Eine Zukunftsvision. Wie erhalte ich ein gutes Karma?

Einige Jahre nach Buddha lebte in einem kleinen indischen Königreich ein reicher Maharadscha. Der Maharadscha und seine Maharani hatten einen sehr klugen Sohn, den Prinzen Vajriputra. Vajriputra wuchs in großen Luxus auf, aber er interessierte sich nur für den Buddhismus. Er las alle buddhistischen Schriften und kam zu dem Schluss, dass der tiefere Sinn des Lebens in der Erleuchtung liegt. Aller äußere Reichtum führt nicht wirklich zu innerem Frieden, Zufriedenheit und Glück. Also machte er sich als junger Prinz auf die Suche nach einem erleuchteten Meister.

Im Nachbarkönigreich traf er den Arhat (erleuchteten Heiligen) Katyayana. Der alte Meister nahm den jungen Prinzen gerne als Schüler an. Er weihte ihn zum Mönch und zog mit ihm als Bettelmönch durch das Land. Nachdem sie fünf Jahre zusammen gelebt, gelernt, meditiert und gelacht hatten, kamen sie in die Hauptstadt des Landes. Der junge Mönch wanderte auf einem Bettelgang alleine durch die engen Gassen der Stadt, als er eine schöne junge Frau traf. Er sah sie und war verliebt. Es traf ihn wie ein Blitz. Auch die junge Frau fand Wohlgefallen an dem edlen Mönch. Doch leider war sie die Tochter des Herrschers dieses Landes. Und der Herrscher wollte keinen Bettelmönch zum Schwiegersohn.

Traurig ging der Prinz zu seinem alten Meister zurück. Er erklärte seinem Meister, dass er sein Leben als Mönch aufgeben und die schöne Prinzessin heiraten wolle. Der Meister riet ihm noch eine Nacht abzuwarten und seinen Entschluss zu überdenken. In der Nacht schenkte ihm der Meister zwei Träume. Im ersten Traum sah der Prinz sich in seinem neuen weltlichen Leben nach der Hochzeit mit der schönen Prinzessin. Er sah wie die Jahre vergingen, die Verliebtheit verschwand und er unzufrieden mit seinem weltlichen Leben wurde, weil ihm das innere Glück fehlte. In einem zweiten Traum blieb er ein Mönch und hatte nach einigen Jahren einen Erleuchtungsdurchbruch. Er war zu einem Sotapanna geworden und wuchs Leben für Leben weiter in seinem inneren Glück.

Als der Prinz aufwachte, dankte er dem Meister für die beiden Zukunftsvisionen. Er war jetzt in der Lage klar zu erkennen, was er vom Leben wirklich wollte. Er wollte inneren Frieden, Glück, Zufriedenheit und Erleuchtung. Also blieb er in seinem Leben als Mönch und trat tatsächlich nach zwei Jahren in den Strom der spirituellen Energie ein. Seine Chakren (Energietore) öffneten sich. Es war jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis er die dauerhafte Erleuchtung erreichen würde.

Und jetzt weicht unsere Geschichte von der traditionellen Erzählung. In der traditionellen Erzählung wurde Vajriputra ein berühmter Arhat (Erleuchteter). In meiner Geschichte fragte er nach seinem Stromeintritt seinen Meister, ob es nicht einen Weg gäbe weltliches und spirituelles Leben zu verbinden. Der Meister meinte, dass er als Bodhisattva auch ein weltliches Leben führen könnte, wenn er sich im Schwerpunkt im spirituellen Weg verankern, regelmäßig meditieren und für das Glück aller Wesen leben würde. Für einen Sotapanna ist die Zielerreichung unumkehrbar, weil die Chakren geöffnet sind und die spirituelle Energie ihn von alleine reinigt. Spätestens nach sieben Leben würde er die dauerhafte Erleuchtung erreichen. Die Erleuchtung ist nur noch eine Frage der Zeit und des spirituellen Übens.

Da der Wunsch nach einer glücklichen Beziehung in dem jungen Prinzen sehr stark war, wählte er den langsamen spirituellen Weg, auf dem man das Leben auch etwas genießen kann. Er gab sein Leben als Mönch auf und heiratete die schöne Prinzessin. Nach dem Tod seines Vater wurde er der neue Maharadscha. Er meditierte jeden Tag und nutze seine Macht, um den Menschen in seinem Land ein gutes und glückliches Leben zu ermöglichen. Er dachte immer wieder voller Dankbarkeit an seinen alten Meister, der ihm die Fähigkeit der positiven Planung seines Lebens geschenkt hatte.

Im Buddhismus wird das Karma-Gesetz gelehrt. Das Karma-Gesetz befähigt uns über unsere Zukunft selbst zu entscheiden. Wer positive Ursachen setzt, der erhält positive Ergebnisse. Wer einen bestimmten Samen pflanzt, der erhält nach einiger Zeit eine bestimmte Pflanze. Zwar hängt das Ergebnis auch etwas vom Schicksal ab. Es hängt von der Erde, der Sonne, dem Regen und den Schädlingen ab. Aber wenn man die Pflanze gut pflegt, erhält man meistens eine gute Frucht. Die wichtigste Fähigkeit ist eine klare Zukunftsvision. Man sollte es lernen in Alternativen zu denken. Man sollte verschiedene Pläne machen und sich dann für den besten entscheiden. Wer gesund lebt, regelmäßig Sport macht und sich gesund ernährt, der lebt nach wissenschaftlichen Erkenntnissen im Durchschnitt 14 Jahre länger und auch besser. Wer den spirituellen Weg geht und regelmäßig an seinem Geist arbeitet, der erhält dadurch inneren Frieden, Glück und Zufriedenheit.

Im Buddhismus glaubt man an die Reinkarnation. Buddha hatte die Fähigkeit in die Zukunft und in die Vergangenheit zu blicken. Viele Menschen fragten ihn nach ihren frühere Leben und nach dem zukünftigen Glück. Buddha erklärte dazu. Es kommt auf die Gedanken an, welches Karma ein Mensch hat. Unweise Gedanken führen zu unweisen Handlungen und zu einem schlechten Karma. Weise Gedanken führen zu weisen Handlungen und zu einem guten Karma. Daraus, wie es dir jetzt geht, kannst du deine vergangenen Taten ableiten. Wie du jetzt denkst und was du jetzt tust, bestimmt dein zukünftiges Karma. Buddha lehrte deshalb den achtfachen Pfad aus einem weisen Nachdenken, einem klaren Entschluss, einer weisen Lebensführung, aus richtigem Reden, richtigem Streben, richtigen Handeln, richtigem Denken (Achtsamkeit auf die Gedanken) und richtigem Meditieren. So entwickelt sich das Karma der Erleuchtung.

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