Dein wahres Zuhause gibt dir Kraft

Hallo und herzlich willkommen zu den täglichen Inspirationen! Heute geht es noch einmal um die Yoga Sutra von Patanjali, 3. Kapitel, 14. Vers:
Es gibt einen gemeinsamen Besitzer aller vergangenen, gegenwärtigen und künftigen Eigenschaften. Einen Besitzer vergangener, gegenwärtiger und künftiger Erfahrungen.

Es gibt den Wissenden, und es gibt die Dinge, die gewusst werden. Es gibt denjenigen, der erfährt und es gibt die Erfahrungen, die gemacht werden. Im Jnana Yoga wie auch im Raja Yoga wird immer wieder deutlich unterschieden zwischen dem Selbst und dem Nicht-Selbst, zwischen Atman und Anatman, zwischen Purusha und Prakriti.
Daran kannst du dich täglich erinnern: „Ich bin das unsterbliche Selbst. Ich bin Atman. Ich bin Satchidananda.“ Inmitten aller Höhen und Tiefen des Lebens, inmitten all deiner Verantwortungen bleibst du dieses reine Selbst. Zu ihm kannst du immer wieder zurückkehren, wie zu einem Zuhause. Vermutlich hast du auch so irgendwo auf der Welt einen Ort, der für dich ein Zuhause ist und an dem du neue Kraft tanken kannst. Aber selbst wenn nicht: jeder Mensch hat noch ein weiteres, ein wirkliches Zuhause, das ihm immer sicher ist und das immer gleich bleibt. Dieses Zuhause ist dein eigenes Selbst, deine wahre Natur. Wir alle kehren jede Nacht, im Tiefschlaf, dorthin zurück, um dort neue Kraft zu sammeln. Im Tiefschlaf ruhst du - wenn auch unbewusst – vollständig in deinem Selbst. Deshalb ist er auch so regenerierend und gesund.

Wenn du aber auch bewusst immer wieder in dein Selbst zurückkehrst, kannst du hier immer wieder neue Kraft und Stärke sammeln. Ganz gleich, was du im bewussten Leben tust: dein Selbst bleibt davon unberührt. Darum brauchst du nie ein schlechtes Gewissen zu haben. Es gibt keinen Leistungsdruck und keine Schuld. Auch wenn du dich im Alltag engagierst, wenn du Pflichten hast und dich um die Menschen in deiner Umgebung kümmerst, sogar dann, wenn du scheinbar scheiterst und deine eigenen Ansprüche nicht erfüllen kannst – und in der relativen Welt wirst du mit hohen Ansprüchen immer wieder scheitern – selbst dann brauchst du dir kein schlechtes Gewissen zu machen. Denn das, was wirklich zählt, ist dein höchstes Selbst. Dieses wahre Zuhause bleibt immer gleich, ganz egal, was du tust.

Darum nutze gerade diesen Moment, nutze die Zeit und spüre in dein höheres Selbst. Werde dir bewusst, dass dies dein wahres Zuhause ist. Ein Ort, der dir Kraft gibt und der immer gleich bleibt: Satchidananda.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3


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