Sukadev Bretzs Beiträge (5600)

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Gib die Früchte der Handlungen auf

Hallound herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute
Sind wir in der Bhagavad Gita, viertes Kapitel, 20. Vers. Krishna, der Lehrer, spricht zu Arjuna:
„Der Weise hat die Verhaftung an die Früchte der Handlung aufgegeben, ist stets zufrieden und von nichts abhängig und tut nichts, obwohl er tätig ist.“


„Tyaktva karma-phalasangam nitya-trpto nirasrayah karmany abhipravrtto’pi naiva kincit karoti sah“
Hier gibt dir Krishna einige Empfehlungen, die dir helfen können, kein neues Karma zu erzeugen. Erstens: Gib die Verhaftungen an die Früchte deiner Handlungen auf! Du kannst genau jetzt überlegen, was du heute tun willst oder schon getan hast und welche Belohnung du dafür erwartet hast oder erwartest. Versuche, dich davon zu lösen! Versuche, dich von der Verhaftung zu lösen! Und wenn du vielleicht nachdenkst, ob du heute oder gestern unglücklich warst, werde dir bewusst, dass du vermutlich an den Früchten der Handlungen gehangen hast. Lass das los! Gib die Früchte der Handlungen Gott hin!


Der zweite Aspekt: Sei zufrieden! Sei zufrieden, heißt: Nimm an, was auch immer kommt, denn es ist von Gott geschickt. Was auch immer kommt, daran kannst du wachsen, daraus kannst du dich spirituell entwickeln. Ich weiß, ich wiederhole mich und wenn du die täglichen Inspirationen regelmäßig liest, sage ich dir das immer wieder. Es ist aber wichtig, dass du dich daran erinnerst.


Der nächster Aspekt lautet: Sei von nichts abhängig. Auf einer relativen Ebene bist du natürlich abhängig. Du bist abhängig davon, dass du etwas zu Essen hast. Du bist abhängig vom sozialen Sicherungssystem. Du bist abhängig von deinen Mitmenschen. Aber von einem höheren Standpunkt aus bist du von nichts abhängig. Sei dir bewusst, dass du die unsterbliche Seele bist. Spüre das jetzt! Fühle es! Sei dir dessen jetzt bewusst! Sei dir bewusst: „Ich bin ewig frei. Und auch wenn ich auf einer relativen Ebene Handlungen ausführe, auch wenn ich auf einer relativen Ebene aktiv bin, in Wahrheit bin und bleibe ich das unsterbliche Selbst.“
Hari Om Tat Sat

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Werde weise

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute
Sind wir in der Bhagavad Gita, viertes Kapitel, 19. Vers.Krishna spricht zu Arjuna:
„Yasya sarve samarambhav kama-sankalpa-varjitah jnanagni-dagdha-karmanam tam ahuh panditam budhah“
„Den Menschen, dessen Unternehmungen frei von Wünschen und selbstsüchtigen Absichten sind, und dessen Handlungen im Feuer der Erkenntnis verbrannt worden sind, ihn nennen die Weisen einen Weisen.“


Dies ist der dritte Vers, in dem Krishna über Karma spricht, über die Weisheit des Karmas. Der erste Aspekt des Karmas lautet: Handle ethisch, vermeide unethisches Handeln! Der zweite Aspekt ist: Werde deiner Verantwortung gerecht, erfülle deine Pflichten! Hier kommt der höhere Aspekt des Karmas: Sei frei von Wünschen und selbstsüchtigen Absichten. Lasse dein Karma verbrennen im Feuer der Erkenntnis! Das Feuer der Erkenntnis ist die Bewusstheit: „Ich bin nicht der Handelnde. Ich bin das unsterbliche Selbst. Was auch immer durch meinen Körper und meinen Geist geschieht, dies ist Teil des göttlichen Prozesses, ist Teil dieser Weltenbühne, ist Teil dieses göttlichen Spiels. Ich selbst tue nichts.“


Wenn du so handelst, frei von Wünschen und selbstsüchtigen Absichten, und wenn du weißt, dass das Selbst unendlich und ewig ist und dass alle Handlungen letztlich Teile des göttlichen Handelns sind, dann schaffst du kein neues Karma, im Gegenteil, du verbrennst altes Karma, du wirst zum Weisen.
Hari Om Tat Sat

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Sei ein Weiser unter Menschen

Hallound herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute sind wir in der Bhagavad Gita, viertes Kapitel, 18. Vers. Krishna spricht:
„Wer Nicht-Handeln im Handeln sieht und Handeln im Nicht-Handeln, ist weise unter den Menschen. Er ist ein Yogi und führt alle Handlungen aus.“


„Karmany akarma yah pasyed akarmani ca karma yah sa buddhiman manusyesu sa yuktah krtsna-karma-krt“
Der Ausdruck „Karma“ kommt immer wieder vor in diesem Vers. Wer Nicht-Karma im Handeln sieht und Karma im Nicht-Handeln, der ist weise. Wir können Karma schaffen, auch wenn wir nichts tun. Nimm dir am heutigen Tag vor, verantwortungsbewusst zu sein! Nimm deine Pflichten ernst! Vernachlässige sie nicht! Wenn du deine Aufgaben nicht erfüllst, dann schaffst du neues Karma. Wenn du dagegen deine Aufgaben erfüllst, im Bewusstsein, dass sie getan werden müssen, dann schaffst du kein neues Karma. Hier bist du also beim zweiten Aspekt des Karmas. Im 17. Vers, also gestern, hatte ich davon gesprochen, dass der erste Aspekt des Karmas ist, ethisch zu handeln. Der zweite ist, deinen Verantwortungen gerecht zu werden. Schaffe kein neues Karma, indem du deine Pflichten nicht erfüllst oder deiner Verantwortung nicht gerecht wirst. Ein Yogaübender wird seinen Pflichten gerecht und ist engagiert bei all dem, was er als seine Verantwortung erkannt hat.


Hari Om Tat Sat


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Die wahre Natur des Karma

Hallound herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute sind wir in der Bhagavad Gita, viertes Kapitel, 17. Vers. Krishna spricht zu Arjuna:
„Denn wahrlich, die wahre Natur des Handelns, wie es die Schriften sagen, muss erkannt werden. Die wahre Natur des Karmas muss erkannt werden, wie auch des verbotenen Handelns und des Nicht-Handelns. Schwer zu verstehen ist die Natur des Karmas.“


Es ist schwierig, diese Verse zu übersetzen, weil darin immer der Ausdruck „Karma“ verwendet wird. Karma heißt Handlung, Gesetz von Ursache und Wirkung, Resultat der Handlungen, also das, was wir jetzt momentan erfahren.
Zunächst müssen wir erkennen, was von einem ethischen Standpunkt aus gesehen gut ist und was nicht. Damit fängt man letztlich an. Da gibt es die zehn Gebote, die fünf Yamas und Niyamas im Raja Yoga, die Grundrechte und das Grundgesetz, welches ja letztlich auch auf hohen ethischen Richtlinien beruht. An solchen Quellen sollte man zuerst beginnen. Zuallererst gilt es, diese grundethischen Prinzipien zu beachten. Nicht verletzen, nicht lügen, nicht stehlen, kein sexuelles Fehlverhalten begehen, unbestechlich sein. Das ist erst mal die Grundlage. Du kannst dir heute besonders vornehmen: „Ich will mich heute besonders daran halten. Ich will mich um Ahimsa bemühen und andere nicht verletzen. Ich will wahrhaftig sein, Satya. Ich will nichts wegnehmen, was anderen gehört, Asteya. Ich will unbestechlich sein. Nicht durch irgendwelche Gefallen von dem abweichen, was ethisch korrekt ist. Und ich will auf sexuellem Gebiet kein Fehlverhalten zeigen.“


All diese fünf sind wichtige Vratas, wie Patanjali sagt. Es sind wichtige Vorsätze, die man sich als spiritueller Aspirant fasst. Fasse dir nochmals besonders den Vorsatz für heute: „Ich will heute ein ethisches Leben führen.“

Hari Om Tat Sat

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Das Gesetz des Karma

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute sind wir in der Bhagavad Gita, viertes Kapitel, 16. Vers. Krishna spricht zu Arjuna:
„Kim karma kim akarmeti kavayo’py atra mohitah tat te karma pravaksyami yai jnatva moksyase‘subhat“
„Was ist Handeln? Was ist Nicht-Handeln? Was ist Karma? Was ist Akarma? Darüber herrscht selbst bei den Weisen Verwirrung. Daher werde ich dich das Gesetz des Karmas lehren, durch dessen Kenntnis du von allem Übel befreit sein wirst.“


Das Gesetz des Karmas ist eines der wichtigsten Gesetze im Leben. Es zu verstehen, macht den spirituellen Fortschritt erst richtig möglich. Karma hat so viele Aspekte. Karma heißt zum einen, dass das, was du tust, in einem ähnlichen Geist zu dir zurückkommt. Angenommen, du willst jemand anderem schaden, dann wird Schaden auf dich kommen. Angenommen, du vernachlässigst deine Pflichten, dann wird jemand anderes dir gegenüber seine Pflichten vernachlässigen. Angenommen, du bist rücksichtslos, dann wirst du irgendwann mit Rücksichtslosigkeit konfrontiert werden.


Wenn du das weißt, dann wirst du künftig freundlicher, mitfühlender sein und dich mehr um andere kümmern. Umgekehrt heißt das Gesetz des Karmas, dass, wenn jemand anderes dir gegenüber Böses tut, du nicht selbst Rache üben brauchst. Du kannst das ganz dem Karma überlassen. Wenn du aber einen anderen davon abhalten kannst, Schlechtes zu tun, dann tue es. Damit hilfst du ihm, dass er selbst nicht mit den Konsequenzen seiner Handlungen konfrontiert wird.
Es gibt auch noch höhere Aspekte des Karmas. Der höchste Aspekt ist der, dass du, wenn du handelst, es tust ohne etwas dafür zu wollen! Wenn du etwas erfährst und mit deinem Karma konfrontiert wirst, dann gehe davon aus, dass es geschieht, damit du daran wächst. Auf diese Weise kannst du spirituell am besten Fortschritte machen. Nimm, was kommt, mit der Einstellung, das als Aufgabe Gottes anzugehen, um daran zu lernen. Handle, so gut wie du kannst, ohne etwas dafür zu wollen.


Hari Om Tat Sat


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Meditationserfahrungen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Ich will etwas lesen aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda, aus dem Kapitel „Meditation“, Unterkapitel „Meditationserfahrungen“.
Swami Sivananda schreibt hier:


„Verschiedene Menschen haben verschiedene Meditationserfahrungen. Es gibt keine gemeinsame Erfahrung für alle. Es kommt auf das Temperament, die Art der spirituellen Praxis, auf den Ort der Konzentration und diverse andere Faktoren an. Manche hören wunderschöne Melodien in den Ohren. Manche sehen Lichter. Manche erfahren viel Ananda, spirituelle Wonne. Manche haben sowohl Licht, wie auch Ananda. In der Meditation kann man auch die Erfahrung haben, dass man sich von seinem Sitz erhebt. Manche machen die Erfahrung, dass sie in der Luft fliegen.“


Es gibt viele verschiedene Meditationserfahrungen. Natürlich, die Anfängererfahrung, die für die meisten doch gleich ist, sind die: Die Knie tun weh, der Rücken tut weh, die Schultern tun weh, der Geist ist unruhig, der Geist ist träge usw.
Aber wenn wir in der Meditation etwas tiefer werden, dann machen wir Erfahrungen einer anderen Wirklichkeit. Das können Lichterfahrungen sein, Klangerfahrungen oder Wonne.


Man kann auch manchmal etwas Wunderbares riechen oder einen wunderschönen Geschmack im Mund haben. Dieses Divia Gandha kann es auch geben, aber das Normalere ist, dass wir, wenn wir auf höhere Ebenen kommen, entweder etwas hören oder sehen oder fühlen. Es muss aber auch nichts dergleichen sein. Manchmal merkt man einfach den Effekt der Meditation, wenn man anschließend in den Alltag geht. Dann ist es irgendwie anders, ist neue Kraft da.


Swami Sivananda spricht hier auch über eine noch fortgeschrittenere Erfahrungen:
„Wenn du in intensiver Meditation die Erfahrung von einem Schimmer des Selbst machst, wenn du in der Meditation ein strahlendes Licht siehst und spirituelle Visionen von Engeln, Erzengeln, Rishis, Munis, Devatas und andere außergewöhnliche spirituelle Erfahrungen hast, dann lass dich davon nicht erschrecken!“


Der zweite Halbsatz klingt ein bisschen komisch, oder? Erst nimmt man ein strahlendes Licht wahr, hat eine spirituelle Vision, einen Schimmer des Selbst und wunderbare Visionen, und dann heißt es: „Lass dich davon nicht erschrecken“. Diese Erfahrung von Höherem kommt typischerweise, wenn wir uns nicht mehr unseres physischen Körpers und unserer normalen Persönlichkeit bewusst sind.


Viele Menschen hängen aber doch sehr an ihrem Körper und an ihrer Persönlichkeit und ihren Schwächen und allem Begrenzten. Eigentlich gibt es da gar keinen Grund, ängstlich zu sein, aber es gibt immer wieder Menschen, die wegen allem Möglichen erschrecken. Im Grunde genommen kann man sich freuen, dankbar sein, denn schon ein Hauch dieser Erfahrung kann einem sehr viel Kraft, Freude und Inspiration geben.


„Strebe weiter! Gehe weiter! Beseitige einen Schleier nach dem anderen! Manche Aspiranten sind begierig darauf, spirituelle Erfahrungen zu machen. Sobald sie sie erhalten, sind sie dann erschreckt. Sie sind beunruhigt, wenn sie über das Körpergefühl hinausgehen und sie haben einen flüchtigen Zweifel darüber, ob sie wiederkommen werden oder nicht.“


„Wir sind gewöhnt an bestimmte Begrenzungen. Wenn diese Begrenzungen plötzlich wegfallen, fühlen wir, dass keine feste Basis da ist, auf der wir stehen können. Aber sei mutig! Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung.“
„Einige der Visionen, die du in der Meditation wahrnimmst, sind auch deine eigenen geistigen Vorstellungen. Andere sind reale Wahrnehmungen feinstofflicher Welten und höherer Wirklichkeit. Wenn du bei all diesen Visionen einen allgemeinen guten Gesundheitszustand hast, wenn du physisch und geistig fröhlich, glücklich und stark bist, wenn dein Geist friedvoll und gelassen ist, wenn du in der Meditation Ananda, Wonne, erfährst, wenn dein Wille stark und rein wird, dann kannst du annehmen, dass du Fortschritte in der Meditation machst und alles in Ordnung ist.“


Hari Om Tat Sat


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Den richtigen Weg finden

Hall

o und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute sind wir in der Bhagavad Gita, 4. Kapitel, 15. Vers:
„In diesem Wissen handelten in früheren Zeiten auch die, die nach der Freiheit strebten. Daher handle auch du, so wie es die Alten seinerzeit taten!“
Menschen haben zu allen Zeiten die Verwirklichung erreicht. Zu allen Zeiten gab es Menschen, die zu höchsten Weisheit gekommen sind. Der Weg zu dieser höchsten Weisheit ist bekannt. Die Stufen auf dem spirituellen Fortschritt sind bekannt. Du kannst dich daran halten. Wir wollen heutzutage, so wie zu damaliger Zeit von Krishna vor 5000 Jahren, neue Wege gehen und wir denken: „Ah, ich muss das alles selbst herausfinden“. Viele Menschen hören so einfach nur auf ihr Herz und manche erreichen so tatsächlich die höchste Verwirklichung. Aber so wie du einen Fahrlehrer hast, um Autofahren zu lernen, so wie es hilfreich ist, jemanden zu haben, der dir beim Englischlernen hilft, so wie es hilfreich ist, jemanden zu haben, der dir Yoga beibringt, die Asanas und Pranayama, so ist es hilfreich, dem zu folgen, was die Alten wussten. Du brauchst nicht alles neu zu erfinden, du kannst dich von anderen inspirieren lassen.


Es ist manchmal sogar gut, andere Aspiranten um Rat zu fragen: „Durch welche Erfahrungen bist du durchgegangen? Durch welche Schwierigkeiten bist du hindurchgegangen? Welche schönen Erfahrungen hast du gehabt? Was hat dir geholfen?“ Das nächste Mal, wenn du in einer Schwierigkeit bist oder im Zweifel, dann überlege, wen du unter deinen Bekannten hast, der schon länger auf dem Weg ist. Frage ihn oder sie um Rat. Oder schlage alte spirituelle Bücher auf, wie die Bhagavad Gita oder die Bücher von Swami Sivananda. Bitte dort um Rat! Das kann eine Art spirituelles Orakel für dich sein. Wenn du vor einer wichtigen Frage stehst, dann nimm dir ein spirituelles Buch zur Hand. Eines, das von einem selbstverwirklichten Meister geschrieben wurde oder eine heilige Schrift der Menschheit. Dann stelle deine Frage. Bitte um Führung. Gehe einen Moment in die Stille, öffne dieses Buch oder diese Schrift. Und dann lies das durch, was dort kommt. Überlege, was das, was du gerade gelesen hast, zu deinem Problem zu sagen hat. Du kannst natürlich auch, wenn du feststellst, dass du das nicht verstehst, dein Buch nochmals aufschlagen. Manchmal müssen wir Gott die Frage zwei- oder dreimal stellen. Aber irgendwann kommt immer eine Antwort.
„Evam jnatva krtam Karma purvair api mumuksubhih kuru karmaiva tasmat tvam purvaih purvataram krtam“

Hari Om Tat Sat

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Nutzen der Meditation

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen!
Ich will etwas lesen aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda, aus dem Kapitel über Meditation, Unterkapitel „Nutzen der Meditation“.
Swami Sivananda schreibt:
„Meditation wirkt stimulierend. Die göttliche Energie fließt frei von Gott in die einzelnen Systeme des Sadhakas, des Aspiranten. Die heiligen Schwingungen durchdringen alle Zellen des Körpers und heilen seine Krankheiten. Wer meditiert spart an Arztrechnungen.“
Das kann inzwischen als empirisch gesichert gelten. Als Swami Sivananda das in den 40er Jahren geschrieben hat, dort gab es da noch keine empirischen Belege dazu, aber als Arzt, der er ja war, hatte er das schon früh erkannt. Natürlich, die Erklärung, warum man an Arztrechnungen spart, ist etwas anders als die schulmedizinische Erklärung. Es gibt auch schulmedizinische Erklärungsmodelle, warum Meditation heilend wirkt, aber Swami Sivananda gebraucht hier einen interessanten Aspekt, der sagt eben, indem wir meditieren, öffnen wir uns und dort kommt höhere Energie durch uns hindurch und diese höhere Energie, die wirkt heilend und sie wirkt auch aufladend. Ich glaube, wer regelmäßig meditiert, hat das sicher schon erfahren oder erfährt es regelmäßig oder mindestens ab und zu mal, dass man ein Gefühl hat, man sitzt und wiederholt sein Mantra oder meditiert auf eine andere Weise und plötzlich ist man ergriffen von einer Energie, von einer Kraft, von einer Stärke, von einer Freude und irgendwo auch von einer Liebe zu den Menschen oder zur Schöpfung.

„Meditation ist hilfreich, um Emotionen und Impulse steuern zu können. Wenn man die Emotionen und Launen steuern kann, wird man keine dummen und falschen Aktionen setzen.“

Auch das gilt inzwischen als empirisch belegt. Es gibt ja auch diesen Ausdruck „emotionale Intelligenz“ und dazu gehört auch die Fähigkeit, seine Emotionen zu steuern. Wie heißt der, der das Konzept entwickelt hat, Goldman oder so ähnlich. Also, der hat jedenfalls auch gezeigt, dass Meditation dort die einfachste Weise ist, mit seinen Emotionen etwas besser umzugehen. Gut, viele wissen, es ist auch kein Allheilmittel. Es heißt nicht, dass wir ab da jede Emotion kontrollieren können, aber insgesamt kann man die Emotionen etwas besser steuern, als wenn man nicht meditieren würde und wenn man mal in einer tiefen Emotion drin ist, man kommt dann auch etwas leichter raus, als wenn man es nicht machen würde.

„Regelmäßige Meditation öffnet die Straßen intuitiven Wissens, macht den Geist ruhig und klar, erweckt ein ekstatisches Gefühl und bringt den Yogaschüler in Kontakt mit der Quelle der höchsten Seele. Zweifel lösen sich alle Schritt für Schritt, wenn man auf dem Weg der Meditation stetig vorangeht. Meditation entwickelt Stärke und die Fähigkeit zu erhabenen Gedanken. Du wirst selbst spüren, wie du die Schritte auf der nächsten Sprosse der spirituellen Leiter zu setzen hast. Eine geheimnisvolle innere Stimme wird dich führen. Höre sie aufmerksam! Das Feuer der Meditation beseitigt alle innere Fäulnis. Dann kommt plötzlich die Erkenntnis, die göttliche Weisheit, die direkt zu Mukti, zur letztlichen Befreiung führt. Daher, meditiere, meditiere, meditiere! Vergeude keine Minute! Die Meditation wird allen Kummer des Lebens transzendieren. Dies ist die großartige Möglichkeit der Einheit.“

Hari Om Tat Sat


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Gott ist immer da

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute sind wir in der Bhagavad Gita, 4. Kapitel, 14. Vers, den 13. habe ich übersprungen:
„Handlungen beflecken mich nicht. Ich begehre auch nicht die Früchte der Handlungen. Wer mich so erkennt, wird von Handlungen nicht gebunden, wird von Karma nicht gebunden.“


Krishna, der Lehrer, spricht von seiner Erfahrung. Hier gibt es ein Wortspiel: Karma heißt Handlung, Karma heißt die Ursache und Wirkung, Karma heißt das Gesetz der Kausalität, Karma ist das Resultat der Handlung, also das, was uns passiert, was uns geschieht.


So hat dieser Vers auf verschiedenen Ebenen wichtige Bedeutungen. Karma befleckt Gott nicht. Das heißt zum einen, dass Gott durch Karma nicht gezwungen wird. Wir können uns Gott nicht gefügig machen. Zum anderen heißt das auch, was Gott tut, das tut er verhaftungslos. Er hängt an nichts. Das ist natürlich klar. Wer würde annehmen, dass Gott an etwas hängt? Aber es gibt durchaus anthropomorphe Gottesvorstellungen, in denen man denkt, dass Gott dies oder jenes will. Man denkt, Gott wird ärgerlich, Gott wird zornig, Gott hat vielleicht sogar Ängste. Aber so ist Gott natürlich nicht.


Auf einer bestimmten Stufe der spirituellen Entwicklung mag man so denken, und in früheren Zeiten wurden Gott alle möglichen menschlichen Eigenschaften zugeschrieben. Hier sagt aber Krishna: „Ich werde nicht durch irgendwelches Karma beeinflusst. Ich habe keine Wünsche. Ich handle nicht, um etwas zu erreichen.“ Er wehrt sich gegen diese beschränkten Gottesvorstellungen.


Patanjali sagt im Yoga Sutra, dass Ishwara eine besondere Form von Bewusstsein ist, die frei ist von Karma, frei von Leid und frei von Wünschen. Du kannst dich also ganz offenen Herzens an Gott wenden. Gott mag nichts Konkretes. Du brauchst keine Angst zu haben, Gottes Willen nicht zu erfüllen. Du brauchst keine Angst zu haben, dass Gott über dich ärgerlich ist oder dass du den Zorn Gottes auf dich ziehst. Gott ist liebevoll. Gott ist immer da. Gott hat keine Erwartungen. Gott nimmt dich so an, wie du bist. Auch wenn du Fehler gemacht hast, kannst du dich ganz an Gott wenden. Auch wenn du Dinge getan hast, die du nachher bereust, Gott ist immer da, Gott wird dir immer beistehen, Gott wird dir immer helfen. Daher, richte dein Herz ganz auf Gott! Öffne dein Herz für Gott! Sei voller Liebe und voller Hingabe!


„Na mam karmani limpanti na me karma-phale sprha iti mam yo‘bhijanati karmabhir na sa badhyate“


Hari Om Tat Sat


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Der eine unendliche Gott

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute sin wir in der Bhagavad Gita, 4. Kapitel, 12. Vers: „Menschen, die in dieser Welt Erfolg im Handeln ersehnen, opfern den Göttern, denn Menschen erlangen durch Handeln rasch Erfolg.“

Es gibt den einen unendlichen Gott, und es gibt die kleineren Götter. Der eine unendliche Gott ist das Ewige, das Absolute, das, was immer wahr ist und sein wird. Die kleineren Götter, das sind Götter wie Reichtum, Macht, Schönheit, Besitz, Auto, Garten, Haus, Gardinen, Computer, Fußballmannschaft, Stars, Schauspieler, Filme.
Wenn man in dieser Welt Erfolg haben will, dann opfert man diesen Göttern. Wenn du reich sein willst, dann musst du dem Reichtum opfern. Was heißt das? Du musst dich um Reichtum bemühen. Du musst Techniken lernen. Du musst lernen, mit Menschen umzugehen, Netzwerke zu knüpfen, Überstunden machen, die richtigen Aus- und Weiterbildungen machen, die richtigen Personen treffen, dich engagieren, dann wirst du reich. Also, du bringst dem Gott des Reichtums Opfer.


Erfolg dagegen erreichen wir durch Handeln. Es geht natürlich darum, dass wir uns nicht darauf beschränken. Es ist aber durchaus gut, sich zu engagieren. Vivekananda, einer der großen Lehrer um 1900 herum, sagte, einer, der stark engagiert ist im Weltlichen, ist schneller am Erfolg in der Spiritualität, als jemand, der so halbherzig ein paar spirituelle Praktiken macht. Wenn du dich im Alltag engagierst, dann entwickelst du deine Konzentration, deine geistige Stärke und deine Willenskraft. Und mit dieser Willenskraft und geistigen Stärke kannst du nachher spirituelle Praktiken üben. So wirst du zügig zu einer höheren Verwirklichung kommen. Daher mein Tipp: Was auch immer du machst, mache es mit großer Hingabe! Was auch immer du machst, mache es mit Engagement! Was auch immer du machst, mache es so gut, wie du kannst! Und stelle die Ängste, ausgenutzt zu werden oder zu viel zu tun in den Hintergrund.
Gerade das Zurückhalten von Energie, das Zurückhalten von Fähigkeiten, beschränkt dich letztlich. Gerade das Zurückhalten führt zu Blockaden. Gib dein Herz und dein Engagement und deine Energie in das rein, was du tust! Auf diese Weise wird deine Willenskraft steigen, deine Konzentrationsfähigkeit steigen, du wirst Karma abarbeiten und dann kannst du mit dieser inneren und geistigen Stärke auch in die Meditation gehen und zügig spirituelle Entwicklung erfahren.


„Kanksantah karmanam siddhim yajanta iha devatah ksipram hi mause loke siddhir bhavati karma-ja“

Hari Om Tat Sat


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Komm zu mir

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich aus der Bhagavad Gita, 4. Kapitel, 11. Vers. Krishna spricht:
„In der Weise, in der die Menschen zu mir kommen, werden sie von mir belohnt. Auf jede Weise beschreiten die Menschen meinen Weg, Oh Arjuna.“

Es gibt verschiedene Weisen, Gott zu sehen. Manche sehen Gott als Krishna, manche sehen ihn als Jesus, manche sehen Gott als Allah oder als die Weltenmutter, manche als kosmische Intelligenz, manche als abstraktes höheres Selbst. Krishna ist hier sehr umfassend, sehr weit. Er sagt, wie auch immer sich Menschen Gott nähern, Gott wird zu ihnen kommen. Es ist etwas anders, als was man im Alten Testament liest, wo der alttestamentarische Gott sagt: „Ich bin ein eifersüchtiger Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ Hier spricht Krishna sehr viel weiter. Ich meine allerdings, auch der alttestamentarische Gott meint im Grunde genommen das Gleiche. „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“, heißt letztlich, es gibt ja keine anderen Götter. Es gibt nur einen unendlichen Gott.
Was kann es heißen, keine anderen Götter neben Gott haben zu wollen? Es heißt, dass man nicht das Geld vergöttert, dass man nicht sein Auto vergöttert, dass man nicht seine Firma vergöttert, sondern es heißt, es gibt nur Gott. Und Gott ist das Höchste, nach Gott wollen wir streben, Gott wollen wir erkennen. Und auch wenn man relative Bestrebungen hat, sollte man auch diese auf Gott ausrichten. Man kann eine Firma aufbauen und sagen, „das ist mein Teil am Werk Gottes“. Man kann sich um seine Frau, seinen Mann, Kinder und Eltern kümmern, sie fast vergöttern, im Bewusstsein, diese sind besondere Manifestationen Gottes. So kann man auch sagen, egal, was man tut, wenn man hinter allem das Göttliche sieht, wird man auch das Göttliche erfahren. Und es gibt so viele verschiedene Wege. Manche verehren Gott über Bhakti Yoga, also hingebungsvolle Praktiken, Gottesdienst, Lieder singen usw., Rituale. Manche verehren Gott über Jnana Yoga, die Frage, „Wer bin ich?“ Manche verehren Gott durch ihre Hingabe an ihre Familie. Manche verehren Gott durch soziales Engagement. Manche verehren Gott, indem sie künstlerisch tätig sind, Schönheit manifestieren. Es gibt so viele verschiedene Weisen, Gott zu verehren. Gott erscheint in allem. Menschen verehren Gott auch aus verschiedenen Gründen. Manche haben Motive dort hinter. Manche wollen etwas Konkretes erreichen. Manche verehren Gott, um das Bewerbungsgespräch gut zu bestehen. Manche verehren Gott, damit ihr Kind von der Krankheit geheilt wird. Es spielt noch nicht mal eine Rolle, aus welchem Grund wir Gott verehren, Gott wird sich manifestieren und spürbar werden. Natürlich ist es am klügsten, wir bitten Gott um das Höchste und wir sind dankbar für die vielfältigen Gaben und Segnungen, die uns Gott gibt. Aber auch, wenn wir relative Motive haben, ist es ganz okay, wir richten die relativen Motive auf das Unendliche, auf das Ewige, und dann kommen aus den relativen Motiven unendliche und ewige Inspiriationen.

„Ye yatha mam prapadyante tags tathaiva bhajamy aham Mama vartmanuvartante manusyah partha sarvasah“

Hari Om Tat Sat
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Über das Wesen Gottes

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Mein Name ist Sukadev und ich lese momentan Verse aus der Bhagavad Gita, dem Zwiegespräch zwischen Krishna, dem Lehrer, Manifestation Gottes, und Arjuna, dem Schüler. Wir sind im 4. Kapitel, 10. Vers.
Krishna spricht:
„Frei von Verhaftung, Furcht und Zorn. In mir aufgegangen, bei mir Zuflucht suchend und gereinigt durch das Feuer der Erkenntnis sind viele zu meinem Wesen gelangt.“

Das Wesen Gottes ist Satchidananda, Sein, Wissen und Glückseligkeit. Das Wesen Gottes ist reine Liebe. Das Wesen Gottes ist Unendlichkeit und Ewigkeit. Wir können das Wesen Gottes erfahren. Wir können es erahnen, wir können es spüren, wir können uns dessen bewusst werden, wir können uns daran erinnern. Und wir können es irgendwann vollständig verwirklichen und so ganz Gottes Wesen erfahren. Es ist nicht nur eine Theorie, es ist lebendige Erfahrung. Es ist nicht nur ein Glaube, es ist die große Erfahrung aller großen Meisterinnen und Meister der großen spirituellen Traditionen der Menschheit. Es ist möglich, dort hin zu kommen und es gibt nichts Großartigeres als das. Sei dir bewusst, das ist das höchste Ziel im Leben und nimm dir immer wieder von neuem vor, „danach will ich streben, dort will ich hinkommen“. Yoga hat ja viele verschiedene Wirkungen. Viele machen Yoga, damit ihr normaler Alltag besser geht. Man macht Asanas und Pranayama für mehr Gesundheit und Energie. Man meditiert, um etwas mehr Gelassenheit zu haben. Man lebt vegetarisch, weil es sich besser anfühlt und weil einem die Tiere leidtun und weil es gesünder ist. Man lebt ökologisch, weil es irgendwo auch dazugehört und weil man eine gewisse ethische Verantwortung zum Leben hat und für diesen Planeten. Das sind alles wichtige Dinge. Es ist aber alles auf der relativen Ebene. Im Yoga geht es darum, im Höchsten die Einheit mit Gott zu erfahren, die göttliche Gegenwart in sich zu spüren, letztlich eins zu sein mit Gott.
Hari Om Tat Sat

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Nützliche Hinweise für die Meditation

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Ich lese etwas aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda, aus dem Kapitel „Meditation“, aus dem Unterkapitel „Einige nützliche Hinweise“.
„Strenge in der Meditation die Augen nicht an! Strenge das Gehirn nicht an! Kämpfe und ringe nicht mit dem Geist! Das ist ein Fehler, den viele Anfänger begehen und deshalb ermüden Anfänger oft schnell. Mache keine heftigen Anstrengungen, um den Geist zur Ruhe zu bringen, sondern gib ihm für einige Zeit etwas Freiheit, lasse ihn laufen und so langsam ruhig werden! Der Geist wird am Anfang wie ein ungelehriger Affe herumspringen. Schließlich wird er ruhiger werden, dann kann der Geist auf das Meditationsthema geheftet werden. Vertreibe daher nicht willentlich und heftig die beginnenden Gedanken! Lass göttliche Gedanken sanft fließen! Die unerwünschten Gedanken werden von selbst verschwinden.“

Wenn wir uns hinsetzen für die Meditation, dann setzt man sich ruhig hin, man geht durch die verschiedenen Stufen der Meditation hindurch und wenn man dann merkt, der Geist ist unruhig, der Geist denkt an alles Mögliche, dann kämpft man nicht damit, denn wir wollen uns ja entspannen. Eine Möglichkeit ist, wir lassen den Geist irgendwo machen, was er will. Er wird hierhin springen, dorthin springen, wird das denken und das denken, das planen und das überlegen, deshalb sich ein schlechtes Gewissen einreden und sich vorstellen, was er noch alles erledigen will. Und das beobachten wir vielleicht so leicht amüsiert, dieses Kino der Gedanken. Das ist auch ganz faszinierend, eigentlich braucht man nicht wirklich ins Kino zu gehen, sondern wir können die Augen schließen und so beobachten. Die meisten Menschen haben einen recht kreativen Geist. Und dann, wenn man den Geist eine Weile beobachtet, wird er typischerweise von selbst irgendwann ruhiger. In einem anderen Buch, „Konzentration und Meditation“, beschreibt so Swami Sivananda, der Geist ist schüchtern. Wenn man ihn beobachtet, wird er ruhig. Und das kann man so erfahren und dann wird der Geist langsam wieder ruhiger werden. Eine zweite Möglichkeit, die er auch dort beschrieben hat, wir meditieren, indem wir uns auf etwas konzentrieren und die anderen Gedanken mögen auch da sein. Angenommen, man meditiert mit einem Mantra, dann sagt man vielleicht, einatmen „Om“, ausatmen „Om“, und zwischendurch denkt der Geist noch an so viele andere Dinge. Einatmen, „Om. Habe ich das Zelt abgeschlossen?“ Ausatmen, „Om. Habe ich das Handy vergessen?“ Einatmen, „Om. Habe ich das Handy abgestellt?“ Ausatmen, „Om. Oh, ich habe heute Morgen versehentlich gesprochen, eigentlich ist ja vor 07:00 Uhr Schweigen.“ Einatmen, „Om“, ausatmen, „Om“. Einatmen, „Om. In welchen Vortrag gehe ich nachher nochmal?“ Ausatmen, „Om“. Also, all diese Gedanken können parallel da sein. Oder man hat eine unschöne Nachricht gehört und denkt daran. Man sagt weiterhin, einatmen, „Om“, ausatmen, „Om“. Also, wir kämpfen nicht gegen die anderen Gedanken, sondern wir sorgen dafür, dass die erhebenden, energieerzeugenden Gedanken auch da sind. Und im Laufe der Zeit werden dann die unerwünschten Gedanken weniger werden und die erhebenden werden mehr. Und dann schließlich werden auch die erhebenden Gedanken ruhiger und irgendwann kommen wir zur vollständigen Ruhe.
„Meditiere regelmäßig“, schreibt Swami Sivananda, „Regelmäßigkeit in der Meditation ist von großer Wichtigkeit. Meditiere, meditiere, meditiere! Die Meditation wird allen Kummer des Lebens überwinden. Dies ist die Möglichkeit, zu tiefer Freude, wahrem Wissen und unvergänglicher Erfahrung zu kommen.“


Hari Om Tat Sat


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Konzentration und Meditation

Hallo und herzlich willkommen zu den täglichen Inspirationen von Yoga Vidya! Ich lese etwas aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“, aus dem Kapitel „Meditation“:

„Ein tugendhaftes Leben zu führen, ist alleine nicht ausreichend für Gottesverwirklichung. Konzentration des Geistes ist unbedingt notwendig. Ein gutes tugendhaftes Leben alleine, bereitet den Geist als taugliches Instrument für Konzentration und Meditation vor. Konzentration und Meditation führen schließlich zur Selbstverwirklichung. Mit Hilfe der Meditation kann wahre Selbsterkenntnis erlangt werden. Mit ihrer Hilfe kannst du in den göttlichen Zustand hineinwachsen. Mit ihrer Hilfe kannst du dich aus den Fesseln des Geistes befreien und Unsterblichkeit erlangen. Meditation ist ein göttlicher Weg zur Befreiung, Moksha. Sie ist eine mysteriöse Leiter, die von der Erde zum Himmel reicht, vom Irrtum zur Wahrheit, von der Dunkelheit zum Licht, vom Schmerz zur Wonne, von der Ruhelosigkeit zum immerwährenden Frieden und von Unwissenheit zur Erkenntnis, von der Sterblichkeit zur Unsterblichkeit.“


Hier schreibt Swami Sivananda über die tiefen und spirituellen Wirkungen der Meditation. Meditation hat natürlich auch sehr viele positive Wirkungen auf die Gesundheit. Meditation hat positive Wirkungen auf das psychische Wohlbefinden, auf emotionales Gleichgewicht, letztlich auch auf den Umgang mit verschiedenen Herausforderungen des Alltags. Es gibt Forschungsarbeiten, die zeigen, dass, wer regelmäßig meditiert, erheblich weniger krank wird, weniger Bluthochdruck hat, weniger Herzinfarkte. Jemand, der regelmäßig meditiert, hat eine halb so hohe Wahrscheinlichkeit, in seinem Leben irgendwann eine schwere psychische Krankheit zu bekommen. Jemand, der regelmäßig meditiert, wird insgesamt glücklicher. Auch das konnte man feststellen. Menschen, die über viele Jahre meditieren, sind insgesamt glücklicher als Menschen, die nicht meditieren, selbst wenn sie ein paar Jahre vorher in etwa das gleiche durchschnittliche Glücksgefühl hatten. Es gibt eine weit ausgebreitete Glücksforschung und die hat festgestellt, dass im Laufe der Jahre die Menschen grundsätzlich glücklicher werden. Also, die 30-jährigen sind durchschnittlich glücklicher als die 20-jährigen, die 40-jährigen glücklicher als die 30-jährigen, die 50er glücklicher als die 40-jährigen und die 70-jährigen sind durchschnittlich am glücklichsten. Ab da nimmt es etwas ab, denn wenn irgendwann der Prozentsatz von körperlichen Schmerzen zunimmt, dann hat das die entgegen gesetzte Wirkung. Aber grundsätzlich können uns alle freuen, da die meisten von uns unter siebzig sind: Wir werden alle in fünf bis zehn Jahren glücklicher sein als heute.

Das ist doch auch ein Grund, jetzt schon glücklicher zu sein. Wer regelmäßig meditiert, wird im Laufe der Jahre noch glücklicher werden. Das kann man als empirisch gesicherte Tatsache ansehen. Die, die regelmäßig meditieren, haben noch einen zusätzlichen Grund, sich zu freuen, denn sie werden in zehn Jahren ein gutes Stück glücklicher sein als heute. Das geht schrittweise. Der nächste interessante Befund ist auch, dass, wenn man regelmäßig meditiert, die Teile im Hirn, die für Mitgefühl verantwortlich sind, wachsen. Mit anderen Worten: Jemand, der regelmäßig meditiert, wird auch stärkeres Mitgefühl und Liebesfähigkeit entwickeln.

Jemand, der meditiert, dessen Hirnsubstanz wird nicht im gleichen Maße abnehmen wie bei Menschen, die nicht meditieren. Irgendwann ab Mitte zwanzig nimmt ja das Gewicht der grauen Substanz im Hirn ab. Mit Meditation kann man diesen Prozess verlangsamen. Das heißt auch, dass jemand, der meditiert, nicht so schnell Alzheimer und Demenz bekommen wird wie andere. Auch seine Denkfähigkeit und Lernfähigkeit und seine Kreativität wird im Lauf der Jahre höher sein als bei Menschen, die nicht meditieren.

Es gibt also eine Menge von Gründen, zu meditieren. Aber Swami Sivananda betont hier auch, dass es in der Meditation nicht hauptsächlich darum geht, gesünder zu sein, sich besser zu fühlen, besser denken zu können und so ein höheres Grundglücksgefühl zu haben, obgleich das die Sachen sind, die man empirisch besser nachweisen kann. Meditation kann uns helfen, aus der Identifikation mit dem Körper, mit der Psyche herauszuwachsen, zu erfahren, wer wir wirklich sind. Wir sind das unsterbliche Selbst. Wir sind Satchidananda: Sein, Wissen und Glückseligkeit.

Letztlich, selbst wenn Meditation uns gesünder macht, macht sie uns nicht physisch unsterblich. Selbst wenn Meditation uns insgesamt glücklicher macht, allein ein bisschen glücklicher zu sein, reicht uns nicht aus. Wir wollen vollkommenes Glück. Vollkommenes Glück ist kein emotionales Glück, es ist kein körperliches Glück, es ist kein materielles Glück, es ist kein Glück, weil andere nett zu uns sind, sondern es ist die Erfahrung unseres wahren Selbst als die Essenz hinter allem. Und dahin kann uns Meditation langfristig führen. So sagt Swami Sivananda, Meditation ist ein Weg zur Befreiung, zu Moksha. Meditation führt uns zur höchsten Erkenntnis. Meditation führt uns zur Verwirklichung, dass wir in Wahrheit unsterblich und ewig sind.

Hari Om Tat Sat


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Göttliches Geborenwerden

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich wieder aus der Bhagavad Gita, 4. Kapitel, 9. Vers. Krishna spricht zu Arjuna:
„Wer so mein göttliches Geborenwerden und Handeln in ihrem wahren Licht erkennt, wird nicht wiedergeboren, nachdem er seinen Körper verlassen hat. Er kommt zu mir, Oh Arjuna.“

Krishna, als Inkarnation Gottes, als Manifestation Gottes, als Gott in menschlicher Gestalt, sagt. „Wer das Göttliche im wahren Licht immer erkennt, der wird nicht wiedergeboren.“ Ein paar Verse vorher hat er über die Reinkarnationslehre gesprochen, dann hat er darüber gesprochen, dass die Menschen sich reinkarnieren und Gott sich als Avatar manifestiert. Menschen inkarnieren sich, um ihr Karma auszuarbeiten, um ihre Wünsche auszuarbeiten, um etwas zu lernen, um spirituell zu wachsen. Gott braucht nicht zu wachsen, Gott ist schon vollkommen. Gott ist eins, ewig und unendlich. Wenn du als Mensch erkennst, dass hinter allem letztlich ein göttliches Geborenwerden und Handeln steckt, dann kannst du dich von Verhaftungen lösen, dann spürst du immer mehr die göttliche Gegenwart, dann brauchst du auch nicht wiedergeboren zu werden.

Auf der einen Seite kann man sagen, dass Gott sich in einem konkreten Avatar manifestiert. Gott kam auf die Welt als Krishna, als Jesus, als Buddha. Aber auf einer anderen Weise inkarniert sich Gott in jedem Menschen. Alles, was geschieht, ist eine Manifestation Gottes. Das ist vielleicht die wichtigste Verwirklichung: Die Vergegenwärtigung, dass hinter jedem Menschen und hinter allem, was geschieht, letztlich das Göttliche steckt. Nimm dir das vielleicht gerade für heute vor. Nimm dir vor, heute in besonderem Maße göttliche Gegenwart zu spüren und zu schauen, dass im Herzen jedes Menschen, egal wie komisch er sich zu verhalten scheint, Gott wohnt. Nimm dir vor, dir bewusst zu werden, dass hinter aller Natur und hinter allem Geschehen und allen Lektionen, die dir auf dem Weg begegnen, göttliche Gnade und Segen stecken.

„Janma Karma ca me divyam evam yo vetti tattvatah tyaktva deham punar janma naiti mam eti so‘rjuna“

Hari Om Tat Sat
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Die Welt geht nicht unter

Hall

o und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich aus der Bhagavad Gita, 4. Kapitel, 8. Vers. Krishna spricht zu Arjuna:
„Um die Guten zu schützen, die Bösen zu vernichten und Rechtschaffenheit zu errichten, werde ich in jedem Zeitalter geboren.“
Krishna, Inkarnation und Manifestation Gottes, verspricht uns: „In jedem Zeitalter werde ich geboren“. Darauf können wir vertrauen. Darauf können wir bauen. Wir können wissen, dass die Welt nicht so schnell untergehen wird. Ich bin ja schon eine Weile auf dem spirituellen Weg. Anfang der 80er Jahre wurde angenommen, 1984 geht die Welt unter. Dann wurde in den 90er Jahren gesagt, 1999/2000 geht die Welt unter. Jetzt, seit 2007/2008, wird angenommen, dass 2012 die Welt untergeht. Es wurden immer wieder Vorhersagen gesagt, wann die Welt untergeht. Krishna verspricht uns, dass er sich immer wieder inkarnieren wird. Er wird dafür sorgen, dass Dharma, der rechte Gang der Weltgeschichte, weitergehen kann. Krishna wird dafür sorgen, dass langfristig das Gute stärker wird und das Schlechte weniger stark.


Es mag dir so scheinen, dass manchmal die Bösen siegreich sind. Es scheint so, als ob Lug und Trug und Korruption Überhand nehmen. Aber wenn du das geschichtlich vergleichst, ist heute die Zivilisation erheblich besser als früher. Und selbst wenn mal vorübergehend Dinge schlimmer werden, langfristig wird Gott dafür sorgen, dass das Gute wächst. Dies ist ein Versprechen von Krishna, auf das du bauen kannst und vor dessen Hintergrund du dich entspannt engagieren kannst.

Hari Om Tat Sat


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Es liegt nicht alles an dir

Hallo

und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit der Bhagavad Gita, 4. Kapitel, 7. Vers. Krishna, Inkarnation, Manifestation Gottes, spricht:
„Immer dann, wenn Rechtschaffenheit verfällt, Oh Arjuna, und Sündhaftigkeit wächst, manifestiere ich mich.“
Dies ist ein Versprechen von Krishna. Ein Versprechen, das uns helfen kann, entspannt engagiert zu sein. Es liegt nicht alles an uns. Dann, wenn es nötig ist, manifestiert sich Krishna. Wann immer Adharma zu stark wird, also, wann immer der rechtmäßige Gang der Welt unterbrochen wird und Dharma, die Rechtschaffenheit, weniger wird, dann manifestiert sich Gott. Gott wird letztlich alles zurechtrücken. Nicht alles hängt an uns Menschen. Auch nicht alles hängt an dir. Wir brauchen nicht ganz kosmisch zu denken oder an die ganze Erde.

 

Wir wollen engagiert sein und du willst Gutes bewirken. Aber du kannst nur in dem Maße Gutes bewirken, wie es eben mit deinen beschränkten Möglichkeiten möglich ist. Du kannst darauf vertrauen , dass Gott dich unterstützen wird. Gott wirkt auch durch Katastrophen, Gott wirkt durch das scheinbar Schlimme, Gott wirkt sogar durch die Verbrecher. Gott sorgt dafür, dass die Welt in eine gute Bahn kommt. Man sagt gerne: Heute ist alles schlechter als früher. Aber wann früher? Ist es heute schlechter als vor siebzig Jahren, im dritten Reich? Ist es so viel besser als vor hundert Jahren oder neunzig Jahren, um den ersten Weltkrieg herum? Ist es besser als vor 360 Jahren oder 370 Jahren, 30-jähriger-Krieg usw.? Ich glaube, die menschliche Zivilisation ist durchaus einen Schritt weiter gekommen. Irgendwo hilft Gott, dass Dharma langfristig mehr wird. Darauf können wir vertrauen. Und auch wenn im Kleinen öfters, um Lektionen zu erfahren, Dinge schlechter zu werden scheinen, hinter allem ist das Göttliche. Darauf kannst du vertrauen. Tue deinen Teil und vertraue darauf, dass Gott mittel- und langfristig die Dinge zum Guten wenden wird. So wie auch die heilige Theresa von Avila gesagt hat: „Nada te turbe, nada te espante, solo dios basta. Lass dich durch nichts sorgen, lass dich durch nichts aus der Ruhe bringen, es gibt nur Gott, das ist alles.“
Hari Om Tat Sat
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Gott in menschlicher Gestalt

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute wieder mit einem Kapitel aus der Bhagavad Gita, 4. Kapitel, 6. Vers. Krishna spricht:
„Obwohl ich ungeboren bin, unvergänglich und der Herr aller Wesen, werde ich doch durch meine Maya geboren, da ich meine Natur beherrsche. Ajo‘pi sann avyayatma bhutanam isvaro‘pi san prakrtim svam adhisthaya sambhavamy atma-mayaya“


Krishna, als Manifestation Gottes, sagt: „Ich bin ungeboren.“ Gott ist ewig, ist immer da, hat keinen Anfang und kein Ende, ist unvergänglich, Herr aller Wesen. Gott ist die Seele aller Wesen. Gott ist die Essenz von jedem Menschen. Gott wohnt im Herzen aller Wesen. So wie auch Jesus gesagt hat: „Ich bin in dir, du bist in mir.“ Oder auch: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, als dein Selbst.“ All das kommt aus dieser Verwirklichung, Gott ist in allen Wesen. Und obwohl Gott überall ist, ewig und unendlich in allen Wesen, kann das Göttliche sich auch ganz konkret manifestieren in einem konkreten menschlichen Körper. Das ist das Geheimnis des Avatars. Avatar: die Herabkunft Gottes. Obgleich Gott also in allen Wesen ist, kann sich Gott auf konkrete Weise manifestieren, in einem menschlichen Körper. Darüber wird Krishna in den nächsten Versen etwas mehr sprechen.

Bis dahin. Hari Om Tat Sat

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Über Reinkarnation

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich wieder etwas aus der Bhagavad Gita, 4. Kapitel, 5. Vers:
„Viele Geburten liegen hinter mir, genauso, wie es bei dir der Fall ist, Oh Arjuna. Ich kenne sie alle, aber du kennst sie nicht. Bahuni me vyatitani janmani tava carjuna tany aham veda sarvani na tvam vettha parantapa“

In diesem fünften Vers des vierten Kapitels spricht Krishna über die Reinkarnationslehre. Zum klassischen Yogasystem gehört der Glaube an Reinkarnation. Und es ist nicht nur ein Glaube, wie Krishna eben sagt. Die meisten Menschen erinnern sich nicht an frühere Leben, aber große Meister können sich durchaus daran erinnern. Swami Vishnu hat ab und zu mal mit uns darüber gesprochen, was er für Visionen hatte von seinen früheren Leben. Und er wusste, was er in seinen früheren Leben vielleicht falsch gemacht hat und weshalb er dann in diesem Leben wiedergeboren wurde. Aus den Lektionen aus früheren Leben hat er dann Handlungsempfehlungen für dieses Leben gezogen.

Wir sind schon früher inkarniert worden. Und es ist eine gute Sache, sich mal mit den Reinkarnationslehren zu beschäftigen. Es gibt durchaus nicht nur große Meister, die sich an frühere Leben erinnern, sondern auch Kinder, auch Menschen in der Meditation, auch in der Tiefenentspannung. Es gibt die Reinkarnationstherapien und die Rückführungen. Es ist manchmal eine große Hilfe, sich wieder bewusst zu machen, dass du nicht das erste Mal auf dieser Welt bist und vermutlich auch nicht das letzte Mal. So kannst du vieles ruhiger angehen. Viele Probleme, die du in diesem Leben hast, stammen nicht aus diesem Leben, sondern aus einem früheren. Und vieles, was du gerne erreichen willst, wirst du vielleicht nicht in diesem Leben erreichen, sondern im nächsten Leben. Diese Vorstellung verschiedener Leben soll dich natürlich nicht passiv machen, nicht träge. Es soll dir nur etwas Druck wegnehmen, Verspannung wegnehmen, Stress wegnehmen. Yoga heißt auch Entspannung. Yoga heißt Engagement. Engagierte Gelassenheit, wie ich es gerne nenne, oder gelassene Engagiertheit, ist der besten Weg, um Yoga im Alltag zu üben.

Hari Om Tat Sat
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Was ist Meditation?

Hall

o und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Ich lese heute etwas aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda, aus dem Kapitel „Meditation“, dem Unterkapitel „Was ist Meditation?“
Swami Sivananda schreibt hier: „Meditation ist das Aufrechterhalten eines unaufhörlichen Flusses von Gottesbewusstsein.“
Das ist eine Definition, die wir sonst nicht so oft hören. „Das Aufrechterhalten eines unaufhörlichen Flusses von Gottesbewusstsein.“ Bewusstsein, reines Bewusstsein, ist letztlich immer Gottesbewusstsein, denn es gibt nur ein unendliches, allumfassendes Bewusstsein, und dieses allumfassende Bewusstsein ist in jedem Menschen drin. Nicht nur in jedem Menschen, es ist hinter der gesamten Schöpfung. Wenn wir einen unaufhörlichen Strom reinen Bewusstseins haben, dann ist dies das Bewusstsein der Einheit. Das kann man eben auch Gottesbewusstsein nennen.


„Alle weltlichen Gedanken sind aus dem Geist verbannt, der Geist ist erfüllt und gesättigt mit göttlichem Gedanken, göttlichem Ruhm und göttlicher Gegenwart.“
„Weltliche Gedanken sind aus dem Geist verbannt.“ Was heißt weltliche Gedanken? Weltliche Gedanken sind Gedanken, die beschränkt sind in Zeit, in Raum, in Kausalität, in Dualität, in Mögen und Nicht-Mögen, in du und ich usw. Das sind weltliche Gedanken. Auch alle weltlichen Gedanken ruhen letztlich in dem einen kosmischen Gedanken, denn hinter allem bleibt stets die eine allumfassende kosmische Wirklichkeit. Es gibt nicht zwei in Wahrheit. Nur, dieses eine Unendliche können wir dann wahrnehmen als Verschiedenes. Wenn wir das als Getrenntes und Verschiedenes wahrnehmen, dann ist das die Welt und dann sind das weltliche Gedanken. Meditation im engeren Sinne ist die siebte Stufe oder Sprosse auf der Yogaleiter. Yogis nennen es Dhyana, Jnanas nennen es Nidrasana, Bhaktas bezeichnen es als Bhajana. Also, es gibt verschiedene Ausdrücke für die Meditation. Im Alltag kann man auch sagen, wenn wir von Meditation sprechen, sind das verschiedene Stufen der Meditation. Wir sitzen, wir atmen, wir bringen den Geist in einen meditativen Gemütszustand. Wir üben eine Technik. Wenn wir in dieser Technik ganz absorbiert sind, dann ist das Dhyana oder Meditation im engeren Sinne. Diese schließlich mündet in Samadhi, dem überbewussten Zustand.


„Vergiss den Körper, vergiss die Umgebung, Vergessen ist eine wichtige spirituelle Praxis.“
Swami Sivananda schreibt hier jetzt etwas Unkonventionelles, contra Intuitives. Natürlich, Meditation hilft langfristig, ein besseres Gedächtnis zu haben. Zahllose Studien haben gezeigt, dass Menschen, die meditieren, ihre geistige Leistungsfähigkeit auch langfristig erhalten. Man kann sogar messen, dass, wer regelmäßig meditiert, im Alter ab sechzig oder siebzig eine höhere Gehirnmasse hat als andere. Also, Meditation hilft auch, nicht zu vergessen. Aber Meditation hilft einem auch, loszulassen. Auf Deutsch sagen wir dazu abzuschalten. Eigentlich ein eigenartiger Ausdruck. Wir drücken auf einen Knopf und haben dann abgeschaltet, so wie beim Computer. Bei modernen Computern nutzt es auch nichts, auf den Knopf zu drücken, dann wollen sie sich erst langsam herunterfahren und zwischendurch stellen sie einem noch zehn Fragen. Auch der Geist ist vielleicht nicht so einfach abzuschalten, manchmal dauert das etwas. Aber dennoch, was Swami Sivananda hier sagt: „Vergiss den Körper, vergiss die Umgebung, vergiss deine Identifikation“, ist die Essenz der Meditation. Nachher können wir uns wieder früh genug daran erinnern. In der Meditation probieren wir, uns zu lösen von dem Körper, der vielleicht atmet, der die und jene Empfindung hat, von unseren Emotionen, unseren Gedanken, unseren Identifikationen, von unseren Plänen und was wir alles so haben. Wenn wir alles loslassen können, mit dem wir uns identifizieren, dann wird das erfahrbar, was man als Göttliches bezeichnen kann.


„Jesus sagte, mache dich leer und ich werde dich erfüllen. So sagt es auch Patanjali: „Yoga ist das Zur-Ruhe-Kommen der Gedanken im Geist, dann ruht der Sehende in seinem wahren Wesen. Dieser Prozess des Leermachens und des Lösens der Gedanken im Geist ist zweifellos ein schwieriges Unterfangen, aber fortgesetztes intensives Üben bringt Erfolg. Darüber besteht kein Zweifel.“


Wenn wir unseren Geist zur Ruhe bringen, erfahren wir das, was wir wirklich sind. Und das, was wir wirklich sind, ist Bewusstsein an sich. In diesem Bewusstsein sind wir eins mit dem Unendlichen. Wir können es erreichen durch regelmäßige Praxis mit Herz und Verstand.


Hari Om Tat Sat


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