Sukadev Bretzs Beiträge (5596)

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„Sexualität und Liebe“

Yoga Sutra 2. Kapitel, 38. Vers
Brahmacharya ist das Thema.

Ist Brahmacharya fest begründet, erlangt man große Lebenskraft.

Brahmacharya auf der einen Seite - Vermeidung sexuellen Fehlverhaltens. Auf der anderen Seite heißt es, Sexualität mit Liebe auszuleben. Es heißt auch, Sexualität in einem höheren Kontext zu sehen. Sexualität letztlich als Ausdruck göttlicher Schöpfungskraft. Im engeren Sinne ist Brahmacharya Enthaltsamkeit. Und Enthaltsamkeit kann helfen, Prana anzusammeln. Prana - Lebensenergie. Prana umzuwandeln in Ojas. Manche Menschen legen sogar ein lebenslanges Gelübde ab, enthaltsam zu leben - Mönche, Nonnen, Swamis, Swaminis - und wollen damit die sexuelle Energie umwandeln in Ojas, in spirituelle Energie.
Für die meisten Menschen ist das nicht notwendig. Aber es ist auch gut, mal eine Weile enthaltsam zu leben. Aber mit Ahimsa. Es ist jetzt nicht gut, wenn du jetzt sagst, „Ab heute werde ich jetzt sexuell enthaltsam sein.“ und du lebst in einer Ehe und dein Partner, deine Partnerin hat sexuelle Bedürfnisse. Du kannst aber andere Gelegenheiten ergreifen. Z.B. angenommen, du fährst für eine Woche auf ein Yoga Seminar und dein Partner, deine Partnerin geht nicht mit, dann hast du eine Woche von Enthaltsamkeit. Angenommen, dein Partner, deine Partnerin ist krank. Auch dann hast du die Gelegenheit für sexuelle Enthaltsamkeit. Vielleicht auch, wenn deine Frau schwanger ist. Oder vielleicht, wenn dein Mann eine Weile beruflich unterwegs ist. Es gibt viele Möglichkeiten, diese dann bewusst zu ergreifen. Statt sich zu ärgern oder frustriert zu werden oder vielleicht sogar untreu zu werden, kannst du sagen, „Jetzt habe ich Gelegenheit, Brahmacharya zu üben.“ Und du nimmst das bewusst an und freust dich darüber. Umso mehr Spaß kannst du nachher haben, wenn Sexualität wieder möglich ist.
Mehr Informationen über Yoga unter www.yoga-vidya.de
Übrigens, es gibt verschiedenste Yoga-Vidya-Hörsendungen und eine Übersicht über alles findest du unter www.podcast.yoga-vidya.de

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.

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„Brahmacharya in der Partnerschaft“

Yoga Sutra 2.38 Ist Brahmacharya fest begründet, erlangt man große Lebenskraft. Brahmacharya im weiteren Sinne - Vermeidung von sexuellem Fehlverhalten. Auch wenn du in einer Partnerschaft lebst, gilt es, dass das Ausleben von Sexualität bestimmten Prinzipien folgen kann. Es klingt jetzt komisch, denn natürlich ist Sexualität auch etwas Spontanes, es ist etwas Leidenschaftliches. Es gilt hier, Sexualität so zu leben, dass beide Partner daran Freude haben, dass vielleicht über Sexualität auch Verbindung und Einheit entsteht und dass über Sexualität auch eine Dankbarkeit für die Großartigkeit der Schöpfung entsteht. Alle Lebewesen stammen auf die ein oder andere Weise aus dieser sexuellen Kraft. Und jedes Mal, wenn du selbst Sex hast, bist du Teil dieses schöpferischen Prozesses. Du kannst respektvoll damit umgehen. Du kannst das als Gelegenheit nehmen, die göttliche Kraft zu spüren und dafür dankbar zu sein. So kann Sexualität, wie alles, was du tust, dir helfen, dich ans Göttliche zu erinnern. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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„Brahmacharya ist kulturell abhängig“

Yoga Sutra 2.38 Ist Brahmacharya fest begründet, erlangt man große Lebenskraft. Brahmacharya, im weiteren Sinne, Vermeidung von sexuellem Fehlverhalten, ist damit sehr kulturell abhängig. Es gibt Kulturen, wo ein Mann mehrere Frauen haben kann. Es gibt Kulturen, wo eine Frau mehrere Männer haben kann. Es gibt sogar Kulturen, wo mehrere Männer und mehrere Frauen zusammen in einer Ehegemeinschaft leben. Sicher ein komplexes Zusammenleben, aber eben gesellschaftlich akzeptiert und deshalb ist dort Brahmacharya das Einhalten dieser Gepflogenheiten. In unserer modernen freiheitlichen Gesellschaft ist eigentlich bezüglich Sexualität auch Ahimsa am wichtigsten und ich halte das für eine gute Entwicklung. Es gilt, seine Sexualität so auszuleben, dass sie mit Liebe erfüllt ist und letztlich andere nicht verletzt. Und es heißt aus gutem Grund, Vermeidung sexuellen Fehlverhaltens, dass Erwachsene mit Kindern natürlich keinen Sex haben dürfen. Die größten Leiden werden erzeugt, wenn ein Erwachsener ein Kind missbraucht. Es gilt dort ein absolutes Verbot, irgendetwas zu tun, was in diese Richtung geht. Da gilt Brahmacharya absolut. Auch Geschlechtsverkehr mit Menschen zu machen, die dies nicht wünschen, also, Vergewaltigung, gilt als absolutes Verbot. Ahimsa prägt das hier. Jenseits dieser beiden gibt es vieles, was nicht ganz so einfach ist. Und deshalb schweigen sich Patanjali und auch die Kommentatoren aus, was das wirklich heißt. Im Normalfall heißt es, in einer Ehe zu leben und dafür zu sorgen, dass Ehe mit Liebe verbunden ist und wenn man in einer Ehe lebt, treu zu sein. Aber Patanjali verabsolutiert das nicht einfach, er sagt gar nichts darüber. Dennoch, bist du verheiratet, dann gilt, eheliche Treue ist wichtig. Alles andere würde den anderen verletzen. In unserer Gesellschaft mindestens ist es so, dass die sog. freizügigen Ehen oder eine freie Partnerschaft, wie sie z.B. von den 68ern irgendwann mal propagiert war, zu ständigen Verletzen der Partner führt. Und so ist aus gutem Grund die Ehe, als Ideal auch in unserer Gesellschaft, wieder vorherrschend. Und sicherlich bei den klassischen Yogameistern war es so, dass sie gesagt haben, wer nicht Mönch oder Nonne ist, sollte langfristig in einer Ehe leben, wo man sich gegenseitig Treue gelobt und wo man sich als Ardhas, als Hälften erlebt, die gemeinsam miteinander auf dem spirituellen Weg voranschreiten. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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„Brahmacharya führt zu mehr Lebenskraft“

Yoga Sutra 2.38 Ist Brahmacharya fest begründet, erlangt man große Lebenskraft. virya - Lebenskraft, Vitalität, Stärke bekommen wir. In diesen Versen spricht Patanjali über die Yamas und er spricht insbesondere darüber, dass das Einhalten der Yamas die Gedankenkraft stärkt. Wer Ahimsa übt, wird eine Ausstrahlung bekommen, die andere friedfertig macht. Wer Satya, Wahrhaftigkeit, übt, bekommt eine starke Gedankenkraft, so dass das, woran er denkt, sich von selbst manifestiert. Wer Asteya übt - also, Nicht-Stehlen - der bekommt sogar die Dinge, an die er gar nicht denkt, denn, da er andere achtet, respektiert, teilt, was er hat, fließt alles durch ihn hindurch, was er braucht und was andere brauchen. Brahmacharya will einem Lebenskraft geben. Jetzt, was ist Brahmacharya? Im engeren Sinn wird Brahmacharya übersetzt als Enthaltsamkeit und sexuelle Mäßigung. In einem weiteren Sinne, den ich persönlich für den größten Teil der Menschen für geeigneter halte, ist Brahmacharya Vermeidung von sexuellem Fehlverhalten. Was sexuelles Fehlverhalten ist, ist wiederum sehr relativ. Darüber spreche ich dann in einer nächsten Folge. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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„Jeder bekommt das, was er braucht“

Yoga Sutra 2.37, Fortsetzung Ist Nicht-Stehlen fest begründet, kommen alle Kostbarkeiten wie von selbst. Sei der festen Überzeugung, dass du das bekommen wirst, was du brauchst. Du brauchst nichts wegzunehmen, weil du denkst, ansonsten bekommst du es nicht. Natürlich, es ist gut, seine Gedankenkraft zu entwickeln, es ist gut, auch energisch zu handeln - all das gehört zum ganzheitlichen Yoga dazu. Ich hatte zwar vor ein paar Tagen gesagt, es ist gut, keine Wünsche zu haben, denn wenn man keine Wünsche hat, bekommt man das, was man braucht, nicht das, was man wünscht. Es ist aber auch nicht falsch, sich Ziele zu setzen, selbst wenn sie scheinbar egoistisch sind, denn diese entwickeln auch Gedankenkraft. Wenn unser Denken und Handeln gebündelt ist, wird unser Geist stark. Auch wenn das zunächst mal relative Ziele sind, die vergänglich sind. Sie stärken die Gedankenkraft. Irgendwann lernst du dann, diese Gedankenkraft einzusetzen zum Wohl von anderen und für die göttliche Kraft. Aber denke daran, mache dies ohne Stehlen! Nicht-Stehlen im engeren Sinne, im juristischen Sinne - insbesondere in einem Rechtsstaat sollte man sich an Asteya halten - aber auch im ethischen Sinne. Auch Ideen von anderen nicht zu klauen. Auch nicht anderen etwas anderes wegzunehmen, was ihnen eigentlich ethisch, moralisch gehört, ohne dass es ihnen vielleicht sogar juristisch gehört. Es ist nicht immer einfach. Es ist aber eine Art von Achtung und Respekt. Wir achten das Eigentum anderer. Wir respektieren andere. Und wenn wir das tun, in all unserem Handeln, dann bekommen wir alles, was wir brauchen und letztlich fließen kostbare Eigenschaften durch uns. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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„Das Lakshmi-Prinzip“

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 37. Vers

Ist Nicht-Stehlen fest begründet, kommen alle Kostbarkeiten wie von selbst.

Positiv ausgedrückt: Wenn du das, was du hast, mit anderen teilst, dann fließt immer mehr zu dir. Dies ist auch das Lakshmi-Prinzip. Ich weiß nicht, ob du schon mal eine Statue von Lakshmi angeschaut hast oder auch ein Bild. Lakshmi ist eine Göttin, mit zwei Händen nach oben geöffnet oder auch zwei Lotus, die nach oben geöffnet sind und zwei Hände nach unten. Von oben strömt Licht in die Hände hinein und durch die beiden unteren Hände strömt Gold oder Blüten hinunter.
Wenn du bewusst, alles was du hast, mit anderen teilst, fließt immer mehr Energie in dich hinein. Dazu musst du dich natürlich auch öffnen. Wenn du nur gibst, ohne zu empfangen, dann bist du irgendwann leer. Die Natur mag keine Leerheit, deshalb kannst du dann entweder, wenn du leer bist, dich bewusst öffnen und es fließt in dich hinein oder in Depression versinken. Natürlich ist es am Klügsten, du wartest nicht, bis du leer bist, sondern du öffnest dich immer wieder. Wenn du gibst, dann stelle dir vor, dass auch etwas in dich hineinströmt. Oder öffne dich dafür, was jetzt kommt. Hab so die feste Überzeugung, wenn du viel für andere tust, dann muss auch viel in dich hineinfließen. Nicht unbedingt das, was du tatsächlich erwartest. Patanjali sagt ja deshalb, Radna, kostbare Dinge oder Edelsteine kommen zu dir. Aber jetzt natürlich nicht notwendigerweise Diamanten und Rubine, sondern es geschieht etwas Außergewöhnliches. Gib also das, was du hast, anderen. Dann sei neugierig, was geschieht, was du als nächstes bekommst, um es wieder zu geben. Wenn du Geld hast, dann gib einen Teil deines Einkommens zum Wohl anderer. Wenn du Prana, Energie hast, dann schenke es anderen. Wenn du Wissen hast, teil es mit anderen. Wenn du Yoga kennst, dann gib Yoga weiter. Vielleicht mache auch eine Yogalehrerausbildung. Oder im Kleinen, gib kleine Tipps, ohne aufdringlich zu sein. Aber kleine Tipps, die du gibst, helfen anderen, zum Yoga zu kommen oder auf die ein oder andere Weise ihr Leben positiv zu beeinflussen.

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„Was Stehlen bewirkt“

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 37. Vers Ist Nicht-Stehlen fest begründet, kommen alle Kostbarkeiten wie von selbst. Asteya – nicht stehlen. Patanjali sagt hier eine weitere Weise, wie man Gedankenkraft bekommt. Wie die Kraft der Gedanken gestärkt wird. Nämlich, indem man nicht stiehlt und indem man anderen nichts wegnimmt. Wenn man anderen Dinge wegnimmt, dann werden dabei Widerstände aufgebaut. Widerstände von anderen. Sie spüren das irgendwo. Widerstände im eigenen Inneren, denn tief vom Inneren her wissen wir, dass wir alle eins sind und wenn wir stehlen, wir gegen diese Einheit verstoßen. Damit gibt es Konflikte im Inneren. Schließlich gibt es auch negatives Karma was kommt. Jemand der ständig andere betrügt und stiehlt - dass wird irgendwann auf einen zurückkommen, meistens sogar in diesem Leben. Oft sogar relativ zügig. Es führt dazu, dass vieles immer schwieriger wird. Wer dagegen fest begründet darin ist, Asteya zu üben, also anderen nichts wegzunehmen, bekommt das, was er wirklich braucht, ganz von selbst. Es ist auch wie ein Gesetz von Vairagya, von Entsagung. Wenn wir innerlich entsagen, kommen die Dinge von selbst. Der reichste Mensch ist derjenige, der am wenigsten wünscht. Vielleicht wirst du dadurch nicht zum Milliardär, aber du bist der glücklichste Mensch auf Erden. Wenn du nicht denkst, dass du das und das wirklich brauchst – gut, ein paar Dinge braucht man. Ein Dach über dem Kopf, etwas zu Essen und eine gewisse Absicherung. Und natürlich, wenn du Familie hast, brauchst du auch etwas für deine Kinder und deine Familie. Menschen wollen aber sehr viel mehr, wünschen sehr viel mehr und tun alles Mögliche, um es zu erreichen. Oft stehlen sie sogar dafür. Nicht im wörtlichen Sinne, aber es gibt kleineres Stehlen. Z.B. auf der Steuererklärung zu lügen. Vor dem Zoll zu lügen. Z.B. Ideen als seine eigenen Ideen zu verkaufen. Und so gibt es vieles andere, was man tut, im Sinne von Steya. Wenn du etwas davon tust, dann führt das dazu, dass deine innere Kraft weniger wird. Es führt zu Unzufriedenheit. Bist du aber im Nicht-Stehlen fest begründet - das heißt, du willst niemandem etwas wegnehmen, du bist voller Wohlwollen und willst eher das, was du hast, mit andern teilen - dann kommt das zu dir, was du brauchst und du kannst dankbar sein. Und du bist immer wieder voller Staunen, wie alles was du brauchst, letztlich von selbst kommt. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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„Wahrhaftigkeit stärkt die Gedankenkraft“

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 36. Vers Das letzte Mal, dass ich darüber spreche. Mindestens in diesem Kontext. Wenn Wahrhaftigkeit fest begründet ist, erlangt man die Frucht der Handlung, ohne zu handeln. Wahrhaftigkeit stärkt die Gedankenkraft. Wenn du dauerhaft wahrhaftig bist, dann sind deine Gedanken so stark, dass sie sich in der Umwelt umsetzen. Dennoch, es gibt Grenzen von Wahrhaftigkeit. Nicht umsonst heißt es, zwar nicht im Yoga Sutra, aber in einem Kommentar dazu, „Ahimsa Paramadharma“. Ahimsa ist die höchste Pflicht. Sind Ahimsa und Satya im Konflikt, dann gilt es, Ahimsa zu üben. Wenn es notwendig ist, um jemanden zu schützen, auch mal eine kleine Notlüge zu sagen, ist das o.k. Es wird so sein, dass deine Gedankenkraft auch dadurch geschwächt wird. Aber im Zweifelsfall ist es wichtig, Gutes für andere zu bewirken. Dennoch solltet ihr das Satyam nicht zu sehr relativieren. Am besten ist, bevor du etwas sagst, überlegst du erst, „Ist es wahr?“ Wenn es nicht wahr ist, dann sprich es nicht. Als zweites, „Verletzt es jemand anders?“ Wenn es jemand anderen verletzt, dann sage es nicht. Im Zweifelsfall musst du überlegen, wie du Dinge sagst, dass sie erstens nicht Lüge sind und zweitens andere nicht verletzen. Es ist daher besser, seine Worte anders zu formulieren, als zu lügen. Relativ häufig, mit etwas Bewusstheit, wird man feststellen, man kann sehr wohl Wahrheit sagen, ohne einen anderen zu verletzen. Und manchmal kann man auch schweigen oder die Konversation auf etwas anderes richten. Und als drittes kann man überlegen, „Ist es auch wirklich notwendig, etwas zu sagen? Ist es hilfreich?“ Also überlegen, „Ist es wahr? Ist es hilfreich? Ist es notwendig?“ Wenn dem alles so ist, dann kannst du sprechen. Das mag natürlich etwas komplex erscheinen. Letztlich, wir müssen auch sprechen im Alltag. Konversation hilft, Menschen miteinander zu verbinden und eine Bedeutung des Wortes „Yoga“ ist ja „Verbindung“. Aber du kannst das wirklich zu einer festen Gewohnheit machen. Freundlich zu sprechen, rücksichtsvoll zu sprechen, liebevoll zu sprechen und wahrhaftig zu sprechen. So sind deine Worte stark, deine Gedanken stark und du erlangst die Frucht der Handlung, ohne zu handeln. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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„Lügen schwächen den eigenen Geist“

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 36. Vers Ich spreche immer noch über den gleichen Vers. Wenn Wahrhaftigkeit fest begründet ist, erlangt man die Frucht der Handlung, ohne zu handeln. Natürlich, Satya, Wahrhaftigkeit, ist auch schlicht und ergreifend, nicht zu lügen, die Wahrheit zu sagen. Wenn man lügt, schwächt man seinen eigenen Geist. Wenn man lügt, fällt es auch irgendwann auf. Ein Mensch, der regelmäßig lügt, wird unglaubhaft. Er kann andere nicht mehr wirklich mitreißen. So viele bekannte Menschen und Politiker, die lange Jahre viel Ansehen hatten, haben ihr Ansehen verloren, als raus kam, sie lügen. Daher ist es sehr wichtig, wahrhaftig zu sein. Kurzfristig magst du Erfolg haben, wenn du lügst. Kurzfristig kann eine Notlüge dir scheinbar einige Vorteile verschaffen. Du kannst sogar sagen, durch eine Notlüge kann manchmal vorübergehend etwas Gutes bewirkt werden. Im Deutschen sagt man so schön, „Ehrlich währt am längsten.“ In dem Moment, wo du lügst und andere Menschen das rausbekommen und Menschen werden es irgendwann rausbekommen, reduzierst du deine Wirksamkeit, deine Glaubwürdigkeit. Des Weiteren, auch deine eigene Gedankenkraft wird geschwächt. Wenn du regelmäßig lügst, dann wirst du immer wieder überlegen, „Welche Lüge hatte ich gestern gesagt? Welche Lüge muss ich heute sagen, um sie zu decken?“ Dann wird es schwierig. Der eine findet es heraus. „Wie bringe ich ihn dazu, dass er meine Lüge deckt? Wie verhindere ich, dass die Lüge auffliegt?“ Und auf diese Weise wird das Leben kompliziert und die Gedankenkraft wird geschwächt. Immer weniger Energie fließt in Richtung des guten Ziels, das du erreichen willst. Immer mehr Energie fließt dahin, aus Angst Dinge zu decken, von denen du weißt, dass du sie vorher nicht hättest so sagen sollen. Daher, entwickle Wahrhaftigkeit. Wenn Wahrhaftigkeit fest begründet ist, erlangst du die Frucht deiner Handlung auch ohne große Mühe. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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„Was heißt Wahrhaftigkeit“

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 36. Vers Ich merke gerade, das ist ja schon oft, dass ich über diesen Vers gesprochen habe, ohne auf den Inhalt des Verses einzugehen. Heute gehe ich mal wieder darauf ein. Wenn Wahrhaftigkeit fest begründet ist, erlangt man die Frucht der Handlung, ohne zu handeln. Ich bin die letzten Tage auf Weisen, wie man die Gedankenkraft stärken kann, eingegangen. Wie man Dinge bewirken kann, ohne wirklich zu handeln. Natürlich gilt es auch zu handeln. Starke Gedankenkraft gibt einem auch die Fähigkeit, gut zu handeln, ohne auszubrennen. Ist Gedankenkraft hinter der Handlung, dann wird man niemals ausgebrannt. Man brennt dann aus, wenn man eines denkt, etwas anderes will, etwas Nächstes fühlt und schließlich noch etwas ganz anderes tut. Dann fließt es nicht. Dann sind die Dinge voneinander getrennt. Wahrhaftigkeit heißt auch, etwas zu denken, etwas Gleiches zu fühlen, etwas Gleiches zu wollen und es dann in der gleichen Richtung zu tun. Hier wäre ein anderer Ausdruck für Wahrhaftigkeit auch authentisch sein. Ist man authentisch, dann fließt es durch einen hindurch. Und wenn es so durch einen hindurchfließt, dann geschieht die Handlung auch anstrengungslos und man hat das Gefühl, ohne Anstrengung passieren Dinge. Daher gibt es auch eine andere Interpretation dieses Verses. Wahrhaftigkeit ist die Grundlage für eine feste, beständige Handlung, die zur Frucht und Ergebnis führt. Wenn du also lernst, dich mehr zum Instrument zu machen oder wenn du lernst, etwas Höheres zu wollen, das mit Erkenntnis zu versetzen, das mit Gefühl zu verbinden, dann deine Energie hineinzustecken, zu handeln, dann fließt alles, dann ist das, was du tust, fest und beständig. Es hat eine gute Grundlage und wird zu einem guten Ergebnis führen. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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„Stimme dich auf den Meister ein“

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 36. Vers, nächster Teil Wenn Wahrhaftigkeit fest begründet ist, erlangt man die Frucht der Handlung, ohne zu handeln. Die letzten Male hatte ich über Möglichkeiten, Gedankenkraft zu stärken, gesprochen. Im Raja Yoga ist das Konzept, dass Gedanken Kräfte sind und wenn man diese Gedanken gut nutzt, kann das auf den Alltag Auswirkung haben. Im Größten ist das sogar, dass man allein durch Gedankenkraft Dinge bewirken kann. Es heißt, dass z.B. große Yogameister große Gedankenkraft haben und dass ihre Schüler, wenn sie nach dem Tod der Meister große Werke vollbringen, sich einstimmen auf den Meister und so über die Kraft des Meisters viel bewirkt wird. Du kannst also auch vieles bewirken, indem du Hingabe übst, indem du um Führung bittest, indem du zu deinem Meister sagst, dein Wille geschehe. Und dann, wenn du dich so auf einen Meister eingestimmt hast, z.B. für mich ist Swami Sivananda ein solcher Meister, dann spürst du, dass Kraft durch dich hindurchströmt. Und dann wirst du auch merken, dass du, nachdem du von dem Meister inspiriert worden bist, plötzlich andere Menschen triffst, die ähnliches tun. Die dir auch helfen wollen. Auch andere werden von diesem Kraftfeld beeinflusst. Und dann lass diese Kraft hindurchwirken. Dann spürst du, wie durch dich viel Energie fließt. So bewirken Meister, ohne dass sie selbst handeln müssen, viel Gutes in der Welt. Allein ihre Gedankenkraft, die ihren Tod überdauert, kann dich inspirieren und dir Kraft geben. Und dann fließt es durch deinen Geist und es manifestiert sich als deine Gedanken und deine Gedankenkraft. Dadurch kannst du wiederum andere mitreißen und auch diese wiederum können andere weiter mitreißen. Daher öffne dich für eine höhere Kraft! Bitte um Führung und lass diese durch dich hindurch wirken. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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„Konzentriere deinen Geist“

Patanjali, Yoga Sutra, 2. Kapitel, 36. Vers, nächster Teil Ich spreche über: Wie kann man die Gedankenkraft stärken? Eine weitere Weise, zusätzlich zu dem, was ich in den letzen Sendungen erzählt habe, ist, deinen Geist zu konzentrieren. Wenn du an hundert verschiedene Dinge denkst und morgens was anderes willst als mittags, am Montag irgendwo spürst, dein Herz sagt dir eine Sache und am Dienstag sagst du wieder etwas anderes, am Mittwoch kommt dein Sicherheitsbedürfnis und am Donnerstag denkst du, du musst dem und dem gefallen und am Freitag ist dir das wieder vollkommen egal, ist deine Gedankenkraft schwach. Lerne es, bestimmte Ziele zu verfolgen mit Konzentration und lass dich von kleinen Dingen nicht beirren. Bringe die Gedankenkraft konzentriert in bestimmte Richtungen. Und wenn dein Gedanke auf diese Weise klar und stark geworden ist, dann wirst du im Alltag viel bewirken können. Lass auch nicht so viele Zweifel in deinen Geist hineingehen. Manchmal ist es gut, Zweifel zu haben. Natürlich, ein Naivling wird auch nicht so viel Erfolg haben. Er wird vielleicht mal vorübergehend glücklich sein, also Glück haben und deshalb etwas bewirken, aber es gilt auch, realistisch zu sein. Dennoch, du kannst nicht in alle Richtungen gehen. Du kannst nicht alles gleichzeitig bewirken. Du musst Prioritäten setzen. Und wenn du Prioritäten gesetzt hast, dann musst du ihnen nachgehen. Was heißt musst? Wenn du etwas bewirken willst, ist es gut, dort wirklich Energie hineinzustecken und dich nicht so einfach verwirren zu lassen, beirren zu lassen, ablenken zu lassen. Daher überlege, was du vielleicht in den letzen Tagen und Wochen angegangen bist. Bist du es konzentriert angegangen? Bist du es mutig angegangen? Hast du auch Zweifel umgewandelt in Überlegungen, wie du diesen Zweifeln so nachgehen kannst, dass sie deinen ursprünglichen Entschluss bestärken können? Zweifel ist ja nichts Schlechtes. Nur wenn er deinen Entschluss reduziert, dann schwächt er deine Gedankenkraft. Wenn du aber einen Zweifel nutzt, um andere Dinge in Betracht zu ziehen und dennoch deinen ursprünglichen Entschluss umzusetzen, wird dieser wiederum gestärkt. Und dann überlege auch, was willst du in den nächsten Tagen und Wochen bewirken? Insbesondere, wenn du vor ein paar Tagen oder Wochen etwas angegangen bist, überlege, wie kannst du es weiter angehen, anstatt schon wieder etwas Neues zu beginnen. Lerne es, Ausdauer zu entwickeln, deine Gedanken zu bündeln und ihnen so Stärke zu geben. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Yoga Sutra, 2. Kapitel, 36. Vers Patanjali schreibt: Wenn Wahrhaftigkeit fest begründet ist, erlangt man die Frucht der Handlung, ohne zu handeln. Wahrhaftigkeit, eine wichtige Eigenschaft eines Aspiranten. Wenn Wahrhaftigkeit wirklich fest begründet ist, erlangt man die Frucht der Handlung, ohne zu handeln. Gedanken sind geistige Kräfte. Sind die Gedanken stark, dann manifestiert sich das, woran du denkst, im Alltag. Manchmal schneller, manchmal langsamer. Du kannst also mit der Kraft deiner Gedanken Dinge bewirken, auch ohne dass du körperlich etwas tun musst. Das ist mindestens die große Behauptung der Raja Yogis und auch eine große Behauptung von Patanjali. Manche Menschen haben einen starken Geist und können viel bewirken. Manche Menschen haben einen schwachen Geist und bewirken wenig. Es gibt eine Menge Dinge, die du tun kannst, um deine Gedankenkraft stärker werden zu lassen und um Positives zu bewirken, ohne dich zu sehr anzustrengen. Zum einen ist das, dass du Klarheit des Geistes erzeugst. Wie erzeugst du Klarheit des Geistes? Du machst dir bewusst, was der Sinn deines Lebens ist. Du stellst all dein Denken und Handeln in den Dienst eines Höheren. Wenn du dies tust, wird dein Geist klarer. Ist dein Geist klarer, kann göttliche Inspiration durch deine Gedanken hindurchfließen. Wenn du also dein Handeln und dein Denken in den höheren Dienst stellst, ist es nicht mehr deine eigene Energie. Deine Gedanken werden praktisch zum Instrument der Gedankenkraft des Göttlichen. Mehr in den nächsten täglichen Yoga-Vidya-Inspirationen. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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„Nichtverletzen“

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 35. Vers, 3. Teil Wenn Nichtverletzen fest begründet ist, trifft der Yogi auf keine Feindschaft. Wenn du ein tiefes Verständnis für andere Menschen hast, wenn du wirklich vom Herzen her das Herz des anderen spürst, wenn du tief im Inneren verstehst, dass alle Wesen ganz von innen heraus das Beste wollen, dann triffst du auf keine Feindschaft. Selbst wenn Menschen Negatives tun, selbst wenn sie dich verletzen, selbst wenn sie dir Schlimmes antun, weißt du tief vom Inneren heraus, sie bleiben dein eigenes Selbst. Sie sind eine Manifestation des Göttlichen. Oder wie es die Bibel sagt, sie sind Abbilder Gottes. Im Innern aller Wesen wohnt die gleiche göttliche Kraft. Sie drückt sich manchmal auf komische Weisen aus. Und selbst im größten Schurken ist diese göttliche Kraft dahinter. Wenn du etwas tiefer gehst, kannst du feststellen, dass Liebe ein großes Antriebsmotiv ist. Man könnte sagen, die meisten Handlungen der meisten Menschen werden dadurch motiviert, dass sie entweder Liebe geben wollen oder Liebe erfahren wollen. Vielleicht noch von Menschen erfahren wollen, die es gar nicht mehr gibt. Viele Menschen wollen noch Jahre, nachdem ihr Vater gestorben ist, diesem gefallen und sie denken, wenn sie erfolgreich sind, dann können sie vom Vater noch geliebt werden. Viele Menschen wollen andere dazu zwingen, ihnen Liebe zu geben. Viele Menschen wollen andere zu ihrem Guten zwingen und denken, das sei Liebe. Wenn du das mal genauer anschaust, kannst du großes Mitgefühl erfahren. Einen kleinen Tipp für den heutigen oder morgigen Tag: Wenn du Menschen triffst, überlege, könnten ihre Handlungen durch das Bedürfnis nach Liebe motiviert sein. Könnte es sein, dass dieser Mensch seine Handlung tut, um Liebe zu geben oder Liebe zu empfangen? Oder noch konkreter. Wie könnte diese Handlung damit erklärt werden, dass er Liebe geben will oder Liebe erfahren will? Manchmal tun dies Menschen ganz komisch, auf eigenartige Weise, die dazu führen wird, dass andere eben die Liebe nicht annehmen können und erst recht keine Liebe geben. Dies führt den Menschen aber nur zu mehr Verzweiflung. Wenn du aber verstehst, dass das, was Menschen tun, zum größten Teil aus dem Bedürfnis Liebe zu geben oder Liebe zu empfangen, entsteht, dann kannst zu sie verstehen. Und selbst wenn Menschen dir Böses antun, hast du dennoch Liebe zu ihnen. So wie Jesus am Kreuz gesagt hat, Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Er hat selbst diejenigen verstanden, die ihn gefoltert haben und ans Kreuz geschlagen haben. Er hatte Liebe zu ihnen gehabt. Ich hoffe, dass du diese höchsten Tests nicht mitmachen musst, aber kleine Tests bekommst du im Alltag. Schaue, Ahimsa im Sinne von Maitri, Freundlichkeit, zu entwickeln und werde dir bewusst, dass wenn, selbst wenn Menschen dir Schlechtes antun, du dennoch Liebe hast, du keine Feindschaft mehr erfährst. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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„Lebe Ahimsa, das Nichtverletzen“

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 35. Vers Wenn Nichtverletzen fest begründet ist, erfährt der Yogi keine Feindschaft. Ahimsa – Nichtverletzen. Wenn wir darin fest begründet sind, Pratistha, dann erfahren wir keine Feindseligkeit. Dieser Vers hat eine mehrfache Bedeutung. Zum einen, wenn wir freundlich und verständlich sind, wenn wir den Menschen das Gefühl einer Geborgenheit vermitteln, schon allein durch unsere annehmende Ausstrahlung, schon allein, weil von uns eine große Kraft der Akzeptanz ausgeht, dann wird ganz von Natur aus, die gute Eigenschaft in anderen Menschen erwachen. Menschen, die eine starke Freundlichkeit haben, Menschen, die eine starke Liebe haben, Menschen, die eine Friedfertigkeit ausstrahlen, rufen diese positiven Eigenschaften auch in anderen hervor. Darum, wenn du selbst diesen Frieden in dir entwickelst, schaffst du auch Frieden in den Menschen deiner Umgebung. Ich kannte mal einen Menschen, da hat es ausgereicht, dass er in Meetings hineingegangen ist, dass die Meetings konstruktiver wurden, dass die Meetings mit einem größeren Respekt entstanden sind, dass bessere Resultate herausgekommen sind. Er hat wenig gesagt in den Meetings, aber sowie er in den Raum gekommen ist, hat er eine solche Ausstrahlung gehabt, von Freundlichkeit, von Friedfertigkeit, auch von Energie, auch von Neugier, dass es andere angesteckt hat. Ja natürlich, es war jemand, der Yoga praktiziert hat. Nicht bei jedem, der Yoga praktiziert, ist das gleich so, aber du kannst bewusst daran arbeiten. Versuche das gerade heute umzusetzen, etwas friedfertiger, etwas mehr annehmender zu sein. Yoga Sutra, 2. Kapitel, 35 Vers, Fortsetzung Wenn Nichtverletzen fest begründet ist, wird Feindschaft in der Gegenwart des Yogis aufgegeben. oder, eine andere Übersetzung Bist du im Nichtverletzen fest begründet, dann erfährst du keine Feindschaft. Gestern bin ich auf die erste Bedeutung eingegangen, dass ein friedfertiger Mensch Friedfertigkeit in seiner Umgebung aktiviert. Aber vollständige Friedfertigkeit wird auch der friedfertigste Mensch nicht in anderen hervorrufen. Wir finden es sogar, dass große Menschen, wie Jesus z.B. – er wird ja als Sohn Gottes, als Manifestation Gottes angesehen – ans Kreuz geschlagen wurde. Er hat eine Menge von Menschen auch gestört. Zwar war es so, dass viele in seiner Gegenwart friedfertiger wurden als vorher. Nicht umsonst hat Jesus die Gegenwart von Zöllnern, von Pharisäern usw. aufgesucht. Aber vor allen Dingen hat Jesus auch versucht, anderen Menschen wirklich auf verschiedenste Weisen zu helfen. Dennoch, er wurde auch verfolgt. Er wurde sogar ans Kreuz geschlagen. Wie ist das zu verstehen? Wie kann es sein, dass Nichtverletzen dazu führt, dass man keine Feindschaft trifft und dennoch jemand wie Jesus und letztlich wie Buddha, wie Gandhi, wie Martin Luther King getötet wurden. Darüber spreche ich dann Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Grundlage ethischen Verhaltens

Yoga Sutra, Fortsetzung 34. Vers, 2. Kapitels Patanjali gibt hier Grundlagen, warum es gut ist, sich ethisch zu verhalten. Er sagt, wenn wir Himsa, Gewalttätigkeit, in uns haben, dann resultiert das in Schmerz und Unwissenheit. Und er sagt, bei Himsa, bei Gewalttätigkeit, ist es egal – vielleicht nicht ganz egal, aber in der Auswirkung ähnlich – ob wir selbst gewalttätig sind, ob wir andere Gewalttätigkeit tun lassen, ob wir negatives Tun billigen oder geschehen lassen. Ob wir es aus Gier verursachen, aus Ärger oder Verblendung. Patanjali erteilt also auch eine Absage, dass wir sagen, „Ja, ich habe es ja nicht selbst getan.“, sondern sein Konzept des ethischen Verhaltens ist sehr umfassend. Wir sollten selbstverständlich nicht andere verletzen, anderen physische Gewalt antun, andere betrügen usw. Wir sollen aber auch nicht andere damit beauftragen. Wir sollen das auch nicht billigend in Kauf nehmen und auch nicht geschehen lassen. Dort ist durchaus die Aufforderung zu Aktivismus, also aktiv tätig zu werden. Wenn wir sehen, etwas ist nicht korrekt, etwas ist nicht o.k., dann ist es, laut Patanjali, auch für einen Yogi ethisch, etwas selbst zu tun. Wir können vielleicht nicht alles in dieser Welt verändern, aber wir können eine Menge verändern. Und daher, schaue auch an diesem Tag, gibt es irgendetwas, was ich vielleicht bisher aus Trägheit geschehen lassen habe. Er sagt auch, durch Gier, Ärger oder Verblendung. Manchmal nehmen wir schlechte Dinge in Kauf, um selbst etwas zu bekommen. Gier. Manchmal tun wir es aus Rache heraus. Wir haben uns über etwas geärgert und deshalb springen wir jemand anderem nicht bei. Deshalb tun wir etwas Schlechtes. Manchmal Verblendung. Aber Patanjali sagt, egal, aus welchem Grund, es führt zu Schmerz, zu Unwissenheit. Daher sollten wir Gutes tun. Wir sollten einschreiten, wenn negatives Tun geschieht. Wir sollten aufpassen, dass wir nicht von Gier beherrscht werden und dass Gier nicht ethisches Verhalten beeinflusst. Wir sollten nicht aus Ärger heraus anderen schaden wollen und wir sollten öfters schauen, handle ich hier aus Verblendung? Über diesen Vers habe ich einige Seiten Kommentar geschrieben in meinem Buch „Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von heute“. Dieses Buch findest du im Buchhandel. Autor: Sukadev Volker Bretz. Du kannst dieses Buch auch über den Yoga Vidya Versand erhalten: www.yoga-vidya.de, dort klicken auf Shop oder Versand. Oder auch in den über 50 Yoga Vidya Stadtzentren. Seminare zum Thema Raja Yoga findest du in den Yoga Vidya Seminarhäusern. Auch diese Programme findest du unter www.yoga-vidya.de Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Früchte negativer Gedanken

Patanjali, Yoga Sutra, Fortsetzung 34. Vers des 2. Kapitels Patanjali sagt, dass negative Gedanken und Emotionen, insbesondere Gewalttätigkeit zu Schmerz und Unwissenheit führen. Yoga will uns frei machen. Yoga will uns zur Erfahrung von unendlicher Wonne führen, zu Ananda. Und will uns zum höchsten Wissen führen, zum Jnana, höchster Weisheit und damit zur Freiheit. Um dort hinzukommen, gilt es, negative Gedanken und Emotionen zu überwinden. Yoga geht davon aus, wir sind alle eins. Es gibt nur ein Bewusstsein. Dieses Bewusstsein manifestiert sich in so vielen verschiedenen Verkörperungen. Jeder ist ein Ausdruck der einen Unendlichkeit. Wenn wir jetzt anderen schaden, schaden wir uns selbst. Und indem wir anderen schaden, trennen wir uns von anderen. Wenn wir so tun, ab ob wir eins wären, können wir diese Einheit tatsächlich auch erfahren. Um zur Einheit zu kommen, ist es wichtig, anderen mit Liebe zu begegnen. Um die höchste Weisheit, die höchste Erfahrung der Einheit zu machen, gilt es, anderen mit Liebe und Verständnis zu begegnen. Hari Om Tat Sat. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Yoga Sutra 2.34

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 34. Vers Das ist ein umfangreicher Vers. Ich werde ihn schrittweise kommentieren. Negative Gedanken und Emotionen, wie Gewalttätigkeit, ob man sie selbst in die Tat umsetzt, andere tun lässt oder negatives Tun billigt oder geschehen lässt, ob durch Gier, Ärger oder Verblendung verursacht, ob mild, mittelmäßig oder stark, resultieren im endlosen Schmerz und Unwissenheit. Deshalb sollte man über das Gegenteil nachdenken. Patanjali gibt hier eine interessante Begründung über Ethik. Warum ist es gut, ethisch zu handeln? Historisch betrachtet hat die Menschheit verschiedene Gründe für ethisches Verhalten gefunden. Einige sagen, Gott hat es geboten. Gott hat uns die 10 Gebote gegeben und wenn man sich nicht an sie hält, wird man von Gott bestraft. „Mein ist die Rache“, spricht der Herr. Wir finden in vielen Religionen die Vorstellung, dass Gott uns die Gebote gegeben hat und er will, dass wir sie einhalten. Wenn wir sie nicht einhalten, werden wir bestraft. Wir kommen in die Hölle, werden krank, Katastrophen ereignen sich usw. Und wenn zu viele Menschen schlecht handeln, dann werden das ganze Volk, die ganze Nation und der ganze Ort bestraft. Dies ist nicht die Begründung, die Patanjali als Begründung gibt ethisch zu handeln, mindestens nicht in diesen Versen. Einige Menschen sagen: Ethik ist notwendig. Die vernunftmäßige Erklärung von Ethik. So wie Kant diese ethische Begründung hat. Wenn alle Menschen tun würden, was ihnen das Unterbewusstsein vorgibt, dann würde endloses Leiden kommen. Es ist vernünftig, ethisch zu handeln. Gesellschaftsvertrag. Montesquieu. Das ist auch eine ähnliche Vorstellung. Zum Wohl des Ganzen entsagt der Mensch seinen Instinkten und deshalb will er sich ethisch verhalten. Aber, damit er sich dauerhaft ethisch verhält, muss er auch bestraft werden, wenn er es nicht tut. Eine andere, interessante Begründung ist eine evolutionsbiologische Erklärung. Der Mensch ist deshalb ethisch, weil es in seinem Gehirn so angelegt ist. Menschen leben traditionellerweise in Familien, in Sippen, in Stämmen zusammen und damit das funktioniert, muss der Mensch ein ethisches Verhalten haben. Von Natur aus hat der Mensch ein ethisches Verhalten. Er hat auch ein aggressives Verhalten, genauso wie ein egoistisches Verhalten, er hat aber auch ein ethisches Verhalten. Und tatsächlich zeigen die Evolutionsbiologie und die Psychologie, dass Menschen dann froh sind, wenn sie sich ethisch verhalten. Das ist ein instinktives Wohlfühlen im ethischen Verhalten. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Überwinde störende Gedanken

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 33. Vers Störende Gedanken können durch das Denken an ihr Gegenteil überwunden werden. Das ist die sog. Pratipaksa-Bhavana-Methode: Das Denken an das Gegenteil oder das Hervorbringen der gegenteiligen Seite hilft störende Gedanken zu überwinden. Ich habe einen Vers übersprungen. Das mache ich in diesen Kommentaren zum Yoga Sutra öfter mal. Das vollständige Yoga Sutra findest du in meinem Buch „Die Yogaweisheit des Patanjali“. Ich lasse oft das weg, was in einem anderen Kontext noch mal wiederholt wird oder was vielleicht sehr philosophisch ist. Jetzt bist du vielleicht gerade neugierig, was im 32. Vers steht. Ich werde es dir trotzdem nicht sagen und dich vielleicht ermutigen, das Buch selbst aufzuschlagen. Es ist nicht allzu kompliziert und in den nächsten Versen komme ich auf den Inhalt des 32. Verses zurück. Störende Gedanken. Denken an das Gegenteil. Vielleicht spürst du irgendwann Ärger. Vielleicht sogar am heutigen Tag. Wenn du Ärger in dir spürst, dann kannst du auch an das Gegenteil denken. Angenommen, du ärgerst dich über einen Menschen. Dann kannst du einen Moment lang innehalten und sagen: „Aha, da ist Ärger in mir und dieser Ärger hat vielleicht sogar einen Grund. Der Kämpfer für Gerechtigkeit wird aktiv.“ Oder: „Der hat sich wieder nicht an Vereinbarungen gehalten.“ Und dann schaust du, „Gibt es in mir noch eine andere Seite? Jemand anderes, der etwas sagt?“ merkst: „Aha, da ist auch Verständnis in mir. Ich weiß ja, der steht unter Stress. Ich habe Mitgefühl.“ Also, zusätzlich zum Kämpfer für Gerechtigkeit ist der Mitfühlende. „Gibt es noch jemanden in mir, der auch dort ist? Ja, derjenige, der die Einheit spürt. Der vielleicht ein Verständnis hat.“ Und indem du so andere Seiten in dir öffnest, wirst du nicht mehr so geprägt von einem störenden Gedanken. Es gibt natürlich auch noch die nächste Möglichkeit. Wenn du ärgerlich bist, sag dir innerlich, „Ich entwickle Gleichmut.“ Oder, „Danke für die Gelegenheit, Gleichmut zu entwickeln.“ Oder, wenn du Angst in dir merkst, kannst du dir sagen, „Ich bin mutig. Ich entwickle Mut. Danke für die Gelegenheit, Mut zu entwickeln.“ Probiere es aus: Was wirkt besser? In dich hineinzuhorchen und zu fragen, „Gibt es eine andere Seite in mir?“ und das, was tief im Inneren in dir drin ist, so stärker werden zu lassen oder es über eine Affirmation, eine Suggestion selbst anzurufen, zu bestärken, hervorzurufen. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Grundregeln des Alltags

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 31. Vers Die Yamas sind Grundregeln, die nicht durch soziale Schicht, Ort, Zeit oder Umstände bedingt sind. Sie gelten für alle Ebenen und bilden das große universelle Gelübde. Ethik ist etwas Relatives. Was in einem Land für richtig gilt, gilt im anderen Land für falsch. Was in einem Lebensalter o.k. ist, ist im nächsten Lebensalter nicht o.k. Wenn ein Kind, das zwei/drei Jahre ist, dich ans Schienbein tritt, ist das nicht weiter tragisch. Wenn das ein 14jähriger macht, ist es wiederum etwas anderes. Aber, obgleich Ethik relativ ist und moralische Vorstellungen unterschiedlich sind, sollte die dahinter stehende Grundmoral letztlich auf den Yamas beruhen. Wir finden dieses ähnlich in allen Weltreligionen. Ob es die 10 Gebote sind, ob es die 5 Yamas sind, ob es Buddhismus, Islam, Judentum, Christentum, Taoismus, Shintuismus ist, man kommt immer auf ähnliche Grundregeln. Die sind daher nicht bedingt durch soziale Kontexte. Wie sie konkret nachher ausgestaltet werden, das ist wieder relativ. Erst einmal gilt, als spiritueller Aspirant sollte unser Umgang mit anderen Menschen von dieser Grundethik ausgehen. Im Umgang mit anderen Menschen gilt Ahimsa, Nicht-Verletzen und damit Liebe. Es gilt Wahrhaftigkeit. Es gilt, anderen nichts wegzunehmen, was ihnen gehört. Es gilt, in ihnen keine Objekte zu sehen. Es gilt, unbestechlich zu sein. Diese sind Mahavratas, große Gelübde, großartige Vorsätze. Es ist auch tatsächlich ein Vorsatz, den wir uns machen können, uns und anderen gegenüber. Ein großes Versprechen: „Mein Verhalten sei geprägt davon, anderen mit Liebe zu begegnen. Möge ich eine positive Kraft im Leben aller Menschen sein. Möge ich wahrhaftig sein gegenüber anderen. Möge ich ihnen Respekt gegenüber geben. Sie anerkennen für das, was sie haben, was sie sind, was sie tun. Möge ich in jedem erkennen, dass er eine Persönlichkeit ist, mit unveräußerlichen Rechten und das jeder ein Recht hat, zu existieren. Und möge ich nicht selbst Objekt und Spielball von anderen sein. Möge ich frei sein. Ich möchte aus diesen Grundsätzen heraus handeln.“ Du kannst gleich selbst überlegen, ob du dir einiges davon jetzt vornehmen willst. Ob du dir vielleicht bewusst vornehmen willst, „Ja, mein Verhalten sei von diesen Grundsätzen geprägt und ich will diese Grundsätze nicht relativieren. Ich will sie nicht aussetzen. Sie sind mein großes Gelübde. Mahavrata, mein großer Vorsatz. Als spiritueller Mensch auf dieser Welt oder einfach als Mensch.“ Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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