Ich sehe Erleuchtung als einen Stufenweg. Die Anfangsstufen dieses Weges kennt jeder. Insofern hat jeder einen Geschmack von Erleuchtung in sich. Erleuchtung bedeutet einfach innere Harmonie, inneren Frieden, inneres Wohlgefühl. Man fühlt sich eins mit sich und der Welt. Man ist zufrieden mit sich und der Welt. Am Anfang meines Weges ging es für mich nur darum, aus dem Zustand der Unzufriedenheit, der Negativität und der Depression herauszukommen. Ich wollte mich nur in meiner Welt und mit mir wohl fühlen. Dazu sind die spirituellen Techniken gut geeignet. Die meisten Menschen streben mit ihrem spirituellen Weg nach meiner Erfahrung nur diese einfache Stufen der Erleuchtung an.
Wenn man den spirituellen Weg konsequent weiter geht, dann kommt man zu tieferen Erfahrungen. Man entwickelt Energiegespür. Man stellt fest, dass man sich in der Gegenwart bestimmter Menschen wohl fühlt. Man sucht die Nähe dieser Menschen. Das ist das Geheimnis, weshalb erleuchtete Menschen auf andere Menschen anziehend sind. Sie haben eine starke Energie der Ruhe, des Frieden, der Liebe und des Glücks. Man fühlt sich magisch von ihnen angezogen. Man heilt seelisch und körperlich in ihrer Nähe. Im Yoga gibt es deshalb den Satsangweg. Man sitzt einfach ruhig in der Gegenwart und der Energie eines erleuchteten Meisters. Das genügt. Manchmal kann man Fragen stellen. Manchmal wird gesungen und gefeiert.
Ich habe viele erleuchtete Meister getroffen. Dabei habe ich sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Der erste erleuchtete Mensch, den ich traf, war Keith Sherwood. Er kam aus den USA und machte eine Satsangreise durch Deutschland. In Hamburg verlief er sich und kam zwei Stunden zu spät zu dem Treffen. Die Menschen warteten geduldig. Keith trat einige Minuten vor Schluss in den Saal, setzte sich kurz hin und entschuldigte sich. Das war alles. Die Menschen waren enttäuscht. Und genau das öffnete mich für die Energieübertragung. Auf dem Heimweg überrollten mich plötzlich starke Energien. Ich trat in eine Dimension aus Frieden, Liebe und Glück ein.
Einige Zeit später veranstaltete der taoistische Meister Mantak Chia eine ziemlich teure Ausbildungswoche in einem Hamburger Luxushotel. In China ist es üblich, dass man für Einweihungen viel Geld bezahlen muss. So wird der Meister wertgeschätzt. Wir waren ein kleiner Kreis von etwa zwanzig Leuten. Mantak Chia kam in den Raum und strahlte eine starke Energie aus. Er war von einer riesigen Aura aus Licht umgeben. Um seine Kopf sah ich eine Aura wie auf einem Jesusbild. Das war das erste Mal, dass ich eine Aura sehen konnte. Und das Wunder ging noch weiter. Um unsere Augenchakren zu öffnen übertrug er allen Teilnehmern Licht. Aus seinen Augen ging ein Lichtstrahl wie ein Fotoblitz in meine Augen. Danach konnte ich mit meinen Augen Energie aufnehmen und überall hin spüren, wenn ich etwas anblickte. Ich konnte mich allein durch Fotos mit der Energie von Menschen an entfernten Orten verbinden. Wenn ein Mensch etwas schreibt, kann ich ihn energetisch spüren. Ich kann die Motivation erkennen, die hinter seinen Worten steht.
Mantak Chia zeigte uns auch bestimmte Heiltöne, mit denen wir unsere inneren Organe heilen konnten. Das ist eine wichtige chinesische Heiltechnik. Ich verwende sie immer noch bei meinen täglichen Spaziergänge. In dieser Woche lernten wir es unsere Energie auf unsere inneren Organe zu lenken, sie zu spüren und zu heilen. Insofern hat sich das viele Geld letztlich doch gelohnt. Ich war völlig begeistert von den vielen Wundern, die ich dort erlebte.
Insbesondere lehrte uns Mantak Chia die grundlegende taoistische Heilungs- und Erleuchtungstechnik, den kleine und großen Energiekreislauf. Wir mussten uns alle zur Geheimhaltung verpflichten. Eine ähnliche Technik lernte ich später durch eine Freundin bei einem indischen Meister kennen. Auch hier bestand die Pflicht zur Geheimhaltung. Auch die indischen Yogis haben viele geheime Erleuchtungstechniken entwickelt, die sie nur an auserwählte Schüler weitergegeben haben. So war es übrigens auch bei den Juden und in vielen anderen Religionen. Heutzutage kann man das Meiste aber in Büchern nachlesen. Ich habe aus den vielen Geheimtechniken später die spezielle Technik des Lichtkreisens entwickelt, die ich dann in meinen Gruppen gelehrt habe.
1992 machte ich meine vierwöchige Yogalehrer-Ausbildung bei Swami Vishnudevanda in Kanada. Swami Vishnudevanda war zu diesem Zeitpunkt bereits alt und krank. Ich war sehr enttäuscht. Wir trafen ihn nur einmal persönlich. Allerdings lag über dem gesamten Ashram ein starkes Energiefeld. An bestimmten Punkten war es besonders stark. Wenn ich mich dort hinsetzte, fiel ich sofort in eine tiefe Meditation. Einige von den etwa hundert Yogaschülern hatten bereits Erleuchtungserfahrungen gemacht. Es war erstaunlich, dass wir uns auf einer tieferen Ebene spüren und sofort erkennen konnten.
Auch die meisten erleuchteten Meister konnte ich deutlich energetisch spüren. Bei ShantiMayi kam ich alleine durch ihre persönliche Anwesenheit in einen tiefen Reinigungsprozess. Zuerst lösten sich in einer tiefen Trauer viele innere Verletzungen. Dann entstand innerer Frieden. Ich verließ den Satsang mit einem Gefühl tiefen Glücks. Ähnliches erlebte ich auch bei Samarpan. Meine frühere Freundin Martina war eine Anhängerin von Samarpan, so dass wir ihn immer besuchten, wenn er in Hamburg Satsang gab. Bei Pyar Troll spürte ich dagegen auf ihrem Satsang keine besondere Erleuchtungsenergie. Allerdings trat ich danach für sechs Wochen in heftige Reinigungsprozesse ein. Ich glaube, dass sie die Fähigkeit besitzt ihre Erleuchtungsenergie zu verstecken. Diese Technik lernte ich auch bei meiner Yogalehrer-Ausbildung in Kanada. Sie hat den Vorteil, dass man dann nicht von den weltlichen Energien der Menschen so stark berührt wird. Die schöne Amerikanerin Gangaji hat diese Technik nicht praktiziert oder kannte sie nicht. Nach ihrem Satsang musste sie sich von den Energien der Teilnehmer erholen. Sie zog sich immer schnell zurück. Auch Samarpan berichtete davon, dass er nach jedem Satsang die Energien der Teilnehmer in einer tiefen Meditation in sich reinigen musste.
Mutter Meera lehrt, dass ein erleuchteter Meister in der Ruhe am besten wirken kann. Wenn er in der Ruhe verweilt, kann er eine starke Energie aufbauen und damit seinen Mitmenschen helfen. Er braucht sich danach dann nicht mehr selbst zu heilen. Mutter Meera beherrscht offensichtlich auch die Kunst jedem Menschen nur die Energie zu geben, die er gerade braucht. Die Menschen machen deshalb bei ihr sehr unterschiedliche Erfahrungen. Viele Menschen erfahren bei ihr auch gar nichts. Wer nicht bereit für den Weg der Erleuchtung oder für einen bestimmten Meister ist, der nimmt keine Energie auf oder fühlt sich sogar abgestoßen. Ich konnte die Bücher meiner Meister immer nur dann lesen, wenn es für mich gerade der richtige Zeitpunkt war. Das ist der geheime Schutz der Erleuchtungsenergie. Wer nicht bereit dafür ist, interessiert sich nicht dafür. Er empfindet Widerwillen gegen die Bücher und die Lehren.
Ich glaube, dass die großen erleuchteten Meister auch durch ihre Schüler wirken können. Ich war vor vielen Jahren auf einem Mantra-Konzert bei Krishna Das. Sein Meister war Neem Karoli Baba, der bereits seit vielen Jahren tot ist. Krishna Das sieht sich als unerleuchteten Menschen. Er verehrt mit seinen Liedern einfach nur seinen Meister. Aber bei seinem Konzert trat ich in eine starke Erleuchtungsenergie ein. Mein Körper formte automatisch verschiedene Yogastellungen und ich verweilte in Glückseligkeit. Auch als ich Bücher von Sai Baba gelesen haben, die durch seine Schüler geschrieben wurden, kam die Energie durch die Bücher zu mir.
Gestern bezweifelt eine kritische Frau, ob ich überhaupt Erleuchtungserfahrungen gemacht habe. Dazu kann ich nur sagen, dass ich das so empfinde. Ich habe meine Erfahrungen auch mit den Berichten von Buddha, Krishna (Bhagavad Gita) und anderen erleuchteten Meistern verglichen. Aber letztlich ist das meine persönliche Wahrheit, die keiner teilen muss. Nicht jeder wird sich von meiner Energie angezogen fühlen und viele Menschen fühlen sich regelrecht abgestoßen. Und das ist gut so. Die Menschen, die meine Energie brauchen, werden mich finden.
Die Frau meinte auch, dass man bei einer wirklichen Erleuchtung die Dualität überschreite und gar kein Bedürfnis mehr zu lehren hat. Und tatsächlich kann ich, wenn ich mich in einer höheren Lichtebene befinde, nichts mehr schreiben. Und mich würde auch keiner verstehen, weil ich aus einer egolosen Dimension spreche. Deshalb sehe ich es als großen Vorteil an, dass ich tiefe Erleuchtungserfahrungen gemacht habe und danach wieder aus der Erleuchtung herausgefallen bin. Nur dadurch konnte ich meine vielen Bücher schreiben. Mein erstes Buch hatte ich noch aus der Erleuchtung heraus geschrieben. Die Menschen in meinen Gruppen konnten damit nichts anfangen. Ich habe es später aus unerleuchteter Sicht überarbeitet. Und plötzlich wurde es ein Bestseller.
Kommentare
Immer wieder neu berührend deine Berichte zu lesen.
Ich empfinde sie als berührend und authentisch. Danke dafür