Sukadev Bretzs Beiträge (5617)

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Ziehe dich zurück in dein Selbst

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute sind wir in der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 58. Vers: „Wer so wie die Schildkröte, die ihre Glieder an allen Seiten einzieht, seine Sinne von den Sinnesobjekten zurückziehen kann, hat eine unerschütterliche Weisheit.“

Das ist ein schönes Bild. Die Schildkröte geht durch die Gegend, aber sie kann jederzeit ihre Glieder einziehen. So ähnlich kannst du auch durch die Welt hindurchgehen, durch jeden Tag, durch alle möglichen Erfahrungen, aber wann immer du willst, kannst du dich zurückziehen in dein eigenes Selbst.

Auch jetzt. Du musst nicht warten, bis die Zeit für Meditation ist. Du kannst gleich jetzt einen Moment innehalten. Du könntest sogar dein Auto anhalten und einen Moment stehen bleiben oder vom Fahrrad steigen oder du könntest vor dem Computer einen Moment die Augen schließen. Gehe einen Moment lang nach innen. Diese Übung, nach innen zu gehen, möchte ich dir wärmstens empfehlen. Mache dir die Gegenwart des Göttlichen immer wieder zwischendurch bewusst, entweder in dir oder auch, indem du deine Bewusstheit in alle Richtungen ausdehnst. Das Göttliche ist überall. Spüre es immer wieder zwischendurch, zum Beispiel jetzt.

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortragesvon Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditationim Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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sukadev_satsang_podcast.jpg?width=150Christoph Ramdas Harrach interviewt Sukadev Bretz zu den Themen Yoga, soziales Engagement und Nachhaltigkeit. Christoph Ramdas ist Initiator des Karma KonsumBlogs, KarmaKonsum Podcasts und der Karma Konsum Konferenz.


  Ramdas ist zudem auch Yogalehrer und regelmäßiger Gast in den Yoga Vidya Seminarhäusern. Dieses Interview hat Ramdas mit Sukadev für den Karma Konsum Podcast geführt. Freundlichst stellen wir es auch hierher in den Yoga Vidya Satsang Podcast.

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Sei frei von Anhaftung und Furcht

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 56. Vers:
„Der Mensch, dessen Geist durch Unglück nicht erschüttert wird, der sich nicht nach Vergnügen sehnt und frei ist von Anhaftung, Furcht und Zorn, wird ein Mensch stetiger Weisheit genannt.“

Krishna spricht hier über die Eigenschaften eines Vollkommenen. Darüber, wie wir später sein werden, wenn wir die Vollkommenheit erreicht haben. Diese Verse sind auch eine Aufforderung, zu überlegen: „Wie werde ich sein, wenn ich vollkommen bin?“

Hast du das schon mal überlegt? Wie wirst du sein, wenn du vollkommen bist? Wie wirst du denken, wie wirst du fühlen, wie wirst du mit anderen Menschen umgehen? Wie wirst du deine Pflichten erfüllen? Ein paar Verse vorher hat Krishna dir versprochen, dass du irgendwann zu dieser höchsten Weisheit und Erfahrung kommen wirst. Vielleicht in diesem Leben, vielleicht im nächsten Leben.

Vergegenwärtige dir das. „Wie werde ich sein, wenn ich vollkommen bin?“ Oder: „Wie würde ich handeln in den Aufgaben des Lebens heute? Wie würde ich meinen Tag heute gehen oder wie hätte ich ihn angegangen, wenn ich vollkommen gewesen wäre?“ Überlege das. Manches von dem, was du tun würdest, wenn du diese höchste Weisheit besitzen würdest, kannst du vielleicht sogar heute noch umsetzen.

Hari Om Tat Sat

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Wer ist ein Mensch von beständiger Weisheit?

Herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute sind wir in der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 55. Vers.
Krishna spricht: „Von dem Menschen, der alle Wünsche des Geistes vollständig von sich weist und im Selbst durch das Selbst Zufriedenheit erfährt, wird gesagt, er habe stetige Weisheit.“

Jeder Mensch ist mal weise und vielleicht auch mal weniger. Jeder Mensch fasst sich gute Vorsätze und dann vergisst er sie manchmal. Es gibt Phasen, da bist du eine Inkarnation von Güte. Es gibt vielleicht auch Phasen, in denen du das nicht bist.
Krishna spricht hier von dem Menschen, der ein Sthita-Prajna ist, ein Mensch von beständiger Weisheit. Also nicht jemand, der mal das Gute tut und mal das weniger Gute. Wer kommt zu beständiger Weisheit? Krishna sagt: Der, der alle Wünsche des Geistes von sich weist. Das ist ein interessanter Ausdruck. Es heißt nicht, dass er keine Wünsche hat. Wünsche sind da, aber man identifiziert sich nicht damit. Er weist die Wünsche des Geistes von seinem Selbst weg. Er weiß: „Ich bin nicht die Wünsche“.

Ein Weiser kann sogar seinen Wünschen folgen, aber er weiß: „Ich bin nicht die Wünsche“. Er erfährt im Selbst durch das Selbst Zufriedenheit. Die meisten Menschen ziehen Zufriedenheit aus ihrem Bankkonto, aus ihrer Partnerschaft, aus ihrer Familie, aus ihrem Job, aus ihrem Haus, aus ihrem Auto. All das sind begrenzte Quellen von Zufriedenheit. Der Partner wird sich nicht so verhalten, wie man es gerne hätte. Das Auto geht irgendwann kaputt. Der Job verändert sich. Die Kinder ziehen aus dem Haus. Alles Relative ändert sich. Aber das Selbst, das Bewusstsein, das Göttliche, das ist stets gleich. Und in diesem Selbst, in diesem Göttlichen, in diesem Bewusstsein ist Ananda, Wonne.

Wer in der Lage ist, in der Meditation regelmäßig zu seinem wahren Wesen zu kommen, der ist auch in der Lage, die Wünsche des Geistes von sich zu weisen, im Selbst Zufriedenheit zu finden, stetige Weisheit zu besitzen.

Hari Om Tat Sat
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Reinkarnation, Tod, Leben nach dem Tod

 

sukadev_satsang_podcast.jpg?width=150Die Vorstellung von Reinkarnation war zu allen historisch bekannten Zeiten die am meisten verbreitete Vorstellung zum Leben nach dem Tod. Die Reinkarnationslehre besagt, dass Bewusstsein nicht vom Hirn abhängt, dass wir letztlich jenseits der Materie existieren. Bewusstsein und damit Leben hängt nicht von der Materie ab. Das Bewusstsein inkarniert sich in die Welt, um Erfahrungen zu machen. Bewusstsein wird beschränkt durch die Verkörperung. Es macht in einem lebendigen Körper Erfahrungen. In sieben neuen Videos legt Sukadev sein Verständnis zu Reinkarnation, Unsterblichkeit und Leben nach dem Tod dar.


Reinkarnation in verschiedenen Epochen und Kulturen

An Reinkarnation glauben Menschen in vielen Kulturen, Kontinenten und Religionen. Sukadev Bretz gibt einen kurzen Überblick darüber, wo der Glaube an die Wiedergeburt stark verbreitet war und ist.. Ein besonderer Schwerpunkt ist die Frage, inwieweit auch Menschen in Europa an die Seelenwanderung geglaubt haben. Sukadev geht auch der Frage nach, ob Jesus oder seine Jünger eventuell von der Reinkarnationslehre ausgegangen sein könnten.

Tod und Unsterblichkeit – Sinn des Lebens


Tod, Vergänglichkeit und Ewigkeit: Worum geht es im Leben? Was ist der Sinn des Lebens? Sukadev erzählt dazu die Geschichte aus der Mahabharata. Ein Yakshasa fragt Yudhishthira: Was ist es, ohne das wir kommen und ohne das wir gehen? Was ist es mit, dem wir kommen, das wir ändern im Lauf des Lebens, und mit dem wir dann gehen? Mit was kommen wir, das sich nicht verändert, und mit dem wir wieder gehen? Weitere Überlegungen und Gedanken zu Reinkarnation und Wiedergeburt findest du hier.

Reinkarnation, Tod, Leben nach dem Tod: Weltreligionen und Kulturen

Welche Vorstellungen gibt es über Leben nach dem Tod? Sukadev spricht sehr kurz darüber, was es in den einzelnen Kulturen, Epochen und Religionen für Vorstellungen gibt über das Leben nach dem Tod. Sukadev spricht über (1) Materialistisches Weltbild: Mit dem Tod ist alles zu Ende (2) Schattenreich: Nach dem Tod geht es weiter, aber nicht so richtig (3) Himmel und Hölle, insbesondere ewiges Paradies und ewige Verdammnis (4) Allerlösung, einer im modernen Christentum verbreitete Vorstellung (5) Reinkarnation, die Lehre von der Seelenwanderung. Sukadev gibt die Vorstellungen nicht wie ein neutraler Beobachter/ Wissenschaftler/ Historiker wieder. Er ist vielmehr von der Reinkarnationslehre überzeugt. Er untermauert mit diesen Darlegungen seine These, dass die Lehre von der Wiedergeburt die logischste und sinnvollste aller Thesen ist … Du magst der gleichen Meinung sein oder nicht – interessant ist dieser Video-Vortrag sicherlich …

Was kommt nach dem Tod? Gibt es Reinkarnation?

Beschäftige dich mit den Grundfragen des Lebens.

Zum Leben gehört auch der Tod. Es ist wichtig, sich damit zu beschäftigen. Viele Menschen verdrängen den Gedanken an die eigene Sterblichkeit. Als Folge erfahren sie ein allgemeines unbestimmtes Lebensgefühl von Unsicherheit, eine tief liegende Ängstlichkeit, die sie durch äußeres Geschäftigsein oder anderes verdrängen. Egal, woran du glaubst, was nach dem Tod kommt: Sich damit mal zu beschäftigen, ist wichtig. Sukadev Bretz spricht hier vom Standpunkt der Reinkarnationslehre aus, der Lehre von der Wiedergeburt, der Seelenwanderung.

Tod und Vergänglichkeit – Eine Geschichte mit Jäger, Tiger, Ratten und Pythonschlange

Kein Happy End! Auch solche Geschichten gibt es in der indischen Mythologie, vor allem wenn es um Tod und Vergänglichkeit geht.. Manchmal muss man etwas aufgerüttelt werden, um aufzuwachen… Sukadev erzählt hier die Geschichte eines Jägers, eines Tigers und einer Pythonschlange. Zum Schluss kommen auch noch Ratten ins Spiel… wie gesagt, es geht nicht gut aus: Zum Schluss ist die Hauptperson tot… Und die einzige Lehre ist: Memento Mori – sei dir bewusst, dass dein Körper irgendwann stirbt…

Leben und Tod Lebenssinn Yaksha Manu Smriti

Eine Geschichte über den Sinn des Lebens, über Tod, Vergänglichkeit und Ewigkeit. . Sukadev erzählt eine alte Geschichte aus der Mahabharata: Ein Yaksha stellt Yuddhishthira 3 Fragen: Was ist es, ohne das der Mensch kommt, wofür er im Leben viel tut, und ohne das er geht? Was ist es, mit dem der Mensch kommt, das sich im Lauf des Lebens ändert, und mit dem er dann verändert wieder geht? Was ist es, mit dem der Mensch kommt, das sich nicht verändert, und mit dem er wieder geht?

Tod und Reinkarnation: Die Geschichte von Bharata und dem Reh

Der letzte Gedanke für dem Tod ist wichtig – sagt die Reinkarnationslehre . Sukadev Bretz erzählt darüber eine Geschichte aus der Mahabharata. Es geht darum, wie König Bharata allem entsagt hat, dann aber eine Verhaftung an ein Rehkitz entwickelte. So wurde er wiedergeboren als ein Reh. Danach als großer Weiser, der aber den Debilen gab. Durch seine Lehrrede an einen König wurde er dann doch bekannt. Om.

Sukadev Bretz ist Autor des Buches “Karma und Reinkarnation”, zu beziehen unter www.yoga-vidya.de/shop/

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Inspiration durch Heilige

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 54. Vers. Arjuna, der Schüler, stellt eine Frage an Krishna, dem Lehrer:
„Wie, Oh Krishna, ist ein Mensch von stetiger Weisheit, einer, der im überbewussten Zustand aufgegangen ist? Wie spricht jemand, der stetige Weisheit besitzt, wie sitzt er, wie geht er?“

Arjuna stellt hier wichtige Fragen. Wenn wir überlegen wollen, wie wir zum Höchsten kommen, ist es gut, sich mit Menschen zu beschäftigen, die das Höchste erreicht haben. Es ist gut, sich mit dem Leben großer Meister und Meisterinnen zu beschäftigen. Das ist auch eine der einfachsten Weisen, aus einem spirituellen Tief wieder herauszukommen.

Eine Geschichte zu lesen von einem großen Weisen, ein Buch zu lesen, eine Biographie oder eine Autobiographie, vielleicht auch ein Video anzuschauen, kann sehr hilfreich sein. Es gibt ja inzwischen so viele Videos. Auch auf mein.yoga-vidya.de sind viele Heiligengeschichten zu finden. Es hilft, sich bewusst zu machen: „Wie ist ein Weiser? Wie ist er dort hin gekommen?“ Dann wird man selbst danach streben, zum Höchsten zu kommen.

Überlege, wann du das letzte Mal eine Heiligenbiographie gelesen hast, eine Biographie eines Yogis, einer Yogini. Überlege, ob es nicht vielleicht an der Zeit wäre, wieder in ein Buch hineinzuschauen oder dir ein neues zuzulegen.

Hari Om Tat Sat
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Die Gefahr der Schriften

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 53. Vers. Krishna, der Lehrer, spricht zu seinem Schüler:
„Wenn dein Verstand, der verwirrt war durch die Worte der Veden, die du gehört hast, nun unerschütterlich und fest im Selbst ist, wirst du Selbstverwirklichung erlangen.“

Die Schriften können einen auch verwirren. Krishna spricht hier über die Veden, aber auch über die Bibel, die Bhagavad Gita selbst, den Koran, die Thora, die Zendavesta, den Pali-Kanon. All das kann einen verwirren, denn Wahrheit ist nicht so einfach. Es heißt, auch der Teufel kann die Schriften zitieren. Wenn man aber im Selbst ist, unerschütterlich und fest im Selbst, dann hat man die Selbstverwirklichung erreicht. Man sollte nicht an den Mitteln hängen und nicht an der wörtlichen Auslegung der Schriften. Die Schriften sind ein Mittel zum Zweck. Schriften zeigen den Weg, wie man ans Ziel kommt. Aber sie sind nicht der Weg und sie sind nicht das Ziel.

So ähnlich, wie man mit einem Finger auf den Mond zeigen kann. Der Finger ist nicht der Mond, aber über den Finger kann man den Mond sehen. Die Schriften sind wie Zeiger. Sie zeigen die Richtung zur höchsten Wirklichkeit. Dann muss man aber selbst praktizieren. Irgendwann wird man die Selbstverwirklichung erreichen.

Hari Om Tat Sat
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Das Versprechen von Krishna

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Wir sind in der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 52. Vers. Krishna spricht zu Arjuna:
„Wenn dein Verstand den Sumpf der Täuschung durchquert hat, wirst du zu Gleichmütigkeit gegenüber Gehörtem und noch zu Hörendem gelangen.“

Dies ist ein Versprechen, das Krishna Arjuna gibt und damit auch dir. Irgendwann wirst du den Sumpf der Täuschung überquert haben. Irgendwann wirst du die Selbstverwirklichung erreicht haben. Irgendwann wirst du wissen, wer du wirklich bist. Das ist ein Versprechen: Es wird irgendwann geschehen, in diesem Leben oder in einem nächsten.

Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass du irgendwann zu diesem Gleichmut kommen wirst, kannst du das, was jetzt kommt, gut ertragen und gut angehen. So wie manchmal Erwachsene ihren Kindern sagen: „Wenn du groß bist, wirst du das vergessen haben“. Manche meiner Onkel oder Tanten hatten so gesagt: „Wenn du verheiratet bist, dann wirst du dich daran gar nicht mehr erinnern“. Oder: „Wenn du verheiratet bist, ist alles gut“. „Wenn du groß und stark bist“ usw. Das kann Kindern ein Trost sein. Jetzt sind sie noch verwirrt, jetzt weinen sie, aber später, wenn sie mal groß und stark sein werden, spielt das keine Rolle mehr.
Jetzt mögen wir im Sumpf der Täuschung sein, jetzt magst du heute bei allen möglichen Dingen das Gleichgewicht verlieren. Aber sei dir bewusst: Irgendwann wirst du den Sumpf der Täuschung durchquert haben. Irgendwann wirst du Gleichmütigkeit erreicht haben. Irgendwann wirst du diese Gelassenheit und die höchste Verwirklichung erreicht haben. Wenn du das weißt, dann kannst du entspannt den Alltag angehen.

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Gehe an einen Ort jenseits allen Übels

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute sind wir in der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 51. Vers. Krishna, der Lehrer, spricht:
„Die Weisen, die mit Wissen erfüllt sind, die die Früchte ihrer Handlungen aufgegeben haben und die frei sind von den Fesseln der Geburt, gehen an einen Ort, der jenseits allen Übels ist.“

Die Weisen, von Wissen erfüllt, geben die Früchte der Handlungen auf. Sie sind frei von den Fesseln der Geburt, an einem Ort jenseits allen Übels. Das gilt nicht nur für die Weisen. Krishna fordert auch dich dazu auf. Das heißt, sei von Wissen erfüllt! Das heißt, erinnere dich daran, dass du das unsterbliche Selbst bist. Das Selbst in allen Wesen ist eins. Gib die Früchte deiner Handlungen auf! Erwarte nicht Belohnung oder fürchte dich nicht vor Bestrafung. Tu das, was du tust, so gut, wie du kannst und sei dann gleichmütig, was dabei heraus kommt. Sei dir dessen jetzt gerade bewusst, bei dem, was du heute tust oder getan hast. Was erwartest du und wie wäre es, wenn es gut ausginge? Wie wäre es, wenn es schlecht ausginge? Und dann probiere, gleichmütig zu sein. Sei frei von den Fesseln der Geburt. Die Geburt hat so viele Fesseln. Verhaftung an Körper, Verhaftung an Selbstbild, Verhaftung an die Persönlichkeit, Verhaftung an Menschen, Verhaftung an Besitz. Sei frei davon oder löse dich immer mehr davon! Sei dir bewusst: „Ich bin nicht beschränkt, ich bin nicht gebunden“. Dann bist du an einem Ort jenseits allen Übels.

Diese Welt ist ein relativer Ort. Das heißt, es ist nicht möglich, in dieser Welt eine hundertprozentig gute Handlung zu tun. Egal, was du tust, es werden immer Menschen da sein, die unzufrieden sind. Und egal, wie gut deine Motive sind, du wirst auch Menschen weh tun und vielleicht nachher feststellen, dass du genau das getan hast, was du nicht tun wolltest. Handle so gut, wie du kannst! Sei geschickt im Handeln, sagt Krishna. Aber gehe dann zu einem Ort jenseits aller Relativität, jenseits allen Übels. Das ist das reine Bewusstsein des kosmischen Selbst.
Hari Om Tat Sat

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Gutes und schlechtes Karma

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute sind wir in der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 50. Vers:
„Der Mensch, der Weisheit und Gemütsruhe besitzt, weist in diesem Leben gutes wie auch schlechtes Karma von sich. Deshalb, widme dich dem Yoga. Yoga Karmasu Kaushalam. Yoga ist Geschick im Handeln.“

Es gibt gutes und schlechtes Karma. Dinge kommen auf einen zu. Angenommen, dein Chef lobt dich, dann kannst du sagen, das war gutes Karma. Angenommen, dein Kollege sagt etwas Schlechtes über dich, dann könntest du sagen, das war schlechtes Karma. Angenommen, bei deinem Auto platzt ein Reifen, dann könntest du sagen, das war schlechtes Karma. Angenommen, eine Krankheit heilt, dann könntest du sagen, es war gutes Karma.

Ein Mensch, der Weisheit besitzt, weist die Vorstellung von gutem wie auch schlechtem Karma von sich. Denn: Was ist gut? Was ist schlecht? Man hat zum Beispiel festgestellt, dass unter Lotteriegewinnern die Selbstmordrate höher ist als bei dem Durchschnitt der Bevölkerung. Man hat festgestellt, dass manche Menschen mit chronischer Krankheit glücklicher sind als gesunde Menschen. Was ist gut, was ist schlecht in diesem Sinne? Wir wissen es nicht. Wir sollten nicht zu sehr urteilen, was gut ist und was schlecht, was gutes Karma und was schlechtes Karma ist. Wir sollten mehr von der Warte ausgehen, dass das unsere Aufgabe ist. Wir sollten dankbar sein für die Herausforderungen und für das Schöne im Leben. Wenn du alles, was kommt, als Manifestation Gottes annimmst, als Aufgabe Gottes, als Herausforderung, an der du wachsen kannst, dann hat alles einen tieferen Sinn und du kannst glücklich sein. Du kannst Gemütsruhe haben und du wirst immer mehr zu einem Menschen der Weisheit.

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Warum du Gutes tun solltest

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute sin wir in der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 49. Vers:
„Handeln, um gutes Karma zu erreichen, ist dem Yoga der Weisheit weit unterlegen, Oh Arjuna. Nimm Zuflucht bei der Weisheit. Unglücklich sind die, für die die Früchte Motiv der Handlung sind.“

Es gibt verschiedene Gründe, warum Menschen ethisch sein können, warum sie gute Handlungen ausführen. Manche Menschen sind deshalb gut, damit sie in den Himmel kommen. Manche sind deshalb gut, weil sie sich davon Belohnung versprechen von Gott oder von einem Karma. Wenn du gute Handlungen ausführst, nur um Belohnungen zu bekommen, dann führt dich das nicht zur Freiheit. Denn dann ist Furcht das Motiv deiner Handlung.

Du kannst jemand anderem auch etwas Gutes tun, damit er nachher dir etwas Gutes tut. Nach dem Motto: Eine Hand wäscht die andere. Du erwartest Dankbarkeit, du erwartest einen Vorteil. Du kannst das auch etwas komplexer machen. Du hilfst jemandem, gibst ihm einen Teil deines Geldes, gibst ihm einen Teil deiner Zeit, hilft ihm weiter, indem du dein Wissen teilst und denkst irgendwo: „Dafür werde ich dann belohnt werden. Wenn ich jemand anderes helfe, wird mir später irgendjemand anderes helfen, wenn ich mal in Not bin.

Auf der einen Seite ist es egal, aus welchen Gründen man Gutes tut. Besser, man tut Gutes, als Schlechtes. Es ist immer gut, etwas Gutes zu tun. Aber es reicht nicht aus. Wenn dabei die Früchte das Motiv der Handlung bleiben, dann ist immer das Potential verunglückt, denn die Früchte können sich einstellen, vielleicht aber auch nicht. Am besten ist es darum, aus Weisheit heraus anderen Gutes zu tun, in dem Bewusstsein: „Wir sind alle eins“. Das Bewusstsein aller Wesen ist eins. Wenn du jemanden siehst, der leidet, sei dir bewusst, dass letztlich du leidest. So wie Jesus gesagt hat: „Was du tust dem Geringsten deiner Brüder, das tust du mir.“ Aus dem Bewusstsein der Einheit, aus dem Bewusstsein, dass Gott hinter allem steht, kannst du anderen Gutes tun, ohne an den Früchten zu hängen.
Noch eine Stufe höher ist es, das wirklich zu spüren. Dann kommt das Gutes ganz von selbst durch dich. Bis dahin, tue Gutes, einfach, weil es getan werden muss, weil du die Mittel dafür hast, weil vielleicht Gott dich in die Situation geschickt, mit den Mitteln, die du brauchst, um anderen Gutes zu tun.

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So handle und sei fest im Yoga

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute sind wir in der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 48. Vers. Krishna, der Lehrer, spricht:
„So handle und sei fest im Yoga. Gib Bindungen auf und bewahre Gleichmut in Erfolg wie Misserfolg. Ausgeglichenheit des Geistes heißt Yoga.“

Krishna fordert Arjuna auf, zu handeln und dabei fest zu sein im Yoga, begründet zu sein in der spirituellen Praxis, verhaftungslos und mit Gleichmut zu in Erfolg und Misserfolg. Das ist auch eine Aufforderung an dich.
Sei fest im Yoga. Sei fest auf dem spirituellen Weg. Sei regelmäßig in deinen Praktiken. Und sei dir bewusst, dass du mit allem verbunden bist. Sei nicht verhaftet an die Handlungen und deine Vorstellungen. Sei nicht verhaftet an deine Aufgaben. Immer wieder ändert sich das, was zu tun ist. Das, was du gestern getan hast, muss vielleicht heute nicht mehr richtig sein. Sei nicht verhaftet. Sei auch nicht verhaftet an das Bild von anderen Menschen. Du hast vielleicht Bilder, wie deine Kinder zu sein hätten oder wie dein Partner zu sein hat, wie dein Chef zu sei hat, wie du zu sein hast. Gib diese Bindungen auf. Du kannst Vorstellungen haben, aber sei nicht daran verhaftet. Und dann sei gleichmütig in Erfolg wie im Misserfolg.

Nicht alles liegt in deinen Händen. Vieles liegt in deinen Händen, aber eben nicht alles. Daher, tue es so gut, wie du kannst und überlasse alles Gott. Sei gleichmütig in Erfolg und Misserfolg. Krishna schließt in diesem Vers: „Samatvam Yoga Ucyate. Ausgeglichenheit des Geistes heißt Yoga, oder auch: Gelassenheit ist Yoga.“

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Handle mit Engagement und Herz

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute sind wir in der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 47. Vers. Krishna spricht zu Arjuna:
„Dein einziges Recht ist es, zu wirken. Keinen Anspruch hast du auf die Früchte deines Tuns. Lass weder die Früchte deiner Handlung dir Motiv zum Handeln sein, noch wende dich zum Müßiggang.“

Dieser Vers gilt als einer der wichtigsten Verse der Bhagavad Gita. Er beschreibt die Essenz des Karma Yoga: Handle so gut, wie du kannst. Handle wirklich vom ganzen Herzen. Aber hänge nicht an den Früchten deines Tuns. Sei nicht müßig. Tue das, was du kannst, wirklich so gut, wie du es kannst.

Du kannst genau jetzt überlegen, was du heute oder morgen tun wirst. Nimm dir vor, es von ganzem Herzen zu machen. Mache es geschickt, mache es mit großem Engagement. Dabei musst du natürlich auch daran denken, was vielleicht das gewünschte Resultat ist. Dann aber, sei nicht verhaftet! Wenn nachher die Dinge nicht so ausgehen, wie du es gerne hättest, dann lasse los. Wie es so schön heißt: Der Mensch denkt, Gott lenkt. Der Mensch dachte, Gott lachte.

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Das Ziel ist wichtiger als das Mittel

Namaste und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Mein Name ist Sukadev und ich schreibe hier jeden Tag einen kurzen Text, um dir etwas Inspiration für den Tag zu geben. Momentan lese ich Verse aus der Bhagavad Gita und gebe dazu einen kurzen Kommentar. Heute sind wir in der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 46. Vers. Krishna, der Lehrer, spricht zu Arjuna, dem Schüler:
„Für den Brahman-Kenner mit Selbsterkenntnis sind alle Veden eben so viel wert wie ein Wasserbehälter an einem überfluteten Ort.“

Hier spricht Krishna darüber, dass das Ziel wichtiger ist als das Mittel. Es geht darum im Yoga darum, die Einheit zu erfahren. Yoga heißt ja auch Einheit. Wir wollen zur höchsten Erkenntnis kommen, zur Erkenntnis des Selbst. Wir wollen zur höchsten Verwirklichung kommen, die Verwirklichung Gottes. Alles andere sind Mittel für diesen Zweck. Man sollte nicht an den Mitteln hängen, sondern sich des Zieles bewusst werden.
Lesen der Schriften ist ein Mittel. Asanas, Pranayama zu machen, also die verschiedenen Hatha-Yoga-Übungen, sind ein Mittel. Meditieren ist ein Mittel. Jede spirituelle Praxis ist letztlich ein Mittel, um das Höchste zu erreichen. Zu verschiedenen Phasen mag es unterschiedliches Sadhana geben, also unterschiedliche Praktiken, die du üben kannst. Es mag Phasen geben, in denen du bestimmte Praktiken nicht mehr machen kannst. Es mag Phasen geben, in denen, vielleicht wegen der Geburt eines Kindes, spirituelle Praxis insgesamt nicht mehr so möglich ist für eine längere Phase oder längere Zeit am Stück. Vieles kann dazwischen kommen. Aber es ist wichtig, dass du das Ziel nicht aus den Augen verlierst. Und du solltest dich auch mit anderen nicht über die Mittel streiten.

„Mein Yoga ist besser als deiner. Mein Meister ist besser als deiner. Meine Meditation ist besser als deine.“ Oder umgekehrt: „Oh, jemand anderes hat eine bessere Meditation als ich.“ Alle Praktiken sind Mittel zum Zweck. Werde dir immer wieder bewusst: Warum praktizierst du? Worum geht es im Yoga? Und sei dir bewusst, dass jede Meditation, jede Yogaübung, sogar jede Einstellung, die du in den Alltag hineinbringst, ein Mittel zu einem Zweck ist. Ein wichtiges Mittel, aber ein Mittel zum Zweck.

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Befreie dich von den Gegensatzpaaren

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute sind wir in der Bhagavad Gita, im 2. Kapitel, 45. Vers. Krishna spricht:
„Die Veden sprechen von den drei Eigenschaften der Natur. Erhebe dich über diese drei Eigenschaften, Oh Arjuna. Befreie dich von den Gegensatzpaaren und weile immer in der Eigenschaft von Sattva, frei von Gedanken an Erlangen und Behalten. Ruhe fest im Selbst.“

Die Veden, also die großen Schriften, sprechen von den drei Eigenschaften der Natur, Sattva, Rajas und Tamas. Sattva ist Reinheit. Rajas ist Unruhe, Getriebenheit. Tamas ist Trägheit, Dunkelheit, Traurigkeit, Niedergeschlagenheit. Das sind die drei Eigenschaften der Natur. Ab dem 14. Kapitel spricht Krishna sehr viel mehr über diese drei Eigenschaften. Es ist gut, zuerst einmal zu erkennen, dass der Geist durch die verschiedenen Eigenschaften hindurchgeht. Du hast sattvigere Phasen, größere Ruhe, du hast rajasige Phasen, Getriebenheit, Ärger, Wünsche, Gier, und du hast tamasige Phasen, Verzweiflung oder Ängste oder Niedergeschlagenheit. Der Geist geht durch diese drei Eigenschaften. Und die drei Eigenschaften sind auch verhaftet durch die Gegensatzpaare. Es gibt Kälte und Wärme, Vergnügen und Schmerz, Lob und Tadel, Erfolg und Misserfolg.

Aus diesem Umgang mit den Gegensatzpaaren entstehen die drei Eigenschaften. Wenn du etwas Konkretes haben willst, dann bist du rajasig. Wenn du etwas nicht bekommen kannst oder denkst, du kriegst es nicht, dann bist du tamasig. Wenn du im Gleichmut bist, ob dir etwas gelingt oder nicht gelingt und du es dennoch so gut wie möglich probierst, dann bist du sattvig. Wenn du dich also von den Gegensatzpaaren befreist, dann bist du mehr im Sattva. Krishna fordert Arjuna auf: „Sei in der Eigenschaft von Sattva. Aber sei auch frei von Gedanken an Erlangen und Behalten. Selbst die Eigenschaft von Sattva wird vorbeigehen. Ruhe fest im Selbst.“

Noch mal praktisch ausgedrückt: Zunächst werde dir bewusst, dass es diese Gegensatzpaare gibt. Z.B. mag es dir jetzt kalt sein oder warm, du magst mögen, was ich dir sage oder nicht, du magst hoffen, dass ich bald aufhöre oder dass ich nicht aufhöre – das sind Gegensatzpaare. Daraus entstehen die drei Gunas. Gier, Wunsch zu handeln oder Niedergeschlagenheit, Aufgeben oder Gleichmut. Es ist gut, erstmal im Sattva zu weilen, dann aber das Sattva loszulassen und im Selbst zu ruhen. Denn das Selbst, Atman, Brahman genannt, ist jenseits aller Gegensatzpaare.

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Der abgelenkte Geist

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute sind wir in der Bhagavad Gita, im 2. Kapitel, 44. Vers. Krishna, der Lehrer, spricht zu Arjuna:
„In Menschen, die an Vergnügen und Macht hängen, und deren Geist durch solche Lehren abgelenkt wird, bildet sich nicht diese Bestimmtheit, die stets auf Meditation und Samadhi ausgerichtet ist.“

Als Mensch hast du verschiedene Motive, verschiedene Wünsche. Wenn du aber dieses hier liest, dann ist dir die Verwirklichung, die Gotteserfahrung vermutlich wichtig. Du magst es auch als Befreiung, als Frieden, als Einheitsbewusstsein, als Selbst-Bewusstsein bezeichnen. Also, ich gehe davon aus, dass du diese höhere Motivation hast. Vielleicht hast du auch in der Meditation schon einiges erfahren. Vielleicht hast du von anderen erfahren, die etwas Hohes erfahren haben. Vielleicht hast du schon Schriften gelesen. Vielleicht praktizierst du schon intensiver oder auch weniger intensiv.

Und neben dieser hohen Motivation hast du vermutlich auch andere Motivationen. Du suchst verschiedene Formen von Vergnügen. Vielleicht durch Essen, durch die Freude an einem schönen Appartement, vielleicht ein schönes Auto, vielleicht schöne Schuhe, schöne Kleidung, Vergnügen mit deinem Partner oder deiner Partnerin. All dieses sind auch Motive. Vielleicht hast du auch irgendwelche Wünsche bezüglich Macht, wie es Krishna hier schreibt.

„Macht“ klingt jetzt so abstrakt, ab ob so etwas nur der der Bundespräsident hätte oder die Kanzlerin. Aber auf gewisse Weise hat jeder Mensch Macht. Du hast Macht über deine Kinder, du hast Macht über deinen Hund, du hast Macht über deinen Computer, du hast eine gewisse Macht sogar über deinen Chef, falls du einen Chef hast. Du hast Macht über dich selbst. Du kannst jetzt daran hängen, dass du andere beeinflussen kannst. Du kannst daran hängen, dass du über andere mitbestimmen kannst. Über Materielles und anderes. Wenn dieses aber sehr stark ist, dann führt das dazu, dass die Ausrichtung auf Meditation und Samadhi nicht so stark da ist. Wenn für dich Gedanken an Vergnügen und Selbstbestimmung, im Sinne von äußerer Selbstbestimmung, im Sinne von Macht, sehr stark ist, dann wird die Meditation nicht einfach sein.

Wünsche zu haben ist natürlich. Bedürfnisse zu haben ist natürlich. Daran zu hängen aber führt zu einer Verwirrung des Geistes und dazu, dass Meditation und Samadhi nicht so tief werden. Werde dir deiner Meditation bewusst. Wie war die Meditation heute oder wie wird sie gleich anschließend sein? Und wenn du merkst, dass die Meditation nicht so tief war, dann werde dir bewusst, wo du vielleicht Wünsche hast. Welche Wünsche halten dich davon ab, wirklich tief in die Meditation zu gehen? Was ist der Hintergrund der Gedanken? Warum kommen diese Gedanken?

Du wirst feststellen, da stecken Verhaftungen dahinter. Verhaftungen an Vergnügen, an Besitz, an Vorstellungen, wie Menschen sich zu verhalten haben, was letztlich Verhaftung an eine gewisse Macht ist. All diese kannst du dir erstmal bewusst machen und dann Schritt für Schritt reduzieren, und schließlich alle Verhaftungen loslassen.

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Was sind deine Motive?

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Heute sind wir in der Bhagavad Gita, im 2. Kapitel, 43. Vers. Krishna spricht zu Arjuna:
„Sie sind voller Wünsche, der Himmel ist ihr Ziel. Sie sprechen mit einer bestimmten Absicht. Das Ergebnis ihres Tuns ist eine neuerliche Geburt. Sie schreiben verschiedene Methoden mit einer Überfülle an bestimmten Handlungen vor, um Vergnügen und Macht zu erlangen.“

Krishna spricht hier von einer Klasse von menschlichen Aspiranten, man könnte auch sagen, von Religionsanhängern, die eine relative Zielsetzung haben. Manche Menschen gehen in die Kirche, besuchen Moscheen, Tempel, Synagogen und veranstalten Gottesdienste aus einer relativen Motivation. Die Menschen bringen ein Opfer dar oder geben Spenden, um eine weltliche Sache zu bekommen. Es gibt Menschen, die beten, um beim Jobinterview gut zu sein. Manche beten um Erfolg in einer Prüfung. Andere wünschen sich, dass ihre Aktien steigen. Im schlimmsten Fall weihen Priester die Waffen von Heeren. Menschen verehren Gott aus relativen Gründen.

Aber Gott aus relativen Gründen zu verehren, führt nicht zur höchsten Verwirklichung. Krishna sagt, wenn eine solche Art von Himmel das Ziel ist, sogar ein Himmel nach diesem Leben oder wenn die Absicht ist, irgendwann irgendwo dafür belohnt zu werden - wenn man das macht, dann bleibt man in der Relativität. Man wird immer wieder neu geboren. Man ist verhaftet.

Es ist natürlich besser, gute Handlungen zu tun, um Gutes zu erfahren. Es ist besser, zu beten, als mit verbrecherischen Methoden seine Wünsche zu erfüllen. Aber alles, was wir tun, um etwas Konkretes zu erreichen, selbst spirituelle Praktiken, selbst Gottesverehrung, selbst Mantra-Wiederholung, hält uns im Relativen. Wir kommen so nicht zur höchsten Verwirklichung. Daher werde dir deiner Motivation bewusst. Werde dir bewusst, warum du auf dem spirituellen Weg bist. Werde dir bewusst, dass sich da durchaus die ein oder andere relative Zielsetzung eingeschlichen hat. Aber lasse die eine hohe Zielsetzung wachsen, die Zielsetzung, das Höchste zu erfahren, die Zielsetzung, zur Befreiung zu kommen. Sei dir bewusst: „ich will das erfahren, was wirklich ist“.

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortragesvon Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditationim Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Blumige Worte

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit der Bhagavad Gita, im 2. Kapitel, 42. Vers. Krishna, der Lehrer, spricht zu seinem Schüler Arjuna:
„Blumige Worte finden die Unweisen, die an den rühmenden Worten der Veden Gefallen finden, und sie sagen, ‘es gibt nichts anderes‘.“

Das ist eigenartig. Krishna, eine Inkarnation Gottes, kritisiert diejenigen, die sich an die heiligen Schriften halten. Er spricht von den Veden, aber es würde genauso gelten für den Koran, für die Bibel, Zendavesta oder Pali-Kanon. Es geht darum, die Schriften in ihrer Relativität zu verstehen. In jeder Schrift wird zum einen die höchste Wahrheit verkündet, zum anderen ist jede Schrift geprägt vom Geist der Zeit. Auch in der Bhagavad Gita ist es so. Es gibt manche Verse der Bhagavad Gita, die offensichtlich veraltet sind, die aus einem alten Denken kommen. Es gibt gute Gründe, weshalb ich nicht jeden Vers der Bhagavad Gita kommentiere.

Krishna schreibt das bewusst hier in die Bhagavad Gita hinein. Er sagt, die Unweisen sind diejenigen, die eine Schrift wörtlich nehmen. Jede Schrift muss vor dem Geist interpretiert werden, aus dem heraus sie verkündet worden ist. Natürlich ist die Bhagavad Gita und sind die Veden und ist die Bibel voller Weisheit. Natürlich brauchen wir diese Weisheit. Und wenn wir diese Schriften mit großer Hingabe lesen, dann werden wir intuitiv mit dem Göttlichen verbunden. Aber es gilt eben, die Schriften nicht einfach nur zu lesen und wörtlich zu nehmen, sondern, zu überlegen: Was ist das Ziel dieser Schrift? Worum geht es? Und dann können wir schauen: „Was sagt mir das heute? Wie kann ich heute zu diesem Ziel hinkommen?“ Und des Weiteren: „Was von dem, was dort gesagt wird, entstammt vielleicht den sozioökonomischen, den kulturellen Bedingungen der damaligen Zeit? Wie kann ich das in die heutige Zeit umsetzen?“

Stelle dir immer wieder diese Frage. Swami Vishnu, mein Yogameister, hatte immer wieder gesagt: „Habt keinen blinden Glauben! Hinterfragt und denn setzt um, was sinnvoll erscheint.“


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Wünsche sind unersättlich

Ha

llo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit dem 3. Kapitel der Bhagavad Gita, 39. Vers. Krishna spricht: „Die Weisheit ist verhüllt von dem ständigen Feind des Weisen, in Gestalt des Wunsches, der so unersättlich ist wie das Feuer.“


Krishna spricht jetzt etwas radikaler, um uns etwas aufzurütteln. Wünsche sieht er hier als Gegner. Sie sind natürlich nicht nur Gegner. Wünsche haben auch eine Funktion. Auf eine gewisse Weise kann man sagen, Wünsche sind das Werkzeug, um herauszufinden, was für einen gut ist.


Du magst bestimmte Speisen und andere nicht. Du wünscht dir nicht, etwas zu essen, was nicht essbar ist. Wünsche helfen dir schon, bestimmte Dinge nicht zu tun. Vermutlich neunzig Prozent deiner Wünsche helfen dir. Nur, diese Wünsche können auch dein Gegner werden. Manche Wünsche stehen dem spirituellen Wachstum entgegen. Man soll nicht diesen Wünschen folgen. Alle Wünsche zu erfüllen, ist nicht möglich. Wünsche sind unersättlich wie Feuer. Egal, wie viel Öl du ins Feuer hinein gibst, das Feuer wird deshalb nicht weniger. Egal, wie sehr du die Wünsche erfüllst, sie werden deshalb nicht weniger. Im Gegenteil, ein Wunsch erzeugt den nächsten Wunsch und ein kleiner Wunsch führt zu einem größeren Wunsch.


So erkenne, bis zu einem gewissen Grad sind Wünsche deine Freunde. Aber nur bis zu einem gewissen Grad. Ab einem gewissen Grad werden Wünsche deine Gegner. Wie so oft - auch in der Pflanzenheilkunde - die Dosis macht es.


Hari Om Tat Sat

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Einpünktige Entschlossenheit

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit der Bhagavad Gita, im 2. Kapitel, 41. Vers. Krishna spricht zu Arjuna:
„Hier, Oh Freude der Menschen, gibt es nur einpünktige Entschlossenheit. Weitverzweigt und endlos sind die Gedanken der Unentschlossenen “

Auf dem Yogaweg ist es gut, eine klare Entschlossenheit zu haben. Halte dir das Ziel des Lebens vor Augen. Werde dir bewusst, warum du Yoga machst, warum du ein spirituelles Leben führst. Sei dir bewusst, dass du mit Yoga Satchidananda, Sein, Wissen und Glückseligkeit erreichst.

Mit Yoga erreichst du langfristig die Erfahrung des Ewigen. Yoga hilft dir auch schon auf dem Weg dorthin mit allen Möglichen. Yoga hilft für mehr Gesundheit, mehr Lebenszufriedenheit, mehr Energie, besserer Zugang zur Intuition und zu Kreativität. Yoga hilft dir, Entscheidungen besser treffen zu können. Yoga hilft dir im Umgang mit anderen Menschen. Yoga hilft dir, auch etwas mehr deine Stärken und Schwächen zu kennen. Yoga hilft dir, mutiger und verhaftungsloser zu sein. Aber all das sind vorübergehende Wirkungen des Yoga oder man kann auch sagen, zweitrangige Wirkungen. Es geht darum, Einheit zu erfahren. Es geht darum, höchste Freiheit zu erfahren. Und wenn du dir dessen bewusst bist, dann macht das ganze Leben einen Sinn.
So viele Erfahrungen gibt es, so viel Schönes, so viel weniger Schönes passiert. So viele Erfolge und Misserfolge hast du in deinem Leben. Wenn du alles unter das Thema des höchsten Zieles stellst, hat alles einen Sinn. Und alles, was du tust, ist letztlich ein untergeordnetes unter dem großen Ziel. Daher, wenn du das große Ziel von Yoga hast, die Einheit, die Gotteserfahrung, dann bist du letztlich einpünktig entschlossen. Und selbst wenn zwischendurch der ein oder andere Zweifel sich einstellt, im Hinterkopf behältst du: „Irgendwann werde ich die höchste Selbstverwirklichung erreichen, irgendwann werde ich die Einheit erfahren, irgendwann werde ich aus reiner Liebe handeln, irgendwann werde ich die Einheit, das Göttliche hinter allem spüren“.

Hari Om Tat Sat
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