Sukadev Bretzs Beiträge (5602)

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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute will ich über Mantras sprechen, die uns bei neuen Projekten und Unternehmungen helfen können. Das sind zum Beispiel das Krishna Krishna Mantra, das Om Namo Narayanaya und das Om Namo Bhagavate Sivanandaya.

Das Krishna Krishna Mantra ist ein Mantra für Mut, Hingabe und auch dafür, dass wir uns bewusst sind, dass Gott letztlich wie ein guter Hirte ist. „Krishna“ heißt „der Geheimnisvolle“, „Mahayogin“ - „großartiger Yogi“ und „Bhaktanam Abhayamkara“ - „Der den Verehrern die Furcht nimmt.“ Also „Abhaya“ heißt „Mut“. Es heißt also, wir bitten darum, dass wir mutig sind, denn wenn man ein neues Projekt angeht, muss man immer zuerst die Angst überwinden.

Die Angst hat natürlich auch ihren Sinn. Ohne Ängste würden vermutlich die Menschen vor ihrem 20. Lebensjahr alle tot sein. Die Menschen würden noch mehr Dummheiten machen. Aber wir bitten trotzdem darum, dass die Ängste, die wir haben, ausgeglichen werden durch Abhaya. Das können wir durch Hingabe und Vertrauen, durch Bhakti erreichen. Und mit dem Mantra Bhaktanam Abhayamkara.
Govinda ist der gute Hirte. Wir können uns bewusst machen, dass Gott der gute Hirte für uns ist. „Paramananda„ - „Du gibst mir die höchste Wonne.“ Paramananda steht auch dafür, dass wir verankert sind im Transzendenten. Was auch immer geschieht, ich bleibe Anandoham, ich bleibe reine Wonne. Jenseits von Körper, Emotionen, Denken bleibe ich das, was ich wirklich bin, Paramananda. Ananda, die Wonne von Para, dem Transzendenten. Das meint Govinda Paramananda.

„Sarvam Me Vasha Mana Ya„ - „Möge alles günstig sein.“ „Sarva“ - „alles“, „Vasha Mana Ya“ - „günstig sein“. Ich muss zugeben, dass ich mit diesem Mantra öfter ein kleines Problem habe, denn eigentlich heißt es ja, das alles gut ist, so, wie ist. Vielleicht kann man dieses Mantra besser so übersetzen: „Möge ich erkennen, dass, was auch immer geschieht, letztlich gut ist.“ Sarvam Me Vasha Mana Ya.

Wir wollen mutig sein, wir wollen unser Tun als Hingabe an Gott sehen, wir wollen uns bewusst sein: Was auch immer geschieht, da gibt es einen guten Hirten, der über uns wacht. Letztlich sind wir verankert im Transzendenten und wir können uns bewusst sein, was auch immer auf dem Weg dorthin geschieht, ist genau das Richtige.
Om Namo Narayanaya Dasoham Tava Keshava. Das war eines der Lieblingsmantras von Swami Chidananda und Swami Vishnudevananda. Eigentlich ist das ein Mantra, das aus zweien besteht. „Om Namo Narayanaya“ ist ein Mantra. Und „Dasoham Tava Keshava“, ist ein anderes Mantra aus einer anderen Schrift. „Dasoham“ - „Ich bin Dein Diener.“, “Tava“ - „Oh Du“, Keshava und „Keshava“ - „Der Du überall bist.“

Wir ziehen das zusammen und sagen: „Om Namo Narayanaya“. Das ist eine Anrufung von Gott als Friedenskraft. Das Mantra wird rezitiert, um Friedensenergie zu schaffen. Wir rezitieren es jeden Abend in allen Yoga Vidya Ashrams von 19:00 bis 20:00 Uhr, eine Stunde lang, und es wird nicht nur bei uns, sondern in vielen Ashrams rezitiert, um Friedenskraft in die Welt zu setzen.

Wir wollen für diese Friedenskraft Diener sein. Im Bewusstsein, dass Gott überall ist. Und wir bitten um Segen durch Swami Sivananda, von dem wir annehmen, dass er als Segenskraft hinter all unserem Tun steckt. Und wir bitten um Segen durch alle großen Meister unserer Tradition und anderer Traditionen. Wir bitten: „Ja, ich möchte mutig sein. Ich möchte die Dinge mit Liebe und Hingabe tun. Ich möchte es als Dienst tun, im Bewusstsein, dass eine höhere Kraft hinter allen steckt. Und ich möchte mir bewusst sein, dass alles, was auf dem Weg dorthin geschieht, günstig ist, damit ich wachsen kann. Ich möchte, was auch immer ich tue als Friedenskraft tun. Ich diene und bitte um Führung.

Hari Om Tat Sat

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Die Bedeutung des Mantras Namosthute

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um die Bedeutung des Mantras Namosthute Namosthute Jaya Shri Shakti Namosthute “Nama” heißt “Gruß an” und “te” heißt “an Dich”. Und „Jaya Shri Shakti“ – „Oh göttliche Mutter, Oh kosmische Energie“. Das entspricht einer der Grundeinstellungen, die wir im Alltag entwickeln können: Ehrerbietung, Respekt, Staunen, Bewusstheit der Schönheit. Das ganze Universum ist letztlich etwas Großartiges. Bis heute können Wissenschaftler nicht erklären, warum es überhaupt ein Universum gibt. Und wenn eine einzige der Konstanten in der Natur nur um ein Millionstel anders wäre, gäbe es das Universum nicht. Dass das Universum überhaupt existiert, ist ein Wunder. Dass Leben entstanden ist, ist ein Wunder. Dass Leben sich weiterentwickelt, ist ein Wunder. Dass das Leben auf dieser Erde immer noch existiert, obgleich schon zahlreiche Meteoriten eingeschlagen sind und schon öfters mal fast alles Leben ausgelöscht worden ist, all das ist ein Wunder. Dass man Schönheit wahrnehmen kann, ist ein Wunder. Dass man sich mit anderen Wesen verbunden fühlen kann in Liebe, ist ein Wunder. Dass Menschen intelligent sind, ist ein Wunder. Dass sie manchmal ausgesprochen unintelligent handeln, ist auch ein Wunder. Die Klugheit der Menschen ist erstaunlich. Die Dummheit der Menschen ist es auch. Alles ist ein Wunder. Das Mantra Namosthute stammt aus einer alten Schrift, der Devi Mahatmyam, in der es heißt: „Namastasyai Namastasyai Namastasyai Namo Namah“. Das heißt: „Oh göttliche Mutter, ich verehre dich überall.“ Ein ganzes Kapitel darin heißt: „Namastasyai Namastasyai Namastasyai Namo Namah“: Alles ist letztlich die göttliche Mutter. Wenn wir diese Einstellung haben, diese Verehrung, Ehrerbietung, dieses Staunen und damit letztlich der göttlichen Gegenwart, ist das Leben etwas Reiches und etwas Beschenktes und etwas Herzöffnendes und Großartiges. Namastasyai Namastasyai Namastasyai Namo Namah. Ich wünsche Dir einen wundervollen Tag! Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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video-sitali-1.jpg?width=150Die Yoga Atemübung Sitali hilft, den Körper abzukühlen und sich wieder frischer zu fühlen. Sie ist gerade jetzt in der Hitzewelle sehr hilfreich. Du kannst sie am Tag immer wieder ausführen, um dich abzukühlen. Du kannst sie auch vor und nach dem Sport ausführen. Sogar beim Laufen kannst du einige Sitali Atemzüge nehmen. Es ist also nicht notwendig, dass du dich hinsetzt. Sitali nutzt die gleiche "Kühlungsmethode" wie Hunde beim Hecheln. Du rollst dabei die Zunge längs oder quer. Du atmest über den Mund zischend ein und stellst dir vor, dass eine kühlende Energie dich ganz von unten nach oben durchdringt. Etwa 10 Atemzüge dieser Art genügen, damit du dich frischer fühlst.


Diese Yoga Atemübung (Pranayama) ist übrigens nicht nur zur Kühlung gut. Sie kann auch zur Reduzierung von Heißhunger und zur Reduzierung von Schmerzempfindlichkeit eingesetzt werden. Und noch eine Info für die "Ayurveda Experten": Diese Übung gilt als Pitta-reduzierend.

Setze Dich ruhig hin. Schließe die Augen. Strecke die Zunge leicht nach vorne. Rolle die Zunge so, daß die Zungemitte unten ist, und die seitlichen Zungeränder nach oben schauen. Atme sehr langsam und tief mit einem leichten Zischlaut die Luft über die Zunge ein. Stelle Dir dabei vor, daß Du kühlende, entspannende, harmonisierende Energie einatmest. Stelle Dir vor, daß diese Kraft Dich vom Kopf bis zu den Zehen erfüllt. Dann atme zügig aber lautlos durch die Nase wieder tief aus. Wiederhole etwa 10 Atemzüge. Laß anschließend den Atem ein paar Atemzüge lang von selbst fließen und spüre nach.

Variation: Wer die Zunge nicht längs rollen kann, gibt die Unterseite der Zungespitze gegen die Schneidzähne. Drücke die Mitte der Zunge unterhalb der Schneidezähne nach vorne. Atme zischend über die Zunge durch den Mund ein (weiter wie oben)...

Diese Übung gibt Dir Entspannung, Ruhe und Gleichmut. Sie ist auch gut, um den Körper zu kühlen, und um ein übermäßiges Hungergefühl zu vermindern. Sie hilft, unruhige Energien zu harmonisieren. Nach den alten Hatha Yoga Schriften wirkt sie sogar verjüngend.

Hier die Atemübung in etwas fortgeschrittenerer Form:


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Der Sinn des menschlichen Lebens

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich etwas aus dem Kapitel „Zeit“ von Swami Sivananda, aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“: „Der Sinn des menschlichen Lebens Der Mensch ist mit einer bestimmten Absicht hierher gekommen. Das Leben ist nicht nur dazu da, um zu essen, zu trinken, sich zu kleiden und fortzupflanzen. Hinter dem menschlichen Leben steckt etwas Großartiges und Erhabenes. Jenseits ist ein ewiges Leben der Wonne. Jede Sekunde muss genutzt werden, um dieses Lebensziel zu erlangen. Das halbe Leben bringen wir im Schlaf zu. Ein Teil vergeht in Krankheit. Ein Teil vergeht mit Essen, Trinken, Sprechen. In der Kindheit bist du in Unwissenheit und Spiel gehüllt. In der Jugend gerätst du in die Fänge der Emotionen. Im Alter leidest du unter Alter und der Angst und der Last von Familienangelegenheiten. Wann, meine liebe Freundin, mein lieber Freund, wirst du die Zeit finden, etwas zu tun, um Gott zu erfahren? Sei ernsthaft, denke und überlege. Leben ist kurz. Die Zeit rast. Es gibt viele Hindernisse. Durchtrenne diese Knoten von Avidya, von Unwissenheit und trinke die nirwanische Wonne. Die Wonne von Nirwana, der Unendlichkeit, Unbeschränktheit, Unbedingtheit. Leben ist kurz, Zeit rast, die Welt ist voller Sorgen und Leid. Widme dich daher dem Yoga-Sadhana. Die Welt ist letztlich ein Spiel für zwei Tage. Das Leben ist eine Luftblase für zwei Sekunden. Du kamst alleine, du gehst alleine. Du kamst nackt, du wirst nackt gehen. Niemand wird dir folgen. Übe spirituelle Praktiken. Das wird dir folgen. Es gab Menschen und es gibt immer wieder Menschen, die sich zur göttlichen Erfahrung erhoben haben, weil sie jede Sekunde nutzbringend verwendeten. Führe ein spirituelles Tagebuch. Schlafe nicht zuviel. Höre auf, sinnlos zu reden. Erkenne den Wert der Zeit. Lege dir einen Plan für den Tag zurecht und halte dich daran. Wachse, entwickle dich, werde weit. Erlange so Erfolg in der Selbstverwirklichung. Verwirkliche Gott. Meditiere. Entfalte das verborgene spirituelle Bewusstsein. Tage, Monate, Jahre vergehen. Haare ergrauen, Zähne fallen aus. Aber du hängst durch Moha, durch Betörung, am Vergänglichen. Sage, meine liebe Freundin, mein lieber Freund, wie lange willst du Sklave der flüchtigen Dinge auf der Welt sein? Wie oft willst du dieselben Sachen wieder und wieder wiederholen? Wie lange willst du den Mammon verehren? Wann wirst du die Zeit finden, über Gott zu meditieren, tugendhafte Dinge zu tun, dein Bewusstsein zu erweitern, unendliche, unbedingte Liebe zu erfahren, Gott zu erfahren, deine wahre Natur zu erfahren, das zu erfahren, was ewig ist. Denke nach, überlege, verwirkliche, erfahre.“ Ich wünsche dir dabei alles Gute! Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Wie du dein Denken beherrschen lernst

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich aus dem Buch „Licht, Kraft und Weisheit“ von Swami Sivananda, aus dem Kapitel „Denke in rechter Weise“: „Gram und Sorge fügen dem Astralleib und dem Geiste Schaden zu. Durch Sorge wird Energie vergeudet. Sie verursacht Entzündungen und trocknet die Lebenskräfte des Menschen aus. Durch die Gewohnheit, sich Sorgen zu machen, wird nichts erreicht. Daher, sei wachsam! Halte den Geist in voller Tätigkeit, die Gewohnheit wird dadurch ausgemerzt. Erhalte die göttliche Flamme hell und brennend. Sei erfüllt von fester Entschlusskraft und starkem Willen. Habe Mut, Beharrlichkeit und ein bestimmtes Lebensziel. Sei dabei nicht wankelmütig. Erwache aus dem tiefen Schlaf der Unwissenheit. Werde nicht zum Fatalisten. Denke recht, auf die rechte Weise, handle auf die rechte Weise und führe ein tugendhaftes Leben. Verletze nicht die Gefühle anderer. Bilde deinen Charakter, reinige deinen Geist. Übe Konzentration. Halte deinen Geist auf Gott gerichtet.“ Gerade dieses kleine Büchlein, „Licht, Kraft und Weisheit“, enthält immer sehr kondensierte Aussagen von Swami Sivananda. Praktisch das gesamte Raja Yoga Programm ist in diesen wenigen Sätzen enthalten. Zunächst mal ist ja die große Behauptung, dass wir können unsere Gedanken tatsächlich ändern und steuern können. Wenn wir uns Gedanken machen und Sorgen und Gram, dann ist das nicht gut für uns Selbst, es schadet sowohl unserem Fühlen als auch unserem physischem Körper, als auch unserem Astralleib. Also gilt es zu lernen, etwas zu ändern. Swami Sivananda gibt hier einige Beispiele. Zum Beispiel, den Geist bei der momentanten Aufgabe beschäftigt zu halten. Anstatt ständig zu überlegen, was alles schief gehen könnte und wo man selbst nicht gut genug ist, anstatt zu überlegen, was vielleicht andere an Schlimmes noch machen könnten und was sie Schlechtes denken könnten, macht man das, was zu machen ist, in diesem Moment. Die Raja Yogis sagen ja auch: Unsere wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit. Letztlich kommt das aus dem Jnana Yoga, aber es ist auch das Konzept von Patanjali. Und in dem Moment, in dem wir unsere Gedanken ruhiger werden lassen, spüren wir die Freude, die aus uns selbst stammt. Dann kommt die innere Erkenntnis. Und wenn wir das tun, was jetzt zu tun ist, dann sind schon weniger Gedanken da und dann strömt mehr, zum einen innere Wonne, innere Kraft und zum anderen auch Erkenntnis und Intuition. „Halte den Geist in voller Tätigkeit.“ Das meint auch: Wir können nicht einfach nur unserem Geist sagen: „Hör auf, dir Sorgen zu machen. Ärgere dich nicht.“ Es gibt dieses schöne Spiel „Mensch ärgere dich nicht“. Das habe ich als Kind auch gespielt. Es gab kein Spiel, bei dem ich mich mehr geärgert habe, als bei „Mensch ärgere dich nicht“. Wir waren drei Buben und mein Vater hat auch mit uns Skat gespielt und Schach und Mau Mau und Dame und Mühle und Mensch ärgere dich nicht. Also es war nicht, dass wir jeden Abend zusammen gespielt haben, aber es gab kein Spiel, bei dem ich mich so geärgert habe, wie bei „Mensch ärgere dich nicht“. Vermutlich, weil der Name „Mensch ärgere dich nicht“ist. Da hat man ständig an diesen Ärger gedacht. Also, es nutzt nichts, zu sagen, „Ärgere dich nicht und sorge dich nicht.“ Das ist nur der erste Schritt. Dann kann man sich sagen: „Ja, ich habe diese Neigung, also, wie kann ich die ändern?“ Zum Beispiel, indem ich etwas tue, bei dem ich ganz im hier und jetzt bin. Das kann auch heißen, einfach einen Baum anzuschauen sein. Gerade jetzt ist ja die Schönheit der Natur überwältigend. Die heilige Hildegard hat schon von der Grünkraft gesprochen, die besonders heilend sei. Und die ist jetzt besonders stark spürbar. In dem Moment, wo wir uns auf die Kraft des Grüns draussen konzentrieren, sind alle Sorgen vergessen. Man kann dabei ein Mantra wiederholen und vieles andere. Er gibt noch ein paar weitere Techniken. An Gott zu denken, an das Ziel des Lebens, an Liebe, die wir gegenüber anderen Menschen haben wollen. „Halte deinen Geist auf Gott gerichtet.“ Dann fließt die Energie dort hin und wir sind erfüllt mit Wonne und Freude. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Wie du Weite des Geistes erreichen kannst

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich aus dem Buch „Licht, Kraft und Weisheit“ von Swami Sivananda, aus dem Kapitel „Weite, entfalte dich“. Swami Sivananda schreibt dort: „Halte deinen Geist voll beschäftigt. Lass alle mentalen Schwächen fallen. Erlaube den Sinnen nicht, wahllos umherzuschweifen. Sei stets wachsam und achtsam. Lausche der göttlichen Stimme in der Stille. Du wirst dich eines tiefen, erhabenen Lebens erfreuen. Verwandle alle Aktivität in Yoga. Betritt den Weg der Wege des rechten Handelns. Erwache aus dem Schlummer des Nicht-Wissens. Nimm Zuflucht zur Gesellschaft von Weisen. So wirst du Frieden finden, Weite, entfalte dich. Sei großherzig. Mische dich unter alle. Sei bescheiden. Nimm deine Zuflucht zu Gott. Du wirst dich des höchsten Friedens erfreuen.“ Ich wünsche dir einen schönen und von Weisheit erfüllten Tag! Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Die Bedeutung von Namaste

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um die Bedeutung von Namaste. Namostute heißt Ehrerbietung, wieder und wieder. Ehrerbietung Dir, hoher Respekt Dir, ich verehre Dich vom Herzen her, ich danke Dir.

Im Bhakti Yoga wollen wir immer wieder unser Herz öffnen. Bhakti Yoga – der Yoga Weg der Liebe und der Hingabe. Wir wollen Ehrerbietung entwickeln. Auch im Raja Yoga, dem Yoga der Geisteskontrolle sagt man: wie man denkt, so fühlt man und wie man fühlt, das beeinflusst, wie wir nachher wieder denken.
Angenommen, ihr seid in einer guten Stimmung, dann werden die Gedanken, die man hat, auch positiv sein und wenn die Gedanken positiv sind, dann nimmt man das, was drum herum passiert, auch positiv wahr. Man kann alles, egal was man sieht, positiv und negativ ansehen. Und man kann, egal was ein Mensch zu einem sagt, irgendwo Hintergedanken vermuten oder einfach fröhlich sein. Als Mensch sind wir nicht dem ausgeliefert, dass irgendwo etwas von außen auf uns zukommt und unsere Gedanken beeinflusst. Wir sind zwar bestimmten Zyklen und Rhythmen unterworfen, aber damit können wir bewusst umgehen.

Der Mensch hat die Fähigkeit, bis zu einem gewissen Grad seinen Gemütszustand zu ändern. Bewusst oder unbewusst machen das die meisten Menschen. Sei es mit dem, wie sie essen, was sie essen, was sie lesen, anschauen usw. Viele versuchen, mit äußeren Dingen ihren Gemütszustand zu ändern. Manches davon ist wirksam und manches ist vielleicht gerade in die umgekehrte Richtung wirksam.
Etwas, das sehr wirksam ist, um die Gemütsstimmung zu ändern, ist diese Ehrerbietung. Wir können bewusst das, was wir für großartig halten, verehren und Respekt entwickeln. Wir können uns Zeit dafür nehmen. Wir können die Vögel genießen, wir können die Blumen genießen und uns bewusst machen, dass hinter dem ganzen Universum eine schöpferische Kraft steckt, Shakti genannt. Hinter dem ganzen Universum ist Fülle. Die Natur gibt alles in der Fülle, Lakshmi. Wir können dort Ehrerbietung haben, unser Herz öffnen, uns weit machen.

Hinter dem ganzen Universum sind aber auch Durga und Kali. Dinge ändern sich und das ist auch gut. Angenommen, nichts würde sich ändern, dann könnte auch nichts passieren. So können wir auch gegenüber dieser Kraft Ehrerbietung haben. Letztlich sind wir immer beschützt, aufgehoben im kosmischen Ganzen. Dafür steht Durga. Irgendwo sind wir wie in einem Mutterschoß geborgen, sind wir in dieser göttlichen Mutter.

So gibt es auch Menschen, die wir vielleicht für besonders großartig halten. Natürlich, jeder Mensch hat großartige Eigenschaften und weniger großartige Eigenschaften. Wir können uns an die weniger großartigen Eigenschaften wenden und uns darüber ärgern. Oder wir können uns auf die großartigen Eigenschaften konzentrieren und sie respektieren. In dem Moment, wo wir etwas Großartiges in jemand anderem respektieren, in dem Moment ist das in unserem eigenen Geist drin. Wenn eine Affirmation oder eine Wahrnehmung mit Respekt verbunden ist, dann ist sie mit Gefühl verbunden. Und dieses Gefühl stärkt besonders unsere positiven Gedanken.

Hari Om Tat Sat

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Die Bedeutung des Gayatri Mantras

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um das Gayatri Mantra. Das ist ein wunderschönes Mantra, um Licht anzurufen. Gayatri ist ein abstrakter Aspekt Gottes, die Lichtenergie. Und in etwa übersetzt heißt es: Oh kosmisches Licht. Du hast die physische Welt geschaffen und die Astralwelt und die Kausalwelt aus Deinem Licht heraus. Wir verehren Dich. Wir meditieren über Dich. Bitte erleuchte auch unser Verständnis, so dass wir zur Wahrheit kommen. Es gibt ein allumfassendes Bewusstsein, Brahman, wie es im Vedanta heißt. Brahman, das Absolute, das Unendliche. Dieses Absolute, dieses Unendliche, manifestiert sich als diese Welt, wie wir sie jetzt sehen. Wie aus dem Unendlichen letztlich diese Welt kommt, ist ein großes Geheimnis. Im Vedanta würde man sagen, es ist Maya, es ist Illusion, es ist Mitya: Es passiert eigentlich nicht wirklich, es scheint nur so. Nur, wie kommt es dann, dass es so scheint? Jetzt haben wir die Frage nur anders gestellt und bekommen immer noch keine Antwort. Wenn wir sagen, die Welt ist irgendwie entstanden kommt die Frage auf: Was ist die Welt? Darauf haben die verschiedenen spirituellen Traditionen eine ähnliche Antwort gefunden. Die Welt, wie sie geschaffen ist, muss letztlich bestehen aus Gott selbst, denn woraus hätte Gott die Welt schaffen können? Und dann kommt die Frage: Was ist Gott? Im Gayatri Mantra geht es um das, was Gott ist. Und Gott wird dort als Lichtenergie beschrieben. Wenn es ursprünglich nur Gott gab, dann kann Gott die Welt nur aus sich selbst heraus geschaffen haben. Und wenn Gott die Welt aus sich selbst heraus geschaffen hat, dann muss das, was er geschaffen hat, letztlich auch Gott sein. Und wenn Gott allgegenwärtig, allmächtig, allwissend ist, dann muss er überall sein. Und wenn er überall ist, dann ist all das, was wir erfahren, letztlich Gott. Die moderne Wissenschaft sagt, die ganze Welt besteht aus Elektronen, Neutronen und Protonen. Diese sind nichts anderes als irgendwelche Wahrscheinlichkeitswolken von subatomaren Energien, die irgendwo im Raum sind. Das heißt: im Prinzip besteht alles nur aus ein paar Grundkräften. Irgendwo haben sie mal gesagt, es gibt fünf Grundkräfte im Universum. Es gibt philosophische Physiker die sagen, die fünf können wir auf drei reduzieren und eigentlich sind alle drei Ausdruck der einen einzigen Kraft. Diese eine einzige Kraft, die letztlich nichts anderes als irgendeine Schwingung ist, ist das, was wir als Lichtenergie bezeichnen können. Eine Manifestation von Schwingung ist ja Licht und über Licht können wir die Schwingung erfahren. Und so kommen wir zum gleichen Ergebnis über moderne Physik, wie man über diese uralten Schriften kommt und letztlich auch durch philosophische Logik. Es gibt eine allumfassende Wirklichkeit, diese manifestiert sich als Schwingung und diese Schwingung ist die Grundschwingung des Universums, aus der alles entsteht. Und dieses Alles, was entsteht, das können wir auch als solches erfahren. Es ist nicht ein theoretisches Konstrukt, wie in der modernen Physik oder auch nicht nur ein philosophisch eingängiges Konzept – wie man sagen würde, wenn man Vedanta nur als Philosophie bezeichnen würde – sondern es ist erfahrbar. Wir können in veränderte Bewusstseinsebenen hineingehen und die Welt als Lichtenergie wahrnehmen. Und so bitten wir im Gayatri Mantra darum, dass das Göttliche, das Licht zu einer lebendigen Erfahrung für uns werden möge. Dass wir wirklich erfahren, dass alles, was da ist, Ausdruck des einen unendlichen kosmischen Lichtes ist. Mögen wir mit unserem Verständnis dieses erfahren, da heraus handeln und in diesem Bewusstsein von Einheit, Licht und Wonne verankert sein. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Die Bedeutung von Glück

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um das Thema Glück.

Es gibt im Sanskrit verschiedene Ausdrücke für Freude. Es gibt Ananda. Ananda heißt Wonne. Dann gibt es Sukham, das heißt Vergnügen. Und dann gibt es Mudita und Mudita ist enthusiastische Freude. Ananda, Mudita und Sukha sind drei verschiedene Formen von Freude. Sukha ist das Glück im Kleinen, Mudita ist das enthusiastische Glück und Ananda ist die Wonne, die hinter allem steckt. Und alle drei können wir kultivieren, wobei am Wichtigsten Ananda ist. Ananda, Wonne, ist das, was letztlich hinter allem steckt, denn unsere wahre Natur ist Satchidananda, Sein, Wissen und Glückseligkeit.

Der Mensch braucht Ananda, diese Wonne, die hinter allem steckt. Das Bewusstsein, in Wahrheit bin ich Ananda, auch wenn ich mal durch Sukha und Dukha gehe, also Vergnügen und Schmerz, auch wenn es Hochs und Tiefs gibt, immer bleibt irgendetwas ganz tief im Inneren. Das ist dieses Ananda, diese höchste Wonne. Sie ist immer da. Das ist so wie, man kann sagen, Ananda gibt einen den Gleichmut hinter allem, denn wir wissen, egal was passiert, Ananda bleibt da. So wie wir wissen, dass die Sonne da bleibt, ganz gleich ob jetzt Wolken da sind oder Hagel oder ob es sonnig ist. Die Sonne selbst ist immer da. So kann man auch ein paar Tage Regenwetter überstehen. Man weiß, die Sonne kommt wieder. Tiefe Wonne ist immer da. Schon dieses Bewusstsein allein kann einem viel Kraft im Alltag geben.

Aber Ananda alleine reicht nicht aus. Es gibt eben auch noch Sukha, das Vergnügen im Kleinen. Man kann das natürlich zur Vergnügungssucht machen, dann können daraus verschiedene Süchte entstehen. Man kann hinter Sachen her rennen. Aber man kann auch geschickt schauen, dass man sich kleine Glücksmomente im Leben schafft und dass man sich an kleinen Dingen erfreut. Ein sonniger Morgen, eine neue aufgegangene Blume, ein freier Tag, der Duft von gutem Essen. Über all das können wir uns freuen, ohne daran verhaftet zu sein. Auch wenn vielleicht nächste Woche wieder neue Wolken kommen, braucht uns das jetzt nicht den Genuss des kleinen Glückes verhageln. So kann man immer wieder darauf achten, die kleinen Glücksmomente in den Alltag hineinzubringen. Vor lauter Ananda sollte man Sukha, das kleine Glück, nicht vergessen.
Sukha ist auch das Sinnesvergnügen. Das ist eben auch eine Manifestation von Sundaram, der göttlichen Schönheit. Auch daran können wir uns bewusst freuen. Ohne daran zu hängen, denn auf Sukha folgt natürlich auch irgendwann Dukha, auf Sonne folgt Regen. Wenn auf Sonne kein Regen folgt, dann folgt auf Sonne Dürre und die ist noch unschöner als Regen. Deshalb bleibt das kleine Glück klein. Es ist nur eine Widerspiegelung vom großen Glück.

Dann gibt es noch Mudita. Das ist diese enthusiastische Freude, die der Mensch manchmal hat. Manche Menschen haben mehr Neigung zu Mudita, manche weniger. Das ist auch eine Temperamentsfrage. Wir können aber auch Mudita in uns kultivieren. Wir können schauen, wo in mir steckt diese Freude, die sich gerade ausdrücken will. Wo in mir ist dieser Enthusiasmus, der irgendwo hingehen will. Natürlich, Mudita führt auch manchmal in Dukha. Unser Enthusiasmus führt manchmal zum Erfolg und manchmal zum Misserfolg. Krishna sagt in der Bhagavad Gita: „Sei gleichmütig in Erfolg und Misserfolg.“ Er sagt gleichzeitig: „Aber Yoga ist nicht für den, der ohne Tejas, ohne Feuer ist.“

Damit meint er auch, dass man nicht sagen sollte: „Ah, es kann alles schief gehen, deshalb mache ich lieber gar nichts.“ Viele Menschen sagen das, nachdem etwas schief gegangen ist. Kennst du das? Das ist ja auch etwas ganz Natürliches und die meisten starten später, am nächsten Tag oder nach ein oder zwei Wochen den nächsten Versuch. Es ist eine natürliche Reaktion, wenn man mal etwas mit Enthusiasmus angegangen ist und es ist schief gegangen ist, dass man anschließend sagt: „Nie wieder.“ Aber dieses „Nie wieder“ sollten wir nicht wörtlich nehmen und dann unser Leben auf 30 Prozent herunterfahren - in der Hoffnung, dass nie mehr etwas schief geht. Denn wenn wir unseren Enthusiasmus nicht leben, können wir auch unser Karma nicht richtig abbauen. Stattdessen sollten wir die Sache noch einmal angehen, wieder mit viel Enthusiasmus, mit Mudita. Wir sollten uns sagen: „Wenn es schief geht, geht es halt schief. Fangen wir wieder von vorne an, machen wir etwas Neues und lernen wir aus Fehlern.“
Das heißt nicht, mit gleichem Enthusiasmus immer wieder mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen. Manchmal muss man dann auch gucken, wo die Tür ist, um dann mit Enthusiasmus hindurch zu gehen. Oder gibt es irgendeinen Trick, die Tür zu öffnen? Manchmal nutzt es nichts, nur dagegen zu rütteln. So kann Leben aus Sukha bestehen, der kleinen Freude, im Bewusstsein, es gibt auch Dukha. Aus Mudita, der enthusiastischen Freude und aus Mudita, Dingen, die man mit Engagement und Enthusiasmus angeht, im Bewusstsein, dass auch Misserfolge uns wachsen lassen. Aber tief im Inneren ist Ananda. Wonne ist das dahinter liegende Gefühl des Universums, unsere wahre Natur.

Hari Om Tat Sat

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Om Namo Narayanaya ist ein Mantra für den Weltfrieden. Ein Mantra für inneren Frieden. Und ein Mantra, um die Kräfte des Dienens, der Nächstenliebe, des Helfens, des Engagements zu stärken. Mantras sind sehr starke Kräfte, die über die Kraft des Klanges wirken, die verbunden sind mit kosmischen Kräften. Und das „Om Namo Narayanaya“ ist ein Mantra von Vishnu, des erhaltenden Prinzips des Friedens, der Liebe, der Gerechtigkeit und des Engagements. Wir singen dieses Mantra bei Yoga Vidya jeden Abend von 19:00 bis 20:00 Uhr, als Mantra für den Frieden. Jesus sagt in der Bergpredigt: „Selig sind die Friedfertigen, denn ihrer wird das Erdreich sein.“ Dahinter steckt eine große Weisheit. Wenn wir unser ganzes Leben meistern wollen, wenn wir uns selbst annehmen und verstehen wollen, dann brauchen wir Frieden. Menschen, die alles Mögliche in sich und in der Welt bekämpfen, trennen immerzu. Sie denken: Das gehört mir, das gehört mir nicht und was mir nicht gehört, das muss ich bekommen oder bekämpfen. Das Narayana-Prinzip ist genau das Gegenteil. Dabei lernen wir, die verschiedenen Dinge anzunehmen. Wir lernen, unser Leben anzunehmen, unser Schicksal anzunehmen, die Dinge, die auf uns zukommen, anzunehmen. Alles, was passiert, hilft uns, auf dem spirituellen Weg weiterzukommen, auf dem Weg der Persönlichkeitsentwicklung. Da gibt es schöne und weniger schöne Sachen, auch richtig schlimme Sachen. Aber wenn wir erkennen, dass alles irgendwo zu unserem Leben dazugehört, um uns selbst zu entwickeln, dann haben wir einen gewissen Frieden. Die moderne Psychotherapie hat meistens einen anderen Ansatz. Das schaut man eher: „Was ist alles schief gegangen, damit ich zu einem so schlimmen Menschen geworden bin?“ Das muss man dann irgendwie überwinden. Aber man kann es auch anders sehen. Irgendwo ist man nämlich auch ein guter Mensch geworden. Man könnte auch überlegen: „Was ist alles passiert, dass ich diese positiven Eigenschaften habe, die in mir sind?“ Eine friedfertige Überlegung wäre die, zu schauen: „Wie hat alles auf positive Weise auf mich gewirkt?“ Selbst das, was ich jetzt vielleicht nicht als positiv in mir erlebe, kann auch einen positiven Aspekt haben. Friedliebender Umgang mit sich selbst - das heißt auch, zu schauen, wie man die eigenen positiven Kräfte besonders geschickt und sinnvoll einsetzen kann. Denn wir sind letztlich so, wie wir sind und dabei immer noch entwicklungsfähig. Dazu gibt es eine lustige Geschichte: Eines Tages war ein Goldfisch im Teich und er sah, wie ein Affe auf dem Baum wunderbare Kletterkunststücke vollbrachte. Und der Goldfisch sagte: „Wenn ich nur hart genug trainiere, dann kann ich das auch.“ Darüber kannst du gerne noch ein bisschen nachdenken. Ich wünsche dir einen friedvollen Tag! Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um die Bedeutung des Mantras „Om Namo Narayanaya“. Om Namo Narayanaya heißt, Ehrerbietung an dem, der im Inneren von allen Geschöpfen ist. „Nara“ heißt „Geschöpf“, im engeren Sinne auch „Mensch“. Narayana ist derjenige, der im Innern aller Geschöpfe ist. Das ist die große Behauptung im Yoga, dass das Göttliche in jedem ist, dass die Menschheit nicht unterteilt werden kann in Gute und Schlechte, sondern dass in jedem das Göttliche steckt. Nicht immer manifestiert sich die göttliche Energie auf sehr gute Weise, aber alles, was im Menschen drin ist, hat seinen Sinn und ist irgendwo auch göttlich inspiriert. Zum Beispiel ist es eine Grundeigenschaft des Menschen unzufrieden zu sein. Pascal hat mal gesagt: „Das Problem des Menschen ist, dass er, wenn er sein Tagewerk getan hat, nicht zufrieden ist, einfach nichts zu tun.“ Der Mensch denkt immer, er müsste etwas mehr haben. Letztlich ist das sogar eine gute Eigenschaft, denn sie stammt daher, dass der Mensch tief im Inneren weiß: „Ich bin nicht einfach beschränkt auf diesen Körper. Ich bin nicht beschränkt auf diese Persönlichkeit. Ich will unbeschränkt sein. Ich will frei sein.“ Auf einer physischen Weise ist der Mensch natürlich immer beschränkt. Selbst wenn wir den Körper hart mit vielen anstrengenden Asanas, Virabhatansana und anderem trainieren, kriegen wir vielleicht starke Muskeln, bleiben aber doch beschränkt. Oder wir können auf eine gute Ernährung, auf Tiefenentspannung und viel frische Luft achten. Dann leben wir vielleicht einige Jahre länger. Aber dennoch, die Sterblichkeit bleibt weiter. Wir können viel lernen, um unseren Geist zu trainieren, dennoch, die geistigen Fähigkeiten sind auch beschränkt. Man kann auch äußere Hilfsmittel nehmen, also viel Geld ansammeln. Geld, denkt man, gibt Freiheit, Macht, Weite. Aber egal, wie viel Geld wir haben, es wird nicht ausreichen. Wir wollen nämlich in Wahrheit unbeschränkte Freiheit und Macht haben. Wir bewerben uns, irgendwo Parteivorsitzender zu werden. Im Ortsverband ist das vielleicht noch nicht mal so schwierig, wenn man in einem kleinen Ort lebt. Aber dann reicht das nicht mehr aus. Man will Vorsitzender des Kreisverbandes werden. Der Landesverband wird schon etwas schwieriger. Bundesvorsitzender zu werden ist noch schwieriger. Bundeskanzlerin zu werden fast nicht zu schaffen. Und dann – wenn man es doch geschafft hat, stellt man fest, wie ohnmächtig man ist. In irgendeinem Interview hat Frau Merkel mal gesagt, es sei erstaunlich, wie ohnmächtig man als Bundeskanzlerin sei. Eigentlich würde man nur jonglieren. Warum sind wir nicht zufrieden? Weil tief im Inneren das Bewusstsein ist: „Ich bin unendliche Freiheit. Ich bin ewig.“ Diese Freiheit ist nicht auf der physischen Ebene zu erlangen, sondern nur, wenn wir uns nicht mehr mit dem Körper identifizieren, sondern mit dem Unendlichen, dem Ewigen. Wir sind auch nicht zufrieden mit einer beschränkten Wonne, ein bisschen Glücksgefühl, wir wollen unendlich glücklich sein. Und so ist dieser Wunsch, diese Freiheit zu erlangen, die Ewigkeit zu erlangen, Unsterblichkeit zu erlangen, unendliches Glücksgefühl zu erlangen, ein Ausdruck von dem, was wir wirklich sind: reines unendliches Bewusstsein. Der göttliche Funke in uns will wieder verschmelzen mit dem unendlichen göttlichen Licht. Wann immer man unzufrieden ist, kann man überlegen: „Ist das vielleicht einfach eine Manifestation der Unzufriedenheit des Menschen, dass er mehr will?“ Wir versuchen das natürlich dann auf einer physischen Ebene zu verwirklichen. Das ist dann wie ein Spiel, das kann man ja auch mal machen. Aber wenn man gleich weiß, dass es einen letztlich nicht glücklich machen wird, dann ist man etwas entspannter dabei. Und man kann sich gleichzeitig überlegen: „Ich will es probieren, das Glück zu erreichen, nicht, indem ich äußere Dinge immer wieder verändere, sondern indem ich anstrebe, das Höchste zu erfahren.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Die Bedeutung der Wochentage

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute werde ich etwas über die Wochentage schreiben.
Jeder Wochentag steht auch für einen bestimmten Aspekt der Wahrheit und für bestimmte Eigenschaften, die man in sich entwickeln kann. Das findet man in den verschiedensten Kulturen und sowohl in westlichen als auch in indischen Kulturkreisen gibt es dort große Ähnlichkeiten. Montag, nennt sich ja Mond-tag. Dieser Tag ist im Yoga besonders Shiva zugeordnet und Shiva wird auch oft mit einer Mondsichel über der rechten Augenbraue dargestellt. Am Montag kann man besonders an die Meditation, das nach innen Gehen, denken.
Dienstag heißt auf Französisch mardi. Auch in der germanischen Mythologie hängt der Begriff „Dienstag“ mit dem Marsprinzip zusammen. In Indien ist das Subrahmanya, der Heerführer der Devas, der Engelswesen. So steht der Dienstag dafür, dass man lernen kann, sich durchzusetzen, mutig zu sein, die Dinge anzugehen.
Der Mittwoch heißt im Französischen mercredi, Merkur. In Indien, im Yoga, verkörpert die Merkur-Energie. Krishna der Vermittelnde. In der Mahabharata wird Krishna immer wieder als der Diplomat angerufen, der irgendwo vermitteln soll. Gleichzeitig ist er ein göttlicher Aspekt des Handelns. Im Griechischen ist Merkur der Gott der Kaufleute und der Diebe. Inwieweit das zusammenpasst, sei jedem selbst überlassen. Letztlich verkörpert Krishna auch den Aspekt der Liebe und den Aspekt der Freude, der Lebensfreude und des spielerischen Umgangs mit der Welt. Der Merkur in der griechischen Mythologie war auch etwas verschmitzt und hat manchmal Streiche gespielt. Diese Leichtigkeit, dieses Spielerische inmitten auch von schwierigen Situationen, dafür stehen Krishna, Merkur und der Mittwoch.
Der Donnerstag, jeudi, ist Jupiter-Tag. In der germanischen Mythologie der Thor-Tag, Tag des Donnergottes. Donnerstag, entspricht der Jupiter-Energie. Im Yoga ist Donnerstag der Guru-Tag. „Guru“ hat dabei mehrere Bedeutungen. Eine Bedeutung von „Guru“ ist tatsächlich Jupiter. Und Jupiter ist der Aspekt der Weite, der Größe, der Großartigkeit, auch der Freude und letztlich des Sehens des Göttlichen in allen Dingen. Guru, auch im Sinne eines spirituellen Lehrers, ist nicht nur der eine persönliche Lehre, sondern es ist auch die Fähigkeit, die ganze Welt als Lehrer sehen zu können. Ich kann von allen Ereignissen lernen. Und natürlich kann ich auch lernen über meine kleine, individuelle Persönlichkeit hinauszuwachsen. Das ist die Energie des Donnerstags.
Freitag, Freyatag oder auch vendredi, Venustag, ist Devi-Tag, der Tag der göttlichen Mutter, an dem man sich an die positiven weiblichen Aspekte erinnern kann, also an alle weiblichen Aspekte, der Hingabe, des Beschützens und des Mitgefühls. Die haben sowohl Frauen in sich, als auch Männer. Man kann auch an die eigene Mutter denken und an die göttliche Mutter. Im Sanskrit sind das Durga, Lakshmi, Saraswati und Kali.
Samstag ist der Saturntag, saturday auf Englisch und Shani-Tag in Indien. Der Saturn steht für Einschränkung und Disziplin. Er steht auch dafür, dass wir durch Leiden wachsen können. Auch wenn Menschen nicht so freundlich zu uns sind oder nicht so freundlich über uns sprechen, können wir dadurch lernen. Auch Entsagung bis zu einem gewissen Grade gehört zum Samstag. Im Judentum ist das der Sabbat, also der Tag, an dem man nach innen geht. Da gibt es bestimmte Dinge, die man nicht essen darf und Dinge, die man nicht tun darf. Wer jemals mal in Jerusalem war und dort in bestimmten Stadtvierteln, die orthodox sind, der weiß, dass es dort am Samstag relativ ruhig ist. Einen Tag in der Woche ist es durchaus gut, sich ein bisschen zu disziplinieren und auf Vergnügen zu verzichten. Dafür steht der Saturn.
Sonntag ist dann das Gegenteil davon. Sonntag ist Surya-Tag, Sonnentag, das Überschwängliche, das Strahlende, das Leuchtende, das Freudevolle. Festessen gehören zum Sonntag und die Fähigkeit, es sich gut gehen zu lassen. Aber die Sonne steht auch dafür, dass wir selbst immer wieder Licht bekommen, ganz gleich, ob wir es verdienen oder nicht. Es gibt diesen lateinischen Ausdruck: „Sol lucet omnibus“ - Die Sonne scheint für alle. Wir können freizügig sein, ohne zu überlegen, ob es der andere verdient oder nicht. Und auch wir bekommen von Gott, was wir brauchen, egal, ob wir jetzt gerade freundlich zu Gott waren oder nicht, ob wir an ihn glauben oder nicht. Das ist letztlich der Sonne egal. Auch wenn wir nicht an die Sonne glauben würden, wir würden trotzdem Licht von ihr bekommen. Ähnlich ist auch diese Freizügigkeit, diese Art von Großzügigkeit ein Sonnenprinzip.
All das sind verschiedene Aspekte von Spiritualität, spirituellem Leben, die es gilt, in uns zu entwickeln. Und so dienen diese sieben Tage auch dazu, dass man an diese sieben Aspekte von Spiritualität denkt. Natürlich müssen die einzelnen Tage nicht immer so sein. Letztlich wurde diese Zuordung ja auch von Menschen gemacht. Und ich gehe nicht davon aus, dass da irgendjemand in Samadhi die Botschaft bekommen hat, an welchen Tagen welche Energien wirken. Trotzdem kann es gut sein, während der Woche öfter mal bewusst an verschiedene Aspekte des Göttlichen zu denken und die verschiedenen Aspekte von spiritueller Entwicklung und spirituellem Leben in sich zu spüren, zur Entfaltung zu bringen und anzunehmen.

Hari Om Tat Sat

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Was ist wirklich wichtig?

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Ich lese heute wieder aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda, dieses mal aus dem Kapitel „Mensch“: „Das Baby weint. Das Kind springt, tanzt und spielt mit seinen Spielsachen. Das Schulkind geht mit seinen Büchern. Der junge Mensch macht Abschlussprüfungen. Der Jugendliche und der junge Mann dreht seinen Schnurrbart, streitet, kämpft und läuft hinter dem anderen Geschlecht her. Er versucht, Rum und Ehre zu erwerben, er hortet Reichtümer, zeugt Kinder. Dann wird er alt und trägt Brillen und falsche Zähne. Er stützt sich auf einen Stock und schließlich macht er seinen letzten Atemzug. Wenn ein Tropfen Wasser auf eine heiße Eisenplatte gespritzt wird, zischt es und er verdampft sofort. Der Mensch macht ein kleines Geräusch in der kurzen Phase, die man Leben nennt und verschwindet in einem Augenblick. Was ist der Mensch? Was kann aus ihm werden? Was ist der Geist? Was ist der höchste Zustand? Es ist wirklich nützlich, über diese Dinge nachzudenken.“ Es ist eine der wesentlichen Fähigkeiten des Menschen, nachdenken zu können. Es ist das, was den Menschen ausmacht. Wir wissen zwar nicht, was die Tiere wirklich denken, aber wir nehmen an, dass eine Katze nicht überlegt: „Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was ist der Sinn meines Lebens? Wer war ich vor meiner Geburt? Was wird nach meinem Tod sein? Wozu bin ich überhaupt auf die Welt gekommen?“ Vieles andere haben Katzen, Hunde, Elefanten genauso wie der Mensch, wie Essen, Trinken, Schlafen, Fortpflanzen und alles, was damit im Zusammenhang steht. Tiere haben die gleichen Emotionen und Gefühle wie der Mensch. Tiere haben ähnliche Wahrnehmungen wie der Mensch. Gut, vielleicht nicht die gleichen, aber ähnliche durchaus. Das ist alles ähnlich. Aber der Mensch denkt als einziger unter ihnen über die höheren Fragen nach. Er ist sich bewusst, dass sie Welt, wie wir sie kennen, etwa zwanzig Milliarden Jahre alt ist. Es gibt eine Suryadinata, eine alte Schrift, die sagt, ein Schöpfungszyklus dauert dreihundertelf Trillionen Jahre. Das ist für uns unvorstellbar. Schon in Jahrhunderten zu denken, fällt uns schwer, in Jahrtausenden noch mehr, in Jahrzigtausenden und Millionen, Zigmillionen, hunderten von Millionen, das ist eine für uns kaum fassbare Zeitspanne. Wir sind hier als Mensch auf der Welt für siebzig, achtzig, vielleicht hundert Jahre. Und dann? Und was war davor? Die meisten von euch kenn vermutlich den Satz: „Ich bin Atman, unendliches Sein. Der physische Körper hat einen Beginn, er hat ein Ende, aber ich bin die reine Seele.“ Manchmal haken wir das einfach damit ab, nach dem Motto: Gut, jetzt weiß ich, der Sinn meines Lebens ist die Selbstverwirklichung. Ich bin Brahman.“ Dann vergessen wir all das wieder und beschäftigen uns wieder mit dem Alltag. Auf der einen Seite ist das gut, denn wir leben in der Gegenwart. Wir leben nicht in der Zukunft, wir leben nicht in der Vergangenheit. Trotzdem ist es auch wichtig, sich öfters diese Dinge bewusst zu machen und sich zu fragen: „Vor dem Hintergrund, dass ich in hundert Jahren im physischen Körper ziemlich sicher nicht mehr sein werde, was von dem, über das ich mir jetzt Sorgen mache, ist wirklich wichtig? Vor dem Hintergrund, dass die Erde nur ein kleines Staubkorn im unendlichen Universum ist, was von dem, womit ich mich beschäftige ist wirklich so wichtig?“ Oder, wenn wir gar nicht so weit gehen wollen: „Vor dem Hintergrund des umfassenden Leidens auf dieser Welt, ist das Leiden, über das ich mir solche Gedanken mache, wirklich so wichtig?“ Diese Fragen können helfen, sich selbst eine gute Perspektive zu bewahren. Sich nicht zu sehr in den eigenen kleinen Problemen, in dem Sturm im Wasserglas, in dem wir leben, aufzubrauchen und aufzureiben, sondern eine höhere Perspektive einzunehmen. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Wir sind nicht unser Körper

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich im Buch „Göttliche Erkenntnis“ aus dem Kapitel „Mensch“ das Unterkapitel „Unsterblichkeit der Seele“. Swami Sivananda schreibt dort: „Der Mensch ist nicht dieser Körper. Der Mensch ist nicht die Sinne, ja nicht einmal sein Denken und Fühlen. All das sind Upadhis, seine Vehikel, seine Fahrzeuge. Körper und Geist unterliegen Veränderungen, Verfall und Tod. Wohingegen der wahre Mensch, das unsterbliche Selbst, der Atman, immer ist, niemals endet, ewig, ungeboren, vollkommen und uralt ist. Man besitzt einen Körper, aber man ist nicht der Körper. Man hat ein Denken und Fühlen, aber man ist nicht das Denken und Fühlen. Körper und Gemüt sind Werkzeuge, die Werkzeuge eines Tischlers. Dieser Körper ist ein Instrument, ein Ausdrucksmittel der Seele und nicht ihr Gefängnis.“ Man könnte das auch so beschreiben: Der Körper ist wie ein Raumanzug. Angenommen, wir wollten auf dem Jupiter leben, dann könnten wir das nicht mit diesem Körper machen. Wir bräuchten einen Raumanzug, der stark genug wäre, dass die Schwerkraft unseren Körper nicht komprimiert. Er müsste vielleicht sogar ein Antigravitationsfeld für unseren Körper haben. Er müsste außerdem jede Bewegung, die wir mit unserem physischen Körper machen, um das Zigfache mechanisch verstärken, damit das überhaupt geht. Damit wir über unsere Sinne Erfahrungen machen können, müsste er außerdem durchlässig sein. Er müsste das Lichtspektrum so verändern, dass wir über die Augen auch etwas sehen können. Vielleicht müsste er auch irgendwie die Gerüche ändern und den Geschmack. Denkbar ist das alles, wenn auch momentan natürlich technisch nicht möglich. Angenommen, der Raumanzug wäre so toll, dass wir wirklich durch ihn hindurch fühlen, sehen, hören, riechen und irgendwie auch Nahrung darüber aufnehmen könnten und wir könnten ihn die ganze Nacht über tragen. Vielleicht würden wir ihn sogar bei der Geburt gleich mit verpasst bekommen und der wächst dann vielleicht sogar mit uns mit und wir würden irgendwann denken: „Ich bin dieser Raumanzug.“ Selbst wenn wir es intellektuell wüssten, dass der Raumanzug mir verpasst worden ist, all unser Spüren würde sagen: „Ich bin der Raumanzug.“ Auf die gleiche Weise ist unser physischer Körper, den wir haben, der Raumanzug, den wir bekommen haben, um in dieser Welt zu handeln, Erfahrungen zu machen, unsere Mission und unsere Aufgaben zu erfüllen. Wir sind nicht dieser Körper. Unser Denken und Fühlen ist Ausdruck des Astralkörpers. Und auch das ist nicht unsere wahre Natur, auch das sind so gesehen Raumanzüge, die wir brauchen, um überhaupt in der Prakriti, in dieser relativen Welt Erfahrungen zu sammeln. Wir können sagen, der Körper ist der Raumanzug für diese Erde und der Astralkörper ist der Raumanzug, um überhaupt in dieser Prakriti, dieser Natur, Erfahrungen machen zu können. Das schließt natürlich auch ein, dass es Leben außerhalb von dieser Inkarnation und in diesem physischen Körper gibt. In der Meditation können wir das erfahren. Wir können den Körper fühlen, wir können uns bewusst sein: „Ich bin nicht der Körper.“ Wir können sogar erfahren: „Ich bin nicht das Denken.“ Wir können Denken und Fühlen beobachten, und manchmal haben wir wirklich in der Meditation ein Gefühl der Ausdehnung, der Verbundenheit, der Unendlichkeit. Wer regelmäßig meditiert, kennt das, zumindest andeutungsweise. Vielleicht werden wir uns auch regelmäßig bewusst: „Ich bin unendlich.“ oder einfach nur: „Ich bin.“ Nicht im Sinne von dies und das, sondern „Ich bin.“ Swami Sivananda schreibt weiter: „Wisse, dass der Körper der Tempel des strahlenden Bewusstseins ist, der selbst leuchtende Atman, die Seele im Inneren, die alle Fähigkeiten des Denkens, Fühlens und des Körpers kontrolliert und bewegt. Wisse, dass du den Atem Gottes oder den Atem des Bewusstseins atmest, nicht physischen Atem. Der Tod beendet nicht alles. Der Tod bedeutet nicht vollständiges Verlöschen. Der Tod beendet nicht die beständige Abfolge. Der Handelnde, die Seele im Körper, wird nicht mit dem Körper sterben. Die Seele des Menschen ist unsterblich. So wie ein Mensch einen Mantel ablegt, legt er beim physischen Tod auch den Körper ab. Der Körper ist wie die Haut der Seele. Die Seele ist der Lenker des Körperwagens. Wenn der Körper stirbt, lebt die Seele weiter.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Sei großzügig und diene den Menschen

Hallo und herzlich willkommen zu Yoga Vidya täglichen Inspirirationen! Heute lese ich aus dem Buch: „Sivananda, ein moderner Heiliger“, das Kapitel „Außergewöhnliche Methoden“. Swami Venkatesananda, der den größten Teil dieses Buches geschrieben hat, schreibt hier: „Der Ashram, die Divine Life Society und alles, was Swami Sivananda lebenslang erarbeitet und aufgebaut hat, diente zum einen dem Wohlergehen der Menschheit, zum anderen bot es den spirituell Suchenden Möglichkeiten zum Sadhana. Sobald man das wirklich einmal klar begriffen hat, versteht man als ernsthafter Suchender auch die vielen Gegensätze im Leben und Wirkens Swami Sivanandas, die gelegentlichen Konflikte, die sich manchmal in die Institutionen einschlichen. Swami Sivananda sagte weise: „Yoga ist kein Thema, über das am Stammtisch diskutiert wird. Es sollte im täglichen Leben praktiziert werden.“ Dienen und Großzügigkeit waren immer die grundlegenden Tugenden Swami Sivanandas. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die diese Eigenschaft nicht besitzen. Swami Paramananda, einer seiner ersten Schüler, erinnerte sich: „Einmal sagte er mir, ich solle immer nach Gelegenheiten Ausschau halten, anderen Menschen in irgendeiner Form zu dienen. Z.B. legte er großen Wert darauf, dass jeder von uns immer ein kleines Tuch bei sich hatte, um die Schuhe von Pilgern und Aspiranten reinigen zu können, die vor der Tür abgestellt wurden.“ Eine sehr praktische Sache. „Das sollten wir insbesondere machen, während sie am Satsang teilnahmen und ohne dass sie etwas davon merkten. So groß waren sein Eifer und Enthusiasmus, Gott in allem zu dienen. Wenn jemand eine Gelegenheit zu dienen versäumte, zögerte er nicht daran, das gleich zu sagen. Swami Sivananda ermutigte dabei auch seine Schüler, Arbeit nicht um der Arbeit willen allein zu tun. Die Einstellung, der Geist, das Herz ist der entscheidende Faktor im Yoga. Er gab wertvolle Ratschläge, wie sie die richtige Geisteshaltung aufrechterhalten können.“ Swami Paramananda war von Swami Sivananda zu einem Drucker und Verleger geschickt worden, um eines seiner ersten Bücher drucken zu lassen. Paramananda wurde aber gleichzeitig in Madras benötigt. Es war zu der Zeit, als Swami Sivananda von Almosen lebte und so mussten die Verleger die Spesen für die Personen tragen, die von Swami Sivananda geschickt wurden, um den Probedruck Korrektur zu lesen. Wie das geschah, zeigt ein Brief an den Verleger von 1936. Das ist ein Brief, den er an einen Verleger geschickt hat. „Om Namah Shivaya, unsterbliches Selbst, schreibe Hari Om zwölf Mal an den Anfang eines jeden Schreibens. Das ist das leichteste Sadhana für die Selbstverwirklichung. Denke stets an Gott auch während der Arbeit.“ Es muss also ein spiritueller Verleger gewesen sein. „Wie kommt es, dass du kein Geld für die Zugkarte geschickt hast? Wenn eine kleine Bitte um Geld kommt, verengt sich das Herz und du ziehst dich zurück. Viele Menschen sind sehr großzügig zu sich selbst, zu ihren Frauen, zu ihren Männern, zu ihren Kindern. Andere ignorieren sie, weil sie glauben, dass sie verschieden von ihnen sind. Das ist Maya: Unkenntnis, die Leiden bringt. Bitte schicke Swami Paramananda nach Madras, er hat dort dringende Arbeiten zu erledigen. Ich werde dir innerhalb eines Monats einen anderen Swami schicken. Wenn du meinem Vorschlag zustimmst, bitte ich dich, mir für ihn das Fahrgeld dritter Klasse zu senden. Sei bitte so freundlich und gib Swami Paramananda das Fahrgeld nach Madras und eine Summe für seinen Aufenthalt dort. Werde ein großzügiger Mensch.“ Solche Geschichten von Swami Sivananda gibt es viele. Interessant ist auch, dass diejenigen, die mit Swami Sivananda zu tun hatten, irgendwie auch spiritualisiert wurden. Für ihn gab es diesen Unterschied nicht, ob jemand sein Schüler war oder nicht. Er stimmte sich auf jeden unterschiedlich ein. Bei dieser Geschichte würde man sagen: „So einen Brief schreibt man keinem Verleger.“ Andererseits: Wenn ein Mensch ganz klar auf dem spirituellen Weg ist, dann sollte man auch keine Hemmungen haben, über spirituelle Dinge mit ihm zu sprechen. Mit Einfühlungsvermögen, auch mit großer Höflichkeit, aber klar. Swami Sivananda schreibt ja auch immer wieder „bitte“. In seiner Geschichte steckt ein Kern, der uns vielleicht alle betrifft. Wir haben oft die Neigung, großzügig mit unseren Kindern und vielleicht noch mit dem Ehepartner zu sein. Vielleicht geht das auch noch etwas weiter. Aber sobald es darüber hinaus geht, halten wir uns eher zurück. Oder wir wollen gleich einen Gegenwert dafür haben. Swami Sivananda hat selbst Großzügigkeit gegenüber allen vorgelebt und immer wieder dazu ermutigt. „Share what you have wich others. Teile, das was du hast, mit anderen.“ Hat er gerne gesagt. Wir können uns immer wieder fragen: „Was können wir tun, um anderen zu helfen und zu dienen? Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3
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Werde dir der göttlichen Macht bewusst

Om Namah Shivaya und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Ich spreche gerade über die Ashta Siddhis, die acht großen Kräfte, auch Maha Siddhis genannt. Die achte Kraft ist göttliche Macht. Göttliche Macht, was soll das heißen? Ich interpretiere das hier im Sinne von: Sich zum Instrument machen und das Gefühl bekommen, dass Gottesenergie durch einen hindurch wirkt. Das ist wie der Ausgleich zu den sieben vorherigen Siddhis. Wir können lernen, die Fähigkeit zur winzigen Größe zu entwickeln, Demut und Bescheidenheit und die Fähigkeit zu kolossaler Größe, die zweite der Maha Siddhis: die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, ins Rampenlicht hineinzugehen und Lob anzunehmen. Wir können lernen, uns anzupassen, loszulassen, flexibel zu reagieren. Wir können lernen, uns schwer zu machen, großes Gewicht anzunehmen, also unsere langfristigen Ziele beizubehalten und wichtige ethische Standpunkte zu vertreten. Wir können uns in andere hineinversetzen und große Willenskraft entwickeln. Diese sieben Siddhis sind wichtig für unsere ganzheitliche Entwicklung und wichtig, wenn wir Raja werden wollen: König, Herrscher über uns selbst, Herrscher über unser Leben. Diese sieben Siddhis müssen aber ergänzt werden durch das Gefühl, ein Instrument in den Händen von Ishwara zu sein, in den Händen von Gott selbst. Was auch immer du entwickelst, sei dir bewusst: es ist ein Teilaspekt der Kräfte Gottes. Als Mensch bist du Beschränkungen unterworfen. Auch wenn Patanjali und die Kommentatoren, einschließlich mir, sehr enthusiastisch darüber sprechen, was du alles für geistige Kräfte entwickeln kannst. Realistisch gesehen wirst du immer wieder feststellen, dass vieles nicht so gelingt, wie du es gerne hättest. Dennoch bist du immer ein Aspekt von göttlicher Kraft. Nur in dem Maße kannst du alles entwickeln, wie Gottes Kraft durch dich hindurch wirkt. Und wenn du das Gefühl hast, du kannst viel bewirken, dann sei dankbar, dass Gott durch dich wirkt. Wenn du das Gefühl hast, es gelingt dir nicht, obgleich du dich bemühst, dann sei demütig, lasse los, schütte Gott dein Herz aus und sage: „Oh Gott, dein Wille geschehe. Ich weiß, ich kann nur so viel, wie du durch mich bewirkst.“ Kayena Vacha Manasendriyairva Buddhyatmanava Prakriteh Swabhavat Karomi Yad Yad Sakalam Parasmai Narayanayeti Samarpayami Oh Gott, Allumfassender, Allmächtiger, was auch immer ich tue, mit meinem Körper, mit was auch immer, es sei dir gewidmet. Om Shanti Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Wie deine Willenskraft stark wird

Om Namah Shivaya. Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Ich spreche zurzeit über den 46. Vers des 3. Kapitels der Yoga Sutra, über die acht Maha Siddhis. Die siebte dieser Siddhis ist die Fähigkeit, große Willenskraft zu haben. Sie ähnelt der fünften Maha Siddhi, der Fähigkeit zur Wunscherfüllung. Es ist gut, deinen Willen zu entwickeln. Swami Sivananda hat dazu viele Techniken beschrieben, z.B. in dem Buch „Erfolg im Leben und Selbstverwirklichung“, das du über den Yoga Vidya Shop beziehen kannst oder in den Yoga Vidya Ashrams und Stadtzentren bekommst. Sage dir zum Beispiel mehrmals am Tag: „Mein Wille ist stark, rein und unbesiegbar. Om Om Om Ich vermag alles durch meinen Willen. Om Om Om. Ich habe einen unüberwindlichen Willen. Om Om Om.“ Im zweiten Kapitel hat Patanjali dazu noch mehr Tipps gegeben. Tapas gehört auch dazu. Das bewusste Ausführen von Dingen, die du nicht magst. Das entwickelt die Willenskraft. Oder auch Asana. Eine Stellung zu halten, egal, wie du dich fühlst oder was passiert. Auch das entwickelt die Willenskraft und hilft dir, gleichmütig zu werden. Wille im Unterschied zu reinen Wünschen ist das, was du von deiner Buddhi her, also von deiner bewussten Entscheidungskraft her, entschieden hast. Wille ist dann die Kraft, mit der du das umsetzt. Wenn du dich für etwas entschieden hast, ist es gut, es auch umzusetzen. Du solltest nicht ins Wanken kommen, sobald dem Dinge entgegen stehen. Nimm dir lieber kleine Dinge vor und setze sie um, als dass du dir große Dinge vornimmst, die du nicht umsetzt. Natürlich ist es auch gut, große Sachen anzupacken und sie langfristig im Auge zu behalten, wenn du auf dem Weg dorthin flexibel bleibst. Aber es ist auch gut, dir kleine Dinge bewusst vorzunehmen und sie umzusetzen. Auch Dinge, die du nicht magst. Gibt es etwas, das du heute noch tun willst und das du dir vorgenommen hast? Dann tue es heute! Oder gibt es etwas, das du nicht magst? Wenn das eine sattwige und ethisch verantwortbare Aufgabe ist, dann mache sie! Lerne es, sie zu mögen. Das stärkt deine Willenskraft. Und einen starken Willen zu haben ist eine der acht Maha Siddhis, eine der großen Fähigkeiten eines entwickelten Yogis. Lokah Samastah Sukhino Bhavantu - Mögen alle Wesen Glück und Harmonie erfahren. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Lerne, andere Menschen zu lieben

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um die sechste der Siddhis, die Patanjali in der Yoga Sutra im 3. Kapitel, 46. Vers beschreibt: Den Eintritt in den Körper eines anderen. Ich interpretiere dieses Phänomen hier als ein sich Hineinversetzen in andere Menschen. Diese Fähigkeit ist sehr wichtig. Auf dem spirituellen Weg ist sie geradezu von unschätzbarer Bedeutung. Jesus selbst hat gesagt: „Liebe deinen nächsten wie dich selbst und liebe Gott von ganzem Herzen, darin liegt das gesamte Gesetz und die Propheten.“ Das entspricht den Aussagen von allen großen Meistern. Liebe zu Gott, Liebe zu den Menschen ist das Wichtigste, was es zu erreichen gilt. Und vollständige Liebe kannst du entwickeln, wenn du in der Lage bist, dich in andere hineinzuversetzen und sie zu verstehen. Es gibt diesen schönen Korinther-Brief: „Das hohe Lied der Liebe“ von Paulus, da heißt es: „Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist freundlich, die Liebe verzeiht, die Liebe versteht.“ Das alles sind Fähigkeiten der großen Liebe. Und das möchte ich dir, wie schon in vielen dieser Kommentare, immer wieder ans Herz legen. Lerne es, die Menschen in deiner Umgebung zu mögen. Nicht nur die, die du schon magst, sondern auch die, die du nicht so gerne hast, falls es die gibt. Versetze dich in die Lage dieses Menschen. Es ist gut, ihn mögen zu lernen, indem du mehr über ihn erfährst, dich auf die Stimme seiner Worte konzentrierst und eine Herzensverbindung zu ihm aufbaust. Komme mit diesem Menschen ins Gespräch und sei auch bereit, das ein oder andere von dir preiszugeben. Natürlich brauchst du dazu Viveka, Unterscheidungskraft, denn auch wenn du andere lieben lernst, bleiben die Menschen so, wie sie sind. Also musst du natürlich auch achtsam und bewusst mit dir selbst und anderen umgehen, mit Viveka, mit Unterscheidungskraft. Aber auch wenn Menschen manchmal Schlechtes tun - vom tiefen Inneren her sind sie liebenswert. Und sie haben immer nachvollziehbare Motive für das, was sie tun. Vielleicht sind das Instinkte, die aus grauer Vorzeit stammen, vielleicht irgendwelche fehlgeleiteten Anpassungsmechanismen. Was auch immer es ist, es hilft, andere Menschen zu verstehen und sie auf diese Weise lieben zu lernen. Das Hineinversetzen in andere macht vieles leichter. Du kannst mit anderen Menschen besser zusammenarbeiten, wenn du sie verstehst. Es ist gut, deine Mitarbeiter, deine Kunden, deine Chefs, deine Kollegen oder Kunden und deine Auftragsgeber zu verstehen. Das Hineinversetzen in andere ist deshalb eine der Ashta Siddhis, der acht großen Fähigkeiten eines Yogis. Lokah Samastah Sukhino Bhavantu - Mögen alle Wesen Glück und Harmonie erfahren. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Erfülle deine Wünsche, um zu lernen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen, heute noch einmal mit der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 46. Vers.Ich spreche gerade über die Ashta Siddhis. Die fünfte dieser Ashta oder Maha Siddhis ist die Erfüllung der eigenen Wünsche und alles Wissen. Im Yoga geht es zwar darum, keinen egoistischen Wünschen anzuhängen, aber du solltest nicht auf einen Wunsch verzichten, weil du mangelndes Selbstvertrauen hast. Zu der ganzheitlichen Entwicklung eines Yogis gehört auch, Dingen nachgehen zu können und Wünsche zu erfüllen, wenn sie etwas Gutes bewirken. So kannst du auch manchmal einem Wunsch nur deshalb nachgehen, um zu zeigen: „Ja, ich kann das.“ Du weißt natürlich, dass Wünsche dich nicht dauerhaft glücklich machen. Dennoch gehört es zu den Aufgaben im Leben dazu, sich durchzusetzen, Erfahrungen zu machen, Kräfte zu entwickeln. So kannst du, wenn du einen Wunsch hast, diesen auch erfüllen, um die entsprechende Erfahrung zu machen und um entsprechende Fähigkeiten zu entwickeln. Du hängst dann nicht an dem Wunsch oder an der Wunscherfüllung, denn letztlich weißt du, dass die Erfüllung von Wünschen dich nicht dauerhaft glücklich macht. Du erfüllst den Wunsch, um innere Kraft zu entwickeln. Diese Kraft, mit der du einen Wunsch erfüllst, hilft dir, in der Meditation voranzukommen. Konzentration ist der erste Schritt zur Meditation. Ein starker Wille hilft dir, dein Denken zu beherrschen, um so nachher auch in der Meditation zur Stille zu kommen. So kann es durchaus gut sein, auch mal dem einen oder anderen Wunsch aktiv und mit Vehemenz nachzugehen, um deine Kräfte zu entfalten und geistige Stärke zu entwickeln. Wünsche sollten natürlich grundsätzlich sattwig sein und du solltest bei der Wunscherfüllung auch darauf achten, andere nicht zu verletzen. Noch besser ist es, wenn deine Wünsche auch dazu helfen, anderen Gutes zu tun. Dann kannst du dabei auch Vairagya üben – Mitgefühl. Lokah Samastah Sukhino Bhavantu - Mögen alle Wesen Glück und Harmonie erfahren. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Om Namah Shivaya. Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Es geht heute noch einmal um das 3. Kapitel der Yoga Sutra, 46. Vers: um die Ashta Siddhis, die Maha Siddhis. Die vierte der Siddhis ist die Fähigkeit, sich ganz schwer zu machen. Das ist auch die Fähigkeit, seinen Standpunkt stark zu vertreten und nicht so einfach nachzugeben. Wenn du einen wichtigen Standpunkt hast, der viel Gutes bewirken kann, dann solltest du auch dabei bleiben. Du solltest dich nicht von jeder anderen Aussage und von jedem kleinen Misserfolg wegwehen lassen. Viele Menschen wollen etwas, aber sobald dann etwas kommt, was dem nicht entspricht, lassen sie es wieder los und machen wiederum das Nächste. Es gibt Menschen, die haben viel Vata-Temperament. Sie beginnen immer wieder neue Dinge und lassen sich ständig für Neues begeistern. Es gibt Menschen, die haben viel Kapha. Sie bleiben die ganze Zeit bei einer Sache. Andere wieder haben viel Pitta-Temperament. Sie können mit Enthusiasmus den eigenen Standpunkt vertreten, ohne stur zu sein. Finde für dich heraus: „Was ist mein besonderes Temperament und was ist meine Prakriti, im Sinne von meiner Natur?“ Patanjali empfiehlt beides - sowohl die Fähigkeit, nachzugeben, sich anzupassen, als auch die Fähigkeit, sich durchzusetzen, bei etwas zu bleiben und einen langen Atem zu haben. Du kannst dich öfters fragen, ob es in einer bestimmten Situation angebracht ist, große Schwere zu zeigen, also bei der Sache zu bleiben, Durchhaltevermögen zu haben oder nachzugeben, loszulassen und dich auf etwas anderes zu besinnen. Die Antwort ist natürlich nicht immer einfach, aber ein fortgeschrittener Yogi hat die Fähigkeit zu beidem. Wenn nötig, kannst du nachgeben, dich einstimmen und anpassen, aber für die wichtigen Dinge bleibst du bei der Sache und hast große Beständigkeit. Wenn du weißt, dass etwas deine Aufgabe ist, dann ist es gut, Flexibilität zu haben und trotzdem immer dabei zu bleiben – das heißt, deinen Standpunkt im Inneren fest zu vertreten und im Äußeren flexibel zu sein. So drückt es auch das I-Ging aus: „Innen fest und außen weich, so ist der Weise, wenn er unter den Menschen wandelt.“ Das ist auch die Symbolik von Matsyendrasana, dem Drehsitz. Du bist aufgerichtet, würdevoll, zeigst Rückgrat, aber du drehst dich, wendest dich anderen zu, gehst auf andere ein. So kannst du beides verbinden. Beim nächsten Mal über die fünfte der Ashta Siddhis. Lokah Samastah Sukhino Bhavantu - Mögen alle Wesen glücklich sein. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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