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Om Namah Shivaya. Herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Patanjali schreibt in der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 24. Vers: Durch Samyama auf Freundlichkeit, erlangt man deren Kräfte.

Samyama bedeutet liebevolle Achtsamkeit. Patanjali empfiehlt hier also, positive Eigenschaften zu entwickeln. Jetzt ist natürlich die Frage, mit welcher man anfängt. Gestern habe ich dir schon geraten, eine bestimmte Eigenschaft auszusuchen, die du kultivieren willst. Hier noch ein paar Tipps dazu.

Manchmal fragen wir uns, ob wir besser an unseren Schwächen oder an unseren besonderen Stärken arbeiten sollten. Ich empfehle im Allgemeinen, mehr an den Stärken zu arbeiten, denn so kommt man schneller voran.
Angenommen, du arbeitest an deinen Schwächen, dann wirst du bestenfalls erreichen, dass diese ein wenig kleiner werden. Wenn du dagegen an deinen Stärken arbeitest, wirst du darin wirklich herausragend und hervorragend. Du kannst dich ganz auf deine positiven Eigenschaften konzentrieren.

Natürlich musst du nicht auf allen Gebieten Vollkommenheit erreichen. Das gilt sowohl im Alltag als auch auf dem spirituellen Weg. Niemand muss ein gleichmäßig guter Handwerker, Künstler, Computerfachmann, Intellektueller, Literat, Mathematiker, Physiker und Chemiker sein. Wenn du eine gute Allgemeinbildung hast und dann darauf aufbaust, wenn du dich dabei auf einen bestimmten Bereich konzentrierst, dort eine Aufgabe übernimmst und dein Geld damit verdienst, dann kannst du viel Gutes bewirken in der Welt. Das können natürlich ein zwei oder drei Sachen sein oder mehrere in verschiedenen Lebensabschnitten. Aber da, wo deine Stärken sind, gilt es, dich weiter zu entwickeln.

Genau das gleiche gilt auf dem spirituellen Gebiet. Die höchste Verwirklichung wirst du erreichen, wenn du dich da weiter entwickelst, wo du besonderen Zugang zur Spiritualität hast. Angenommen, du bist ein großer Bhakta Yogi, ein großer Gottesverehrer, der sich besonders angezogen von der Verehrung von Krishna fühlt. Dann kommst du am schnellsten voran, wenn du deine Verehrung von Krishna immer weiter vertiefst. Denn dadurch werden deine Hingabe und deine Liebe zu Gott immer weiter steigen. Und diese Liebe und diese Hingabe wird dich zum Höchsten bringen.

Morgen werden ich mehr darüber schreiben. Für heute wünsche ich dir einen wunderschönen Tag!

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3

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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Die Yoga Sutra, 3. Kapitel, 24. Vers, lautet: Durch Samyama auf Freundlichkeit und andere Eigenschaften, erlangt man deren Kräfte. Oder, durch Samyama, liebevolle Achtsamkeit und Versenkung, auf Freundlichkeit, Maitri, oder andere Eigenschaften, entwickelt man diese Kräfte.

Das ist das gleiche, wie die Eigenschaftsmeditation. Von diesen Meditationen gibt es mehrere Variationen unter den Yoga Vidya Übungen oder Übungs-Podcasts unter www.podcast.yoga-vidya.de. Unter dem Begriff „Meditationen“ im linken Teil des Menüs findest du verschiedene Eigenschaftsmeditationen als mp3. Sie sind alle dazu geeignet, Samyama auszubilden.

Ich empfehle dir, regelmäßig diese Eigenschaftsmeditationen zu üben. Du kannst dir auch vornehmen, eine bestimmte Eigenschaft zu entwickeln. Beschließe, in der kommenden Zeit ganz konzentriert diese Eigenschaft zu pflegen und zu entwickeln. Entweder während der nächsten sieben oder 14 Tage oder auch für die nächsten vier Wochen. Frage dich: „Welche Eigenschaft, welche Fähigkeit wäre jetzt ganz besonders wichtig und hilfreich für mich?“ Wähle dir eine Eigenschaft, von der du dir vorstellen kannst, dass du sie entwickeln kannst und von der du annimmst, dass du durch sie in deiner jetzigen Lebenssituation entscheidend vorankommen kannst. Und dann beobachte, was passiert.

Hari Om Tat Sat

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Dein Schicksal ist eine Chance

Hallo und guten Morgen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Heute mit ein paar weiteren Gedanken zur Yoga Sutra, 3. Kapitel, 23. Vers: Samyama auf das Karma bringt Wissen über Tod und Schicksal.

Ich hatte schon gestern darüber gesprochen. Diesen Vers halte ich für ganz besonders wichtig und alltagstauglich. Er sagt etwas aus über die grundsätzliche Lebenseinstellung eines Yogis, die lautet: „Das Schicksal hilft mir mit allen Ereignissen, wertvolle und wichtige Erfahrungen zu machen. Meine Aufgaben helfen mir, neue Kräfte und Fähigkeiten zu entwickeln. Alles, was auf mich zukommt, ist dazu da, mich der Befreiung näher zu bringen.“ Mit dieser Einstellung kann man alles, was kommt, alles eine wichtige Lernlektion betrachten. Das alles hilft uns, Viveka und Vairagya zu entwickeln.

Darum gehe alle Aufgaben, die auf dich zukommen, vorurteilsfrei an. Dabei kannst du Dharana nutzen. Schaue das, was auf dich zukommt, sehr genau in Hinblick auf diese Aspekte an. Welche wertvolle Erfahrung machst du dabei? Welche Kräfte kannst du entwickeln? Wie hilft dir das auf dem Weg zur Befreiung? Wie lautet die Aufgabe, wenn du sie so betrachtest?

Zuerst übe Dharana, indem du darüber nachdenkst. Dann übe Dhyana, indem du diese Aufgabe erspürst und erfühlst. Dann werde dir deiner Intuition bewusst über das, was vielleicht zu Ende ist und das, was neu kommen will. Wenn du das machst, wirst du dein Leben bereichern. Zwar wirst du auch weiter durch Emotionen gehen. Du wirst auch weiterhin Ärger, Ängste und Niedergeschlagenheit erleben. Aber diese Phasen sind nur kurz. Du kannst dir sagen: „Diese Gefühle mögen da sein, aber sie werden nicht lange andauern. So werde ich lernen, alles anzunehmen, Herausforderungen anzugehen und weiter spirituell zu wachsen.“

Hari Om Tat Sat

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Denkfehler im Umgang mit anderen

Om Namah Shivaya und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute wieder mit der Yoga Sutra, 3.20. Patanjali sagt hier: Man erhält aber kein Wissen über die zugrunde liegenden geistigen Faktoren, die nicht Gegenstand des Samyama sind.

Wenn du deine Intuition im Umgang mit anderen Menschen entwickeln willst, dann ist das etwas Gutes. Es ist aber auch eine Gefahr dabei, nämlich die, dass du glaubst, wirklich zu wissen, was der andere denkt. Vielleicht glaubst du sogar, noch besser zu wissen, was der andere denkt, als er selbst. Vielleicht nimmst du auch an, dass du weißt, was er als nächstes tun wird.
Paul Watzlawick, der große Kommunikationswissenschaftler, hat das bekannte Buch „Anleitung zum Unglücklichsein“ geschrieben. Darin beschreibt er jede Menge Denkfehler, mit denen man sich selbst und andere unglücklich machen kann, indem man seine Kommunikation verschlechtert. Vielleicht kennst du die Geschichte mit dem Hammer:

Ein Mann braucht für irgendwelche handwerklichen Tätigkeiten einen Hammer. Er weiß, dass sein Nachbar einen Hammer hat. Also geht er zu ihm und klingelt. Während er klingelt, fängt er schon an zu überlegen: „Vielleicht mag mir mein Nachbar gar nicht seinen Hammer geben. Vielleicht erinnert er sich daran, dass ich, als ich das letzte Mal um einen Schraubenzieher gebeten hatte, ihn nicht rechtzeitig zurückgebracht habe. Vielleicht wird er mich schräg angucken, wenn ich den Hammer anfordere. Vielleicht wird er nachher eine Gegenleistung fordern. Und wenn er mir den Hammer gibt, muss ich ihm anschließend meinen Parkplatz überlassen. So denkt er weiter: Ja, richtig, schon das letzte Mal, als ich ihn um den Schraubenzieher gebeten hatte, hat er mich schräg angeguckt. Erst recht, als ich dann am nächsten Tag vor seinem Haus geparkt habe. Also, wenn er mich um einen Hammer bitten würde, würde ich den gänzlich ohne Gegenleistung verleihen.“ Und schließlich, als dann der Nachbar tatsächlich die Tür aufmacht, sagt unser Mann nur wütend: „Ach, behalten Sie doch ihren Hammer.“

Solche Geschichten hört man immer wieder. Du hast sicher auch schon erlebt, dass jemand so auf dich reagiert hat. Eigentlich hast du nichts Böses gedacht und andere unterstellen dir irgendwelche niederträchtigen Motive oder nehmen an, dass du komisch reagierst. Vermutlich hast du, vielleicht ohne es zu merken, auch schon mal solche Tendenzen gehabt. Darum sei vorsichtig, wenn du dich in andere hineinversetzt. Ganz besonders, wenn du etwas Negatives von ihnen erwartest.
Menschen reagieren nämlich auf dich, wie du auf sie reagierst. Wenn du Positives von anderen erwartest, dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie positiv reagieren. Wenn du Negatives erwartest, ist es wahrscheinlicher, dass sie negativ reagieren. Und selbst wenn sie probieren, gegen deine negativen Erwartungen anzukämpfen, können sie scheitern. Werde dir also dessen bewusst, was du von anderen annimmst. Schaue, ob deine negativen Erwartungen in der Wirklichkeit begründet sind. Sei aufmerksam, aber gehe auch nicht blauäugig an die Dinge heran. Denn das kann manchmal dazu führen, dass du ausgenutzt und enttäuscht wirst. Und Enttäuschungen führen dazu, dass du erst recht negativ reagierst.
Um aus diesem Teufelskreis herauszukommen, entwickle deine Intuition. Nimm grundsätzlich Positives von anderen an, auch wenn du weißt, dass im Hintergrund auch andere Beweggründe stehen können. Mit großem zwischenmenschlichen Verständnis und Einfühlungsvermögen kannst du andere Menschen verstehen und lieben. Sei dir immer dessen bewusst, dass hinter allem das Göttliche steckt.

Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag!

Hari Om Tat Sat

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Mit dem eigenen Leben zufrieden sein

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya Inspirationen! Heute mit der Fortsetzung zur Yoga Sutra, 3. Kapitel, 31. Vers.

Patanjali spricht hier über Konzentration auf die Kehlhöhle. Diese Technik kann man nicht nur nutzen, um den Körper zu heilen, sondern auch, um die Psyche positiv zu beeinflussen. Hunger und Durst sind ja nicht nur Symptome des Körpers, sondern sie stehen auch für Gier und Getriebenheit.

Viele Menschen können nie genug bekommen. Sie wollen mehr und mehr, schlingen alles herunter und haben einen Heißhunger auf neue Erfahrungen. Auch bei dieser Art von Getriebenheit kann Samyama auf die Kehle helfen. Samyama auf die Kehlhöhle hilft uns, zufrieden zu werden. Wenn du dich täglich ein paar Minuten, Sekunden oder Atemzüge auf die Kehlhöhle konzentrierst, wächst deine Zufriedenheit. Du gewinnst die Fähigkeit, Dinge aus dir selbst heraus zu tun und nicht von Eindrücken getrieben zu sein. Konzentriere dich darum jeden Tag mindestens eine Minute lang auf deine Kehlgegend.

Das geht am einfachsten, indem du täglich Yoga Asanas übst und dich zum Beispiel beim Schulterstand und Fisch auf deine Kehlgegend konzentrierst. Neben dieser täglichen Praxis kannst du das insbesondere dann machen, wenn du merkst, dass du wieder eine Attacke von Getriebenheit hast. Wenn du zum Beispiel die Gier spürst, irgendwas kaufen zu müssen oder irgendwo etwas mehr zu bekommen, wenn du also merkst, dass du nicht mehr in deiner Mitte bist und dir etwas einverleiben willst, was du nicht wirklich brauchst, dann atme tief mit dem Bauch ein und aus, bringe die Konzentration in die Kehlgegend und warte ab, bis diese Gier verschwindet.

Konzentration auf die Kehle ist aber auch hilfreich bei jeder Art von Sucht. Wenn Menschen z.B. Entzugserscheinungen haben, vielleicht bei Kaffee, Schwarztee, Drogen, Nikotin, Alkohol oder ähnliches, dann ist die Konzentration auf die Kehle neben anderen Heilungsmethoden ein wichtiges Hilfsmittel. Wenn so eine Sucht besonders stark wird, dann kannst du über gleichmäßige Bauchatmung in Verbindung mit Konzentration auf die Kehlhöhle, also die Kehlgegend, dieses Gefühl der Getriebenheit wieder abbauen. Auf diese Weise baust du ein wohliges Gefühl von Zufriedenheit auf.

Du kannst es selbst ausprobieren, wenn du solche Erfahrungen hast. Du kannst Menschen empfehlen, zusätzlich zu vielen anderen Hilfsmitteln, die sie nutzen, auch diese Kehlhöhlenkonzentration zu nutzen, wann immer sie sich eine negative Gewohnheit oder innere Gier abgewöhnen. Konzentration auf die Kehlhöhle führt zu Zufriedenheit und dadurch auch zu neuer Energie und Kraft.

Hari Om Tat Sat

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Wozu Krisen gut sind

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. In der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 23. Vers schreibt Patanjali: Durch Samyama auf sein Karma, erhält man Wissen über Schicksal und Tod.

Ich will ein Beispiel dafür geben. Angenommen, du verlierst deinen Arbeitsplatz. Deine erste Reaktion ist ganz natürlich. Du hast vielleicht Angst, du ärgerst dich, du hast Zukunftsängste. Du fürchtest dich vor dem, was auf dich zukommen könnte. Das alles sind wichtige Bewältigungsstrategien der Psyche, die auch ihre Zeit brauchen. Parallel dazu oder nach den ersten Emotionen von Angst, Ärger und Niedergeschlagenheit, kannst du aber einen weiteren Schritt gehen. Du kannst davon ausgehen, dass alles, was dir passiert, gut für dich ist. Erstens: es ist eine wertvolle Erfahrung. Zweitens: Du hast die Gelegenheit, neue Kräfte, Talente und Fähigkeiten in dir zu entwickeln. Und drittens: Du kannst dadurch aus dem Schlaf der Unwissenheit aufwachen, also spirituell wachsen.

Frage dich: „Welche neue Erfahrung gibt mir das?“ Vielleicht ist es die Erfahrung, ohnmächtig hinzunehmen, dass du den Arbeitsplatz verlierst. Vielleicht ist es auch die Erfahrung, die allgemeine Krise auf dem Arbeitsmarkt hautnah mitzubekommen. Vielleicht ist es die Erfahrung, etwas loslassen zu müssen, Krise du dich sehr engagiert hast oder dass etwas, das du schon seit Monaten oder Jahren loswerden willst, plötzlich von alleine endet. Was auch immer du erfährst, betrachte dies als ein wichtiges Erlebnis.

Als nächstes überlege dir: „Welche Kräfte und neuen Fähigkeiten kann ich in mir entwickeln? Welche neuen Erfahrungen kann ich machen?“ Darüber kannst du intellektuell nachdenken. Vielleicht hast du jetzt ein paar Monate mehr Zeit, dich mehr mit Yoga zu beschäftigen oder um berufliche Alternativen auszuloten. Du hast vielleicht die Möglichkeit, etwas Neues anzugehen, eine Umschulung zu machen oder dich auf eine andere Art zu schulen.

All das sind wertvolle Erfahrungen, die dir helfen, dich spirituell weiterzuentwickeln, letztlich auch im Sinne von Viveka Khyati – Unterscheidungskraft. Du kannst dir bewusst machen, dass auf dieser Welt nichts sicher ist. Alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende. Materielle Sicherheit gibt es nicht. So kannst du lernen, deine Sicherheit mehr in die spirituelle Entwicklung zu bringen. Dieses Nachdenken über den Sinn deiner Erfahrungen ist Dharana. Nachdem du über all das nachgedacht hast, gehe in das Gefühl. Spüre diese Erfahrungen und Gedanken. Versuche, deine neue Aufgabe zu erspüren. Was lernst du gerade? Worauf kommt es jetzt an? Was heißt das für deine spirituelle Entwicklung? Wenn du das erspürst und erfühlst, dann bist du im Dhyana-Zustand. Das bewusste Hineingehen ins Gefühl und in die Stille danach ist Dhyana. Vielleicht erlebst du sogar einen kurzen Moment, eine Andeutung von Samadhi, in dem du in allem aufgehst, was ist. Und dann kommt plötzlich Prajna: Wissen. Du erhältst ein intuitives Wissen über das, was jetzt tatsächlich zu Ende ist und von dem, was neu beginnen will. Du erhältst Wissen über Arishta, deine neue Aufgabe.

Hari Om Tat Sat

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Om Namah Shivaya. Herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 23. Vers: Karma ist jetzt wirksam oder schlummernd. Durch Samyama darauf erhält man Wissen über Tod und Schicksal.

Patanjali gibt in diesem Vers einige wichtige Tipps zum Umgang mit unseren Lebensaufgaben. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, diesen Vers zu verstehen. Ich will ihn sehr praktisch interpretieren:
Karma kannst du auch als Aufgabe verstehen. Angenommen, dir passiert etwas, dass du nicht besonders gut findest. Dann ist es hilfreich, wenn du dieses schicksalhafte Erlebnis interpretierst, erfühlst, ergründest und letztlich intuitiv erfasst.

Wie geht das? Durch Samyama, durch Einfühlung. Als Vorstufe zu Samyama kannst du die Ereignisse analysieren - und zwar ohne Vorurteile. Viele Menschen fragen, wenn ihnen etwas passiert, sofort: „Warum passiert das gerade mir? Warum sind die Menschen so böse? Warum ist das Schicksal so böse?“ Sie schieben damit gleich eine Interpretation vor, indem sie sagen: „Was mir gerade passiert, ist nicht richtig.“ Und: „Entweder ich oder jemand anderes oder das Schicksal habe oder hat etwas falsch gemacht.“ Samyama heißt stattdessen, genauer zu ergründen, was tatsächlich passiert ist.

Überlege zuerst, was überhaupt passiert ist. Im zweiten Schritt kannst du dich dann fragen, was du daraus lernen kannst. Im dritten Schritt finde heraus, was deine Aufgabe in dieser Angelegenheit ist. Und dann, im vierten Schritt, nachdem du das alles genau analysiert hast, erspüre das Erlebnis. Dabei kannst du eine intuitive Erfahrung von den Ereignissen bekommen. Aus diesem Samyama heraus entstehen Prajna, das direkte Wissen, und Jaya, die Meisterschaft. Plötzlich weißt du: „Ja, das ist meine Aufgabe.“ Und: „Das, was bisher gewesen ist, ist vorbei.“ Du weißt um den Tod und das Ende aller Dinge. Und dann wird dir intuitiv klar, was du als nächstes tun kannst.

Ich wünsche dir, dass du deine Lebensaufgaben und alles, was geschieht, ohne Vorurteile angehen kannst. Was auch immer dir geschieht, es hilft dir, wertvolle Erfahrungen zu machen, neue Kräfte und Fähigkeiten zu entwickeln und deinen Weg der Befreiung und spirituellen Entwicklung weiter zu gehen.

Hari Om Tat Sat

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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 22. Vers. Als Schlussfolgerung aus den vorherigen Wahrheiten zum Thema Wahrnehmung schreibt Patanjali hier: Dies erklärt auch das Verschwinden von Lauten und anderem.

Wenn du ganz auf dich selbst konzentriert bist, dann wirst du von anderen nicht so wahrgenommen. Und umgekehrt: Wenn du ganz auf etwas konzentriert bist, dann werden dich auch Geräusche weniger stören. Viele Menschen lassen sich von Krach und Lärm um sie herum ärgern. Und je mehr sie sich darüber ärgern, desto stärker wird ihre Neigung, überhaupt auf Störungen mit Ärger zu reagieren. Dabei ist das gar nicht nötig.
Du kannst dir bewusst machen: „Wenn ich meine geistigen Kräfte entwickle, dann werde ich von Lärm nicht so sehr gestört.“ Mache dir das zur Aufgabe und leite deine Aufmerksamkeit bewusst von diesen Störungen weg. Angenommen, dich stören die Geräusche auf der Straße. Du kannst entweder ständig an diesen Lärm denken und wie schlimm es ist, dass so viele Autos dort fahren, dass deine Tür nicht richtig schließt und dass du an einem Ort arbeiten musst, der so laut ist. Du kannst dich ärgern, dass die Leute so rücksichtslos sind. So machst du dein Leben gleich ein bisschen unangenehmer. Du kannst aber auch sagen: „Lieber Geist, danke, dass du mich darauf aufmerksam machst, dass mich dieser Lärm stört. Ich möchte jetzt dafür sorgen, dass mich der Lärm nicht mehr stört. Daher will ich jetzt meine ganze Achtsamkeit auf das richten, womit ich gerade beschäftigt bin.“

Nachdem du diesen bewussten Entschluss gefasst hast, richte deine ganze Achtsamkeit auf die Aufgabe, die ansteht, auf den Menschen, mit dem du dich unterhalten willst oder auf das Objekt deiner Meditation. Swami Vishnu hat gesagt, ein Yogi müsse in der Lage sein, selbst auf dem Hauptplatz einer Großstadt in sich zu gehen, zu meditieren und nichts wahrzunehmen. Er konnte das. Auch Swami Sivananda hat das immer wieder getan. Und auch du kannst das. Der erste Schritt in diese Richtung ist, zu entscheiden, dass du dich nicht mehr durch äußere Dinge von der Meditation abhalten lassen willst.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Freude dabei, diese geistige Fähigkeit zu entwickeln.

Om Shanti

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Herzlich willkommen zu den täglichen Inspirationen. Heute geht es noch einmal um die Yoga Sutra, 3. Kapitel, 21. Vers, Fortsetzung.

Wie wirst du mehr gesehen? Darüber hatte ich schon gestern gesprochen. Um dir noch mehr Kraft zu geben, das in deinem eigenen Leben umzusetzen, möchte ich das hier noch einmal intensivieren. Und dir eine Übung vorstellen:

Nimm dir heute besonders vor, dich für andere Menschen zu interessieren. Das kannst du tun, indem du ihnen in die Augen schaust und ihnen zulächelst, indem du dich ihnen auch physisch zuwendest, also deinen Brustkorb in ihre Richtung ausrichtest und die Schultern etwas nach hinten gibst. Auch mit dem Atem kannst du zu ihnen Kontakt aufnehmen. Und dann natürlich, indem du mit ihnen sprichst. Wenn du fragst: „Wie geht es dir?“, kannst du wirkliches Interesse für diesen Menschen ausdrücken, anstatt die Frage nur als eine Art Floskel zu benutzen. Wenn du sagst: „Guten Tag!“ oder „Guten Morgen!“, dann wünsche das tatsächlich. Nutze diese kleinen Achtsamkeitsübungen, um deine Liebesfähigkeit zu entwickeln.

Jesus sagte: „Liebe deinen nächsten wie dich selbst.“ Patanjali erwähnt immer wieder, wie wichtig es ist, Maitri Bhavana, Mitgefühl, zu entwickeln. Wenn du dich für andere Menschen interessierst, wenn du dich ihnen zuwendest, ihnen in die Augen schaust und ihnen zulächelst, dann übst du dabei, mehr Liebe für dich und andere zu entwickeln. Und genau das macht das Leben lebenswert und freudevoll.

Hari Om Tat Sat


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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! In der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 21. Vers, heißt es: Samyama auf die Gestalt des eigenen Körpers hebt die Kraft, die ihn wahrnehmbar macht, auf; die Verbindung des Lichts mit dem Auge wird unterbrochen; man wird unsichtbar.

Gestern habe ich schon ein paar Tipps gegeben, wie du, wenn du mit anderen Menschen zusammen bist, unsichtbar werden kannst. Vielleicht willst du aber auch genau das Gegenteil: Du willst sichtbar werden, du willst wahrgenommen werden. Dazu kannst du diesen Vers genau umgekehrt interpretieren.

Wenn du mit anderen Menschen zusammen bist, interessiere dich für sie. Lächle ihnen zu. Schaue ihnen zu. Schicke ihnen Energie. Schaue ihnen in die Augen. In dem Moment, wo du so ganz offen bist für andere, indem du die Strahlen deiner Bewusstheit zu ihnen hin schickst, interessieren sich andere auch für dich. Dann wirst du von anderen Menschen wahrgenommen und angesprochen. Das zu wissen, ist bei vielen Gelegenheiten hilfreich. Wenn du zum Beispiel auf einem Empfang bist und neue Kontakte knüpfen willst. Oder angenommen, du stehst vor einer Yogastunde noch im Flur mit den Kursteilnehmern zusammen. Dann kann es schön sein, ins Gespräch zu kommen und Beziehungen zu ihnen aufzubauen oder zu vertiefen.

Schaue die anderen an. Interessiere dich für sie, richte dein Herz - auch dein physisches Herz - zu den anderen hin. Öffne deine Schultern, halte deine Hände nach außen offen. Interessiere dich für die anderen Menschen. Über einen einfachen Blickkontakt oder ein Lächeln kannst du schon ihre Stimmung etwas heben und ihnen Energie schicken. Vielleicht spürst du auch Energie, die sie dir schicken wollen. Interessiere dich für die anderen Menschen. Dann kommst du leicht mit ihnen ins Gespräch. Du wirst umso mehr gesehen, je mehr du dich für andere Menschen interessierst.

Hari Om Tat Sat

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Wie man durch Samyama unsichtbar werden kann

Herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Heute mit der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 21. Vers: Samyama auf die Gestalt des eigenen Körpers hebt die Kraft, die ihn wahrnehmbar macht, auf; die Verbindung des Lichts mit dem Auge wird unterbrochen; man wird unsichtbar.

Wörtlich genommen sagt dieser Vers, dass du durch Samyama unsichtbar werden kannst, so dass dich kein Mensch mehr sieht. Ob das möglich ist oder nicht, darüber möchte ich gar nicht sprechen. Letztlich wissen wir nicht, welche Kräfte der menschliche Geist hat, wenn er wirklich voll entfaltet ist. Aber dieser Vers beinhaltet daneben noch eine sehr lebensnahe Wahrheit. Sie lautet: Wenn du von anderen Menschen weniger gesehen werden willst, dann denke nur über dich selbst nach. Wenn du von anderen Menschen mehr gesehen werden willst, dann denke über andere Menschen nach.

Angenommen, du bist in irgendeiner exponierten Position und du willst von niemandem gesehen werden. Dann ist eine gute Methode, intensiv über dich selbst nachzudenken. Atme tief mit dem Bauch ein und aus. Spüre diese Bauchatmung. Spüre, wie du dich bewegst. Spüre, wie du gehst. Wenn du so meditativ in dich gekehrt bist, dann wird dich niemand wirklich wahr nehmen. Auf jeden Fall wird dich niemand ansprechen.
Es kann sogar sein, dass keiner merkt, wie du durch die Menschenmasse hindurch gehst.

Ich selbst nutze diese Technik oft. Wenn ich zum Beispiel hier im Ashram in Bad Meinberg bin und von einem Raum zum anderen gehe, begegnen mir natürlich viele Menschen, die mich kennen. Sie wollen mich vielleicht etwas fragen oder mir ihre Dankbarkeit ausdrücken. Sehr häufig freue ich mich darüber. Ich gebe den Menschen gerne mal einen Tipp oder freue mich einfach, wie freudevoll und dankbar sie mir begegnen. Aber manchmal will ich auch von hier nach dort gehen, ohne angesprochen zu werden. Dann gehe ich vorher etwas meditativ in mich hinein. Das heißt nicht, dass ich dabei langsam werde. Oft bin ich dabei auch in Eile und gehe eher schnell. Auch ein Yogi kann es durchaus mal eilig haben. Aber ich achte nicht so sehr auf andere Menschen auf meinem Weg. Und weil ich mich ganz auf mich selbst konzentriere, werde ich nicht so stark wahrgenommen und auch nicht angesprochen.

Natürlich sprechen mich die Menschen auch deshalb nicht an, weil sie sehen, dass ich meditativ versunken bin, selbst wenn sie mich sehen. Aber es ist auch schon vorgekommen, dass ich diese Technik einen Tag lang geübt habe und die Menschen am nächsten Tag gesagt haben: „Wo warst du denn gestern?“ Dabei hätten sie mich eigentlich sehen müssen.

Wenn du also einmal nicht gesehen werden willst, dann achte auf deinen Körper und ziehe dein Bewusstsein ganz zu dir zurück. Atme tief in den Bauch und wiederhole ein Mantra, wenn du willst. Du wirst so stark mit deinem Körper und deinem Mantra verbunden sein, dass die Menschen dich kaum noch wahrnehmen.
Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag!

Hari Om Tat Sat

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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es noch einmal um die Yoga Sutra, 3. Kapitel, 20.Vers.

Gestern hatte ich bereits gesagt: Der wichtigste geistige Faktor, der hinter jedem Verhalten steht, ist das Bedürfnis zu lieben und Liebe zu empfangen. Nimm dir vor, heute, oder auch morgen oder die nächste Woche, einmal davon auszugehen, dass alles, was deine Mitmenschen tun, ein Versuch ist, Liebe zu erfahren oder Liebe zu geben. Nicht immer ist das, was Menschen machen, darin sehr effektiv. Aber schaue, wie du das, was Menschen tun, von diesem Standpunkt aus interpretieren kannst.

Denke dir: „Mein Mitmensch will mir jetzt entweder Liebe zeigen oder Liebe geben. Oder er will die Liebe zu jemand anderen zeigen oder diesen um Liebe bitten.“ Natürlich hat jeder Mensch auch noch ganz andere Bedürfnisse und Wünsche. Aber ich glaube, einer der wichtigsten Wünsche und Beweggründe des Menschen ist es, Liebe zu zeigen, Liebe zu geben und Liebe zu empfangen. Wenn du das immer mehr erkennst, werden deine zwischenmenschlichen Beziehungen zu anderen freundlicher, liebevoller und schöner. Letztlich drücken sie die Einheit aus.

Schaue heute, morgen oder in der nächsten Woche, ob du das Bedürfnis, Liebe zu geben, Liebe zu empfangen und um Liebe zu bitten, in deinen zwischenmenschlichen Beziehungen zu anderen erfahren kannst. Und ob sich die Kommunikation mit anderen dadurch vielleicht verändert.

Hari Om Tat Sat

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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! In der Fortsetzung der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 20. Vers, schreibt Patanjali: Man erhält aber kein Wissen über die zugrunde liegenden geistigen Faktoren, die nicht Gegenstand des Samyama sind.

Mit Einfühlung - Samyama - auf die Gedanken des anderen bekommst du Wissen über seinen Geist. Dabei kannst du immer davon ausgehen, dass jeder Mensch im Grunde das Gute will. Jeder Mensch will glücklich sein. Jeder Mensch will sinnvoll leben. Jeder Mensch will seine Bewusstheit und sein Wissen steigern.
Aber daneben hat jeder Mensch auch alle möglichen Formen von instinktiven Reaktionsschemata, die ihn seit Jahrtausenden von Inkarnationen begleiten. Es spielt keine Rolle, ob du an Reinkarnation glaubst und sagst, der Mensch habe seine Handlungstendenzen, Denkmuster und Gefühle in früheren Leben entwickelt, oder ob du von der Evolutionstheorie ausgehst und sagst, dass das genetische Erbgut des Menschen heute noch so ähnlich sei wie in der Steinzeit und dass die instinktiven Reaktionen des Menschen deshalb letztlich aus der Steinzeit stammen. In irgendeinem Kontext haben und hatten diese Reaktionen einen Sinn. Und so kannst du verständnisvoll und liebevoll mit anderen Menschen umgehen.

Angenommen, jemand verhält sich dir gegenüber sehr aggressiv. Dann erinnere dich, dass ohne eine gewisse Aggression Menschen und Tiere nicht hätten überleben können. Das Wort „Aggression“ kommt aus dem Lateinischen „aggregere“. Es bedeutet auch, Dinge anzugehen, sich durchzusetzen, das Positive in der Welt zu verbreiten. Selbst Mahatma Gandhi ist die Dinge aktiv angegangen. Er hat sein Aggressionspotenzial sublimiert und auf sehr positive, einfühlsame und mitfühlende Weise eingesetzt.

Wenn dich jemand belästigt, dann ist das letztlich ein Ausdruck eines menschlichen Bedürfnisses. Du kannst es als menschliches Bedürfnis der Fortpflanzung ansehen, als menschliches Bedürfnis des Überlebens, oder als menschliches Bedürfnis, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Egal, wie du es bezeichnest, letztlich kommt es daher, dass alle Menschen eins sind und in sich ein tiefes Bedürfnis tragen, sich mit anderen zu verbinden und diese Einheit wieder zu erfahren. Darum unterstelle anderen erstmal grundsätzlich gute Bedürfnisse und Gründe. Diese Gründe mögen sich auf sehr ungeschickte oder sogar verletzende Weise manifestieren. Manchmal ist es wichtig, dass wir uns gegen diese Faktoren zur Wehr setzen. Aber dieses zur Wehr Setzen ist kein Ablehnen des Menschen an sich, sondern nur ein Ablehnen der konkreten Manifestation seines Bedürfnisses.

Gehe grundsätzlich davon aus, dass die Reaktionen der anderen von ihrem Standpunkt aus sinnvoll sind. Von deinem Standpunkt aus mag das anders aussehen. Darum finde heraus, wie ihr miteinander interagieren könnt, damit alle eure Bedürfnisse befriedigt werden. So kannst du deine eigenen Muster und die des anderen verstehen lernen und letztlich heilen.

Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag! Om Shanti,

Hari Om Tat Sat

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Hinterfrage dein intuitives Gespür

Om Namah Shivaya und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Im 3. Kapitel der Yoga Sutra, 20. Vers, sagt Patanjali: Man erhält kein Wissen über die zugrunde liegenden geistigen Faktoren, die nicht Gegenstand des Samyama sind.

Patanjali hat im vorigen Vers darüber gesprochen, dass man lernen kann, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, einfach, indem man es übt. Ich hatte in den letzten Tagen immer wieder erwähnt, wie wichtig es ist, dass du dich geistig in die Menschen hineinversetzt, mit denen du täglich zu tun hast. Es gehört zu den wichtigsten Fähigkeiten eines Menschen, andere intuitiv zu begreifen. Und wenn du versuchst, herauszufinden, womit sich der andere beschäftigt, fällt es dir viel leichter, mit diesem Menschen zusammenzuarbeiten und eine befriedigende zwischenmenschliche Beziehung zu ihm aufzubauen. So kannst du anderen Menschen besser helfen und letztlich auch deine eigenen Bedürfnisse besser verstehen.

Dabei gibt es allerdings zwei große Denkfehler. Der erste ist, zu glauben, dass du die Gedanken eines anderen Menschen erraten kannst. Der zweite: zu glauben, du wüsstest, wie er reagieren wird. Wenn du dich in andere intuitiv hinein versetzt, kann dir das sehr wohl bessere Informationen geben, aber du solltest das immer an der Realität überprüfen. Viele zwischenmenschliche Probleme entstehen, weil Menschen meinen, zu wissen, was der andere denkt und was künftig passieren wird. Deshalb ist es wichtig, dass du dein intuitives Gefühl an der Realität überprüfst, dass du nachfragst und offen schaust, was sich tatsächlich entwickelt und dass du immer kritisch hinterfragst, was du intuitiv angenommen hast.

Hari Om Tat Sat

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Entwickle Mitgefühl für deine Schüler

Om Namah Shivaya. Herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute erzähle ich ein letztes Mal über das 3. Kapitel, 19. Vers: Samyama auf die Gedanken eines anderen führt zu Wissen über seinen Geist.

Es ist etwas sehr Wichtiges, mehr über die Menschen zu erfahren, mit denen du zu tun hast. Lerne, ihre Gedanken soweit zu verstehen, wie es dir möglich ist. Versetze dich in die Lage des anderen. Sieh die Welt mit seinen Augen. Beziehe das, was dem anderen wichtig ist, in deine eigenen Entscheidungen mit ein. Das ist wichtig, sowohl im beruflichen Kontext als auch im privaten. Es gilt ganz besonders für Yogalehrer und Yogalehrerinnen. Ich weiß, dass viele meiner Leser selbst Yoga unterrichten. Auch hier kann es eine gute Hilfe sein, wenn du mehr über deine Teilnehmer Bescheid weißt. Versuche, dich immer in ihre Lage zu versetzen. Sei nicht fanatisch oder normativ. Sage niemandem, dass er sich so oder so zu verhalten habe, dass er bei bestimmten Übungen so oder so denken und fühlen müsse.

Ein guter Lehrer, eine gute Lehrerin kann sich in seine Teilnehmer hineinversetzen. Indem du dich in deine Teilnehmer hineinversetzt, kannst du ihnen bessere Tipps geben und oder ihnen helfen, auf diese Tipps sogar selbst zu kommen.

Ich wünsche dir viel Mitgefühl im Alltag, viel Verständnis und, auf diese Weise, viel mehr Freude an diesem Tag!

Hari Om Tat Sat

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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um die Fortsetzung der Yoga Sutra, Kapitel 3,19. Vers: Entwicklung von Verständnis und Mitgefühl und Berücksichtigung von dem, was für den anderen wichtig ist.

Wenn du mit anderen Menschen zusammen bist, ist es immer gut, ihre Interessen zu berücksichtigen. Beziehe in all deine Überlegungen mit ein, was den anderen wichtig ist. Wenn es zum Beispiel eine Entscheidung zu treffen gilt, die einen anderen Menschen betrifft, dann ist es gut, wenn du weißt, was diesem Menschen besonders wichtig ist. Fast jede Entscheidung, die du triffst, betrifft auch andere Menschen. Wenn du einfach nur rücksichtslos deine eigene Entscheidung umsetzt, dann entstehen Konflikte. Du musst dich durchsetzten. Vielleicht musst du nachher auch einen Kompromiss schließen. Und dann ärgerst du dich darüber. Aber wenn du schon, während du überlegst, das berücksichtigst, was dem anderen wichtig ist, dann fällt dir alles viel leichter. Dann gibt es keine Kampfsituation mit den anderen, sondern es entsteht eine Win-win-Situation. Ihr findet eine Lösung, die für alle gut ist.
Angenommen, du verkaufst irgendetwas. Dann ist es sehr wichtig, dass du überlegst, was deinem Kunden wichtig ist. Spule nicht einfach ab, was du im Verkaufstraining vielleicht gelernt hast. Finde wirklich heraus, worum es deinem Kunden geht. Was ist ihm oder ihr wichtig? Wenn du das weißt, kannst du es auch berücksichtigen. Natürlich ist es auch wichtig, was für deine Firma das Beste ist oder für dich. Wenn du all das berücksichtigst, dann kann aus diesem Verkaufsgespräch etwas sehr Gutes werden. Es kann sogar von Mitgefühl und Verständnis geprägt sein. Und auf diese Weise wirst du als ein guter Verkäufer wahrgenommen.
Das Gleiche gilt im Umgang mit deinem Partner oder deiner Partnerin. Wenn ihr zum Beispiel überlegt, wie ihr das Wochenende verbringen wollt oder den freien Tag, dann ist es gut, dich zu fragen, was deinem Partner oder deiner Partnerin wichtig ist. Was ist deinen Kindern wichtig? Ihr könnt darüber gemeinsam sprechen. Wenn dein Partner von Anfang an mitbekommt, dass deine Überlegungen seine Wünsche mit einbeziehen, dann wird das dazu führen, dass er oder sie auch deine Wünsche mit einbezieht. Wenn du merkst, dass das nicht von alleine passiert, kannst du deine Gedanken und Anliegen klar äußern. Du kannst selbst sagen, warum dir etwas wichtig ist. Und indem ihr gegenseitig berücksichtigt, was euch wichtig ist, entscheidet ihr mit Liebe und Mitgefühl. Auf diese Weise kann sich auch eure Beziehung vertiefen.

Hari Om Tat Sat

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Besser mit anderen kommunizieren

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Die Yoga Sutra, 3. Kapitel,19. Vers, habe ich gestern schon angesprochen. Sie lautet: Durch Samyama auf die Gedanken eines anderen erhält man Wissen über seinen Geist.

Um Mitgefühl für andere zu entwickeln, gibt es eine gute Übung: Versuche, die Welt durch die Augen eines anderen zu sehen. Das bereichert dein eigenes Leben und macht das Miteinander mit anderen viel leichter.

Du kannst dir zum Beispiel vornehmen, die Welt von Zeit zu Zeit durch die Augen eines anderen wahrzunehmen. Nicht den ganzen Tag (schließlich hast du auch noch anderes zu tun), aber immer wieder zwischendurch. Mache es dir zur Aufgabe, wirklich zu verstehen. Sage dir zum Beispiel: „Angenommen, ich wäre mein wichtigster Mitarbeiter. Angenommen, ich wäre mein Partner, meine Partnerin. Wie würde ich die Welt wahrnehmen? Was wäre mir wichtig? Wie würde ich empfinden? Wie würde ich reagieren?“ Sei demütig dabei. Einen anderen Menschen kannst du nie ganz verstehen. Es ist aber gut, es - mit der notwendigen Demut - zu probieren. Wenn du vom Gefühl, vom Gespür her nachvollziehen kannst, wie der Andere reagiert und was ihm wichtig ist, wirst du ihn automatisch besser verstehen. Du kannst leichter mit ihm kommunizieren.

Eine wichtige Sache ist natürlich auch, mit dem anderen zu sprechen. Werde dir bewusst, was du denkst und was der andere denkt. Was fühlst du und was fühlt er? Sei demütig dabei. Frage nach, schaue, ob deine Annahme und dein Gespür tatsächlich richtig sind. Je mehr du das übst, desto mehr kannst du dich auch in andere Menschen hineinversetzen. Und umso leichter fällt es dir, mit anderen umzugehen.

Ich wünsche dir einen wunderbaren Tag mit viel Verständnis und Mitgefühl!

Hari Om Tat Sat

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Mitgefühl für andere entwickeln

Herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute noch einmal mit der Yoga Sutra von Patanjali, Kapitel 3, Vers 19: Durch Samyama auf die Gedanken eines anderen erhält man Wissen über seinen Geist.

Zu dieser Zeile habe ich schon einiges erzählt. Dieses Mal geht es noch einmal um eine neue Technik. Stell dir einen Menschen vor, mit dem du viel zu tun hast. Jemand, mit dem du dich viel unterhalten hast, über den du einiges weißt.

Du weißt vielleicht, was wichtig für ihn ist und womit er sich häufig beschäftigt. Setze dich in einem entspannten Gemütszustand hin, wo du gerade bist. Das kann auch während einer Besprechung sein oder sogar in der U-Bahn. Schon eins, zwei, drei Minuten können dafür ausreichen. Wenn du mehr Zeit verwendest, ist natürlich die intuitive Verbindung umso stärker. Stelle dir diesen Menschen ganz genau vor. Was ist für ihn wichtig? Was motiviert ihn? Womit beschäftigt er sich? Es ist dabei nicht so erheblich, dass dein Bild von diesem Menschen vollständig ist. Vergegenwärtige dir einfach die Geistesinhalte und Bilder, die dir zu ihm einfallen. Bringe deine ganze Bewusstheit in diese Geistesinhalte. Versuche, sie zu spüren, als ob du selbst der andere wärst. Indem du mit deinem ganzen Wesen und deiner ganzen Bewusstheit in die Geistesinhalte des anderen Menschen hinein findest, entsteht in dir ein intuitives Verständnis. Und mit diesem tiefen Verständnis kann du viel geschickter agieren, viel feinfühliger mit diesem Menschen umgehen.

Es wird dir nicht so schnell passieren, dass du dich über diesen Menschen ärgerst oder seine Gefühle verletzt. Darum ist es so hilfreich, zu lernen, wie du dich in andere Menschen hineinversetzen kannst. Lerne, die Welt durch ihre Augen zu sehen. Wenn du sie verstehst, kann du auch dich selbst und deine eigenen Gefühle besser erkennen und loslassen.

Mehr dazu morgen. Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag!

Hari Om Tat Sat

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Lerne, andere zu verstehen

Herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit einer Fortsetzung zur Yoga Sutra von Patanjali, 3. Kapitel, Vers 19: Durch Samyama auf die Gedanken eines anderen erhält man Wissen über seinen Geist.

Wenn du deine zwischenmenschliche Kommunikation vertiefen möchtest, ist das die Grundlage: Samyama auf die Gedanken eines anderen. Die Gedanken eines anderen kannst du natürlich nicht wirklich erfahren. Aber du kannst die Manifestationen und die Ursprünge der Gedanken analysieren und dann darauf Samyama anwenden. Auf diese Weise kannst du viel über einen anderen Menschen herausfinden. Und genau das würde ich dir unbedingt empfehlen.

Versuche, viel über die Menschen herauszufinden, mit denen du zu tun hast, also über deine Kollegen, deinen Chef, deine Mitarbeiter, deine Frau, deinen Mann, deinen Partner, deine Kinder und so weiter. Über die Menschen in deiner Umgebung kannst du viel herausfinden, indem du mit ihnen sprichst. Finde heraus, was ihnen wichtig ist. Versuche, ihre Lebensgeschichte zu erfahren. Viele Menschen sprechen gerne mit anderen über sich selbst, viele haben sogar ein tiefes Bedürfnis danach, ihre Geschichte zu erzählen. Es ist ein sehr faszinierendes Gefühl, wenn dein Herz sich weitet, indem du herausfindest, wie die Menschen sind, wie sie reagieren und was ihnen wichtig ist.
Zum einen hilft dir das, mehr Toleranz zu entwickeln. Zum anderen bringt es dich von deiner Eigenidentifikation weg. Wenn du siehst, dass verschiedene Menschen die Welt anders sehen, dann weißt du auch, dass deine eigene Weise, die Welt zu sehen, relativ und subjektiv ist. Aus diesem Wissen entsteht eine gewisse Gelassenheit und ein Verständnis für andere.

Mehr dazu morgen. Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag!

Hari Om Tat Sat

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Liebe ist die Essenz von Yoga

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um die Yoga Sutra von Patanjali, Kapitel 3, Vers 19: Durch Samyama auf die Gedanken eines anderen erhält man Wissen über seinen Geist.

Dieser Satz ist ein wunderbarer Aphorismus zum Thema Mitgefühl. Für Patanjali sind Ahimsa – Nicht-Verletzen - und Maitri Bhavana – Mitgefühl - sehr wichtig. Überhaupt ist es ein sehr wesentlicher Aspekt von Yoga, Liebe zu anderen Menschen zu entwickeln.

Swami Sivananda sagte einmal: „Liebe zu Gott und Liebe zu den Mitmenschen ist die Essenz aller spirituellen Traditionen.“ Als Jesus gefragt wurde: „Welches sind die wichtigsten Regeln?“, antwortete er: „Liebe Gott über alle Maßen und liebe deinen nächsten wie dich selbst. In diesen beiden Geboten steckt alle, was du wissen musst.“ Aber wie können wir diese Liebe zu unseren nächsten entwickeln? Zum Beispiel können wir uns bemühen, mehr über diese Menschen zu erfahren. Liebe entsteht, wenn wir beginnen, den anderen zu verstehen. Mitgefühl - Empathie, wie es in der modernen Psychologie heißt - ist eine der schönsten Fähigkeiten des Menschen. Und Mitgefühl ist letztlich Liebe. Indem du dich in einen anderen Menschen hineinversetzt, entwickelst du Mitgefühl, entwickelst du Verständnis und damit Liebe.

Hari Om Tat Sat

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