zu den Zehen erfüllt. Dann atme zügig aber lautlos durch die Nase wieder tief aus. Wiederhole etwa 10 Atemzüge. Laß anschließend den Atem ein paar Atemzüge lang von selbst fließen und spüre nach.

Variation: Wer die Zunge nicht längs rollen kann, gibt die Unterseite der Zungespitze gegen die Schneidzähne. Drücke die Mitte der Zunge unterhalb der Schneidezähne nach vorne. Atme zischend über die Zunge durch den Mund ein (weiter wie oben)...

Diese Übung gibt Dir Entspannung, Ruhe und Gleichmut. Sie ist auch gut, um den Körper zu kühlen, und um ein übermäßiges Hungergefühl zu vermindern. Sie hilft, unruhige Energien zu harmonisieren. Nach den alten Hatha Yoga Schriften wirkt sie sogar verjüngend.

Hier die Atemübung in etwas fortgeschrittenerer Form:


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Was die Zeit für uns bedeutet

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich eine Geschichte über die Zeit von Swami Sivananda: „Die Schlange hält den Frosch im Maul. Nur der Kopf des Frosches ragt heraus. In wenigen Minuten wird er verschlungen sein. Der Frosch streckt seine Zunge raus, um eins, zwei Insekten zu erwischen. Ebenso, oh Mensch, bist du bereits im Maul von Kala, der Zeit. In wenigen Minuten wirst du nirgendwo sein. Dabei denkst du immer wieder an die Sinnesobjekte. Erkenne den Wert der Zeit. Wenn ein Mensch im Sterben liegt, fragst du den Arzt, ‚Lieber Doktor, tun Sie doch etwas für den Kranken. Machen Sie, dass er wenigstens noch ein paar Stunden lebt, denn sein Bruder kommt aus Bombay um den Kranken zu sehen.“ Erkenne den Wert der Zeit. Bitte, dass du später nicht die Tage, Monate und Jahre bedauerst, die du bei müßigem Geschwätz verschwendet hast. Zeit und zeitlose Ewigkeit. Zeit ist das wertvollste Gut. Zeit ist wertvoller als alles andere auf der Welt. Zeit ist dein größter Schatz. Zeit ist die Seele der Welt. Zeit ist das Leben. Daher nutze die Zeit sinnvoll zu spirituellem Streben. Vergeude keine Sekunde. Letztlich ist das Ewige zeitlos. Brahman geht über die Zeit hinaus. Brahman ist ewig. Es ist zeitlose Wirklichkeit.“ Wir können sagen, dass unser Leben zwei Aspekte hat. Einen zeitlich gebundenen und einen ewigen Aspekt. Es ist die Erfahrung in der Meditation der großen Yogameister, wie auch von jedem, der tiefer in die Meditation geht, dass es eine Wirklichkeit gibt, die jenseits ist von allem Vergänglichen, von allem Zeitgebundenen liegt. Wenn diese Ewigkeit in der Meditation aufblitzt, ist das verbunden mit einer unglaublichen Wonne, mit einer Unendlichkeit, mit hoher Bewusstheit. Das ist die eigentliche Natur. So sind wir in Wahrheit ein zeitloses Wesen in der Unendlichkeit. Wir kommen in diese Welt hinein, die zeitgebunden ist, die einen Anfang hat und ein Ende hat, und nichts von dem, was wir jetzt sehen, ist von Dauer. Nichts von dem, was wir hören, ist von Dauer. Nichts von dem, was wir jetzt aufbauen, ist von Dauer. Nichts von dem, was wir festhalten, ist von dauer. So wird auch gesagt, dass Shiva zwei Aspekte hat. Zum einen gibt es Shiva als den meditierenden Shiva. Der symbolisiert die Verbundenheit mit der Unendlichkeit und der Ewigkeit. Und zum anderen gibt es den tanzenden Shiva, Nataraja. Er symbolisiert den ständigen Tanz der Schöpfung. Diese Schöpfung hat ihren Sinn und es gilt, den Tanz der Schöpfung mitzutanzen, nichts festzuhalten. Shiva tanzt auf einem Dämonen. Das kann man auf verschiedene Weisen deuten. Es kann heißen, dass, wenn wir an irgendetwas festhalten, die Zeit auf uns herum trampelt. Denn alles, was begonnen hat, wird irgendwann aufhören. Wenn wir aber mit Shiva mittanzen, dann ist der Tanz des Lebens etwas Schönes. Swami Sivananda schreibt hier auch, dass es nicht nur darum geht, den Tanz des Lebens mitzutanzen, sondern auch darum, in die Unbegrenztheit hineinzugehen. Wir sollten immer danach streben, über das hinauszuwachsen, was vergänglich ist und uns lenken lassen und öffnen für die Führung der höheren, ewigen Wirklichkeit. Dann werden wir diese Welt in uns verwirklichen und überall erkennen. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Warum es gut ist, die Meister zu ehren

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Im Yoga ehren wir unsere Meister, und dafür gibt es viele gute Gründe. Einer davon ist ein psychologischer Grund. Das, woran man denkt, wird in einem verstärkt. Wir haben in uns gute Eigenschaften und weniger gute Eigenschaften. Wenn wir sehr häufig an weniger gute Dinge denken, dann werden diese auch stärker in unserem Bewusstsein. Auf gewisse Weise sind viele Menschen wie hypnotisiert von all den Dingen, die nicht so gut sind. Vielleicht sind sie auch hypnotisiert von all dem, was bei ihren Mitmenschen nicht so gut ist. Wenn wir dagegen an Menschen denken, die etwas wirklich Großartiges in sich entwickelt haben, dann wird das Gleiche auch in uns stärker. Wenn du zum Beispiel eine Biographie von Swami Sivananda liest wie das Buch „Swami Sivananda, ein moderner Heiliger“, dann wirst du ganz automatisch etwas freundlicher mit deinen Mitmenschen umgehen. Du wirst automatisch etwas gleichmütiger im Alltag sein. Du wirst ganz automatisch das Gute in anderen mehr sehen. Warum? Weil all das in dir – und in jedem anderen – angelegt ist. Indem man über jemanden liest, der diese Eigenschaften von uneigennütziger Liebe, von Gleichmut, von Gelassenheit und engagiertem Leben gelebt hat, dann werden diese Eigenschaften in einem selbst stärker. Es gibt natürlich noch weitere wichtige Gründe dafür, sich mit Meistern zu beschäftigen. Wir haben ja im Yoga ein sehr hohes Ideal. Yoga selbst heißt Einheit. Das Ziel des Yoga ist Samadhi, Überbewusstsein, Nirwana, das Loslassen von allem, was man überhaupt denken kann oder auch Mukti, Moksha genannt, die höchste Befreiung. In der christlichen Mystik wird dieser Zustand auch Unia Mystica genannt, die mystische Vereinigung mit Gott. Da hilft es auch, sich bewusst zu machen, dass das nicht nur ein theoretisches Konzept ist oder ein abstraktes Ziel, das irgendjemand vor ein paar Tausend Jahren mal vorgegeben hat. Dieser Zustand des all-einigen Bewusstseins ist etwas, das Menschen erfahren haben, auch in unserer Zeit. Das Leben dieser Menschen zeigt uns, dass dieser Zustand tatsächlich etwas ist, das sich anzustreben lohnt. Wenn wir uns an die großen Meister wenden, dann wird dieses spirituelle Streben in uns stärker. Manchmal übelegt man sich ja: „Was ist ein Selbstverwirklichter und wie bin ich?“ Da mag man dann eine große Diskrepanz entdecken, und manchmal geht es einem so, dass man schon ein paar Jahre auf dem Weg ist und das Gefühl hat, dass mit jedem Jahr der Unterschied größer wird anstatt kleiner. Dann ist es sinnvoll, das Leben der großen Meister anzuschauen. Du wirst feststellen: Auch die haben einiges zu überwinden gehabt. Auch ein Swami Sivananda ist nicht selbstverwirklicht geboren worden. Er musste durch verschiedene Schritte durchgehen. Für mich persönlich war es besonders inspirierend, Swami Vishnu zu sehen und zu sehen, wie er auf seinem Weg voranschritt. In den zwölf Jahren, in denen ich bei ihm war, hat er sich selbst sehr viel weiter entwickelt und dann viele höhere Erfahrungen gemacht. Wenn man mit seinen älteren Schülern gesprochen hat, was die so erzählt haben, konnte man gut sehen, dass auch Swami Vishnu ist durch vieles hindurchgegangen ist. Wir können uns also sagen: Auch er ist durch Schwierigkeiten gegangen, also werden wir sie auch überwinden. So kann uns das Erinnern an große Meister immer wieder dazu bringen, dass dieser innere Wunsch nach dem Höchsten und die Bereitschaft, etwas dafür zu tun, immer weiter in uns wächst. Es gibt noch einen weiteren Grund, der ganz besonders wichtig ist, aber vielleicht – wenn man es nicht selbst erfahren hat - am schwersten zu verstehen. Es heißt, dass die großen Meister und Meisterinnen nicht mit ihrem physischen Tod verschwinden, sondern dass ihr Segen, ihr Gnade, ihre Führung auch weiterhin da ist, selbst wenn sie physisch nicht mehr leben. Das ist nicht beweisbar, es ist aber erfahrbar und für mich ist das sicherlich eine sehr, sehr lebendige Erfahrung. Wenn man eine Beziehung zu einem großen Meister aufgebaut hat, oder zu einer großen Meisterin, dann fühlt man diese Führung. Sie ist nicht immer gleich stark. Letztlich gehört es auch zur Führung eines Meisters dazu, einen ab und zu im Ungewissen zu lassen, so dass man auch im Ungewissen Entscheidungen trifft und dadurch wächst. Aber dann, im entscheidenden Moment, fühlt man diese Führung wieder. Wenn man wirklich nicht mehr weiter weiß, dann kann man sich an den Meister oder die Meisterin wenden und dann kommt diese Führung und diese Inspiration. Wenn man dann nach längerer Zeit zurückschaut, stellt man fest, dass an den entscheidenden Wendepunkten im Leben ein besonderer Segen, eine besondere Führung, eine besondere Kraft da war: Die Kraft des Meisters. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Was ist spirituelles Leben?

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich aus dem Buch „Licht, Kraft und Weisheit“ von Swami Sivananda: „Geistiges Leben ist kein einfaches Reden und auch keine Emotion. Spirituelles Leben ist tatsächlich Leben im Atman, in der höchsten Seele. Spirituelles Leben ist eine überweltliche Erfahrung reiner Seligkeit. Gehe den Pfad der Wahrheit und der Gerechtigkeit. Halte unverbrüchlich fest an den geistigen Lehren. Sei regelmäßig in der Meditation. Sei geduldig. Übe Innenschau. Diene selbstlos. Übe dich in der allumfassenden Liebe. Entfalte Vairagya, Nicht-Anhaften. So wirst du Unsterblichkeit verwirklichen.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um das Mantra Sachara Chara Pari Purna. Das vollständige Mantra heißt: „Sachara Chara Pari Purna Shivoham Nityananda Swarupa Shivoham“ - „Ich bin Purna, Fülle, Erfüllung aus Para, aus dem Transzendenten heraus.“ Dieses Mantra drückt aus, dass wir auf der einen Seite hier in diesem physischen Körper sind, der uns beschränkt. Wir sind auch von Geist und Emotionen, Gedanken und Persönlichkeit beschränkt. Aber auf einer anderen Ebene sind wir wie das Unendliche. Wir sind nicht nur wie das Unendliche, sondern wir sind dieses Unendliche. Shivoham: ich bin Shiva. „Shiva“ heißt wörtlich „Glücksverheißende“. „Shiva“ heißt auch „liebevoll und gütig“. Tief im Inneren bin ich - und damit jeder andere auch - dieses Glücksverheißende, dieses Liebevolle, das Gute und das Transzendente. Ich bin Nitya, das Ewige. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um die Bedeutung des Mantras Om Jaya Jagadisha Hare. Om Jaya Jagadisha Hare heißt Verehrung, Ehrerbietung an den Herrn des Universums. „Isha“ heißt „Herr, Leiter, Lenker“, es bedeutet aber auch soviel wie „Jagd“ und „das ganze Universum“. „Hare“ meint sowohl „Verehrung an“ als auch „Der die Herzen aller zu sich zieht.“ „Jagadisha“ ist der „Herr des Universums“. Hinter dem ganzen Universum steckt eine Intelligenz. Der Körper Gottes ist dieses Universum. So ähnlich wie wir als einzelner unsere Hände heben können - was ja schon erstaunlich genug ist – so ähnlich, wie wir bewusst oder unbewusst atmen, so kann atmet Gott mit dem ganzen Universum. Er kann auch jeden Teil des Universums bewegen. Aber so ähnlich, wie wir nicht ständig überlegen, wie wir jetzt gerade atmen wollen und ob wir gerade gähnen oder nicht gähnen, so ähnlich wird auch Gott nicht die ganze Zeit lang überlegen: Mache ich jetzt das oder nicht. Er lenkt praktisch das ganze Universum über Naturgesetze. Dennoch bleibt die Intelligenz hinter allem stets die Intelligenz Gottes. Die wenigsten Menschen überlegen ständig, wie sie sich gerade bewegen wollen. Es geschieht einfach. Aber du kannst auch bewusst eingreifen. So können wir uns auch als Individuum einstimmen auf das kosmische Ganze. Zum Beispiel indem wir sagen: „Nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe.“ oder „Möge mein Wille in Harmonie mit dem kosmischen Willen sein.“ Om Jaya Jagadisha Hare. Hare heißt Liebe. Wir wollen uns anziehen lassen von der Liebe Gottes und uns so in Übereinstimmung bringen mit der Intelligenz hinter dem ganzen Universum. Und wenn wir dies tun, dann heißt es: „Sukha Sampati Ghar Ave“: Alle Freude - „Sukha“, alle großen Eigenschaften - „Sampati“ – mögen mit mir sein - „Ghar Ave“. Indem sich das Individuum auf das Kosmische einstimmt, wird Glück erreicht. Es ist nicht so, wie manche Menschen das unreflektiert annehmen. „Ich bin dann glücklich, wenn ich dafür sorge, dass ich alles kriege, was ich brauche.“ Das nennt sich dann irgendwann Gier und und Getriebenheit, die nicht glücklich machen. Statt dessen geht es darum, zu schauen, dass wir in Übereinstimmung sind mit dem Kosmischen, dass unser Körper, Denken, Fühlen, Energie, eingestimmt ist auf die Energie des Kosmischen. Und dass wir offen sind und das annehmen, was wir brauchen, um unsere Aufgabe im Rahmen des größeren Ganzen zu erfüllen. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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