Sukadev Bretzs Beiträge (5595)

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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es noch einmal um die Yoga Sutra, 3. Kapitel, 20.Vers.

Gestern hatte ich bereits gesagt: Der wichtigste geistige Faktor, der hinter jedem Verhalten steht, ist das Bedürfnis zu lieben und Liebe zu empfangen. Nimm dir vor, heute, oder auch morgen oder die nächste Woche, einmal davon auszugehen, dass alles, was deine Mitmenschen tun, ein Versuch ist, Liebe zu erfahren oder Liebe zu geben. Nicht immer ist das, was Menschen machen, darin sehr effektiv. Aber schaue, wie du das, was Menschen tun, von diesem Standpunkt aus interpretieren kannst.

Denke dir: „Mein Mitmensch will mir jetzt entweder Liebe zeigen oder Liebe geben. Oder er will die Liebe zu jemand anderen zeigen oder diesen um Liebe bitten.“ Natürlich hat jeder Mensch auch noch ganz andere Bedürfnisse und Wünsche. Aber ich glaube, einer der wichtigsten Wünsche und Beweggründe des Menschen ist es, Liebe zu zeigen, Liebe zu geben und Liebe zu empfangen. Wenn du das immer mehr erkennst, werden deine zwischenmenschlichen Beziehungen zu anderen freundlicher, liebevoller und schöner. Letztlich drücken sie die Einheit aus.

Schaue heute, morgen oder in der nächsten Woche, ob du das Bedürfnis, Liebe zu geben, Liebe zu empfangen und um Liebe zu bitten, in deinen zwischenmenschlichen Beziehungen zu anderen erfahren kannst. Und ob sich die Kommunikation mit anderen dadurch vielleicht verändert.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3

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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! In der Fortsetzung der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 20. Vers, schreibt Patanjali: Man erhält aber kein Wissen über die zugrunde liegenden geistigen Faktoren, die nicht Gegenstand des Samyama sind.

Mit Einfühlung - Samyama - auf die Gedanken des anderen bekommst du Wissen über seinen Geist. Dabei kannst du immer davon ausgehen, dass jeder Mensch im Grunde das Gute will. Jeder Mensch will glücklich sein. Jeder Mensch will sinnvoll leben. Jeder Mensch will seine Bewusstheit und sein Wissen steigern.
Aber daneben hat jeder Mensch auch alle möglichen Formen von instinktiven Reaktionsschemata, die ihn seit Jahrtausenden von Inkarnationen begleiten. Es spielt keine Rolle, ob du an Reinkarnation glaubst und sagst, der Mensch habe seine Handlungstendenzen, Denkmuster und Gefühle in früheren Leben entwickelt, oder ob du von der Evolutionstheorie ausgehst und sagst, dass das genetische Erbgut des Menschen heute noch so ähnlich sei wie in der Steinzeit und dass die instinktiven Reaktionen des Menschen deshalb letztlich aus der Steinzeit stammen. In irgendeinem Kontext haben und hatten diese Reaktionen einen Sinn. Und so kannst du verständnisvoll und liebevoll mit anderen Menschen umgehen.

Angenommen, jemand verhält sich dir gegenüber sehr aggressiv. Dann erinnere dich, dass ohne eine gewisse Aggression Menschen und Tiere nicht hätten überleben können. Das Wort „Aggression“ kommt aus dem Lateinischen „aggregere“. Es bedeutet auch, Dinge anzugehen, sich durchzusetzen, das Positive in der Welt zu verbreiten. Selbst Mahatma Gandhi ist die Dinge aktiv angegangen. Er hat sein Aggressionspotenzial sublimiert und auf sehr positive, einfühlsame und mitfühlende Weise eingesetzt.

Wenn dich jemand belästigt, dann ist das letztlich ein Ausdruck eines menschlichen Bedürfnisses. Du kannst es als menschliches Bedürfnis der Fortpflanzung ansehen, als menschliches Bedürfnis des Überlebens, oder als menschliches Bedürfnis, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Egal, wie du es bezeichnest, letztlich kommt es daher, dass alle Menschen eins sind und in sich ein tiefes Bedürfnis tragen, sich mit anderen zu verbinden und diese Einheit wieder zu erfahren. Darum unterstelle anderen erstmal grundsätzlich gute Bedürfnisse und Gründe. Diese Gründe mögen sich auf sehr ungeschickte oder sogar verletzende Weise manifestieren. Manchmal ist es wichtig, dass wir uns gegen diese Faktoren zur Wehr setzen. Aber dieses zur Wehr Setzen ist kein Ablehnen des Menschen an sich, sondern nur ein Ablehnen der konkreten Manifestation seines Bedürfnisses.

Gehe grundsätzlich davon aus, dass die Reaktionen der anderen von ihrem Standpunkt aus sinnvoll sind. Von deinem Standpunkt aus mag das anders aussehen. Darum finde heraus, wie ihr miteinander interagieren könnt, damit alle eure Bedürfnisse befriedigt werden. So kannst du deine eigenen Muster und die des anderen verstehen lernen und letztlich heilen.

Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag! Om Shanti,

Hari Om Tat Sat

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Hinterfrage dein intuitives Gespür

Om Namah Shivaya und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Im 3. Kapitel der Yoga Sutra, 20. Vers, sagt Patanjali: Man erhält kein Wissen über die zugrunde liegenden geistigen Faktoren, die nicht Gegenstand des Samyama sind.

Patanjali hat im vorigen Vers darüber gesprochen, dass man lernen kann, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, einfach, indem man es übt. Ich hatte in den letzten Tagen immer wieder erwähnt, wie wichtig es ist, dass du dich geistig in die Menschen hineinversetzt, mit denen du täglich zu tun hast. Es gehört zu den wichtigsten Fähigkeiten eines Menschen, andere intuitiv zu begreifen. Und wenn du versuchst, herauszufinden, womit sich der andere beschäftigt, fällt es dir viel leichter, mit diesem Menschen zusammenzuarbeiten und eine befriedigende zwischenmenschliche Beziehung zu ihm aufzubauen. So kannst du anderen Menschen besser helfen und letztlich auch deine eigenen Bedürfnisse besser verstehen.

Dabei gibt es allerdings zwei große Denkfehler. Der erste ist, zu glauben, dass du die Gedanken eines anderen Menschen erraten kannst. Der zweite: zu glauben, du wüsstest, wie er reagieren wird. Wenn du dich in andere intuitiv hinein versetzt, kann dir das sehr wohl bessere Informationen geben, aber du solltest das immer an der Realität überprüfen. Viele zwischenmenschliche Probleme entstehen, weil Menschen meinen, zu wissen, was der andere denkt und was künftig passieren wird. Deshalb ist es wichtig, dass du dein intuitives Gefühl an der Realität überprüfst, dass du nachfragst und offen schaust, was sich tatsächlich entwickelt und dass du immer kritisch hinterfragst, was du intuitiv angenommen hast.

Hari Om Tat Sat

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Entwickle Mitgefühl für deine Schüler

Om Namah Shivaya. Herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute erzähle ich ein letztes Mal über das 3. Kapitel, 19. Vers: Samyama auf die Gedanken eines anderen führt zu Wissen über seinen Geist.

Es ist etwas sehr Wichtiges, mehr über die Menschen zu erfahren, mit denen du zu tun hast. Lerne, ihre Gedanken soweit zu verstehen, wie es dir möglich ist. Versetze dich in die Lage des anderen. Sieh die Welt mit seinen Augen. Beziehe das, was dem anderen wichtig ist, in deine eigenen Entscheidungen mit ein. Das ist wichtig, sowohl im beruflichen Kontext als auch im privaten. Es gilt ganz besonders für Yogalehrer und Yogalehrerinnen. Ich weiß, dass viele meiner Leser selbst Yoga unterrichten. Auch hier kann es eine gute Hilfe sein, wenn du mehr über deine Teilnehmer Bescheid weißt. Versuche, dich immer in ihre Lage zu versetzen. Sei nicht fanatisch oder normativ. Sage niemandem, dass er sich so oder so zu verhalten habe, dass er bei bestimmten Übungen so oder so denken und fühlen müsse.

Ein guter Lehrer, eine gute Lehrerin kann sich in seine Teilnehmer hineinversetzen. Indem du dich in deine Teilnehmer hineinversetzt, kannst du ihnen bessere Tipps geben und oder ihnen helfen, auf diese Tipps sogar selbst zu kommen.

Ich wünsche dir viel Mitgefühl im Alltag, viel Verständnis und, auf diese Weise, viel mehr Freude an diesem Tag!

Hari Om Tat Sat

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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um die Fortsetzung der Yoga Sutra, Kapitel 3,19. Vers: Entwicklung von Verständnis und Mitgefühl und Berücksichtigung von dem, was für den anderen wichtig ist.

Wenn du mit anderen Menschen zusammen bist, ist es immer gut, ihre Interessen zu berücksichtigen. Beziehe in all deine Überlegungen mit ein, was den anderen wichtig ist. Wenn es zum Beispiel eine Entscheidung zu treffen gilt, die einen anderen Menschen betrifft, dann ist es gut, wenn du weißt, was diesem Menschen besonders wichtig ist. Fast jede Entscheidung, die du triffst, betrifft auch andere Menschen. Wenn du einfach nur rücksichtslos deine eigene Entscheidung umsetzt, dann entstehen Konflikte. Du musst dich durchsetzten. Vielleicht musst du nachher auch einen Kompromiss schließen. Und dann ärgerst du dich darüber. Aber wenn du schon, während du überlegst, das berücksichtigst, was dem anderen wichtig ist, dann fällt dir alles viel leichter. Dann gibt es keine Kampfsituation mit den anderen, sondern es entsteht eine Win-win-Situation. Ihr findet eine Lösung, die für alle gut ist.
Angenommen, du verkaufst irgendetwas. Dann ist es sehr wichtig, dass du überlegst, was deinem Kunden wichtig ist. Spule nicht einfach ab, was du im Verkaufstraining vielleicht gelernt hast. Finde wirklich heraus, worum es deinem Kunden geht. Was ist ihm oder ihr wichtig? Wenn du das weißt, kannst du es auch berücksichtigen. Natürlich ist es auch wichtig, was für deine Firma das Beste ist oder für dich. Wenn du all das berücksichtigst, dann kann aus diesem Verkaufsgespräch etwas sehr Gutes werden. Es kann sogar von Mitgefühl und Verständnis geprägt sein. Und auf diese Weise wirst du als ein guter Verkäufer wahrgenommen.
Das Gleiche gilt im Umgang mit deinem Partner oder deiner Partnerin. Wenn ihr zum Beispiel überlegt, wie ihr das Wochenende verbringen wollt oder den freien Tag, dann ist es gut, dich zu fragen, was deinem Partner oder deiner Partnerin wichtig ist. Was ist deinen Kindern wichtig? Ihr könnt darüber gemeinsam sprechen. Wenn dein Partner von Anfang an mitbekommt, dass deine Überlegungen seine Wünsche mit einbeziehen, dann wird das dazu führen, dass er oder sie auch deine Wünsche mit einbezieht. Wenn du merkst, dass das nicht von alleine passiert, kannst du deine Gedanken und Anliegen klar äußern. Du kannst selbst sagen, warum dir etwas wichtig ist. Und indem ihr gegenseitig berücksichtigt, was euch wichtig ist, entscheidet ihr mit Liebe und Mitgefühl. Auf diese Weise kann sich auch eure Beziehung vertiefen.

Hari Om Tat Sat

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Besser mit anderen kommunizieren

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Die Yoga Sutra, 3. Kapitel,19. Vers, habe ich gestern schon angesprochen. Sie lautet: Durch Samyama auf die Gedanken eines anderen erhält man Wissen über seinen Geist.

Um Mitgefühl für andere zu entwickeln, gibt es eine gute Übung: Versuche, die Welt durch die Augen eines anderen zu sehen. Das bereichert dein eigenes Leben und macht das Miteinander mit anderen viel leichter.

Du kannst dir zum Beispiel vornehmen, die Welt von Zeit zu Zeit durch die Augen eines anderen wahrzunehmen. Nicht den ganzen Tag (schließlich hast du auch noch anderes zu tun), aber immer wieder zwischendurch. Mache es dir zur Aufgabe, wirklich zu verstehen. Sage dir zum Beispiel: „Angenommen, ich wäre mein wichtigster Mitarbeiter. Angenommen, ich wäre mein Partner, meine Partnerin. Wie würde ich die Welt wahrnehmen? Was wäre mir wichtig? Wie würde ich empfinden? Wie würde ich reagieren?“ Sei demütig dabei. Einen anderen Menschen kannst du nie ganz verstehen. Es ist aber gut, es - mit der notwendigen Demut - zu probieren. Wenn du vom Gefühl, vom Gespür her nachvollziehen kannst, wie der Andere reagiert und was ihm wichtig ist, wirst du ihn automatisch besser verstehen. Du kannst leichter mit ihm kommunizieren.

Eine wichtige Sache ist natürlich auch, mit dem anderen zu sprechen. Werde dir bewusst, was du denkst und was der andere denkt. Was fühlst du und was fühlt er? Sei demütig dabei. Frage nach, schaue, ob deine Annahme und dein Gespür tatsächlich richtig sind. Je mehr du das übst, desto mehr kannst du dich auch in andere Menschen hineinversetzen. Und umso leichter fällt es dir, mit anderen umzugehen.

Ich wünsche dir einen wunderbaren Tag mit viel Verständnis und Mitgefühl!

Hari Om Tat Sat

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Mitgefühl für andere entwickeln

Herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute noch einmal mit der Yoga Sutra von Patanjali, Kapitel 3, Vers 19: Durch Samyama auf die Gedanken eines anderen erhält man Wissen über seinen Geist.

Zu dieser Zeile habe ich schon einiges erzählt. Dieses Mal geht es noch einmal um eine neue Technik. Stell dir einen Menschen vor, mit dem du viel zu tun hast. Jemand, mit dem du dich viel unterhalten hast, über den du einiges weißt.

Du weißt vielleicht, was wichtig für ihn ist und womit er sich häufig beschäftigt. Setze dich in einem entspannten Gemütszustand hin, wo du gerade bist. Das kann auch während einer Besprechung sein oder sogar in der U-Bahn. Schon eins, zwei, drei Minuten können dafür ausreichen. Wenn du mehr Zeit verwendest, ist natürlich die intuitive Verbindung umso stärker. Stelle dir diesen Menschen ganz genau vor. Was ist für ihn wichtig? Was motiviert ihn? Womit beschäftigt er sich? Es ist dabei nicht so erheblich, dass dein Bild von diesem Menschen vollständig ist. Vergegenwärtige dir einfach die Geistesinhalte und Bilder, die dir zu ihm einfallen. Bringe deine ganze Bewusstheit in diese Geistesinhalte. Versuche, sie zu spüren, als ob du selbst der andere wärst. Indem du mit deinem ganzen Wesen und deiner ganzen Bewusstheit in die Geistesinhalte des anderen Menschen hinein findest, entsteht in dir ein intuitives Verständnis. Und mit diesem tiefen Verständnis kann du viel geschickter agieren, viel feinfühliger mit diesem Menschen umgehen.

Es wird dir nicht so schnell passieren, dass du dich über diesen Menschen ärgerst oder seine Gefühle verletzt. Darum ist es so hilfreich, zu lernen, wie du dich in andere Menschen hineinversetzen kannst. Lerne, die Welt durch ihre Augen zu sehen. Wenn du sie verstehst, kann du auch dich selbst und deine eigenen Gefühle besser erkennen und loslassen.

Mehr dazu morgen. Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag!

Hari Om Tat Sat

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Lerne, andere zu verstehen

Herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit einer Fortsetzung zur Yoga Sutra von Patanjali, 3. Kapitel, Vers 19: Durch Samyama auf die Gedanken eines anderen erhält man Wissen über seinen Geist.

Wenn du deine zwischenmenschliche Kommunikation vertiefen möchtest, ist das die Grundlage: Samyama auf die Gedanken eines anderen. Die Gedanken eines anderen kannst du natürlich nicht wirklich erfahren. Aber du kannst die Manifestationen und die Ursprünge der Gedanken analysieren und dann darauf Samyama anwenden. Auf diese Weise kannst du viel über einen anderen Menschen herausfinden. Und genau das würde ich dir unbedingt empfehlen.

Versuche, viel über die Menschen herauszufinden, mit denen du zu tun hast, also über deine Kollegen, deinen Chef, deine Mitarbeiter, deine Frau, deinen Mann, deinen Partner, deine Kinder und so weiter. Über die Menschen in deiner Umgebung kannst du viel herausfinden, indem du mit ihnen sprichst. Finde heraus, was ihnen wichtig ist. Versuche, ihre Lebensgeschichte zu erfahren. Viele Menschen sprechen gerne mit anderen über sich selbst, viele haben sogar ein tiefes Bedürfnis danach, ihre Geschichte zu erzählen. Es ist ein sehr faszinierendes Gefühl, wenn dein Herz sich weitet, indem du herausfindest, wie die Menschen sind, wie sie reagieren und was ihnen wichtig ist.
Zum einen hilft dir das, mehr Toleranz zu entwickeln. Zum anderen bringt es dich von deiner Eigenidentifikation weg. Wenn du siehst, dass verschiedene Menschen die Welt anders sehen, dann weißt du auch, dass deine eigene Weise, die Welt zu sehen, relativ und subjektiv ist. Aus diesem Wissen entsteht eine gewisse Gelassenheit und ein Verständnis für andere.

Mehr dazu morgen. Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag!

Hari Om Tat Sat

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Liebe ist die Essenz von Yoga

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um die Yoga Sutra von Patanjali, Kapitel 3, Vers 19: Durch Samyama auf die Gedanken eines anderen erhält man Wissen über seinen Geist.

Dieser Satz ist ein wunderbarer Aphorismus zum Thema Mitgefühl. Für Patanjali sind Ahimsa – Nicht-Verletzen - und Maitri Bhavana – Mitgefühl - sehr wichtig. Überhaupt ist es ein sehr wesentlicher Aspekt von Yoga, Liebe zu anderen Menschen zu entwickeln.

Swami Sivananda sagte einmal: „Liebe zu Gott und Liebe zu den Mitmenschen ist die Essenz aller spirituellen Traditionen.“ Als Jesus gefragt wurde: „Welches sind die wichtigsten Regeln?“, antwortete er: „Liebe Gott über alle Maßen und liebe deinen nächsten wie dich selbst. In diesen beiden Geboten steckt alle, was du wissen musst.“ Aber wie können wir diese Liebe zu unseren nächsten entwickeln? Zum Beispiel können wir uns bemühen, mehr über diese Menschen zu erfahren. Liebe entsteht, wenn wir beginnen, den anderen zu verstehen. Mitgefühl - Empathie, wie es in der modernen Psychologie heißt - ist eine der schönsten Fähigkeiten des Menschen. Und Mitgefühl ist letztlich Liebe. Indem du dich in einen anderen Menschen hineinversetzt, entwickelst du Mitgefühl, entwickelst du Verständnis und damit Liebe.

Hari Om Tat Sat

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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya Täglichen Inspirationen. Hier noch eine Anmerkung zu früheren Leben und den Samskaras.

Patanjali sagte, durch direkte Wahrnehmung des Samskaras erhält man Wissen über frühere Leben.
Auch das ist eine Möglichkeit, wie du Samskaras auflösen kannst.

Angenommen, du hast irgendeine größere Schwierigkeit, die dich immer wieder behindert. Oder du hast eine gewisse Neigung, eine Handlungstendenz, irgendeine Emotion, in die du immer wieder hineinfällst. Da kann diese Technik ebenfalls hilfreich sein: Begebe dich zuerst in einen meditativen Gemütszustand. Dann vergegenwärtige dir die auslösenden Faktoren für diese Emotion oder Handlungstendenz. Gehe ganz in das Gefühl hinein, das damit verbunden ist, lasse dich ganz ohne Angst auf diese Emotionen ein. Du kannst ein Mantra wiederholen, wenn dir das Gefühl zu stark wird. Und während du dich ganz hineinfallen lässt in dieses Gefühl, kann es dir passieren, dass plötzlich Eindrücke aus dem Unterbewusstsein hervorkommen, die mit früheren Leben zu tun haben. Während du diese Eindrücke wahr nimmst, taucht plötzlich auch ein Wissen über die Gründe und Hintergründe dieser Samskara auf. Du bekommst Klarheit über die ufgaben, die mit dieser Samskara verbunden sind. Wnn du dann er Meditation herauskommst, hast du diese Schwierigkeit dann schon zu einem guten Teil abgearbeitet, oder du hast eine gute Grundlage, um mit dieser Aufgabe besser umzugehen. Das ist also noch eine von mehreren Möglichkeiten, wie du mit deinen Samskaras aus früheren Leben umgehen kannst. Einige andere hatte ich ja schon in den letzten Tagen angesprochen.

Übrigens habe ich vor kurzem ein Buch zum Thema Karma und Reinkarnation veröffentlicht. Auch hier in mein.yoga-vidya gibt es einige Podcasts, in denen die Wirkung von Reinkarnation noch intensiver besprochen wird. Dabei geht es nicht nur um Hilfe bei deinen momentanen Fragen, sonder auch um Hilfe für Verstorbene, für Sterbende und für dich, wenn du selbst stirbst. Der Tod ist etwas sehr Wichtiges, denn letztlich endet jedes Leben mit dem Tod. Darum ist es gut, wenn du dir einiges Wissen über die Theorie von Reinkarnation, über die spirituellen Techniken des Sterbens, des Beistandes beim Sterben und auch der Hilfen für Verstorbene aneignest. Ich wünsche dir alles Gute!

Hari Om Tat Sat

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Über Reinkarnationstherapie

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es noch einmal um das Thema Wiedergeburt und um die Samskaras, die Eigenschaften und Reaktionsmuster, die in diesem Leben wirksam sind, aber aus einem früheren Leben stammen.

Ich habe es schon mal erwähnt: Swami Vishnu hielt nicht viel davon, zu viel in frühere Leben hineingehen. Andererseits hatte er aber auch einige Reinkarnationstherapeuten unter seinen Schülern. Er hat auch mehrere Symposien zum Thema „Reinkarnation“ veranstaltet, zu denen die bekanntesten damaligen Rückführungstherapeuten eingeladen waren. Unter bestimmten Bedingungen scheint das Zurückgehen in frühere Leben also durchaus sinnvoll zu sein. Darum gibt es die Reinkarnationstherapie.

Insbesondere, wenn du Schwierigkeiten und Probleme in diesem Leben hast, mit denen du nicht umgehen kannst und bei denen du dir nicht genau erklären kannst, worum es geht. Oder auch, wenn eine konventionelle Therapie nicht hilfreich ist, lohnt es sich vielleicht für dich, mal zu einem Reinkarnationstherapeuten zu gehen. So erfährst du, wie dieses Samskara schon in einem früheren Leben aktiv gewesen ist. Und wenn du weißt, wie genau es dazu gekommen ist, kannst du diese Aufgabe viel leichter angehen, so dass du nicht mehr darunter leidest.

Ein Reinkarnationstherapeut kann dich dazu ermutigen und dir dabei helfen, alte Muster zu lösen. So vermeidest du, dass du dir in diesem Leben neue Schwierigkeiten schaffst, weil du mit einem Reaktionsmuster aus einem früheren Leben handelst. Du lernst neue Reaktionsmuster, die für diese Situation viel hilfreicher sind.
Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag!

Hari Om Tat Sat

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Unsere Lebensaufgaben annehmen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga-Vidya täglichen Inspirationen! Gestern und vorgestern ging es um die Yoga Sutra, Kapitel 3, Vers 18, also um das Thema Wiedergeburt und um Samskaras aus früheren Inkarnationen, die in diesem Leben wirksam sind.

Wann immer du merkst, dass du eine Reaktionsweise hast, die du dir nicht erklären kannst, kannst du davon ausgehen, dass sie ihren Ursprung in einem vorherigen Leben hat. Und du kannst dir sicher sein, dass genau dieses Thema deine besondere Aufgabe in diesem Leben ist. Wenn du auf irgendeine Weise ungeschickt reagierst, neues Leiden erzeugst und dabei gar nicht weißt, warum du das tust, dann hast du hier wahrscheinlich eine Aufgabe aus einem früheren Leben zu bewältigen. Jetzt hast du die große Chance, etwas anders zu machen und weniger, am besten gar kein Leid mehr zu erzeugen. Du kannst dir das auch bei alltäglichen Problemen immer wieder sagen: „Aha, da ist vielleicht eine Aufgabe. Ich kann sie jetzt anders angehen als bisher oder in einem früheren Leben.“

Wenn es einen Menschen gibt, mit dem du nicht gut zurecht kommst, mache es dir zur Aufgabe, mit ihm gut zurecht zu kommen. Geh offenherzig und freundlich mit ihm um. Du kannst die Einstellungen und Verhaltensmuster anderer Menschen nicht steuern, aber du hast Einfluss auf dein eigenes Verhalten und deine eigene Einstellung. Und indem du mit anderen kommunizierst, hast du auch wieder Einfluss auf sie. Du kannst deine Kommunikation mit anderen geschickter gestalten oder weniger geschickt. Vermeide es, deine Aufgaben auf die Zukunft zu vertagen, indem du mit anderen Menschen ärgerlich umgehst oder Angst vor ihnen hast. Alle Beziehungen, die du jetzt nicht klärst, wirst du irgendwann in der Zukunft klären müssen.
Natürlich kann es vorkommen, dass du kapitulieren musst und dir sagst: „Das kriege ich jetzt nicht hin.“ Du brauchst deswegen keine Schuldgefühle zu haben. Sage dir einfach: „Aha, dieses Mal habe ich es nicht geschafft. Ich vertage diese Aufgabe also noch auf die Zukunft. Sie wird wieder auf mich zukommen und bis dahin habe ich vielleicht genug Kraft und Gleichmut gesammelt.“

Raja Yoga hilft dir, deine Kraft zu sammeln und zu vergrößern. Wenn du genug Kraft gesammelt hast, werden auch die Lektionen deines Lebens wieder auf dich zukommen. Das, was dir heute noch schwer fällt, wird dir dann vielleicht leichter fallen. So kannst du manches jetzt schon bewusst angehen und anderes noch auf die Zukunft vertagen. Verschiebe nur nicht zuviel auf die Zukunft, denn dann wirst du es in einem späteren Leben umso schwerer haben. Nutze dieses Leben, um so weit wie möglich zur höchsten Verwirklichung zu kommen.

Hari Om Tat Sat

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Herzlich willkommen zu den Yoga-Vidya-täglichen-Inspirationen. Heute mit der Yoga Sutra, 3. Kapitel, Vers 18: Durch die direkte Erfahrung von Samskaras, Eindrücke im Unterbewusstsein, entsteht das Wissen um das vorige Leben.
Gestern ging es hier um die Technik, die uns hilft, uns an frühere Leben zu erinnern. Jetzt stellt sich allerdings die Frage, ob das überhaupt sinnvoll ist. Swami Vishnudevananda hielt diese Rückschau nicht für übermäßig sinnvoll. Er sagte, normalerweise sei es ausreichend, das jetzige Leben zu kennen.

Angenommen, wir könnten uns an alle Erlebnisse aus früheren Leben erinnern. Das wäre äußerst kompliziert, denn die Yogis gehen davon aus, dass wir fast alle schon Millionen von Inkarnationen hinter uns haben. Shankaracharya sagt in einem seiner Lehrgedichte, dass jeder Mensch, den man auf der Straße trifft, schon mal sein Vater oder seine Mutter war. Es ist wenig hilfreich, zu wissen, dass unser jetziger Vermieter in einem früheren Leben unser Vater, vor zehn Leben unsere Mutter und vor zwanzig Leben ein Großgrundbesitzer war, der uns geärgert und ausgenutzt hat. Wie soll man noch vorurteilsfrei mit anderen umgehen, wenn man sich an alle bisherigen Inkarnationen und Begegnungen erinnert?

Wenn du aber einen Menschen triffst, mit dem dich sofort ein unerklärliches Gefühl verbindet, dann kann es helfen, dich daran zu erinnern, dass du schon andere Leben gelebt hast. Vielleicht kommen hier Samskaras zum Ausdruck: Eindrücke aus dem Unterbewusstsein und aus früheren Leben. Dann ist es in diesem Leben deine Aufgabe, zu diesem Menschen eine freundlichere und mitfühlende Beziehung zu entwickeln.

Es heißt, solange es Menschen gibt, zu denen wir ein angespanntes Verhältnis haben, werden wir wiedergeboren und diesem Menschen im nächsten Leben noch einmal begegnen. Darum ist es so sinnvoll, angespannte Beziehungen zu klären und mit jedem Menschen gut zurechtzukommen. Wir können uns das immer wieder sagen und vorstellen: „Mögen wir miteinander gut zurechtkommen.“ Wenn wir das ernsthaft tun, spielt es keine Rolle, ob wir uns an die Erlebnisse aus früheren Leben erinnern können, oder ob wir nur etwas davon ahnen.

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Erkenntnisse aus früheren Leben gewinnen

Hallo und herzlich Willkommen! Heute geht es um eine weitere geistige Fähigkeit, die in der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 18. Vers behandelt wird: Durch die direkte Erfahrung von Samskaras (Eindrücke im Unterbewusstsein) entsteht das Wissen um das vorige Leben.

In diesem Vers will uns Patanjali ein paar Tipps geben, wie man etwas von früheren Leben wissen kann. Das geht durch die direkte Erfahrung von Samskaras - Saksatkarana, durch die direkte Erfahrung der Eindrücke im Unterbewusstsein. Was genau ist damit gemeint?

Jeder Mensch hat in seinem Unterbewusstsein verschiedene festgelegte Persönlichkeitsstrukturen. Jeder hat verschiedene Neigungen und Abneigungen, ein bestimmtes Temperament, einen ganz eigenen Charakter. All das ist eine Summe von Eindrücken - Samskaras.

Einige Samskaras können wir gut durch die Erziehung und in Erlebnisse in unserer Kindheit erklären. Angenommen, du bist in Deutschland aufgewachsen, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du Nudeln, Tomaten und Pizza magst. Wenn du in Indien aufgewachsen bist, dann magst du wahrscheinlich eher Masala Dosa, Chapati oder Pakoras. Angenommen, du hattest in deiner Kindheit eine bestimmte traumatische Erfahrung. Auch dann wird daraus eine bestimmte Samskara entstehen.

Es gibt jetzt aber einige Samskaras, die du in diesem Leben hast, ohne dass sie aus diesem Leben erklärbar sind. Das betrifft zum Beispiel besondere Fähigkeiten, die deine nicht Eltern hatten und für die du nie besonders trainieren oder üben musstest. Yogis würden Yogis sagen: „Das ist ein Eindruck aus einem früheren Leben.“ Oder angenommen, du hast Angst vor Wasser oder Spinnen oder vor großen Höhen. Wir können annehmen, dass diese Höhen- Spinnen- oder Wasserangst aus einem früheren Leben stammt. Vielleicht bist du durch Ertrinken, durch einen Sturz aus großer Höhe oder durch einen Spinnenbiss ums Leben gekommen. Wenn du heute eine solche Phobie hast oder eine bestimmte Fähigkeit, Neigung, Abneigung, für die du in diesem Leben keine Erklärung finden kannst, dann konzentriere dich oft und intensiv darauf. Es kann passieren, dass du nach einiger Zeit ein Wissen über Erlebnisse aus früheren Leben bekommst.

Um das zu üben, versetzte dich in einen meditativen Gemütszustand, in dem du dich entspannst. Werde dir bewusst, wie bestimmte Samskaras in dir wirken. Das kann zum Beispiel eine besonderes Talent dafür sein, Querflöte zu spielen. Dann spüre, fühle, wie du Querflöte spielst. Geh in dieses Gefühl hinein. Nimm dich selbst dabei ganz intensiv wahr. Wenn du tief in dieses Gefühl des Querflötespielens hineingegangen bist, kann es dir passieren, dass Bilder aus früheren Leben kommen. Ähnlich könntest du es auch mit bestimmten Ängsten und Phobien machen oder mit anderen Samskaras. Über diese Technik des Wieder-Erinnerns werde ich morgen noch einmal mehr erzählen.

Ich wünsche dir einen wunderbaren Tag! Hari Om Tat Sat. Om Shanti.

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Hallo und herzlich willkommen. Heute geht es um die Yoga Sutra, 3. Kapitel, 17. Vers, Fortsetzung:
Klang, Bedeutung und geistige Vorstellung sind normalerweise im Geist miteinander vermengt; durch Samyama auf den Klang entwirren sie sich, und man erlangt Wissen der Klänge aller lebenden Wesen.

Diesen Vers können wir auch auf die Sprache anwenden. Angenommen, du sprichst kein Englisch und in deiner Nähe unterhalten sich Menschen auf Englisch miteinander. Oder stell dir vor, du bist irgendwo in der U-Bahn und neben dir unterhalten sich Menschen in einer fremden Sprache. Versuche, deine ganze Bewusstheit auf dieses Gespräch zu richten und den Klang zu spüren. Wenn du das eine Weile machst, bekommst du eine Ahnung, ein intuitives Gespür dafür, worüber die Menschen gerade sprechen. Höre ihnen zu. Richte deine ganze Achtsamkeit auf den Klang ihrer Worte. Nach einer Weile wirst du sie verstehen können.

Das kannst du auch bei Tieren ausprobieren. Wenn du das nächste Mal in der Natur bist, kannst du einem Vogel zuhören. Richte deine ganze Achtsamkeit auf den Klang seiner Stimme. Irgendwann bekommst eine Ahnung, was er sagen will und welche Stimmung er hat. Oder angenommen, du hast eine Katze. Dann richte deine Achtsamkeit ganz auf ihr Schnurren. Du wirst eine starke Verbindung zu ihr aufbauen. Das kann ein sehr schönes Gefühl sein.
Auch Bäume haben manchmal Klänge. Konzentriere dich einmal ganz auf das Rauschen der Bäume. Oder auf den Regen während eines Gewitters. Indem du deine Achtsamkeit ganz auf die Klänge von Naturphänomenen oder auch von Pflanzen richtest, bekommt du ein intuitives Verständnis für ihre feinstoffliche Wesenheit. Dein Herz öffnet sich und du spürst Weite, tiefe Verbundenheit und inneren Frieden.

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Entwicklungen im Leben beeinflussen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit einer Fortsetzung des 16. Verses: Durch Samyama auf die drei Arten der Veränderungen kommt Wissen um Vergangenheit und Zukunft.

Es geht noch einmal um die Fähigkeit, in die Zukunft sehen zu können oder anders ausgedrückt, um deine intuitive Einsicht in Entwicklungen. Indem du dich auf Entwicklungen konzentrierst und in sie hinein spürst, bekommst du eine Ahnung davon, wie etwas gewesen sein könnte, und noch wichtiger, wie es sich in der Zukunft entwickeln kann.

Angenommen, du bist irgendwo selbständig tätig und willst wissen, wie sich deine selbständige Tätigkeit in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren entwickeln wird und was du tun kannst, um das zu verändern. Werde dir bewusst, wie es, sagen wir, vor einem halben oder ein oder zwei Jahren war. Dann werde dir bewusst, wie deine selbständige Tätigkeit momentan läuft. Spüre beides ganz intensiv. Spüre deinem Gefühl nach, wie es sich vielleicht in der Zukunft weiter entwickeln wird. Dann entscheide dich, ob du deine Tätigkeit weiter so laufen lassen oder ob du auf diese Entwicklung Einfluss nehmen willst.

Das geht natürlich auch in anderen Angelegenheiten. Werde dir zum Beispiel bewusst, wie deine Beziehung zu deinem Partner oder deiner Partnerin gerade läuft. Werde dir bewusst, wie sie vor einigen Jahren war. Oder, wenn du gerade eine relativ neue Partnerschaft hast, werde dir bewusst, wie deine bisherigen Partnerschaften liefen. Spüre die Entwicklung. Du musst nicht intellektuell darüber nachdenken. Samyama heißt ja, jenseits des Nachdenkens zu gehen. Also, spüre die Vergangenheit und spüre die Gegenwart. Dabei musst du gar nicht ins Detail gehen. Es kommt vor allem darauf an, dass du jetzt, in diesem Moment, ein Gefühl für die Dinge bekommst und so deine Intuition dafür entwickelst.
Dann kannst du überlegen, ob du mit deiner Partnerschaft zufrieden bist. Und wenn du dir wünschst, dass sie sich anders entwickelt, dann verändere etwas. Nimm bewusst Einfluss auf die Dinge.

Indem du diese Art von Samyama - das Erspüren der Vergangenheit, der Gegenwart und der weiteren Entwicklung - immer wieder anwendest, findest du mit der Zeit heraus, wie du den Lauf der Dinge positiv beeinflussen kannst.

Alles Gute. Bis zum nächsten Mal. Hari Om Tat Sat.

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Wie man Intuition für die Zukunft entwickelt

Hallo und herzlich willkommen zu den täglichen Inspirationen! Wie versprochen geht es ab heute um Techniken, mit denen man die Kraft seines Geistes und seine intuitiven Fähigkeiten entwickeln kann. Heute aus der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 16. Vers: Durch Samyama auf die drei Arten der Veränderungen – Form, Zeit und Zustand – kommt Wissen um Vergangenheit und Zukunft.

Hier geht es darum, wie man seine Intuition für die Zukunft entwickelt. Das ist eine relativ einfache und doch machtvolle Technik. Wenn du wissen willst, wie sich etwas vermutlich weiter entwickeln wird, dann mache dir erstmal bewusst: „Wie war es in der Vergangenheit?“ Dann mache dir bewusst: „Wie ist es jetzt - in der Gegenwart?“ Und dann konzentriere dich auf beides gleichzeitig, auf die Vergangenheit und auf die Zukunft. Wenn du dann den vergangenen Zustand und den gegenwärtigen Zustand spüren kannst, dann spürst du auch eine Entwicklung, eine Veränderung. Wenn du dich dann noch stärker auf dieses Gefühl einlässt, dann wird sich dein Bewusstseinszustand nach einiger Zeit verändern. Du bekommst eine Ahnung, eine Intuition für die Zukunft.

Nehmen wir ein Beispiel: Angenommen, du gibst einen Yoga Kurs und hast einen Teilnehmer, der sehr interessiert ist am Yoga. Du überlegst, ob du ihm bestimmte Tipps für seine weitere Entwicklung im Hatha Yoga geben kannst. Dazu vergegenwärtige dir, wie die Asana-Praxis deines Schülers vor einem Vierteljahr ausgesehen hat oder vor einem Monat, und lasse das auf dich wirken. Vielleicht denkst du: „Ja, er hat sich auf die Anfangsentspannung tief eingelassen, er hat das Sonnengebet und die Asanas intensiv oder weniger intensiv geübt.“ Erspüre das. Dann werde dir bewusst, wie dein Schüler im Moment Yoga macht – heute, gestern oder vor einer Woche. Und jetzt spüre die Veränderung. Spüre gleichzeitig, wie er die Asanas früher gemacht hat und wie er sie heute macht.

Während du das in dir spürst, bekommst du eine Ahnung, was er vielleicht in ein paar Wochen machen wird. Du bekommst vielleicht sogar eine Ahnung, was möglich wäre, wo du einen Tipp geben oder welchen Kurs du ihm empfehlen kannst. Du siehst: wichtig ist es vor allem, deinem Gefühl für die Dinge und Entwicklungen nachzuspüren. Dann wächst nach und nach auch deine Intuition.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3


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Alle Fähigkeiten beruhen auf Naturgesetzen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Heute geht es um die Yoga Sutra, 3. Kapitel, 15. Vers: Ursache der verschiedenen Entwicklungen sind die verschiedenen Naturgesetze.

Patanjali spricht in den nun folgenden Versen über außergewöhnliche Fähigkeiten. Er beschreibt verschiedene geistige Techniken, mit denen man großartige Wirkungen erzielen kann. Aber egal, wie großartig diese Wirkungen sind, alles ist in Gesetzmäßigkeiten begründet. Auch scheinbar übernatürliche Kräfte sind nicht wirklich übernatürlich. Sie entsprechen Naturgesetzen. Diese Naturgesetze muss man nur kennen und anwenden können.

Warum studieren Physiker die Natur? Natürlich, um Wissen darüber zu bekommen. Aber auch, um dieses Wissen anzuwenden und daraus einen – wie auch immer gearteten – technischen Nutzen zu haben. Natürlich ist auch Grundlagenforschung wichtig. Aber daraus entsteht dann die angewandte Physik. Und dann kommen irgendwann die Ingenieure, die die Erkenntnisse der Physik nutzen, um daraus Maschinen und technische Errungenschaften zu entwickeln, die uns – wenn es gut läuft - das Leben erleichtern.

Ähnlich gilt es, den eigenen Geist und seine Gesetzmäßigkeiten kennen zu lernen. Diese Fähigkeit kannst du dann nutzen, um dem Sinn deines Lebens gerecht zu werden. Auch über die Funktionen des menschlichen Geistes gibt es Grundlagenwissen. Darüber hat Patanjali im 1. Kapitel des Yoga Sutra gesprochen. Aus diesem Grundlagenwissen entwickelt sich die Anwendung, über die Patanjali in den folgenden Versen spricht.
Du darfst also auf die nächste Yoga Sutra gespannt sein. Mal sehen, was Patanjali uns dort für Tipps gibt, mit denen wir die Kräfte unseres Geistes besser nutzen können.

Und wenn du nicht darauf warten willst: Hier findest du das vollständige Yoga Sutra als Online-Text. Oder du bestellst „Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von heute“ über den Yoga Vidya Online Shop, um damit tiefer in die Weisheit der Yoga Sutra einzusteigen.

Bis zum nächsten Mal, alles Gute und Om Shanti. Mögest du einen friedvollen Tag haben.

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Dein wahres Zuhause gibt dir Kraft

Hallo und herzlich willkommen zu den täglichen Inspirationen! Heute geht es noch einmal um die Yoga Sutra von Patanjali, 3. Kapitel, 14. Vers:
Es gibt einen gemeinsamen Besitzer aller vergangenen, gegenwärtigen und künftigen Eigenschaften. Einen Besitzer vergangener, gegenwärtiger und künftiger Erfahrungen.

Es gibt den Wissenden, und es gibt die Dinge, die gewusst werden. Es gibt denjenigen, der erfährt und es gibt die Erfahrungen, die gemacht werden. Im Jnana Yoga wie auch im Raja Yoga wird immer wieder deutlich unterschieden zwischen dem Selbst und dem Nicht-Selbst, zwischen Atman und Anatman, zwischen Purusha und Prakriti.
Daran kannst du dich täglich erinnern: „Ich bin das unsterbliche Selbst. Ich bin Atman. Ich bin Satchidananda.“ Inmitten aller Höhen und Tiefen des Lebens, inmitten all deiner Verantwortungen bleibst du dieses reine Selbst. Zu ihm kannst du immer wieder zurückkehren, wie zu einem Zuhause. Vermutlich hast du auch so irgendwo auf der Welt einen Ort, der für dich ein Zuhause ist und an dem du neue Kraft tanken kannst. Aber selbst wenn nicht: jeder Mensch hat noch ein weiteres, ein wirkliches Zuhause, das ihm immer sicher ist und das immer gleich bleibt. Dieses Zuhause ist dein eigenes Selbst, deine wahre Natur. Wir alle kehren jede Nacht, im Tiefschlaf, dorthin zurück, um dort neue Kraft zu sammeln. Im Tiefschlaf ruhst du - wenn auch unbewusst – vollständig in deinem Selbst. Deshalb ist er auch so regenerierend und gesund.

Wenn du aber auch bewusst immer wieder in dein Selbst zurückkehrst, kannst du hier immer wieder neue Kraft und Stärke sammeln. Ganz gleich, was du im bewussten Leben tust: dein Selbst bleibt davon unberührt. Darum brauchst du nie ein schlechtes Gewissen zu haben. Es gibt keinen Leistungsdruck und keine Schuld. Auch wenn du dich im Alltag engagierst, wenn du Pflichten hast und dich um die Menschen in deiner Umgebung kümmerst, sogar dann, wenn du scheinbar scheiterst und deine eigenen Ansprüche nicht erfüllen kannst – und in der relativen Welt wirst du mit hohen Ansprüchen immer wieder scheitern – selbst dann brauchst du dir kein schlechtes Gewissen zu machen. Denn das, was wirklich zählt, ist dein höchstes Selbst. Dieses wahre Zuhause bleibt immer gleich, ganz egal, was du tust.

Darum nutze gerade diesen Moment, nutze die Zeit und spüre in dein höheres Selbst. Werde dir bewusst, dass dies dein wahres Zuhause ist. Ein Ort, der dir Kraft gibt und der immer gleich bleibt: Satchidananda.

Hari Om Tat Sat

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Das wahre Selbst finden

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga-Vidya-täglichen Inspirationen! In dieser Reihe geht es um die Yoga Sutren von Patanjali. Heute sind wir im 3. Kapitel, 14. Vers: Es gibt einen gemeinsamen Besitzer aller vergangenen, gegenwärtigen und künftigen Eigenschaften.

Während du dich spirituell entwickelst und dein normales Leben führst, entwickelst du verschiedene Eigenschaften, verschiedene Charakterfähigkeiten.Du gehst durch verschiedene Gunas hindurch, durch verschiedene Zustände und Eigenschaften. Patanjali nennt das auch „Dharma“. Dharmas sind nicht nur Eigenschaften, sondern auch Verantwortungen und Aufgaben. Aber inmitten dieser Dharmas, inmitten der Aufgaben, die du erledigst, inmitten der verschiedenen Eigenschaften, die du entwickelst, inmitten von allem, was du tust, bleibt etwas gleich. Dieses Etwas nennen wir Purusha. Purusha ist das Wichtigste. Alles andere ist vergänglich. Zwar bleiben bestimmte Kerne in der Persönlichkeit ähnlich oder vielleicht sogar gleich, aber auch deine Eigenschaften ändern sich. Wenn du zurückschaust, welche Eigenschaften du vor 10 Jahren hattest und welche du heute hast, dann wirst du sehen, das sich vieles geändert hat. Auch wenn genauso viel oder mehr gleich geblieben ist.

Was aber auf jeden Fall gleich geblieben ist, ist dein höchstes Selbst. Das ist ein großer Trost, wenn man daran denkt, dass sich sonst alles ändern kann. Ein Mensch in seinen Zwanzigern hat andere intellektuelle Fähigkeiten als jemand in den Dreißigern oder Vierzigern. Jemand, der eine traumatische Erfahrung hatte, wird dadurch geprägt. Er ist vielleicht nicht mehr ganz so spontan und nicht mehr ganz so offen für Neues, weil er immer von dieser Angst begleitet wird.

Ich kann mich erinnern, dass ich irgendwann einmal in Paris vom Flughafen zum U-Bahnhof gegangen bin und dabei überfallen wurde. Jemand raubte mir alles Geld. Bis dahin hatte ich immer ein sehr freundliches Wesen gegenüber jedem gehabt, den ich getroffen habe. Ich habe jedem zugelächelt und es fiel mir leicht, ein positives Gefühl gegenüber allen Menschen zu haben. Aber seither bin ich viel vorsichtiger. Der Mensch, der mich überfallen hatte, der war zunächst mal sehr freundlich gewesen und diese Erinnerung habe ich immer im Hinterkopf. Ich dachte lange: „Der Mensch, mit dem ich gerade rede, könnte auch bloß so freundlich sein, um mich dann auszurauben.“ Mein Umgang mit anderen Menschen war ein anderer geworden. Irgendwann konnte ich auch in dem Menschen, der mich ausgeraubt hatte, Gott zu sehen. So wurde mir klar, dass es gilt, vorsichtig, aber dabei nicht ängstlich zu sein. Denn selbst dann, wenn man ausgeraubt wird, ist man immer Purusha. Auch wenn sich die Gedanken ändern, unser innerstes Selbst bleibt gleich.

Egal, welche Erfahrung dich prägt und egal, welche neue Eigenschaften in dir aktiv werden – gute wie auch weniger wünschenswerte – dein Selbst bleibt immer gleich. Du kannst dir deines tiefsten Selbst immer bewusst sein. Nimm dir einen Moment Zeit, um dir bewusst zu werden, wie sich in den letzten Jahren und Monaten deine Eigenschaften verändert haben. Vielleicht haben sie sich auch durch die spirituelle Praxis zum Positiven gewandelt. Und dann werde dir bewusst, dass trotz all dieser Änderungen dein innerstes Selbst das selbe geblieben ist.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3

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