Nützliche Hinweise für die Meditation

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Ich lese etwas aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda, aus dem Kapitel „Meditation“, aus dem Unterkapitel „Einige nützliche Hinweise“.
„Strenge in der Meditation die Augen nicht an! Strenge das Gehirn nicht an! Kämpfe und ringe nicht mit dem Geist! Das ist ein Fehler, den viele Anfänger begehen und deshalb ermüden Anfänger oft schnell. Mache keine heftigen Anstrengungen, um den Geist zur Ruhe zu bringen, sondern gib ihm für einige Zeit etwas Freiheit, lasse ihn laufen und so langsam ruhig werden! Der Geist wird am Anfang wie ein ungelehriger Affe herumspringen. Schließlich wird er ruhiger werden, dann kann der Geist auf das Meditationsthema geheftet werden. Vertreibe daher nicht willentlich und heftig die beginnenden Gedanken! Lass göttliche Gedanken sanft fließen! Die unerwünschten Gedanken werden von selbst verschwinden.“

Wenn wir uns hinsetzen für die Meditation, dann setzt man sich ruhig hin, man geht durch die verschiedenen Stufen der Meditation hindurch und wenn man dann merkt, der Geist ist unruhig, der Geist denkt an alles Mögliche, dann kämpft man nicht damit, denn wir wollen uns ja entspannen. Eine Möglichkeit ist, wir lassen den Geist irgendwo machen, was er will. Er wird hierhin springen, dorthin springen, wird das denken und das denken, das planen und das überlegen, deshalb sich ein schlechtes Gewissen einreden und sich vorstellen, was er noch alles erledigen will. Und das beobachten wir vielleicht so leicht amüsiert, dieses Kino der Gedanken. Das ist auch ganz faszinierend, eigentlich braucht man nicht wirklich ins Kino zu gehen, sondern wir können die Augen schließen und so beobachten. Die meisten Menschen haben einen recht kreativen Geist. Und dann, wenn man den Geist eine Weile beobachtet, wird er typischerweise von selbst irgendwann ruhiger. In einem anderen Buch, „Konzentration und Meditation“, beschreibt so Swami Sivananda, der Geist ist schüchtern. Wenn man ihn beobachtet, wird er ruhig. Und das kann man so erfahren und dann wird der Geist langsam wieder ruhiger werden. Eine zweite Möglichkeit, die er auch dort beschrieben hat, wir meditieren, indem wir uns auf etwas konzentrieren und die anderen Gedanken mögen auch da sein. Angenommen, man meditiert mit einem Mantra, dann sagt man vielleicht, einatmen „Om“, ausatmen „Om“, und zwischendurch denkt der Geist noch an so viele andere Dinge. Einatmen, „Om. Habe ich das Zelt abgeschlossen?“ Ausatmen, „Om. Habe ich das Handy vergessen?“ Einatmen, „Om. Habe ich das Handy abgestellt?“ Ausatmen, „Om. Oh, ich habe heute Morgen versehentlich gesprochen, eigentlich ist ja vor 07:00 Uhr Schweigen.“ Einatmen, „Om“, ausatmen, „Om“. Einatmen, „Om. In welchen Vortrag gehe ich nachher nochmal?“ Ausatmen, „Om“. Also, all diese Gedanken können parallel da sein. Oder man hat eine unschöne Nachricht gehört und denkt daran. Man sagt weiterhin, einatmen, „Om“, ausatmen, „Om“. Also, wir kämpfen nicht gegen die anderen Gedanken, sondern wir sorgen dafür, dass die erhebenden, energieerzeugenden Gedanken auch da sind. Und im Laufe der Zeit werden dann die unerwünschten Gedanken weniger werden und die erhebenden werden mehr. Und dann schließlich werden auch die erhebenden Gedanken ruhiger und irgendwann kommen wir zur vollständigen Ruhe.
„Meditiere regelmäßig“, schreibt Swami Sivananda, „Regelmäßigkeit in der Meditation ist von großer Wichtigkeit. Meditiere, meditiere, meditiere! Die Meditation wird allen Kummer des Lebens überwinden. Dies ist die Möglichkeit, zu tiefer Freude, wahrem Wissen und unvergänglicher Erfahrung zu kommen.“


Hari Om Tat Sat


Transkription eines Kurzvortragesvon Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditationim Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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