Wie gewinnt man innere Kraft und Selbstdisziplin?

Selbstdisziplin ist das Zentrum des spirituellen Weges. Nur durch Selbstdisziplin kann man erfolgreich den spirituellen Weg gehen. Nur mit Selbstdisziplin kann man regelmäßig seine spirituellen Übungen machen und ins Licht durch brechen. Nur mit Selbstdisziplin kann man seine Erleuchtung bewahren. Nur mit Selbstdisziplin kann man dauerhaft achtsam auf seine Gedanken sein und seinen Geist auf das spirituelle Ziel ausrichten. Nur mit Selbstdisziplin kann man in einer unweisen Gesellschaft seine körperliche Gesundheit, sein inneres Glück und seine umfassende Liebe bewahren. Ohne Selbstdisziplin wird man immer ein Opfer der negativen weltlichen Energien, des Egos und seiner stärkeren Mitmenschen.

Im Christentum stehen vor dem Tor zum Paradies die vier Cherubim (Paradieswächter) Löwe, Adler, Stier und Engel. Sie verkörpern die vier Eigenschaften, die man zum Eintritt in das Paradies, in das Paradiesbewusstsein, in ein Leben im Licht (in Gott) braucht. Der Löwe steht für Kraft und Selbstdisziplin, der Adler für Weisheit und Klarheit, der Stier für Egoopferung und inneren Frieden, und der Engel für die umfassende Liebe. Dieses System der Elemente gibt es in vielen Religionen. In der westlichen Mystik (Tarot) gibt es dafür die Stäbe (Kraft), die Schwerter (Gedankenarbeit, Egoauflösung), die Kelche (Weisheit, innere Stimme) und die Münzen (innerer Reichtum, als Gebender leben). Im tibetischen Buddhismus und im Hinduismus gibt es den Gottheiten-Yoga. Für jede Eigenschaft steht eine bestimmte Gottheit (ein spirituelles Vorbild). Beten wir dieses Vorbild an (verbinden wir uns geistig damit) oder identifizieren wir uns mit der jeweiligen Gottheit, wachsen wir in ihre Eigenschaft. Für die Kraft gibt es Shiva und im tibetischen Buddhismus die zornigen Gottheiten und auch friedliche Vorbilder wie die Vajrayogini. Für die Liebe gibt es die Göttinnen Lakshmi und Tara (ebenso den Bodhisattva Chenrezig). Für die Egoopferung steht Kali und der Todesgott Yama (Yamantaka). Für die Weisheit gibt es den Gott Brahma (mit dem Buch) und den Bodhisattva Manjushri.

Wie gewinnen wir innere Kraft, wenn wir keine innere Kraft haben? Ich bin ein Mickerling und war auch in meinen früheren Leben meistens ein Mickerling. Meine Mitmenschen haben mich immer verachtet, ausgelacht, gemobbt und energetisch ausgesaugt. Es war für mich dringend notwendig innere Kraft aufzubauen und Selbstdisziplin zu gewinnen. Deshalb habe ich mich oft als Krieger inkarniert, gerade weil ich so schwach und ängstlich war. Und natürlich wurde ich dann oft von meinen Feinden getötet. Aber im Laufe meiner Leben wurde ich schlauer und gewann an Weisheit. Ich fand meinen Weg innere Kraft aufzubauen.

Der erste Schritt ist es Klarheit zu gewinnen. Kleine und schwache Menschen siegen durch Klarheit und Ausdauer. Ich war deshalb in meinem ganzen Leben sehr klar. Ich habe gründlich die Situationen beobachtet und immer gründlich nachgedacht. Dadurch habe ich meinen klaren Weg des Lebens gefunden. Ich wusste immer, worauf es im Leben ankommt. Obwohl sich meine Weisheit entwickelt hat. Zu erst dachte ich, dass es im Leben auf äußeren Erfolg, auf genug Geld und schöne Frauen ankommt. Dann dachte ich, dass es auf das innere Glück und die Erleuchtung ankommt. Und jetzt lebe ich eher spontan und intuitiv aus meinem inneren Gespür heraus.

Ich erhalte meine Kraft aus meinem täglichen Sport und aus meinem spirituellen Tagesplan. Als Sport gehe ich dreimal täglich 20 Minuten im Wald und mache dabei Atemübungen. Früher habe ich Yoga und davor Karate praktiziert. Der Kampfsport hat mir in meiner depressiven Zeit viel Kraft gegeben. Davor habe ich Judo gemacht, das war etwas sanfter. Finde also einen Sportweg für dich. Spüre was dir Kraft gibt und was dir auch etwas Spaß bringt. Der äußere Sport gibt dir letztlich die Kraft deine inneren negativen Gedanken und damit deine Depressionen zu besiegen. Wandern ist auch ein guter Weg der Kraft. Dafür gibt es in der Spiritualität das Pilgern. Ich wohne ja am Jakobsweg. Hier ziehen öfter christliche Pilger vorbei.

Mein spiritueller Tagesplan sieht so aus, dass ich den Tag in kleine spirituelle Einheiten eingeteilt habe, an die ich mich konsequent halte. Diese Einheiten bestehen aus Lesen, Liegen (Meditieren, Entspannen), Gehen (Sport), Gutes tun (etwas für andere tun) und Genießen (etwa Schönes tun, was mir Freude bringt). Meistens mache ich am Tag zwei bis drei Runden. Ich spüre genau was ich wann, wie und wie lange machen muss. Ich überfordere mich nicht und unterfordere mich nicht. Der Tagesplan ist letztlich der Haupthalt in meinem Leben. Damit stehe ich alle schwierigen Phasen durch. Ich achte darauf, dass ich immer im inneren Gleichgewicht lebe. Das rate ich auch dir. Bewahre deine innere Kraft und Selbstdisziplin. Aber genieße auch ausreichend das Leben und habe Freude an deinem Weg.

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