Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 38. Vers: Für Samadhi sind diese Fähigkeiten Hindernisse. Für den nach außen Gerichteten sind sie übernatürliche Kräfte.
Patanjali hat im vorigen Vers über intuitives Hören, Fühlen, Sehen, Schmecken und Riechen gesprochen. Er hat auch über außergewöhnliche Fähigkeiten, Vibhuti Siddhis genannt, gesprochen und dir auch Tipps gegeben, wie du diese entwickeln kannst.
Hier sagt er aber auch, dass diese Fähigkeiten Hindernisse werden können. - Nämlich dann, wenn du dir etwas darauf einbildest, wenn dadurch dein Ego wächst, wenn du auf diese Weise die Außenwelt manipulierst. Die intuitiven Fähigkeiten können auch zu Hindernissen werden, wenn du sie ohne Viveka – Unterscheidungskraft - befolgst. Auch Intuition kann dich in die Irre führen. Innere Stimmen müssen nicht immer die Stimmen von höheren Wesen sein, es können auch Stimmen von erdgebundenen Geistern sein, und auch dein eigener Geist kann in dir eine innere Stimme erzeugen.
Schizophrenie ist eine psychiatrische Krankheit, bei der Menschen Stimmen hören. Deshalb gilt es, ein gesundes Unterscheidungsvermögen zu üben und die Fähigkeiten immer zum Wohl anderer einzusetzen. Wenn du das tust, dann spricht nichts dagegen, sie auch zu nutzen. Aber sei vorsichtig, denn diese besonderen Kräfte geben dir auch eine besondere Macht. Du musst sehr verantwortungsbewusst damit umgehen. Nicht umsonst beschreibt Patanjali im zweiten Kapitel die Yamas und die Niyamas. Nicht umsonst geht er immer wieder auf Maitri Bhavana ein, auf Mitgefühl, auf Liebe.
Wenn du die besonderen Fähigkeiten, die Patanjali im 3. Kapitel beschreibt, zum Wohl anderer einsetzt, wenn du dich dabei bescheiden fühlst und sie im Sinne des uneigennützigen Dienens als Instrument in den Händen Gottes nutzt, dann kannst du sicher sein, dass du mit deinen Fähigkeiten richtig umgehst. Nutze diese Kräfte nicht, um andere zu beeindrucken. Nutze sie, um anderen zu helfen, um zu dienen, um herauszufinden, was deine Aufgabe ist. Auf diese Weise kannst du dein Karma, deine Aufgaben in diesem Leben erledigen.
Ich wünsche dir dabei viel Freude und Inspiration!
Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3
Om Namah Shivaya und Herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! In der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 35. Vers schreibt Patanjali: Durch Samyama auf das Herz kommt Verstehen des Geistes.
Dieser Vers ist sehr wichtiger. Ich halte ihn sogar für einen der entscheidenden Verse in der Yoga Sutra. Durch Samyama auf das Herz entwickelt sich das Verstehen der Natur des Geistes.
Geist, im Sinne von Denken, kann man nicht allein durch logische Analyse verstehen. Du kannst einen anderen Menschen nicht verstehen, wenn du nur seinen Geist analysierst. Erst durch Liebe kannst du dich selbst und andere verstehen.
In Verbindung mit Liebe steht das Herz. Wenn du einen anderen Menschen wirklich verstehen willst, dann ist es wichtig, dass du dich ihm mit Liebe im Herzen zuwendest, denn die Liebe versteht alles. Die Liebe verzeiht alles. Und die Liebe hat Konsequenzen. Wenn du Kinder hast, dann liebst du sie natürlich. Dennoch wirst du ihnen nicht alles erlauben. Aber aus der Liebe heraus kannst du deine Kinder verstehen.
Manchmal heißt es, Liebe mache blind. Das gibt es natürlich auch, und vor blinder Liebe sollten wir uns hüten. Aber Liebe ist auch die Grundlage des Verstehens des Geistes. Wie Saint-Exupéry es mal gesagt hat: „Nur wer mit dem Herzen sieht, sieht richtig.“
Hari Om Tat Sat
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Om Namah Shivaya. Herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute noch einmal mit der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 32. Vers: Samyama auf Kurma Nadi, Konzentration auf die Wirbelsäule, bringt
Festigkeit.
Psychohygiene ist etwas, das du täglich machen solltest. So wie du täglich Zähne putzt, vielleicht täglich gurgelst oder den Mund spülst, dich täglich rasierst, wäscht
oder was auch immer. Es ist gut, sich täglich auf die Wirbelsäule zu
konzentrieren. Indem du das tust, bekommst du eine gewisse innere Festigkeit
und innere Beständigkeit.
Am einfachsten ist das, wenn du täglich Asanas, Pranayama übst oder meditierst und dabei bei der einen oder anderen Asana die Wirbelsäule spürst. Vielleicht bei
der Wechselatmung oder bei Kapalabhati. Vielleicht konzentrierst du dich
insbesondere bei der Vorwärtsbeuge und beim Drehsitz auf die Wirbelsäule. Du kannst diese Wirbelsäulenkonzentration
entweder einfach als Samyama üben, sie
also einfach nur erspüren, oder du kannst das mit einer Affirmation verbinden.
Während du dich auf die Wirbelsäule konzentrierst, kannst du wiederholen: „Ich bin beständig. Ich bin ausdauernd. Ich habe Festigkeit. Ich bleibe ruhig, was auch
immer geschieht.“ Natürlich widersprechen Affirmationen im engeren Sinne dem
Konzept von Samyama. Samyama ist ja das alleinige Hineinspüren, tiefe
Konzentration, Absorption und Versenkung, letztlich Verschmelzung.
Aber du kannst diese Dinge auch ganz praktisch miteinander verknüpfen. Im NLP würde man sagen, das ist wie das Ankern. Eine bestimmte Konzentration auf einen
Körperteil wird verbunden mit einer bestimmten Affirmation und damit auch mit
einem bestimmten Gefühl. Diese Erfahrungen kannst du dann im Alltag verwenden.
Wenn du merkst, du verlierst deine innere Ruhe oder du lässt dich von anderen
beirren oder beunruhigen, dann
konzentriere dich auf deine Wirbelsäule. Wenn du das regelmäßig gemacht hast,
dann entsteht sofort ein Gefühl der Festigkeit
in dir.
Und wenn du jemand bist, dem Affirmationen besonders gut tun, dann kannst du das eben auch mit einer Affirmation verbinden. Du konzentrierst dich auf die
Wirbelsäule und sagst: „Ich habe innere Festigkeit. Ich habe Beständigkeit. Ich
habe Ausdauer.“
Hari Om Tat Sat
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Sphinx: Bei manchen Rückenproblemen ist es am besten, statt der normalen Kobre die Sphinx zu üben. Bei der Sphinx sind die Unterarme am Boden. Ziehe dabei bewusst die Schulterblätter stark nach hinten. Nutze die oberen Rückenmuskeln. Du kannst dir sogar vorstellen, dass du mit den Armen den Körper nach vorne schiebst.
Eine weitere Kobra-Variation: Falte die Hände hinter dem Gesäß. Hebe Brust und Kopf allein durch die Kraft der Rückenmuskeln. Das kann nicht nur für Menschen mit Rückenproblemen Wunder bewirken - auch Fortgeschrittene sollten das mindestens ein Mal pro Woche so üben. Dein Rücken wird es dir danken.
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