Die letzten Tage in Swami Sivanandas Leben

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute ist Swami Sivanandas Mahasamadhi. Also will ich etwas aus dem Buch „Swami Sivananda – ein moderner Heiliger“, über die letzten Tage des Meisters lesen. „Swami Sivananda kündigte an einem Abendsatsang Anfang 1963 an, alle die Sannyas nehmen wollen, also als Mönch der Welt entsagen wollen, sollen sich am nächsten Shivaratri-Fest einweihen lassen. Wer weiß, was nächstes Jahr sein wird. Er, der immer großzügig Geld verbraucht und ausgegeben hatte, um anderen zu helfen, zu dienen und das Wissen weiterzugeben, er, der seine Schüler und die Bewohner des Ashrams gelehrt hatte, Gott zu vertrauen und zu geben, zu geben, zu geben, änderte plötzlich seine Haltung. Er schaltete den Spargang ein, etwas bei ihm nie da Gewesenes, senkte die Ausgaben des Ahrams und sprach davon, sorgfältiger zu wirtschaften. Mehrmals in den Monaten Mai und Juni bat er verschiedene Menschen, ihm einen Kalender zu bringen. Einmal, als er auf den Juli schaute, fragte ein Schüler, warum? und er erhielt die Antwort, „Das weißt du nicht.“ In einem anderen Buch habe ich gelesen, dass Swami Sivananda Anfang des Jahres 1963, den 14. Juli mit einem Kreuz markiert hatte. „Anfang Mai begann er mit systematischen Tonbandaufzeichnungen. Jeden Morgen las er mit kraftvoller, inspirierender Stimme, voller Überzeugungskraft und Ernsthaftigkeit, aus seinen Büchern und Schriften. Ein Schüler nahm alles auf. Einmal während dieser Sitzungen sagte er: „Die Sicht wird trübe. Nimm das, was du noch machen willst, jetzt. Das Gehör wird schwerfällig. Sage alles, was du noch sagen willst, jetzt. Die Zunge wird schwer. Frage jetzt, was immer du noch fragen willst.“ Er schrieb in dieser Zeit viele Artikel für Zeitschriften. Er schien alles in die Welt hinauszuschicken, was er irgendwie konnte. Am 21. Juni bekam er Schmerzen in der Hüfte. Das war eine der seltenen Gelegenheiten, zu denen er den Satsang nicht besuchen konnte. Am nächsten Tag konnte er nicht ins Büro kommen, kümmerte sich aber von seinem Kutir aus um alles. In der Nacht wurden die Schmerzen stärker. Am nächsten Morgen kam er auf die Veranda heraus, schaute die Post durch und bestand darauf, die täglichen Bandaufnahmen fortzusetzen. Er diktierte ein wenig, zog sich dann aber zurück. An einem der folgenden Tage begann er trotz Krankheit wie gewöhnlich zu diktieren. Nach ein paar Sätzen sagte er ruhig: „Glück kommt, wenn das Individuum in Gott aufgeht.“ Dann folgte eine lange Pause. Auf die Frage, ob er weiter diktieren wolle, sagte er energisch: „Das reicht aus. Glück kommt, wenn das Individuum in Gott aufgeht.“ Das war die letzte aufgezeichnete Botschaft von Swami Sivananda. Trotz körperlicher Leiden war er niemals niedergeschlagen. Er war voller Freude und er scherzte mit seinen Pflegern. Alle, die während seiner letzten Tage in seine Nähe kamen, spürten seine unwiderstehliche Liebe fließen und sie umfangen. Am Abend des 14. Juli bekam er Fieber. Eine Weile konnte er nicht einmal ein paar Schlucke Wasser zu sich nehmen. Seine Schüler wollten ihm wie üblich Gerstenwasser geben, aber er bestand auf Gangeswasser. Es wurde ihm gebracht und plötzlich konnte er mühelos ein halbes Glas trinken. Dann, direkt danach, verließ er seinen Körper. Das war um 23:15 in der Nacht. Kurz vor Mitternacht gab es eine einmalige, glückverheißende Planetenkonstellation, die kein Yogi, der zum Sterben bereit war, ungenutzt lassen wollte. Einige Monate vorher gab es einen Astrologen, der das den Schülern im Ashram so gesagt hatte. Diesen Zeitpunkt hatte Swami Sivananda für sein Verscheiden gewählt. Swamijis Körper wurde in Lotusposition gebracht. Benommen und weinend sangen Schüler und Anhänger leise das Maha Mantra auf der Veranda vor seinem Kutir, während die Ashrambewohner, einer nach dem anderen, hereinkamen, um sich in Stille vor der geliebten Gestalt zu verbeugen. Am nächsten Morgen erfuhr die Welt durch Zeitungen und Radio vom Maha Samadhi dieses großen Heiligen. Am Dienstag, den 16. Juli, war kaum Platz zum Stehen am Gangesufer. Überall versammelten sich Menschenmengen, um einen letzten Blick der geliebten Gestalt Swami Sivanandas zu erhaschen. Vormittags wurde die Bahre zum Klang von Muschelhörnern und Glockengeläut von seinen persönlichen Assistenten aus dem Kutir heraus getragen. Unter vedischen Gesängen wurde die heilige Gestalt langsam und achtsam zum Ganges getragen, wo sie rituell durch Übergießen mit Milch und Wasser verehrt wurde. Dann wurde sie auf einer Sänfte, die mit Blumengirlanden gefüllt war, in einer Prozession zum Vishwanath Mandir auf dem Ashramgelände getragen, wo Arati, die Lichterzeremonie vor ihr ausgeführt wurde. Unter Rezitation heiliger Mantras wurde Swami Sivanandas Körper liebevoll im Samadhi-Schrein, seiner letzten Ruhestätte, platziert. Nachrichten aus der ganzen Welt trafen ein. Swami Venkatesanandas Worte aus Maurizius sprachen wahrscheinlich allen engen Schülern aus dem Herzen: „So schweigt jetzt die klingende Stimme. Die majestätische Gestalt ist nicht mehr. Nie mehr werden wir die große Gestalt in orange mit Leinenschuhen in gemessenen, langen Schritten schreiten sehen. Mit Taschen in der Hand und bereit, Früchte, Bücher und Arbeit an uns, seine geliebten Kinder, zu verteilen. Das kindliche Lachen, bei dem der große Bauch vor Freude wackelt, ein Lachen, so gesund, dass Tränen der Freude seine sprühenden Augen trübten, ein Lachen, dass den Segen Gottes auf alle ausstrahlte, wird nicht wieder zu hören sein. Das Ende schockiert uns vielleicht, aber es ist nicht das Ende, es ist ein Anfang. Der Baumeister arbeitete außerhalb des Gebäudes und war zu sehen. Er hat einen Innenraum geschaffen und ihn betreten. Nun arbeitet er innen, im Herzen all seiner Schüler. Der äußeren Sicht entzogen, aber dadurch nur noch spürbarer und zielbewusster. Gurudev hat uns geformt, hat einer gestaltlosen Masse Gestalt gegeben, Stein auf Stein gelegt und einen Schrein gebaut, ihn betreten, und er arbeitet jetzt da drinnen weiter.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Kommentare

  • **********Sivananda Bhagavan

    Om Bhagavan Shri Bhagavan
    Ananda Bhagavan
    Sivananda Bhagavan

    ********

    Gurudeva Gurudeva Jaya Gurudev
    Sivananda Gurudeva Jaya Gurudev

    Not my will but Thy will my Lord
    Not my will but Thy will

    Gurudeva Gurudeva Jaya Gurudev
    Sivananda Gurudeva Jaya Gurudev

    Thank you, Bhagavan**********
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