Die wichtigsten Techniken der Erleuchtung

Es gibt viele Techniken um zur Erleuchtung zu gelangen. Im Buddhismus gibt es das Buch von den 84 Meistern der Mahamudra (des Einheitsbewusstseins). Dort werden viele Techniken genannt, die in der tantrischen Epoche des Buddhismus und Hinduismus entwickelt wurden. Die Religionen der Welt sind aus meiner Sicht verschiedene Wege zur Erleuchtung. Der indische Yogi Ramakrishna hat viele Religionen (Hinduismus, Christentum und Islam) ausprobiert und herausgefunden, dass sie alle zur Erleuchtung führen können. Der tibetische Buddhismus ist eine Sammlung der verschiedensten Techniken. In der Hatha-Yoga-Pradipika werden ebenfalls viele Techniken beschrieben.

Ich habe im Laufe meines spirituellen Weges viele Techniken ausprobiert. Und manches hat zufällig funktioniert, auch wenn ich damit meistens nicht wirklich eine Erleuchtung beabsichtigt habe. Erleuchtung kann man letztlich nicht erzwingen. Sie kommt zu ihrer Zeit. Aber man kann den Weg ebnen. Das geschieht vor allem durch die regelmäßige Meditation, die Verbindung mit einem erleuchteten Vorbild und durch die konsequente Gedankenarbeit.

Grundlegend kann man sagen, dass der Körper und der Geist von inneren Verspannungen gereinigt werden müssen. Durch Ängste und Stress setzen sich im Menschen Verspannungsstrukturen fest. Sie blockieren die natürliche Glücksenergie und letztlich auch die Erleuchtung. Jeder Mensch besitzt eine Buddha-Natur. Sie muss nur freigelegt werden. Das kann dadurch geschehen, dass man sich einfach nur dieser Buddha-Natur bewusst wird. Der Glauben an die eigene Erleuchtung kann zur Erleuchtung führen. Oder zu einem großen Ego. Davor muss man sich hüten. Deshalb ist es wichtig Grundsätze wie Demut, Bescheidenheit, Einfachheit, Natürlichkeit und Authentizität zu üben. Auch umfassende Liebe und Mitgefühl können ein Weg sein, dass Ego zu überwinden.

Seine Meinung für die einzig Richtige zu halten, ist ein Zeichen für ein großes Ego. Streit und aggressive Debatten in den Religionen sind ein Zeichen für Unerleuchtetheit und ein großes Ego. Dogmatismus ist ein Zeichen für ein großes Ego. Hüten wir uns auf dem spirituellen Weg vor einem großen Ego. Es ist die große Falle auf dem spirituellen Weg. Es führt in die Hölle und nicht in den Himmel. Symbolisch steht dafür der Teufel. Wir sind vom Teufel besessen, wenn wir ein großes Ego haben. Und leider gibt es viele große und kleine Teufel auf der Welt. Es wird Zeit das Wissen von der Erleuchtung und dem Weg der Liebe zu verbreiten. Es wird Zeit eine Welt der Liebe, des Friedens und der Erleuchtung aufzubauen.

Der Weg der inneren Reinigung erfolgt grundsätzlich über Körperübungen, Geistesübungen, Vorbild-Yoga und den Weg der umfassenden Liebe. Wir müssen Eigenschaften wie Liebe, Frieden, Glück, Weisheit und Selbstdisziplin üben. Wir sollten uns an einem erleuchteten Vorbild orientieren. Die Identifizierung mit einem erleuchteten Vorbild kann die eigene Buddha-Natur erwecken. Ich habe mich einmal vor dem Einschlafen so auf Buddha als Vorbild konzentriert, dass ich am nächsten Tag als Buddha aufgewacht bin. Der Vorbild-Yoga (Traum-Yoga) hat meine eigene Buddha-Natur aufweckt.

Grundsätzlich sollen wir Übungen für den Körper und den Geist praktizieren. Wenn wir die Verspannungen im Körper und im Geist lösen, dann beginnt oft die innere Energie zu fließen. Im tibetischen Buddhismus gibt es deshalb die vorbereitenden Übungen (Ngöndro) aus Nachdenken (Besinnen auf die Kostbarkeit des spirituellen Weges), Körperübungen (Niederwerfungen), Vajrasattva-Meditation (Vorbild-Yoga), Mandala-Opferung (Übung des Gebens) und des Guru-Yoga (Verbindung mit der Erleuchtungsenergie des Gurus). Im indischen Yoga (Hinduismus) gibt es den integralen Yoga (Swami Sivananda, Anandamayi Ma, Sri Aurobindo) aus der Verbindung von Körperübungen (Hatha-Yoga, Meditation), Geistesübungen (Jnana-Yoga/Nachdenken, Selbstbesinnung), Vorbild-Yoga (Gottheiten-Yoga, Kundalini-Yoga) und umfassender Liebe (Karma-Yoga). Durch jede dieser Übungen kann man zur Erleuchtung gelangen. Am besten macht man sie alle zusammen.

Ich habe 18 Jahre intensiv Hatha-Yoga praktiziert. Durch bestimmte Übungen in einer bestimmten Reihenfolge konnte ich meine Erleuchtungsenergie erwecken und meine Yogagruppen immer wieder ins Licht führen. Ich habe zweimal eine Yogalehrer-Ausbildung durchgeführt, bei denen alle Teilnehmer zum Schluss immer glückselig dasaßen. Ich selbst habe meine spirituelle Energie durch ganz einfache Runen-Yoga-Techniken erweckt. Daraus habe ich später die Schüttelmeditation entwickelt, die auch Osho in ähnlicher Form praktiziert hat. Westliche Menschen brauchen oft dynamische Übungen, um ihre starken Verspannungsstrukturen aufzulösen. Dazu sind auch bioenergetische Übungen (Körpertherapie) sehr hilfreich. Ich habe sie teilweise in meine Yogareihen integriert.

Spannend war es, als ich einmal gründlich über den spirituellen Weg nachgedacht habe. Es gibt den großen Streit, ob man zielstrebig üben oder sich auf das erleuchtete Sein konzentrieren sollte. Was bringt einen zur Erleuchtung, Zielstrebigkeit oder Nichtstun (Verweilen in der Ruhe, anhaftungsloses Sein)? Darüber gehen die Meinungen der erleuchteten Meister auseinander. Im Hatha-Yoga bevorzugt man eher das zielstrebige Üben und in der Satsang-Bewegung das erleuchtete Sein in der Gegenwart eines erleuchteten Meisters.

Ich habe an einem Tag so intensiv über die Frage nachgedacht, dass es nachts im Traum von alleine in mir weitergedacht hat. Mein Unterbewusstsein fand die Lösung und ich wachte erleuchtet auf. Das intensive Nachdenken im Schlaf hatte die Frage beantwortet. Für mich war das erleuchtete Sein der entscheidende Weg. Buddha war für mich das zentrale Vorbild und nicht Shiva. Aber letztlich brauchte ich beide Wege. Je nach meiner inneren Situation muss ich mich auf den spirituellen Weg oder das erleuchtete Sein (Verweilen in der Ruhe, im Nichtstun) konzentrieren. Meine Freundin Barbara empfindet letzteres als Faulheit. Aber für mich ist es gut im Schwerpunkt als fauler Yogi zu leben. Und mich bei zu viel Trägheit immer wieder zum zielstrebigen Üben zu motivieren. Und letztlich muss ich ja auch noch die Welt retten. Da gibt es jeden Tag viel zu tun. Man kann es so ausdrücken, dass ich im persönlich richtigen Gleichgewicht aus Tun und Nichtstun lebe. Und immer wieder genau hin spüre, was gerade der Weg in eine gute innere Energie ist.

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