Nils Horns Beiträge (1057)

Sortieren nach
  • Sieh alle Phänomene als Traum an. Was bedeutet das? Das materielle Leben ist nur ein vergänglicher Traum. Aus der Erleuchtungssicht ist der Mensch nur das Bewusstsein. Es gibt nur das Bewusstsein. Das Bewusstsein ist ewig und überdauert Leben und Tod. Es kommt im Leben nur darauf das Bewusstsein in den Zustand der Erleuchtung zu bringen und dort zu bleiben. Erleuchtung ist Frieden, Glück, Liebe und Einheit. Erleuchtung ist Paradies-Bewusstsein. Wer erleuchtet ist, lebt im Licht und nimmt seine Welt als Licht wahr. Er hat sich über Freude und Leid des weltlichen Lebens erhoben. Er lebt in der Wahrheit, weil wir alle in Wirklichkeit erleuchtet sind. Wir merken es nur nicht durch unsere inneren Verschattungen (Verspannungen). Sie bewirken eine falsche Sicht der Welt. Ein Weg zur Erleuchtung ist es sich immer wieder darauf zu besinnen.
  • Lebe nach den erleuchteten Grundsätzen Wahrheit, innerer Frieden, umfassende Liebe, Selbstdisziplin und Glück. Denke immer daran, dass die materialistische Weltsicht falsch ist. Bewahre deinen inneren Frieden, indem du in der Ruhe lebst und äußeres Leid gleichmütig erträgst. Lebe in der umfassenden Liebe, indem du allen Wesen Liebe und Licht schickst. Gehe mit Selbstdisziplin deinen spirituellen Weg. Verwirkliche dein inneres Glück. Lebe glückselig wie ein Buddha.
  • Nutze alle Probleme in deinem Leben, um daran spirituell zu wachsen. Denke an den Tod und die Vergänglichkeit. Lerne es Schmerzen zu ertragen. Erhebe dich in der Meditation darüber. Meditiere über das, was unvermeidlich ist. Entwickle Mitgefühl mit allen leidenden Wesen. Leben ist in der Essenz leiden. Erleuchtung ist Befreiung vom Leid. Die wichtigste Technik ist die Erkenntnis der Leerheit (Egolosigkeit, der eigenen Bedeutungslosigkeit, Einordnung in den Willen des Lebens/des Schicksals) verbunden mit dem Gottheiten-Yoga (der Erweckung der Kundalini-Energie).
  • Habe stets einen heiteren Sinn. Der Weise lebt in heiterer Gelassenheit und bewahrt sie in allen Situationen. Der heitere Sinn kommt aus dem inneren Glück. Die Gelassenheit kommt aus der Egolosigkeit. Der Weise nimmt alles so an wie es ist. Er fließt positiv mit Leben und Tod. Der Tod ist für ihn bedeutungslos, weil das Bewusstsein ewig lebt. Es wechselt nur die äußeren Formen.
  • Beschäftige dich zuerst mit dem stärksten deiner Geistesgifte. Wonach bist du süchtig? Was lehnst du ab? Wovor hast du Angst? Was macht dich wütend? Wo bist du unweise? Überwinde deine negativen Gedanken und Gefühle mit positiven (hilfreichen) Gedanken. Denke gründlich nach. Wie kommst du in die Ebene über Anhaftung, Ablehnung und Unweisheit?
  • Bürde nicht die Last eines Ochsen einem kleinen Esel auf. Überfordere dich nicht auf dem spirituellen Weg. Gehe einen mittleren Weg. Trage nur so viel, wie du tragen kannst. Genieße auch ausreichend dein äußeres Leben.
  • Sei beständig in deiner spirituellen Praxis. Übe mit großen Eifer. Stirb so, dass du nichts bedauerst. Folge der Lehre der erleuchteten Meister. Nimm deinen spirituellen Weg wichtiger als dein äußeres Leben. Sei nicht abhängig von äußeren Bedingungen. Hüte dich vor Stolz. Lebe als Bodhisattva für die Erleuchtung aller Wesen. Wünsche allen Wesen Liebe, Frieden und Glück.
Mehr lesen...

Erleuchtung durch einen Pups

Tursi war eine junge schüchterne Frau. Sie lebte vor zweihundert Jahren in Tibet. Sie war das Kind reicher Eltern und verbrachte ihre Kindheit in großem Wohlstand. Gerade deshalb erkannte sie früh die Sinnlosigkeit des äußeren Reichtums und begann das Glück in sich selbst zu suchen. So kam sie in Kontakt mit dem tibetischen Buddhismus.

Damals gab es viele große erleuchtete Meister in Tibet. In der Nähe von Tursis Wohnort befand sich ein berühmtes Kloster, das von dem großen Khenpo Yonga geleitet wurde. Khenpo Yonga war ein Schüler des noch berühmteren Patrul Rinpoche, der durch sein Buch „Die Worte meines vollendeten Lehrers“ bis in die heutige Zeit bekannt ist. Dieses Buch ist die beste und zugleich verständlichste Erklärung des tibetischen Buddhismus, die mir bekannt ist. Ich habe es auch gelesen. Und beim Lesen ging die Energie des Buches spürbar in mich ein und in der Nacht erschien mir Patrul Ripoche im Traum. Aber diese Geschichte hier soll nicht von mir, sondern von Tursi handeln. Obwohl es zwischen uns gewisse Ähnlichkeiten gibt. Auch ich bin eher schüchtern, sensibel, zart und leicht verletzlich.

Und mein Vater war ein großer Pupsmeister. Als Steuerberater wurde er einmal mit seiner Familie, also meiner Mutter und mir, zu einer reichen adligen Frau in einem Schloss eingeladen. Die Gräfin schwebte in ihrem wallenden Gewand die Empfangstreppe herunter und begrüßte feierlich meinen Vater. Der antwortete daraufhin mit einem lauten Pups, der krachend seinem Hintern entfuhr. Mein Vater rief fröhlich: „Was raus muss, muss raus.“ Die Gräfin umging diese peinliche Episode mit einem süffisanten Lächeln. Meine Mutter versank vor Scham in der Erde. Und ich lernte, dass Furze in hochherrschaftlicher Gesellschaft unpassend sind.

Tursi besuchte oft das Kloster von Khenpo Yonga und hörte seine Vorträge. Als Frau durfte sie nicht im Mönchskloster übernachten. Deshalb brachte sie ein kleines Zelt mit, das sie vor den Klostermauern aufbaute. Dort verbrachte sie die Nächte und meditierte viel. Auch hier gibt es wieder eine Parallele zu mir. Als der Dalai Lama 1998 seine Belehrungen in einer großen Retreathalle in der Lüneburger Heide gab, übernachtete ich in einem kleinen Zelt am Rande des Retreatgeländes. Und der Dalai Lama segnete mich, gerade weil ich so klein und traurig auf ihn wirkte. Er war gekommen um die Welt zu retten. Seine Liebe galt besonders den Kleinen und Schwachen, weil sie seine Hilfe besonders brauchten. Jedenfalls trat ich spürbar in die spirituelle Energie des Dalai Lama ein, während er das Bodhisattva-Ritual vollzog.

Bei Tursi muss es so ähnlich gewesen sein. Zwar wurde sie von den anderen Mönchen oft gehänselt, weil sie so verletzlich war. Sie trieben ihre wilden Scherze mit ihr. Aber der Khenpo liebte sie. Er sah vor allem das Positive in ihr. Er sah ihre Ernsthaftigkeit, ihre Liebe und ihre Ausdauer. Weil sie sich geliebt fühlte, blieb sie viele Jahre bei Khenpo Yonga. Dadurch erlangte sie einen hohen Zustand der inneren Reinigung. Es war nur noch ein kleiner Schritt zur Erleuchtung.

Eines Tages standen die Mönche in einer langen Reihe vor dem Khenpo, um seinen Segen zu empfangen. Wie es traditionell üblich war, legte der Khenpo jedem Schüler seine Hand auf den Kopf, übertrug ihm etwas Energie und öffnete dadurch das Scheitelchakra. Das Scheitelchakra ist die Eingangspforte zur Erleuchtung. Deshalb handelte es sich hier um ein sehr hohes und feierliches Ritual.

Als Tursi an die Reihe kam, bemerkte der Meister mit seinem Energiegespür, dass ein Pups im Darm von Tursi festsaß und sie quälte. Statt ihr seine Hand auf den Kopf zu legen, ballte er eine Faust und schlug sanft Tursi in den Bauch. Krachend löste sich der Furz und entfuhr stinkend ihrem Po. Die Mönche lachten laut auf. Tursi erstarrte vor Scham in einem Schock. Alle Gedanken kamen zur Ruhe und sie fiel in einen Zustand jenseits aller Gedanken. Der Meister streckte seinen Zeigefinger vor ihren Augen in die Luft und rief: „Das ist es. Das bist du.“ In dem Moment gelangte Tursi zu Erleuchtung. Der Meister hatte die Gelegenheit gut ausgenutzt und sie durch einen Pups zur Erleuchtung gebracht. Mit einem Schlag hatte er die Verspannungen in ihrem Bauch aufgelöst, so dass sich die Erleuchtungsenergie dauerhaft in ihr halten konnte. Der Bauch ist der große Energiespeicher des Menschen. Sammelt sich die Energie im Bauch, hat der Mensch dauerhaft innere Kraft.

Tursi blieb aber auch nach ihrer Erleuchtung verletzlich und sensibel. Sie bewies, dass auch schwache sensible Menschen zur Erleuchtung kommen können, weil die Erleuchtung letztlich über allen menschlichen Eigenschaften ist. Man kann lachen oder weinen, traurig oder wütend, und trotzdem erleuchtet sein. Hohe Sensibilität hat den Vorteil, dass man sich gut in andere Menschen hineinversetzen kann. Allerdings muss man dann auch sehr klug mit den Energien des Lebens umgehen. Darin war Tursi später eine Meisterin.

Als die Zeit ihres Todes kam, setzte sie sich in die Meditation und vollzog ein Sterberitual, mit dem sie ihre spirituelle Energie aktivierte. So konnte sie im Zustand des Gleichmuts und inneren Glücks sterben. Laut Bericht verweilte sie noch drei Tage nach ihrem Tod mit ihrem Bewusstsein in ihrem Körper. Das ist im tibetischen Buddhismus der Beweis, dass das Bewusstsein den Tod des Körpers überlebt. Ihr Herzchakra blieb warm und die Menschen konnte ihre starke spirituelle Energie spüren. Tursi war beim Sterben mit dem Klaren Licht der Erleuchtung verschmolzen und hatte die höchste Stufe der Erleuchtung erreicht. Sie war eins mit der Göttin Tara geworden. Sie bekam ein eigenes Stupa (ein Grabmal mit der Asche des Erleuchteten), wie es für große Erleuchtete üblich war.

Mehr lesen...

Wie gewinnt man innere Kraft und Selbstdisziplin?

Selbstdisziplin ist das Zentrum des spirituellen Weges. Nur durch Selbstdisziplin kann man erfolgreich den spirituellen Weg gehen. Nur mit Selbstdisziplin kann man regelmäßig seine spirituellen Übungen machen und ins Licht durch brechen. Nur mit Selbstdisziplin kann man seine Erleuchtung bewahren. Nur mit Selbstdisziplin kann man dauerhaft achtsam auf seine Gedanken sein und seinen Geist auf das spirituelle Ziel ausrichten. Nur mit Selbstdisziplin kann man in einer unweisen Gesellschaft seine körperliche Gesundheit, sein inneres Glück und seine umfassende Liebe bewahren. Ohne Selbstdisziplin wird man immer ein Opfer der negativen weltlichen Energien, des Egos und seiner stärkeren Mitmenschen.

Im Christentum stehen vor dem Tor zum Paradies die vier Cherubim (Paradieswächter) Löwe, Adler, Stier und Engel. Sie verkörpern die vier Eigenschaften, die man zum Eintritt in das Paradies, in das Paradiesbewusstsein, in ein Leben im Licht (in Gott) braucht. Der Löwe steht für Kraft und Selbstdisziplin, der Adler für Weisheit und Klarheit, der Stier für Egoopferung und inneren Frieden, und der Engel für die umfassende Liebe. Dieses System der Elemente gibt es in vielen Religionen. In der westlichen Mystik (Tarot) gibt es dafür die Stäbe (Kraft), die Schwerter (Gedankenarbeit, Egoauflösung), die Kelche (Weisheit, innere Stimme) und die Münzen (innerer Reichtum, als Gebender leben). Im tibetischen Buddhismus und im Hinduismus gibt es den Gottheiten-Yoga. Für jede Eigenschaft steht eine bestimmte Gottheit (ein spirituelles Vorbild). Beten wir dieses Vorbild an (verbinden wir uns geistig damit) oder identifizieren wir uns mit der jeweiligen Gottheit, wachsen wir in ihre Eigenschaft. Für die Kraft gibt es Shiva und im tibetischen Buddhismus die zornigen Gottheiten und auch friedliche Vorbilder wie die Vajrayogini. Für die Liebe gibt es die Göttinnen Lakshmi und Tara (ebenso den Bodhisattva Chenrezig). Für die Egoopferung steht Kali und der Todesgott Yama (Yamantaka). Für die Weisheit gibt es den Gott Brahma (mit dem Buch) und den Bodhisattva Manjushri.

Wie gewinnen wir innere Kraft, wenn wir keine innere Kraft haben? Ich bin ein Mickerling und war auch in meinen früheren Leben meistens ein Mickerling. Meine Mitmenschen haben mich immer verachtet, ausgelacht, gemobbt und energetisch ausgesaugt. Es war für mich dringend notwendig innere Kraft aufzubauen und Selbstdisziplin zu gewinnen. Deshalb habe ich mich oft als Krieger inkarniert, gerade weil ich so schwach und ängstlich war. Und natürlich wurde ich dann oft von meinen Feinden getötet. Aber im Laufe meiner Leben wurde ich schlauer und gewann an Weisheit. Ich fand meinen Weg innere Kraft aufzubauen.

Der erste Schritt ist es Klarheit zu gewinnen. Kleine und schwache Menschen siegen durch Klarheit und Ausdauer. Ich war deshalb in meinem ganzen Leben sehr klar. Ich habe gründlich die Situationen beobachtet und immer gründlich nachgedacht. Dadurch habe ich meinen klaren Weg des Lebens gefunden. Ich wusste immer, worauf es im Leben ankommt. Obwohl sich meine Weisheit entwickelt hat. Zu erst dachte ich, dass es im Leben auf äußeren Erfolg, auf genug Geld und schöne Frauen ankommt. Dann dachte ich, dass es auf das innere Glück und die Erleuchtung ankommt. Und jetzt lebe ich eher spontan und intuitiv aus meinem inneren Gespür heraus.

Ich erhalte meine Kraft aus meinem täglichen Sport und aus meinem spirituellen Tagesplan. Als Sport gehe ich dreimal täglich 20 Minuten im Wald und mache dabei Atemübungen. Früher habe ich Yoga und davor Karate praktiziert. Der Kampfsport hat mir in meiner depressiven Zeit viel Kraft gegeben. Davor habe ich Judo gemacht, das war etwas sanfter. Finde also einen Sportweg für dich. Spüre was dir Kraft gibt und was dir auch etwas Spaß bringt. Der äußere Sport gibt dir letztlich die Kraft deine inneren negativen Gedanken und damit deine Depressionen zu besiegen. Wandern ist auch ein guter Weg der Kraft. Dafür gibt es in der Spiritualität das Pilgern. Ich wohne ja am Jakobsweg. Hier ziehen öfter christliche Pilger vorbei.

Mein spiritueller Tagesplan sieht so aus, dass ich den Tag in kleine spirituelle Einheiten eingeteilt habe, an die ich mich konsequent halte. Diese Einheiten bestehen aus Lesen, Liegen (Meditieren, Entspannen), Gehen (Sport), Gutes tun (etwas für andere tun) und Genießen (etwa Schönes tun, was mir Freude bringt). Meistens mache ich am Tag zwei bis drei Runden. Ich spüre genau was ich wann, wie und wie lange machen muss. Ich überfordere mich nicht und unterfordere mich nicht. Der Tagesplan ist letztlich der Haupthalt in meinem Leben. Damit stehe ich alle schwierigen Phasen durch. Ich achte darauf, dass ich immer im inneren Gleichgewicht lebe. Das rate ich auch dir. Bewahre deine innere Kraft und Selbstdisziplin. Aber genieße auch ausreichend das Leben und habe Freude an deinem Weg.

Mehr lesen...

Guter Guru und schlechter Guru

Ein guter Guru führt einen zu einem selbst. Und ein schlechter Guru macht einen Menschen von sich abhängig, um Macht, Liebe, Geld, Energie usw zu kriegen. Es gibt in der spirituellen Szene viele schlechte Gurus. Sie sind sich vielleicht sogar noch nicht einmal bewusst, dass sie schlechte Gurus sind. Sie haben Heilkräfte und können damit ihren Mitmenschen helfen. Sie sind eine starke Mutter oder ein starker Vater für ihre Anhänger. Bei Männern gibt es oft sexuellen Missbrauch ihrer Schüler. Bei Frauen dominiert nach meiner Ansicht der Machtmissbrauch. Meine Mutter war auch letztlich so ein strenger Guru. Sie verlangte von mir Liebe, Energie und Unterordnung. Spannend daran ist, dass ich gelernt habe mit solchen Frauen zu leben. Später hatte ich in der Schule zweimal solche Klassenlehrerinnen. Und auch meine Yoga-Ausbilderin war von dieser Sorte. Sie alle haben mich geliebt. Und ich bin letztlich mit ihnen klargekommen. Nur mit meiner Exfrau nicht. Da war ich durch meinen Burnout und meine Depression zu schwach, um mich ausreichend abzugrenzen und meinen eigenen Weg zu gehen. Als ich merkte, dass sie mich energetisch aussaugt und mich langfristig zerstört und unglücklich macht, habe ich mich von ihr getrennt. Das war ein sehr schwerer Weg, weil sie mich innerlich so beherrschte, dass ich mich kaum von ihr lösen konnte. Sie dachte, sie hätte mich für immer in ihren Fängen. Aber mit Hilfe meiner Meister bin ich ihr entkommen. In schwierigen Situationen hat mir das Leben immer irgendwelche Helfer geschickt.

Was lernen wir daraus? Man kann in solche Systeme geraten. Ausbeutung und Machtmissbrauch sind normal in dieser Egowelt. Jeder versucht jedem die Energie abzusaugen, zu beherrschen, zu unterdrücken und zu versklaven, mal mehr und mal weniger geschickt. Um in der Welt zu leben, müssen wir also lernen im Ego-Dschungel zu überleben. Vor allem erlerne Weisheit. Was ist Weisheit? Weisheit ist es Erleuchtung als das Hauptziel im Leben zu erkennen und danach zu streben. Zur Erleuchtung gelangst du durch den spirituellen Weg, also durch Meditation und positives Denken.

Erleuchtung bedeutet Selbstverwirklichung. Erleuchtung entsteht durch die Auflösung aller inneren Verspannungen. Wenn du kein Gespür für dich selbst hat und nicht genau deinen Weg gehst, dann verstärkst du die inneren Verspannungen und löst sie nicht auf. Das Wichtigste auf dem spirituellen Weg ist es auf die Stimme der eigenen inneren Wahrheit und Weisheit zu hören. Ein schlechter Guru führt dich von dir, deiner eigenen inneren Weisheit, von der Erleuchtung und von Gott weg. Er führt dich letztlich zum Ego, zum Teufel, in die Hölle, in die Dunkelheit oder wie du es nennen willst. Du musst dich in deinem Leben immer zwischen dem Licht und der Dunkelheit entscheiden. Der Mensch hat die Freiheit. Er kann ins Glück oder ins Leid gehen. Selbst in schwierigsten Situationen hat man noch diese Entscheidung. Das Wichtigste im Leben ist es seinen inneren Guru zu finden und auf ihn zu hören. Er wird dich immer ins Licht, in den Frieden, in die Liebe und ins Glück schicken.

Mehr lesen...

Einige Jahre nach Buddha lebte in einem kleinen indischen Königreich ein reicher Maharadscha. Der Maharadscha und seine Maharani hatten einen sehr klugen Sohn, den Prinzen Vajriputra. Vajriputra wuchs in großen Luxus auf, aber er interessierte sich nur für den Buddhismus. Er las alle buddhistischen Schriften und kam zu dem Schluss, dass der tiefere Sinn des Lebens in der Erleuchtung liegt. Aller äußere Reichtum führt nicht wirklich zu innerem Frieden, Zufriedenheit und Glück. Also machte er sich als junger Prinz auf die Suche nach einem erleuchteten Meister.

Im Nachbarkönigreich traf er den Arhat (erleuchteten Heiligen) Katyayana. Der alte Meister nahm den jungen Prinzen gerne als Schüler an. Er weihte ihn zum Mönch und zog mit ihm als Bettelmönch durch das Land. Nachdem sie fünf Jahre zusammen gelebt, gelernt, meditiert und gelacht hatten, kamen sie in die Hauptstadt des Landes. Der junge Mönch wanderte auf einem Bettelgang alleine durch die engen Gassen der Stadt, als er eine schöne junge Frau traf. Er sah sie und war verliebt. Es traf ihn wie ein Blitz. Auch die junge Frau fand Wohlgefallen an dem edlen Mönch. Doch leider war sie die Tochter des Herrschers dieses Landes. Und der Herrscher wollte keinen Bettelmönch zum Schwiegersohn.

Traurig ging der Prinz zu seinem alten Meister zurück. Er erklärte seinem Meister, dass er sein Leben als Mönch aufgeben und die schöne Prinzessin heiraten wolle. Der Meister riet ihm noch eine Nacht abzuwarten und seinen Entschluss zu überdenken. In der Nacht schenkte ihm der Meister zwei Träume. Im ersten Traum sah der Prinz sich in seinem neuen weltlichen Leben nach der Hochzeit mit der schönen Prinzessin. Er sah wie die Jahre vergingen, die Verliebtheit verschwand und er unzufrieden mit seinem weltlichen Leben wurde, weil ihm das innere Glück fehlte. In einem zweiten Traum blieb er ein Mönch und hatte nach einigen Jahren einen Erleuchtungsdurchbruch. Er war zu einem Sotapanna geworden und wuchs Leben für Leben weiter in seinem inneren Glück.

Als der Prinz aufwachte, dankte er dem Meister für die beiden Zukunftsvisionen. Er war jetzt in der Lage klar zu erkennen, was er vom Leben wirklich wollte. Er wollte inneren Frieden, Glück, Zufriedenheit und Erleuchtung. Also blieb er in seinem Leben als Mönch und trat tatsächlich nach zwei Jahren in den Strom der spirituellen Energie ein. Seine Chakren (Energietore) öffneten sich. Es war jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis er die dauerhafte Erleuchtung erreichen würde.

Und jetzt weicht unsere Geschichte von der traditionellen Erzählung. In der traditionellen Erzählung wurde Vajriputra ein berühmter Arhat (Erleuchteter). In meiner Geschichte fragte er nach seinem Stromeintritt seinen Meister, ob es nicht einen Weg gäbe weltliches und spirituelles Leben zu verbinden. Der Meister meinte, dass er als Bodhisattva auch ein weltliches Leben führen könnte, wenn er sich im Schwerpunkt im spirituellen Weg verankern, regelmäßig meditieren und für das Glück aller Wesen leben würde. Für einen Sotapanna ist die Zielerreichung unumkehrbar, weil die Chakren geöffnet sind und die spirituelle Energie ihn von alleine reinigt. Spätestens nach sieben Leben würde er die dauerhafte Erleuchtung erreichen. Die Erleuchtung ist nur noch eine Frage der Zeit und des spirituellen Übens.

Da der Wunsch nach einer glücklichen Beziehung in dem jungen Prinzen sehr stark war, wählte er den langsamen spirituellen Weg, auf dem man das Leben auch etwas genießen kann. Er gab sein Leben als Mönch auf und heiratete die schöne Prinzessin. Nach dem Tod seines Vater wurde er der neue Maharadscha. Er meditierte jeden Tag und nutze seine Macht, um den Menschen in seinem Land ein gutes und glückliches Leben zu ermöglichen. Er dachte immer wieder voller Dankbarkeit an seinen alten Meister, der ihm die Fähigkeit der positiven Planung seines Lebens geschenkt hatte.

Im Buddhismus wird das Karma-Gesetz gelehrt. Das Karma-Gesetz befähigt uns über unsere Zukunft selbst zu entscheiden. Wer positive Ursachen setzt, der erhält positive Ergebnisse. Wer einen bestimmten Samen pflanzt, der erhält nach einiger Zeit eine bestimmte Pflanze. Zwar hängt das Ergebnis auch etwas vom Schicksal ab. Es hängt von der Erde, der Sonne, dem Regen und den Schädlingen ab. Aber wenn man die Pflanze gut pflegt, erhält man meistens eine gute Frucht. Die wichtigste Fähigkeit ist eine klare Zukunftsvision. Man sollte es lernen in Alternativen zu denken. Man sollte verschiedene Pläne machen und sich dann für den besten entscheiden. Wer gesund lebt, regelmäßig Sport macht und sich gesund ernährt, der lebt nach wissenschaftlichen Erkenntnissen im Durchschnitt 14 Jahre länger und auch besser. Wer den spirituellen Weg geht und regelmäßig an seinem Geist arbeitet, der erhält dadurch inneren Frieden, Glück und Zufriedenheit.

Im Buddhismus glaubt man an die Reinkarnation. Buddha hatte die Fähigkeit in die Zukunft und in die Vergangenheit zu blicken. Viele Menschen fragten ihn nach ihren frühere Leben und nach dem zukünftigen Glück. Buddha erklärte dazu. Es kommt auf die Gedanken an, welches Karma ein Mensch hat. Unweise Gedanken führen zu unweisen Handlungen und zu einem schlechten Karma. Weise Gedanken führen zu weisen Handlungen und zu einem guten Karma. Daraus, wie es dir jetzt geht, kannst du deine vergangenen Taten ableiten. Wie du jetzt denkst und was du jetzt tust, bestimmt dein zukünftiges Karma. Buddha lehrte deshalb den achtfachen Pfad aus einem weisen Nachdenken, einem klaren Entschluss, einer weisen Lebensführung, aus richtigem Reden, richtigem Streben, richtigen Handeln, richtigem Denken (Achtsamkeit auf die Gedanken) und richtigem Meditieren. So entwickelt sich das Karma der Erleuchtung.

Mehr lesen...

Psychologie und Spiritualität

Ich habe in meinem Leben alles gelebt, was ich leben wollte. Das große Geschenk des Lebens an mich war es genau das tun zu können, was ich tun wollte. Ich hatte viele Phasen in meinem Leben und habe viel ausprobiert. Als Schüler lernte ich das Leben zu begreifen und bekam viele Prägungen von der Gesellschaft und aus meinem Elternhaus. Ich lernte die Leistungs- und die Konsumideologie kennen. Ich lernte es, dass ich minderwertig und zu nichts zu gebrauchen sei. Ich sehnte mich nach Liebe und Anerkennung.

Dadurch begann ich bereits im Alter von 16 Jahren mich intensiv mit der Psychologie zu beschäftigen. Ich belegte Kurse an der Volkshochschule und las viele Bücher. Zunächst war ich ein Anhänger von Sigmund Freud und seiner Psychoanalyse. Leben ist streben nach Lustgewinn. Die meisten Probleme kommen aus der Verdrängung der Sexualität. Man muss sein Unterbewusstsein erforschen, wenn man sich selbst begreifen will. Später erkannte ich, dass die Psychoanalyse weitgehend ein Irrweg ist. Zwar führt sie dazu sich selbst und seine Probleme gut analysieren zu können. Ihr fehlt aber die spirituelle Perspektive. Sie wühlt vorwiegend im Negativen herum und verstärkt dadurch das innere Unglück. Das konnte ich gut bei einer Freundin beobachten, die eine jahrelange Psychoanalyse gemacht hat und dadurch immer unglücklicher wurde.

Ich begann mich mit der Politik zu beschäftigen, weil ich eine Welt der Liebe, des Friedens und des Glücks wollte. Ich machte in der Politik Karriere. Als Student wurde ich der Vorsitzende des sozialistischen Studentenbundes in Hamburg. Dadurch lernte ich große Reden zu schwingen und Gruppen zu leiten. Wir strebten eine glückliche Welt an, aber scheiterten daran uns selbst glücklich zu machen. Die meisten Sozialisten hatten eine kaputte Psyche und verloren sich in endlosen Streitigkeiten. Ich versuchte eine positive Psycho- und Diskussionskultur in meinem Verband aufzubauen. Das fand bundesweit Beachtung. Ich galt als der Psychologe unter den Sozialistischen. Aber letztlich scheiterte ich. Enttäuscht wandte ich mich von der Politik ab, kurz bevor ich vor dem großen Karrieresprung als Berufspolitiker stand.

Mein Interesse wandte sich dem Inneren zu. Zwar hatte ich zunächst Jura studiert und war Rechtsanwalt geworden. Aber im Alter von 30 Jahren entdeckte ich den spirituellen Weg. Wenn ein Mensch in seinem Leben glücklich werden will, dann muss er sein inneres Glück pflegen. Nach der Glücksforschung kommt das Glück eines Menschen zu 90 % aus seinem Inneren (der Psyche und den Genen) und nur zu 10 % aus seinen äußeren Umständen. Also suchte ich nach Techniken mein inneres Glück zu entwickeln. Da bot sich die Psychologie an. Ich machte eine dreijährige Ausbildung zum Psychotherapeuten in Rational-Emotiver-Therapie. Das ist eine Form der Verhaltenstherapie, die sich vorwiegend mit den Gedanken und Gefühlen beschäftigt. Man erforscht seine Gefühle, findet die Gedanken, die diese Gefühle verursacht haben, und ersetzt sie durch hilfreiche Gedanken. Das ist auch der zentrale Ansatz des Buddhismus für den Weg der Erleuchtung.

Der Rational-Emotiven-Therapie fehlt allerdings das spirituelle Ziel. Sie versucht die Menschen alltagstauglich zu machen, indem sie leidverursachende Gedanken durch rationale Gedanken ersetzt. Sie konfrontiert übertriebene Ängste mit der Realität und überwindet sie so oft. Sie besiegt Süchte, indem sie ein hilfreiches Verhalten trainiert. Ich habe später diesen therapeutischen Ansatz durch das positive Denken und spirituelle Techniken (Körperarbeit, Meditation) ergänzt. Dadurch erwies er sich als relativ erfolgreich. https://de.wikipedia.org/wiki/Rational-Emotive_Verhaltenstherapie

Die Ausbildung zum RET-Therapeuten habe ich durch eine Focussing-Ausbildung ergänzt. Beim Focussing geht es darum sich noch stärker auf den Körper und die Gefühle zu fokussieren, um sich genau spüren zu können. So findet man den persönlich passenden Weg. https://de.wikipedia.org/wiki/Focusing

Meinen geistbetonten therapeutischen Ansatz habe ich dann durch körpertherapeutische Methoden vertieft. Ich hatte festgestellt, dass Yoga, Sport und regelmäßiges Gehen mir halfen, zu mir zu kommen und inneren Frieden zu finden. Ich machte eine Ausbildung als Shiatsu-Therapeut (Massage) und belegte viele bioenergetische Workshops. https://de.wikipedia.org/wiki/Bioenergetische_Analyse

Aus meinen vielen Ausbildungen habe ich dann letztlich den für mich am besten passenden Weg aus Meditation, Yoga, Gehen und Gedankenarbeit entwickelt. Bei der Gedankenarbeit kommt es darauf an einen hilfreichen Gedanken zu finden. Das kann ein rationaler und auch ein positiver Gedanke sein. Gut ist das, was hilft. Diesen Gedanken kann man in Gesprächen und in einer Selbsterforschung finden. Ich denken immer wieder regelmäßig über mein Leben nach, um auf dem richtigen Weg zu bleiben. Dieser Weg wird durch meine spirituellen Ziele bestimmt.

Nach meiner Ausbildung arbeitete ich einige Jahre als Psychotherapeut. Ich gab Einzeltherapien bis ich feststellte, dass mir die Arbeit mit Gruppen mehr liegt. Ich habe dann zehn Jahre therapeutische Gruppen zum Stichwort positives Denken an einem Gesundheitszentrum und an der Volkshochschule gegeben. Am Anfang war ich sehr erfolgreich. Meine Gruppen waren überfüllt. Ich hatte damals eine starke Ausstrahlung und den Menschen viel zu geben. Aber dann kam ich in einen starken spirituellen Reinigungsprozess. Meine Energie wurde im Inneren verbraucht und fehlte mir im Außen. Das merkten auch die Menschen. Sie reagieren sehr stark auf die Ausstrahlung und die Energie eines Menschen. Es kamen nur noch wenige Menschen in meine Gruppen und ich gab im Jahr 2000 meine therapeutische Arbeit auf. Dafür arbeitete ich verstärkt als Schriftsteller. Das Leben ist ständige Veränderung.

In meiner Zeit als Psychotherapeut war es sehr glücklich, dass ich damals eine hochkompetente Freundin hatte, die sich auch für Psychologie und Buddhismus interessierte. Sie hatte eine Ausbildung als Gestalttherapeutin gemacht, sich dann dem positiven Denken zugewandt und arbeitete als Gesprächstherapeutin. Buddhistisch war sie eine Anhängerin von Thich Nath Hanh. Wir hatten viele gute Gespräche. Wir haben uns beide psychotherapeutisch sehr bereichert. Aber auch dieser Weg endete, wie jeder Weg einmal endete. Ich konzentrierte mich auf meine Arbeit als Yogalehrer und fand dort eine passende Freundin. Und jetzt lebe ich als Einsiedler im Wald mit meiner Einsiedlerfreundin. Wir verbinden spirituelles und therapeutisches Wissen bei unserer Arbeit mit den Menschen. Unser therapeutisches Wissen hat uns geholfen auch unter schwierigen Bedingungen eine glückliche Beziehung aufzubauen. So ist mein Leben bis jetzt immer noch rund, obwohl es auch viele schwierige Phasen gab. Leben ist Leiden, das letztlich erst in der Erleuchtung endet. Wie es Buddha gelehrt hat. Für mich ist es eine wichtige Erkenntnis, dass man den spirituellen Weg mit psychologischen Wissen verbinden muss. Nur wer ein gutes Gespür für sich selbst und viel psychologisches Wissen hat, kann den spirituellen Weg effektiv gehen.

Mehr lesen...

Aus einem Yogi wird ein Beziehungsmensch

Ein junger Mann hörte von dem Weg der Erleuchtung. Es begeisterte ihn dauerhaft im inneren Frieden, in der Liebe und im Glück zu leben. Es begeisterte ihn unermesslich viel Kraft zu haben, so dass er alle Herausforderungen des Lebens bestehen konnte. Es begeisterte ihn nach dem Tod ins Paradies im Jenseits aufzusteigen. An sich war er ein Atheist und glaubte nicht an ein Leben nach dem Tod. Aber wenn es ein Leben nach dem Tod gab, warum sollte er dann nicht in einen Glücksbereich aufsteigen? Am wichtigsten war ihm das Ziel der Erleuchtung. Die Frage des Weiterlebens der Seele nach dem Tod beschäftigte ihn nur am Rande.

Der junge Mann begann sich gründlich über den Weg der Erleuchtung zu informieren. Er las viele Bücher und besuchte viele erleuchtete Meister. Er meditierte jeden Tag drei Stunden und arbeitete an seinen Gedanken. Nach einiger Zeit hatte er sein erstes Erleuchtungserlebnis. Da wusste er, dass die Erleuchtung das richtige Ziel für ihn war. Jetzt brauchte er nur noch den persönlich zu ihm passenden spirituellen Weg. Dabei beschäftigte ihn eine große Frage. Muss man alleine leben, um zur Erleuchtung kommen zu können? Oder kann man die Erleuchtung auch in einer Beziehung erreichen?

Buddha hatte gelehrt, dass man als Haushälter, also mit einem Beruf und einer Beziehung kaum aus dem Traum des weltlichen Leben (Samsara) erwachen kann. Er verließ deshalb im Alter von 29 Jahren seine Frau und seinen Sohn und wurde ein Yogi. Sechs Jahre lebte er abgeschieden im Wald mit einer kleinen Gruppe von Asketen und praktizierte intensiv Yoga und Meditation. Dann gelangte er zur Erleuchtung. Das war eine relativ kurze Zeit für die Zielerreichung. In den Yogaschriften werden zwölf Jahre als normaler Übungszeitraum angegeben. Aber Buddha hatte vermutlich in früheren Leben schon viel spirituell praktiziert. Laut buddhistischer Lehre soll er vor seiner Erleuchtung viele Leben als Bodhisattva verbracht haben. Der indische Meister Sathya Sai Baba meint, dass man zur vollständigen Buddhaschaft mindestens drei Leben des intensiven spirituellen Übens braucht.

Die indische Meisterin Amma (Amritanandamayi Ma) hat erklärt, dass man ohne eine Beziehung fünfmal schneller spirituell wächst. Sie toleriert Beziehungen, empfiehlt es aber als Swami (Mönch oder Nonne) zu leben. Das entspricht auch der Lehre Buddhas. Andererseits gibt es im Hinduismus und im Buddhismus auch den tantrischen Weg. Ein Tantriker nutzt alle Möglichkeiten des Lebens um spirituell zu wachen. Er lehnt auch Sex und Beziehungen nicht ab. Es gibt in der Spiritualität sehr unterschiedliche Modelle. Im Christentum wurde jahrhundertelang das Mönchtum propagiert. Heutzutage gibt es aber nur wenige Menschen, die als Mönch oder Nonne leben wollen. Allerdings gibt es auch kaum noch erleuchtete Christen. Der tibetische Buddhismus ist zwar ein tantrischer Weg, aber er beruht grundsätzlich auf dem Mönchtum. Im indischen Yoga gibt es viele Asketen ohne eine Beziehung. Im westlichen Yoga dagegen gibt es kaum Mönche und Nonnen. Ebenso ist es im westlichen Buddhismus. Der westliche Buddhismus ist vorwiegend eine Laienbewegung.

Der junge Mann wälzte diese Frage in seinem Inneren hin und her. Dann entschied das Leben für ihn und brachte ihn auf den Weg des abgeschieden lebenden Asketen. Sechs Jahre nachdem er seinen spirituellen Weg begonnen hatte, zerbrach seine langjährige Beziehung. Wie Buddha verließ er seine Frau und seinen Sohn und zog in die Abgeschiedenheit. In einer kleinen Hütte im Wald lebte er dreißig Jahre als einsamer Yogi. Es gab viele Durchbrüche zur Erleuchtung, aber die dauerhafte Erleuchtung stellte sich nicht ein. Andererseits blieb der Beziehungswunsch in ihm bestehen. Er mochte es nicht alleine zu leben und war oft traurig. Sollte er den Rest seines Lebens jetzt weiterhin alleine leben und intensiv spirituell praktizieren? Oder sollte er jetzt einen mittleren Weg beschreiten und das Leben etwas mehr genießen?

Er betrachtete genau seine Situation. Seine Kundalini-Energie war vor vielen Jahren erwacht und reinigte ihn spirituell weitgehend von alleine. Er brauchte nicht mehr so extrem spirituell zu üben. Es war gut für ihn das Leben etwas mehr zu genießen. Andererseits merkte er schon, dass er im Kontakt mit anderen Menschen viel spirituelle Energie verlor und sich sein spirituelles Wachstum verlangsamte. Mit einer Beziehung würde er vielleicht noch mehrere Leben zur Erleuchtung brauchen. Aber er würde dann auch nicht so sehr unter der Einsamkeit leiden und viel schönere Leben haben. Und des Weiteren hatte er das Bodhisattva Gelöbnis abgelegt und beschlossen gemäß der Lehre des Mahayana als Bodhisattva zu leben. Als Bodhisattva würde er ohnehin noch mehrere Leben auf der Erde haben. Für einen Bodhisattva kann eine Beziehung hilfreich sein, weil man in einer Beziehung gut ein positives soziales Miteinander lernen kann. Als Eremit wird man auf die Dauer sozial merkwürdig. Das konnte der Mann auch bei sich beobachten. Also entschied er sich im Alter von 66 Jahren ein Frau zu suchen. Er beschloss auch in seinen folgenden Leben einen gemischten Weg aus Asketentum und Beziehung zu gehen. Sein Vorbild war der Yogagott Shiva, der im ständigen Wechsel von abgeschiedener Meditation und der Beziehung mit seiner Frau Parvati lebt.

Wie findet mann in der heutigen Zeit eine Frau? Natürlich in einer Partnerbörse im Internet. Also meldete sich der Mann in einer Singlebörse an. Das war für einen alten Asketen ohne große Computererfahrung ein großes Abenteuer. Und dazu war er noch ziemlich verschroben und sah sich eigentlich als beziehungsunfähig an. Er hörte, dass viele Menschen jahrelang erfolglos im Internet auf Partnersuche sind. Er hatte keine große Hoffnung eine Partnerin zu finden. Aber seine erleuchteten Meister befürworteten offensichtlich seinen Beziehungswunsch und schickten ihm die passende Frau. Bereits beim ersten Date funkte es.

Die Frau war schön und der Mann alt und hässlich. Sein Äußeres war auch eher unattraktiv. Die Frau war zuerst nicht sonderlich von ihm angetan. Aber sie hatte schon fünfzehn Jahre erfolglos im Internet nach einem Partner gesucht. Zwar hatte sie als schöne Frau viele Männer kennengelernt. Aber mit keinem hielt die Beziehung längere Zeit. Also hatte die Frau beschlossen ihre Suche aufzugeben. Sie wollte es nur noch ein einziges Mal probieren. Und genau jetzt traf sie auf den merkwürdigen Yogi. Da sie auch spirituell interessiert war und viele Jahre bei verschiedenen erleuchteten Meistern verbracht hatte, konnten sich die beiden gut unterhalten. Beide konnte ihre früheren Leben sehen und begriffen, dass sie sich bereits aus einem früheren Leben in Indien her kannten. Und als der Mann die Frau zum Abschied umarmte, spürte sie seine starke Energie, die sich in den vielen Jahrzehnten des spirituellen Übens aufgebaut hatte. Sie begriff es zuerst noch nicht, aber sie war verliebt. Den großen Durchbruch gab es dann, als der Mann auf die Idee kam mit der Frau shoppen zu gehen. Sie durfte sich alles kaufen, was sie wollte. Dadurch öffnete sich ihr Herz und der Mann bekam einen Platz darin. Und jetzt wollen sie nächste Woche nach einigen Jahren des Kennenlernens zusammenziehen. Aber das ist eine neue Geschichte, die erst in einer Woche beginnt.

 

Mehr lesen...

Der Naga-Buddha

Ich habe mir im Internet einen Naga-Buddha gekauft. Ein Naga-Buddha ist ein Buddha mit einer Schlange. In der buddhistischen Mythologie beschützte der Nagakönig Mucalinda den Buddha bei der Meditation vor Regen und Unwetter, indem er seine vielen Köpfe wie einen Schirm über ihn breitete. Im Hinduismus gelten Schlangen als göttliche (erleuchtete) Wesen. Ähnlich wie Buddha wird auch Krishna von dem Schlangengott bei einer Meditation beschützt. Vermutlich ist die buddhistische Geschichte aus dieser Geschichte entstanden. Der indische Gott der Liebe Vishnu ruht meditierend im Paradies-Meer (Energie-Meer) auf einer Schlange wie auf einem Sofa. Er praktizierte eine Kundalini-Meditation im Liegen, ähnlich wie es Buddha mit seiner Löwen-Meditation tat. In der christlichen Paradies-Geschichte windet sich die Schlange um einen Baum.

Was bedeutet die Schlange in der Spiritualität? Ist sie ein Symbol für den Teufel und das Böse, wie sie im Christentum oft gedeutet wird. Oder steht sie für Sexualität, wie sie in der Psychologie gesehen wird? Oder symbolisiert sie die Kundalini-Energie, wie ich sie verstehe? Aus meiner Sicht deutet die Schlange ganz klar auf eine Kundalini-Meditation hin. Sie steigt in der Wirbelsäule oder im Körper eines Menschen bei der Meditation auf. Sie wird im Erdchakra (Wurzelchakra) erweckt. Und sie bildet um den Kopf eine Aura. Dann hat der Mensch das Ziel erreicht. Wir können es inneren Frieden, Glückseligkeit oder Erleuchtung nennen.

Ich habe es selbst erfahren, wie in der Meditation die spirituelle Energie in der Mitte meines Körpers aufstieg, den Kopf erreichte und ich war in einem unermesslichen Glück. Mein Ego löste sich auf und ich war reines Bewusstsein und eins mit allem. Ich habe gelernt mit verschiedenen Techniken wie Visualisierungen, Mantren, Atemübungen und Handhaltungen diese Energie zu erwecken und zu steuern. Die verschiedenen Handhaltungen Buddhas sind Techniken des Kundalini-Yoga. Die verschiedenen Körperstellungen im Hatha-Yoga dienen letztlich der Aktivierung der Kundalini-Energie. Die christliche Paradiesgeschichte ist ein Weg durch eine Visualisierungs-Meditation zu Erleuchtung und damit ins Paradies zu kommen. Die Geschichte von Adam und Eva deutet darauf hin, dass es dabei wichtig ist die Sexualität zu integrieren.

Kundalini-Yoga ist eine der stärksten Techniken auf dem Weg zur Erleuchtung. Er wird faktisch in allen Religionen praktiziert, mal bewusst und mal unbewusst. Für mich ist Kundalini-Yoga ein bewusster Weg. Er kam allerdings von selbst in mein Leben, indem meine Kundalini-Energie ohne mein Dazutun erwachte. Ich entwickelte die Fähigkeit mein Energie, die Chakren und die Energiekanäle im Körper zu spüren. Ich arbeite seit etwa 40 Jahren mit der Kundalini-Energie. Insofern symbolisiert der Naga-Buddha für mich den Weg des Kundalini-Buddhismus. Ich visualisiere die Buddha-Statue und aktiviere damit die Kundalini-Schlange in mir. Es ist mein Weg schnell ins innere Glück zu kommen.

Schon einige Tage bevor ich die Statue kaufte, sah ich im Traum eine Kobra mit der typischen Augenzeichnung auf dem Kopf. Dann entdeckte ich die Statue im Internet und bestellte. Sie kam zwei Tage später an, obwohl sie erst in drei Monaten eintreffen sollte. Jedenfalls war es ein Glücksmoment, den ich auf einem Foto festgehalten habe.

Der Weg des Kundalini-Yoga ist zwar sehr umstritten, aber faktisch arbeiten die meisten Menschen damit. Sie konzentrieren ihre Energie auf bestimmte Körperbereiche, weil das bestimmte Gefühle in ihnen erzeugt. Manche Menschen leben vorwiegend aus der Liebe und dem Herzchakra heraus. Andere wiederum zentrieren sich im Unterbauch und in der Kraft. Erleuchtete verbinden sich mit dem Gotteschakra (Mahamudra, Einheit), weil sie dadurch besonders viel Kraft und Glück erhalten. Ich traf einen tibetischen Meister, der seine Energie unter sich wie ein Buddha in der Lotusblume oder in dem Schwanz der Kundalini-Schlange unter seinem Sitz festhielt. Dadurch konnte er dauerhaft seine Erleuchtung und seine Glückseligkeit bewahren. Ihm machte das Leid des Lebens nichts aus, weil das aktivierte Wurzelchakra vom Leid befreit. Man spürt den Körper und das Leid nicht mehr wirklich. Man lebt in einer höheren Bewusstseins-Dimension.

Besonders häufig wird die Kundalini-Energie in Beziehungen und in der Sexualität eingesetzt. Liebesbeziehungen sind eigentlich nur ein Spiel der Kundalini-Energie. Wenn Mann und Frau sich emotional berühren, dann aktivieren sich die Chakren, die Kundalini-Energie erwacht in beiden und es entsteht Glück und Verliebtheit. Im Tantra-Yoga und im tantrischen Buddhismus (Vajrayana) wird diese Tatsache für den Weg der Erleuchtung benutzt. Es kann aber auch missbräuchlich verwendet werden. Viele Menschen versuchen andere Menschen über ihre Energien zu beherrschen. Das ist eigentlich das Hauptspiel auf der Welt. Man entgeht diesem Spiel nur, wenn man die Erleuchtung in den Mittelpunkt seines Lebens stellt und vorwiegend aus dem Geben lebt.

Dazu eine lustige Geschichte von mir. Als ich vor etwa 40 Jahre entdeckte, dass ich die Kundalini-Energie spüren und lenken konnte, habe ich in einer Diskothek meine Energie auf das Sexualchakra einer Frau gelenkt. Sofort fand sie mich sexuell attraktiv. Ich habe meine Energie auf ihr Herzchakra gelenkt und sie war in mich verliebt. Ich erkannte daraus, wie leicht man spirituelle Energien missbrauchen kann. Und habe es nicht wieder getan. Später haben dann oft Frauen mit mir dieses Spiel gespielt. Es ist das normale Beziehungsspiel. Es ist der Tanz des Lebens. Deshalb gilt die Kundalini-Schlange auch als das Zentrum des Lebens. Nur dass die meisten Menschen sie nicht spüren können und deshalb unbewusst damit spielen. Als spiritueller Mensch sollte man es lernen verantwortungsbewusst damit umzugehen und sie für das Glück und die Erleuchtung aller Wesen zu nutzen.

 

10665292893?profile=RESIZE_710x

Mehr lesen...

Der blinde Kunala

Ashoka war der erste Großkönig, der den Buddhismus in Indien verbreitete. Er lebte von 304 vor Christus bis 232 vor Christus in Nordindien. Im Alter von 36 Jahre trat er seine Herrschaft als König an. Er überzog das Land mit blutigen Kriegen, um seine Herrschaft auszuweiten. So entstand das erste indische Großreich. Den Abschluss seiner Feldzüge bildete die verlustreiche Schlacht um Kalinga. Dabei starben 100 000 Soldaten. Angesichts des großen Leides, das seine Kriege angerichtet hatten, geriet Ashoka in eine große psychische Krise. Nachts hörte er die Todesschreie der verwundeten Soldaten und spürte ihre Schmerzen in seiner eigenen Seele. Er sah die Trauer der Frauen und Kinder, die ihren Ehemann und Vater verloren hatten. Viele Jahre konnte Ashoka keinen inneren Frieden finden. Er suchte nach der Befreiung von seinem psychischen Elend. Er ging zu spirituellen Lehrern verschiedener Religionen. Aber erst der Buddhismus mit seiner Lehre der Gewaltlosigkeit und der umfassenden Liebe überzeugte ihn. Er traf auf einen buddhistischen Mönch, der die Erleuchtung verwirklicht hatte und zu seinem ersten Meister wurde.

Durch den Buddhismus konnte Ashoka inneren Frieden finden, weil diese Lehre seinem grausamen kriegerischen Handeln direkt entgegengesetzt war. Seinen inneren Alpträumen setzte er Gedanken der Liebe und des Friedens entgegen. Alle Bürger seines Landes hielt er zu einem spirituellen Leben entsprechend den fünf buddhistischen Grundtugenden Gewaltlosigkeit (nicht töten), Wahrhaftigkeit (nicht lügen), Rechtschaffenheit (nicht stehlen), Sittlichkeit (kein sexuelles Fehlverhalten, keine Untreue) und keine berauschenden Mittel (Drogen, Alkohol). Er trat sogar für eine vegetarische Ernährung ein und verbot Tieropfer. In den Felsedikten in Kalinga verkündete er: „Alle Menschen sind für mich meine Kinder … Sie sollen keine Angst vor mir haben und sollen mir vertrauen“.

Ashoka hatte fünf Frauen und viele Kinder. Bei einer Palastintrige wurde sein Sohn Kunala von Feinden entführt und gefoltert. Seine Augen wurden ausgestochen, so dass Kunala von nun an blind war. Er verzichtete auf sein Recht als Thronfolger und wurde ein Yogi. Da er auf dem weltlichen Weg kein Glück mehr gewinnen konnte, zog er sich in die Einsamkeit zurück, meditiere viele Jahre und gelangte schließlich zur Erleuchtung. Da erkannte er, dass der Fluch seiner Blindheit letztlich sein größter Segen war. Als er die Glückseligkeit der Erleuchtung erfuhr, konnte er seinen Feinden sein schweres Schicksal vergeben. Vor seiner Erleuchtung hatte er mit seinem Leben gehadert. Jetzt genoss er einfach nur sein erleuchtetes Sein.

Mehr lesen...

Heute ist ein schöner Tag. Ich fühle mich wie im Urlaub. Wenn ich spazieren gehe, ist die Natur lichtdurchflutet. Es entsteht fast von alleine eine Reine-Land-Sicht. Alles ist gut so wie es ist. Ich fühle mich in meinem Leben wohl. Ich habe alles, was ich zum Glücklichsein brauche. Eine Freundin, ein schönes Haus in der Natur, genug Geld zum Leben, Gesundheit, eine Lebensaufgabe (ein Hobby) und meinen spirituellen Weg.

Der erste Schritt im Reinen Land Buddhismus ist es positiv zu denken. Wir sehen das Schöne in unserem Leben. Wir sind dankbar für das, was uns das Leben gegeben hat. Die Besinnung auf das äußerlich Schöne in unserem Leben macht uns innerlich glücklich. Tägliches positives Denken ist der effektivste Weg zu einem glücklichen Leben. Es macht den Geist glücklich und den Körper gesund. Wer negativ denkt, wird neunmal öfter krank. Er hat schlechtere Beziehungen und ist in seinem Leben weniger erfolgreich. Die Glücksforschung rät uns deshalb: „Denke positiv.“

In der Spiritualität ist das konsequente positive Denken der erste Schritt zur Erleuchtung, in ein Leben im Licht (in Gott). Wir sollten negative Gedanken stoppen und positive Gedanken fördern. Was sind positive Gedanken? Buddha nennt sie hilfreiche Gedanken. Hilfreiche Gedanken sind für unsere Psyche, unsere Gesundheit und unsere Umwelt hilfreich. Hilfreiche Gedanken sind Gedanken des Friedens, der Liebe, der Wahrheit und des Glück. Hilfreiche Gedanken fühlen sich gut an. Sie bewirken Gesundheit und innere Heilung. Wir finden sie durch gründliches Nachdenken über unser Leben, durch das Lesen in spirituellen Büchern und durch den Kontakt mit positiven Menschen. Wenn wir uns mit positiven Menschen und Energien umgeben, färbt das auf uns ab. Es macht uns selbst positiv.

Natürlich gibt es nicht nur das Positive im Leben. Das Leben besteht grundsätzlich aus Freude und Leid. Obwohl um mich herum im Moment alles schön ist, gibt es gleichzeitig auch das Leid auf der Welt. Es gibt den grausamen Ukraine Krieg. Es gibt die drohende Wirtschaftskrise, die viele Menschen arm macht. Es gibt Hunger in vielen Ländern der Welt. Es gibt die wachsende Klimakatastrophe. Es gibt auch in Deutschland viele Menschen die arm, einsam und krank sind. Wir brauchen nur den Fernseher anschalten oder die Nachrichten im Internet sehen, um uns des Leidens auf der Welt bewusst zu sein. Wie gehen wir mit dem Leid auf der Welt und in unserem Leben um?

Dafür gibt es verschiedene Strategien. Wir können den Fernseher ausschalten und das Negative auf der Welt verdrängen. Wir können auch unsere persönlichen Probleme einfach verdrängen. Wir stoppen jeden Gedanken daran und lenken uns mit positiven Dingen ab. Das kann manchmal eine hilfreiche Technik sein. Viele Menschen praktizieren das. Aber wer bei Problemen nicht hinsieht, kann auch keine Lösung finden. Wer alles Negative verdrängt, bei dem wühlt es im Unterbewusstsein weiter und macht ihn krank. Wir sollten so denken, dass innere Heilung, Gesundheit, Glück und Erleuchtung entstehen.

Das ist ein schmaler Weg, der viel Weisheit und inneres Gespür erfordert. Wir dürfen nicht in der Negativität versinken. Gefühle wie Wut, Trauer und Angst sollten wir nicht verdrängen, weil uns das krank machen kann. Wir sollten sie achtsam beobachten und sich ausleben lassen, ohne daran anzuhaften. Manchmal können wir sie auch durch einen positiven Gedanken in der Tiefe auflösen. Buddha rät uns Gelassenheit, Gleichmut und inneren Frieden zu entwickeln. Das ist das Zentrum auf dem spirituellen Weg. Wir üben es die Dinge so anzunehmen wie sie sind. Wir fließen mit dem Leben. So entstehen keine inneren Verspannungen und wir bewahren unsere Gesundheit und unsere spirituelle Energie. Auch in meinem Leben gibt es immer wieder Leid. Ich integriere es in meinen spirituellen Weg.

Zu dem Zen-Meister Hakuin kam ein Frau, die ihre Welt als Paradies sehen konnte. Sie war eine Meisterin des positiven Denkens. Sie hatte die erste Stufe der Reinen-Land-Sicht erfolgreich gemeistert und war damit auf eine erste Stufe der Erleuchtung gelangt. Sie war eine Japanerin und hatte ein schönes Kleid an. Hakuin stieß sie in einen Misthaufen. Da war ihr Kleid dreckig und ihre Erleuchtung verschwunden. Hakuin sprach: „Das ist heute meine Lehre für dich. Du musst deine Reine-Land-Sicht auch dann bewahren, wenn es Leid in deinem Leben und auf der Welt gibt. Erst dann wird deine Erleuchtung dauerhaft.“

Wie kann man auch in einer Leidwelt und in einem eher leidhaften Leben seine Erleuchtung bewahren? Das geschieht durch den spirituellen Weg. Durch den spirituellen Weg entsteht inneres Glück, und das erhebt einen über Freude und Leid des Lebens. Man kann es auch so ausdrücken, dass sich durch die spirituellen Übungen (Yoga, Meditation, positives Denken) spirituelle Energie entwickelt. Und diese Energie hat die Eigenschaften innerer Frieden, Gleichmut, Glück, Klarheit, Kraft und Liebe. Sie aktiviert die Chakren und befähigt uns positiv mit dem Leben zu fließen. Ich habe mich bei Leid immer wieder durch lange Spaziergänge, lange Meditationen und positives Denken gerettet. Und falls ich mich nicht retten konnte, haben mich meine Meister und das Leben gerettet. Irgendwie habe ich immer wieder das Leid überwunden und konnte in eine positive Sicht des Lebens gelangen.

Die Reine-Land-Sicht ist das Zentrum des Amitabha-Buddhismus. Aus traditioneller Sicht betet man zu Buddha Amitabha und der führt einen nach dem Tod ins Reine Land. In einer modernen Sicht visualisiert man sich selbst als Buddha Amitabha und seine Welt als Reines Land. Man überlässt sich dem Willen des Lebens (Buddha Amitabhas) und findet so inneren Frieden. Man vertraut auf Buddha Amitabha und hat so immer eine positive Perspektive in seinem Leben. Man denkt das Mantra „Om Amitabha“ (Namu Amida Butsu) und bringt sich mit der Kraft des Mantras immer wieder in ein Leben im Licht. Zum Amitabha-Buddhismus gehört auch der Weg der Liebe. Durch den Weg der Liebe (Bodhisattva-Buddhismus) erwirbt man gutes Karma und es geht einem von Leben zu Leben besser. Man kann es auch so sehen, dass man durch den Weg der Liebe immer mehr sein Herz öffnet und dadurch immer glücklicher wird. Das Üben der Reine-Land-Sicht ist letztlich ein Weg zur Erleuchtung und der Liebe.

Wikipedia: „Ein reines Land ist das himmlische Reich eines Buddha oder Bodhisattva im Mahayana-Buddhismus. Reines Land (auch Buddhafeld) ist vor allem im Amitabha-Buddhismus (auch: Reines-Land-Buddhismus) die Vorstellung eines Daseinsbereiches, in dem alle Bedingungen zur spirituellen Praxis für die Erlangung der Buddhaschaft als günstig angesehen werden und große spirituelle Verdienste angehäuft werden können.“

Mehr lesen...

Chakren-Erfahrungen. Was ist spirituelle Energie?

Aus meiner Sicht ist die spirituelle Energie der Schlüssel zur Erleuchtung. Jedenfalls ist es ein Weg zur Erleuchtung. Bei mir entstand das Erwachen durch die Gedankenarbeit. Ich löste meine depressiven Gedanken konsequent durch positive Gedanken auf. Mein Hauptproblem war damals, dass ich wegen meiner Depression und meiner inneren Unruhe nicht schlafen konnte. Ich lag nächtelang wach. Ich habe es mit Schlaftabletten versucht, aber die wirkten nach einiger Zeit kaum noch. Ich habe es mit Meditation versucht, aber das funktionierte auch nur teilweise. Mir blieb nichts anderes übrig, als meine Schlaflosigkeit anzunehmen. Immer wenn ich durch einen Stressgedanken (Ich will schlafen, sonst geht es mir am nächsten Tag schlecht) in Panik kam und dadurch das Einschlafen verhinderte, dachte ich jetzt: „Ich nehme die Dinge so an wie sie sind. Ich übe mich in Demut und Bescheidenheit. Ich ordne meinen Willen dem Willen des Lebens unter.“ Dadurch kam ich innerlich zur Ruhe und konnte manchmal doch schlafen. Und nach einem Vierteljahr intensiver Gedankenarbeit löste sich mein Ego auf. Ich war reines Bewusstsein ohne Identität. Ich war alles und nichts. Ich konnte von mir einfach nur sagen: „Ich bin.“ Ich konnte nicht sagen: „Ich bin Nils.“ Ich empfand mich nicht mehr als Nils. In diesem Zustand verschwanden alle Ängste. Ich hatte absoluten Frieden in mir und war grundlegend positiv. Meine Depression war weg und ich konnte meistens wieder schlafen. Dieser Zustand hielt etwa zwei Wochen an. Dann bekam ich eine neue Identität, zum Glück ohne Depression.

Erwachen kann man also ohne Energiearbeit. Zu einem Nichts wird man durch die Auflösung des Egos. Ins Nirwana kommt man durch das Erwachen. Aber ich war ein Glückssuchender. Ich suchte nach dem großen Glück. Und das große Glück fand ich durch das Erwachen noch nicht. Es war zwar ein Zustand eines gewissen Glücks, aber kein Zustand dauerhafter Glückseligkeit. Diese innere Glückseligkeit kann erst durch die Energiearbeit entstehen. Und dann tauchen auch die vielen übersinnlichen Fähigkeiten (Siddhis) auf.

Anandamayi Ma war laut ihrer Aussage seit ihrer Geburt im erwachten Zustand und hat diesen Zustand auch nie verloren. Im Alter von etwa zwanzig Jahren praktizierte sie sieben Jahre lang zuerst körperliche Yoga-Übungen, um den Körper von den Verspannungen und Energieblockaden zu reinigen. Dann machte sie geistige Übungen (Gottheiten-Yoga). Sie visualisierte sich als verschiedene erleuchtete Gottheiten und erweckte dadurch die Kundalini-Energie. Dann verbrachte sie drei Jahre in einer intensiven Meditation. Sie verweilte in einer großen Ruhe. Dadurch wandte sich ihre Energie nach innen und löste den Rest ihrer Verspannungen und ihrer Energieblockaden. Und dann entstand plötzlich ein unermessliches Glück in ihr. Von da an verweilte sie dauerhaft in einer großen Glückseligkeit. Das wollte ich auch erreichen. Darunter verstehe ich Erleuchtung. Man ist mit Licht (spiritueller Energie) gefüllt und strahlt Lichts aus. Man bekommt eine erleuchtete Aura und zieht andere Menschen durch sein Glück an. Dann kann man erfolgreich als spiritueller Lehrer arbeiten.

Es gibt also das Erwachen und die Erleuchtung. Das können wir auch bei Jesus und bei Buddha beobachten. Jesus wurde von Johannes dem Täufer getauft, meditierte danach vierzig Tage und Nächte in der Wüste. Der Teufel (sein Ego) tauchte auf und wollte ihn auf den Weg der weltlichen Macht und des weltlichen Reichtums führen. Jesus wies den Teufel ab. Er löste dadurch sein Ego auf und war erwacht. Er war eins mit Gott, ein Sohn Gottes geworden. Auch jetzt besaß er schon eine bestimmte spirituelle Energie, mit der er andere Menschen heilen und Wunder tun konnte. Aber trotzdem zog er sich immer wieder zur Meditation zurück, um in tiefere Zustände der Glückseligkeit zu kommen. Die Bibel berichtet, dass Jesus auf den Berg Tabor stieg und dort verklärt wurde. Er erweckte durch eine Meditation auf Gott (ein Gebet) seine Kundalini-Energie und gelangte so in eine starke Glücksenergie. Sein Gesicht glänzte wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie Schnee. Damit wird symbolisch die Erleuchtungsenergie beschrieben.

Buddha erwachte durch seine Meditation unter dem Bodhibaum. Es wird beschrieben, dass auch er sich gedanklich mit dem Teufel (Mara, seinem Ego, seinen weltlichen Anhaftungen) auseinandersetzten musste. Mara verschwand, als Buddha mit der berühmten Erdungsgeste eine Hand zur Erde streckte. Er drückte damit aus, dass er sich dem Willen der Erde, des Lebens und der Natur unterordnete. Er akzeptierte Alter, Krankheit und Tod. Er nahm das Leben so an wie es ist und erlangte dadurch inneren Frieden. Im Pali-Kanon wird wenig von der Kundalini-Energie geschrieben. Nur, dass Buddha das Festbinden der Kundalini am Scheitelchakra ablehnte, wie es von einigen Yogis praktiziert wurde. Man muss die Kundalini-Energie frei fließen und sich frei entwickeln lassen, damit man zur Erleuchtung gelangen kann. Das hat Buddha offensichtlich getan, denn er wird auf vielen Statuen mit der Kundalini-Schlange und mit Aura-Symbolen dargestellt. Auch seine Handhaltungen deuten auf Energiearbeit hin.

In der tantrischen Epoche wurde dann die Energiearbeit im Hinduismus und im Buddhismus verstärkt und systematisiert. Daraus entwickelte sich dann der Hatha-Yoga und der tibetische Buddhismus. Hier wird hauptsächlich mit der spirituellen Energie, den Chakren und den inneren Energiekanälen gearbeitet. Auch der Amitabha-Buddhismus ist aus meiner Sicht vorwiegend ein Weg Energiearbeit. Man visualisiert Buddha Amitabha oder sein Paradies Sukhavati und denkt seinen Namen als Mantra. So gelangt man nach dem Tod ins Paradies (Reine Land) von Amitabha und vor dem Tod in ein glückliches Leben, weil man sein eigenes inneres Glück erweckt. Ich praktiziere den Amitabha-Buddhismus auf eine einfache westliche Art, indem ich mich als Buddha Amitabha und meine Welt als Reines Land (als Paradies, alles ist so richtig wie es ist) visualisiere. Auch so kann man sein inneres Glück erwecken.

Was ist spirituelle Energie?

Spirituelle Energie ist in den verschiedenen Kulturen unter verschiedenen Namen bekannt wie Prana, Chi. Odem oder Heiliger Geist. Sie ist eng verbunden mit den Gefühlen. Manche Menschen können sie direkt spüren und manche über ihre Gefühle. Gefühle von Liebe, Frieden, Glück, Kraft, Klarheit oder auch Wut und Sucht sind Ausdrucksformen von Energie. Daraus sehen wir, dass die Energie auf verschiedene Weise gebraucht werden kann. Sie kann zur Anhaftung oder Beherrschung anderer Menschen verwandt werden oder uns ins Licht und zur Erleuchtung bringen.

Ich bekam mein Energiegespür, nachdem ich ein halbes Jahr bestimmte Yogaübungen gemacht habe. Danach war ich in der Lage Yoga auf einer tieferen Ebene zu praktizieren. Ich konnte mit bestimmten Techniken wie Körperhaltungen, Visualisierungen, Feueratmung und Mantren meine Energie aktivieren. Und ich konnte sie dann in eine Erleuchtungsform bringen und so inneres Glück bewirken. Eine bekannte Form der Energiearbeit ist die Chakren-Meditation. Ein tibetischer Yogi konzentrierte sich nacheinander in der Meditation auf das Kraftchakra im Unterbauch und das Herzchakra im Brustkorb. Die Energie der Chakren floss in ihn hinein, er sammelte sie im mittleren Energiekanal und gelangte so zur Erleuchtung. Ich habe das auch eine Zeitlang praktiziert. Dazu müssen die Chakren aber weit genug geöffnet sein. Man spürt es, wenn die Energie der Chakren zu fließen beginnt.

Im Laufe meines spirituellen Weges haben sich die einzelnen Chakren geöffnet und mir für kurze Zeit ihr volles Potential gezeigt. Ein fortgeschrittener Yogi kann das jederzeit abrufen. Dazu bin ich aber noch nicht in der Lage. Es begann mit meinem Herzchakra. Das ist mein stärkstes Chakra. Ich wünschte beim Spazierengehen allen Wesen Glück und gelangte plötzlich in eine Dimension unermesslicher Liebe. Ich spürte Liebe zu allen Wesen. Ich war die Liebe selbst. An einem anderen Tag öffnete sich mein Kraftchakra im Unterbauch. Plötzlich hatte ich große Kraft in mir. Ich arbeitete damals als Rechtsanwalt am Gericht und der Richter war extrem beeindruckt von meiner starken Präsenz. Das hätte ich gerne öfter gehabt.

Als ich meine Mutter im Krankhaus besuchte öffnete sich auf dem Heimweg mein Wurzelchakra im Beckenboden. In mir entstand eine unermessliche Gelassenheit und ein großer Gleichmut. Ich überwand damit alles Leid der Welt. Man hätte mir ein Bein abschneiden können und es hätte mir nichts ausgemacht. In Leidsituationen ist so ein Gleichmut von großem Vorteil. Ein tibetischer Meister konnte das erwecken, als er kurz vor dem Tod stand.

Mein Scheitelchakra öffnete sich schon mehrmals vollständig. Es ist das Chakra des Einheitsbewusstseins und der Erleuchtung. Das Stirnchakra führt zu großer Klarheit und das Halschakra bewirkt eine gute Kommunikationsfähigkeit. Mein schwächstes Chakra ist mein Solaplexus-Chakra. Es gibt einem Menschen große energetische Macht. Napoleon hielt oft seine Hand vor dem Macht-Chakra. Daraus erhielt er die Kraft für sein vielen Kriege. Ich war in meinen früheren Leben meistens in einer untergeordneten Stellung, starb oft im Krieg und habe dadurch mein Solarplexus-Chakra stark verspannt. Ich arbeite seit vielen Jahren daran es ausreichend zu öffnen. Das ist der Hauptgrund, der mich an der Erleuchtung hindert.

Es gibt noch viele weitere Chakren. Es gibt Chakren im Kundalini-Kanal. Es gibt 24 Hauptchakren im Körper, das Himmelschakra, das Erdchakra und das Kosmos-Chakra (Gotteschakra). Man aktiviert sie durch entsprechende Visualisierungen. Um das Himmelschakra zu öffnen, kann man das Paradies im Himmel oder eine Buddhastatue über seinem Kopf visualisieren. Im tibetischen Buddhismus visualisiert man Buddha, Amitabha oder die erleuchteten Meister über seinem Kopf. Man kann sich auch eine Krone auf seinem Kopf oder eine Energieflamme auf dem Scheitelchakra vorstellen. Das Erdchakra öffnet man, indem man die Erde unter sich visualisiert. Buddha sitzt manchmal auf einer Lotusblume oder einem Thron. Als er die Hand zur Erde streckte, aktivierte er damit sein Erdchakra. Das bewirkte seine Erleuchtung.

Das Kosmoschakra wird durch einen Kreis oder durch ein Mandala dargestellt. Man meditiert auf die Natur um sich herum und wird so eins mit der Natur und dem Leben. Das ist für mich der einfachste Weg. Man kann auch wie der Gott Brahma mit seinen vier Köpfen in die vier Himmelsrichtungen blicken und sich dadurch der Einheit des Lebens bewusst werden. Buddha lehrte die acht Vertiefungen, um in ein umfassendes Einheitsbewusstsein zu kommen und dadurch die Erleuchtungsenergie zu erwecken.

Es ist ein großer Streit, ob Buddha den Kundalini-Yoga lehrte. Im Christentum gilt die Kundalini-Energie sogar als Zeichen des Teufels. Das sind alles Wege der Unweisheit. Das Christentum hat die Sexualität stark tabuisiert und sie dem Teufel zugeordnet. Statt sie zu integrieren wurde sie verdrängt und bricht sich jetzt in vielen Formen des Missbrauchs Bahn. Tantra-Yoga ist ein starker Weg die Kundalini-Energie zu aktivieren. Sex kommt nicht vom Teufel, sondern führt zu Gott, wenn er richtig gelebt wird. Genauso falsch ist es die Gefühle zu verdrängen oder nur Gefühle wie Liebe und Frieden zuzulassen. Im Christentum wird der ganze untere Körperbereich blockiert. Wir brauchen aber auch die unteren Chakren, um zur Erleuchtung gelangen. Erleuchtung bedeutet, dass alle Chakren und alle Energiekanäle gereinigt sind. Dann kann die spirituelle Energie in uns fließen. Und dann müssen wir entscheiden, ob wir diese Energie für weltliche Dinge oder für ein Leben im Licht und in der Erleuchtung verwenden wollen. Die Energie muss in eine göttliche Form gebracht werden. Dazu müssen wir uns mit einem spirituellen Vorbild wie Buddha, Jesus oder Shiva verbinden. Wir sollten wie ein Buddha in der Welt leben und seiner Lehre folgen. Wir können energetische Anhaftungsbänder an die Welt bilden oder wir können sie auflösen. Wir dürfen nicht auf die Einflüsterungen des Egos (des Teufels) hereinfallen. Wir brauchen genug Weisheit, um in unserem Leben den Weg der Liebe, des Glücks und des Friedens zu gehen. Das ist auch auf dem spirituellen Weg immer wieder eine Herausforderung.

 

Mehr lesen...

Ich sehe Erleuchtung als einen Stufenweg. Die Anfangsstufen dieses Weges kennt jeder. Insofern hat jeder einen Geschmack von Erleuchtung in sich. Erleuchtung bedeutet einfach innere Harmonie, inneren Frieden, inneres Wohlgefühl. Man fühlt sich eins mit sich und der Welt. Man ist zufrieden mit sich und der Welt. Am Anfang meines Weges ging es für mich nur darum, aus dem Zustand der Unzufriedenheit, der Negativität und der Depression herauszukommen. Ich wollte mich nur in meiner Welt und mit mir wohl fühlen. Dazu sind die spirituellen Techniken gut geeignet. Die meisten Menschen streben mit ihrem spirituellen Weg nach meiner Erfahrung nur diese einfache Stufen der Erleuchtung an.

Wenn man den spirituellen Weg konsequent weiter geht, dann kommt man zu tieferen Erfahrungen. Man entwickelt Energiegespür. Man stellt fest, dass man sich in der Gegenwart bestimmter Menschen wohl fühlt. Man sucht die Nähe dieser Menschen. Das ist das Geheimnis, weshalb erleuchtete Menschen auf andere Menschen anziehend sind. Sie haben eine starke Energie der Ruhe, des Frieden, der Liebe und des Glücks. Man fühlt sich magisch von ihnen angezogen. Man heilt seelisch und körperlich in ihrer Nähe. Im Yoga gibt es deshalb den Satsangweg. Man sitzt einfach ruhig in der Gegenwart und der Energie eines erleuchteten Meisters. Das genügt. Manchmal kann man Fragen stellen. Manchmal wird gesungen und gefeiert.

Ich habe viele erleuchtete Meister getroffen. Dabei habe ich sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Der erste erleuchtete Mensch, den ich traf, war Keith Sherwood. Er kam aus den USA und machte eine Satsangreise durch Deutschland. In Hamburg verlief er sich und kam zwei Stunden zu spät zu dem Treffen. Die Menschen warteten geduldig. Keith trat einige Minuten vor Schluss in den Saal, setzte sich kurz hin und entschuldigte sich. Das war alles. Die Menschen waren enttäuscht. Und genau das öffnete mich für die Energieübertragung. Auf dem Heimweg überrollten mich plötzlich starke Energien. Ich trat in eine Dimension aus Frieden, Liebe und Glück ein.

Einige Zeit später veranstaltete der taoistische Meister Mantak Chia eine ziemlich teure Ausbildungswoche in einem Hamburger Luxushotel. In China ist es üblich, dass man für Einweihungen viel Geld bezahlen muss. So wird der Meister wertgeschätzt. Wir waren ein kleiner Kreis von etwa zwanzig Leuten. Mantak Chia kam in den Raum und strahlte eine starke Energie aus. Er war von einer riesigen Aura aus Licht umgeben. Um seine Kopf sah ich eine Aura wie auf einem Jesusbild. Das war das erste Mal, dass ich eine Aura sehen konnte. Und das Wunder ging noch weiter. Um unsere Augenchakren zu öffnen übertrug er allen Teilnehmern Licht. Aus seinen Augen ging ein Lichtstrahl wie ein Fotoblitz in meine Augen. Danach konnte ich mit meinen Augen Energie aufnehmen und überall hin spüren, wenn ich etwas anblickte. Ich konnte mich allein durch Fotos mit der Energie von Menschen an entfernten Orten verbinden. Wenn ein Mensch etwas schreibt, kann ich ihn energetisch spüren. Ich kann die Motivation erkennen, die hinter seinen Worten steht.

Mantak Chia zeigte uns auch bestimmte Heiltöne, mit denen wir unsere inneren Organe heilen konnten. Das ist eine wichtige chinesische Heiltechnik. Ich verwende sie immer noch bei meinen täglichen Spaziergänge. In dieser Woche lernten wir es unsere Energie auf unsere inneren Organe zu lenken, sie zu spüren und zu heilen. Insofern hat sich das viele Geld letztlich doch gelohnt. Ich war völlig begeistert von den vielen Wundern, die ich dort erlebte.

Insbesondere lehrte uns Mantak Chia die grundlegende taoistische Heilungs- und Erleuchtungstechnik, den kleine und großen Energiekreislauf. Wir mussten uns alle zur Geheimhaltung verpflichten. Eine ähnliche Technik lernte ich später durch eine Freundin bei einem indischen Meister kennen. Auch hier bestand die Pflicht zur Geheimhaltung. Auch die indischen Yogis haben viele geheime Erleuchtungstechniken entwickelt, die sie nur an auserwählte Schüler weitergegeben haben. So war es übrigens auch bei den Juden und in vielen anderen Religionen. Heutzutage kann man das Meiste aber in Büchern nachlesen. Ich habe aus den vielen Geheimtechniken später die spezielle Technik des Lichtkreisens entwickelt, die ich dann in meinen Gruppen gelehrt habe.

1992 machte ich meine vierwöchige Yogalehrer-Ausbildung bei Swami Vishnudevanda in Kanada. Swami Vishnudevanda war zu diesem Zeitpunkt bereits alt und krank. Ich war sehr enttäuscht. Wir trafen ihn nur einmal persönlich. Allerdings lag über dem gesamten Ashram ein starkes Energiefeld. An bestimmten Punkten war es besonders stark. Wenn ich mich dort hinsetzte, fiel ich sofort in eine tiefe Meditation. Einige von den etwa hundert Yogaschülern hatten bereits Erleuchtungserfahrungen gemacht. Es war erstaunlich, dass wir uns auf einer tieferen Ebene spüren und sofort erkennen konnten.

Auch die meisten erleuchteten Meister konnte ich deutlich energetisch spüren. Bei ShantiMayi kam ich alleine durch ihre persönliche Anwesenheit in einen tiefen Reinigungsprozess. Zuerst lösten sich in einer tiefen Trauer viele innere Verletzungen. Dann entstand innerer Frieden. Ich verließ den Satsang mit einem Gefühl tiefen Glücks. Ähnliches erlebte ich auch bei Samarpan. Meine frühere Freundin Martina war eine Anhängerin von Samarpan, so dass wir ihn immer besuchten, wenn er in Hamburg Satsang gab. Bei Pyar Troll spürte ich dagegen auf ihrem Satsang keine besondere Erleuchtungsenergie. Allerdings trat ich danach für sechs Wochen in heftige Reinigungsprozesse ein. Ich glaube, dass sie die Fähigkeit besitzt ihre Erleuchtungsenergie zu verstecken. Diese Technik lernte ich auch bei meiner Yogalehrer-Ausbildung in Kanada. Sie hat den Vorteil, dass man dann nicht von den weltlichen Energien der Menschen so stark berührt wird. Die schöne Amerikanerin Gangaji hat diese Technik nicht praktiziert oder kannte sie nicht. Nach ihrem Satsang musste sie sich von den Energien der Teilnehmer erholen. Sie zog sich immer schnell zurück. Auch Samarpan berichtete davon, dass er nach jedem Satsang die Energien der Teilnehmer in einer tiefen Meditation in sich reinigen musste.

Mutter Meera lehrt, dass ein erleuchteter Meister in der Ruhe am besten wirken kann. Wenn er in der Ruhe verweilt, kann er eine starke Energie aufbauen und damit seinen Mitmenschen helfen. Er braucht sich danach dann nicht mehr selbst zu heilen. Mutter Meera beherrscht offensichtlich auch die Kunst jedem Menschen nur die Energie zu geben, die er gerade braucht. Die Menschen machen deshalb bei ihr sehr unterschiedliche Erfahrungen. Viele Menschen erfahren bei ihr auch gar nichts. Wer nicht bereit für den Weg der Erleuchtung oder für einen bestimmten Meister ist, der nimmt keine Energie auf oder fühlt sich sogar abgestoßen. Ich konnte die Bücher meiner Meister immer nur dann lesen, wenn es für mich gerade der richtige Zeitpunkt war. Das ist der geheime Schutz der Erleuchtungsenergie. Wer nicht bereit dafür ist, interessiert sich nicht dafür. Er empfindet Widerwillen gegen die Bücher und die Lehren.

Ich glaube, dass die großen erleuchteten Meister auch durch ihre Schüler wirken können. Ich war vor vielen Jahren auf einem Mantra-Konzert bei Krishna Das. Sein Meister war Neem Karoli Baba, der bereits seit vielen Jahren tot ist. Krishna Das sieht sich als unerleuchteten Menschen. Er verehrt mit seinen Liedern einfach nur seinen Meister. Aber bei seinem Konzert trat ich in eine starke Erleuchtungsenergie ein. Mein Körper formte automatisch verschiedene Yogastellungen und ich verweilte in Glückseligkeit. Auch als ich Bücher von Sai Baba gelesen haben, die durch seine Schüler geschrieben wurden, kam die Energie durch die Bücher zu mir.

Gestern bezweifelt eine kritische Frau, ob ich überhaupt Erleuchtungserfahrungen gemacht habe. Dazu kann ich nur sagen, dass ich das so empfinde. Ich habe meine Erfahrungen auch mit den Berichten von Buddha, Krishna (Bhagavad Gita) und anderen erleuchteten Meistern verglichen. Aber letztlich ist das meine persönliche Wahrheit, die keiner teilen muss. Nicht jeder wird sich von meiner Energie angezogen fühlen und viele Menschen fühlen sich regelrecht abgestoßen. Und das ist gut so. Die Menschen, die meine Energie brauchen, werden mich finden.

Die Frau meinte auch, dass man bei einer wirklichen Erleuchtung die Dualität überschreite und gar kein Bedürfnis mehr zu lehren hat. Und tatsächlich kann ich, wenn ich mich in einer höheren Lichtebene befinde, nichts mehr schreiben. Und mich würde auch keiner verstehen, weil ich aus einer egolosen Dimension spreche. Deshalb sehe ich es als großen Vorteil an, dass ich tiefe Erleuchtungserfahrungen gemacht habe und danach wieder aus der Erleuchtung herausgefallen bin. Nur dadurch konnte ich meine vielen Bücher schreiben. Mein erstes Buch hatte ich noch aus der Erleuchtung heraus geschrieben. Die Menschen in meinen Gruppen konnten damit nichts anfangen. Ich habe es später aus unerleuchteter Sicht überarbeitet. Und plötzlich wurde es ein Bestseller.

Mehr lesen...

Die wichtigsten Techniken der Erleuchtung

Es gibt viele Techniken um zur Erleuchtung zu gelangen. Im Buddhismus gibt es das Buch von den 84 Meistern der Mahamudra (des Einheitsbewusstseins). Dort werden viele Techniken genannt, die in der tantrischen Epoche des Buddhismus und Hinduismus entwickelt wurden. Die Religionen der Welt sind aus meiner Sicht verschiedene Wege zur Erleuchtung. Der indische Yogi Ramakrishna hat viele Religionen (Hinduismus, Christentum und Islam) ausprobiert und herausgefunden, dass sie alle zur Erleuchtung führen können. Der tibetische Buddhismus ist eine Sammlung der verschiedensten Techniken. In der Hatha-Yoga-Pradipika werden ebenfalls viele Techniken beschrieben.

Ich habe im Laufe meines spirituellen Weges viele Techniken ausprobiert. Und manches hat zufällig funktioniert, auch wenn ich damit meistens nicht wirklich eine Erleuchtung beabsichtigt habe. Erleuchtung kann man letztlich nicht erzwingen. Sie kommt zu ihrer Zeit. Aber man kann den Weg ebnen. Das geschieht vor allem durch die regelmäßige Meditation, die Verbindung mit einem erleuchteten Vorbild und durch die konsequente Gedankenarbeit.

Grundlegend kann man sagen, dass der Körper und der Geist von inneren Verspannungen gereinigt werden müssen. Durch Ängste und Stress setzen sich im Menschen Verspannungsstrukturen fest. Sie blockieren die natürliche Glücksenergie und letztlich auch die Erleuchtung. Jeder Mensch besitzt eine Buddha-Natur. Sie muss nur freigelegt werden. Das kann dadurch geschehen, dass man sich einfach nur dieser Buddha-Natur bewusst wird. Der Glauben an die eigene Erleuchtung kann zur Erleuchtung führen. Oder zu einem großen Ego. Davor muss man sich hüten. Deshalb ist es wichtig Grundsätze wie Demut, Bescheidenheit, Einfachheit, Natürlichkeit und Authentizität zu üben. Auch umfassende Liebe und Mitgefühl können ein Weg sein, dass Ego zu überwinden.

Seine Meinung für die einzig Richtige zu halten, ist ein Zeichen für ein großes Ego. Streit und aggressive Debatten in den Religionen sind ein Zeichen für Unerleuchtetheit und ein großes Ego. Dogmatismus ist ein Zeichen für ein großes Ego. Hüten wir uns auf dem spirituellen Weg vor einem großen Ego. Es ist die große Falle auf dem spirituellen Weg. Es führt in die Hölle und nicht in den Himmel. Symbolisch steht dafür der Teufel. Wir sind vom Teufel besessen, wenn wir ein großes Ego haben. Und leider gibt es viele große und kleine Teufel auf der Welt. Es wird Zeit das Wissen von der Erleuchtung und dem Weg der Liebe zu verbreiten. Es wird Zeit eine Welt der Liebe, des Friedens und der Erleuchtung aufzubauen.

Der Weg der inneren Reinigung erfolgt grundsätzlich über Körperübungen, Geistesübungen, Vorbild-Yoga und den Weg der umfassenden Liebe. Wir müssen Eigenschaften wie Liebe, Frieden, Glück, Weisheit und Selbstdisziplin üben. Wir sollten uns an einem erleuchteten Vorbild orientieren. Die Identifizierung mit einem erleuchteten Vorbild kann die eigene Buddha-Natur erwecken. Ich habe mich einmal vor dem Einschlafen so auf Buddha als Vorbild konzentriert, dass ich am nächsten Tag als Buddha aufgewacht bin. Der Vorbild-Yoga (Traum-Yoga) hat meine eigene Buddha-Natur aufweckt.

Grundsätzlich sollen wir Übungen für den Körper und den Geist praktizieren. Wenn wir die Verspannungen im Körper und im Geist lösen, dann beginnt oft die innere Energie zu fließen. Im tibetischen Buddhismus gibt es deshalb die vorbereitenden Übungen (Ngöndro) aus Nachdenken (Besinnen auf die Kostbarkeit des spirituellen Weges), Körperübungen (Niederwerfungen), Vajrasattva-Meditation (Vorbild-Yoga), Mandala-Opferung (Übung des Gebens) und des Guru-Yoga (Verbindung mit der Erleuchtungsenergie des Gurus). Im indischen Yoga (Hinduismus) gibt es den integralen Yoga (Swami Sivananda, Anandamayi Ma, Sri Aurobindo) aus der Verbindung von Körperübungen (Hatha-Yoga, Meditation), Geistesübungen (Jnana-Yoga/Nachdenken, Selbstbesinnung), Vorbild-Yoga (Gottheiten-Yoga, Kundalini-Yoga) und umfassender Liebe (Karma-Yoga). Durch jede dieser Übungen kann man zur Erleuchtung gelangen. Am besten macht man sie alle zusammen.

Ich habe 18 Jahre intensiv Hatha-Yoga praktiziert. Durch bestimmte Übungen in einer bestimmten Reihenfolge konnte ich meine Erleuchtungsenergie erwecken und meine Yogagruppen immer wieder ins Licht führen. Ich habe zweimal eine Yogalehrer-Ausbildung durchgeführt, bei denen alle Teilnehmer zum Schluss immer glückselig dasaßen. Ich selbst habe meine spirituelle Energie durch ganz einfache Runen-Yoga-Techniken erweckt. Daraus habe ich später die Schüttelmeditation entwickelt, die auch Osho in ähnlicher Form praktiziert hat. Westliche Menschen brauchen oft dynamische Übungen, um ihre starken Verspannungsstrukturen aufzulösen. Dazu sind auch bioenergetische Übungen (Körpertherapie) sehr hilfreich. Ich habe sie teilweise in meine Yogareihen integriert.

Spannend war es, als ich einmal gründlich über den spirituellen Weg nachgedacht habe. Es gibt den großen Streit, ob man zielstrebig üben oder sich auf das erleuchtete Sein konzentrieren sollte. Was bringt einen zur Erleuchtung, Zielstrebigkeit oder Nichtstun (Verweilen in der Ruhe, anhaftungsloses Sein)? Darüber gehen die Meinungen der erleuchteten Meister auseinander. Im Hatha-Yoga bevorzugt man eher das zielstrebige Üben und in der Satsang-Bewegung das erleuchtete Sein in der Gegenwart eines erleuchteten Meisters.

Ich habe an einem Tag so intensiv über die Frage nachgedacht, dass es nachts im Traum von alleine in mir weitergedacht hat. Mein Unterbewusstsein fand die Lösung und ich wachte erleuchtet auf. Das intensive Nachdenken im Schlaf hatte die Frage beantwortet. Für mich war das erleuchtete Sein der entscheidende Weg. Buddha war für mich das zentrale Vorbild und nicht Shiva. Aber letztlich brauchte ich beide Wege. Je nach meiner inneren Situation muss ich mich auf den spirituellen Weg oder das erleuchtete Sein (Verweilen in der Ruhe, im Nichtstun) konzentrieren. Meine Freundin Barbara empfindet letzteres als Faulheit. Aber für mich ist es gut im Schwerpunkt als fauler Yogi zu leben. Und mich bei zu viel Trägheit immer wieder zum zielstrebigen Üben zu motivieren. Und letztlich muss ich ja auch noch die Welt retten. Da gibt es jeden Tag viel zu tun. Man kann es so ausdrücken, dass ich im persönlich richtigen Gleichgewicht aus Tun und Nichtstun lebe. Und immer wieder genau hin spüre, was gerade der Weg in eine gute innere Energie ist.

Mehr lesen...

Meine Erleuchtungserfahrungen

Ich schreibe das hier nicht, um zu zeigen, wie großartig ich bin. In Wirklichkeit bin ich der kleinste und elendste Mensch auf der Welt. Jedenfalls glaube ich das manchmal. Bis ich meinen Blick von mir auf meine Mitmenschen richte. Dann erkenne ich, dass die Welt voller Leiden ist. Und es gibt Menschen, denen es noch schlechter geht als mir. Meine schlimmste Erfahrung war meine schwere Depression vor etwa 40 Jahren. Ich war ein Jahr schwer depressiv und wollte nicht mehr leben. Als ich mich dank meiner spirituellen Techniken daraus befreit hatte, war es mein sehnlichster Wunsch alle andere depressiven Menschen zu retten. Bis ich meine vollständige Machtlosigkeit erkannte. Ich machte sogar eine Ausbildung als Psychotherapeut. Aber helfen konnte ich meinen Mitmenschen nur sehr begrenzt.

Meine Mutter sah in mir einen Mickerling. Ich konnte ihren Leistungsansprüchen nie genügen. Ich war nie gut genug. Das prägte mich tief in meiner Seele. Später in der Schule waren die anderen Jungen viel größer und stärker als ich. Sie bekamen die Mädchen und ich blieb allein. Da wusste ich, dass ich wirklich ein Mickerling war. Und diese Erfahrung setzte sich sogar auf dem spirituellen Weg fort. Alle meine Freunde machten große spirituelle Fortschritte. Nur ich quäle mich seit dreißig Jahren mit Reinigungsprozessen herum. Ich kenne keinen, der so lange so intensive Reinigungsprozesse hatte wie ich. Mein Mutter fragte immer: „Wann bist du endlich erleuchtet?“ Und lustigerweise fragte mich meine jetzige Freundin Barbara das auch immer wieder. Ich hatte sogar eine Vision, dass ich dieses Jahr zur Erleuchtung komme. Alle Umstände der Vision traten ein. Nur mit der Erleuchtung klappte es nicht.

Ich betone deshalb immer wieder, dass ich nichts Besonderes bin. Ich bin nicht dauerhaft erleuchtet. Ich habe einfach nur relativ viele Erleuchtungserfahrungen. Ich brach durch die verschiedensten Techniken etwa 30 mal zur Erleuchtung durch. Und war danach wieder so unerleuchtet wie vorher. Ich kann deshalb aber berichten, mit welchen Techniken man zur Erleuchtung durchbrechen kann. Das stimmt mit den in den spirituellen Büchern beschriebenen Wegen überein. Aber es ist natürlich besonders beeindruckend, wenn man es selbst erfahren hat. Ich habe es aufgeschrieben, um dich auf deinem Weg zu inspirieren und dir etwas Klarheit über den spirituellen Weg zu verschaffen.

Mein spiritueller Weg begann damit, dass ich fünfzehn Jahre lang nach dem tieferen Sinn des Lebens suchte. Meine erste Erkenntnis bestand darin, dass der Mensch nach Glück strebt und Leid vermeiden möchte. Ich suchte zuerst das Glück im Außen. Ich suchte es im Konsum, in Reisen, in Liebesbeziehungen und im beruflichen Erfolg. Aber nirgends fand ich das dauerhafte tiefe Glück. Ich beschäftigte mich mit Philosophie und traf so auf den griechischen Philosophen Epikur. Epikur lehrte es äußerlich genügsam und innerlich glücklich zu sein. Er lehrte es das Glück in sich selbst zu suchen. Diese Erkenntnis schlug wie ein Blitzschlag in mein Bewusstsein ein. Von da an war ich intensiv auf der Suche nach dem inneren Glück.

Zunächst einmal brach daraufhin mein äußeres Leben vollständig zusammen. Ich verlor meine Familie, meinen Beruf als Rechtsanwalt, erlitt einen schweren Burnout und wurde depressiv. Ich hatte mit vielen psychosomatischen Krankheiten zu kämpfen. Ich las viele psychologische Bücher um herauszufinden, wie ich meine Depression überwinden konnte. Die damaligen Ärzte konnten mir nicht helfen. Ich begann hart an meinen depressiven Gedanken zu arbeiten. Ich praktizierte Karate und Autogenes Training. Der Sport gab mir innere Kraft und die Meditation innere Ruhe. Nach einem halben Jahr intensiver Gedankenarbeit merkte ich, wie sich mein Selbst auflöste. Das machte mir große Angst, aber ich ging trotzdem meinen Weg weiter, weil ich meine Depression loswerden wollte. Nach einer Woche wachte ich plötzlich morgens auf und war erleuchtet. Es gab mich nicht mehr. Ich war reines Bewusstsein ohne Ich-Identität. Meine Depression war verschwunden und in mir waren Frieden und Mitgefühl.

Nach etwa zwei Wochen verschwand dieser Zustand wieder. Ich bekam ein neues Ich-Gefühl, zum Glück ohne Depression und von Grund auf positiv. Aus dieser Erfahrung erkannte ich, dass konsequentes positives Denken zur Erleuchtung führen kann. Man muss nur konsequent alle depressiven Gedanken durch positive Gedanken ersetzen. Diese Technik wird bei dem Yogaweisen Patanjali beschrieben. Und auch Buddha legt einen Schwerpunkt seines Erleuchtungsweges auf die Arbeit an den Gedanken. Ich nannte diese Technik „Tiefe Gedanken“. Man muss einen Gedanken finden, der so stark ist und so tief geht, dass er alle Anhaftung an äußeres Leid und äußere Genüsse aufhebt. Nach meiner Erfahrung kann dieser Gedanke nur individuell gefunden werden. Man muss ausprobieren, was in der Tiefe alle Verspannungen im Geist auflöst. Dann kann sich die innere Glücksenergie entfalten und Heilung kann geschehen.

Nach meiner ersten Erleuchtungserfahrung begann ich regelmäßig jeden Tag drei Stunden zu meditieren. Ich suchte viele erleuchtete Meister auf, um mich über den spirituellen Weg zu informieren. Dabei muss sich wohl etwas in mir gelöst haben. Nach etwa drei Jahren auf dem spirituellen Weg erwachte plötzlich meine Kundalini-Energie. Bei einer Meditation im Liegen stieg plötzlich aus dem Beckenboden in der Mitte meines Körpers eine armdicke Energiesäule langsam in meinem Körper bis zum Kopf hin auf. Die Kundalini-Schlange war erwacht. Als sie die Mitte des Kopfes erreicht hatte, wo die Zirbeldrüse lag, gab es einen totalen Bewusstseinsumschwung. Mein Ego löste sich auf und ich befand mich in einer Dimension aus unermesslichem Glück, tiefem Frieden, umfassender Liebe und völliger Klarheit. Alle meine Fragen wurden hier beantwortet. Ich fragte, worum ich so ein Mickeling bin. Die Antwort lautete, dass das genau richtig ist. Ich bin genau so richtig, wie ich bin. Durch diese Erkenntnis in der tiefsten Meditation konnte ich ich mich selbst annehmen und Frieden mit mir finden.

Durch diese Erfahrung erkannte ich, was der tiefere Sinn der Seelenwanderung durch viele Leben ist. Es gibt einen Bewusstseinszustand aus unermesslichem Glück. Die Aufgabe aller Seelen ist es dort dauerhaft hinzugelangen. Dieser Zustand übersteigt die normale Erleuchtung, die ich am Anfang erreichte. Dieser Zustand geht weit darüber hinaus. Im Hinduismus nennt man es die Vereinigung von Shiva und Shakti. Oder auch Sathyaloka, den Ort der höchsten Wahrheit. Christliche Mystiker sprechen von dem Einswerden mit Gott. So ist Jesus zu verstehen, wenn er sagt: „Ich und der Vater sind eins.“ Der Weg dort hin ist die Kundalini-Meditation. Sie wird auch im Christentum und im tibetischen Buddhismus praktiziert. Theresa von Avila brachte erst ihren Geist zur Ruhe und konzentrierte sich dann auf Gott. Sie sprach das Vaterunser, bis sie eins mit Gott wurde. Im tibetischen Buddhismus nennt man das den Gottheiten-Yoga. Man visualisiert sich als Gottheit und erweckt dadurch die Erleuchtungsenergie. Dann löst man sein Ego durch die Vorstellung der Leerheit auf.

Derzeit praktiziere ich diese Technik jeden Tag beim Spazierengehen und bei meiner Meditation im Liegen. Ich erwecke mit Visualisierungen, Mantren, Körperbewegungen und Atemtechniken meine Kundalini-Energie (mein inneres Glück). Danach stoppe ich in einer zweiten Stufe einfach meine Gedanken, komme zur Ruhe und irgendwann gibt es einen Bewusstseinsumschwung. Ich bin in der Einheit, im Frieden und im Glück. Aber in so tiefe Zustände wie am Anfang meines spirituellen Weges komme ich im Moment nicht mehr.

Nach meiner ersten Kundalini-Erfahrung im Liegen hatte ich kurze Zeit später noch eine zweite und eine dritte Erfahrung. Ich machte Yoga-Übungen im Stehen. Bei der zweiten Erfahrung stieg dabei die Kundalini-Säule durch mein Scheitelchakra hinauf bis in den Himmel. Dann floss sie Außen wieder herunter und brachte mich in die Einheit des Kosmos. Ich wurde eins mit dem Kosmos. Bei der dritten Erfahrung kam das Licht direkt vom Himmel herunter, floss in mich hinein und erfüllte mich mit Glück. Auf meinem Kopf bildete sich eine Energieflamme, wie sie manchmal auf Buddhastatuen zu sehen ist.

Nach sechs Jahren auf dem spirituellen Weg praktizierte ich ein halbes Jahre jeden Tag eine halbe Stunde Runen-Yoga. Ich bewegte mich schüttelnd in den Knien, ging mit den Armen in bestimmte Runenstellungen, visualisierte die Rune in meinem Körper und dachte dabei ein Mantra. Nachdem ich das ein halbes Jahr gemacht hatte, lösten sich plötzlich viele Verspannungen in meinem Körper. Meine spirituelle Energie erwachte grundlegend. Von da an lebte ich beständig in einer Dimension aus Energie. Ich war energetisch mit meiner gesamten Umwelt verbunden und konnte meine Mitmenschen energetisch spüren. Das war die Voraussetzung für meine Arbeit als spiritueller Lehrer. Ich spürte genau, was ich tun musste, damit Entspannung, Heilung und Glück in meiner Gruppe entstand.

Ich zog in mein abgeschiedene Haus im Wald. Dort begann ich intensiv als Yogi zu praktizieren. Vier Jahre lang probierte ich aus, welche spirituellen Übungen für mich am besten wirken. Ich entwickelte die Technik des spirituellen Tagesplanes. Im ständigen Wechsel praktizierte ich Liegen (Meditation), Lesen (in einem spirituellen Buch), Gehen (eine Gehmeditation mit Atemübungen), Gutes tun (für das Glück aller Wesen arbeiten) und Genießen (einfach entspannen und etwas Schönes tun). Ich machte jeden Tag etwa zwei Runden und alles genau mit innerem Gespür. Ich spürte genau, wann, wie und wie lange ich die jeweilige Technik praktizieren musste. Gleichzeitig achtete ich auf meine Gedanken und richtete meinen Geist immer wieder positiv aus.

Nachdem ich ein halbes Jahr intensiv jeden Tag von morgens bis abends ohne Unterbrechung praktiziert hatte, brach ich eine Zeitlang immer wieder zur Erleuchtung durch. Ich gelangte in intensive Glücks- und Einheitszustände. Durch die starke Erleuchtungsenergie lösten sich nach jeder Erleuchtungserfahrung viele innere Verspannungen. Depressionen, Unruhe und negative Gedanken traten auf. Da mir das nach einiger Zeit zu anstrengend wurde, wechselte ich vom extremen Üben zu einem sanfteren mittleren Weg. Meine Kundalini-Energie begann sich von alleine zu entfalten. Ich brauchte nichts mehr zu tun als zu versuchen, die Reinigungsprozesse möglichst klein zu halten. Ich ging viel spazieren, sah viel fern und genoss einfach nur das Leben. Meine spirituellen Übungen machte ich nur noch einige Stunden am Tag. Dafür war ich nachts oft mit intensiven Kundaliniprozessen beschäftigt.

Ich machte eine Ausbildung als Yogalehrer und begann an der Volkshochschule Yoga zu unterrichten. Dabei lernte ich eine spirituell fortgeschrittene Frau mit einer starken Energie kennen. Für zehn Jahre waren wir ein Paar. Wir praktizierten Tantra-Yoga und brachen dadurch oft gemeinsam zur Erleuchtung durch. Es war eine sehr glückliche Zeit. Sie endete, als plötzlich die starke spirituelle Energie verschwand, die ich damals fast dauerhaft hatte. Ich verlor meine Yogagruppen und war auch für die Frau nicht mehr attraktiv genug. Meine spirituelle Energie wandte sich irgendwie nach innen und reinigte tieferliegende Bewusstseinsbereiche. Dadurch kam ich plötzlich mit meinen früheren Leben in Kontakt.

Die Traumata aus meinen früheren Leben traten an die Oberfläche und lösten sich auf. Im Laufe der Zeit sah ich so etwa fünftausend frühere Leben. Die Reinigungsprozesse wurden jetzt wieder intensiver und ich war gut mit mir selbst beschäftigt. 2003 kam ich dann in eine Phase, wo ich vier Wochen lang vor Energie glühte und kaum schlafen konnte. Es war als ob ich meine Hände in eine Steckdose gesteckt hätte und ständig unter Strom stand. So etwas wird in den Yogaschriften als energetische Grundreinigung beschrieben. Danach wurde mein Weg wieder etwas leichter.

Mehr lesen...

Helfen Gebete?

Es waren einmal zwei buddhistische Nonnen. Die eine Nonne war eine Anhängerin des Theravada und die andere eine Anhängerin des Mahayana. Der Theravada-Buddhismus ist der Weg der Meditation und der Mahayana-Buddhismus der Weg der Liebe. Im Theravada ist das große Vorbild der meditierende Buddha und im Mahayana der segnende Bodhisattva. Im Mahayana glaubt man, dass man vorwiegend durch den Weg der Liebe zur Erleuchtung kommt. Man muss seine Mitwesen wichtiger als sich selbst nehmen und überwindet dadurch sein Ego. Im Theravada glaubt man, dass man vor allem dadurch zur Erleuchtung kommt, dass man Gleichmut entwickelt und weder an irgendetwas anhaftet noch irgendetwas ablehnt.

Die beiden Nonnen waren schon einige Jahre ihren spirituellen Weg gegangen. Die Theravada-Nonne hatte viel meditiert und die Mahayana-Nonne hatte ein großes Herz für alle leidenden Wesen entwickelt. Die eine Nonne war voller Ruhe und die andere voller Liebe und Mitgefühl. Beide Nonnen waren Freundinnen und gingen oft gemeinsam spazierien.

Auf einem ihrer Spaziergänge trafen sie eine kranke alte Frau, die sehr unter ihren Schmerzen litt. Sie saß traurig am Wegesrand auf einer Bank. Die Theravada-Nonne meinte gleichmütig: „Im Leben gibt es Alter, Krankheit und Tod. Das hat schon Buddha erkannt. Wir sollten lernen es gleichmütig zu ertragen.“ Die Mahayana-Nonne widersprach: „Das wichtigste auf dem spirituellen Weg ist die Liebe. Wir müssen ein gutes Herz entwickeln, damit wir spirituell voranschreiten können.“ Sie ging zu der alten Frau, streichelte ihren Arm und ermunterte sie mit den Worten: „Alles wird gut.“

Dann setzten die beiden Nonnen ihren Weg fort. Abend in ihrem Nonnenzimmer meditierte die Theravada-Nonne so lange, bis sie alles Leid auf der Welt vergaß. Die Mahayana-Nonne dagegen betete: „Om alle Buddhas und Bodhisattvas. Bitte helft der armen alten Frau.“ Sie glaubte fest daran, dass der alten Frau jetzt geholfen wird. Die Theravada-Nonne dagegen glaubte fest daran, dass es keine höheren Mächte gibt, die helfen können.

Ein paar Tage später kamen die beiden Nonnen wieder an der Bank mit der alten Frau vorbei. Die alte Frau lachte sie an und erklärte: „Es ist ein Wunder geschehen. Ich bin wieder gesund. Alle Schmerzen sind verschwunden.“ Daraufhin meinte die Theravada-Nonne: „So ein Zufall. Aber auch bei Glück sollte man immer gelassen bleiben.“ Die Mahayana-Nonne dagegen freute sich mit der alten Frau. Das Geschehen hatte ihren Glauben an die Buddhas und Bodhisattvas gestärkt. Sie fühlte sich auf ihrem Weg bestätigt. Abends vor dem Einschlafen sandte sie allen Menschen, die sie kannte, Licht und bat die Boddhas und Bodhisattvas um Hilfe für alle leidenden Wesen auf der Welt.

Am nächsten Morgen wachte sie erleuchtet auf. Ihr Gebet hatte sie in die umfassende Liebe gebracht, ihr Herzchakra geöffnet und sie zu einem wahren Bodhisattva gemacht. Glücklich berichtete sie ihrer Theravada-Freundin davon. Die war sehr neidisch auf den Erfolg ihrer Freundin. Sie nahm ihren Neid zum Anlass noch strenger zu meditieren. Und durch ihre strenge Meditation brach sie nach einem halben Jahr auch zur Erleuchtung durch.

Jetzt waren beide Freundinnen erleuchtet. Sie erkannten, dass man sowohl auf dem Weg der Meditation als auch auf dem Weg der Liebe zur Erleuchtung kommen kann. Es kommt darauf an, was einem persönlich mehr liegt. Ob es erleuchtete Meister gibt, die einem über eine höhere Dimension helfen können, ist letztlich bedeutungslos. Wichtig ist nur, dass man seinen persönlichen Weg so konsequent geht, dass sich dadurch das Ego auflöst. Das kann durch den Weg der Ruhe, durch den Weg der Liebe oder durch eine Verbindung beider Wege geschehen. Ich bevorzuge den Weg aus Ruhe und Liebe. Und ich glaube an die erleuchteten Meister und dass sie uns helfen können. Ich habe insofern schon viele positive Erfahrungen gemacht. Aber das ist eine andere Geschichte. Im Zusammenhang mit dieser Geschichte kann ich berichten, dass ich vor vielen Jahren tatsächlich einmal zwei erleuchtete Frauen getroffen habe, die gemeinsam Vorträge gehalten haben. Die eine Frau war eine Zen-Meisterin, die durch den Weg der intensiven Meditation zur Erleuchtung gekommen war. Die andere Frau war den Weg der Liebe verbunden mit dem Kundalini-Yoga gegangen. Beide waren auf ihre Art den Weg der Erleuchtung gegangen. Für mich war es spannend zu erfahren, dass sie etwas unterschiedliche Energien ausstrahlten. Die Zen-Meisterin füllte den ganzen Saal mit einer Energie aus Frieden und Glück. Die Yoga-Meisterin strahlte eher Glück und Liebe aus. Zusammen waren sie die perfekte Mischung.

Mehr lesen...

Die Entwicklung des Buddhismus

Buddha (Siddharta Gautama) wurde etwa 500 Jahre vor Christus in Nepal geboren. Er war der Sohn eines Fürsten und lebte in seiner Jugend in großem Reichtum. Als er erkannte, dass es in der Welt auch viel Armut, Krankheit und Tod gibt, fragte er sich nach dem tieferen Sinn des Lebens. Als Hindu glaubte er an die Reinkarnation. Ein Mensch wird so lange wiedergeboren, bis er die Erleuchtung erlangt. Dann ist er von der ewigen Reinkarnation befreit. Als Erleuchteter kann er wählen, ob er sich reinkarniert, um auch seine Mitmenschen zu erleuchten, oder ob er im Jenseits in einem glückseligen Bereich verbleibt.

Im Alter von 29 Jahren beschloss Buddha ein Yogi (Asket) zu werden. Er lernte bei verschiedenen hinduistischen Meister. Er praktizierte sechs Jahre als strenger Yogi in der Abgeschiedenheit. Aber er konnte keinen inneren Frieden finden. Er konnte die Erleuchtung auf dem traditionellen Weg der Meditation und strengen Askese nicht erreichen. Deshalb suchte er seinen eigenen Weg. Er praktizierte weniger streng und gelangte im Alter von 35 Jahren unter dem Bodhibaum zur Erleuchtung.

Er überlegte, ob er jetzt für den Rest seines Lebens einfach nur sein Leben in der Glückseligkeit der Erleuchtung verbringen sollte. Da erinnerte er sich an das Leid seiner Mitmenschen und beschloss sein spirituelles Wissen zu verbreiten. 45 Jahre reiste er als Missionar durch Indien und gründete einen Mönchsorden. Buddha starb im Alter von 80 Jahren.

Für seine Anhänger stellte sich jetzt die Frage, wie es mit dem Buddhismus weitergehen sollte. Sie trafen sich drei Monate nach dem Tod von Gautama Buddha und sammelten mündlich die Unterweisungen (den Dharma, die buddhistische Lehre) und die Ordensregeln. Hundert Jahre später fand dann in Vesali das zweite Konzil statt. Der Buddhismus hatte sich inzwischen weiter entwickelt. Es bildeten sich 18 verschiedene Schulen heraus. Die beiden wichtigsten Richtungen waren der Theravada (die Schule der Älteren), der sich streng an die ursprüngliche Lehre Buddhas hielt. Die Anhänger des Mahayana (des großen Weges) traten für eine Anpassung an die veränderten Umstände ein. Zuerst gab es nur wenige Anhänger des Mahayana. Aber im Laufe der Jahrhundert wuchs diese Gruppe und stellt heute die überwiegende Mehrheit im Buddhismus. Ihr Zentrum ist der Weg der Liebe und der Bodhisattva (Verbreiter der Liebe) das große Vorbild. Bei den Theravada-Anhängern geht es eher um die eigene Erleuchtung. Die Mahayana-Anhänger wünschen dagegen, dass alle Wesen glücklich sind.

Im dritten Jahrhundert vor Christus wurde von dem indischen König Ashoka das dritte Konzil einberufen. Kurze Zeit danach wurde die buddhistische Lehre im Pali-Kanon schriftlich festgelegt. Da die Theravada-Anhänger die Oberhand behielten, spaltete sich jetzt die buddhistische Gemeinde. Der König Ashoka sandte Missionare nach ganz Indien und in die anliegenden Länder. Dadurch fand der Buddhismus eine große Verbreitung. Er existierte in Indien aber weiterhin zusammen mit dem Hinduismus. Erst als im 12. Jahrhundert die Muslime alle buddhistischen Klöster zerstörten und die Buddhisten töteten, verschwand der Buddhismus weitgehend aus Indien. Er lebte aber in den umliegenden Ländern fort.

Bereits ab dem 2. Jahrhundert hatten Missionare den Buddhismus nach China gebracht. Er vermischte sich hier mit dem Taoismus und entwickelte sich zum Zen-Buddhismus. Eine zweite Form des Buddhismus wurde der Amitabha-Buddhismus. Wer den Namen Amitabhas als Mantra denkt, wird gerettet und kommt nach seinem Tod in das Paradies (Reine Land) von Buddha Amitabha. Im Zen-Buddhismus steht die Meditation und im Reine-Land-Buddhismus der Glaube an den Buddha Amitabha im Mittelpunkt. Neben diesen beiden Wegen entstand im 12. Jahrhundert in Japan der Nichiren-Buddhismus, eine Art Mantra und Positiv Denken Buddhismus, wonach jeder Mensch eine Buddha-Natur hat und spontan zur Erleuchtung kommen kann, wenn er sich dieser Buddha-Natur bewusst wird.

Eine weitere Form des Buddhismus entwickelte sich ab dem 5. Jahrhundert in der tantrischen Epoche in Indien. Zuerst bestand der Buddhismus ebenso wie der indische Yoga (Patanjali) vorwiegend aus der Meditation, Atemübungen und Gedankenarbeit. Der Tantrismus entdeckte dann viele Übungswege die zur Erleuchtung führen können. Es entstand der Hatha-Yoga (Körperübungen), der Kundalini-Yoga (Erweckung der Erleuchtungsenergie), der Gottheiten-Yoga (Visualisierung erleuchteter Vorbilder), der Guru-Yoga (Übertragung der Erleuchtungsenergie) und der Mantra-Yoga. Der indische Yogi Padmasambhava verband dann den Mahayana-Buddhismus mit dem indischen Tantra-Yoga und brachte diese Form des Buddhismus (Vajrayana) im 8. Jahrhundert nach Tibet.

Der westliche Buddhismus

Im Westen gibt es den Buddhismus seit etwa 100 Jahren. Zuerst reisten viele westliche Menschen in den Osten. Und seit etwa fünfzig Jahren kommen immer mehr buddhistische Meister in den Westen. Zu nennen sind insbesondere die Zen-Meister Deshimaru, Shunryu Suzuki, Thich Nath Hanh und der Dalai Lama. Buddhisten wie Ole Nydahl (tibetischer Buddhismus), Ayya Khema (Theravada), Ajahn Brahm (Buch: die Kuh die weinte), Sangharakshita (Triratna) und Jack Kornfield (Theravada) versuchen einen speziellen westlichen Buddhismus zu entwickeln. Jack Kornfield arbeitet zusammen mit seiner Frau Trudy Goodman daran, den Buddhismus für Westler zugänglich zu machen.  Er konzentriert sich darauf, liebevolle Güte und Selbstmitgefühl mit der Praxis der Achtsamkeit zu kombinieren und die Weisheit der östlichen und westlichen Psychologie zusammenzuführen.

Ich unterstütze die Entwicklung zu einem westlichen Buddhismus. Will der Buddhismus im Westen erfolgreich sein, muss er sich an die westliche Kultur anpassen. Grundlegende Pfeiler der westlichen Kultur sind Demokratie, Wissenschaftlichkeit, Meinungsfreiheit, Vielfalt und Gleichberechtigung von Männern und Frauen. Der westliche Buddhismus muss sich insbesondere mit der Psychologie verbinden, damit er für westliche Menschen hilfreich ist. Die westliche Leistungsgesellschaft und der Konsumkapitalismus machen viele Menschen krank. Der Buddhismus ist ein Weg der Heilung und des inneren Glücks. Er kann den westlichen Menschen viel geben. Dazu muss er Formen finden, durch die er die Menschen erreicht. Mein persönlicher Weg ist die Verbindung von Yoga, Buddhismus und Psychologie. Ich betone Werte wie Wahrheit, Liebe, Frieden, Glück und Toleranz.

Die 1975 begründete Europäische Buddhistische Union setzt sich zum Ziel, die buddhistischen Organisationen in Europa miteinander zu vernetzen und einen Diskurs über die nachhaltige Inkulturation des Buddhismus in Europa in Gang zu bringen. In Deutschland leben rund 270.000 aktive Anhänger, 120.000 davon Buddhisten asiatischer Herkunft. Derzeit existieren in Deutschland rund 600 buddhistische Gruppen und Gemeinschaften. Einige Gruppen sind Mitglied in der Deutschen Buddhistischen Union (DBU). Die in Deutschland zurzeit populärsten Richtungen des Buddhismus sind der tibetische Buddhismus, der Theravada (Vipassana) und der Zen-Buddhismus.

Mehr lesen...

Was lernen wir aus Buddhas Tod?

Als Buddha achtzig Jahre alt wurde, merkte er, dass seine Lebenszeit zu Ende geht. Er machte eine letzte große Reise und versammelte seine Nonnen und Mönche um sich. Er sprach: „Alles, was zusammengefügt ist, ist vergänglich. Arbeitet mit Eifer an eurer Erleuchtung.“ Einfach ausgedrückt: „Jeder Mensch muss sterben. Die normale Lebenszeit eines Menschen beträgt 80 Jahre. Nutzt eure Lebenszeit für die spirituelle Verwirklichung. Strebt intensiv nach Erleuchtung. Das ist der tiefere Sinn des Lebens.“

Dann begab sich Buddha in eine tiefe Meditation, durch die er bis ins Parinirwana aufstieg. Was ist das Parinirwana? Das Nirwana ist die Weltsicht eine Erleuchteten. Dass Nirwana ist laut Buddha das höchste Glück. Wir haben unser Ego aufgelöst und ruhen in einer Bewusstseinsdimension aus Frieden, Wahrheit, Liebe und Glück. Das Parinirwana ähnelt dem Nirwana, nur ist es ein noch höheres Glück. Im Hinduismus spricht man von Sathyaloka, dem Ort der höchsten Wahrheit. Im Christentum nennt man es die Vereinigung mit Gott, das Sitzen neben dem Stuhl Gottes.

Mir wurde in einer Meditation von meinen Meistern einmal dieser Ort im Jenseits gezeigt. Ich erkannte, dass es das Endziel des menschlichen Bewusstseins ist. Über viele Leben entwickelt sich das Bewusstsein (die Seele), bis sie reif zum Aufstieg ins höchste Paradies ist. Ich gelangte ins Parinirwana durch eine Kundalini-Meditation im Liegen. Und so war es auch bei Buddha. Bei mir aktivierte sich spontan und von alleine in der Meditation die Kundalini-Energie im Unterbauch. Sie stieg langsam als armdicke Energiesäule in der Mitte meines Körpers auf. Sie durchdrang nacheinander alle Chakren. Ich wurde immer ruhiger. Als die Kundalini-Energie die Mitte meines Kopfes erreicht hatte, gab es plötzlich einen Bewusstseinsumschwung und ich war im höchsten Paradies, in Sathyaloka. Mein Ego löste sich auf. Ich schwebte in eine Dimension aus höchstem Glück, Liebe, Wahrheit und Frieden. Ich war eins mit allem, aber es gab mich gleichzeitig noch als eigenständiges Ich.

Das ist auch die Lehre des Dalai Lama. Das Bewusstsein löst sich im Pariniwana nicht auf. Es existiert ewig weiter. Deshalb kann es die Entscheidung treffen, nach einiger Zeit auf die Erde als Bodhisattva zurückzukehren. Es kann aber auch alle Verbindungen zur Erde lösen und dauerhaft im Jenseits bleiben. So geschah es bei Buddha. Ich dagegen kam nach kurzer Zeit wieder auf die Erde und in meinen Körper zurück. Ich war noch nicht in der Lage dauerhaft in diesem Ort des höchsten Glücks zu bleiben.

Wie gelangte Buddha ins Pariniwana? Er gelangt dort hin durch die Zweistufen-Meditation, wie sie auch von den höchsten Meistern im Hinduismus und im Christentum gelehrt wird. Zuerst aktivieren wir die Kundalini-Energie und kommen in einen Zustand des Glücks. Bei hochentwickelten Meistern mit einer starken Energie ist das ganz einfach. Sei setzen sich in den Meditationssitz und legen ihre Hände in den Schoß. Das aktiviert die Kundalini-Energie und sie sind im Frieden und im Glück. Oder sie legen sich wie Buddha auf die Seite. Mit der Hand auf der Hüfte aktivieren sie die Kundalini-Energie im Becken. Die andere Hand legen sie unter den Kopf und ziehen damit die Kundalini zum Kopf hoch. Für nicht fortgeschrittene Menschen ist die Aktivierung der Kundalini schwieriger. Sie gelingt durch vielfältige Methoden wie die Chakren-Meditation, den Gottheiten-Yoga, den Guru-Yoga oder eine Atem-Meditation.

Ist die Kundalini aktiviert, treten wir in die zweite Stufe der Meditation ein. Wir beruhigen den Geist und vertiefen dadurch die Meditation. Buddha lehrte dazu die acht Stufen der Versenkung. Zuerst kommt der Geist etwas zur Ruhe, aber die Gedanken fließen noch. In der zweiten Stufe verweilen wir im Glück. In der dritten Stufe entsteht Gleichmut. Und in der vierten Stufe überschreitet der Geist allen Schmerz und alles Glück. Er erreicht eine Phase der Erleuchtung, die durch ein Glück besonderer Art gekennzeichnet ist. Aus meiner Sicht kann man nur sagen, dass es gut ist erleuchtet zu sein. Es lohnt sich dafür alles zu tun. Aber der Zustand ist für einen Unerleuchteten nicht wirklich zu beschreiben. Man muss ihn erfahren, damit man ihn wirklich begreifen kann.

Nach diesen vier Anfangsstufen der Versenkung kommen die vier tieferen Stufen unendlicher Raum, unendliches Bewusstsein, Nichtsheit, Weder Wahrnehmung noch Nichtwahrnehmung. Die neunte Stufe ist der Erlöschungszustand, von dem Buddha in der zehnten Stufe ins Parinirwana aufstieg. Es wurde die Frage diskutiert: Was ist ein Buddha nach seinem Tod? Diese Frage kann laut Buddha nicht beantwortet werden, weil der Zustand für einen normalen Menschen nicht begreifbar. Später entwickelten sich verschiedene Theorien. Eine Theorie besagt, dass mit dem Tod des Buddha alles vorbei ist und er endgültig erlöscht. Eine andere Theorie besagt, dass das Bewusstsein eines Buddhas ewig existiert.

Aus meiner Sicht haben beide Ansichten recht. Jedenfalls ist der Buddhismus keine säkulare Lehre, sondern ein spiritueller Weg mit einem höchsten Ziel. Und der Buddhismus zeigt viele Wege auf, wie man dieses Ziel erreichen kann. Der Weg geht grundsätzlich über viele Leben und endet im höchsten Glück. Insofern ist der Buddhismus ein Weg der Hoffnung, des Glücks und des Optimismus. Man überwindet das Leiden am Leben nicht dadurch, dass man seinen Körper tötet. Sondern dadurch, dass man sein Ego tötet und dadurch in einen dauerhaften Zustand des Friedens und des inneren Glücks gelangt. Deswegen lautet ein wichtiger Ausspruch im Zen: „Stirb, bevor du stirbst!“ Löse dein Ego auf und gelange vor deinem körperlichen Tod zur Erleuchtung. Dann kommst du nach deinem Tod sicher ins Parinirwana. Ansonsten helfen uns nur spezielle Sterbetechniken oder der spirituelle Weg über viele Leben.

Foto Wikimedia

10632181096?profile=RESIZE_710x

Mehr lesen...

Buddha rettet Tiere

Als Buddha mit seinen Mönchen in Kosambi weilte, entstand Streit zwischen den Mönchen. Buddha mochte keinen Streit. Er betonte immer wieder: „Seid harmonisch, Mönche.“ Aber das Ego der Mönche war zu groß. Sie konnten nicht aufhören sich zu streiten. Da beschloss der Erhabene sich zu einem Retreat in einen abgelegenen Wald zurückzuziehen. Endlich konnte er einmal in Ruhe meditieren. Er aktivierte seine Kundalini-Energie und trat in einen Zustand höchster Glückseligkeit ein. Er vergaß Raum und Zeit. Aber nach einiger Zeit zog sich die Kundalini-Schlange wieder in die Erde zurück.

Buddha spürte Hunger und Durst. In dem Wald lebten auch ein Affe und ein Elefant. Da Buddha energetisch mit allen Wesen verbunden war, konnten sie den Hunger und den Durst Buddhas in sich spüren. Der Affe kletterte auf einen hohen Baum und brach dort aus einem Bienenstock eine Honigwabe für Buddha ab. Es machte ihm nichts aus, dass er dabei von einigen Bienen gestochen wurde. Diesen Schmerz nahm er gerne in Kauf um Buddha eine Freude zu machen. Der Affe verneigte sich vor Buddha und überreichte ihm die köstliche Honigwabe.

So konnte Buddha seinen Hunger stillen. Jetzt hatte er nur noch Durst. Der Elefant stapfte zu einem nahe gelegenen Fluss und saugte mit seinem Rüssel viel Wasser ein. Dann ging er zu Buddha und füllte damit Buddhas Wasserkrug. Buddha trank das Wasser und segnete seine beiden neuen Freunde.

Der Affe und der Elefant blieben in der Folgezeit zu Buddhas Füßen sitzen und dienten ihm. Sie bewachten seine Meditation und ernährten ihn. Aus Dank übertrug Buddha ihnen etwas Erleuchtungsenergie. Damit bewies er, dass auch Tiere zur Erleuchtung kommen können. Der Elefant wurde zum Elefantengott Ganesha und der Affe zum Affengott Hanuman.

Ganesha gilt als eine Verkörperung des mittleren spirituellen Weg. In der einen Hand hält er einen Dreizack als Symbol der Selbstdisziplin und in der anderen Hand eine Schale mit süßem Reis. Man darf sich auf dem spirituellen Weg auch mal etwas Schönes gönnen und das Leben genießen. Ganesha gilt auch als der Überwinder aller Hindernisse. Mit seinen Eigenschaften Weisheit, Kraft, Liebe und Freude überwindet er alle Schwierigkeiten auf seinem Weg.

Der Affengott Hanuman verkörpert den Weg der Liebe. Er besitzt große übersinnliche Fähigkeiten (Siddhis). Er kann sich in alle Formen verwandeln und hat große energetische Kraft. Mit ihm können wir alle Dämonen unseres Geistes besiegen. Wir müssen uns nur mit ihm verbinden, seine Kraft in uns spüren und dann konsequent unseren spirituellen Weg gehen. Wenn wir Buddha, Ganesha und Hanuman zu unseren Freunden haben, dann ist uns der Sieg auf dem spirituellen Weg gewiss.

Mehr lesen...

Wunder im Yoga und Buddhismus

Wunder im Yoga und Buddhismus

Wunder gehören im Buddhismus und im indischen Yoga zum spirituellen Weg dazu. Sie passen nicht in die heutige materialistisch denkende Zeit. Wissenschaftlich sind sie umstritten. Aber wenn man auf dem spirituellen Weg fortschreitet, kommt man in Kontakt damit. Man erfährt sie durch andere Menschen und bei sich selbst. Allerdings wird geraten nicht darüber zu reden, um das Ego nicht zu stärken. Deshalb gibt es so wenige Informationen darüber. Ich beschränke mich hier darum auf grundlegende Informationen.

Im Mahayana Buddhismus darf man übersinnliche Fähigkeiten (Siddhis) verwenden, um anderen Menschen zu helfen. Große Wunder sind die Bewusstseinsübertragung beim Tod, die durch viele tibetische Meister demonstriert wurde. Sie ist die Grundlage des Amitabha Buddhismus. Im tibetischen Buddhismus wird von Reinen Ländern gesprochen, zu denen man durch Bewusstseinsübertragung beim Tod gelangen kann. Dafür gibt es im Buddhismus und im Hinduismus spezielle Mantren. Und letztlich ist die Kundalini-Erweckung und die Übertragung von Erleuchtungsenergie auch ein großes Wunder, jedenfalls für die, die es erlebt haben. Und dafür gibt es viele Zeugen.

Mein Meister Sai Baba erklärte, dass man Atheisten nur durch Wunder überzeugen kann. Genauso sah es Buddha. Er hat Wunder nur ausnahmsweise und vorwiegend am Anfang seiner Lehrtätigkeit praktiziert. Bekannt ist das Treffen mit sechs Meistern anderer spiritueller Richtungen. Unter dem Vorsitz des Königs Pasenadi fand in Savatthi ein spiritueller Wettstreit statt, bei dem Buddha bestimmte Siddhis zeigte. Zuerst ließ er Energie in der Erscheinung von Feuer und Wasser aus seinem Körper fließen und zu einer riesigen Aura formen. Dieses wird das Doppelwunder genannt. Anschließend folgte das Mangobaum-Wunder. In der Baumkrone eines Mangobaumes erschaffte Buddha für alle sichtbar vier Erscheinungen seiner Person. Die Menschen sahen ihn in liegender, sitzender, stehender und gehender Haltung. Und danach toppte er dieses Wunder noch damit, dass er den Teilnehmern in einer Vision die verschiedenen Dimensionen des Kosmos von der tiefsten Hölle bis zum höchsten Himmel zeigte.

Buddha demonstrierte im Laufe der Zeit noch einige andere Wunder. Dem reichen Kaufmann Anathapindika zeigte er seine Fähigkeit Gedanken zu lesen. Er sagte ihm einen Namen, den außer dem Kaufmann niemand kannte. Bei der Laienanhängerin Suppiya heilte er eine Wunde, die sich dann spontan verschloß. Er erschien geistig zwei verfeindeten Königen, um sie von einem Krieg abzuhalten. Der schönen Gemahlin Khema von König Bimbisara zeigte er in einer Zukunftsvision die Vergänglichkeit ihres Körpers. Daraufhin wurde sie eine Anhängerin des Buddhismus.

Die Mutter aller Wunder ist das Energiegespür. Daraus folgt alles Weitere. Wenn man die Energie spüren kann, kann man sie lenken und damit Wunder tun. Spirituelle Energie kann man als Licht, als Lufthauch oder als eine Art Magnetfeld im und um den Körper bezeichnen. Sie ist in allen Kulturen der Welt bekannt. Im Hinduismus nennt man sie Prana, in China Chi und im Christentum Licht oder Heiliger Geist. Auf den Gemälden Heiliger wird sie als Aura dargestellt. Das Energiegespür ist die Basis des indischen Yoga und des tibetischen Buddhismus. Durch das Energiegespür wird Yoga von einer Körperübung zu einem spirituellen Weg. Im tibetischen Buddhismus ist es die Voraussetzung, um die höheren spirituellen Übungen praktizieren zu können. Nur so kann man die Chakren und die Energiekanäle im Körper öffnen.

Bei mir entstand das Energiegespür vor 36 Jahren am Anfang meines spirituellen Weges, nachdem ich ein halbes Jahr jeden Tag eine halbe Stunde bestimmte Yogaübungen gemacht hatte. Dadurch veränderte sich meine Weltsicht völlig. Vorher nahm ich meine Mitmenschen und mich nur als eine Art Materie wahr. Ich dachte rein materialistisch. Plötzlich konnte ich die Gefühle und das Energiefeld der Menschen spüren. Ich konnte meine Yogagruppen durch das Energiegespür zur tiefen Entspannung, zur Heilung und ins Glück führen. Ich spürte das Energiefeld der Gruppe und der einzelnen Teilnehmer. Ich praktizierte Yoga im Dunkeln, weil ich genau spürte, wie die Menschen die Yogaübungen machen mussten, damit ein Heilungseffekt entstehen konnte. Ich brauchte die Menschen nicht zu sehen.

Energiegespür ist auf dem spirituellen Weg nichts Besonderes. Viele Menschen besitzen es. Viele Menschen praktizieren Reiki oder andere Formen der Energiearbeit. Der tibetische Heilyoga Lu Gong ist eine spezielle Form der Energiearbeit. Ebenso Tai Chi, die Meditation auf die Chakren und die Erweckung der Kundalini-Energie im Hatha-Yoga. Auch der Dalai Lama arbeitet mit Energien. Er übertrug mir spürbar Energien, um mein Herzchakra und mein Scheitelchakra zu aktivieren. Das sind die wichtigsten Chakren auf dem Erleuchtungsweg.

Meine erleuchteten Meister verfügen grundsätzlich über die drei große spirituellen Fähigkeiten Allgegenwart, Allwissenheit und Allmacht. Sie sind durch ihr höheres Bewusstsein an allen Orten anwesend. Sie können alle ihre Schüler an allen Orten sehen und ihnen helfen. Sie können ihnen Energien übertragen, in Träumen erscheinen und in schwierigen Situationen helfen. Das wird besonders beim Sterben wichtig. Der Anhänger eines erleuchteten Meisters ist nie verloren. Es mag Probleme auf seinem Weg geben, aber letztlich wird er immer ins Licht geführt. Es ist nur erforderlich, dass der Schüler den Namen seines Meisters denkt und sich immer mit ihm verbindet. Darauf beruht zum Beispiel auch der Amitabha Buddhismus. Und man kann sogar für andere Menschen um Hilfe bitten. Das habe ich beim Tod meiner Mutter erlebt.

Auf meinem spirituellen Weg sind viele Wunder geschehen. Ich kann meine früheren Leben sehen, wie es auch von Buddha, Sai Baba und Amma berichtet wird. Meine Meister sind mir in Träumen erschienen und haben mich auf meinem spirituellen Weg geführt. Am wichtigsten war es, dass meine Meister mir oft in Notsituationen spürbar geholfen haben. Das ist essentiell für den Weg des Kundalini-Yoga. Auch der tibetische Tantra-Yoga sollte nie ohne einen erleuchteten Meister praktiziert werden. Aber das größte Wunder ist die Tatsache, dass es die Erleuchtung gibt. Wir müssen nicht nach Siddhis streben. Nach Erleuchtung zu streben genügt. Dann tauchen im Laufe der Zeit die Siddhis von alleine auf.

https://de.wikipedia.org/wiki/Siddhi

https://en.wikipedia.org/wiki/Miracles_of_Gautama_Buddha

https://en.wikipedia.org/wiki/The_Twin_Miracle

Mehr lesen...

Devadatta war ein Schüler Buddhas. Er war ein junger und ehrgeiziger Mönch. Sein Name bedeutet „Der Begabte“ (Datta) und „Deva“ (Gott, göttlich). Er meditierte streng und erlangte dadurch besondere spirituelle (göttliche) Kräfte (Siddhis). Um welche spirituellen Fähigkeiten es sich genau handelt, ist nicht überliefert. Angeblich konnte er fliegen, das heißt, dass er mit seinem Bewusstsein seinen Körper verlassen und in höheren Dimensionen reisen konnte. Und er konnte wie ein guter Schauspieler verschiedene Identitäten annehmen. Außerdem war er sehr redegewandt.

Durch seine besonderen Fähigkeiten und seine Redegewandtheit hatte er viele Bewunderer, auch unter den Mönchen Buddhas. Insbesondere vertrat er einen strengen buddhistischen Weg. Er meinte, dass nur das strenge spirituelle Üben zum Erfolg führt. Nur durch seine strenge Askese hätte er seine Siddhis erworben. Buddha dagegen vertrat den mittleren spirituellen Weg. Er lehrte es weder zu streng noch zu schwach zu praktizieren. Buddha war genau durch diese Technik zur Erleuchtung gelangt. Aber für den jungen Devadatta war in seinem jugendlichen Ungestüm Buddha nur altersschwacher Greis.

In Devadatta erwachte ein großer Stolz auf sich und seine besonderen Fähigkeiten. Wie ein junger Löwe forderte Buddha als den alten Löwen und Anführer der Horde heraus. Er wollte die Leitung der buddhistischen Gemeinschaft an sich reißen. Aber Buddha nannte ihn einen Narren. Er erkannte, dass Devadatta ein Opfer seines spirituellen Stolzes geworden war. Buddha schloss ihn zwar nicht aus der buddhistischen Gemeinschaft aus, aber er verbot Devadatta im Namen des Buddhismus öffentlich aufzutreten.

Devadatta gab nicht auf. Er machte drei Versuche Buddha zu besiegen. Er engagierte einen Mörder, der Buddha töten sollte. Aber in der Gegenwart Buddha löste sich alle Bosheit des Mörders auf. Er konnte sein Messer nicht gegen Buddha erheben. Vielmehr wurde er spontan zu einem Anhänger Buddhas. Als zweites versuchte es Devadatta mit einem Felsbrocken. Als Buddha am Fuße eines Berges meditierte, ließ Devadatta von oben einen Felsbrocken auf Buddha fallen. Aber der Felsbrocken verfehlte sein Ziel und verletzte Buddha nur leicht.

Jetzt setzte Devadatta zu seiner letzten ruchlosen Tat an. Als sich Buddha auf einem Almosengang in Rajagriha befand, hetzte er einen bösartigen Kriegselefanten auf Buddha. Doch Buddha besänftigte den Elefanten, der sich daraufhin friedlich zu seinen Füßen kniete.

Devadatta merkte, dass er Buddha nichts anhaben konnte. Daraufhin verließ er mit einer großen Schar von Anhänger die buddhistische Gemeinde und gründete seine eigene spirituelle Gemeinschaft, die vermutlich noch tausend Jahre bestand, bis sie vom Strom der Zeit verschlungen wurde. Devadatta kam nach seinem Tod wegen seiner Untaten in die tiefste Hölle (die Avici-Hölle), wo er immer noch seine Taten bereut, bis er eines Tages wieder auf die Erde zurückkehren darf.

Foto Wikimedia 

10626057860?profile=RESIZE_400x

Mehr lesen...