Devadatta war ein Schüler Buddhas. Er war ein junger und ehrgeiziger Mönch. Sein Name bedeutet „Der Begabte“ (Datta) und „Deva“ (Gott, göttlich). Er meditierte streng und erlangte dadurch besondere spirituelle (göttliche) Kräfte (Siddhis). Um welche spirituellen Fähigkeiten es sich genau handelt, ist nicht überliefert. Angeblich konnte er fliegen, das heißt, dass er mit seinem Bewusstsein seinen Körper verlassen und in höheren Dimensionen reisen konnte. Und er konnte wie ein guter Schauspieler verschiedene Identitäten annehmen. Außerdem war er sehr redegewandt.

Durch seine besonderen Fähigkeiten und seine Redegewandtheit hatte er viele Bewunderer, auch unter den Mönchen Buddhas. Insbesondere vertrat er einen strengen buddhistischen Weg. Er meinte, dass nur das strenge spirituelle Üben zum Erfolg führt. Nur durch seine strenge Askese hätte er seine Siddhis erworben. Buddha dagegen vertrat den mittleren spirituellen Weg. Er lehrte es weder zu streng noch zu schwach zu praktizieren. Buddha war genau durch diese Technik zur Erleuchtung gelangt. Aber für den jungen Devadatta war in seinem jugendlichen Ungestüm Buddha nur altersschwacher Greis.

In Devadatta erwachte ein großer Stolz auf sich und seine besonderen Fähigkeiten. Wie ein junger Löwe forderte Buddha als den alten Löwen und Anführer der Horde heraus. Er wollte die Leitung der buddhistischen Gemeinschaft an sich reißen. Aber Buddha nannte ihn einen Narren. Er erkannte, dass Devadatta ein Opfer seines spirituellen Stolzes geworden war. Buddha schloss ihn zwar nicht aus der buddhistischen Gemeinschaft aus, aber er verbot Devadatta im Namen des Buddhismus öffentlich aufzutreten.

Devadatta gab nicht auf. Er machte drei Versuche Buddha zu besiegen. Er engagierte einen Mörder, der Buddha töten sollte. Aber in der Gegenwart Buddha löste sich alle Bosheit des Mörders auf. Er konnte sein Messer nicht gegen Buddha erheben. Vielmehr wurde er spontan zu einem Anhänger Buddhas. Als zweites versuchte es Devadatta mit einem Felsbrocken. Als Buddha am Fuße eines Berges meditierte, ließ Devadatta von oben einen Felsbrocken auf Buddha fallen. Aber der Felsbrocken verfehlte sein Ziel und verletzte Buddha nur leicht.

Jetzt setzte Devadatta zu seiner letzten ruchlosen Tat an. Als sich Buddha auf einem Almosengang in Rajagriha befand, hetzte er einen bösartigen Kriegselefanten auf Buddha. Doch Buddha besänftigte den Elefanten, der sich daraufhin friedlich zu seinen Füßen kniete.

Devadatta merkte, dass er Buddha nichts anhaben konnte. Daraufhin verließ er mit einer großen Schar von Anhänger die buddhistische Gemeinde und gründete seine eigene spirituelle Gemeinschaft, die vermutlich noch tausend Jahre bestand, bis sie vom Strom der Zeit verschlungen wurde. Devadatta kam nach seinem Tod wegen seiner Untaten in die tiefste Hölle (die Avici-Hölle), wo er immer noch seine Taten bereut, bis er eines Tages wieder auf die Erde zurückkehren darf.

Foto Wikimedia 

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