Sukadev Bretzs Beiträge (5609)

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Löse dich vom Schmerz – BhG VI.23

Löse dich von der Verbindung mit dem Schmerz, übe Yoga mit Entschlossenheit.
Namaste und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen.
Im 23. Vers des 6. Kapitels der Bhagavad Gita sagt Krishna:
„Möge das den Namen Yoga tragen, das Aufhören des Einsseins mit dem Schmerz. Dieser Yoga ist mit Entschlossenheit und unverzagtem Geist zu üben.“
Krishna gibt hier einen sehr wertvollen Tipp, wie man mit Schmerzen umgehen kann. Denn Schmerzen sind ganz natürlich, Schmerzen gehören zum Leben dazu. Schmerzen sind Warnsignale, Warnsignale des Körpers, der Emotionen, des Geistes. Nur manche Menschen, vermutlich die meisten Menschen, empfinden nicht nur den Schmerz, sondern sie werden zu dem Schmerz, sie werden eins mit dem Schmerz, sie sind der Schmerz selbst. Es gibt diese schöne Geschichte, wie mal jemand zum Fritz Perls, dem Gestalter der Gestalttherapie, gegangen ist und gesagt hat: „Ich muss Ihnen eines sagen, ich bin Alkoholiker.“ Daraufhin antwortete Fritz Perls: „Frühstücken Sie auch?“ Sagte der andere: „Ja, ich frühstücke auch.“ „Aha, dann sind Sie auch Frühstücker. Fahren Sie auch Auto?“ „Ja.“ „Dann sind Sie auch Autofahrer. Und atmen Sie auch?“ „Ja.“ „Also sind Sie auch Atmer. Sie sind also Alkoholiker, Frühstücker, Atmer und Autofahrer.“ Ein schönes Beispiel, das helfen kann, sich von Identifikationen zu lösen. Selbst wenn es eine Phase gibt, wo viel körperlicher oder sogar emotioneller Schmerz da ist, du kannst dich davon lösen, du kannst aufhören, dich vollständig damit zu identifizieren. Schmerz mag da sein, aber du bist nicht der Schmerz. Das ist nicht so einfach, Krishna sagt nämlich im zweiten Halbsatz: „Dieser Yoga ist mit Entschlossenheit und unverzagtem Geist zu üben.“ Also, immer wieder musst du daran arbeiten, dass du dich nicht identifizierst mit Schmerzen, mit Leiden usw. Interessant ist eben auch, es ist ja ein Wortspiel, Krishna sagt: „Das ist Yoga, was Samyoga-Viyoga ist.“ Also, Viyoga, das Lösen der Verbindung von Dhukha-SamYoga, der Verbindung und der Einheit mit dem Schmerz. Löse dich von der Verbundenheit! Verschiedene Möglichkeiten gibt es. Im Schmerz, werde dir bewusst, es gibt noch anderes. Nicht nur sind Schmerzen da. Du kannst auch atmen, du kannst auch sehen, es gibt Menschen, die mögen dich, es gibt etwas zu essen usw. Du kannst Yoga machen, du übst Asanas, Menschen lieben dich. All das kannst du noch parallel sehen. Das hilft dir, die eine Identifikation etwas zu lösen. Und dann kannst du dich von allen Identifikationen lösen. Aber oft hilft es erstmal, die eine schmerzhafte Identifikation zu ergänzen durch andere Identifikationen. Dann fällt es leichter, dich von allen Identifikationen zu lösen.

Hari Om Tat Sat


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Der beherrschte Geist – BhG VI.18-22

Bhagavad Gita, 6. Kapitel, 18. Vers:
„Wenn der vollkommen beherrschte Geist alleine im Selbst ruht und frei ist von der Sehnsucht nach allen Wunschgegenständen, dann heißt es: Er ist in Einheit.“
Dieser und die folgenden Verse sind so wunderschön und so jenseits dessen, was wir uns normalerweise vorstellen können, dass ich einfach diese nächsten Verse lesen werde ohne Kommentar. Lass diese Verse auf dich wirken! Du kannst auch damit meditieren, du kannst darüber nachdenken, insbesondere, du kannst sie erspüren.
6. Kapitel, 19. Vers:
„Wie eine Lampe, die an einem windstillen Ort nicht flackert - damit wird der Yogi verglichen, dessen Geist beherrscht ist und der im Selbst Yoga übt, im Yoga des Selbst aufgeht.“
20. Vers:
„Wenn der Geist, bezähmt durch die Yogapraxis, zur Ruhe gekommen ist, und wenn er selbst sein Selbst schaut, ist er in sich selbst zufrieden.“
21. Vers:
„Wenn der Yogi diese grenzenlose Wonne fühlt, die vom reinen Verstand erfasst werden kann, und die die Sinne übersteigt, und wenn er fest in dieser Wonne ruht, weicht er niemals von der Wahrheit ab.“
22. Vers:
„Das, was für ihn den nicht zu übertreffenden Gewinn darstellt, wenn er es einmal erlangt hat; das, was ihn auch von der größten Sorge nicht erschüttert sein lässt, wenn er fest darin ruht, möge dies den Namen Yoga tragen, das Aufhören der Verbindung mit dem Schmerz. Dieser Yoga ist mit Entschlossenheit und unverzagtem Geist zu üben.“

Hari Om Tat Sat


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Gehe den Mittelweg – BhG VI.16

Bhagavad Gita, 6. Kapitel, 16. Vers:
„Wahrlich, Yoga ist unmöglich für den Menschen, der zu viel isst, wie auch für den, der überhaupt nicht isst, für den, der zuviel schläft, wie auch für den, der immer wacht.“
Finde die goldene Mitte! Es ist nicht gut, zu viel zu essen, es ist nicht gut, zu wenig zu essen. Es ist nicht gut, zu viel zu schlafen, es ist nicht gut, zu viel zu wachen. Finde die Menge an Schlaf, die du brauchst! Finde die Menge an Essen, die du brauchst. Und Krishna sagt ja auch im nächsten Vers: „Yoga wird zum Zerstörer der Pein desjenigen, der in Nahrung wie Erholung, Spazierengehen usw., mäßig ist, der mäßig ist in seinen Handlungen, und der im Schlaf und Wachen mäßig ist.“ Überlege, was ist jetzt die angemessene Menge an Schlaf, die du brauchst und hast du diese Menge an Schlaf? Überlege: „Schlafe ich zu viel? Schlafe ich zu wenig?“ Auch in verschiedenen Lebensumständen ändert sich das. Finde die Menge an Schlaf, die du wirklich brauchst! Überlege auch, ist deine Nahrung dir angemessen? Kommst du genügend an die frische Luft? Machst du deine Tiefenentspannung? Hast du das, was du körperlich brauchst? Vorübergehend kannst du auch mal über deine Bedürfnisse hinausgehen. Die Welt ist nicht so, dass du immer das machen kannst, was du denkst, was für dich irgendwo gut und angenehm ist. Nur langfristig ist es gut, das zu tun, was du körperlich und geistig brauchst, um so eine gewisse Harmonie zu finden und aus dieser Harmonie heraus kannst du dann spirituell praktizieren und ein engagiertes Leben finden.

Hari Om Tat Sat


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„Soham Shivoham“ ist die große Aussage der Schriften, ist die große Aussage der selbstverwirklichten Meister, ist letztlich die Erfahrung, die wir machen können in tiefer Meditation. „Soham - ich bin Das.“ Jetzt, was ist dieses Das? Als Moses in der Wüste war und dort einen brennenden Dornenbusch gesehen hatte, wo er gemerkt hat, das war kein normales Feuer, denn der Dornenbusch ist nicht weniger geworden. Er wusste, dort ist göttliche Gegenwart. Er hat gefragt: „Wer bist du?“ Und dann kam die Antwort: „Ich bin, der ich bin. Soham. Ich bin Das. Ich bin, der ich bin.“ Im Deutschen ist das dann schwierig mit, „der ich bin“, und manche sagen dann, „die ich bin“ und prompt identifiziert man sich wieder mit männlich oder weiblich, „ich bin, das ich bin“, klingt zwar nicht besser, aber dann identifiziert man sich mit anderem nicht. „Ich bin unsterbliches Selbst. Ich bin nicht dieser Körper.“ Wir identifizieren uns mit dem Körper, aber in der Meditation ist es möglich, den Körper zu transzendieren. Es ist möglich, sich zu erfahren als unendliches Bewusstsein. Dann wirken wir wieder durch diesen Körper, ähnlich, wie wenn wir einen Raumanzug haben, um mit dem auf den Mars zu gehen. So ist dieser Körper wie der Raumanzug, den wir hier haben für diese Erde. Er gehört uns auch noch nicht mal. Wir haben ihn bekommen mit Leihzeit von unbestimmter Dauer. Er kann jederzeit von uns weggenommen werden. Wenn wir sagen, „ich bin 1,80 Meter groß“ oder „1,70 Meter groß“, der Körper ist mal kleiner, mal größer. Morgens ist er - ich glaube - zwei Zentimeter größer als abends, vielleicht auch nur einen Zentimeter. Mit jedem Jahr, wo man älter wird, ab einem bestimmten Jahr wir man erstmal größer und irgendwann wieder kleiner. Ich bin nicht dieser Körper und dieser Körper gehört mir nicht, unbestimmte Leihdauer, jederzeit kann er von uns genommen werden und er kann auch jederzeit in Probleme geraten und es gibt keine Rückgabe- und Umtauschmöglichkeit. Wir können nicht sagen: „Ja, der Körper sieht nicht mehr gut genug. Ich kann nicht mehr so gut lesen, ich brauche einen neuen Körper.“ Gut, Augen können wir bis zu einem gewissen Grade lasern lassen und Nase kann man vergrößern, verkleinern. Irgendwo gab es vor kurzem einen, man behauptet, einen neuen Umbruch in der Stammzellforschung. Man kann jetzt Stammzellen kriegen ohne Embryos und da hofft man, dass man in zwanzig, dreißig Jahren Organe nachwachsen lassen kann. Dann wird man vielleicht den menschlichen Körper - einfach vorsichtshalber, jedes Organ wird man schon mal vorausschauend nachwachsen lassen. Dann hat jeder zu Hause bei sich im Kühlschrank so ein paar Ersatzorgane. Wenn die Leber nicht mehr gut funktioniert, ausschneiden, Ersatzleber rein und schnell eine neue anlegen, eine neue Kultur, denn das braucht dann ja wahrscheinlich ein halbes oder zwei Jahre, bis das reift. Aber vielleicht hilft uns das, uns weniger mit dem Körper zu identifizieren, wenn wir unsere Ersatzteile immer gleich im Kühlschrank nebendran haben und wir sehen können, wie die Teile unseres Körpers nachwachsen. So ähnlich wie, beim Auto werden Reifen ausgewechselt und so ähnlich, in unserem Körper können dann auch Ersatzteile ausgewechselt werden. Dennoch, selbst dann gehört er uns nicht. Das Karma wird immer noch Möglichkeiten finden, unser irdisches Leben zu beenden. Wir sind nicht der Körper, der Körper gehört uns nicht. Wir sind noch nicht mal unsere Psyche, die Psyche gehört uns nicht. Bis zu einem gewissen Grad haben wir einen Einfluss auf den Körper, aber keinen vollständigen. Wir könnten jetzt z.B. sagen: „Ich hebe den rechten Arm hoch.“ Jeder, der will, kann ihn hochheben. Aber parallel dazu schlägt das Herz, ohne, dass man darauf Einfluss nehmen kann. Gut, natürlich mit Suggestionen und allem können wir auch Einfluss nehmen, aber es geschieht auch vieles, ohne, dass wir etwas machen. Genauso mit unserem Geist, bestehend aus Denken und Fühlen. Wer will, könnte jetzt sofort an eine Rose denken. Also, wir können bis zu einem gewissen Grad unseren Geist beeinflussen. Aber so viele Gedanken kommen auch von selbst, ohne dass man irgendetwas damit anstellt. Aber nur dann, wenn unser Bewusstsein mit dem Körper verbunden ist, nehmen wir irgendwas Körperliches wahr. Nur dann, wenn unser Bewusstsein ins Denken geht, sind überhaupt Gedanken da. Wir sind nicht der Körper, wir sind nicht die Gedanken. Wir sind das unsterbliche Selbst. Und das gibt uns eine unglaubliche Freiheit auch. Freiheit, die Freiheit, uns vom Körper zurückzuziehen, in die Unendlichkeit zu gehen. Wir können jederzeit uns erfahren als unendliches Sein. Wir können uns jederzeit erfahren als unendliche Bewusstheit. Wir können jederzeit uns erfahren als Freude, als Wonne und als Liebe. Wir müssen nicht, wir können auch zurückgehen in den Körper und wir haben natürlich unsere Aufgaben in dieser Welt. Aber wenn wir wissen, unser Glück hängt jetzt nicht davon ab, dass jemand uns auf eine bestimmte Weise anguckt und uns die richtigen Worte sagt. Unser Glück hängt jetzt nicht davon ab, dass wir irgendwo ein grünes statt ein blaues Auto haben, und es hängt auch nicht davon ab, dass irgendwo der Körper gesund ist. Wir wissen, wir brauchen unsere Aufmerksamkeit nur nach innen zu geben oder ins Unendliche auszudehnen und dort ist die Quelle von Freude. Wir können jederzeit glücklich sein, das ist nicht so schwierig. Wir gehen mit unserem Bewusstsein in das Bewusstsein selbst, nach innen oder ins Unendliche, in dem Moment ist Freude da. Unglaubliche Freiheit, wir hängen von nichts ab. Das ist eine großartige Sache und die können wir im Yoga schrittweise erlernen.
Soham, Shivoham.

Hari Om Tat Sat


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Ausarbeitung vom Karma

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 12. Vers
„Karma hat seine Wurzeln in den Kleshas, den Schmerz verursachenden Anhaftungen, und wird in diesem und in künftigen Leben ausgearbeitet.“
Karma, ein wichtiger Sanskrit-Ausdruck, der sowohl „Handlung“ heißt, als auch „Erfahrungen“, als auch „verschiedene Aufgaben, die wir zu tun haben“. In diesem Kontext sind Karma die Resultate unserer Handlungen. Solange wir aus den Kleshas handeln, kommen auch neue karmische Ursachen. Wenn du dich identifizierst, wenn du aus Mögen handelst, aus Verhaftung, aus Abneigung und aus Ängsten, dann schaffst du damit neue Ursachen für neue Erfahrungen, für neue Aufgaben und letztlich auch für neue Leiden. Manche dieser Karmas werden in diesem Leben ausgearbeitet, manche im nächsten. Hier siehst du einen weiteren Grund, weshalb es wichtig ist, die Kleshas etwas zu reduzieren, nicht von ihnen beherrscht zu werden. Solange dein ganzes Handeln auf Ängsten, auf Verhaftungen, auf Abneigungen, auf Identifikationen und damit auf Unwissenheit beruht, solange schaffst du immer wieder neues Karma und dieses Karma führt dich immer wieder zu neuem Leiden. Lerne es, jenseits aller Verhaftungen das zu tun, was nötig ist. Lerne es, aus Liebe zu handeln, lerne es, dich als Instrument zu fühlen des Göttlichen, und lerne es, zu tun, was nötig ist, lerne, das zu tun, was am besten ist für andere und letztlich auch für dich.

Hari Om Tat Sat


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Meditation führt zu Befreiung – BhG VI.15

Meditation führt zu Frieden und Befreiung.
Bhagavad Gita, 6. Kapitel, 15. Vers:
„Wenn der Yogi seinen Geist also stets auf diese Weise ausgeglichen hält und den Geist beherrscht, erreicht er den Frieden, der in Mir liegt und in Befreiung gipfelt.“
Krishna gibt uns ja ein Versprechen und sagt, warum meditieren wir. Wir meditieren, um den Geist zu beherrschen. Über die Herrschaft des Geistes erfahren wir den tiefen Frieden und den Frieden jenseits aller Vernunft, wie es Jesus sagt. Der Frieden, der letztlich in Gott liegt und der Frieden in der Befreiung. Wir können auch Frieden finden mit Menschen. Wir können Frieden schließen mit Partner, mit Kindern, mit Kollegen usw. Dieser Frieden ist auch wichtig und es ist wichtig, im Alltag ein friedvolles Leben zu leben, aber dieser Frieden ist immer in der Veränderung und er bedarf immer wieder neuer Anstrengung. Der Frieden, der in Gott liegt, der gipfelt in der Befreiung und löst uns von allem Relativen. Deshalb meditieren wir. Meditation gibt auch Gesundheit, gibt auch Energie, gibt auch Inspiration, hilft, Gleichmut im Alltag und ist eines der besten Mittel gegen Stress und Burnout. Es ist ein Mittel, um immer wieder neue Energie und Freude zu bekommen. Aber das höchste Ziel der Meditation - und deshalb meditieren wir letztlich - ist, zu dem tiefen Frieden zu kommen, zum Frieden Gottes, zur höchsten Befreiung. Und es ist wichtig, das immer wieder sich zu vergegenwärtigen und sich das vor Augen zu führen. Mumukshutwa, Wunsch nach Befreiung ist eines der vier Mittel der Befreiung und es heißt, wenn der Wunsch nach Befreiung, der Wunsch nach dem Höchsten größer ist als alle anderen Wünsche, dann erreichen wir diese Befreiung noch in diesem Leben.
Ich wünsche dir, dass du dir immer wieder bewusst wirst, was dein höchstes Ziel im Leben ist, dass du die richtigen Schritten dorthin unternimmst und immer wieder von neuem weitergehst.

Hari Om Tat Sat


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Habe ein hohes Ziel.
Krishna spricht, Bhagavad Gita, 6. Kapitel, 14. Vers:
„Frohgemut, furchtlos, fest im Gelübde des Brahmachari, mit selbstbeherrschtem Geist, die Gedanken auf Mich gerichtet und mit ausgewogenem Geist sitze er und mache Mich zu seinem höchsten Ziel.“
Krishna gibt hier hohe Ideale. Er sagt aber zunächst, was du machst in der Meditation. Im vorigen Vers sagt er, sitze ruhig und gerade. Dann freue dich, dass du meditieren kannst. Sei mutig, allen Reinigungs- und Hinderniserfahrungen, Augenöffnungserfahrungen in die Augen zu schauen. Sei mutig, auch über die Grenzen von Körper und Geist hinauswachsen zu können. Halte die Gedanken auf Gott gerichtet und mache Gott zu deinem höchsten Ziel. Nochmal: Halte deine Gedanken auf Gott gerichtet und mache Gott zum höchsten Ziel. Danach, lasse los und meditiere mit deiner Meditationstechnik, ohne Erwartung, ohne Verlangen.

Hari Om Tat Sat


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Meditation – BhG VI.13

Sitze ruhig in der Meditation.
Bhagavad Gita, 6. Kapitel, 13. Vers:
„Der Meditierende halte seinen Körper unbewegt, Kopf und Nacken gerade und ruhig, den Blick auf die Nasenspitze gerichtet, ohne herumzusehen.“
Ein paar einfache Tipps für die Meditation. Wenn du meditierst, bleibe bewegungslos sitzen. Lasse nicht den Körper immer wieder sich bewegen. Das ist ein wichtiger Teil der Meditation, du sitzt bewegungslos. Wenn der Körper juckt, bleibst du ruhig sitzen. Wenn etwas irgendwo leicht weh tut, bleibst du ruhig sitzen. Du bleibst insgesamt ruhig sitzen und du hältst auch deine Augen ruhig. Wenn du meditierst, gibt es verschiedene Augenhaltungen. Du kannst die Augen einfach entspannt halten, eine Möglichkeit. Du kannst zu der Nasenspitze hinschauen, das hat eine beruhigende und auch erdende Wirkung und herzöffnende Wirkung. Oder du kannst zum Punkt zwischen den Augenbrauen schauen, das hat eine erhebende Wirkung, das aktiviert das Ajna Chakra, das Zentrum der Intuition, es hilft dir, zu einer höheren Erkenntnis zu kommen. Du musst aber aufpassen, das sollte nicht zum Kopfweh führen. Wenn das Schauen zum Punkt zwischen den Augenbrauen einen Kopfwehreflex auslöst, dann halte die Augen entspannt. Eine andere Möglichkeit ist auch, dass du bei geschlossenen Augen leicht nach oben zum Unendlichen schaust. Das hebt deinen Geist, entspannt deinen Geist und weitet deinen Geist. Das empfehle ich für die Mehrheit der Menschen. Das kannst du sogar zwischendurch tun. Z.B. jetzt, wenn du nicht gerade Auto fährst. Du kannst die Augen schließen, du kannst mit den Augen weit nach oben ins Unendliche schauen. So einen Winkel von dreißig bis fünfundvierzig Grad nach oben. Und während du mit den Augen sehr weit nach oben schaust, spüre mit deinem Spürbewusstsein zum Punkt zwischen den Augenbrauen bis Mitte der Stirn. Vielleicht spürst du dort ein sanftes Pulsieren oder du siehst ein Licht oder du spürst eine Freude oder du fühlst eine Verbindung mit dem Göttlichen. Genieße das ein paar Sekunden lang und dann kehre wieder zurück ins Alltagsbewusstsein. Alles Gute! Ich wünsche dir einen schönen Tag, eine schöne Woche!
Dein Sukadev

Hari Om Tat Sat


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Übe Yoga, werde transparent – BhG VI.12

Übe Yoga, um dich selbst zu reinigen.
Namaste, willkommen zu den täglichen Inspirationen von www.yoga-vidya.de.
Krishna spricht im 6. Kapitel, 12. Vers:
„Mit einpünktigem Geist, nachdem er Beherrschung über die Aktivitäten von Geist und Sinnen gefunden hat, möge er sich auf diesem Sitz niederlassen und Yoga üben, um sich selbst zu reinigen.“
Wenn du Yoga übst, kann eine Einstellung sein, dass du dich reinigen willst. Deine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit. Du bist jetzt schon vollkommen, so wie du bist. Mache dir das immer wieder bewusst! Ich wiederhole mich dort ständig, aber es ist wichtig, dass du dir dessen bewusst bist. Um das zu erfahren, gilt es, transparent, durchlässig zu werden. Es gilt, dass du Körper, Geist und Emotionen reinigst, und dann kannst du spüren, wer du wirklich bist. Und umgekehrt, wenn du gereinigt bist, dann kann von innen heraus Inspiration und Impuls kommen, um durch dich hindurch zu wirken. So ist ein Aspekt der Wirkung von allen Yogaübungen Reinigung. Durch diese Reinigung kannst du, wie durch ein Fenster, besser zu den Tiefen deiner Seele blicken. Ist ein Fenster z.B. sehr verdreckt, kannst du nicht wirklich durchschauen. Ist das Fenster sauber, siehst du nach draußen und umgekehrt, von draußen können auch Menschen zu dir hinschauen. Genauso, wenn du dich selbst reinigst, kannst du deine wahre Natur, das Göttliche in dir erblicken, und umgekehrt kann dieses Göttliche, deine wahre Natur, durch dich hindurchwirken.

Hari Om Tat Sat


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Meditiere regelmäßig – BhG VI.10

Krishna spricht in der Bhagavad Gita, 6. Kapitel, 10. Vers:
„Möge der Yogi bemüht sein, den Geist ruhig zu halten; in Einsamkeit, allein, mit Kontrolle über Geist und Körper und frei von Hoffnung und Verlangen.“
Hier spricht Krishna über Meditation. In diesem Vers und in den nächsten Versen gibt er sehr wertvolle Hinweise, wie man meditieren soll. Wenn du dich hinsetzt für die Meditation, dann gehe davon auch, jetzt gehst du in die Einsamkeit. Und selbst wenn du in einer Großstadt bist, in einem Hochhaus und über und unter dir hunderte von Menschen wohnen, stelle dir vor, jetzt bist du für dich und allein. Wenn du in deinem Meditationsraum oder deiner Meditationsecke bist, sei dir bewusst: „Ich bin jetzt für mich allein. Ich werde jetzt ein paar Minuten mit mir selbst allein sein oder mit Gott allein sein oder mit dem höchsten Bewusstsein allein sein. Für die Zeit der Meditation habe ich keine anderen Pflichten als die Meditation.“ Das ist der erste Schritt. Der zweite Schritt ist, Kontrolle über Körper und Geist. Du setzt dich ruhig hin, du nimmst dir vor: „Ich werde mich nicht bewegen.“ Kontrolle über den Geist, da sagte er, „frei von Hoffnung und Verlagen“. So ein großes Paradox. Es vertieft die Meditation, wenn du dir bewusst machst: „Ja, ich will meditieren, um das Höchste zu erfahren. Ich will meditieren, um meine wahre Natur zu verwirklichen.“ Auf gewisse Weise hast du dort eine Hoffnung. Du hast auch das Verlangen nach dem Höchsten. Und je höher das Verlangen ist, umso tiefer kann die Meditation werden. Aber nachdem du dieses Verlangen , diese Hoffnung hast, dann lasse los und spüre, was geschehen will. Gehe in die Meditation, setze dich ruhig hin, werde dir bewusst: „Ich will meditieren, um Stille zu erfahren. Ich will meditieren, um Gott zu erfahren. Ich will meditieren, um zum Höchsten zu kommen.“ Nachdem du dir das bewusst gemacht hast, dann meditiere mit deiner Meditationstechnik und sei offen, lasse los und werde dann frei von Hoffnung und Verlangen, akzeptiere das, was als Erfahrung in der Meditation kommt.

Hari Om Tat Sat


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Maha Mrityunjaya Mantra

Wir wollen heute Abend eine Maha Mrityunjaya Homa zelebrieren. „Maha“ heißt „großartig“, „Mrityunjaya“ heißt „lebensspendende“ und „Homa“ heißt „Feuerritual“. Also ein Ritual, welches eine besonders starke lebensspendende Kraft erzeugen will, eben wo wir mit dem Mantra, dem „Om Tryambakam“, viele Minuten lang in das Feuer opfern wollen. Das „Om Tryambakam“-Mantra ist ja ein ganz wunderschönes Mantra. Es richtet sich an Tryambaka. „Tryambaka“ heißt „der Dreiäugige“. Das ist ein Symbol letztlich für die göttliche Wirklichkeit. Auf der einen Ebene sind wir in der Dualität, das ist Zweiheit. Es gibt Gott und Mensch oder Schöpfung und Gott oder Körper und Bewusstsein oder Koshas und Atman. Also ein Gegenüber vom Höheren und dem Relativen. Das ist auf der einen Ebene. Oder auch, Hitze und Kälte, Tag und Nacht, Schnee und Regen und noch mehr Schnee und noch mehr Regen, gut, ab und zu mal auch Sonne und weniger Sonne. Also, wir leben auf dieser Ebene in einer Welt der Dualität. Und auch auf dieser Ebene bewirkt ja Yoga auch eine Menge. Dann gibt es aber auch diese dritte Ebene und diese dritte Ebene ist die Ebene der Einheit, wo alle Dualitäten letztlich zu einer Einheit kommen. Und wenn wir „dreiäugig“ sagen, dann gilt auch immer, wenn wir Yoga praktizieren, dann sind wir uns immer bewusst, jenseits dessen, was irgendwie fassbar ist mit Körper oder mit Intellekt, mit den Sinnen, gibt es noch eine tiefere Dimension. Das wird als drittes Auge, Auge der Intuition bezeichnet.
Yajamahe, der, der alle Wesen nährt. Das ist ja auch ein Mantra, das sich eben auch an das Göttliche richtet und das Göttliche nährt uns alle. Es gibt uns alles, was wir brauchen. Sugandhim. „Sugandhim“ heißt „wohlriechend“. Das klingt vielleicht etwas eigenartig, Gott als wohlriechend zu bezeichnen. Das ist nicht so ganz gewohnt, aber „riechend“ ist natürlich jetzt nicht gemeint, Riechen im engeren Sinne, sondern so gemeint ist irgendwo etwas, was uns anzieht. Es gibt nichts, was uns so emotional unbewusst beeinflusst wie Gerüche. Und so irgendwo auf einer unbewussten Ebene ist irgendwo Gott da, der uns emotional zu sich hin rufen will. An einer anderen Stelle ist „Urvarukamiva Bandhanan“. Das Mantra ist ja in vielerlei Hinsicht sehr bildlich gesprochen. „Bandhanan“, das heißt, „befreie uns von allen Verhaftungen“. So momentan verhaften sich mindestens manche von euch an ihren Körper und ihre Emotionen, an ihre Wünsche, an Identifikation. Wir wollen davon frei werden. Auf eine gewisse Weise, Entspannung ist auch eine Form des Freiwerdens von Bandhas. Bandha in diesem Sinne sind auch Verspannungen, diese werden auch als Bandhas bezeichnet. Wir wollen uns befreien lassen von allen Spannungen, aber auch von allen Bindungen, von allen Verhaftungen, so dass wir zu dem kommen, was wir wirklich sind. Aber wir wissen auch, es braucht dazu seine Zeit. Und deshalb heißt es auch „Urvar“. Urvar, was heißt Urvar? Urvar heißt Gurke. Salatgurke, wer es immer noch nicht verstanden hat. Dieses Mantra ist in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnliches Mantra. Mir ist jetzt kein anderes Mantra bekannt, wo eine Gurke enthalten ist. Mir ist auch kein Gebet bekannt, wo eine Gurke enthalten ist. Aber was das heißt: So wie eine Gurke, wenn sie reif ist, dann fällt sie von der Pflanze ab. Und so ähnlich bitten wir darum, dass wir reifen mögen und wenn wir reif sind, dann fallen wir von unseren Bindungen ab. Gut, heutzutage im Zeitalter der künstlichen Reifung und im Zeitalter, wo viele Pflanzen Wochen, bevor sie reif sind, geerntet werden und dann anschließend irgendwo reifen, ist das vielleicht nicht mehr ganz so angebracht. Aber in früheren Zeiten wusste man, Gemüse und Obst schmeckt am besten, wenn es reif geerntet wird. Und mindestens bei indischen Gurken war es so, am besten schmecken sie, wenn die Gurke von selbst heruntergefallen ist und nicht mehr verhaftet war. Wenn man dagegen zu früh erntet, dann schmeckt es nicht so gut. Und das heißt auch, wir wissen, es braucht seine Zeit. Wir müssen reifen, wir müssen uns entwickeln. Jetzt vorzeitig zu versuchen, jetzt gewaltsam die Befreiung zu erreichen, das funktioniert nicht, da sind wir nur unreif. Und dann haben wir auch bestimmte Missionen auf der Welt. Und manche Missionen brauchen auch, dass wir eben noch unwissend sind. Manches könnten wir gar nicht machen, wenn wir wissend sind. So ähnlich wie, viele von euch haben Kinder und ihr mögt eure Kinder. Angenommen, eure Kinder würden auf die Welt kommen und wären gleich zwanzig. Das würde viel der Schönheit des Elternseins irgendwo wegnehmen. Man freut sich, dass Kinder unfertig geboren sind und aufwachsen. Und so können die Kinder viel lernen, sie können wachsen dabei, sie können ihren Eltern viel beibringen, sie können den anderen im Satsang viel beibringen, sie können den Sukadev dazu veranlassen, neue Beispiele immer wieder zu gebrauchen. Also, ein kleines Baby hat in vielerlei Hinsicht viele Aufgaben und Funktionen, die es nicht haben könnte, wenn es gleich mit zwanzig geboren wäre. Und so haben wir noch eine Menge Aufgaben, die wir besser erledigen können, wenn wir eben nicht so perfekt sind. Dennoch, wir bitten darum, mögen wir reifen, so dass wir dann, wenn wir reif sind, diese Befreiung erreichen können. Und schließlich geht es dann um „Mrityor Maamritat“, „mögen wir von der Identifikation mit dem Sterblichen kommen zum Unsterblichen“. In dieser Homa werden wir diese Mantras relativ umfangreich rezitieren, also einige Minuten lang und werden das verbinden mit einem Feuerritual. Und wir rufen dabei Agni, die Wesenheit des Feuers an, wir entzünden ein heiliges Feuer und dabei wird die Kraft der Mantras nochmals besonders verstärkt. Das Feuer wird wie eine Verbindung zwischen der himmlischen und der physischen Welt oder der menschlichen und der göttlichen Welt und indem wir dabei das Mantra wiederholen, können wir uns so ganz verbinden mit dem Göttlichen und können dort unsere Anliegen an das Göttliche richten und wir können umgekehrt uns zum Instrument machen, dass diese Heilenergie in uns fließen kann. Man kann dieses Mantra als Heilkraft für sich selbst spüren, man kann dieses Mantra richten als Heilenergie für andere, man kann das Mantra auch sprechen für Verstorbene, man kann es auch sprechen für Schutz vor Unfällen und man kann es auch sprechen allgemein für den Frieden und die Verbesserung auch der geistigen und spirituellen Atmosphäre. Diese Homa ist auch Teil der vierwöchigen Yogalehrerausbildung, ihr bleibt also bis zum Ende dabei. Danach gibt es ja auch noch eine spirituelle Namensgebung für die, welche heute Abend einen spirituellen Namen wünschen. Teilnehmer von anderen Seminaren und Ausbildungen, je nachdem, was euer Seminarleiter gesagt hat, bleibt ihr entweder auch dabei oder ihr bleibt noch etwa zehn Minuten dabei. Ihr braucht nicht auf die Uhr zu gucken, wenn das Feuer entzündet ist und wir neunmal „Om Tryambakam“ gesagt haben, dann könntet ihr den Raum verlassen, dann seid ihr so ein bisschen mit eingeschwungen. Und neunmal das „Om Tryambakam“ mit diesem Feuer gibt euch schon eine besondere Kraft, natürlich, die anderen werden dann umso stärkere Kraft spüren.

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Devi, die göttliche Mutter

Ich lese etwas aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“, aus dem Kapitel „Devi, die göttliche Mutter“, aus dem letzten Absatz, „Die Verehrung der göttlichen Mutter“.
„Die Verehrung von Devi, der universellen Mutter, schenkt nicht nur Wohlstand, sondern Befreiung von allen Bindungen. Sie führt zur Erlangung von Selbsterkenntnis. Shakti, die göttliche Energie, ist alles. Sie kann alles vollbringen. Sie kann schaffen oder auflösen. Sie kann in Gang setzen oder beenden. Um der Fortführung ihres göttlichen Spieles willen hat sie selbst als Avidya Maya die Wahrheit vor dir verborgen und dich in diese Samsara gebunden. Wenn sie durch die Praxis aufrichtiger Hingabe und bedingungsloser Selbstaufgabe angerufen wurde, beseitigt sie als Vidya Maya, als Kraft des Wissens, den Schleier und lässt dich die Wahrheit erkennen. Niemand kann sich aus der Knechtschaft von Geist und Materie befreien ohne die Gnade der göttlichen Mutter. Die Fessel der Maya sind schwer zu durchbrechen. Wenn du sie als die große Mutter verehrst, kannst du sehr leicht über Prakriti hinausgehen und ihre gütige Gnade und ihren Segen erfahren. Sie wird alle Hindernisse auf dem Weg beiseitigen, dich sicher in das unbegrenzte Reich ewiger Wonne führen und absolut frei machen. Möge Parashakti, Devi, die universelle Mutter, Jagadamba, dich mit Weisheit, Frieden und unsterblicher Wonne segnen.“

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Begegne allen im Geist der Liebe – BhG VI.9

Bhagavad Gita, 6. Kapitel, 9. Vers:
„Wer Wohltäter, Freunden, Feinden, Gleichgültigen, Unparteiischen, Hasserfüllten, Verwandten, Rechtschaffenen und Sündern im selben Geist begegnet, ist vortrefflich.“
Hier spricht Krishna über eine tiefe Weisheitslehre, die auch Jesus z.B. in der Bergpredigt beschreibt. Jesus sagt: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Liebe deinen Nächsten als dein Selbst.“ Er sagt auch, „liebe deine Feinde“, um ganz klar auszudrücken, der Nächste ist nicht nur der, mit dem du gut zurechtkommst. Der Nächste ist auch nicht nur dein Nachbar. Gut, der Nächste ist natürlich der, mit dem du direkt zu tun hast und egal, wer es ist, begegne allen im Geist der Liebe. Du musst natürlich unterschiedlich vorgehen gegenüber verschiedenen Menschen und je nach Situation musst du mit Menschen anders umgehen. Mit dem einen freundlicher, mit dem anderen etwas strenger, mit dem einen etwas, man kann sagen, enthusiastischer, mit dem nächsten etwas ruhiger usw. Menschen sind unterschiedlich und natürlich muss man die Unterschiedlichkeit der Menschen anerkennen, würdigen und kann daraus auch unterschiedlich handeln. Aber der Geist, aus dem heraus du mit allen Menschen zusammenkommst, aus dem heraus du mit anderen Menschen umgehst, der sollte der gleiche Geist sein, nämlich der Geist der Liebe und des Verständnisses. In jedem Menschen ist das gleiche unendliche Selbst, jeder Mensch ist ein Kind Gottes, jeder Mensch entstammt letztlich aus dem gleichen Urmenschen. Wir alle haben ähnliche Neigungen, ähnliche Gene, ähnliche Samskaras, wie auch immer du es ausdrücken willst. In unterschiedlicher Ausprägung, dennoch sind wir alle ähnlich. Und aus diesem Geist der Verbundenheit, der Einheit, der Gleichheit, und letztlich der Liebe und des Verständnisses heraus, kann man immer wieder handeln. Und dazu hilft es auch, zu probieren, andere zu verstehen. Versuche, gerade zu überlegen, mit wem wirst du es heute noch zu tun haben oder eben morgen zu tun haben? Und versuche, diesen Menschen zu verstehen. Versuche, ihm in Liebe zu begegnen. Auch wenn du zum Teil dich natürlich auch zur Wehr setzen musst. Wenn du einen Gerichtsprozess zu führen hast, musst du natürlich deinen Standpunkt vertreten. Aber auch wenn du deinen Standpunkt vertrittst, halte dabei den Geist der Liebe und des Verständnisses aufrecht.
Mehr Informationen zum Yoga, zu Yogakursen, Yogalehreraus- und Weiterbildungen findest du auf unseren Internetseiten unter www.yoga-vidya.de

Hari Om Tat Sat


Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

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Ich lese aus dem Sivananda Upadeshamritam.
„Wo bleibt Raum für Klagen und Verzweiflung? Du bist stets Gott nahe. Verstehe die geheimnisvollen Wege. Siehe das Göttliche in allem, in jedem Gesicht. Wir sind näher, wenn wir in physischer Entfernung leben und so ist Gott immer nah bei dir. Dürste wie die Gopis - Gottesverehrer in alten Zeiten - nach Gotteserfahrung. Gottes Gnade wird auf jeden Fall herabkommen. Er ist dein unsterblicher Freund. Vergiss diesen deinen Trost niemals. Der überaus barmherzige Gott ist tief in deinem Herzen. Er ist ganz nahe bei dir. Du hast ihn manchmal vergessen. Er aber sorgt sich dennoch um dich. Etwaige Schwierigkeiten sind sein verkleideter Segen. Gott möchte deinen Körper und Geist zu geeigneten Instrumenten für sein ungehindertes Spiel, seine Lila, formen. Er verwaltet deine Wünsche und kümmert sich besser darum, als du es selbst tust. Halte die Last gering, die du unnötigerweise durch dein Ich-Denken auf deinen Schultern trägst. Gib deine selbst geschaffenen Verpflichtungen auf und sei vollkommen entspannt. Habe vollkommenes Vertrauen. Gib dich vollständig und vorbehaltlos hin. Laufe jetzt zum Göttlichen. Das Göttliche wartet mit ausgestreckten Händen, um dich zu umarmen. Es wird alles für dich tun. Glaube mir, ich gebe dir mein Wort darauf. Öffne dein Herz so freimütig wie ein Kind. Alles Leiden wird enden. Sage aufrichtig mit Bhava, mit Gefühl: „Ich bin dein, mein Gott. Alles ist dein. Dein Wille geschehe.“ Die Kluft der Trennung wird verschwinden. Du wirst eins werden mit dem Höchsten.

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Bhagavad Gita, 6. Kapitel, 8. Vers:
„Der Yogi, der in der Erkenntnis und der Weisheit des Selbst Zufriedenheit findet, der die Sinne bezwungen hat, und für den ein Klumpen Erde, ein Stück Stein oder Gold dasselbe bedeuten, gilt als in Harmonie befindlich.“
„Der Yogi, der in der Erkenntnis und der Weisheit des Selbst Zufriedenheit findet.“ Gehe immer wieder in dein Selbst hinein! Das heißt, werde dir immer wieder bewusst, hinter allen körperlichen Erfahrungen, hinter den Erfahrungen von Hitze und Kälte, Sinnesvergnügen und Schmerz, hinter allen Energieveränderungen, hinter allen Emotionen und emotionalen Veränderungen, hinter allen Gedanken und Überzeugungen, ist die eine unendliche Bewusstheit. Werde dir bewusst: „Ich bin das Bewusstsein.“ Immer wieder, auch jetzt z.B., sei dir bewusst, du hörst etwas, vielleicht siehst, riechst, schmeckst, fühlst du gleichzeitig etwas, aber das eigentliche Ich, du selbst, bist jenseits von all dem. Ziehe dich zurück aus dieser Identifikation, mindestens immer wieder, Und dann, in diesem tiefen Bewusstsein, kommst du auch raus aus der Gier. Er sagt hier: „Für den ein Klumpen Erde, ein Stück Stein oder Gold dasselbe bedeuten.“ Im Alltag natürlich, musst du Dinge unterschiedlich verwenden, aber du kannst dir bewusst sein, das Äußere ist nicht so wichtig. Es gibt dir Erfahrung, natürlich, du hast Aufgaben, du hast vielleicht sogar eine Mission in diesem Leben, aber letztlich bleibt das, was wichtig ist, immer gleich.

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Gehe jenseits der Dualität – BhG VI.7

Krishna spricht im 7. Vers des 6. Kapitels der Bhagavad Gita:
„Das höchste Selbst des selbstbeherrschten und friedvollen Menschen bleibt unberührt von Hitze und Kälte, Vergnügen und Schmerz und auch von Ehre und Schmach.“
Das höchste Selbst. Wir haben ein niederes Selbst und ein höchstes Selbst, mindestens ist das eine Sprachregelung, die man treffen kann. Das höchste Selbst, unser Atman, Satchidananda, Sein, Wissen, Glückseligkeit, ist jenseits von allen Dualitäten. Mache dir das immer wieder bewusst! In dieser Welt gibt es Hitze und Kälte, mal ist es zu warm, mal zu kalt, mal regnet es zu viel, mal scheint die Sonne zu viel, mal gibt es Vergnügen, mal gibt es Schmerz, mal gibt es Leid, mal gibt es Freude, mal lobt dich jemand, mal schimpft jemand etwas über dich, mal machst du etwas Schönes, wo alle Menschen dich dafür loben, mal blamierst du dich, diese Dinge geschehen. Tritt öfters aus dieser Welt der Dualität hinaus! Beobachte diese Dualität und werde dir bewusst: „Ich bin der Beobachter.“ Sei dir bewusst, dass deine eigentliche Bewusstheit, der Beobachter, jenseits aller Dualitäten ist. Ob du jetzt Hitze oder Kälte spürst, ob dich jemand lobt oder über dich schimpft, sogar, ob in deinem Körper Schmerzen sind oder Vergnügen überwiegt, du bleibst das eine unendliche, ewige Selbst. Jetzt in diesem Moment, werde dir bewusst, jetzt in diesem Moment spüre: „Satchidananda Swarupoham. Meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit.“

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Geschichte Devi Shumbha Nishumbha

Ich will heute Morgen in sehr kurzer Form eine der Geschichten aus der Devi Mahatmyam rezitieren. Devi Mahatmyam ist die Schrift, die jeden Abend von 19:00 Uhr an bei der Puja rezitiert wird und aus der ich schon so ein paar Geschichten während der letzten Tage erzählt hatte. Und die letzte Geschichte ist wieder eine Geschichte von Dämonen und Devi. Die Dämonen haben wieder gekämpft mit den Devas, also den Engelswesen und die Dämonen, unter der Herrschaft von Shumbha und Nishumbha, haben die Engel aus dem Himmel vertrieben, haben die Erde regiert, haben alles tyrannisiert, unterdrückt und haben dort eine Willkürherrschaft errichtet und es weder Menschen noch sonstigen Bewohnern irgendwo ermöglicht, ein gutes und schönes Leben zu führen. Und die Engelswesen wussten nicht weiter, sie waren selbst zu schwach, haben sich also an die göttliche Mutter gewandt. Sie wussten zunächst nicht, wo sie überhaupt zur göttlichen Mutter hingehen können und so verehrten sie sie einfach. Wenn man verzweifelt ist, das ist ja das Symbol dort hinter, man bemüht sich irgendwie, sein Leben positiv zu gestalten, man bemüht sich, für etwas Gutes sich zu engagieren, man bemüht sich, an sich selbst zu arbeiten und manchmal ist es so, wir schaffen es aus eigener Kraft nicht. Dann können wir uns wenden an Gott oder an die Göttin oder was auch immer unser Bezug sein mag zu etwas Höherem. Und es gibt dort eine große Hymne, wie die Engelswesen die Göttin verehrt haben und dann erschien diese Göttin in Gestalt von einer wunderschönen Frau. Und sie wurde gesehen auf dieser Erde und dann kamen die Boten von Shumbha und Nishumbha und sagten zu Shumbha und Nishumbha, „Oh, Ihr habt die tollsten Elefanten, Ihr habt die großartigsten Reichtümer, Ihr habt den tollsten Palast, Ihr habt die tollsten Juwelen, aber die schönste Frau der Welt, die gehört Euch noch nicht.“ Und da dachten Shumbha und Nishumbha, „Ja, dann sollte sie uns auch gehören.“ Das waren andere Zeiten gewesen. Und also sandten die beiden einen Boten aus, nämlich Dhoomralocana sollte zu der Devi gehen, um ihr zu sagen, „Werde die Frau von Shumbha oder Nishumbha, du kannst es dir aussuchen.“ Dhoomralocana kam dort als hin und sagte, „Meine Herren, Shumbha und Nishumbha, die Herren des ganzen Universums, die haben uns geschickt, dass wir dich als Frau dort einladen.“ Und die Devi, die Göttin sagte, „Das ehrt mich sehr, dass diese Herren des Universums mich heiraten wollen, es gibt nur ein Problem. Das Problem ist, ich habe irgendwann mal den Vorsatz gefasst, ich werde nur die Frau von jemandem werden, der mich im Zweikampf besiegt.“ Dann, Dhoomralocana sagte, „Was ist das für ein Unsinn? Du, eine schwache Frau, willst jetzt einen Zweikampf mit Shumbha und Nishumbha, die die Engelswesen, sogar Indra selbst besiegt haben?“ Sagte die Devi, „Ja, das mag eine Dummheit gewesen sein, aber was soll ich tun, ich habe mir diesen Vorsatz gefasst.“ Als Shumbha und Nishumbha das gehört haben, dort schickten sie Dhoomralocana nochmal und sagten, „Bitte sie, dass sie herkommen soll und ansonsten ziehe sie an den Haaren herbei. Und um sicher zu gehen, nimm ein ganzes Heer von hunderttausend Dämonen gleich mit.“ So kam Dhoomralocana und die Devi sagte, „Jetzt haben wir ein Problem. Du hast einen Auftrag und ich habe einen Vorsatz, was sollen wir machen?“ Und so, Dhoomralocana versuchte jetzt die Devi an ihren Haaren zu ziehen, aber wie ihr euch denken könnt, die Devi war halt nicht einfach irgendjemand und sie sagte nur, „Hum“ und alle Dämonen zerfielen zu Asche. Das ist noch ein bisschen ausführlicher beschrieben, aber ich will es ja etwas kurz fassen. Als Shumbha und Nishumbha gehört haben, was mit der ganzen Armee der Dämonen geworden ist, dann schickten sie Chanda und Mundha, ganz besonders großartige Heerführer, um jetzt die Devi dort heran zu schleifen. Und die Devi, als sie dieses große Heer sah, manifestierte aus sich selbst Kali, die schwarze Göttin. Und jetzt gab es Devi, in der Gestalt dieser wunderschönen Frau auf einem Tiger, und die Kali – ich fasse es kurz – besiegten Chanda und Mundha. Es geht dort ein ganzes Kapitel darüber. Shumbha und Nishumbha sandten jetzt Raktabija und der hatte jetzt eine besondere Eigenschaft gehabt. Wenn irgendwie eine Wunde ihm zugefügt wurde, dann aus jedem Blutstropfen entstand ein neuer Raktabija. Und jetzt, als die Devi kämpfte gegen diesen Raktabija gab es jetzt ein Problem, nämlich, jedes Mal, wenn der Raktabija einen Blutstropfen dort herunterfallen ließ, dann entstand ein neuer Raktabija. Dann gab es da mehrere Dinge. Als erstes, die Devi war plötzlich nicht mehr alleine, sondern jeder der Devas sandte aus sich selbst eine neue Devi. Also aus Vishnu entstand Vaishnavi, aus Shiva, Shivani, aus Indra, Indrani oder Aindri und aus Varuna, Varunani und so entstand dann ein Heer von Göttinnen, die dann kämpften gegen das Heer der Asuras, aber so viel Raktabijas erfüllten jetzt plötzlich die ganze Welt. Dann streckte Kali die Zunge aus, über die ganze Welt, und so viel kein Blutstropfen mehr auf die Erde, sondern alle fielen auf die Zunge der Kali und die ganzen Dämonen wurden von Kali gleich mit geschluckt. So wurde auch dieses Heer besiegt. Die letzte Episode war dann, Nishumbha war besiegt, die Dämonen waren besiegt. Jetzt plötzlich besann sich Shumbha auf Fairness und sagte, „Oh, ich bin jetzt nur noch allein und du bist so viele, das ist unfair.“ Vorher hatte er Heere von Hunderttausenden gegen eine einzige Frau geschickt. Jetzt plötzlich, wo er allein war… Dann lachte die Devi und sagte, „Eka Aham. Ich bin nur eins. In Wahrheit gibt es nur ein Einziges in diesem ganzen Universum und das bin ich.“ Plötzlich wurde aus allen Devis nur noch eine Devi. Der Shumbha hatte es immer noch nicht verstanden, denn eigentlich sagte ja Devi, „Es gibt nur ein Einziges. Ich bin letztlich die kosmische Energie und alles.“ Anstatt dass Shumbha verstanden hätte, dass auch er Teil davon war, dachte er jetzt, „Aha, jetzt habe ich wieder eine Chance.“ Und so kämpfte er gegen die Devi und natürlich, auch er wurde besiegt und so wurde wieder das Recht und Dharma, die kosmische Ordnung hergestellt und Devi war überall.
Man kann das auf verschiedenen Ebenen interpretieren, aber ihr könnt das jetzt mal einfach in eurem Unterbewusstsein für euch selbst wirken lassen. Ich will nur erwähnen, diese Geschichte hat sehr tiefe psychologische Bedeutungen und sehr viele archetypische Bedeutungen und wen das sehr interessiert, in unserem Internet haben wir ja auch verschiedene Podcastsendungen, da habe ich auch gerade über diese Geschichte einen sehr viel längeren Vortrag mal gehalten, den ihr auch findet. Ihr müsst nur gucken unter „Devi“ und wenn ihr das auf unserer Suchmaschine auf unserer Seite eingebt, dann werdet ihr sehr viel darüber finden.
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Navaratri - Saraswati, Göttin der Weisheit

Ehrerbietung der göttlichen Mutter, die sich in allen Wesen manifestiert als Saraswati. Heute ist Saraswati-Tag im Rahmen des 9-tägigen Festes zur Verehrung der göttlichen Mutter. Ihr seht oben links die Saraswati in diesem weißen Gewand. Saraswati ist zum einen eine kosmische Energie. Saraswati gilt als der weibliche Aspekt von Brahma, des Schöpfers, und so heißt es, die ganze Welt ist eine Schöpfung Brahmas und die Kraft hinter Brahma, die diese Schöpfung in die Existenz gebracht hat, das ist Saraswati. Saraswati ist aber auch in jedem einzelnen. Saraswati ist eine Kraft, die in jedem Menschen wirkt. Und an den Saraswati-Tagen kann man sich durchaus überlegen: „Wie wirkt in mir Saraswati? Könnte sie vielleicht auch noch mehr wirken?“ Und Saraswati ist zum einen die Kreativität und in jedem Menschen ist Kreativität. Man sagt so schön, es gibt die kreativen Berufe und es gibt Menschen, die sind besonders kreativ. Und vielleicht wirkt Saraswati auch in dem ein oder anderen mehr und in dem ein oder anderen ein bisschen weniger, aber Saraswati wirkt in jedem. Und so in den Saraswati-Tagen kann sich jeder fragen: „Wie kommt in mir Kreativität in mein Leben? Oder gibt es irgendetwas in mir, was sich entfalten will? Kann ich irgendwo etwas mehr meine eigene Kreativität in das hineinbringen, was ich tue?“ Man kann kreativ sein in seinem Zuhause, kreativ sein in der Gestaltung seiner Fassade, in verschiedenen Formen von Fassaden. Man kann kreativ sein in seinem Umgang in seinem Berufsleben. Oft sind neue Ideen gewünscht. Man kann kreativ sein in vielem. Man kann ab und zu mal etwas Verrücktes machen und da muss man nur aufpassen, manche Menschen haben die Alles-oder-Nichts-Philosophie. „Entweder ich kann hundert Prozent das machen, was mir in den Sinn kommt oder nichts funktioniert.“ Und da man dann oft das probiert, was nicht funktioniert, dann nachher denkt man, nichts ist möglich. So könnt ihr überlegen: „Gibt es vielleicht in mir irgendwo kreative Fähigkeiten, kreative neue Lösungsansätze, die ich umsetzen kann? Und könnte ich mal kleine Verrücktheiten machen, ohne dass es andere zu sehr stört und mein berufliches oder partnerschaftliches Leben gefährdet?“ Saraswati, Kreativität. Im Sinne von Kreativität ist natürlich Saraswati auch die Künste. Und auch hier kann man sagen, Künste ist oft das, was den Menschen auch Energie gibt, das, was das Leben schön macht, das, was den Menschen an Gott erinnert. So könnt ihr auch überlegen: „Gibt es vielleicht irgendwelche künstlerischen Fähigkeiten in mir, die ich vielleicht ein bisschen vernachlässigt habe oder die ich neu entfalten könnte? Vielleicht wäre es an der Zeit, Harmonium spielen zu lernen oder Vina oder ein Instrument, das ich früher gerne gespielt habe? Es muss ja nicht Konzertreife sein, aber so ab und zu mal ein Instrument zu spielen. Oder mal was zu malen. Oder in einer anderen Form irgendwo mein künstlerisches Talent umzusetzen.“ Das ist etwas sehr Menschliches dort. Saraswati sind noch weitere Aspekte. Saraswati ist auch die Intuition. Auch hier kann man überlegen: „Befrage ich auch öfters meine Intuition? Oder verlasse ich mich zu sehr auf das, was andere sagen und auf das, was bisher alles war?“ Natürlich, man kann auch nicht die Intuition überbetonen. Manchmal braucht es auch den gesunden Menschenverstand. Und auch die Intuition muss man manchmal in Frage stellen. Es ist nicht so, dass nur Intuition immer richtig ist und logisches Denken falsch ist oder andere zu befragen, falsch wäre. Aber Intuition ist eine der vielen Erkenntniswege, die wir haben, und dort kann man überlegen: „Habe ich Zugang zu meiner Intuition? Traue ich meiner Intuition auch? Bringe ich ihr ausreichend Wertschätzung entgegen?“ Auch hier, manche haben auch wieder die Alles-oder-Nichts-Philosophie. „Entweder ich gehe ganz nach meiner Intuition oder es hat eh alles keinen Sinn.“ Hier, Intuition ist eine der vielen Fähigkeiten. Es gibt natürlich auch die so genannte höhere Intuition, wie eine Berufung oder eine höhere Eingebung. Gut, dann ist klar, da ist auch das Prana dahinter und die Gewissheit dahinter, die bahnt sich ihren Weg und ist irgendwo göttlich inspiriert. Aber wir haben diese andere Intuition, diese Ahnungen, die da sind. Und die können mal richtig sein, können mal nicht richtig sein, aber relativ häufig sind sie richtig und es gilt, sie auch wertzuschätzen und schauen, inwieweit sie mir jetzt helfen können. Saraswati ist aber auch die Erkenntnis, also Intuition und Erkenntnis, auch Erkenntnis durchaus im Sinne von intellektueller Erkenntnis. Saraswati wird auch oft sitzend dargestellt, entweder auf einem Baumstamm, wie in diesem Bild, oder auf einem Stein, und das symbolisiert auch eine gewisse Festigkeit und Dauerhaftigkeit. Lakshmi wird typischerweise dargestellt auf einem Lotus, schwimmend irgendwo auf einem Ozean oder einem großen See. Und so heißt es, Lakshmi ist immer schwankend. Lakshmi in diesem Sinne als Glück und materielle Güter. Und die kommen mal und sie gehen mal. Saraswati, als Erkenntnis und Weisheit, hat dort eine Stabilität. Das, was wir mal erkannt haben, was wir höheres Wissen haben, dieses bleibt selbst dann, wenn die Lebensumstände sich ändern. Und so ist es durchaus auch hilfreich, Dinge mal zu Ende zu fragen. „Wer bin ich? Was ist wirklich? Was ist unwirklich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Gibt es ein höheres Ziel im Leben? Was ist Glück?“ Das sind auch alles Fragen, die dem Saraswati-Aspekt entsprechen. Und diese Fragen sind natürlich nicht rein intellektuell zu klären, manchmal kommt aus tiefer Meditation eine Erkenntnis, manchmal kommt über das Lesen eines Buches eine Erkenntnis. Plötzlich durchzuckt es einen. Aber wenn wir eine Erkenntnis gemacht haben, dann ist noch mal gut, diese noch weiter zu denken und dann, uns daran zu erinnern, wenn die Lebensumstände so ein bisschen unruhig werden, mit vielen Höhen und Tiefen, wenn wir uns dann erinnern an das, was wir erkannt haben von einer höheren Wirklichkeit, dann ist das etwas, was uns eine Festigkeit, Beständigkeit, Ruhe gibt und inmitten von allem, was geschieht, ist es dann so, als ob wir auf dieser Lichtung von Saraswati sind. Wir wissen: „Ich bin eins mit dem Unendlichen. Aus mir heraus will eine Erkenntnis und eine Weisheit hindurchströmen und ich kann hinter allem das Wirken dieses Göttlichen sehen.

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Kronjuwel der Unterscheidung

Ich lese ein paar Verse aus dem Viveka Chudamani, einem Werk von Shankaracharya, über Brahman, die höchste, absolute Wirklichkeit.
Shankaracharya schreibt im 223. Vers:
„Die Erkenntnis, dass die eigene Seele mit der absoluten Wirklichkeit wesensgleich ist, bildet die Ursache für die Erlösung vom Kreislauf von Geburt und Tod. Dadurch verwirklichen die Weisen die nicht duale Einheit, die höchste Glückseligkeit, die absolute Wahrheit. Der Weise, der zur absoluten Wirklichkeit geworden ist, kehrt nie wieder in den Kreislauf von Geburt und Tod zurück. Erkenne, dass deine eigene Seele mit der absoluten Wirklichkeit vollständig wesensgleich ist. Die unendliche, absolute Wirklichkeit ist Wahrheit und Erkenntnis, rein, erhaben, in sich vollendet, ihrem Wesen nach reine, ewige Glückseligkeit, eins mit dem höchsten Selbst, ewig siegreich. Diese absolute Wirklichkeit ist die höchste Alleinheit, weil es nichts anderes gibt, als das eigene Selbst. Es gibt wahrlich nichts anderes, wenn man die Wirklichkeit der höchsten Seele erkennt. Aus Unwissenheit erscheint die Welt vielgestaltig, doch ist dieses ganze Universum in Wahrheit die absolute Wirklichkeit allein, höchste Vollkommenheit und Einheit.“

Hari Om Tat Sat


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Wahres Glück liegt in dir

Es hat aufgeschlagen auf dem Kapitel „Glück“ und auf dem Unterkapitel „Wahres Glück liegt im Inneren“.
Swami Sivananda schreibt:
„Wahres Glück liegt in dir. Es ist im Atman, in deinem wahren Selbst. Es ist subjektiv. Es manifestiert sich, wenn der Geist konzentriert ist. Wenn die Indriyas, die Sinne, von den äußeren Objekten abgezogen sind, wenn der Geist einpünktig ist, wenn so Vasana Kshaya, also Aufhören von Wünschen, und Manonasa, Ruhe des Geistes, vorliegen und wenn du wunsch- und gedankenlos wirst, beginnt die Wonne Atmans zu dämmern und spirituelles Ananda lässt dich erschauern.“
Hier beschreibt Swami Sivananda in ein paar Sätzen die Grundlage letztlich der Vedanta-Philosophie, die ja sagt, das Individuum ist in Wahrheit eins mit dem unendlichen Bewusstsein. Unsere wahre Natur ist Sat, Chid und Ananda, unendliches Sein, unendliche Bewusstheit, unendliche Wonne. Und selbst wenn wir das nur intellektuell verstanden haben, kann das schon eine Menge helfen. Wenn wir das in der Meditation nur erahnt haben, hilft uns das schon. Wie hilft uns das? Es hilft uns, dass wir nicht denken, „mein Glück hängt da- und davon ab.“ Normalerweise denken wir: „Ich brauche das und das, um glücklich zu sein. Ich brauche das zum Glücklichsein. Ich brauche das, um glücklich zu sein. Mein Chef muss sich so uns so verhalten. Mein Partner muss sich so uns so verhalten. Ich wäre glücklich, wenn meine Kinder sich anders verhalten würden, wenn meine Mitarbeiter, meine Kollegen sich anders verhalten würden, wenn der Vermieter sich anders verhalten würde, wenn die Katze…“ Vermutlich, Katzen und Hunde verhalten sich eher so, wie man es gerne hätte. Manchmal. Wir denken jedenfalls, wir wären glücklich, wenn. Aber unser Glück hängt nicht von äußeren Objekten ab, unser Glück ist im Inneren. Äußere Objekte und natürlich auch Menschen können in der Lage sein, unseren Geist vorübergehend ruhig zu machen. Wenn mal jemand genau sich so verhalten hat, wie wir es gerne hätten, dann sind wir erstmal wunschlos glücklich. So lange, bis uns plötzlich einfällt, was wir noch alles von diesem Menschen gerne hätten. Und wenn wir Pech haben, bemüht sich der Mensch, unseren Erwartungen zu genügen, und dann haben wir wieder einen Moment Ruhe. Ich sagte, wenn wir Pech haben, denn dann anschließend müssen wir uns ja wieder was Neues einfallen lassen, was wir von dem Menschen noch alles wollen. Denn irgendwo tief im Inneren wissen wir, das Äußere macht uns nicht dauerhaft glücklich und so schauen wir immer, „es muss noch etwas mehr geben äußerlich“. Aber das Glück ist in Wahrheit im Inneren. Und es gibt verschiedene Weisen, dieses innere Glück zu erfahren. Natürlich, das höchste Glück erfahren wir, ganz einfach, Yogas Chitta Vritti Nirodha. Wir stellen alle Gedanken ab und erhöhen unsere Bewusstheit ins Unendliche, dann sind wir im wahren Selbst und im Ananda. Ok, das braucht ein bisschen länger. Aber es geht auch schneller. Wir können tatsächlich in der Meditation oder in den Asanas oder auch am Tag einen Moment lang schauen, ob in uns Glück erfahrbar ist, ob es in uns spürbar ist. Und es ist immer wieder zwischen zwei Gedanken spürbar. Es ist immer wieder spürbar in einem Moment der Stille. Und das können wir unserem Geist trainieren, wir können jeden Moment glücklich sein. Solange wir noch so viel Karma und Samskaras haben, wird es uns vielleicht nicht möglich sein, dauerhaft dort glücklich zu sein, aber kleine Momente. Das ist das erste, was ganz praktisch dort ist. Das zweite ist, wir können uns auch kleinere Ziele setzen und wissen, wenn das Ziel erreicht ist, dann ist unser Geist vorübergehend mal still. Dann haben wir auch Glück. Es spielt gar keine Rolle, welches Ziel, denn es kommt nicht auf das Ziel an, sondern nur, dass wir unseren Geist konzentrieren und einen Moment zur Stille bringen. Und wenn dann das eine Ziel nicht wirklich klappt, dann können wir noch mal intensiver streben, der Geist noch etwas konzentrierter, aber wir wissen tief im Inneren, es kommt nicht wirklich auf das Ergebnis an, es kommt nicht wirklich darauf an, was dabei rauskommt. Es kommt nur darauf an, dass es uns gelingt, unseren Geist etwas zur Ruhe zu bringen, zu fokussieren. Ist der Geist zur Ruhe gebracht, ist er etwas fokussiert, strahlt dieses Glück aus. Und ein letzter dieser drei Ratschläge wäre, sich bemühen, das, was man tut, mit großer Konzentration und Hingabe zu tun. Das, was wir mit großer Konzentration und Hingabe tun, dort ist unser Geist ruhig und dann strahlt von selbst Glück aus. Es spielt gar keine Rolle, was wir machen, es spielt nur eine Rolle, dass wir es von ganzem Herzen machen, so gut, wie wir können und ganz in der Gegenwart dabei sein. Und in dem Moment strahlt das Glück aus. Die meisten Menschen probieren, das zu finden, was irgendwie auf mystisch-magische Weise sie dazu befähigt, immer konzentriert und glücklich zu sein. Ein klügerer Ansatz ist, das lieben zu lernen, was anliegt. Dort seinen Geist zu trainieren, das zu mögen, was jetzt da ist, indem man sich darauf konzentriert und es mit dem Herzen macht. Und dann kann alles Quelle eines Glückes sein und wir müssen nicht ständig nachrennen, was man denkt, was man braucht.
Hari Om Tat Sat


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