Sukadev Bretzs Beiträge (5605)

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Über Reinkarnationstherapie

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es noch einmal um das Thema Wiedergeburt und um die Samskaras, die Eigenschaften und Reaktionsmuster, die in diesem Leben wirksam sind, aber aus einem früheren Leben stammen.

Ich habe es schon mal erwähnt: Swami Vishnu hielt nicht viel davon, zu viel in frühere Leben hineingehen. Andererseits hatte er aber auch einige Reinkarnationstherapeuten unter seinen Schülern. Er hat auch mehrere Symposien zum Thema „Reinkarnation“ veranstaltet, zu denen die bekanntesten damaligen Rückführungstherapeuten eingeladen waren. Unter bestimmten Bedingungen scheint das Zurückgehen in frühere Leben also durchaus sinnvoll zu sein. Darum gibt es die Reinkarnationstherapie.

Insbesondere, wenn du Schwierigkeiten und Probleme in diesem Leben hast, mit denen du nicht umgehen kannst und bei denen du dir nicht genau erklären kannst, worum es geht. Oder auch, wenn eine konventionelle Therapie nicht hilfreich ist, lohnt es sich vielleicht für dich, mal zu einem Reinkarnationstherapeuten zu gehen. So erfährst du, wie dieses Samskara schon in einem früheren Leben aktiv gewesen ist. Und wenn du weißt, wie genau es dazu gekommen ist, kannst du diese Aufgabe viel leichter angehen, so dass du nicht mehr darunter leidest.

Ein Reinkarnationstherapeut kann dich dazu ermutigen und dir dabei helfen, alte Muster zu lösen. So vermeidest du, dass du dir in diesem Leben neue Schwierigkeiten schaffst, weil du mit einem Reaktionsmuster aus einem früheren Leben handelst. Du lernst neue Reaktionsmuster, die für diese Situation viel hilfreicher sind.
Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag!

Hari Om Tat Sat

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Unsere Lebensaufgaben annehmen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga-Vidya täglichen Inspirationen! Gestern und vorgestern ging es um die Yoga Sutra, Kapitel 3, Vers 18, also um das Thema Wiedergeburt und um Samskaras aus früheren Inkarnationen, die in diesem Leben wirksam sind.

Wann immer du merkst, dass du eine Reaktionsweise hast, die du dir nicht erklären kannst, kannst du davon ausgehen, dass sie ihren Ursprung in einem vorherigen Leben hat. Und du kannst dir sicher sein, dass genau dieses Thema deine besondere Aufgabe in diesem Leben ist. Wenn du auf irgendeine Weise ungeschickt reagierst, neues Leiden erzeugst und dabei gar nicht weißt, warum du das tust, dann hast du hier wahrscheinlich eine Aufgabe aus einem früheren Leben zu bewältigen. Jetzt hast du die große Chance, etwas anders zu machen und weniger, am besten gar kein Leid mehr zu erzeugen. Du kannst dir das auch bei alltäglichen Problemen immer wieder sagen: „Aha, da ist vielleicht eine Aufgabe. Ich kann sie jetzt anders angehen als bisher oder in einem früheren Leben.“

Wenn es einen Menschen gibt, mit dem du nicht gut zurecht kommst, mache es dir zur Aufgabe, mit ihm gut zurecht zu kommen. Geh offenherzig und freundlich mit ihm um. Du kannst die Einstellungen und Verhaltensmuster anderer Menschen nicht steuern, aber du hast Einfluss auf dein eigenes Verhalten und deine eigene Einstellung. Und indem du mit anderen kommunizierst, hast du auch wieder Einfluss auf sie. Du kannst deine Kommunikation mit anderen geschickter gestalten oder weniger geschickt. Vermeide es, deine Aufgaben auf die Zukunft zu vertagen, indem du mit anderen Menschen ärgerlich umgehst oder Angst vor ihnen hast. Alle Beziehungen, die du jetzt nicht klärst, wirst du irgendwann in der Zukunft klären müssen.
Natürlich kann es vorkommen, dass du kapitulieren musst und dir sagst: „Das kriege ich jetzt nicht hin.“ Du brauchst deswegen keine Schuldgefühle zu haben. Sage dir einfach: „Aha, dieses Mal habe ich es nicht geschafft. Ich vertage diese Aufgabe also noch auf die Zukunft. Sie wird wieder auf mich zukommen und bis dahin habe ich vielleicht genug Kraft und Gleichmut gesammelt.“

Raja Yoga hilft dir, deine Kraft zu sammeln und zu vergrößern. Wenn du genug Kraft gesammelt hast, werden auch die Lektionen deines Lebens wieder auf dich zukommen. Das, was dir heute noch schwer fällt, wird dir dann vielleicht leichter fallen. So kannst du manches jetzt schon bewusst angehen und anderes noch auf die Zukunft vertagen. Verschiebe nur nicht zuviel auf die Zukunft, denn dann wirst du es in einem späteren Leben umso schwerer haben. Nutze dieses Leben, um so weit wie möglich zur höchsten Verwirklichung zu kommen.

Hari Om Tat Sat

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Herzlich willkommen zu den Yoga-Vidya-täglichen-Inspirationen. Heute mit der Yoga Sutra, 3. Kapitel, Vers 18: Durch die direkte Erfahrung von Samskaras, Eindrücke im Unterbewusstsein, entsteht das Wissen um das vorige Leben.
Gestern ging es hier um die Technik, die uns hilft, uns an frühere Leben zu erinnern. Jetzt stellt sich allerdings die Frage, ob das überhaupt sinnvoll ist. Swami Vishnudevananda hielt diese Rückschau nicht für übermäßig sinnvoll. Er sagte, normalerweise sei es ausreichend, das jetzige Leben zu kennen.

Angenommen, wir könnten uns an alle Erlebnisse aus früheren Leben erinnern. Das wäre äußerst kompliziert, denn die Yogis gehen davon aus, dass wir fast alle schon Millionen von Inkarnationen hinter uns haben. Shankaracharya sagt in einem seiner Lehrgedichte, dass jeder Mensch, den man auf der Straße trifft, schon mal sein Vater oder seine Mutter war. Es ist wenig hilfreich, zu wissen, dass unser jetziger Vermieter in einem früheren Leben unser Vater, vor zehn Leben unsere Mutter und vor zwanzig Leben ein Großgrundbesitzer war, der uns geärgert und ausgenutzt hat. Wie soll man noch vorurteilsfrei mit anderen umgehen, wenn man sich an alle bisherigen Inkarnationen und Begegnungen erinnert?

Wenn du aber einen Menschen triffst, mit dem dich sofort ein unerklärliches Gefühl verbindet, dann kann es helfen, dich daran zu erinnern, dass du schon andere Leben gelebt hast. Vielleicht kommen hier Samskaras zum Ausdruck: Eindrücke aus dem Unterbewusstsein und aus früheren Leben. Dann ist es in diesem Leben deine Aufgabe, zu diesem Menschen eine freundlichere und mitfühlende Beziehung zu entwickeln.

Es heißt, solange es Menschen gibt, zu denen wir ein angespanntes Verhältnis haben, werden wir wiedergeboren und diesem Menschen im nächsten Leben noch einmal begegnen. Darum ist es so sinnvoll, angespannte Beziehungen zu klären und mit jedem Menschen gut zurechtzukommen. Wir können uns das immer wieder sagen und vorstellen: „Mögen wir miteinander gut zurechtkommen.“ Wenn wir das ernsthaft tun, spielt es keine Rolle, ob wir uns an die Erlebnisse aus früheren Leben erinnern können, oder ob wir nur etwas davon ahnen.

Hari Om Tat Sat

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Erkenntnisse aus früheren Leben gewinnen

Hallo und herzlich Willkommen! Heute geht es um eine weitere geistige Fähigkeit, die in der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 18. Vers behandelt wird: Durch die direkte Erfahrung von Samskaras (Eindrücke im Unterbewusstsein) entsteht das Wissen um das vorige Leben.

In diesem Vers will uns Patanjali ein paar Tipps geben, wie man etwas von früheren Leben wissen kann. Das geht durch die direkte Erfahrung von Samskaras - Saksatkarana, durch die direkte Erfahrung der Eindrücke im Unterbewusstsein. Was genau ist damit gemeint?

Jeder Mensch hat in seinem Unterbewusstsein verschiedene festgelegte Persönlichkeitsstrukturen. Jeder hat verschiedene Neigungen und Abneigungen, ein bestimmtes Temperament, einen ganz eigenen Charakter. All das ist eine Summe von Eindrücken - Samskaras.

Einige Samskaras können wir gut durch die Erziehung und in Erlebnisse in unserer Kindheit erklären. Angenommen, du bist in Deutschland aufgewachsen, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du Nudeln, Tomaten und Pizza magst. Wenn du in Indien aufgewachsen bist, dann magst du wahrscheinlich eher Masala Dosa, Chapati oder Pakoras. Angenommen, du hattest in deiner Kindheit eine bestimmte traumatische Erfahrung. Auch dann wird daraus eine bestimmte Samskara entstehen.

Es gibt jetzt aber einige Samskaras, die du in diesem Leben hast, ohne dass sie aus diesem Leben erklärbar sind. Das betrifft zum Beispiel besondere Fähigkeiten, die deine nicht Eltern hatten und für die du nie besonders trainieren oder üben musstest. Yogis würden Yogis sagen: „Das ist ein Eindruck aus einem früheren Leben.“ Oder angenommen, du hast Angst vor Wasser oder Spinnen oder vor großen Höhen. Wir können annehmen, dass diese Höhen- Spinnen- oder Wasserangst aus einem früheren Leben stammt. Vielleicht bist du durch Ertrinken, durch einen Sturz aus großer Höhe oder durch einen Spinnenbiss ums Leben gekommen. Wenn du heute eine solche Phobie hast oder eine bestimmte Fähigkeit, Neigung, Abneigung, für die du in diesem Leben keine Erklärung finden kannst, dann konzentriere dich oft und intensiv darauf. Es kann passieren, dass du nach einiger Zeit ein Wissen über Erlebnisse aus früheren Leben bekommst.

Um das zu üben, versetzte dich in einen meditativen Gemütszustand, in dem du dich entspannst. Werde dir bewusst, wie bestimmte Samskaras in dir wirken. Das kann zum Beispiel eine besonderes Talent dafür sein, Querflöte zu spielen. Dann spüre, fühle, wie du Querflöte spielst. Geh in dieses Gefühl hinein. Nimm dich selbst dabei ganz intensiv wahr. Wenn du tief in dieses Gefühl des Querflötespielens hineingegangen bist, kann es dir passieren, dass Bilder aus früheren Leben kommen. Ähnlich könntest du es auch mit bestimmten Ängsten und Phobien machen oder mit anderen Samskaras. Über diese Technik des Wieder-Erinnerns werde ich morgen noch einmal mehr erzählen.

Ich wünsche dir einen wunderbaren Tag! Hari Om Tat Sat. Om Shanti.

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Hallo und herzlich willkommen. Heute geht es um die Yoga Sutra, 3. Kapitel, 17. Vers, Fortsetzung:
Klang, Bedeutung und geistige Vorstellung sind normalerweise im Geist miteinander vermengt; durch Samyama auf den Klang entwirren sie sich, und man erlangt Wissen der Klänge aller lebenden Wesen.

Diesen Vers können wir auch auf die Sprache anwenden. Angenommen, du sprichst kein Englisch und in deiner Nähe unterhalten sich Menschen auf Englisch miteinander. Oder stell dir vor, du bist irgendwo in der U-Bahn und neben dir unterhalten sich Menschen in einer fremden Sprache. Versuche, deine ganze Bewusstheit auf dieses Gespräch zu richten und den Klang zu spüren. Wenn du das eine Weile machst, bekommst du eine Ahnung, ein intuitives Gespür dafür, worüber die Menschen gerade sprechen. Höre ihnen zu. Richte deine ganze Achtsamkeit auf den Klang ihrer Worte. Nach einer Weile wirst du sie verstehen können.

Das kannst du auch bei Tieren ausprobieren. Wenn du das nächste Mal in der Natur bist, kannst du einem Vogel zuhören. Richte deine ganze Achtsamkeit auf den Klang seiner Stimme. Irgendwann bekommst eine Ahnung, was er sagen will und welche Stimmung er hat. Oder angenommen, du hast eine Katze. Dann richte deine Achtsamkeit ganz auf ihr Schnurren. Du wirst eine starke Verbindung zu ihr aufbauen. Das kann ein sehr schönes Gefühl sein.
Auch Bäume haben manchmal Klänge. Konzentriere dich einmal ganz auf das Rauschen der Bäume. Oder auf den Regen während eines Gewitters. Indem du deine Achtsamkeit ganz auf die Klänge von Naturphänomenen oder auch von Pflanzen richtest, bekommt du ein intuitives Verständnis für ihre feinstoffliche Wesenheit. Dein Herz öffnet sich und du spürst Weite, tiefe Verbundenheit und inneren Frieden.

Hari Om Tat Sat

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Entwicklungen im Leben beeinflussen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit einer Fortsetzung des 16. Verses: Durch Samyama auf die drei Arten der Veränderungen kommt Wissen um Vergangenheit und Zukunft.

Es geht noch einmal um die Fähigkeit, in die Zukunft sehen zu können oder anders ausgedrückt, um deine intuitive Einsicht in Entwicklungen. Indem du dich auf Entwicklungen konzentrierst und in sie hinein spürst, bekommst du eine Ahnung davon, wie etwas gewesen sein könnte, und noch wichtiger, wie es sich in der Zukunft entwickeln kann.

Angenommen, du bist irgendwo selbständig tätig und willst wissen, wie sich deine selbständige Tätigkeit in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren entwickeln wird und was du tun kannst, um das zu verändern. Werde dir bewusst, wie es, sagen wir, vor einem halben oder ein oder zwei Jahren war. Dann werde dir bewusst, wie deine selbständige Tätigkeit momentan läuft. Spüre beides ganz intensiv. Spüre deinem Gefühl nach, wie es sich vielleicht in der Zukunft weiter entwickeln wird. Dann entscheide dich, ob du deine Tätigkeit weiter so laufen lassen oder ob du auf diese Entwicklung Einfluss nehmen willst.

Das geht natürlich auch in anderen Angelegenheiten. Werde dir zum Beispiel bewusst, wie deine Beziehung zu deinem Partner oder deiner Partnerin gerade läuft. Werde dir bewusst, wie sie vor einigen Jahren war. Oder, wenn du gerade eine relativ neue Partnerschaft hast, werde dir bewusst, wie deine bisherigen Partnerschaften liefen. Spüre die Entwicklung. Du musst nicht intellektuell darüber nachdenken. Samyama heißt ja, jenseits des Nachdenkens zu gehen. Also, spüre die Vergangenheit und spüre die Gegenwart. Dabei musst du gar nicht ins Detail gehen. Es kommt vor allem darauf an, dass du jetzt, in diesem Moment, ein Gefühl für die Dinge bekommst und so deine Intuition dafür entwickelst.
Dann kannst du überlegen, ob du mit deiner Partnerschaft zufrieden bist. Und wenn du dir wünschst, dass sie sich anders entwickelt, dann verändere etwas. Nimm bewusst Einfluss auf die Dinge.

Indem du diese Art von Samyama - das Erspüren der Vergangenheit, der Gegenwart und der weiteren Entwicklung - immer wieder anwendest, findest du mit der Zeit heraus, wie du den Lauf der Dinge positiv beeinflussen kannst.

Alles Gute. Bis zum nächsten Mal. Hari Om Tat Sat.

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Wie man Intuition für die Zukunft entwickelt

Hallo und herzlich willkommen zu den täglichen Inspirationen! Wie versprochen geht es ab heute um Techniken, mit denen man die Kraft seines Geistes und seine intuitiven Fähigkeiten entwickeln kann. Heute aus der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 16. Vers: Durch Samyama auf die drei Arten der Veränderungen – Form, Zeit und Zustand – kommt Wissen um Vergangenheit und Zukunft.

Hier geht es darum, wie man seine Intuition für die Zukunft entwickelt. Das ist eine relativ einfache und doch machtvolle Technik. Wenn du wissen willst, wie sich etwas vermutlich weiter entwickeln wird, dann mache dir erstmal bewusst: „Wie war es in der Vergangenheit?“ Dann mache dir bewusst: „Wie ist es jetzt - in der Gegenwart?“ Und dann konzentriere dich auf beides gleichzeitig, auf die Vergangenheit und auf die Zukunft. Wenn du dann den vergangenen Zustand und den gegenwärtigen Zustand spüren kannst, dann spürst du auch eine Entwicklung, eine Veränderung. Wenn du dich dann noch stärker auf dieses Gefühl einlässt, dann wird sich dein Bewusstseinszustand nach einiger Zeit verändern. Du bekommst eine Ahnung, eine Intuition für die Zukunft.

Nehmen wir ein Beispiel: Angenommen, du gibst einen Yoga Kurs und hast einen Teilnehmer, der sehr interessiert ist am Yoga. Du überlegst, ob du ihm bestimmte Tipps für seine weitere Entwicklung im Hatha Yoga geben kannst. Dazu vergegenwärtige dir, wie die Asana-Praxis deines Schülers vor einem Vierteljahr ausgesehen hat oder vor einem Monat, und lasse das auf dich wirken. Vielleicht denkst du: „Ja, er hat sich auf die Anfangsentspannung tief eingelassen, er hat das Sonnengebet und die Asanas intensiv oder weniger intensiv geübt.“ Erspüre das. Dann werde dir bewusst, wie dein Schüler im Moment Yoga macht – heute, gestern oder vor einer Woche. Und jetzt spüre die Veränderung. Spüre gleichzeitig, wie er die Asanas früher gemacht hat und wie er sie heute macht.

Während du das in dir spürst, bekommst du eine Ahnung, was er vielleicht in ein paar Wochen machen wird. Du bekommst vielleicht sogar eine Ahnung, was möglich wäre, wo du einen Tipp geben oder welchen Kurs du ihm empfehlen kannst. Du siehst: wichtig ist es vor allem, deinem Gefühl für die Dinge und Entwicklungen nachzuspüren. Dann wächst nach und nach auch deine Intuition.

Hari Om Tat Sat

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Alle Fähigkeiten beruhen auf Naturgesetzen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Heute geht es um die Yoga Sutra, 3. Kapitel, 15. Vers: Ursache der verschiedenen Entwicklungen sind die verschiedenen Naturgesetze.

Patanjali spricht in den nun folgenden Versen über außergewöhnliche Fähigkeiten. Er beschreibt verschiedene geistige Techniken, mit denen man großartige Wirkungen erzielen kann. Aber egal, wie großartig diese Wirkungen sind, alles ist in Gesetzmäßigkeiten begründet. Auch scheinbar übernatürliche Kräfte sind nicht wirklich übernatürlich. Sie entsprechen Naturgesetzen. Diese Naturgesetze muss man nur kennen und anwenden können.

Warum studieren Physiker die Natur? Natürlich, um Wissen darüber zu bekommen. Aber auch, um dieses Wissen anzuwenden und daraus einen – wie auch immer gearteten – technischen Nutzen zu haben. Natürlich ist auch Grundlagenforschung wichtig. Aber daraus entsteht dann die angewandte Physik. Und dann kommen irgendwann die Ingenieure, die die Erkenntnisse der Physik nutzen, um daraus Maschinen und technische Errungenschaften zu entwickeln, die uns – wenn es gut läuft - das Leben erleichtern.

Ähnlich gilt es, den eigenen Geist und seine Gesetzmäßigkeiten kennen zu lernen. Diese Fähigkeit kannst du dann nutzen, um dem Sinn deines Lebens gerecht zu werden. Auch über die Funktionen des menschlichen Geistes gibt es Grundlagenwissen. Darüber hat Patanjali im 1. Kapitel des Yoga Sutra gesprochen. Aus diesem Grundlagenwissen entwickelt sich die Anwendung, über die Patanjali in den folgenden Versen spricht.
Du darfst also auf die nächste Yoga Sutra gespannt sein. Mal sehen, was Patanjali uns dort für Tipps gibt, mit denen wir die Kräfte unseres Geistes besser nutzen können.

Und wenn du nicht darauf warten willst: Hier findest du das vollständige Yoga Sutra als Online-Text. Oder du bestellst „Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von heute“ über den Yoga Vidya Online Shop, um damit tiefer in die Weisheit der Yoga Sutra einzusteigen.

Bis zum nächsten Mal, alles Gute und Om Shanti. Mögest du einen friedvollen Tag haben.

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Dein wahres Zuhause gibt dir Kraft

Hallo und herzlich willkommen zu den täglichen Inspirationen! Heute geht es noch einmal um die Yoga Sutra von Patanjali, 3. Kapitel, 14. Vers:
Es gibt einen gemeinsamen Besitzer aller vergangenen, gegenwärtigen und künftigen Eigenschaften. Einen Besitzer vergangener, gegenwärtiger und künftiger Erfahrungen.

Es gibt den Wissenden, und es gibt die Dinge, die gewusst werden. Es gibt denjenigen, der erfährt und es gibt die Erfahrungen, die gemacht werden. Im Jnana Yoga wie auch im Raja Yoga wird immer wieder deutlich unterschieden zwischen dem Selbst und dem Nicht-Selbst, zwischen Atman und Anatman, zwischen Purusha und Prakriti.
Daran kannst du dich täglich erinnern: „Ich bin das unsterbliche Selbst. Ich bin Atman. Ich bin Satchidananda.“ Inmitten aller Höhen und Tiefen des Lebens, inmitten all deiner Verantwortungen bleibst du dieses reine Selbst. Zu ihm kannst du immer wieder zurückkehren, wie zu einem Zuhause. Vermutlich hast du auch so irgendwo auf der Welt einen Ort, der für dich ein Zuhause ist und an dem du neue Kraft tanken kannst. Aber selbst wenn nicht: jeder Mensch hat noch ein weiteres, ein wirkliches Zuhause, das ihm immer sicher ist und das immer gleich bleibt. Dieses Zuhause ist dein eigenes Selbst, deine wahre Natur. Wir alle kehren jede Nacht, im Tiefschlaf, dorthin zurück, um dort neue Kraft zu sammeln. Im Tiefschlaf ruhst du - wenn auch unbewusst – vollständig in deinem Selbst. Deshalb ist er auch so regenerierend und gesund.

Wenn du aber auch bewusst immer wieder in dein Selbst zurückkehrst, kannst du hier immer wieder neue Kraft und Stärke sammeln. Ganz gleich, was du im bewussten Leben tust: dein Selbst bleibt davon unberührt. Darum brauchst du nie ein schlechtes Gewissen zu haben. Es gibt keinen Leistungsdruck und keine Schuld. Auch wenn du dich im Alltag engagierst, wenn du Pflichten hast und dich um die Menschen in deiner Umgebung kümmerst, sogar dann, wenn du scheinbar scheiterst und deine eigenen Ansprüche nicht erfüllen kannst – und in der relativen Welt wirst du mit hohen Ansprüchen immer wieder scheitern – selbst dann brauchst du dir kein schlechtes Gewissen zu machen. Denn das, was wirklich zählt, ist dein höchstes Selbst. Dieses wahre Zuhause bleibt immer gleich, ganz egal, was du tust.

Darum nutze gerade diesen Moment, nutze die Zeit und spüre in dein höheres Selbst. Werde dir bewusst, dass dies dein wahres Zuhause ist. Ein Ort, der dir Kraft gibt und der immer gleich bleibt: Satchidananda.

Hari Om Tat Sat

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Das wahre Selbst finden

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga-Vidya-täglichen Inspirationen! In dieser Reihe geht es um die Yoga Sutren von Patanjali. Heute sind wir im 3. Kapitel, 14. Vers: Es gibt einen gemeinsamen Besitzer aller vergangenen, gegenwärtigen und künftigen Eigenschaften.

Während du dich spirituell entwickelst und dein normales Leben führst, entwickelst du verschiedene Eigenschaften, verschiedene Charakterfähigkeiten.Du gehst durch verschiedene Gunas hindurch, durch verschiedene Zustände und Eigenschaften. Patanjali nennt das auch „Dharma“. Dharmas sind nicht nur Eigenschaften, sondern auch Verantwortungen und Aufgaben. Aber inmitten dieser Dharmas, inmitten der Aufgaben, die du erledigst, inmitten der verschiedenen Eigenschaften, die du entwickelst, inmitten von allem, was du tust, bleibt etwas gleich. Dieses Etwas nennen wir Purusha. Purusha ist das Wichtigste. Alles andere ist vergänglich. Zwar bleiben bestimmte Kerne in der Persönlichkeit ähnlich oder vielleicht sogar gleich, aber auch deine Eigenschaften ändern sich. Wenn du zurückschaust, welche Eigenschaften du vor 10 Jahren hattest und welche du heute hast, dann wirst du sehen, das sich vieles geändert hat. Auch wenn genauso viel oder mehr gleich geblieben ist.

Was aber auf jeden Fall gleich geblieben ist, ist dein höchstes Selbst. Das ist ein großer Trost, wenn man daran denkt, dass sich sonst alles ändern kann. Ein Mensch in seinen Zwanzigern hat andere intellektuelle Fähigkeiten als jemand in den Dreißigern oder Vierzigern. Jemand, der eine traumatische Erfahrung hatte, wird dadurch geprägt. Er ist vielleicht nicht mehr ganz so spontan und nicht mehr ganz so offen für Neues, weil er immer von dieser Angst begleitet wird.

Ich kann mich erinnern, dass ich irgendwann einmal in Paris vom Flughafen zum U-Bahnhof gegangen bin und dabei überfallen wurde. Jemand raubte mir alles Geld. Bis dahin hatte ich immer ein sehr freundliches Wesen gegenüber jedem gehabt, den ich getroffen habe. Ich habe jedem zugelächelt und es fiel mir leicht, ein positives Gefühl gegenüber allen Menschen zu haben. Aber seither bin ich viel vorsichtiger. Der Mensch, der mich überfallen hatte, der war zunächst mal sehr freundlich gewesen und diese Erinnerung habe ich immer im Hinterkopf. Ich dachte lange: „Der Mensch, mit dem ich gerade rede, könnte auch bloß so freundlich sein, um mich dann auszurauben.“ Mein Umgang mit anderen Menschen war ein anderer geworden. Irgendwann konnte ich auch in dem Menschen, der mich ausgeraubt hatte, Gott zu sehen. So wurde mir klar, dass es gilt, vorsichtig, aber dabei nicht ängstlich zu sein. Denn selbst dann, wenn man ausgeraubt wird, ist man immer Purusha. Auch wenn sich die Gedanken ändern, unser innerstes Selbst bleibt gleich.

Egal, welche Erfahrung dich prägt und egal, welche neue Eigenschaften in dir aktiv werden – gute wie auch weniger wünschenswerte – dein Selbst bleibt immer gleich. Du kannst dir deines tiefsten Selbst immer bewusst sein. Nimm dir einen Moment Zeit, um dir bewusst zu werden, wie sich in den letzten Jahren und Monaten deine Eigenschaften verändert haben. Vielleicht haben sie sich auch durch die spirituelle Praxis zum Positiven gewandelt. Und dann werde dir bewusst, dass trotz all dieser Änderungen dein innerstes Selbst das selbe geblieben ist.

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Sein, Wissen und Glückseligkeit erleben

Hallo und herzlich willkommen zu den täglichen Inspirationen! Heute geht es noch einmal um die Yoga Sutra, 3. Kapitel, 13. Vers, Fortsetzung. Darin heißt es im übertragenen Sinne: die Konzentration des Geistes führt zu einem veränderten Bewusstseinszustand. Hier dazu eine Übung, in der du das wirklich erleben kannst.

Dazu musst du nicht warten, bis du vollkommenes Samadhi erreicht hast. Du kannst gleich damit anfangen. Diese Inspiration kannst du jetzt schon zum Anlass nehmen, um diesen Geisteszustand zu genießen. Überlege dir etwas, was du jetzt gleich machen willst. Zum Beispiel einen Baum anschauen oder vor dir auf die Straße sehen, falls du Auto gerade fährst. Oder auch einfach nur atmen. Dass du atmest, ist natürlich klar. Aber du kannst dir auch vornehmen, dein ganzes Bewusstheit auf die Atmung richten. Vielleicht wirst du gleich mit einem Menschen sprechen. Egal, was du tun willst - nimm dir vor, es ganz bewusst zu tun. Erhöhe deine Konzentration. Erhöhe deine Bewusstheit. Nimm das, was du wahrnimmst, ganz bewusst und mit deinem ganzen Wesen, deiner ganzen Energie wahr. Lass deinen Geist von dem, was du tust, absorbieren. Vielleicht spürst du dabei vom Herzen her Liebe, Verbundenheit und tiefe Freude. Vielleicht erlebst du sogar eine Erweiterung deines Seinsgefühls. Und vielleicht entdeckst du auch ein völlig neues Wissen, eine neue Erkenntnis in dir. Die Vedanta sagt: du bist Satchidananda: Sein, Wissen, Glückseligkeit. Wenn du auf etwas sehr konzentriert bist, dann dehnt sich dein Seinszustand, dein Bewusstheit aus. Dein Wissen dehnt sich aus. Du spürst echte Wonne.

Hari Om Tat Sat

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Hallo und herzlich willkommen zu den täglichen Inspirationen! Die Yoga Sutra, 3. Kapitel, 13. Vers, erklärt die Veränderungen der Elemente und der Sinnesorgane in Form, Zeit und Zustand. Davor heißt es: „Wenn die auf- und absteigenden Geistesinhalte genau gleich sind, entwickelt sich vollkommene Konzentration.“
Was heißt das für uns? Wenn der Geist vollkommen konzentriert ist, dann verändert sich etwas. Im Normalbewusstsein springt unser Geist von hierhin nach dorthin, wir denken mal an dies und mal an jenes, wir vergleichen und bewerten. Im Sankhya-System, auf das sich das Raja Yoga bezieht, und im Vedanta-System gibt es ausgefeilte Theorie zu dieser Art der normalen Wahrnehmung. Diese „normale“ Wahrnehmung bedarf unterschiedlicher Vrittis, unterschiedlicher Gedanken. Sie braucht auch den Vergleich mit dem, was im Unterbewusstsein bereits abgespeichert ist. Wir nehmen die Dinge nicht einfach so wahr, sondern wir nehmen sie wahr, indem wir sie mit unseren früheren Erfahrungen vergleichen. Wir vergleichen sie mit dem, was wir für möglich halten.
Aber wenn unser Geist vollkommen auf etwas konzentriert ist, also im Ekagrata-Zustand, dann ändert sich das Bewusstsein. Das ist dann kein normaler Bewusstseinszustand mehr, sondern eine andere Art der Wahrnehmung. Elemente – also die äußeren Dinge – sind nicht mehr das, was sie vorher für uns waren. Unsere Sinnesorgane nehmen nicht mehr das gleiche wahr wie vorher. Formen – die wir innerlich wahrnehmen – sind nicht mehr so wie vorher. Die Zeit und unser eigener Zustand sind nicht mehr so wie vorher.
In meinem Kommentar zum Yoga Sutra habe ich dazu schon einiges gesagt. Für unsere Zwecke hier reicht es zu wissen, dass das Bewusstsein sich erweitert, wenn der Geist sehr konzentriert ist. Wenn unser Geist vollkommen auf eine Sache konzentriert ist, kommen wir in einen anderen, sehr großartigen Bewusstseinszustand. Durch diesen Bewusstseinszustand entsteht neues Wissen und Wonne. In diesem konzentrierten Bewusstseinszustand erweitert sich unser Seinsgefühl und wir können uns selbst neu und anders erleben.

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Warum Konzentration so wichtig ist

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga-Vidya-täglichen-Inspirationen. Heute wieder ein Vers aus dem Yoga Sutra von Patanjali (Yoga Sutra, 3.12) einem der größten Yoga Meister aller Zeiten, Yoga Psychologe und vor allen Dingen, derjenige, der uns zeigt, wie wir unseren Geist optimal nutzen und zum Höchsten, zur Selbstverwirklichung kommen können.

Patanjali hatte im 2. Kapitel verschiedene – man kann sagen - spirituelle Zwecke des Lebens genannt. Er sagte zum einen, wir sind Purusha, unsterbliche Seele. Wir sind reines, unendliches Bewusstsein. Dieses unendliche, ewige Bewusstsein manifestiert sich in der Prakriti, identifiziert sich letztlich mit dem Instrument der Wahrnehmung, also dem Geist, dem Denken, der Psyche usw. Und dieses Hineingehen in die Schöpfung und damit in das Ego, Ahamkara, hinein, hat auch, laut Patanjali, einen Sinn. Und zwar mehrere Sinne. Zum einen ist der Sinn, dass wir die Welt erfahren, dass wir Erfahrungen machen, Bhoga nennt es Patanjali. Es geht also darum, wenn wir in der Welt sind, wollen wir Erfahrungen machen. Und es geht darum, diese Erfahrungen auch intensiv zu machen, bewusst zu machen. Zum zweiten ist der Sinn, dass der Purusha, also die Seele, die Kräfte erkennt, die in ihm und in der Welt liegen. Und so geht es auch darum, dass es wichtig ist, seine Kräfte zu entfalten und zu entwickeln. Letztlich, sich lebendig zu spüren und Dinge zu tun. So gehört zum Raja Yoga auch dazu, seine Kräfte wirklich bewusst einzusetzen. Der nächste Sinn ist natürlich, dass wir eine Mission im Leben haben. Darüber spricht Patanjali nicht so direkt. Er spricht mehr über Maitri. Maitri heißt liebevolle Freundlichkeit, Mitra heißt ja Freund. Maitri wird auch oft als Güte übersetzt, Mitgefühl. Im Buddhismus wurde das ja zu Meta, also Pali. Ausdruck für Maitri ist Meta, also Freundlichkeit, Güte. Also, der nächste Sinn ist, anderen Gutes zu tun und da letztlich auch seine Mission im Leben zu erfüllen. Und natürlich der höchste Sinn im Leben ist, wieder zurückzukehren zum höchsten Ursprung.

Im 12. Vers des 3. Kapitels schreibt Patanjali Folgendes:
Wenn die auf- und absteigenden Geistesinhalte genau gleich sind, entwickelt sich vollkommene Konzentration.
Da muss ich erst noch mal ein paar Mal durchatmen, denn, wenn ich darüber nachdenke, dann will ich einfach nur meditieren. Wenn die auf- und absteigenden Geistesinhalte genau gleich sind, dann ist Konzentration. Das ist der Ausdruck Ekagrata, höchste Konzentration, höchste Sammlung. Und aus diesem Ekagrata, dort kommt man zum Höchsten. Und zwar, Ekagrata, Einpünktigkeit dient dann für alle diese Zwecke. Wer einpünktige Konzentration hat, kann im Leben sehr viel mehr bewirken, ist sehr viel effektiver in allem, was er tut. Wer Ekagrata hat, kann aber auch seinen Geist in der Meditation auf das Höchste richten, kann letztlich dann zu Nirodha, zur Selbstverwirklichung kommen. Wenn die auf- und absteigenden Geistesinhalte gleich sind und vollkommene Konzentration da ist, dann kann man alle seine Kräfte entfalten und man kann die Mission seines Lebens erfüllen. Deshalb ist Konzentration etwas sehr, sehr Wichtiges.

Hari Om Tat Sat

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Mantra Singen

Mantras – spirituelle Lieder – spielen in der klassischen indischen Yogatradition eine ganz besondere Rolle. Das wird in den vielen Analogien deutlich, die man in den Yoga-Schriften dazu findet. Zum Beispiel die Analogie des Bootes und die Analogie des Bogens. Es heißt, das Mantra sei wie ein Boot, mit dem wir den Ozean von Samsara überqueren und am sicheren Hafen ankommen. Oder auch wie ein Boot, mit dem wir einen Fluss überqueren. Dieser Fluss ist unsere jetzige, relative Welt. Wir sind in der Dualität. Wir wissen nicht, was wirklich ist. Wir kennen nicht die Unendlichkeit und sind immer im Beschränkten. Das andere Ufer des Flusses ist das Ufer der Unendlichkeit, der Ewigkeit, der unendlichen Wonne. Das Mantra zu wiederholen bedeutet für uns, das Boot zu besteigen, um ans andere Ufer zu kommen.

Man kann natürlich auch schwimmen. Das dauert nur länger und ist etwas gefährlicher. Außerdem wird man immer wieder an das ursprüngliche Ufer zurückgeworfen. Im Boot, also indem wir das Mantra singen, kommen wir dagegen relativ sicher zum anderen Ufer.

Eine zweite Analogie zum Mantra Singen ist der Bogen. Wir selbst, die Individuen, sind wie der Pfeil. Brahman, das Unendliche, ist wie das Ziel, die Zielscheibe. Der Bogen ist wie das Mantra. Das Wiederholen des Mantras ist das Spannen des Bogens. Unser Geist, unsere Individualität ist jetzt ganz im Hier und Jetzt und wir sind wie der Pfeil: ein zielloses Wesen. Nicht wirklich, denn irgendwo tief im Inneren wissen wir, dass es für uns eine höhere Bestimmung gibt und dass wir hier sind, um diese höhere Bestimmung zu erreichen. Aber beim Singen legen wir unseren Pfeil, unser individuelles Denken an das Mantra an. Wir konzentrieren uns. Wir spannen unseren Bogen und lassen los. So können wir die Unendlichkeit erfahren.

Wenn wir ein paar Mal das Mantra Om wiederholen und zwischen den Silben eine kurze Pause einlegen, dann ist das Wiederholen des Om wie das Spannen des Bogens und die Pause ist wie das Loslassen. In diesem Moment können wir das Ziel der Unendlichkeit erahnen.

Hari Om Tat Sat

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Wir sind hier, um zu wachsen

Aus der „Göttlichen Erkenntnis“ von Swami Sivananda, Kapitel „Leben“:
„Leben ist ein Ausdruck Gottes. Leben ist Freude. Leben ist das Überfließen der Wonne des Geistes. Leben ist ein stetiger Fluss. Leben schwingt in jedem Atom. Leben ist in allem. Es gibt keine unbelebte Materie. In einem Stein ist Leben. Die Materie schwingt von Leben. Leben ist eine Reise im unendlichen Ozean der Zeit, wo sich die Szenerie unaufhörlich verändert. Das Leben ist eine Reise von der Unreinheit zur Reinheit, vom Hass zur kosmischen Liebe, vom Tod zur Unsterblichkeit, von der Unvollkommenheit zur Vollkommenheit, von der Sklaverei zur Freiheit, von der Vielfalt zur Einheit, von der Unwissenheit zur ewigen Weisheit, vom Schmerz zur ewigen Wonne und von der Schwäche zur unendlichen Kraft. Leben ist eine großartige Gelegenheit, die Gott seinen Kindern gibt, damit sie sich zu ihm hin entwickeln.“

Die Welt, das physische Universum ist kein Zufallsprodukt von Materie. Es ist Ausdruck von kosmischem Leben, in dem sich das Göttliche ausdrückt. In der Vedanta heißt es: „Sarvam kalvidam Brahman. – Alles ist wahrhaftig Brahman.“

Viele Religionen sagen dagegen, Gott habe die Welt geschaffen. Aber woraus? Wenn es vor der Schöpfung der Welt nichts gab, woraus kann Gott die Welt geschaffen haben? Eigentlich nur aus sich selbst heraus. Vorausgesetzt, es gab Gott schon vorher. Wenn das so ist, dann muss die ganze Welt aus Gott heraus geschaffen sein. Das was ist, ist ein Ausdruck Gottes. Leibniz sagte einmal: „Um die Welt zu schaffen braucht es eine unglaubliche Intelligenz. Und wenn jemand eine so unglaubliche Intelligenz hat, dann wird er logischerweise auch eine gute und nicht eine schlechte Welt schaffen. Also muss diese Welt letztlich die beste aller möglichen Welten sein.“ Die modernen Physiker sagen, wenn nur ein einziges Gesetz in dieser riesigen Welt anders gewesen wäre, wenn die Gravitationskonstante nur in der zehnten Kommastelle anders gewesen wäre, gäbe es keine Welt. Es muss also wirklich eine unglaubliche Intelligenz hinter dem Bauplan dieser Welt stehen. So ist die ganze Welt ein Ausdruck Gottes. Egal, was man studiert oder womit man sich beschäftigt, man wird dort den Ausdruck Gottes finden. Aber warum ist dann nicht immer alles angenehm für uns?

Ein zweiter Aspekt, den Swami Sivananda hier anspricht, lautet: Diese Welt ist für die Menschen eine Art Reise. Wir sind nicht einfach nur da und verschwinden wieder. Wir gehen auf einem Weg, dessen Szenerie sich unaufhörlich ändert. Das ist keine sinnlose Reise, bei der man nachher genauso dumm ist wie vorher, sondern eine Reise, in der wir wertvolle Lektionen lernen, in der Wertvolles für uns geschieht, in der wir uns entwickeln. Wir wissen nicht immer, warum geschieht, was geschieht. Es würde uns auch nicht weiterhelfen, jeden Moment darüber nachzudenken. Dann erleben wir nämlich nicht mehr das, was da ist, sondern wir reflektieren nur noch. Aber wenn wir nach Jahren der Distanz zurückschauen, dann stellen wir fest, dass wir durch all die schönen und weniger schönen Dinge gewachsen sind. Swami Sivananda beschreibt das so:

„Wir sind hier als vorüber ziehende Pilger. Unser Ziel ist die Erfahrung Gottes. Wir suchen nach unserem Erbe. Das große zentrale Ziel des Lebens ist das Erreichen einer bewussten Verwirklichung unseres Einsseins mit Gott. Leben wird sinnvoll, wenn es voll und ganz wird, wenn die individuelle Seele die höchste Seele erfährt.“

Hari Om Tat Sat

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Das Höhere erwartet uns

Aus dem Buch „Licht, Kraft und Weisheit“ von Swami Sivananda, „Verwirkliche die unendliche Seligkeit“:
„Du bist für Höheres geboren. Eine leuchtende, glorreiche Zukunft erwartet dich. Denke nicht an das Vergangene. Reinige dich. Konzentriere dich. Denke nach. Meditiere. Schreite voran und finde deine Ruhe in der allerhöchsten Seele. Lass dich nicht bekümmern durch Schwierigkeiten, Widerwärtigkeiten und Sorgen. Sie sind dazu angetan, dich Barmherzigkeit zu lehren und helfen dir, deinen Willen und deine Ausdauer zu entwickeln. Sie werden dich weise machen und deine Entwicklung beschleunigen. Sei tapfer. Verzweifle nicht. Schöpfe Kraft aus dem Inneren. Schreite voran. Fühle die göttliche Allgegenwart. Schaue die göttliche Herrlichkeit überall herum. Tauche tief ein in die göttliche Quelle. Du wirst die unsterbliche Seligkeit erreichen.“

In diesem kurzen Abstand steckt so viel Wissen. Schon im Anfang: „Du bist für Höheres geboren.“ Wir sind nicht nur hier, um geboren zu werden, groß zu werden, Geld zu verdienen und irgendwo ein Haus zu bauen. Nicht nur, um dafür zu sorgen, dass die Farbe unseres Lidschattens zur Farbe der Gardinen passt und die Schuhe zu den Strümpfen. Für viele Menschen sind der Lidschatten oder die Frage, welche Fußballmannschaft gewinnt, sehr entscheidend. Für Swami Sivananda sind wir aber für Höheres geboren, und wir werden es auch auf jeden Fall erreichen. Das Höhere wartet auf uns. So ähnlich wie ein Familienmitglied, das uns erwartet, wenn wir am Ende einer nach Hause kommen, erwartet uns unsere „glorreiche, leuchtende Zukunft“.

„Denke nicht an das Vergangene“, schreibt Swami Sivananda weiter. In der Vergangenheit mag viel passiert sein - viele Probleme, viele Schwierigkeiten, viele Enttäuschungen. Menschen sind nicht immer nett zu einander und Dinge passieren, von denen wir meinen, dass sie uns eigentlich nicht passieren sollten. Manchmal haben wir auch das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Aber all das sollen wir immer wieder hinter uns lassen.
Stattdessen heißt es hier: „Reinige dich. Konzentriere dich. Und dann, denke nach.“ Dieses höhere Nachdenken heißt auf Sanskrit „Vichara.“ Es ist die tiefe Befragung des Selbst: „Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was ist das Ziel meines Lebens?“ Die wenigsten Menschen denken wirklich über diese Fragen nach. Dabei kann uns das Nachdenken helfen, Dinge in die richtige Perspektive zu rücken und sie anders zu sehen. Dann erst können wir sie wirklich erfahren, so wie Swami Sivananda es meint: „Meditiere“. „Schreite voran und finde deine Ruhe in der allerhöchsten Seele.“

Swami Sivananda wusste aus Erfahrung von sich selbst und anderen, dass dieser Weg nicht einfach ist. Deshalb schreibt er: „Lass dich nicht bekümmern durch Schwierigkeiten, Widerwärtigkeiten und Sorgen. Sie sind dazu angetan, dich Barmherzigkeit zu lehren und helfen dir, deinen Willen und deine Ausdauer zu entwickeln.“ So gesehen sind Probleme nichts anderes als göttliche Geschenke, an denen wir Barmherzigkeit üben können. Die meisten Menschen sind unfreundlich, weil sie selbst leiden. Und anstatt zurückzuschlagen, ist es klüger, zu schauen, wie wir diesem Menschen etwas Verständnis aufzeigen können. Wenn wir die tiefere Motivation des anderen sehen, hören viele Streitigkeiten auf.
Manchmal ist es aber auch wichtig, dass wir unseren Willen stärken, indem wir weitermachen, auch wenn Schwierigkeiten kommen. So entwickeln wir Ausdauer. Ein amerikanisches Sprichwort sagt: „Genius is one percent inspiration and ninety-nine percent perspiration. “ Also: Ein Genie ist jemand, der ein Prozent Inspiration hat und neunundneunzig Prozent Schweiß. Darum ist es so wichtig, dass wir uns bemühen, dass wir weiter machen, wenn es schwierig wird und durch die Herausforderungen hindurch gehen.

„Schaut die göttliche Herrlichkeit überall rundum“, schreibt Swami Sivananda. Es ist ja nicht so, dass wir nur Schwierigkeiten hätten. Wir können immer auch die göttliche Herrlichkeit sehen. Wir sehen die wunderschönen Rosen vor dem Fenster, die gerade blühen. Wir können auch schöne Menschen sehen. So vieles ist schön. Wenn wir uns daran immer wieder erinnern, erkennen wir, dass auch das Großartige überall ist. „Tauche tief hinab in die göttliche Quelle von all diesem Herrlichen. Du wirst die unendliche Seligkeit erreichen“
Hari Om Tat Sat

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Verlasse dich auf dein eigenes Selbst

Aus dem Buch „Licht, Kraft und Weisheit“ von Swami Sivananda, „Verlasse dich auf dein eigenes Selbst“:

„Sei tapfer, redlich und bescheiden. Sei stets wachsam. Halte Reizbarkeit und Ärger unter Kontrolle. Werde zur Quelle des Wohlergehens für andere. Handle den Worten der Weisen und Heiligen gemäß. Verlasse dich auf dein eigenes Selbst, auf die Tiefen deines Bewusstseins. Ertrage Leiden mit Geduld. Sei geduldig, sei standhaft. Sicher wird dir Hilfe kommen. Reinige den Geist. Meditiere. Ziehe die Sinne von den Objekten zurück und bringe den Geist unter Kontrolle. Richte ihn ganz auf Gott. Die göttliche Gnade wird auf dich herabkommen.“

Hari Om Tat Sat

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Erfahre Seligkeit in der Meditation

Aus dem Buch „Licht, Kraft und Weisheit“ von Swami Sivananda:

„Trinke an der Quelle. Meditation ist der große Höhenweg zur Erfahrung des Göttlichen. Mit Meditation kommt großer geistiger Fortschritt. Darum meditiere. Meditation wird dich zum Reich des Bhava-Samadhi tragen, also dem Reich der Erfahrung von Wonne, und dich den Nektar der Gottesliebe und den Honig der Unsterblichkeit trinken lassen. Ziehe darum deinen Geist ab von den Sinnesobjekten und lasse ihn Ruhe finden zu den Füßen Gottes. Tauche nach innen ein, in den Atman, das höchste Selbst. Übe stille Meditation. Schwimme frei und ungebunden im Ozean der Atman-Seligkeit, der göttlichen Freude. Trinke an der Quelle. Wende dich unmittelbar an den Ursprung des Gottesbewusstseins und freue dich dieses Nektars.“

Hari Om Tat Sat

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Vier Mittel, sich selbst zu verwirklichen

Aus dem Buch „Licht, Kraft und Weisheit“ von Swami Sivananda:
„Lausche, sinne, meditiere. Diszipliniere Geist und Sinne. Pflege edle Tugenden. Bringe die vier Mittel zur Entfaltung:
Viveka, Vairagya, Shatsampat, Mumukshutwa.“

Viveka: die Unterscheidungskraft
Vairagya: das Nicht-Anhaften
Shatsampat: die Mehr zum Thema Gelassenheit
Mumukshutwa: die Sehnsucht nach Befreiung

„Lausche den heiligen Schriften. Meditiere über dein wahres Selbst. So kommst du zur Selbstverwirklichung. Überwinde Reizbarkeit und Habgier. Teile mit anderen, was du besitzt; geistig, körperlich, moralisch. Freue dich daran, anderen zu dienen. Deine ganze Selbstsucht und Überheblichkeit werden verschwinden. Fülle die Lampe deines Herzens mit dem Öl der Nicht-Anhaftung. Ihr Docht sei die Andacht. Dann entzünde das Licht der Erkenntnis durch beständige Meditation und siehe, die Finsternis des Unwissens wird sich zerstreuen. Deine Erleuchtung wird vollkommen sein.“

Hari Om Tat Sat

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Wie man wahre Liebe lebt

Rama heißt wörtlich: „Der, der sich freut“. Es ist das Bija-Mantra von Rama.
Ram, wenn man es mit kurzem „a“ spricht, ist das Bija-Mantra des Feuers und des untersten, des Manipura-Chakras. Wenn man das „a“ zu „Ram“ verlängert, wird es auch zu einem Bija-Mantra des Herzens.

Man kann auch sagen: Ram ist Feuer und Selbstvertrauen, Mut, Willenskraft. Wenn man das Bewusstsein des Selbstvertrauens ausdehnt, wird Selbstvertrauen zu Gottvertrauen. Individueller Mut wird zum Mut aus der Verbindung mit dem Unendlichen. Dann kommt er wirklich von Herzen, und auf das Manipura-Chakra folgt automatisch das Anahata-Chakra, das Herz-Chakra. Das eigene Bemühen transzendiert sich zum anstrengungslosen Bemühen. Es wird zur Anstrengungslosigkeit, die aus der Verbindung mit dem Unendlichen kommt. Aus Selbstvertrauen wird Gottvertrauen. Aus individuellem Mut wird der Mut aus der Verbindung mit dem Unendlichen. Aus dem, was wir als Individuum tun, kommt die Verbindung mit allem, was Gott tut.

Und so wird aus der Befriedigung, die wir erleben, wenn wir selbst etwas leisten und bewirken - was alles Manipura-Energie ist - die Liebe und die Freude, die einfach aus dem Sein an sich kommt, aus der Verbundenheit und aus der Liebe mit anderen. Aus der Kraft und der Liebe, die wir leben, um etwas von anderen zu bekommen - was auch Manipura-Liebe ist - entsteht die uneigennützige Liebe, die nichts erwartet, nichts bekommen will, die bedingungslos ist. Das ist dann Ram – Herzens-Liebe.

Ram manifestiert sich als Inkarnation Gottes, Rama, auch in der Ethik. Aus dieser Herzensenergie sollte das konkrete Handeln entstehen. Rama, in der Ramayana, ist ein Beispiel dafür, wie man die Herzens-Liebe praktisch leben kann. Bedingungslose Liebe ist Herz, Intuition, Verbundenheit, reine Freude. Diese Liebe muss aber auch im Alltag gelebt werden. Dann ist sie Ethik und praktische Verantwortung. Sie wird ganz konkret in den kleinen und großen Handlungen, die wir tun. Aus Liebe und Freude geschieht etwas Praktisches. Dann arbeiten das Manipura-, das Swadhisthana- und das Muladhara-Chakra zusammen. Durch diese Verbindung führt engagiertes, verantwortungsbewusstes Handeln zur Liebe und umgekehrt, Liebe und Freude führen dann zu verantwortungsbewusstem Handeln in der Welt und im Alltag.

Hari Om Tat Sat


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