Die Reine-Land-Sicht oder Wie man in seinem Leben glücklich wird

Heute ist ein schöner Tag. Ich fühle mich wie im Urlaub. Wenn ich spazieren gehe, ist die Natur lichtdurchflutet. Es entsteht fast von alleine eine Reine-Land-Sicht. Alles ist gut so wie es ist. Ich fühle mich in meinem Leben wohl. Ich habe alles, was ich zum Glücklichsein brauche. Eine Freundin, ein schönes Haus in der Natur, genug Geld zum Leben, Gesundheit, eine Lebensaufgabe (ein Hobby) und meinen spirituellen Weg.

Der erste Schritt im Reinen Land Buddhismus ist es positiv zu denken. Wir sehen das Schöne in unserem Leben. Wir sind dankbar für das, was uns das Leben gegeben hat. Die Besinnung auf das äußerlich Schöne in unserem Leben macht uns innerlich glücklich. Tägliches positives Denken ist der effektivste Weg zu einem glücklichen Leben. Es macht den Geist glücklich und den Körper gesund. Wer negativ denkt, wird neunmal öfter krank. Er hat schlechtere Beziehungen und ist in seinem Leben weniger erfolgreich. Die Glücksforschung rät uns deshalb: „Denke positiv.“

In der Spiritualität ist das konsequente positive Denken der erste Schritt zur Erleuchtung, in ein Leben im Licht (in Gott). Wir sollten negative Gedanken stoppen und positive Gedanken fördern. Was sind positive Gedanken? Buddha nennt sie hilfreiche Gedanken. Hilfreiche Gedanken sind für unsere Psyche, unsere Gesundheit und unsere Umwelt hilfreich. Hilfreiche Gedanken sind Gedanken des Friedens, der Liebe, der Wahrheit und des Glück. Hilfreiche Gedanken fühlen sich gut an. Sie bewirken Gesundheit und innere Heilung. Wir finden sie durch gründliches Nachdenken über unser Leben, durch das Lesen in spirituellen Büchern und durch den Kontakt mit positiven Menschen. Wenn wir uns mit positiven Menschen und Energien umgeben, färbt das auf uns ab. Es macht uns selbst positiv.

Natürlich gibt es nicht nur das Positive im Leben. Das Leben besteht grundsätzlich aus Freude und Leid. Obwohl um mich herum im Moment alles schön ist, gibt es gleichzeitig auch das Leid auf der Welt. Es gibt den grausamen Ukraine Krieg. Es gibt die drohende Wirtschaftskrise, die viele Menschen arm macht. Es gibt Hunger in vielen Ländern der Welt. Es gibt die wachsende Klimakatastrophe. Es gibt auch in Deutschland viele Menschen die arm, einsam und krank sind. Wir brauchen nur den Fernseher anschalten oder die Nachrichten im Internet sehen, um uns des Leidens auf der Welt bewusst zu sein. Wie gehen wir mit dem Leid auf der Welt und in unserem Leben um?

Dafür gibt es verschiedene Strategien. Wir können den Fernseher ausschalten und das Negative auf der Welt verdrängen. Wir können auch unsere persönlichen Probleme einfach verdrängen. Wir stoppen jeden Gedanken daran und lenken uns mit positiven Dingen ab. Das kann manchmal eine hilfreiche Technik sein. Viele Menschen praktizieren das. Aber wer bei Problemen nicht hinsieht, kann auch keine Lösung finden. Wer alles Negative verdrängt, bei dem wühlt es im Unterbewusstsein weiter und macht ihn krank. Wir sollten so denken, dass innere Heilung, Gesundheit, Glück und Erleuchtung entstehen.

Das ist ein schmaler Weg, der viel Weisheit und inneres Gespür erfordert. Wir dürfen nicht in der Negativität versinken. Gefühle wie Wut, Trauer und Angst sollten wir nicht verdrängen, weil uns das krank machen kann. Wir sollten sie achtsam beobachten und sich ausleben lassen, ohne daran anzuhaften. Manchmal können wir sie auch durch einen positiven Gedanken in der Tiefe auflösen. Buddha rät uns Gelassenheit, Gleichmut und inneren Frieden zu entwickeln. Das ist das Zentrum auf dem spirituellen Weg. Wir üben es die Dinge so anzunehmen wie sie sind. Wir fließen mit dem Leben. So entstehen keine inneren Verspannungen und wir bewahren unsere Gesundheit und unsere spirituelle Energie. Auch in meinem Leben gibt es immer wieder Leid. Ich integriere es in meinen spirituellen Weg.

Zu dem Zen-Meister Hakuin kam ein Frau, die ihre Welt als Paradies sehen konnte. Sie war eine Meisterin des positiven Denkens. Sie hatte die erste Stufe der Reinen-Land-Sicht erfolgreich gemeistert und war damit auf eine erste Stufe der Erleuchtung gelangt. Sie war eine Japanerin und hatte ein schönes Kleid an. Hakuin stieß sie in einen Misthaufen. Da war ihr Kleid dreckig und ihre Erleuchtung verschwunden. Hakuin sprach: „Das ist heute meine Lehre für dich. Du musst deine Reine-Land-Sicht auch dann bewahren, wenn es Leid in deinem Leben und auf der Welt gibt. Erst dann wird deine Erleuchtung dauerhaft.“

Wie kann man auch in einer Leidwelt und in einem eher leidhaften Leben seine Erleuchtung bewahren? Das geschieht durch den spirituellen Weg. Durch den spirituellen Weg entsteht inneres Glück, und das erhebt einen über Freude und Leid des Lebens. Man kann es auch so ausdrücken, dass sich durch die spirituellen Übungen (Yoga, Meditation, positives Denken) spirituelle Energie entwickelt. Und diese Energie hat die Eigenschaften innerer Frieden, Gleichmut, Glück, Klarheit, Kraft und Liebe. Sie aktiviert die Chakren und befähigt uns positiv mit dem Leben zu fließen. Ich habe mich bei Leid immer wieder durch lange Spaziergänge, lange Meditationen und positives Denken gerettet. Und falls ich mich nicht retten konnte, haben mich meine Meister und das Leben gerettet. Irgendwie habe ich immer wieder das Leid überwunden und konnte in eine positive Sicht des Lebens gelangen.

Die Reine-Land-Sicht ist das Zentrum des Amitabha-Buddhismus. Aus traditioneller Sicht betet man zu Buddha Amitabha und der führt einen nach dem Tod ins Reine Land. In einer modernen Sicht visualisiert man sich selbst als Buddha Amitabha und seine Welt als Reines Land. Man überlässt sich dem Willen des Lebens (Buddha Amitabhas) und findet so inneren Frieden. Man vertraut auf Buddha Amitabha und hat so immer eine positive Perspektive in seinem Leben. Man denkt das Mantra „Om Amitabha“ (Namu Amida Butsu) und bringt sich mit der Kraft des Mantras immer wieder in ein Leben im Licht. Zum Amitabha-Buddhismus gehört auch der Weg der Liebe. Durch den Weg der Liebe (Bodhisattva-Buddhismus) erwirbt man gutes Karma und es geht einem von Leben zu Leben besser. Man kann es auch so sehen, dass man durch den Weg der Liebe immer mehr sein Herz öffnet und dadurch immer glücklicher wird. Das Üben der Reine-Land-Sicht ist letztlich ein Weg zur Erleuchtung und der Liebe.

Wikipedia: „Ein reines Land ist das himmlische Reich eines Buddha oder Bodhisattva im Mahayana-Buddhismus. Reines Land (auch Buddhafeld) ist vor allem im Amitabha-Buddhismus (auch: Reines-Land-Buddhismus) die Vorstellung eines Daseinsbereiches, in dem alle Bedingungen zur spirituellen Praxis für die Erlangung der Buddhaschaft als günstig angesehen werden und große spirituelle Verdienste angehäuft werden können.“

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