Sukadev Bretzs Beiträge (5687)

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Wer oder was ist Gott?

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute will ich will etwas lesen aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda, aus dem Kapitel „Gott“. Swami Sivananda schreibt dort: „Wer ist Gott? Was ist Gott? Gibt es einen Gott? Wo ist Gott? Wenn es Gott gibt, wie kann man Gott verwirklichen? Der Mensch sucht Antworten auf diese ewigen Fragen. Es gibt einen Gott. Gott existiert. Gott ist die Wahrheit hinter allem. Gott ist dein Schöpfer, Retter und Erlöser. Er ist alldurchdringend. Er wohnt in deinem Herzen. Er ist immer in deiner Nähe. Er ist dir näher als deine Halsschlagader oder deine Nase. Er liebt dich. Er kann mit dir sprechen. Du kannst Gott nicht mit dem Verstand aufspüren, aber du kannst ihn durch Fühlen, Meditation, Erfahrung und Verwirklichung finden.“ Der Mensch überlegt sich, „Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was ist das Ziel des Lebens? Gibt es einen Sinn hinter allem Leiden? Gibt es eine höhere Kraft hinter allem? Wnn alles Leben irgendwann aufhört – was soll das Ganze?“ Wir können dort materialistisch argumentieren und sagen, „Irgendwo haben sich irgendwann mal zwei Zellen versehentlich zusammengetan und das hat sich als irgendwo hilfreich erwiesen. Dann wurden es drei und mehr. Irgendwann haben sie Beine und eine Nase bekommen und so weiter.“ Evolutionsbiologen argumentieren so. “ Plötzlich, wer weiß, hat die Ameise Bewusstheit bekommen oder erst der Lurch? Dass Gorillas Bewusstsein haben, weiß man inzwischen. Man kann sich mit Gorillas sogar unterhalten. Man kann ihnen die Taubstummensprache beibringen. Sie sprechen über ihre Gefühle, sie sind sehr humorvoll, sie können andere auch an der Nase herumführen. Gorillas verhalten sich in etwa wie ein Mensch mit einem IQ von 80. Und es gibt auch andere Tiere, die intelligent sind. Vielleicht, wenn die anfangen würden, sich mit Sprache zu unterhalten, würden sie irgendwann anfangen, philosophische Frage stellen. Ist Bewusstheit nur einfach zufällig entstanden? So kann man intellektuell darüber nachdenken. Kant hat irgendwann mal alle intellektuellen Gottesbeweise ad absurdum geführt und hat gesagt, „Wir können Gott nicht intellektuell beweisen, denn alle traditionellen Gottesbeweise sind eigentlich Zirkelschlüsse.“ Aber eines, worauf Swami Sivananda hier Bezug nimmt, ist, dass Gott erfahrbar ist. Menschen erfahren die Nähe Gottes. Menschen spüren Liebe zu Gott. Menschen spüren die Nähe zu Gott. Menschen spüren eine Nähe und tiefen Frieden, wenn sie zu Gott beten. Sie bekommen Antworten. Dieser individuelle Gottesbeweis ist für den einzelnen der schlüssigste. Dann ist natürlich immer die Frage: „Wenn ich jetzt Gott nicht erfahre, könnte ich ihn überhaupt erfahren?“ Da sagen die Yogis eindeutig: „Ja, du kannst etwas tun, um Gott zu erfahren.“ So ähnlich, wie wenn du wissen willst, wie Wasser verdampft. Dann musst du einfach Wasser in einen Kochtopf tun und es erhitzen. Dann stellst du fest: „Ja, Wasser verdampft.“ Und du weißt es sicher. Auch wenn du es intellektuell nicht verstehst, kannst du es beobachten. Genauso gibt es Dinge, die wir tun können, um Gott zu erfahren. Im Gebet und beim Meditieren können wir merken, dass unser Herz sich öffnet. Wir können eine Erfahrung machen, die wir als die Gegenwart Gottes deuten können. Darüber gibt es noch viel zu sagen, aber das kommt ein anderes Mal. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Über Liebe zu sich selbst und anderen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute möchte ich etwas zum Thema Liebe sagen.

In allen wichtigen spirituellen Traditionen wird immer gesagt, Liebe sei etwas ganz entscheidendes. Zum einen wird gesagt, Liebe sei ein Mittel zur Verwirklichung, zum anderen heißt es auch, es sei ein Zeichen, dass man die Verwirklichung erreicht hat, wenn man Liebe spürt, erfährt und ausstrahlt.
So sagt zum Beispiel Narada im Bhakti Sutra: „Liebe ist in sich selbst Erfüllung.“ Manche Jnana Yogis sagen: „Liebe ist Mittel zum Zweck der Verwirklichung.“ Krishna sagt in der Bhagavad Gita: „Liebe ist das Zeichen eines Vollkommenen.“

Liebe hat verschiedene Aspekte. Jesus betont besonders, dass es wichtig ist, auch seine Gegner zu lieben. Patanjali sagt: Wer wirklich in Ahimsa verankert ist, (was wörtlich „nicht verletzten“ heißt, aber umgekehrt auch meint, tief in Mitgefühl und Liebe verankert zu sein) der hat keine Gegner mehr.“
Aber solange wir noch nicht so weit sind, ist es erst mal einfach gut, Liebe gegenüber den Menschen zu fühlen, die man mag. Dann kann man probieren, die Liebe zu den Menschen, die man mag, etwas uneigennütziger und auch bedingungsloser werden zu lassen. Und dann kann man Liebe entwickeln zu Menschen, die man vielleicht zunächst mal nicht mag und schließlich zu den Menschen, die man bisher als Gegner angesehen hat.

Das ist natürlich eine relativ schwierige Sache. Aber es ist möglich und es ist erfahrbar und es ist möglich, aus dieser Bewusstheit heraus zu leben. Vielleicht wird man sich immer noch über bestimmte Verhaltensweisen anderer ärgern. Aber Ärger ist ja auch eine Möglichkeit, wieder aktiv zu werden und etwas an sich selbst und seinem Leben zu ändern. Es ist möglich, dass man mit allen Menschen, mit denen man zu tun hat, eine Grundstimmung von Liebe und Mitgefühl hat.

Aber dann gibt es noch jemanden, dessen Gegenwart man nicht vermeiden kann: man selbst. Von allen anderen kann man auch mal Pause haben. Nur uns selbst schleppen wir überall mit hin. Oder wir sind schon da. Ob wir schleppen oder nicht schleppen, jedenfalls sind wir selbst immer da. Wenn man von allumfassender Liebe spricht, ist natürlich auch die Liebe zu sich selbst gemeint und die Selbstakzeptanz. Das ist einfach gesagt. Aber gerade im Yoga hat man ja gleichzeitig ganz schön hohe Ideale. Dann nimmt man sich etwas vor und stellt fest, dass das gar nicht so einfach ist. Viele haben dann eine Neigung, über sich selbst zu schimpfen: „Ah, jetzt habe ich schon wieder den nicht gemocht, dabei habe ich mir doch vorgenommen, nur positiv zu reagieren und mitfühlend, einfühlsam, gewaltfrei zu kommunizieren.“ Viele sagen dann: „Ich Schwachkopf und Dummkopf und ich Taugenichts, wie konnte ich das schon wieder machen?“ Sie sprechen mit sich selbst, wie sie niemals mit irgendjemand anderen sprechen würden.

Dann ist es wichtig, zu lernen, mit sich selbst auch freundlicher umzugehen. Das ist auch ein großes Thema. Heute Morgen ist ja nur Kurzvortrag. Wir können uns immer wieder daran erinnern, dass alle Handlungstendenzen, die wir in uns tragen, in irgendeinem Kontext sinnvoll sind. Es gibt nichts, was bedingungslos verurteilenswert wäre. Selbst wenn man aggressive Tendenzen hat, in irgendeinem Kontext war das mal nützlich. Vielleicht in grauer Vorzeit, als man plötzlich einen Tiger vor sich gesehen hat und es angebracht war, mit dem Flucht-Kampf-Mechanismus zu reagieren, denn sonst würde es einen heute gar nicht geben. Deshalb können wir uns selbst auch dankbar sein. Ärger und Angst aktivieren ja auch. Auch Ansprüche an andere und an sich selbst zu stellen ist in bestimmten Kontexten sinnvoll. Wenn wir verstehen, dass die negativen Tendenzen, die wir jetzt vielleicht aus gutem Grund als negativ ansehen, nicht wirklich negativ sind, sondern alle aus einer positiven Absicht stammen, dann ist ein Schritt der Selbstakzeptanz getan. Dazu möchte ich euch ermutigen, vielleicht ganz besonders heute. Falls ihr heute irgendwann schlecht über euch denkt, dann macht mal diesen kurzen Zwischenschritt und überlegt: „In welchem Kontext ist diese Reaktion vielleicht sinnvoll in meinem Leben oder in einem früheren Leben, evolutionsmäßig oder kindheitsmäßig oder sonst etwas.“ Würdigt das. Und dann sieh nach: „Ist das jetzt tatsächlich die angebrachte Weise?“

Dann könnt ihr schauen, ob eine andere Reaktion möglich wäre: „Angenommen, ich würde jetzt anders reagieren, wie würde ich dann reagieren?“ Nicht, dass wir es müssen, denn dann haben wir gleich wieder einen Hammer auf dem Kopf und machen uns selbst nieder. Aber wir könnten es immer als theoretisches Gedankenspiel durchspielen, im Bewusstsein, dass wir die Welt letztlich so sehen wie unsere Gedanken sind. Letztlich ist alles Mitya, Einbildung. Also können wir uns ruhig auch mal andere Sachen einbilden, die liebevoller sind als bisher.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

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Über Meditation

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich aus einem Buch von Swami Sivananda, namens „Göttliche Erkenntnis“, aus dem Kapitel „Meditation“. Swami Sivananda schreibt dort: "Aufrechterhalten eines unaufhörlichen Stromes von Gottesbewusstsein. Weltliche Gedanken sind aus dem Geist verbannt. Der Geist ist erfüllt und gesättigt mit göttlichen Gedanken, göttlicher Gnade und göttlicher Gegenwart. Ein tugendhaftes Leben allein ist nicht ausreichend für Gottverwirklichung. Konzentration des Geistes ist unbedingt notwendig. Ein gutes, tugendhaftes Leben bereitet den Geist als taugliches Instrument für Konzentration und Meditation vor. Konzentration und Meditation führen schließlich zur Selbstverwirklichung. Mit Hilfe der Meditation kannst du Selbsterkenntnis erlangen. Mit ihrer Hilfe kannst du in den göttlichen Zustand hineinwachsen. Mit Meditation kannst du dich aus den Fesseln des Geistes befreien und Unsterblichkeit erlangen. Meditation ist ein großartiger Weg zur Befreiung, zu Moksha. Meditation ist eine mysteriöse Leiter, die von der Erde zum Himmel reicht, vom Irrtum zur Wahrheit, von der Dunkelheit zum Licht, vom Schmerz zur Wonne, von der Ruhelosigkeit zu immerwährendem Frieden und von Unwissenheit zur Erkenntnis, von Sterblichkeit zur Unsterblichkeit.“ Es geht hier darum, zu dem zu kommen, was wir wirklich ist, das Ego zu transzendieren. Die Begrenzungen und Identifikationen mit Körper, Emotionen, Persönlichkeit zu transzendieren. Swami Sivananda hat den ganzheitlichen Yogaweg gelehrt. Dazu gehört dann nicht „nur“ die spirituelle Verwirklichung, sondern eben auch die Wirkung auf anderen Ebenen. Das Schöne an der Meditation ist, dass sie Wirkungen auf so vielen Ebenen hat. Swami Sivananda schreibt: „Meditation wirkt stimulierend. Göttliche Energie fließt frei von den Füßen Gottes in die einzelnen Systeme des Sadhakas, des spirituellen Aspiranten.“ Das hat ganz praktische Wirkung, wie die meisten von euch wissen. Die meisten von euch meditieren ja regelmäßig. Einfach, indem man regelmäßig meditiert, hat man mehr Energie. Das ist schon eine recht mysteriöse Geschichte. Man sitzt einfach irgendwo rum, versucht den Geist zu leeren und nachher hat man mehr Energie als vorher. Swami Sivananda gibt dazu eine schöne Begründung: „Die heiligen Schwingungen durchdringen alle Zellen des Körpers und heilen seine Krankheiten. Wer meditiert, spart an der Arztrechnung.“ Inzwischen weiß man: Das stimmt tatsächlich. Es gibt zahllose Untersuchungen, die zeigen, dass, wer regelmäßig meditiert, gesünder ist als jemand, der nicht meditiert. In der gleichen Altersgruppe sind die Menschen, die meditieren, weniger kostenintensiv für die Krankenkassen als andere. Das nächste, was Swami Sivananda anspricht: „Meditation ist sehr hilfreich, um Emotionen und Impulse zu steuern.“ Wenn man seine Emotionen und Launen steuern kann, wird man auch keine dummen und falschen Handlungen begehen. Auch dafür gibt es zahllose Studien, die zeigen, dass, wer meditiert, langfristig gleichmütiger und harmonischer wird. „Regelmäßige Meditation öffnet die Straßen intuitiven Wissens.“ Meditation hilft auch, bessere Kreativität zu haben. Wer meditiert, der bekommt mehr Zugang zu den kreativen Fähigkeiten, die in jedem Menschen schlummern. „Regelmäßige Meditation macht den Geist ruhig und fest, erweckt ein ekstatisches Gefühl.“ Meditation kann manchmal wunderschöne Wonneerfahrungen bringen. So viele Menschen haben die wertvollsten menschlichen Erfahrungen, die mit so wenig Praxis erfahrbar wären, noch nicht gemacht. Umso wichtiger ist es, dass möglichst viele von uns ihr Wissen als Yogalehrer und Meditationskursleiter weitergeben. „Bringt den Schüler in Kontakt mit der Quelle der höchsten Seele des höchsten Selbst. Zweifel verschwinden von selbst, wenn man auf dem Weg der Meditation stetig vorangeht. Meditiere, meditiere, meditiere.“, schreibt er in dem letzten Absatz. „Vergeude keine Minute. Mit Meditation wirst du allen Kummer transzendieren. Dies ist eine großartige Möglichkeit.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Über Wahrheit

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich einen kurzen Abschnitt aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“, aus dem Kapitel „Wahrheit“. „Brahman, die ewige, unendliche Wahrheit. Das Relative ist Unwahrheit, das Absolute ist Wahrheit. Die Wahrheit wird nicht ausgedrückt, nicht einmal durch Satchidananda. Das ist nur der nächste Verwandte der Wahrheit. Die Wahrheit, im Sinne von, das Ewige, Unendliche, ist großartiger, größer, mächtiger und reine Wahrheit. Jeder, von Brahma bis zum Grashalm, bewegt sich der Wahrheit entgegen. Mancher bewusst, mancher unbewusst. Sie unterscheiden sich nur im Grad der Bewusstheit, im Ausmaß der geistigen Reinheit oder der Feinstofflichkeit des Zustandes. Jedes Blatt, das in der Luft treibt, jeder Atemzug, den wir ausstoßen, mit anderen Worten, jeder Akt des universellen Lebens, ist ein Schritt näher zur Wahrheit. Denn Wahrheit ist das ewige Heim aller Wesen. In sie gehen sie alle ein und finden dauerhaften Frieden und Zufriedenheit.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Vom richtigen Zeitpunkt, mit Yoga zu beginnen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um den Zeitpunkt, an dem man am besten mit Yoga beginnt. Ich denke, es ist nie zu früh, um mit Yoga zu beginnen und es ist nie zu spät, um mit Yoga zu beginnen. Genau dann, wenn man mit Yoga beginnt, ist der richtige Moment. Ich selbst habe angefangen zu meditieren als ich 15 war. Mit 16 habe ich täglich meditiert. Mit 17 habe ich angefangen, Yoga zu üben. Mit 18 wurde ich dann Yogalehrer. Irgendwann, ein paar Jahre später, habe ich dann erfahren, dass es einen deutschen Berufsverband gibt, der sagt, man muss 26 Jahre sein, um Yoga unterrichten zu dürfen. Zwischendrin haben sie es irgendwann etwas reduziert, aber ich hatte festgestellt, dass ich schon recht früh durchaus Yoga unterrichten konnte. Die Teilnehmerin und der Teilnehmer heute noch etwas jünger. Einige sind schon mit 17 Yogalehrer. Man kann also durchaus sehr früh mit Yoga beginnen und auch beginnen, es weiter zu geben. Umgekehrt, kann man auch spät mit Yoga beginnen. Als ich eine meiner Ausbildungen gemacht habe, da gab es einen 80-jährigen. Der hatte ein paar Jahre vorher - so Mitte 70 - seine Yogalehrerausbildung gemacht. Mit 80 hat er dann seine fortgeschrittene Yogalehrerausbildung absolviert. Die ging morgens um 5:00 Uhr los und ging dann häufig bis Mitternacht. Swami Vishnu hat uns, die noch etwas jünger waren, und gesagt haben, dass es ihnen zuviel wird, gesagt: „Der Achtzigjährige, der hält das alles gut durch, ihr anderen müsst das auch doch auch können.“ Manche Menschen haben sogar schon im Mutterleib angefangen, Yoga zu üben. Das ist kein Witz. Denn was die Mutter macht, wenn sie das Kind austrägt, das hat Einfluss auf das Kind. Ungeborene haben sogar schon ein Kurzzeitgedächtnis. Also, was man macht als Schwangere, wird vom Kind erlebt. Nicht umsonst sagt auch Swatmarama in der Hatha Yoga Pradipika: Wenn man Yoga übt, dann erreicht man das, was man erreichen will. Er sagt dort „Siddhi“. Das kann man als Vollkommenheit übersetzen oder auch, dass man Erfolg haben wird im Yoga, egal, ob man jung ist oder alt oder sehr alt. Üben ist das Geheimnis des Erfolgs. So gilt beim Yoga: Egal, wo wir sind und was wir sind, wie alt wir sind, wie groß, klein, dick, dünn wir sind, es kann uns helfen, uns zu entwickeln. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Über Samadhi

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute Heute lese ich etwas aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda, aus dem Kapitel „Samadhi“. Samadhi ist der überbewusste Zustand, in dem wir unsere wahre Natur erkennen, der Zustand, in dem wir aus der Täuschung, aus der Identifikation herauskommen und das erkennen, was wirklich ist. Samadhi ist ein Zustand, der für jeden offen ist. Samadhi ist die großartigste Erfahrung, die es überhaupt gibt. Samadhi ist die Erfahrung, nach der wir bewusst oder unbewusst immer streben. Der Mensch wird niemals zufrieden sein mit irgendetwas, was nicht Samadhi ist. Alles andere ist immer irgendwo nicht ausreichend. Das ist das Besondere im Menschen: Er weiß das von sich. Tiere sind irgendwie glücklich, wenn sie gefressen haben und schlafen können. Der Mensch ist nie wirklich zufrieden. Gut, vielleicht mal kurzfristig, nachdem er gegessen hat, vielleicht auch nachts, während er schläft, aber ansonsten strebt er nach mehr, nach Anderem, nach Höherem. Nicht jeder Mensch weiß, wonach er strebt. Die Hauptsache ist, irgend etwas muss noch geschehen, irgend etwas muss noch passieren. Es sei denn, er hat resigniert, aber damit ist er auch nicht zufrieden. Irgendwo ist diese innere Unruhe da, weil der Ruf der Seele da ist: „Komm zu mir! Mich gibt es. Komm, erfahre mich. Erfahre das, was ist. Höre auf, dich mit dem Kleinen oder mit dem scheinbar Großen zu identifizieren.“ Swami Sivananda schreibt in diesem Kapitel natürlich aus eigener Erfahrung. Es sind nicht irgendwelche Theorien, es ist nicht irgendetwas, was irgendjemand mal vor 4000 Jahren behauptet hat. Samadhi ist etwas, das Menschen seit Jahrtausenden erfahren und das auch heute Menschen erfahren. „Samadhi ist die Erfahrung der Einheit mit Gott. Samadhi ist eine überbewusste Erfahrung. Samadhi ist Adhyatmic Anubhava.“ Anubhava heißt zum einen Erfahrung, „anu“ heißt aber auch „eins“, „bhava“ heißt „Gefühl“. Es ist anu, es ist das eine einzigartige Gefühl, von dem alles andere letztlich eine Widerspiegelung ist. Mircea Eliade, einer der großen Religionswissenschaftler des 20. Jahrhunderts, hat einmal gesagt: „Samadhi ist Enstase.“ Ekstase heißt eigentlich, außer sich zu sein. Ekstase heißt, wirklich in sich zu sein. Aber ich glaube, außer Eliade hat keiner dieses Wort in diesem Sinne gebraucht. Aber deshalb wird die Ekstase auch als transzendente Erfahrung bezeichnet. Jenseits dessen, was wir jetzt begreifen können. Ekstase im Sinne von: Wir sind wirklich in uns, ist wonnevolle Vereinigung. Es ist die Erfahrung der Einheit. Wenn man sagt, wonnevoll oder Vereinigung, dann ist das die Erfahrung der Einheit. „Der Geist geht im Ewigen, dem Atman auf, wie Salz im Wasser oder Kampfer in der Flamme. Samadhi ist ein Zustand reinen Bewusstseins.“ Man kann auch sagen, wir sind uns bewusst. Was den Menschen ausmacht, ist Bewusstsein. Angenommen, man hätte kein Bewusstsein, wer wäre man dann? Esgibt es eine ganze Reihe von Patienten, die sind im Wachkoma und erleben darin eigentlich alles. Es ist ein reiches Leben. Wenn die zum Teil wieder zurückkommen und dann berichten, was sie dort in ihrem eigenen Universum erlebt haben, können wir ahnen, was entscheidend ist. Selbst wenn der Körper sich nicht bewegen kann, selbst wenn ein Mensch sich nicht ausdrücken kann, wenn er nichts machen kann: Sofern Bewusstsein da ist, ist der Mensch. Unerheblich, ob er irgendwas tun kann. Dagegen, wenn da ein Körper ohne Bewusstsein liegt, ist nichts, was da ist. Nur im Samadhi ist diese Bewusstheit voll da, unbeschränkt, unendlich. „Samadhi lässt dich Atman verwirklichen. Durch Samadhi wird das begrenzte Selbst im grenzenlosen, absoluten Bewusstsein aufgenommen. Das Einssein von Jivatman, individuelle Seele und Paramatman, kosmische Seele, wird verwirklicht.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute erzähle ich etwas über einen der fünf Niyamas, von denen Patanjali im Yoga Sutra spricht: Swadhyaya. Swadhyaya heißt Selbststudium. Und Patanjali sagt, Swadhyaya führt zu Ishtadevadarshana, zur Verbindung oder zur Wahrnehmung von Gott oder auch zur Vision Gottes. Swadhyaya hat verschiedenste Bedeutungen. Die eine ist das Studium der Schriften, und zwar „Swa“, also Selbststudium der Schriften. Eine zweite ist das Studium des Selbst, also herauszufinden: „Wer bin ich wirklich? Wer bin ich?“ Das erste, das Studium der Schriften, ist heutzutage vielleicht etwas ganz Selbstverständliches: dass jeder Mensch die Schriften seiner Tradition studieren kann. Aber bis zum 16. Jahrhundert war es in Europa ganz und gar unüblich, dass der durchschnittliche Christ eine Bibel lesen konnte und durfte. Das Studium der Bibel war den Priestern und Mönchen vorbehalten. Die anderen konnten das letztlich nur über deren Vermittlung studieren. Sie konnten es schon deshalb nicht, weil sie kein Latein gesprochen haben und es die Bibel nur auf Latein gab. Das war eine der großen Neuerungen von Martin Luther, dass er die Bibel übersetzt hat und gesagt hat, jeder soll sie selbst lesen. Bis ins 19. Jahrhundert galt das eigenständige Bibelstudium nicht als etwas Normales in katholischen Kreisen. Ähnlich war das in Indien. Das Studium der Veden war eine ganze Weile im normalen Hinduismus den Brahmanen vorbehalten. Aber schon Patanjali, der vermutlich vor 2500 Jahren das Yoga Sutra geschrieben hatte, hat gesagt, man solle selbst die Schriften lesen und sich nicht darauf verlassen, was andere sagen. Die großen Schriften sind irgendwo auch aufgeladen mit der Kraft des Göttlichen, in dessen Tradition diese Schrift steht. Im Lutheranischen Christentum heißt es darum auch: Durch Studium der Schriften wird Glaube entfacht. Dann können wir über diesen Glauben Gottes Gnade erfahren und zur Erlösung kommen. Wir müssen also die Schrift lesen, dann verbinden wir uns mit Gott. Patanjali sagte das 2000 Jahre vor Luther: Wenn wir das wirklich mit Ehrerbietung machen, mit Demut und in dem Wunsch, zu lernen, dann können wir in den Schriften Gott und die Gegenwart erfahren. Das können wir im Grunde genommen mit jeder Schrift machen, die als offenbart gilt oder die von einem selbstverwirklichten Meister geschrieben wurde. Darin steckt die Kraft des Meisters und die Kraft Gottes. Eine zweite Bedeutung des Wortes „Swadhyaya“ ist das Selbststudium im Sinne von: studiere dich selbst. Dahinter steckt das optimistischste aller Menschenbilder, das sagt: Im Inneren ist der Mensch göttlicher Natur. Hinter allen Problemen und Schwierigkeiten und Minderwertigkeitsgefühlen und Selbstüberschätzung und zwischen allen Ängsten und Ärger und Flucht-Kampfmechanismen, zwischen Samskaras und Neurosen, hinter all dem steckt unsere wahre Natur. Diese wahre Natur ist göttlicher Natur. In jedem Menschen ist der göttliche Funke. So wie Jesus auch gesagt hat: „Das Königreich Gottes ist inwendig in euch“, so sagen es im Grunde genommen nicht nur die Yogis, sondern wir finden das bei allen Mystikern aller Traditionen. In jedem Menschen ist letztlich Gott als das höhere Selbst enthalten. So wie es eine Upanishade sehr schön ausdrückt: „Im Inneren des Menschen ist der makellose Lotus des Herzens. Dies ist die Wohnstatt des höchsten Wesens. Gehe dort hinein und erfahre dein Selbst als Wonne, als Gott.“ Auch hier gilt es, tief genug zu graben. Wenn man ein bisschen gräbt, wird man mit allen möglichen eigenen Schattenseiten konfrontiert. Die meisten Menschen scheuen sich davor und lenken sich ab. Aber wenn man nach innen geht, um den inneren Schatz zu heben, dann erfährt man irgendwann: „Aham Brahmasmi. Meine wahre Natur ist Brahman. Eins mit dem Unendlichen. Reines, ewiges Bewusstsein.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Über Rama, Sita und Hanuman

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute erzähle ich etwas über Rama, Sita und Hanuman. Das sind Aspekte des Göttlichen, die auch als besondere Eigenschaften in jedem von uns stecken.

Rama ist der Aspekt des ethischen Handelns. Rama ist eine der Inkarnationen Gottes und damit auch eine der Manifestationen des Göttlichen im Menschen. Man kann sagen, Rama ist zum einen das Gewissen, das wir haben, es ist der Wunsch, Gutes zu tun, es ist der Wunsch, das Richtige zu tun und sich zu bemühen, ethisch zu handeln. Für einen spirituellen Aspiranten ist es ein wichtiger Aspekt, sich bei verschiedenen Handlungen immer zu überlegen: „Was ist das Richtige, was ist das Rechte und wie kann ich das umsetzen?“

Wie in der Bhagavad Gita beschrieben, ist das nicht immer einfach. Dabei gibt es immer verschiedene Sachen, die abgewogen werden müssen. Wir leben ja in einem Rechtsstaat, in dem das Rechtssystem sehr komplex aufgebaut ist und mindestens von der Theorie her versucht wird, verschiedene Dinge abzuwägen, um dann zu rechten Urteilen zu kommen. Dass das in der Praxis dann vielleicht nicht immer zu von allen als gerecht empfundenen Urteilen führt, ist eine andere Sache. Aber auch daran zeigt sich: Es ist nicht immer einfach. Dennoch, das Bemühen um ethisches Handeln ist wichtig.

Als Mensch sind wir irrtumsbehaftet. Sogar Rama selbst wusste manchmal nicht, was das Richtige ist. Gott selbst, wenn er auf die Erde kommt, weiß nicht immer, was das Richtige ist. Abwägen ist wichtig. Insbesondere bei Satya, Ahimsa, Aparigraha usw., also beim nicht Verletzen, nicht Lügen und nicht Stehlen, bei der Vermeidung von sexuellem Fehlverhalten, Unbestechlichkeit. Das sind wichtige Grundlagen des ethischen Verhaltens, für die Rama steht. Die Konsequenz eines ethischen Verhaltens steckt schon in dem Namen „Rama“. Rama heißt übersetzt: derjenige, der sich freut. Zwar wird man durch ein ethisches Verhalten nicht immer so schnell reich werden, vielleicht auch gar nicht, vielleicht wird man manchmal auf bestimmte Vorteile verzichten müssen. Aber es entsteht Freude. Selbst Aristoteles in seiner Nikomachischen Ethik hat das ähnlich ausgedrückt: „Ein gutes Leben, ein freudiges Leben, ist immer ein ethisches Leben.“ Ein nicht ethisch Handelnder mag vielleicht vorübergehend größere Gewinne haben, aber auf die Dauer wird das nicht sein. Meistens fliegen die Betrügereien irgendwann auf. Das wird glücklicherweise in der heutigen Zeit als nicht akzeptabel angesehen. Alle Menschen haben innerlich etwas, das dagegen rebelliert, unethisch zu handeln. Die Inkarnation von Rama steckt irgendwo in jedem von uns. Auch Patanjali schreibt im zweiten Kapitel als Begründung der Ethik und der Yamas und Niyamas: Wenn man unethisches Verhalten entweder selbst ausführt oder billigt oder andere dazu veranlasst, ob in Gedanken, Wort oder Tat, führt das zu Unwissenheit und zu Leiden. Dessen sollte man sich immer wieder bewusst werden. Es gilt, ethisch zu handeln, und dazu gehört es auch, seiner Verantwortung gerecht zu werden und das zu tun, was das eigene Dharma ist.

Nun zu Sita. Sita, können wir in diesem Kontext sagen, ist Liebe. Wenn wir ethisch handeln, muss auch Liebe dabei sein. Also nicht ein selbstgerechtes Handeln. Das macht die Sache natürlich noch mal eine Stufe komplexer. Wir können nicht einfach nur handeln nach irgendwelchen ethischen Paragrafen, sondern da muss Sita dabei sein - Liebe.

In die selbe Reihe gehört auch Hanuman. Hanuman ist das Handeln mit großem Enthusiasmus, aus Hingabe heraus. Manchmal merkt man, es sind Sachen zu tun, die scheinbar die eigenen Kräfte übersteigen. Hanuman steht dafür, dass, wenn wir etwas mit großer Hingabe tun, Gott uns hilft, sie auszuführen. Wenn man denkt: „Das schaffe ich nie“, können wir zu Gott beten, wie es Hanuman in der Mythologie immer wieder gemacht hat. Dann stellt man fest, dass da eine unglaubliche Kraft ist. Wir müssen nicht nur unsere eigenen Kräfte einsetzen, die ohne Zweifel sehr beschränkt sind, sondern wir können uns zum Instrument machen. Dann fließt Energie und Kraft dort hin und das, was vorher unmöglich erschien, ist plötzlich möglich. Manche von euch kennen die Mythen um Hanuman, in denen er, weil er nicht mehr wusste, wo er ein Heilkraut findet, den ganzen Berg mitgenommen hat. Oder in denen er, wenn er eine schier unmögliche Aufgabe hatte, zu Rama gebetet hat. Plötzlich wurde er riesengroß und konnte von Indien nach Sri Lanka springen. Das sind natürlich mythologische Geschichten. Sie sollen aber im Wesentlichen ausdrücken, dass, wenn wir mit großer Hingabe etwas tun, das Unmögliche möglich wird. Wenn unsere eigene Kraft nicht ausreicht und wir dann beten, geht plötzlich sehr viel mehr. Dafür steht Hanuman.

Rama heißt also, sich um ethisches Verhalten zu bemühen. Daraus entsteht letztlich eine Freude, die wir mit Sita, Liebe und Gottvertrauen verbinden können. Dann können wir vieles machen, was vorher schwierig erschien. Wir erfahren Freude und Liebe und letztlich - und das ist der Höhepunkt von Hanumans Leben - kommen wir zu Jnana, zur höchsten Verwirklichung des Selbst.

Hari Om Tat Sat

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Was passiert, wenn wir uns konzentrieren

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich wieder einen kurzen Abschnitt aus dem Buch „Licht, Kraft und Weisheit“ von Swami Sivananda. Er heißt: „Konzentration führt zur Seligkeit."

"Konzentration und Meditation sind der Weg, um frei zu werden von Bedrückungen und Kümmernissen. Deine wichtigste Aufgabe ist die Praxis der Konzentration, um so zu tiefer Meditation zu gelangen. Du hast diesen Körper angenommen, um Meditation zu üben und durch die Meditation das Selbst zu verwirklichen. Bewahre unter allen Umständen deine Gelassenheit. Pflege diese Tugend immer wieder aufs Neue. Mehr zum Thema Gelassenheit und Heiterkeit sind wie ein Fels. Wellen der Erregung mögen gegen ihn schlagen, können ihn aber nicht angreifen. Meditiere über den ewig ruhevollen Atman in dir, das höchste Selbst, welches absolut unveränderlich ist, so wirst du Gelassenheit im Alltag erfahren. Der spirituell Strebende mit gelassenem Gemüt kann in tiefe Meditation und Samadhi eintreten.“

Hari Om Tat Sat

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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich aus dem Buch „Sadhana“ von Swami Sivananda, aus den Fragen und Antworten zwischen Schüler und Meister. Ein Schüler fragt dort den Meister: „Kann das Lesen von Schriften Selbstverwirklichung geben?“ Der Meister antwortet: „Nein. Lesen von Schriften allein bringt dich nicht zur die Selbstverwirklichung. Aber Lesen von Schriften kann außerordentlich dabei helfen, Fortschritte auf diesem Weg zu machen, da sie die intellektuelle Verwirklichung des Absoluten geben. Vorausgesetzt, man besitzt einen guten Verstand, um zwischen dem Rationalen und dem Irrationalen, dem Wahrscheinlichen, dem Unwahrscheinlichen, dem Lebendigen und dem Unklaren und dem Wirklichen und dem Unwirklichen zu wählen. Aber Selbstverwirklichung ist mehr als intellektuelle Erleuchtung. Es ist eine innewohnende Erfahrung der Realität, die durch eine vollständige Transformation des Wesens bewirkt wird. Das Studium von Schriften ist ein wirkungsvolles Hilfsmittel in diese Richtung.“ „Was ist Selbstverwirklichung? Und was ist die praktische Methode, um sie zu erreichen?“ „Selbstverwirklichung ist die Erfüllung der Erkenntnis deiner eigenen Natur. Es ist das Erlangen des Bewusstseins der letztendlichen Wirklichkeit. Mit andern Worten, es ist die Erfahrung des Einsseins des individuellen Bewusstseins im kosmischen Bewusstsein. Verwirklichung des Absoluten ist die höchste Erkenntnis. Dieses Absolute ist ohne Geburt und ohne Tod. Es liegt allen Namen und Formen zugrunde und ist doch selbst unberührt von den sich verändernden Erscheinungen. Körper, Sinne, Geist und Intellekt sind nichts anderes als die äußeren Hüllen, die die innere dauernde Wirklichkeit in sich enthalten, die wir Menschen als Gott, Allah, Brahman und das Unendliche bezeichnen. Die praktische Methode, um seine göttliche Natur zu verwirklichen, ist die Umwandlung der animalischen Grundnatur und das Transzendieren der menschlichen Natur, sodass die schlummernden spirituellen Wesenszüge im Inneren voll erwachen. Das geschieht durch ethische Entwicklung, Selbstbeherrschung, Selbstanalyse, Selbstreinigung, Konzentration, Meditation, die Praxis uneigennütziger Liebe, dienen und systematische innere Disziplin, durch rechtes Sprechen, rechtes Verhalten. All das gehört zum Tor zu Yoga und innerer Entfaltung.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Die Bedeutung des Mantras Govinda Hare

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute erzähle ich etwas zur Bedeutung des Mantras „Govinda Hare - Gopala Hare - Hey Prabho - Dina Dalaya Hare“.

Govinda und Gopala heißt soviel wie „guter Hirte“. Govinda - Hirte; Gopala - der sich um alle Wesen kümmert. So rufen wir Gott an, im Bewusstsein, dass Gott unser guter Hirte ist. Wir sind nicht allein, wir brauchen uns nicht um alles selbst zu sorgen. Der gute Hirte ist allerdings manchmal unsichtbar, denn er will uns nicht wie Schafe halten, sondern uns auf der Weide helfen, uns zu entwickeln. So wie ein guter Hirte sich darum kümmert, dass die kleinen Babyschafe langsam zu größeren Lämmern und dann zu großen Schafen werden, ist der gute Hirte Gott, nicht nur dazu da, dass wir mit dem Körper größer werden, sondern dass wir auch an spiritueller Weisheit wachsen, dass wir an spiritueller Erfahrung wachsen, dass wir uns spirituell entwickeln. Und so wie ein Schaf dem Hirten vertrauen kann, so können wir darauf vertrauen, dass Gott sich um uns kümmert. Er wird uns nicht immer die Erfahrungen geben, die wir gerne hätten, aber er wird uns die Erfahrungen geben, die wir brauchen. Und das sind manchmal einfache Erfahrungen, manchmal etwas schwierigere, manchmal kleinere Aufgaben, manchmal größere Aufgaben.
Manchmal bringt er uns durch alle möglichen verschiedenen Emotionen. So wachsen wir.

Angenommen, man will die vorwärts beugende Flexibilität erhöhen, dann muss man die Vorwärtsbeuge üben. Am Anfang muss man sie sanft üben, lernen, die Muskeln zu entspannen. Dann, wenn wir weiter kommen wollen, müssen wir ein bisschen kräftiger ziehen und trotzdem entspannen. So ähnlich gibt es manchmal Lektionen, bei denen es wichtig ist zu entspannen und loszulassen und manchmal ist es wichtig, sich ein bisschen intensiver zu engagieren. Manchmal werden wir richtig herausgefordert. Aber selbst dann wissen wir tief im Hintergrund, dass da ein göttlicher Hirte ist, der uns leitet. Geht ein Schaf auf Abwege, dann schickt der Hirte seinen Hütehund dorthin. Der bringt es wieder zurück. Manchmal muss der Hund ein bisschen sanft zuknabbern, um das Schaf wieder auf den richtigen Weg zu bringen. So ähnlich macht es auch Gott mit uns. In Wahrheit können wir gar nicht wirklich auf Abwege kommen. Wir werden immer wieder zurückgeholt. Das meint Govinda Hare Gopala Hare. In „Hare“ steckt aber noch etwas drin. „Hare“ heißt: „Der, der die Herzen anzieht.“ Es ist also nicht nur ein Hirte, der seine Arbeit tut, sondern Gott ist jemand, der unser Herz öffnet. Wir können uns vom Herzen an Gott wenden, dann öffnet sich unser Herz. „Hey Prabho“ heißt: „Oh Gott“. „Hey„ meint so wie im Deutschen: „hey“. Manche der heiligsten Mantras beginnen mit „Hey Gott“. Das drückt eine unglaubliche Vertrautheit aus. So etwas sagt man nur seinem besten Freund: „Hey, komm mal hier her.“ Und selbst das ist in den meisten Kontexten nicht angemessen.
Allerdings ist das Hey im Indischen etwas respektvoller als im Deutschen. Nichtsdestotrotz drückt es Nähe aus. Es geht nicht um einen Gott, der oben im Himmel ist, sondern es heißt: „Hey Prabho, Oh Gott, hier, bitte.“ Dina Dalaya Hare. „Dina - Gib mir; Dalaya - dein Mitleid, Mitgefühl“.

Eigentlich ist es ja paradox, zu sagen: „Oh Gott, gib mir dein Mitgefühl.“, das wäre so ähnlich, wie zu sagen: „Oh Wasser aus der Dusche, mach mich nass.“ Wasser, das einem auf den Kopf fällt, macht einen nass, darum brauchen wir nicht zu bitten. Gott schenkt uns seine Liebe und sein Mitgefühl. Auch darum brauchen wir gar nicht zu bitten. Aber wir können besonders sagen: „Oh Gott, hilf uns, dass wir deine Liebe sehen können.“ Die Liebe ist immer da, aber in dem Moment, wo wir darum bitten, sie wahr zu nehmen, öffnet sich unser Herz und wir können sie spüren.

Hari Om Tat Sa

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Wir sehen das Göttliche wie durch Filter

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Im Kapitel „Gott und Mensch“ im Buch „Göttliche Inspirationen“ schreibt Swami Sivananda: „Der Mensch ist Gott in Verkleidung, der zum Spiel ein Gewand anlegt und bald seine wahre Identität vergisst. Wünsche ziehen ihn dann nach unten. Unterscheidungskraft erhebt ihn. Wenn sich der Mensch entwickelt, ist er eins mit Gott. Wenn sich die Bewusstheit Gottes zurückentwickelt, ist er Mensch. Wenn Gott gebunden ist, ist er Mensch. Und der Mensch, der frei ist von Bindung, ist eins mit Gott. Ein getäuschter Mensch ist gebunden. Ein entwickelter Mensch hat die Einheit mit Gott verwirklicht. Gott wurde Mensch und der Mensch kann die Einheit mit Gott verwirklichen. Gott plus Wunsch ist Mensch. Mensch minus Wunsch ist Gott. Auch die gottlosesten Menschen können durch aufrichtige Hingabe an Gott höchste Wonne erlangen. Die Wahrheit liegt nicht außerhalb von dir, sie ist in dir. Sie ist in der Tiefe deines Herzens. Du bist die Wahrheit Gottes, das Werk Gottes und der Wille Gottes. In Wahrheit bist du ungebunden, frei, ewig frei. Du bist Nitya Mukta Atman, ewig freies, reines Bewusstsein. Verlasse den Käfig der Identifikationen und verwirkliche Freiheit.“ Das sind sehr tiefgehende Worte von Swami Sivananda, mit denen er uns daran erinnert, dass inmitten von allen Verstrickungen und Begrenzungen, inmitten von allen emotionalen Hochs und Tiefs, Konflikten und inneren Unklarheiten das göttliche Licht in uns ist, der göttliche Kern. So wie auch Jesus sagt: „Das Königreich Gottes ist mitten unter euch.“ oder auch „Ist inwendig in euch.“ Das, was tief im Inneren in uns ist, das ist das Göttliche. Und das kann sich durch verschiedenste Gestalten manifestieren und sogar ziemlich komisch werden. So ähnlich, wie wenn man ein reines Licht nimmt und es durch irgendwelche Farbfilter hindurchleuchten lässt, so dass es vielleicht blau oder rot oder grün wird. Das, was leuchtet, ist immer das Licht, aber diese Filter färben das Licht in alle möglichen Farben ein. Und so ähnlich ist die Bewusstheit, das Wissen und die Energie, die in allen Menschen ist eine Manifestation der gleichen, unendlichen Wahrheit, die man als Gott, Göttin oder das Kosmische bezeichnen kann. Diese drückt sich dann durch jeden wie durch eine Art Filter aus, auf schönere Weise und weniger schöne Weise. Wenn wir uns weniger mit dem Filter identifizieren und mehr mit dem eigentlichen Licht, dem Bewusstsein, das wir sind, dann haben wir die Freiheit, das Göttliche in allem wahrzunehmen. Und wenn wir in anderen dieses Licht erkennen und weniger den Filter, dann können wir sie lieben, auch wenn wir manchmal die Manifestation nicht besonders schätzen. Wir können schauen, ob wir ihnen helfen können, so dass vielleicht das gefärbte Licht etwas besser, angemessener gefärbt ist. Aber was auch immer geschieht, in uns selbst und in jedem, mit dem wir zu tun haben ist dieses gleiche Licht. Das sagt zumindest hier Swami Sivananda, das hat Jesus gesagt und das sagen uns unsere Erfahrungen in der Meditation und im Alltag. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Der spirituelle Mensch

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich etwas aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda, aus dem Kapitel „Mensch - der spirituelle Mensch“: „Ich sage jedem Menschen, erneuere dich. Strebe nach Vollkommenheit. Strebe nach Freiheit. Wende dich dem Göttlichen zu. Wende dich dem göttlichen Licht zu. Du bist geboren worden, um das Licht Brahmans durch das Fleisch zu manifestieren. Ein ethisches Leben führt dich zum großen Tempel der Weisheit. Und es gibt in diesem Universum eigentlich nur einen wirklich heiligen Tempel und dieser ist das Herz, das Herz im Menschen. Das Herz ist der Schrein, der Tempel Gottes in dieser Welt. Sei rechtschaffen, übe Tugend, so kannst du diesen Tempel betreten. Ein Mensch, der tugendhaft handelt und sanft und angenehm spricht, ist unübertrefflich. Wer wahrhaftig ist, sanft, bescheiden, tugendhaft und ehrlich, das ist ein wahrer Held. Entwickle sofort tugendhafte Eigenschaften. Barmherzigkeit, Dankbarkeit, Kenntnis der Schriften, Edelmut des Charakters, Selbstbeherrschung und Mut machen dich ruhmvoll und großartig.“ Ich wünsche dir einen gesegneten Tag! Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Forsche, erkenne, verwirkliche

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute interpretiere ich etwas aus dem Buch „Licht, Kraft und Weisheit“ von Swami Sivananda, aus dem kleinen Kapitel „Forsche, erkenne, verwirkliche“. Schon die Überschrift ist wie ein Dreischritt auf dem spirituellen Weg. Der erste Schritt ist Forschen. Forschen, Selbsterforschung, sich fragen: „Wer bin ich?, Was ist wirklich? Was ist unwirklich? Was war vor der Geburt? Was kommt nach dem Tod? Was ist wahres Glück? Was ist die Welt?“ Diese Fragen sind ewige Fragen, die sich der Mensch seit Jahrtausenden, vielleicht noch länger, immer wieder stellt. Und diese Fragen finden keine intellektuelle Antwort, da mag sich die Wissenschaft noch so sehr bemühen. Diese Fragen sind letztlich transzendente Fragen, also Fragen, die über das hinausgehen, was mit Sinnen, Intellekt und wissenschaftlichen Apparaten zu ergründen ist. Aber es gibt etwas im Menschen, das jenseits des Intellekts liegt und jenseits der Sinne. Das ist die Intuition. Wenn Swami Sivananda von „erkenne“ spricht, meint er nicht einfach nur die intellektuelle Erkenntnis, sondern eine tiefere intuitive Erkenntnis, die schließlich zur Verwirklichung führt. Die großen Weisen, Heiligen, Meister und Meisterinnen verschiedenster Traditionen sind letztlich zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. Ausgedrückt wird das in den unterschiedlichsten Worten, aber unterschiedliche Worte drücken noch immer die gleiche Wirklichkeit aus. Ob man nun Wasser sagt oder Water oder Aqua oder Pani oder Chalam, es ist alles das Gleiche. Es spielt keine Rolle, ob wir es jetzt Gott nennen oder Brahman oder das Absolute oder die kosmische Intelligenz oder das Nicht-Beschreibbare. Wir meinen das Gleiche. Wir können es erfahren. Wir können es verwirklichen. Aber zuerst gilt es, es wirklich zu erforschen. Sivananda sagt nicht, glaube und verwirkliche. Obgleich es im Bhakti Yoga und in vielen Religionen sehr wichtig ist, fest im Glauben verankert zu sein. Aber über den Glauben kommt auch hier die Praxis. Und aus der Praxis kommt dann auch irgendwann die Verwirklichung. Aus der Erforschung kommt die Praxis und dann die Erfahrung. Aus der Erfahrung kommt eine tiefere Erkenntnis, die zur höchsten Verwirklichung führt. „Halte die Leuchte der Rechtschaffenheit in der Hand. Lasse deine Gedanken um göttliche Liebe kreisen. Bewahre Gleichmut in Erfolg und Misserfolg. Zügle die Sinne. Mache den Geist ruhig und hefte ihn auf das Göttliche. Schwinge dich ein in die Regionen der Seligkeit. Du wirst die kosmische Einheit schauen.“ Karma Yoga, Rechtschaffenheit, dienen und das Rechte tun, das sind alles Aspekt, die Swami Sivananda hier behandelt. Patanjali sagt im Yoga Sutra, dass unethisches Handeln zu endlosem Leid und Unwissenheit führt. Vielleicht wird man durch unethisches Handeln kurzfristig kleinere Erfolge haben, vielleicht sogar großen Reichtum scheffeln, aber der dauert nicht lange. Er macht sicherlich nicht glücklich und sicherlich führt er nicht zur höheren Erkenntnis. „Lasse deine Gedanken um göttliche Liebe kreisen.“ Das ist ein interessanter Ausdruck, denn es wird nicht immer einfach sein, Gott und alle Menschen sofort zu lieben. Wir können uns dann überlegen: „Wie könnte ich das machen? Wie wäre ich, wenn ich göttliche Liebe hätte? Wie könnte ich die göttliche Liebe annehmen?“ „Bewahre Gleichmut in Erfolg und Misserfolg.“, sagt Swami Sivananda. Das ist natürlich nicht so einfach. Man kann sich nicht einfach sagen: „So, heute bewahre ich Gleichmut in Erfolg und Misserfolg.“ Aber wir können daran arbeiten. Wir können es immer wieder tun. Und wir können uns immer wieder bewusst machen, dass nicht der Erfolg zählt, sondern der Gleichmut. Wenn wir das wissen, dann fällt es auch leichter, gleichmütig zu sein. „Gib Kummer, Sorgen und Ängste auf, lass dich durch Misserfolge nicht entmutigen.“ Klingt einfach, oder? Angenommen, man hat irgendein Buch, das man nicht mehr bracht. Man gibt das Buch auf und schenkt es jemandem. Das ist einfach. Oder man stellt fest, dass sich auf dem eigenen Schreibtisch zuviel angesammelt hat. Man gibt diese überflüssigen Gegenstände auf und wirft sie in den Papierkorb. Oder man stellt fest, im Bücherregal stehen zu viele Bücher, also gibt sie an eine Stadtbücherei (oder wenn sie spirituell sind, in die Yoga Vidya Bibliothek). Das ist einfach. Dann hat man was aufgegeben. Aber Kummer, Sorgen und Ängste aufgeben, das ist nicht ganz so leicht. Irgendwo im Unterbewusstsein hängt man daran. Man hängt an seinem Kummer, seinen Sorgen und Ängsten. Um solche Gefühle aufzugeben, muss man sie erstmal wirklich aufgeben will. Und das ist auch nicht ganz einfach. Da ist es gut, mit dem Kleinen anzufangen. „Lass dich durch Misserfolg nicht entmutigen.“ Natürlich, wenn wir uns bemühen, diese Dinge aufzugeben, klappt nicht alles gleich. Aber wir können es immer wieder versuchen. Stück für Stück legen wir so diese Gefühle ab. „Forsche, erkenne und verwirklich.“ Ich wünsche dir dafür alles Gute! Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Erkenne die Wahrheit

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“, im Kapitel „Schöpfung“, das Unterkapitel „Erkenne die Wahrheit“. Swami Sivananda schreibt dort: „Wenn du Selbsterkenntnis erlangst, wird die Bedeutung des Lebens für dich klar werden. Du wirst in der Meditation das Warum und das Wie dieses Universums erkennen. Die Absicht und der Verlauf im Schema der Dinge wird dir klar werden. Alles Transzendentale wird dir bekannt sein, wie der Apfel auf deiner Hand. Ziehe dich immer wieder zurück und meditiere. Versenke dich tief in die geheimen Winkel deines Herzens. Du wirst eine Wirklichkeit erfahren, die jenseits ist der empirischen Wirklichkeit. Du wirst eine Wirklichkeit erfahren, die zeitlos ist, raumlos und unveränderlich. Du wirst fühlen und erfahren, dass alles, was außerhalb dieser einzigen wahren Wirklichkeit ist, nur eine Reflexion ist. Erkenne die Wahrheit, das Absolute. Du wirst die Erleuchtung erfahren und die Befreiung erfahren. Du kannst Brahman, das Absolute nur erkennen, wenn du die Einheit mit Brahman verwirklichst. Die Einheit mit Brahman zu verwirklichen heißt, sich identifizieren mit dem göttlichen Element der höchsten Seele, das deine wahre Natur ausmacht. Brahman kennen heißt, Brahman sein. Der Fluss fließt in den Ozean und wird eins mit dem Ozean. Der Tropfen vermischt sich mit dem Meer und wird eins mit dem Meer.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Erkenntnis führt zur Freiheit

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich aus dem Buch „Licht, Kraft und Weisheit“ von Swami Sivananda den Absatz „Erkenntnis führt zur Freiheit“: „Die Praxis uneigennützigen Dienens hilft, Unreinheiten und innere Probleme zu überwinden und bewirkt die Reinheit des Geistes. Im reinen Gemüt kann die Erkenntnis des Selbst erwachen. Ohne Feuer ist Kochen nicht möglich. Ebenso steht es mit der Befreiung ohne Selbsterkenntnis. Das Wissen hebt die Unwissenheit auf. Genauso wie das Licht auch die dunkelste Finsternis überwindet. Gib dein ganzes Herz deinem Seva, deinem Dienen. Schenke diesem Dienen dein ganzes Herz, dein Gemüt und deine Seele. Kümmere dich dabei nicht um die Ergebnisse. Denke nicht an Erfolg und Misserfolg. Denke auch nicht an die Vergangenheit. Habe großes Vertrauen. Übe dich im Selbstvertrauen. Übe dich im Gottvertrauen. So entwickle Heiterkeit und bewahre ein ruhiges Temperament. Diene um des Dienens willen. Sei mutig und kühn, dann wird alles, was du tust, gelingen. Dies ist das Geheimnis des Erfolgs.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Wer bin ich?

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich aus dem Buch „Licht, Kraft und Weisheit“ von Swami Sivananda, aus dem Kapitel: „Erforsche, wer du bist“. Dort heißt es: „Entfalte Geduld, Barmherzigkeit, Liebe und Mitgefühl. Übe dich im Nichtanhaften, Vairagya. Frage, „Wer bin ich?“ Diene anderen mit göttlicher Liebe, in dem Bewusstsein, dass dein Selbst eins mit dem Selbst des anderen ist. Habe tiefes Vertrauen. In Gesellschaft anderer, achte auf die Art deines Verhaltens. Habe großen Respekt vor allen. Habe tiefes Selbstvertrauen. Hege tiefe Sehnsucht nach Befreiung und intensiven Vairagya. Sei ernst und aufrichtig. Entwickle deine Willenskraft. Halte die nach außen strebende Energie zurück. Stelle dir einen festen Tagesplan auf und halte dich an ihn. Wachse. Erweitere dein Bewusstsein. Sei erfolgreich. Gelange zur Gotteserfahrung.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Lebe wahrhaftig

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute spreche ich über den Wert von Wahrhaftigkeit. Satyam, Wahrhaftigkeit, ist eine Eigenschaften, die Patanjai empfiehlt zu entwickeln. Satyam heißt aber auch Wahrheit. Es ist ein Wort mit Doppelbedeutung, wie viele Sanskritbegriffe. Zum einen heißt es Satyam Shivam Sundaram: Gott ist Satyam: Wahrheit, Shivam: Liebe und Sundaram: Schönheit. Satyam ist das, was wir erreichen wollen, das, was wir erfahren wollen. Und dahin kommen wir nicht, indem wir unwahrhaftig sind, sondern indem wir die höchste auch im Alltag leben.Es gibt aber verschiedene Aspekte dieser Wahrheit und Wahrhaftigkeit. Zum ist damit natürlich gemeint, dass wir andere nicht anlügen und anschwindeln sollen, um Vorteile zu bekommen, und auch keine Versprechungen zu machen, die man nachher nicht einhält. Wenn man ein Versprechen gegeben hat, dann ist das ein Wort, und dieses Wort gilt. Wenn wir jemandem etwas versprechen und es danach nicht machen, dann haben wir gegen Satyam verstoßen. Manchmal steht ein Versprechen auch in Konflikt mit anderen Aspekten, wie Ahimsa. Da gibt es vielleicht jemanden, der leidet. Dieser Mensch fragt dich etwas ganz Banales, wie: „Gefällt dir meine Frisur?“ und sie gefällt einem überhaupt nicht. Was sagst du? „Schrecklich!“? Dann hat der andere erstmal ein Problem und vielleicht hat man anschließend selbst noch ein Problem mehr als vorher. Es heißt, man soll nicht lügen, aber man muss auch nicht alle Wahrheiten sagen. Oder man sieht irgendjemanden, der sich sehr bemüht, aber seine Bemühungen sind vergeblich. Dann kann man zum einen sagen: „Ich sehe deine Anstrengung und du bist wirklich da sehr engagiert. Könnte ich dir vielleicht ein paar Tipps geben?“ Oder man sagt: „Du bemühst dich. Aber was du machst, macht überhaupt keinen Sinn und ist absolut überflüssig. Es schafft nur mehr Arbeit für andere.“ Das letztere wäre vielleicht wahr gewesen. Es ist aber nicht hilfreich. Bevor man etwas sagt, sollte man drei Fragen stellen. Die erste ist, ist es wahr? Wenn es nicht wahr ist, dann sollte man es normalerweise nicht sagen. Zweite Frage ist, ist es hilfreich? Wenn es nicht hilfreich ist, dann sollte man es nicht sagen. Und die dritte Frage ist, ist es notwendig? Und wenn es nicht notwendig ist, dann ist auch Schweigen klüger. Es gibt viele Schriften, in denen diese Regel so oder ähnlich formuliert wird. Man findet sie im Alten Testament, bei Sokrates und Platon, in der Manu Smriti und auch im Islam. Sprechen ist wichtig, um Liebe auszudrücken, Liebe zu empfangen, Beziehungen zu pflegen und mit Menschen besser auszukommen. Es gilt also zu schauen, dass wir nicht einfach Unwahrheiten sagen, dass wir uns an unser Wort gebunden fühlen, wenn wir ein Versprechen abgegeben haben, dass wir aber auch Ahimsa Parama Dharma einhalten, das heißt, nicht verletzen. Mitgefühl ist die höchste Pflicht. Wenn also Satyam und Ahimsa sich widersprechen, dann ist Ahimsa wichtiger als Satyam. Alles, was wir tun, sollte von Mitgefühl geprägt sein und von dem Wunsch, etwas Gutes für andere zu tun, anderen zu dienen und zu helfen. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Über die Macht der Sprache

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich etwas aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda,. Aus dem Absatz: „Disziplin der Sprache“. „Werde ein Mensch gemessener Worte. Vermeide zu langes Sprechen, ausschweifendes Sprechen, überhöhtes Sprechen, unnötiges Sprechen, alle Arten sinnloser Debatten und hitziger Diskussionen. Beobachte jedes Wort. Das ist eine hohe Disziplin. Worte haben eine große Kraft. Verwende sie sorgfältig. Beherrsche so deine Rede. Lass die Zunge nicht Sturm laufen. Prüfe deine Worte, bevor sie über deine Lippen kommen. Sprich wenig. Sprich mit Prana, mit Energie. Sprich liebevoll. Hochklingende, hochtrabende Worte verursachen Erschöpfung. Das produziert nur Überdruss. Benutze einfache Worte und sprich mit großer Energie. Sprich zum Lobpreis Gottes und widme immer mehr deiner Zeit dem inneren Leben von Meditation, Reflexion und Atma Chintana, Erfahrung des höchsten Selbst. Reinige den Geist und meditiere. Sei still und wisse, du bist eins mit Gott. Beruhige den Geist, stille die hervorquellenden Gedanken und die auftauchenden Emotionen. Tauche tief ein in den innersten Winkel deines Herzens. Genieße die überwältigende Stille. Geheimnisvoll ist diese Stille. Geh in die Stille, nimm die Stille wahr, werde Stille selbst. Verwirklicht Gott hier und jetzt.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Alle Propheten sind Sendboten Gottes

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda, aus dem Kapitel: „Die Einheit, die allen Religionen zugrunde liegt“. „Alle Propheten in allen Kulturen sind Sendboten Gottes. Sie sind große verwirklichte Seelen, die eine göttliche, intuitive Gottesschau hatten. Ihre Worte sind daher heilig. Der Koran, dar Zendavesta, die Bibel sind genauso heilige Bücher, wie die Bhagavad Gita, Tao Te King und viele andere. Alle enthalten die Essenz göttlicher Weisheit. Ahuramazda, Ishwara, Allah, Jehova, sind verschiedene Namen für den einzigen Gott. Die letzte Quelle aller Religion ist Gott. Die fundamentalen Prinzipien, die ihr Wesen ausmachen, wurden den Rishis, den Sehern, am Beginn der Schöpfung von Gott offenbart. Sie finden sich in den Veden, die als die ältesten religiösen Bücher in der Menschheitsbibliothek gesehen werden. Die Grundlagen und das Wesentliche in allen Religionen sind gleich. Sie sind so alt wie das Menschengeschlecht. Eine wirkliche Erfindung oder Entdeckung auf dem Gebiet der Religion gibt es nicht. Kein Religionsgründer hat eine neue Religion erfunden oder eine neue Wahrheit enthüllt. Die Gründer sind in Wahrheit nur Vermittler, denn wahre Religion ist eins. Wahre Religion ist Wahrheit und Liebe. Sie ist Religion des Herzens, die ist Religion des Dienens, des Opferns, des Entsagens. Wahre Religion ist Güte, Liebenswürdigkeit und Toleranz. Gott oder die Wahrheit ist weder hinduistisch noch islamisch, weder buddhistisch noch christlich, noch hinduistisch. Die Wahrheit ist eine einzige homogene und ewige Substanz. Derjenige, der die Religion der Wahrheit befolgt, geht auf dem Pfad des Lichtes, des Friedens, der Weisheit, der Kraft und der Wonne.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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