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Was ist das Ornishprogramm? Welche Indikationen hat es? Und wie kann das Ornishprogramm bei der koronaren Herzerkrankung helfen?

Heue möchte ich besonders schreiben über ein konkretes sehr intensives Yogaprogramm, das genannt wird das Ornish Herz Programm. Es gibt einen Arzt, der nennt sich Dean Ornish. Er hat gelernt in der Satchitananda Tradition Integral Yoga. Swami Satchitananda war ein Schüler von Swami Sivananda.

Und so hat Dean Ornish auch ein Yogaprogramm kennengelernt, das ähnlich ist wie das was wir bei Yoga Vidya lehren.

Dean Ornish hatte in den 80er Jahren verschiedenste Studienergebnisse verfolgt und hat irgendwo erkannt, das Herz-Kreislauf-Training ist gut gegen Herzerkrankungen. Tiefenentspannung ist gut gegen Herz-Kreislauf-Probleme. Außerdem ist auch Yoga gut. Und irgendwo ein offenes Herz zu haben ist auch gut. Wer verbittert ist, verärgert ist, depressiv ist erhöht auch die Wahrscheinlichkeit für die diversesten Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Also hatte er gedacht, verbinden wir doch alles, was gut ist auf radikale Weise und schauen was passiert. Und dieses Programm hat er dann mit Menschen ausprobiert, die an der sogenannten koronaren Herzerkrankung gelitten haben, und zwar so stark, dass es hieß, dass die operative Behandlung keine Aussicht auf Erfolg hat. Sie galten also als austherapiert und die Lebenserwartung war zwischen ein paar Monaten bis maximal ein paar Jahren.

Er machte mit diesen Teilnehmern, die also als Todeskandidaten galten, dieses intensive Herzprogramm und es hat sich herausgestellt, dass diese Patienten auch ein paar Jahre später noch gelebt haben.

Und so nach dieser ersten Pilotstudie gab es mehrere andere Studien auch in Deutschland. Lutz Hertel hat dann an der Universitätsklinik in Düsseldorf auch eine solche Studie durchgeführt und so hat sich in zahlreichen Studien erwiesen: Das Dean Ornish Herzprogramm ist sehr effektiv zur Behandlung der koronaren Herzerkrankung und allgemein gegen Arteriosklerose.

Man könnte heute sogar sagen die Studienlage legt nah die Mehrheit der Bypass Operationen, die Mehrheit der Ballon Dilatationen und der Stents, die gelegt werden, müssten alle nicht sein, wenn die Menschen das Dean Ornish Herzprogramm machen würden.

(Fortsetzung folgt ...)

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

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Was kannst du machen, wenn du eine Neigung zu Krampfadern hast? Zunächst einmal woher weißt du das du eine Neigung zu Krampfadern hast? Wenn Vater, Mutter oder einer oder zwei der Großeltern Krampfadern hatten, hast du wahrscheinlich auch eine Neigung dazu. Und eventuell hast du auch schon die ersten Krampfadern bei dir entdeckt. Letztlich wenn du mal zu einem Phlebologen gehst, also jemand der sich mit Gefäßen auskennt könntest du das diagnostizieren lassen.

 

Was würde also besonders wichtig sein?

Erstens mache Herz-Kreislauf-Training. Zusätzlich zum Yoga also Schwimmen, Fahrradfahren, flott walken oder joggen, Nordic walken, usw. Oder zwei bis dreimal die Woche ausreichend Sonnengrüße.

Zweitens trainiere die tiefe Bauchatmung als Normalatmung an.

Drittens vermeide es zu lange ruhig zu sitzen. Idealerweise, wenn du schon sitzen musst, bewege deine Zehen und Füße und Unterschenkel, spanne sie an und lasse locker, stehe öfters auf oder strecke auch mal die Beine nach oben. Lege dich ab und zu mal hin und hebe die Beine.

Als Nächstes übe die Umkehrstellungen täglich, vielleicht sogar zweimal am Tag. Die einfachste ist sicherlich der unterstützte Schulterstand, Kissen unter Kreuzbein, Beine hoch. Aber natürlich Kopfstand, Schulterstand, usw. sind auch in besonderem Maße gut.

Als Nächstes übe die Vorwärtsbeuge regelmäßig, um so die Rückseite der Beine zu dehnen, was mindestens für die hinteren Venen an der Rückseite der Beine sehr gut ist.

Zusätzlich gilt natürlich: gesunde Ernährung ist immer wichtig. Auch wenn die Auswirkungen der Ernährung auf die Krampfadern nicht als so wichtig gilt wie z. B. auf die Arteriosklerose, bzw. auf die Arterien.

Gut, soweit Krampfadern und Yoga. Über das Thema kreuzbeinige Sitzhaltung und Krampfadern habe ich schon mal berichtet. Allgemein kreuzbeinig Sitzhaltung ist gut vorbeugend gegen Krampfadern. Wenn du schon welche hast dann sorge dafür das du so sitzt das keine Vene gedrückt wird, z. B. Muktasana ist besonders geeignet, das kein Teil der Beine irgendwo gedrückt wird.

 

Neben Arterien und Venen gibt es natürlich auch noch das Herz selbst als Organ des Herz-Kreislauf-Systems. Und das Herz kann diverse Probleme haben. Es gibt Herzklappen Fehler. Da muss ich sagen, da wird man vom Yoga aus nicht viel machen können. Sollte ein Herzklappen Fehler irgendwann diagnostiziert werden dann brauchst du einen Kardiologen, der entscheiden muss ab welchem Stadium Herzklappenfehler operiert werden muss.

Man könnte natürlich sagen, wenn du von Kindheit und Jugend an ein gesundes Leben führst, ist die Wahrscheinlichkeit für Herzklappenfehler geringer. Aber manche haben auch schon angeborene Herzklappenfehler. Genau so kann es auch noch andere Herzprobleme geben. Es gibt z. B. auch Herzrhythmusstörungen das heißt das Herz pumpt mal schneller und mal langsamer was manchmal mit Panik in Verbindung steht. In den meisten Fällen sind Herzrhythmusstörungen irrelevant. Der Mensch hat Angst dabei. Manche Menschen werden dann eingestellt mit Betablockern, um letztlich die Herzrhythmusstörungen zu beseitigen, weil sie den Mensch psychisch belasten. Und man nimmt die Nebenwirkungen in Kauf.

Jemand, der Yoga übt, wird eine Grundgelassenheit bekommen, selbst wenn mal das Herz aus dem Rhythmus kommt.

Es scheint auch so zu sein, das, wer Yoga übt, seltener Herzrhythmusstörungen hat als andere. Das hängt eben auch damit zusammen, das Yoga die Selbststeuerung des Körpers trainiert.

Natürlich ob bei Herzrhythmusstörungen eine Medikamentengabe trotzdem notwendig ist, muss dann der Kardiologe entscheiden.

Aber ich kenne einige Fälle, wo eigentlich der Kardiologe abgeraten hat, aber es schließlich doch Medikamente gegeben hat, weil die betreffende Person unter Herzrhythmusstörungen Panik bekommen hat und dann wurde es mehr aus psychischen Gründen gegeben. Man sollte nicht vergessen, Betablocker haben ihre Nebenwirkungen, die nicht nur schön sind. Sie können segensreiche Wirkungen haben bei Bluthochdruck und bei gefährlichen Rhythmusstörungen, aber man sollte, wenn es irgendwo geht, diese erst dann einsetzen, wenn sie wirklich nötig sind.

 

Ein nächstes Problem natürlich im Herzen kann sein Arteriosklerose in den Herzkranzgefäßen selbst. Das ist dann die sogenannte koronare Herzkrankheit. Wenn der Körper seine eigenen Arterien zusetzt und die Arterien am Herzen, kann dann ja eben zum Herzinfarkt führen. Manchmal vor dem Herzinfarkt, nicht immer, sind schon die großen Arterienwände zu, was dann zu mangelnder Leistung führt. Und dann gibt es ja in der modernen Herzchirurgie einige Methoden.

Die Kardiologie würde sagen bei beginnender Verengung der Herzkranzgefäße kann man Blutverdünnungsmaßnahmen einleiten von Aspirin über Marcumar und andere. Man könnte Ballondilatation machen. Man kann einen Stent setzen und Umleitungen machen. Also verschiedenste Operationen.

Aber man weiß auch, man kann durch Lebensstil Veränderung auch die Herzkranzgefäße wieder öffnen. Und es gibt so ein System, das nennt sich das Ornish System oder auch die Ornish Therapie, die sich in vielen Untersuchungen als hilfreich und effektiv gegen die Verengung von Herzkranzgefäßen und damit gegen die koronare Herzerkrankung gezeigt hat.

Darüber werde ich einen weiteren Text schreiben. Denn das Ornish Programm ist ein kombiniertes Yoga Programm welches gezeigt hat, das es Verengung von Herzkranzgefäßen und die koronare Herzkrankheit heilen kann.

 

Vielleicht noch ein paar der wichtigen Messwerte. Man spricht ja z. B. vom Puls. Der Puls heißt wie häufig sich das Herz zusammen zieht, was natürlich dann Auswirkungen hat auf die Arterie. Man kann merken, wenn das Herz sich zusammen zieht. Dann wandert der Puls des Herzens entlang der Arterien, weshalb man das ja  z. B. an dem Handgelenk spüren kann. Oder heutzutage gibt es ja sogar Sensoren an den Fingern, die spüren können wie schnell der Puls ist.

Typischerweise hat der erwachsene Mensch einen Pulsschlag zwischen 60 und 80 im Ruhezustand. Manchmal haben trainierte Menschen nur einen Ruhepuls von 40. Aber es gibt eine gewisse Bandbreite, die grundsätzlich okay ist und gut ist.

Dann gibt es den sogenannten Blutdruck. Und dort sagt man z. B. das der obere Wert der systolische Blutdruck idealerweise unter 120 sein soll. Wenn keine weiteren Risikofaktoren da sind, wurde mindestens bis zum Jahr 2017 gesagt oberer Wert soll sein bei 140.

Und bei weiteren Risikofaktoren, die man an Blutwerten, Lebensstil und Genetik, bzw. Vorfahren ableitet, wäre es klüger den Blutdruck auf unter 120 zu halten.

Dies erreicht man durch Lebensstil und notfalls durch Medikamente.

 

Also Zusammenfassung: Grundfunktion des Blutkreislaufsystems ist Transport. Alle verschiedenen Körperorgane bringen Stoffe in den Kreislauf hinein und ziehen Stoffe heraus. Herz pumpt. Über die Arterien wird das Blut vom Herzen weg transportiert. In den Kapillargefäßen findet der Stoffaustausch statt. In den Venen wird das Blut und damit die Stoffwechselprodukte zurück zum Herzen gebracht und parallel gibt es die Lymphflüssigkeit, die in den Kapillargefäßen austritt, durch den Zwischenzellraum geht und zurückkehrt zu den Venen.

Man könnte jetzt noch fragen: wo werden die Blutzellen überhaupt gebildet? Blutzellen werden z. B. in der Milz gebildet. Werden auch gebildet im Knochenmark. Um jetzt nur die wichtigsten Organe zu nennen.

Es gibt jetzt noch andere Erkrankungen wie z. B. Leukämie und Eisenmangel und vieles andere. Hier wird es aber dann sehr speziell. Das wird in anderen Texten behandelt werden, wenn es um Yoga bei verschiedenen Beschwerden geht.

Der nächste Text behandelt das Ornish Herzprogramm zur Vorbeugung und Heilung von der koronaren Herzkrankheit.

 

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

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Was kann man machen gegen Krampfadern? Auch bei  Krampfadern gibt es bestimmte Risikofaktoren. Die wichtigsten Risikofaktoren wäre stehende oder sitzende Tätigkeit, also eine Tätigkeit ohne viel Bewegung. Der nächste Risikofaktor wäre auch ansonsten kein Kreislauftraining und zu viel Ruhe.

Umgekehrt, was könnte man machen zur Vorbeugung gegen Krampfadern? Das eine wäre nicht ruhig sitzen, sondern wenn du schon eine Bürotätigkeit hast wäre Zappelphilipp gut. Also die Fersen heben und senken und immer wieder. Eventuell musst du das deinen Kollegen sagen. Wenn du Yoga machst dann erwarten die, dass du ganz ruhig bist. Aber eigentlich ist das nicht gut. Es wäre klüger, wenn du schon auf einem Stuhl sitzt, dich zu bewegen in der Hoffnung, dass das deine Mitmenschen nicht unruhig macht.

Nächstes wäre öfters mal aufstehen, öfters mal die Zehen bewegen, usw.

Nächstes was hilfreich wäre, den Stuhl so zu wählen das nicht die Stuhlkante kräftig gegen den Oberschenkel drück, das nicht die Stuhlkante deine Venen abdrückt.

Nächste gute Sache wäre kreuzbeinig sitzen. Da habe ich schon früher darüber berichtet, Menschen, die von Kindheit an kreuzbeinig sitzen haben erheblich seltener unter Krampfadern zu leiden als andere.

Die verbreiteten Krampfadern unter westlichen Menschen hängt auch mit der Verbreitung von Stühlen zusammen. Und dann das nächste wäre die Beine regelmäßig dehnen. Gerade die Rückseite der Beine dehnen. Indem du die Beine dehnst, dehnst du auch die Venen. Das hält die Venen flexibel und sorgt auch dafür das keine Ablagerungen an den Wänden der Venen entstehen.

Nächste Sache wäre auch Umkehrstellungen. Wenn du jeden Tag ein oder zweimal die Beine nach oben gibst, kann das venöse Blut hinunterfließen und es gibt weniger Ablagerungen an den Venen. Interessanterweise das nächste was hilft, ist die tiefe Bauchatmung. Tiefe Bauchatmung ist die sogenannte Zwerchfellpumpe. Die sorgt dafür, dass das venöse Blut besser zurückkehrt zum Herzen.

Man kann auch bei den Venen sagen: Herz-Kreislauf-Training, Ausdauertraining hilft, das vermehrt Blut durch Arterien und Venen fließt. Die Venen werden besser durchspült und das hilft wiederum das die Venen gesund sind und etwaige beginnende Ablagerungen gar nicht voran schreiten und die Venenwände repariert werden.

Also Ausdauertraining aber auch Umkehrstellungen und Atemübungen haben diese positive Wirkung auf die Venen.

Wie kommt überhaupt das Blut von den Kapillargefäßen zurück zum Herzen? Letztlich kommt das Blut vom Herzen in die Kapillargefäße zum einen durch das Zusammenziehen des Herzens und zum zweiten auch durch die Art peristaltische Bewegung der Muskeln der Arterienwände.

Dieses führt dazu, dass das Blut vom Herzen bis zum Kopf transportiert wird und selbst im Kopfstand fließt das Blut sehr gut vom Herzen bis zu den Zehen. Eigentlich schon ganz erstaunlich. Aber der Blutdruck ist jetzt in den Kapillargefäßen praktisch null. Wie kommt jetzt das Blut von den Kapillargefäßen über die Venen zurück zum Herzen?

 

Da gibt es andere sogenannte Pumpsysteme. Das erste ist die sogenannte Arterienpumpe. Was heißt Arterienpumpe? Typischerweise sind die Arterien und die Venen direkt benachbart. Wenn jetzt also die Arterie neben der Vene liegt, die Arterie zieht sich zusammen und dehnt sich aus. Und dieses Zusammenziehen und Ausdehnen drückt auf die Vene. Und indem dort gedrückt wird auf die Vene durch die Druckunterschiede wird das venöse Blut weiter transportiert. Woher weiß das Blut in den Venen in welche Richtung es fließen soll? Das geschieht durch die Venenklappen.

Wenn also die Arterien mit jedem Herzschlag sich auseinander ziehen, was du ja spürst z. B. als Puls, dann drücken die gegen die Venenwände und dabei führt dieser Druck dazu, dass das Blut in die richtige Richtung geht. Wenn das Blut in die andere Richtung gehen wollte, würde die Klappe sich schließen und in die richtige Richtung öffnet sich die Klappe. Also die Arterienpumpe ist das erste Prinzip wie das venöse Blut zurückkommt.

 

Zweites Prinzip ist die Muskelpumpe. Wenn die Muskeln sich anspannen und entspannen, dann drücken die Muskeln auch auf die Venen und dadurch, das Druckunterschiede entstehen, fließt auch wieder das venöse Blut in eine bestimmte Richtung und die Venen sorgen dafür, dass das Blut nur in eine Richtung kommt.

 

Drittes Prinzip ist die Zwerchfellpumpe. Das Zwerchfell ist ein großer Muskel. Der drückt hoch und runter und insbesondere gegen die Bauchorgane und etwa 60 % des Blutes sind in den Bauchorganen bzw. in den Arterien und Venen neben den Bauchorganen und zwischen den Bauchorganen. Und wenn das Zwerchfell so hoch und zurückgeht, entstehen Druckunterschiede im Bauchraum und diese sorgen dafür, dass das Blut aus der großen Hohlvene zurückfließt zum Herzen.

Da Zwerchfell spielt also eine entscheidende Rolle. Natürlich gibt es als nächstes Prinzip auch die Schwerkraft.  Z. B. wenn du stehst, fließt das Blut vom Kopf zum Herzen auch durch die Wirkung der Schwerkraft hinunter.

Oder wenn du auf dem Kopf stehst oder einfach die Beine hoch gibst, fließt das Blut aus den Beinen zurück zum Herzen. Damit das alles gut funktioniert also wichtig die Venenklappen.

 

(Fortsetzung folgt ...)

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

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Zwei große Risikofaktoren für Arteriosklerose, die über das Blutbild messbar sind, sind erstens schlechtes Cholesterin-Bild und zweitens Bluthochdruck.

Normalerweise wird Yoga verhindern, dass der Blutdruck zu hoch wird. Normalerweise wird Yoga für gute Blutfettwerte sorgen. Allerdings solltest du jemand sein, der doch zu hohen Blutdruck hat trotz gesunder Ernährung, musst du trotzdem einen Blutdrucksenker nehmen. Ich sage das deshalb, weil ich leider schon Menschen kannte, die einen zu hohen Blutdruck hatten und gesagt haben sie wollen keine Medikamente nehmen und danach einen Schlaganfall oder Herzinfarkt hatten und das hätte zu dem Zeitpunkt nicht sein müssen.

Im Normalfall wer Yoga übt, wird sehr viel länger keinen Bluthochdruck haben und gesunde Blutfettwerte haben. Wenn das aber nicht ausreicht, sollte man den gesunden Menschenverstand nutzen und Blutdrucksenker und auch Cholesterin Senker zu sich nehmen. Ist mindestens meine Meinung.

Ja, soweit also zu den Problemen der Arterien. Eben Arteriosklerose und darauf beruhender Bluthochdruck und das verursachen schlechte Blutfette. Interessanterweise übrigens zu viel Eisen im Blut ist auch nicht gut. Manche sagen, das Frauen unter 60 Jahren erheblich weniger Herzinfarkte haben als Männer. Das liegt auch daran das sie ihre Monatsblutung haben und dabei ein Übermaß von Eisen ausscheiden können. Und gerade Männer, die viel Fleisch essen, haben oft einen zu hohen Eisengehalt und der ist anders als was viele Menschen wissen gar nicht gut und kann eben auch Arteriosklerose begünstigen.

Man sollte nicht zu wenig Eisen haben. Man sollte auch nicht zu viel Eisen haben.

Interessanterweise wer beginnende Arteriosklerose hat, der kann diese sogar wieder abbauen durch konsequent vegane Lebensweise, durch konsequente Yogaübungen, durch konsequentes Lernen einer mitfühlenden und liebevollen Haltung zu den Mitgeschöpfen und durch das Lernen eines Sinnes im Leben. Und wenn das verbunden ist vielleicht noch durch ein Herz-Kreislauf-Training, dann können beginnende Arteriosklerose rückgängig gehen. Und viele Menschen, die Bluthochdruck haben, könnten ihren Bluthochdruck um 20 bis 30 Punkte senken bei Lebensstilveränderung und so die Gabe von Blutdrucksenkern auf 20 bis 30 Jahre in die Zukunft verschieben. Also es ist es wert das zu machen.

 

Nächste Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems betrifft die Venen. Die Venen haben insbesondere  Venenverkalkung wie sie genannt wird, Krampfadern, das heißt aus irgendwelchen Gründen werden die Venenklappen nicht mehr richtig funktionieren. Zum Teil gibt es Ablagerungen um die Venenklappen. Das führt dann dazu, dass das venöse Blut nicht ausreichend abgeführt wird. Dann werden die Venen dicker. Zum Teil lagern sich noch Sachen ab an den Wänden der Venen. Das führt irgendwann zu dickeren Venen. Und irgendwann kann das Blut nicht mehr abfließen durch die Venen und dann können die Beine blau werden.

Und dann irgendwann könnte es auch passieren, dass ein Teil dieser Ablagerungen an den Venen doch weggespült wird. Das kann dann zu den Lungen kommen und kann dort zur Lungenembolie und auch zum Tod führen.

 

(Fortsetzung folgt ...)

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

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Ich möchte hier insbesondere auf drei Hauptprobleme eingehen. Das erste ist die sogenannte Arteriosklerose. Das zweite sind Krampfadern. Und das dritte sind verschieden Herzprobleme.

Unter den Herz-Kreislauf-Beschwerden ist die bedeutsamste die sogenannte Arteriosklerose. Wenn wir eine Arterie nehmen besteht sie aus einer Wand, die letztlich im Inneren sehr glatt ist und außen ist muskuläres Gewebe. Und durch die Arterie fließt dann das Blut. Jetzt kann es geschehen das zum einen die Arterie sich verkrampft. Das kann zu Bluthochdruck führen. Es gibt z. B. Menschen, die unter Stress Bluthochdruck haben. Und das geschieht manchmal, weil die Arterien sich verkürzen und gleichzeitig der Körper signalisiert, das er mehr Blut braucht. Also pumpt das Blut stärker durch ein stärker pumpendes Herz in Verbindung mit zusammen gezogenen Arterien. Das heißt dann Bluthochdruck.

Was auch geschehen kann ist, das die eigentlich glatten inneren Arterienwände aus irgendwelchen Gründen beschädigt werden. Es wird bis heute diskutiert, warum das so ist. Manche sagen es ist wie eine Autoimmunerkrankung. Der Körper ruiniert die Innenseite der Arterien. Früher war mal die Theorie der freien Radikalen populär. Wo gesagt wird das manche Stoffwechselprozesse hochreaktive Moleküle in den Kreislauf bringen und diese Moleküle zerschlagen dann die Arterienwände. Und, wenn dann  z. B. unter Stress nicht zügig genug die Arterienwände repariert werden, dann entzünden sich die Arterienwände. Anschließend gibt es Ablagerungen insbesondere, wenn jemand dann viel Cholesterin hat, vielleicht sogar ein Übermaß an Eisen. Und wenn gleichzeitig nicht genügend die Arterien gespült werden, also Mangel an Ausdauertraining ist, dann bilden sich immer stärkere Ablagerungen. Irgendwann werden die Ablagerungen so groß, dass die Arterien nicht mehr flexibel sind, die Arterien sich nicht mehr zusammen ziehen und dehnen können. Dann entsteht immer wieder Bluthochdruck und irgendwann können dann entweder die Arterien ganz zu gehen. Das nennt sich dann Thrombus oder auch Thrombose oder Teile der Arterienwände oder Ablagerungen können sich lösen und können dann z. B. in Lungen gehen und  dann zu einer Embolie in den Lungen führen.

Also das Verschließen von Gefäßen, Thrombus kann zu verschiedenen Problemen führen. Es kann z. B. zu dem sogenannten Raucherbein führen, das nicht nur Raucher haben. Das heißt kleine Arterien werden verstopft. Die Konsequenz ist: Die von dieser Arterie letztlich versorgten Körperteile sterben ab.

Oft wenn das kleinere Mengen sind, kann der Körper das wieder regenerieren, kann wieder neue Kapillargefäße bilden. Im schlimmsten Falle allerdings kann das zum Absterben der Zehen, des Fußes, der Unterschenkel, usw. führen. Also Thrombose kann geschehen in den unteren Extremitäten.

 

Als Zweites kann diese Thrombose auch geschehen im Herzen selbst. Wenn es im Herzen selbst geschieht, nennt sich das: Herzinfarkt. Es kann auch im Gehirn passieren. Dann nennt sich dieses der Schlaganfall. Weniger bekannt ist, dass das auch in den Nieren passieren kann. Dann führt es zu Nierenversagen. Also Arteriosklerose ist die wichtigste Ursache für Herzinfarkt, für Schlaganfall oder auch Hirnblutung oder auch für Raucherbein, bzw. manchmal wird es auch als Schaufensterkrankheit bezeichnet. Das heißt Menschen ab einem gewissen Alter spüren einen Schmerz im Bein. Sie warten eine Weile bis sie weiter gehen können und da hat sich irgendwo ein kleiner Verschluss gebildet und in der Zeit kann irgendwo der Muskel nicht richtig funktionieren.

 

Arteriosklerose hat verschiedene Ursachen, bzw. Risikofaktoren. Zunächst einmal gibt es eine genetische Komponente. Kinder, deren beide Eltern oder vier Großeltern Arteriosklerose im frühen Alter hatten, sind hoch gefährdet. Kinder, deren zwei Eltern und vier Großeltern gar keine Arteriosklerose hatten, die können sogar einen sehr ungesunden Lebensstil pflegen und eine ganze Weile keine Arteriosklerose haben.

Neben dieser genetischen Komponente gibt es aber weitere Risikofaktoren. Das eine ist die Ernährung. Und eine Ernährung mit viel Fleisch, mit tierischen Produkten erhöht die Wahrscheinlichkeit für Arteriosklerose. Je weniger tierische Produkte, umso besser.

Tatsächlich gibt es einige Studien, die zeigen, dass die vegane Ernährung die beste Ernährung ist zur Vorbeugung gegen Arteriosklerose. Wenn diese vegane Ernährung reich ist an Gemüse, Salaten und Obst, Hülsenfrüchte dann ist sie besonders gut.

Also die Ernährung spielt also eine große Rolle. Je mehr an Gemüsen, Salaten, Obst, Hülsenfrüchte, Vollkorn, um so besser. Je weniger Fleisch, umso besser.

Dritter Faktor, eigentlich sogar der wichtigste Faktor, nur weil es vermutlich heutzutage wenige der Zuhörer betrifft ist das Rauchen. Rauchen selbst ist der höchste Risikofaktor für Arteriosklerose. Daher wichtig: Nicht Rauchen! Rauchen führt zur Entzündung der Arterienwände, was dann zur Arteriosklerose führt.

Nächster Risikofaktor ist Stress. Oder umgekehrt ausgedrückt: Wer täglich Tiefenentspannung übt und meditiert der beugt Arteriosklerose vor. Und wer auch ansonsten lernt mit den Herausforderungen des Lebens heiteren Gemütes um zu gehen, wer eine hohe psychische Resilienz hat, der hat auch geringere Wahrscheinlichkeit für Arteriosklerose und damit geringere Wahrscheinlichkeit für Lungenembolie, für Probleme in den Füßen und Waden, Herzinfarkt und Schlaganfall.

Und der nächste Risikofaktor ist Mangel an Bewegung. Man weiß, das Menschen, die regelmäßig Herz-Kreislauf-Training machen, weniger unter Arteriosklerose leiden.

 

Und hier kann man klar sagen: Yoga reduziert das Risiko für Arteriosklerose.

Erstens: Yoga ist eine Entspannungstechnik. Und damit ist es schon gut gegen Arteriosklerose.

Zweitens: Yoga hilft besser mit Stress um zu gehen. Auch das ist vorbeugend hilfreich gegen Arteriosklerose.

Drittens: Yoga ist auch Kreislauftraining. Auch das habe ich schon vorher beschrieben. Nicht nur Sonnengruß, sondern auch über die Umkehrhaltungen und über die Atemübungen. Yoga ist auch Dehntraining. Und das Dehnen der Muskeln dehnt auch die Arterien. Und das Dehnen der Arterien hilft auch, das die Arterien flexibel sind und etwaige begonnene Ablagerungen an den Arterienwänden wieder abgebaut werden können.

Yoga empfiehlt eine vegetarische Ernährung und konsequenterweise empfehlen manche Yogalehrende sogar eine vegane Ernährung. Auch das wiederum senkt das Risiko für Arteriosklerose.

In diesem Sinne, wenn du Yoga übst hervorragend vorbeugend gegen verschiedene Probleme der Arterien und damit auch vorbeugend gegen Herzinfarkt und Schlaganfall.

 

(Fortsetzung folgt ...)

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Wie könntest du die Adventszeit vom Yoga-Standpunkt aus sehen? Was könntest du für Überlegungen für Weihnachten haben. Wie könnte man aus Yoga-Sicht Jesus sehen?

Wie können sich Christen tiefer auf Yoga beziehen und wie können umgekehrt, Menschen, die Yoga üben, eine tiefere Beziehung zu Jesus Christus entwickeln?

 

Der Dezember bietet sich an, Yoga, Advent und Weihnachtszeit miteinander zu verbinden. Vielleicht bist du jemand, der Weihnachten genießt mit den Lichtern, den Menschen, die unterwegs sind. Vielleicht bist du jemand, dem die Kommerzialisierung auf den Geist geht. Vielleicht bist du jemand, der sich am liebsten von allem abschottet. Egal zu wem du gehörst, es ist gut das Ganze von einem Yoga-Standpunkt aus zu betrachten.

Adventszeit

Advent kommt vom lateinischen Adveniat „es möge kommen und es wird kommen“. Adveniat ist für die Christen immer schon eine frohe Botschaft gewesen. Jesus, der Heiland, wird kommen. Unabhängig davon, ob du eine Beziehung zu Jesus Christus hast, kann man es allgemeiner fassen. Adveniat ist eine frohe Zuversicht. Man könnte sagen, die Gotteserfahrung wird kommen. Spirituelle Erfahrungen werden kommen. Die Erleuchtung wird kommen. Ich werde Gott erfahren. Das ist das Gefühl von Adveniat.

Manchmal hast du in deinem Kopf vielleicht Zweifel. Du kannst überlegen, wie wird das überhaupt sein? Werde ich Fortschritte machen? Dann kannst du dir sagen, Adveniat. Ja, ich freue mich darauf, spirituell zu wachsen!

Die Adventszeit war früher eine Zeit intensiverer spiritueller Praktiken. In früheren Zeiten gab es bei den Christen zwei Haupt-Fastenzeiten. Die eine war die Adventszeit, in der man sich durch Fasten auf die Geburt von Jesus Christus vorbereitet hat. Die zweite Fastenzeit war vor Ostern, die Zeit von Aschermittwoch bis Ostersonntag oder -montag. 

Es heißt nicht unbedingt, dass die Christen diese vielen Wochen gefastet haben. Sie werden sich einfacher ernährt und auf einiges verzichtet haben.

Ich erinnere mich an meine Kindheit, wo es in der Adventszeit galt, ein einfacheres Leben zu führen, weniger Süßigkeiten zu essen. Man hat sich gefreut, wenn es am 24. Dezember die Bescherung mit reichlich Süßigkeiten gab. Dazwischen an Nikolaus gab es auch noch mal Süßigkeiten für ein paar Tage. Weihnachtsgebäck u.a. gab es erst am 24.

Heute ist es ein bisschen anders. Heute gibt es Weihnachtsgebäck ab September in den Geschäften und meist hat man bis Weihnachten so viel davon gegessen, dass man nichts mehr davon essen will.

Die Adventszeit ist klassischerweise eine gute Zeit, um sich auf Weihnachten vorzubereiten, in dem man einfacher und bewusster lebt und mehr spirituelle Praktiken macht. Du kannst du die Adventszeit zu einer Zeit machen, wo du mehr praktizierst.

Vielleicht sind deine Kinder schon aus dem Haus oder Teenies, die kein Weihnachtsgebäck mehr wollen, und du deswegen etwas nostalgisch oder melancholisch bist, kannst du diese Zeit nutzen, um mehr zu praktizieren. Falls du noch kleine Kinder hast oder du in einer Branche beschäftigt bist, wo viel zu tun ist oder du noch viele Geschenke besorgen musst, wird vielleicht die Adventszeit nicht die Zeit sein, wo du mehr praktizieren kannst. Dann könntest du dich auf eine weitere Bedeutung des Advents besinnen.

In der Adventszeit gibt es den Adventskranz mit den vier Kerzen. Er steht damit für die ersten Schritte der spirituellen Praxis.

Am ersten Advent brennt das erste Licht: die Aktivierung des Muladhara-Chakras, das Erdelement. Du könntest darüber nachdenken, was Muladhara-Chakra und Erdelement für dich heißt. Es steht für Verankerung und Dankbarkeit zur Mutter Natur und Mutter Erde. Vielleicht auch Bewusstheit bei der Nahrungsaufnahme, beim Essen. Vielleicht auch eine gewisse Beständigkeit und Zuverlässigkeit.

Der zweite Advent steht für das zweite Chakra, Svadhishthana-Chakra. Es steht für das Wasser-Element und damit für Prana, für Lebensenergie und Heilung auf Energieebene, Energieheilung. Das zweite Chakra steht für Fließen, für Loslassen und für Vertrauen und Hingabe im Zwischenmenschlichen, aber auch zum Göttlichen wie auch zur Mutter Natur. So könntest du in der Woche nach dem zweiten Advent an das Wasser-Element und das Svadhisthana-Chakra denken.

Am dritten Advent ist das dritte Chakra geöffnet, das Manipura-Chakra. Es steht für das Feuerelement und Begeisterung, auch Selbstausdruck, durchaus auch Verantwortungsbereitschaft für andere Menschen. Durchaus auch sich durchsetzen für die positive Sache, nicht gleich aufgeben, wenn’s schwierig wird. Manipura steht für Selbstausdruck. Das, was in dir ist, will sich manifestieren.

Dann folgt am vierten Advent das vierte Chakra, Anahata, das Luftchakra. Das kannst du so deuten, dass du weit und offen wirst und ein weites Herz haben willst. Luft steht auch für das Annehmen und Akzeptieren von verschiedenen Sichtweisen. Luft steht auch für Herzensverbindungen und damit Liebe zu anderen Menschen. Das Herz-Chakra steht auch für Schenken und Geben, Liebe und Verbundenheit. Herz-Chakra steht auch für Freude.

Du kannst die ganze Adventszeit so sehen, dass es schrittweise zum Herz-Chakra geht. Wir können uns ärgern über die Kommerzialisierung von Advent und Weihnachten. Wir können aber auch genießen, die vielen entzündeten Lichter, die vielen Weihnachtslieder, auch das kaufen, um zu schenken, das Thema des Anahata-Chakras.

Die ganze Adventszeit kannst du sehen als Freude, als Liebe, als Licht. Die äußeren Lichter können dich daran erinnern, dass es darum geht, das innere Licht zu entzünden. Wenn du in Liebe zu Gott entflammst, erscheint plötzlich die ganze Welt lichtvoll. Plötzlich erfährst du Freude überall. Wie auch Jesus gesagt hat „was ihr den geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“. In diesem Sinne kann man sagen, was auch immer du in der Adventszeit tust, um anderen eine Freude zu machen, ist auch etwas, um dein Herz zu öffnen, um Gott zu erfahren.

Idealerweise gibst du nicht nur etwas an Menschen in deiner Familie, an Freunde und Bekannte, sondern du verteilst auch etwas an Menschen, denen es gar nicht gut geht. Es ist ein guter Brauch, an „Brot für die Welt“ oder „Miserior“ etwas für die Ärmsten der Welt zu geben. Ich kann auch schauen, gibt es vielleicht einen Menschen, mit dem ich mich in den letzten Jahren nicht gut vertragen habe, ein Verwandter, ein Freund, eine Freundin, der du in dieser Zeit ein Geschenkt machen könntest. Vielleicht schickst du eine Karte oder machst etwas anderes als ersten Schritt für Heilung und Herzensöffnung.

Vielleicht gibt es einen Bruder, eine Schwester, ein Elternteil, wo es irgendwann Konflikte gegeben hat. Die Weihnachtszeit wäre eine Zeit, wo du einen Schritt auf sie zugehst und vielleicht eine Weihnachtskarte schickst, vielleicht ganz altmodisch auf Papier im Umschlag mit Briefmarke drauf. Du kannst es auch über E-Mail, Facebook oder einen Postkarten-Service im Internet aufgeben. Du kannst überlegen, was kann ich machen, um auf einen Menschen zuzugehen, ohne aufdringlich zu wirken.

Vielleicht hast du Kinder oder Enkel, die mit dir den Kontakt abgebrochen haben. Zu Weihnachten könntest du den einfachen Versuch machen, auf diesen Menschen zuzugehen, einen kleinen ersten Schritt, ohne Vorwürfe, ohne aufdringlich zu werden. Einfach zu sagen, es ist Weihnachten und ich wünsche dir alles Gute, vielleicht auch alles Gute zum Neuen Jahr. Mehr braucht es nicht. Es ist der erste Schritt, das Herz zu öffnen. 

In der Adventszeit wird der Adventskranz gemacht. Er steht für das Ganze, das Runde. So kannst du die Adventszeit nutzen, um zu sagen „ich will mich mit anderen verbinden“ und erkennen, wir sind alle in einem Kreis, wir gehören alle zusammen. Statt zu trennen, wollen wir uns verbinden.

Das waren einige Gedanken zum Advent, dem Geist des Einschließenden und des Verbindenden, wofür meiner Ansicht nach Jesus im besonderen Maße stand und bis heute steht.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

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YVS339-2 Herz-Kreislauf-System und Yoga, Teil A/2

Bestandteile des Herz-Kreislauf-Systems

Unser Herz-Kreislauf-System besteht zunächst einmal aus zwei Teilen: Herz und Kreislauf-System.

Das Herz ist die Pumpe. Das Herz ist ein Muskel, der sich zusammen zieht. Er funktioniert wie eine Pumpe. Das Herz zieht sich ca. 200 mal pro Minute zusammen, sanfter oder kräftiger. Es sorgt so dafür das Blut durch die Arterien fließt. Die Arterienwände selbst sind leicht muskuläres Gewebe. Die Muskeln können sich entspannen und so kann dann mehr Blut hindurchfließen oder sie können sich zusammen ziehen und dann weniger Blut hindurchfließen lassen.

Manche sagen auch das die Muskeln in den Arterien so etwas wie ein leichter sekundärer Impuls sind so, dass das Blut mit wenigem Druck durch die Arterien zu den Kapillargefäßen kommt.

Herz

Also Herz ist die Pumpe.

Arterien

Dann gibt es die sogenannten Arterien. Arterien sind die Gefäße, die vom Herzen zu den verschiedenen Körperzellen hin führen.

Venen

Dann gibt es die Venen. Die Venen bringen das Blut von den Körperzellen und Organen zurück zum Herzen.

 

Kapillargefäße

Zwischen Arterien und Venen sind letztlich die Kapillargefäße. Kapillar kommt vom Lateinischen. Das sind die Haargefäße. Die sind sehr dünn und die Kapillargefäße haben letztlich Wände, die eine Zelle dick sind, sodass Stoffe durch diese Zelle hindurch kommen können von den Blutgefäßen in die Organe und das andere Zellgewebe. Sauerstoff und Nährstoffe können so in die Zellen kommen und umgekehrt können Stoffwechselprodukte zurück in das Blut kommen.

Wir können also das Herz-Kreislauf-System so darstellen.

Zunächst gibt es das Herz. Das Herz ist ein starker Muskel der pumpt und dafür sorgt, dass das Blut von den Arterien zu den einzelnen Körperteilen hin transportiert wird. Es gibt die Kapillargefäße und in den Kapillargefäßen findet der Stoffaustausch statt. Und die Venen bringen das Blut zurück zum Herzen.

 

Es gibt zwei wichtige Kreislauf-Systeme. Es gibt zunächst einmal den sogenannten Körperkreislauf. Hier geht es vom Herzen aus hin zu den verschiedenen Körperteilen, also letztlich von der linken Herzkammer fließt das Blut überall hin. Das ist sauerstoffreiches Blut. Es geht zu den Kapillargefäßen und fließt dann zurück zum Herzen als sauerstoffarmes Blut.

Dann gibt es den sogenannten Lungenkreislauf. Es geht vom Herzen zu den Lungen. Und diese Lungenarterie ist sauerstoffarmes Blut. Und damit das Blut gut zurückfließt, gibt es den sogenannten Vorhof. Das heißt die Vorhöfe, z. B. die rechte Herzkammer hat einen Vorhof. Dort fließt das venöse Blut hin. Und anschließend wird das Blut von dem Vorhof in die Hauptkammer gebracht und dann von der Hauptkammer wird das Blut dann in die Arterie gepumpt. In dem Fall in die Lungenarterie. Und die Lungenarterie bringt das Blut zurück über den linken Vorhof in die linke Herzkammer. Und dann geht es über die große Aorta der linken Herzkammer in die verschiedenen Körperorgane.

 

So ist also das Grundkreislaufsystem. Es gibt da noch verschiedene besondere Kreislaufteile. Es gibt z. B. das Kapillargefäßsystem des Gehirns. Das Blut muss ja auch zum Gehirn hin gehen. Das Gehirn hat verschiedene Denkaufgaben und Steuerungsaufgaben.

Dann fließt das Blut eben auch zu den Bauchorganen. Und die Bauchorgane bringen insbesondere in das Blut hinein verschiedene Nährstoffe. Von den Verdauungsorganen kommt alles Blut erst einmal zur Leber über die sogenannte Pfortader. Und dann von der Leber fließt das Blut in den rechten Vorhof und rechte Herzkammer.

Dann fließt manches Blut auch direkt in die Leber hinein. Und dort kann die Leber als chemische Fabrik immer wieder verschiedene Prozesse in die Wege leiten und das fließt dann auch wieder zurück zur rechten Herzkammer.

Und ein Teil des Blutes fließt auch immer zu den Nieren. Unsere Nieren filtern das Blut und scheiden dann bestimmte Stoffe aus, z. B. Harnstoff.

So ist also dieses Herz-Kreislauf-System ein sehr geniales System, das Tag und Nacht arbeitet in jeder Minute und in jeder Sekunde. Also ein pausenloses Transportsystem. Die ganze Zeit wird das Blut in Gang gehalten und verschiedene Körperteile können dort etwas aus dem Blut entnehmen und Anderes in das Blut hinein geben.

Man könnte sagen das wäre so ähnlich, wenn die ganze Zeit auf den Straßen Autos fahren würden, vielleicht fahrerlose Elektroautos, die fahren die ganze Zeit dort herum und halten überall und dann kann man dort etwas herausnehmen und hereingeben und das fließt dann die ganze Zeit weiter.

Was Blut natürlich nicht kann, die Niere kann nicht plötzlich einen Gruß senden an die Leber und ein Paket in das Blut geben, das nur an die Leber kommt, sondern die Nieren nehmen Blut grundsätzlich auf, machen mit diesem Blut etwas und bringen es dann zurück in die Nierenvene.

Auch die Leber macht etwas und bringt es dann in die Nierenvene, usw.

Also Blut fließt die ganze Zeit. Körperteile entnehmen etwas und geben etwas hinzu. Und wie das ganze funktioniert ist schon sehr großartig.

 

Alles was funktioniert, kann auch nicht funktionieren. Und so macht es auch kein Wunder, das es verschieden Arten von Problemen des Herz-Kreislauf-Systems geben kann.

 

(Fortsetzung folgt am 02.12.2024)

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

 

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YVS339-1 Herz-Kreislauf-System und Yoga, Teil A/1

Was sind die Aufgaben des Herz-Kreislauf-Systems? Welche Bestandteile hat das Herz-Kreislauf-System? Welche Erkrankungen gibt es im Herz-Kreislauf-System? Und wie kann Yoga helfen das Herz-Kreislauf-System gesund zu halten und dafür zu sorgen das Herz, Arterien und Venen gut funktionieren?

Heute geht es um das Herz-Kreislauf-System. Zunächst was ist die Aufgabe, die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems? Das Herz-Kreislauf-System ist das primäre Transportsystem des Menschen. Über das Herz-Kreislauf-System werden die verschiedenen Körperteile miteinander verbunden. Man könnte natürlich zuerst einmal sagen das Herz-Kreislauf-System sorgt dafür, das über die Lungen Sauerstoff in das Blut kommt zu den verschiedenen Muskeln und Organen. Und dann Kohlendioxid von den Muskeln und Organen über das Herz-Kreislauf-System in die Lungen kommt und von dort aus geatmet wird.

Dann könnte man sagen über das Herz-Kreislauf-System kommen die Nährstoffe aus dem Verdauungssystem in das Blut und von dort in alle Teile des Körpers.

Dann kommen von den verschiedenen Körperzellen die Stoffwechselprodukte in das Herz-Kreislauf-System und von hier geht es dann zu den Nieren und von den Nieren in die Ausscheidungsorgane.

Das Herz-Kreislauf-System spielt aber auch eine Rolle z. B. als Informationsübertragung über die Hormone und letztlich alle Organe und alle Zellen werden irgendwo beeinflusst von Herz-Kreislauf-System.

Viele Zellen und Organe werden direkt über das Herz-Kreislauf-System versorgt. Manche Strukturen des Körpers wie z. B. Bänder, Sehnen oder auch Gelenkkapseln werden nicht direkt durchblutet, sondern versorgt über den sogenannten Zwischenzellraum und damit auch über die Lymphflüssigkeit.

Also Herz-Kreislauf-System im engeren Sinne das primäre Transportsystem, sekundäres Transportsystem ist das Lymphsystem, welches aber auch wieder gespeist wird aus dem Herz-Kreislauf-System und letztlich auch wieder alles zurückbringt über die Venen in das Herz-Kreislauf-System.

Wir können also sagen das Herz-Kreislauf-System ist ein dauerndes Transportsystem. Das Herz pumpt die ganze Zeit das Blut durch alle Gefäße hindurch und dabei werden Stoffe hineingegeben und Stoffe wieder hinaus genommen. Und das ist ein höchst faszinierendes höchst komplexes System.

(Fortsetzung folgt ...)

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

 

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Muskelerkrankungen

Welche Muskelerkrankungen gibt es? Und was heißt das vom Standpunkt des Yoga aus?

Zunächst einmal gibt es Muskelkater. Muskelkater ist so etwas wie eine Miniverletzung der Miyofibrillen. Das ist eine der vielen Therorien, was Muskelkater eigentlich ist. Also kleine Muskelverletzungen, die nicht weiter tragisch sind. Im Allgemeinen gilt, wenn man Muskelkater hat, sollte man kein intensives Muskeltraining machen bis der Muskelkater vorbei ist. Er heilt typischerweise in ein bis zwei Tagen ab.

Um Muskelkater schneller loszuwerden, kann sanftes Dehnen und Tiefenentspannung  und sanfte Bewegung hilfreich sein.

Zweite Möglichkeit sind verschiedene Formen der Muskelverletzungen. Dazu gehört z. B. die sogenannte Muskelzerrung. Wenn eine plötzliche starke Dehnung eines Muskels auftritt, dann kann es zu einer Zerrung kommen. Bestimmte Gewebeteile des Muskels sind leicht beschädigt. Muskelzerrung kann sehr schmerzhaft sein, wird aber typischerweise bei vielen Muskeln in fünf Tagen wieder geheilt. Manchmal dauert es auch etwas länger.

Es gibt auch einen sogenannten Muskelfaserriss. Muskelfaserriss ist oft verbunden mit einem Hämatom. Also es wird etwas rot oder blau, wenn es in der Nähe der Haut geschieht. Muskelfaserriss kann länger dauern. Typischerweise muss man dort schauen, man muss es eine Weile ruhig halten. Die ersten 48 Stunden Kühlung. Und dann ist Wärmezufuhr und leichte Bewegung hilfreich.

Schlimmer ist noch ein Muskelriss. Also Muskelriss oder die Sehne, die Verbindung von Muskel zu Knochen ist durchtrennt. Hier braucht es natürlich eine Operation.

Das sind so verschiedene Erkrankungen von Muskeln, insbesondere durch Verletzungen.

 

Was davon ist im Yoga relevant?

Selten kommt es im Yoga mal zu einer Muskelzerrung, wenn man z. B. ohne aufzuwärmen, plötzlich in eine fortgeschrittene Dehnübung hinein gekommen ist. Muskelfaserriss habe ich bisher noch nicht gehört, dass das im Yoga vorgekommen ist. Und ein Sehnenriss und Muskelriss habe ich noch nicht gehört im Yoga.

Muskelzerrung kann geschehen. Man kann es vermeiden, indem man sich aufwärmt vorher und indem man die Übungen bewusst macht. Vermutlich gibt es mindestens in dem klassischen Yogaformen erheblich weniger Muskelzerrungen als in nahezu jedem anderen Sport.

Ausnahmen sind natürlich die Yogaübungen, die mit Sprungvarianten verbunden sind wie Ashtanga, Vinyasa, Poweryoga und so weiter. Da sind Muskelzerrungen gar nicht so selten. Aber Muskelzerrungen heilen ja auch wieder.

Weitere Erkrankungen von Muskeln sind z. B. Muskelkrampf. Waden z. B. können verkrampfen. Früher hatte man mal gedacht, das Magnesium dem vorbeugt aber interessanterweise gab es vor kurzem eine Studie, die gezeigt hat, erhöhte Magnesiumgabe reduziert nicht die Neigung zu Wadenkrämpfen. Man weiß gar nicht warum sie sich verkrampfen. Vom Yoga gesehen ist aber einfach, wenn die Waden sich verkrampfen      z. B. in der schiefen Ebene oder im Bogen, da muss man einfach gegen dehnen.

Also, wenn z. B. nach der schiefen Ebene ein Wadenkrampf auftritt muss man mit der Hand an den Fuß fassen und den Fuß zu sich hinziehen. Oder man steht einfach auf und macht einen kleinen Ausfallschritt, drückt die Ferse gegen den Boden und dabei wird die Wade gut gedehnt, verschwindet schnell der Krampf.

Ein etwas schwerer zu behebender Krampf ist ein Krampf in der Rückenmuskulatur. Rückenschmerzen sind in den meisten Fällen Verkrampfungen der Rückenmuskulatur. Was man dort machen kann, ist wieder eine anderes Thema. Da habe ich schon einmal umfangreich darüber gesprochen.

Grundsätzlich gilt: Rückenmuskeln sollten gestärkt werden und gedehnt werden. Man sollte viele Körperübungen machen und Bewusstsein kultivieren, Entspannung und auch innerlich entspannt sein, dann werden Rückenmuskelschmerzen nicht so lange dauern oder vielleicht auch gar nicht erst kommen.

Und wenn man plötzlich einen Krampf hat, wie z. B. steifen Nacken oder auch einen Hexenschuss dann gilt es damit geschickt um zu gehen, kleine Bewegungen machen, nicht überfordern aber auch nicht gar nichts machen. Und dann ist der Spuk typischerweise in zwei bis fünf Tagen wieder vorbei.

Jetzt gibt es noch gravierendere Erkrankungen der Muskeln. Z. B. gibt es Multiple Sklerose, genannt MS oder ALS. Und das sind jetzt spezifischere Dinge, auf die ich im anderen Kontext etwas mehr eingehen werde.

Speziellere Erkrankungen können zwar auch durch Yoga positiv beeinflusst werden, insbesondere MS, was mehr eine Nervenerkrankung ist, die dann über die Nervenerkrankung zum Abbau der Skelettmuskulatur führt. Aber das ist ein etwas spezielleres Thema. Und hier muss sicherlich die medizinische Behandlung im Vordergrund stehen. Und Yoga kann dann letztlich adjuvant, also zusätzlich hilfreich sein.

 

Also zusammenfassend: Muskeln haben verschiedene Funktionen. Hauptfunktion ist das Ausführen von Bewegung, zweitens, Statik, Stütze und Schutz, drittens Unterstützung der Blutzirkulation durch die Muskelpumpe, viertens Eigenempfindung über die Lage des Körpers und sechstens Wärmebildung.

Das sind die Funktionen des Muskelgewebes. Muskelgewebe muss gefordert sein, um gesund zu bleiben. Gerade bei Muskeln gilt, sie atrophieren sehr schnell, wenn sie nicht genutzt werden. Es gilt alle Muskeln zu stärken und zu dehnen. Es gilt die Koordination zu stärken und die Durchblutung des Muskels zu stärken.

So braucht es also Krafttraining, Flexibilitätstraining, Koordinationstraining und allgemein Ausdauertraining und insbesondere Krafttraining, Flexibilitätstraining, Koordinationstraining muss für jeden Muskel gemacht werden. Und so erhält man Muskeln gesund für ein ganzes Leben lang. Und hier gilt: Yoga ist dafür optimal. Wenn du Yoga übst, vergewissere dich auch das du für alle wichtigen Muskelgruppen Krafttraining, Dehntraining und Koordinationstraining hast.

Deine Gesundheit wird es dir danken.

Soweit also zum Muskelsystem. Dies ist der dritte und letzte Text zum Thema Bewegungsapparat.

Auf unseren Internetseiten gibt es Hinweise zu verschiedenen Erkrankungen. Wir haben auch bei Yoga Vidya besondere Seminare [Anatomie und Physiologie für Yogalehrer. Auch Anatomie und Physiologie für Heilberufe, sodass du dort noch sehr viel Tieferes erfährst.

Wir haben bei Yoga Vidya auch die Yogalehrer Weiterbildung „Yoga bei besonderen Beschwerden“ wo du noch mehr über einzelne Beschwerden erfahren kannst und wie dort Yoga helfen kann.

Wir haben auch die Yogatherapie Abteilung. Wenn du also irgend eine körperliche Schwierigkeit hast, dann kannst du auch zu Yoga Vidya Bad Meinberg gehen und dort Hilfe bekommen. Wir haben dort Heilpraktiker, Heilpraktikerinnen, die Yogatherapie Ausbildungen abgeschlossen haben, sodass sie dir dort gut raten können.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

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So kommen wir jetzt zu den Armen. Auch die Armmuskeln wollen gestärkt werden. So gibt es z. B. die Unterarmmuskeln, das sind viele, ich will jetzt keinen einzelnen herausgreifen, die werden z. B. gestärkt, wenn du etwas greifst und festhältst. Oder auch wenn du auf den Händen stehst, z. B. wenn du den Bogen hast und dort die Hände an den Füßen hast, stärkt es Unterarmmuskeln. Wenn du Handstand übst, oder Skorpion oder Krähe oder Pfau. All das stärkt auch die Hände.

Und wenn du diese Übungen nicht machen kannst gibt es auch bestimmte Stärkungsübungen, die du auf unseren Internetseiten findest und die auch in der Hanuman Yoga Fitness Reihe enthalten sind. Oder schaue einfach nach Hand Yoga, Handgelenkübungen. Das sind noch die Unterarmstärkungsübungen dabei.

Dann braucht es den Bizeps, der gestärkt werden muss, den Oberarmbizeps. Das kann man machen indem du bewusst die Knie zum Brustkorb hin ziehst. Oder wenn du in der Vorwärtsbeuge letztlich die Zehen zu dir hin ziehst. Und es gibt noch isometrische Oberarmübungen, die die Bizeps stärken.

Für den Trizeps gibt es mehr Übungen, die diesen stärken. Man kann sagen z. B. auch der Skorpion und der Kopfstand stärken den Trizeps oder auch das Rad, Chakrasana stärkt den Oberarmtrizeps. Und der Trizeps ist auch beteiligt an Krähe und Pfau. Also starker Trizeps nötig.

Der Bizeps muss nicht übermäßig gedehnt werden, obgleich er mit gedehnt wird, wenn du den Bogen machst. Der Bizeps ist verläuft nicht nur bis zum Oberarmknochen, sondern er verläuft weiter bis zu Schulter. Und so wird der Bizeps mit gedehnt, wenn du auch z. B. die Natarajasana übst also den Tänzer.

Der Trizeps muss natürlich auch gedehnt werden was immer dann geschieht, wenn du den Arm beugst. Also bestimmte Übungen im Yoga beinhalten auch ein stärkeres Beugen der Arme.

 

Dann gibt es noch Muskeln um die Schulter herum. Natürlich, der Mensch hat ja die besondere Fähigkeit mit dem Arm alles Mögliche zu machen. Und so erstaunt es nicht das es vielfältige Muskeln um die Arme gibt. Letztlich ist auch der Latissimus ein Muskel zur Bewegung der Arme. Auch der Pectoralis ist ein Muskel zur Bewegung der Arme. Dann gibt es noch die Gruppe der Deltamuskeln, z. B. der Deltoideus. Selbst der Trapezius hat etwas mit der Bewegung der Arme zu tun, weil der Trapezius die Schultern mit bewegt.

All diese Muskeln müssen gestärkt werden. Der Deltamuskel ist auch ein wichtiger Muskel zum Stärken. Auf gewisse Weise wird er etwas gestärkt durch Handstand, durch Kopfstand, durch Krähe usw.

Aber man kann auch noch sagen man könnte den Deltamuskel noch einmal besonders stärken, z. B. in dem man eine Hand gegen die andere gibt. Es gibt verschiedene Weisen wie man noch die Deltamuskeln zusätzlich stärken kann. Viele Menschen ab ca. 45 Jahren haben ja Schultergelenkprobleme. Und da wäre es wichtig noch zusätzliche Übungen zu machen, um die Schultermuskeln zu stärken, ohne sie zu überfordern.

Schultermuskeln werden natürlich ja nach dem, ob sie vorne oder hinten oder oben oder unten sind, auch gedehnt durch die verschiedenen Yogaübungen.

 

Kommen wir als nächstes weiter nach oben zu den Halsmuskeln. Die Halsmuskeln sind äußerst vielfältig in den verschiedensten Schichten. Wir stärken sie durch die isometrischen und dynamischen Halsmuskel- Stärkungsübungen im Yoga. Da gibt es ja zwei Reihen, die ich entwickelt habe. Die eine die isometrischen, die andere die dynamischen Halsmuskel-Stärkungsübungen. Bestimmte klassische Asanas stärken natürlich auch die Halsmuskeln.

Wenn du z. B. im Schulterstand bewusst das Kinn zur Brust hin ziehst, stärkt es die vorderen Halsmuskeln. Wenn du im Fisch den Hinterkopf auf den Boden drückst, stärkst du die hinteren Muskeln. Und wenn du mal im Dreieck das Ohr gegen den Oberarm drückst, was du durchaus auch ein bis zweimal die Woche auch machen kannst, stärkst du auch die seitlichen Halsmuskeln.

Natürlich z. B. Schulterstand und Pflug dehnen die Nackenmuskeln. Bei den Rückbeugen dehnst du die vorderen Halsmuskeln. Im Dreieck dehnst du die seitlichen Halsmuskeln. Im Drehsitz stärkst du manche Halsmuskeln und andere diagonalen Halsmuskeln dehnst du.

 

Dann kommen wir zu den Gesichtsmuskeln. Gesichtsmuskeln stärkst du z. B. am Ende der Yogastunde gibt es vor der Tiefenentspannung das Zusammenziehen der Gesichtsmuskeln. Und dann das auseinander Ziehen der Gesichtsmuskeln das stärkt alle Gesichtsmuskeln. In der einen Übung werden manche Muskeln gestärkt, andere gedehnt und in der anderen werden andere gedehnt und andere gestärkt.

So kannst du also sagen alle Muskeln des Körpers werden gestärkt, gedehnt durch das Yoga. Sie werden optimal genutzt was auch die Koordination verbessert und die Invervasion der Muskeln verbessert. Es gibt auch eine Ausdauerwirkung durch Atemübungen und Sonnengruß werden die Muskeln gut durchblutet.

Und so kann man sagen Yoga ist optimal für die Gesundheit der Muskeln.

(Fortsetzung folgt ...)

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

 

 

 

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Nächster wichtiger Muskel ist der Gesäßmuskel, Gluteus genannt. Es gibt verschiedene Gesäßmuskeln. Es gibt die tieferen Gesäßmuskeln und die äußeren. Der äußere, der größere ist der sogenannte Große Gesäßmuskel. Der nennt sich Gluteus maximus. Dieser wird  z. B. gestärkt durch Chakrasana, durch das Rad. Wird auch gestärkt  z. B. durch die Heuschrecke.

Wenn wir weiter nach oben kommen, sind dort die Bauchmuskeln. Am wichtigsten ist der gerade Bauchmuskel, Musculus rectus abdominis. Er wird natürlich gestärkt durch die Bauchmuskelübungen aus Navasana heraus. Es gibt den äußeren schrägen Bauchmuskel, den Musculus obliquus externus abdominis. Und der wird z. B. gestärkt bei bestimmten Variationen des Drehsitzes oder auch bei diagonalen Bauchmuskelübungen. Die Bauchmuskeln zu trainieren ist schon wichtig damit man nicht Rückenprobleme bekommt.

Bauchmuskeln müssen aber auch gedehnt werden. Man dehnt die Bauchmuskeln  z. B. bei vielen Rückbeugen. Man dehnt sie  z. B.  im Sonnengruß, wenn du die Arme nach hinten gibst. Du dehnst sie in Chakra Asana. Ein bisschen werden sie auch gedehnt im Bogen oder eben auch im Supta Vajrasana. Es tut den Bauchmuskeln gut etwas gedehnt zu werden.

Und natürlich die schrägen Bauchmuskeln werden durch die Drehübungen wie  z. B.  Drehsitz oder auch drehende Makarasana Variationen, Krokodils-Variationen gut gedehnt.

 

Dann gibt es den großen Brustmuskel, Musculus pectoralis major. Dieser muss auch gestärkt werden wie  z. B. aus dem Sonnengruß heraus, wenn du aus der Stockhaltung heruntergehst zur Knie-Brust-Stirn Haltung oder sogar wenn du aus der Ausfallstellung zu dieser Stockhaltung kommst. Also letztlich von vier zu fünf und zu sechs im Sonnengruß.

Musculus pectoralis major kannst du natürlich auch stärken durch spezielle Muskelkrafttrainings Übungen  z. B.  auf dem Bauch liegenden Navasana oder auch im Sonnengruß, wenn du zu Anfang die Hände gegen einander drückst und vielleicht sogar die Hände ein bisschen nach links und nach rechts gibst, stärkt das auch die großen Brustmuskeln.

Auf unserem Videokanal siehst du auch ein paar spezielle Übungen. Wenn du  z. B. zur sogenannten Hanuman Fitness Reihe gehst, dort siehst du Übungen, die optimiert sind, auch um die Brustmuskeln zu stärken.

Brustmuskeln wollen auch gedehnt werden. Das geschieht z. B. durch den Bogen und es geht z. B. auch, wenn du die Arme so nach außen gibst. Bei bestimmten Rückbeugen kannst du auch die Arme nach außen geben. Also Musculus pectoralis major will auch gedehnt werden.

 

Rückenmuskeln gibt es natürlich jede Menge. Und es ist auch interessant, es gibt auch tiefere Muskeln. Aber von besonderer Bedeutung ist  z. B. der breite Rückenmuskel, Musculus latissimus dorsi, der besonders wichtig ist, der vom Oberarmknochen bis zu der Lendenwirbelsäule verläuft.

Dieser wird  z. B. gestärkt bei bestimmten Variationen der Kobra. Wenn du die Hände auf den Boden gibst und dann die Hand gegen den Boden etwas nach hinten ziehst, spürst du diese Muskeln hier. Musculus latissimus dorsi wird auch gestärkt, wenn du in der Vorwärtsbeuge die Ellbogen zur Seite gibst und mit den Armen dich etwas mehr nach vorne ziehst, was übrigens auch die Oberarm Bizeps stärkt. Und du dehnst diesen Musculus latissimus dorsi in dem du  z. B. den Trikonasana übst, also dich zu einer Seite hinbeugst. Das ist ein hervorragendes Training des Musculus latissimus dorsi.

 

Dann gibt es unter dem Musculus latissimus dorsi den Musculus quadratus lumborum. Auch ein Rückenmuskel der letztlich von den Hüftknochen zu den Rippen verläuft. Dieser muss gestärkt werden. Es gibt dann noch den  Musculus iliocostalis, der auch verläuft zwischen dem Hüftbein und den Rippen.

Dann gibt es auch noch den Musculus longissimus. Ein Muskel, der von Wirbel zu Wirbel verläuft. Das sind alles Muskeln, die man stärkt.  z. B. bei bestimmten Rückbeugen, zum Teil, auch wenn sie etwas quer verlaufen durch den Drehsitz.

Und es ist wichtig diese Rückenmuskeln zu stärken. Starke Rückenmuskeln sind sehr wichtig damit sie nicht unter Stress zu Rückenschmerzen neigen und Rückenmuskeln müssen natürlich auch gedehnt werden.

 

Vielleicht noch etwas: Es gibt weiter oben liegende Rückenmuskeln noch. Da gibt es z. B. auch den Musculus trapezius, der letztlich von den Rippen bis hoch zum Kopf verläuft, also bis zum Schädelknochen und bis zum Schulterblatt und dieser Muskel kann z. B. gestärkt werden durch die Kobra oder auch durch den Fisch. Und diese Muskeln sind auch wichtig. Und die Nackenmuskeln oben werden gestärkt durch isometrisches Nackenmuskeltraining. Oder auch durch den Fisch, wenn du nicht den Schädel auf den Boden gibst, sondern nur den Hinterkopf und mit dem Hinterkopf sanft gegen die Matte drückst.

Somit hast du also eine Menge von Übungen zur Stärkung der Rückenmuskeln von Bogen über Boot über Vogel und Heuschrecke und Kobra um nur einige der Wichtigsten zu nennen. Yoga ist ja sehr reichhaltig um alle Rückenmuskeln zu stärken. Und die Drehsitzvariationen oder auch diagonales Boot usw., all das hilft, auch die schräge Rückenmuskulatur zu stärken.

Muskulatur muss gestärkt werden, muss auch gedehnt werden. Die gesamte Rückenmuskulatur wird auch gedehnt in der Stellung des Kindes und auch im Pflug und bestimmten Variationen der Vorwärtsbeuge.

Und die quer verlaufende Rückenmuskulatur wird gedehnt z. B. im drehenden Krokodil wie auch im Drehsitz und manche drehende Stehhaltung.

(Fortsetzung folgt ...)

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

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Jetzt vielleicht die wichtigsten Muskeln des Menschen und wie Yoga darauf wirkt. Denn grundsätzlich ist wichtig: Muskeln müssen gedehnt werden. Das hält das Bindegewebe gesund. Muskeln müssen gestärkt werden. Das hält die Muskelfasern gesund. Und als Drittes muss auch die Koordination der verschiedenen Körperteile gefordert werden. Das hält die Nerven gesund. Und letztlich braucht es auch Ausdauertraining und Atemtraining. Das sorgt dafür, das auch die Kapillarisierung des Muskels gut ist. Für gesunde Muskeln braucht es also starke Muskelfasern. Die werden durch Krafttraining gewährleistet.

Es braucht gesundes, flexibles und starkes Bindegewebe. Was unter anderem durch die Dehnung gewährleistet wird. Es braucht gesunde Nerven oder Innervation des Muskels. Das geschieht durch jede Art von Bewegung aber natürlich auch durch außergewöhnliche Bewegungen, bewusste Bewegungen, isolierte Bewegungen, komplexe Bewegungen und auch Gleichgewichtsübungen.

Und es braucht gesunde Durchblutung des Muskels was allgemein durch Ausdauertraining gewährleistet wird, jede Art von Muskelarbeit aber auch durch Atemübungen.

Insbesondere geht es jetzt um Krafttraining, Flexibilitätstraining und die einzelnen Muskeln des Menschen.

Natürlich möchte ich nicht auf jeden Muskel eingehen. Es gibt ja insgesamt achthundert Muskeln, wovon zweihundert Organmuskeln sind und sechshundert Skelettmuskeln. Ich will nur beispielhaft auf einige eingehen.

Zunächst einmal gib es die Wadenmuskeln. Das ist der sogenannte Gastrognemius oder auch der Soleus.  Z. B. werden sie  gefordert, wenn du die Fersen hebst und dann auf den Zehenspitzen stehst. Diese Wadenmuskeln werden natürlich besonders gedehnt in der Vorwärtsbeuge, und zwar sowohl bei der einbeinigen Vorwärtsbeuge als auch bei Paschimottanasana in der stehenden Vorwärtsbeuge Padahastasana. Also der Wadenmuskel muss gedehnt werden. Wadenmuskel muss auch gestärkt werden. Wadenmuskeln werden auch gestärkt allein in dem du auf einem Bein stehst, um das Gleichgewicht zu erhalten. Wadenmuskel wird natürlich noch mehr gestärkt, wenn du einen Zehenspitzenstand machst was du sowohl sitzend machen kannst als auch stehend machen kannst.

Und es ist gut die Wadenmuskeln zu stärken. Wadenmuskeln werden natürlich auch gut innverviert durch einbeinige Gleichgewichtsübungen was eben dafür sorgt, dass du einen guten Gleichgewichtssinn hast und die Nerven gesund erhältst.

 

Dann gibt es bei den Oberschenkeln zunächst einmal vorderen Oberschenkel. Der oberflächliche vordere Oberschenkelmuskel ist der Quadrizeps Femoris. Also auch der Beinstrecker genannt. Diesen kannst du  z. B. stärken durch Vira Bhadrasana die Heldenstellung. Du kannst diesen auch stärken  z. B. mit der schiefen Ebene und durch andere Übungen, die die Oberschenkelmuskeln fordern. Auch  z. B. im Bogen kannst du die vorderen Oberschenkelmuskeln stärken, also Quadrizeps. Ebenso  z. B. in dem Rad in Chakrasana.

Der Oberschenkelmuskel muss natürlich auch gedehnt werden. Und du dehnst ihn in vielen Rückbeugen, z. B. im Halbmond und im Kamel. Das sind die zwei wichtigsten Übungen. Und bei bestimmten Varianten,  z. B.  Supta Vajrasana werden die Oberschenkelmuskeln gedehnt.

Also Oberschenkelmuskel Quadrizeps muss gedehnt und gestärkt werden.

 

Dann gibt es den Bizeps Femoris, die Rückseite der Oberschenkel. Dieser muss gedehnt werden. Du dehnst diesen Muskeln  z. B. in der Vorwärtsbeuge, Paschimottanasana, Padahastasana oder eben auch Eka Pada Shirasana. Und du stärkst diesen z. B. in manchen Variationen der Schiefen Ebene oder auch bestimmten isometrischen Kraftübungen wie Navasana.

Alle Beinmuskeln werden in ihrer Koordination gefördert durch Gleichgewichtsübungen auf einem Bein,  z. B. stehend oder auch hockend. Hockend sogar auf beiden Beinen. Sogar in dieser Hockstellung kann man ja auch noch mal einen Oberschenkel über den anderen geben und dann dort balancieren.

(Fortsetzung folgt ...)

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

 

 

 

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Im Grunde genommen gibt es drei Hauptmuskeltypen.

Erster Muskeltyp

Es gibt die sogenannte Skelettmuskulatur. Die wird auch als quer gestreifte Muskulatur bezeichnet, auch als die willkürliche Muskulatur. Die kannst du willkürlich anspannen. Z. B. kannst du willkürlich den Oberarmbizeps anspannen und so das Ellbogengelenk beugen. Du kannst den Oberarmtrizeps anspannen und damit kannst du das Ellbogengelenk wieder strecken.

Zweiter Muskeltyp

Dann gibt es die sogenannte glatte Muskulatur, die unwillkürliche Muskulatur. Das sind die Muskeln, insbesondere um die Organe herum. Diese Muskulatur ist normalerweise willentlich nicht zu beeinflussen. Das vegetative Nervensystem steuert diese von selbst.

Eine Sonderstellung nimmt die Herzmuskulatur an. Die ist zwar auch quer gestreift, ähnlich wie die Skelettmuskulatur. Aber sie ist unwillkürlich. Du könntest jetzt nicht sagen ich ziehe jetzt den Herzmuskel zusammen oder ich lasse mein Herz mal eine Minute entspannt. Das Herz zieht sich ständig zusammen, auch wenn man durch Affirmationen durchaus die Geschwindigkeit des Pulses beeinflussen kann. Aber du kannst nicht einen einzelnen Herzschlag verhindern oder letztlich bewirken durch willentliches Anspannen.

 

Die Skelettmuskulatur ist in vielerlei Hinsicht wichtig. Ich habe davon recht viel berichtet als ich über das Muskelkrafttraining gesprochen habe. Muskelkraft ist wichtig für die Gelenke, für den Stoffwechsel. Muskelkraft ist auch wichtig, dass du dauerhaft gerade sein kannst und auch für ein gesundes Selbstbewusstsein.

Ich will das jetzt nicht weiter ausbauen. Es gibt diesen Vortrag über Muskelkrafttraining wo du mehr darüber liest.

Grundsätzlich braucht es für gesunde Muskeln Muskelkrafttraining und darüber habe ich ausführlicher gesprochen im Rahmen dieser Reihe. (Fortsetzung folgt ...)

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

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Was sind Muskeln? Was sind die Funktionen der Muskulatur? Welche Probleme kann es geben mit der Muskulatur? Und wie kann Yoga helfen gesunde Muskeln zu fördern und zu erhalten? Darum soll es nun gehen.

Der Bewegungsapparat besteht aus drei miteinander verbundenen Systemen, das Skelettsystem, die Gelenke und die Muskeln.

Das Muskelgewebe hat sechs verschiedene Funktionen. Die wichtigste Funktion der Muskeln ist das Ausführen von Bewegungen. Muskeln ziehen sich zusammen. Indem sie sich zusammen ziehen bewegen sie die Knochen und damit die Körperteile.

Muskeln bewegen aber nicht nur die Knochen gegen einander. Es gibt eben auch sogenannte glatte Muskulatur. Das sind die Muskeln der Organe die z. B. Flüssigkeiten weiter transportieren wie z. B. die Muskeln im Dünndarm.

 

Eine weitere Funktion von Muskelgewebe ist Statik und Stützfunktion. Also Muskeln helfen auch das der Mensch gerade bleibt und aufrecht ist.

Angenommen von einem Moment auf den anderen würden die Muskeln entspannen dann würde ein stehender Mensch sofort umkippen oder ein sitzender Mensch eben auch. Also eine Statik und Stütze.

 

Die dritte Funktion ist eine Schutzfunktion. Muskelgewebe schützt auch Organe.  Z. B. werden die Bauchorgane geschützt durch die Bauchmuskulatur. Da ist natürlich auch eine Sehnenplatte und viel Bindegewebe. Aber eine starke Bauchmuskulatur schützt auch die Bauchorgane.

Manchmal wird auch die Statik-Stützfunktion und die Schutzfunktion als eine Funktion zusammen genommen.

 

Nächste Aufgabe des Muskelgewebes ist die sogenannte Unterstützung der Blutzirkulation durch Muskelpumpe. Darüber werde ich mehr schreiben im Rahmen des Herz-Kreislaufsystems. Das Zusammenziehen der Muskeln sorgt dafür das insbesondere das Venöse Blut zurück zum Herzen geführt wird.

 

Nächste Funktion ist die Eigenempfindung über die Lage des Körpers im Raum. Muskelgewebe ist auch Gewebe wo viele Nerven darin sind. Und die sagen dem Körper wo er sich gerade befindet und wie der Körper gerade ist.

Angenommen du wachst morgens auf. Auch bei geschlossenen Augen weist du durchaus wo dein Körper gerade ist, wo die Hände und die Füße sind, usw.

 

Und die letzte Funktion der Muskeln ist die Wärmebildung. Das heißt, über die Muskeln kann der Körper auch die Wärme des Körpers regulieren. Die Muskeln werden ständig Wärme bilden, weil mindestens eine minimale Muskelkontraktion ständig stattfindet.

Das waren die wichtigen Funktionen des Muskelgewebes. Jetzt geht es darum was sind die verschiedenen Muskelgewebe Arten? (Fortsetzung folgt ...)

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

 

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Muskelkraft ist auch wichtig um die Gelenke zu schützen, gerade im Alter. Und das Drücken der Gelenke ist auch wiederum etwas Gutes was wir im Yoga z. B. machen über Kopfstand. Das ist ein sanftes Drücken der Halswirbelsäule und Brustwirbelsäule aber vor allen Dingen der Schultergelenke.

Aber auch der Handstand, die Krähe, der Skorpion und auch der Pfau sind alles Drücken von Ellbogen, Handgelenke, Schultergelenke. Einbeinstand ist ein Drücken von Kniegelenken und Hüftgelenken. Und dann gibt es ja auch noch Möglichkeiten auf dem Bauch zu liegen, z. B. den Bogen zu machen oder auf dem Rücken zu liegen.

So haben wir verschiedene Weisen die Gelenke sanft zu fordern und damit auch zu fördern. So kann man also allgemein sagen Yoga ist gut für die Gesunderhaltung der Gelenke.

 

Jetzt ist die Frage: Gilt das, auch wenn Gelenke schon beschädigt sind? Es gibt ja verschiedene Erkrankungen der Gelenke. Am bekanntesten ist  z. B. Arthritis und Arthrose. Aber die verschiedenen Gelenke ja auch einzelne Erkrankungen haben.

Im Zweifelsfall kannst du dort auch deinen Yogalehrer, deine Yogalehrerin fragen. Aber grundsätzlich kann man allgemein sagen, wenn immer du mit irgend einem Gelenk Probleme hast, dann denke erstens daran Minibewegungen sind gut. Angenommen du hast ein Handgelenkproblem. Dann würde ich dir empfehlen mehrmals am Tag die Hand vor und zurückzubewegen. Nicht bis zum maximalen Bewegungsraum, sondern die halben möglichen Bewegungsradius vor und zurück und halber möglicher Bewegungsradius links und rechts.

Ich bin übrigens nicht dafür das man kugelförmige Bewegungen macht, weil das manchmal Sehnen oder Bänder überspringt, die vielleicht beschädigt sind.

Also ich würde dort empfehlen die Bewegungen erst einmal separat zu machen, solange das Gelenk beschädigt ist.

Zweites was wichtig wäre ist die Muskeln drum herum zu stärken, indem du mit isometrischer Übung z. B. dafür sorgst, dass die vorderen Unterarmmuskeln gestärkt werden und die hinteren Unterarmmuskeln, die dafür verantwortlich sind für das nach innen gehen und das nach außen gehen.

Indem du all diese Muskeln stärkst, geschieht auch eine kleine Belastung im Gelenk und das führt zur Regeneration des Gelenkes. Und dann gilt es eine Dehnung des Gelenkes in die Richtung zu machen, die okay ist. Ein Gelenk, das Schmerzen bereitet wird manchmal nicht so gut sein, es in eine Richtung zu dehnen. Für viele Handgelenkprobleme wäre es z. B. in der akuten Phase nicht hilfreich in die Überstreckung zu gehen. Aber in die anderen Richtungen kann man ruhig schauen wie weit kann man sanft gehen?

Es gilt dort auch: Mache all diese Bewegungen und auch das Krafttraining so weit wie es nicht zu sehr starken Schmerzen führt.

Dazu eine kleine Richtlinie. Angenommen zehn wären unerträgliche Schmerzen, null wären keine Schmerzen und du hättest in der Ruhe einen Schmerzlevel von drei bis vier. Dann darf in der Bewegung der Schmerz ruhig eine oder zwei Einheiten größer werden. Aber es sollte nicht vier Einheiten mehr werden.

Und wenn du das regelmäßig machst, dann wird sich der Körper regenerieren. Das Gelenk wird heilen.

Im Zweifelsfalle ist es natürlich gut das abzusprechen mit Orthopäden und Physiotherapeuten. Manchmal braucht es auch noch zusätzliche Medikamente. Für die Gesundheit der Gelenke ist natürlich auch Ernährung wichtig. Allgemein gilt eine vegetarische Vollwerternährung als besonders gut. Und ich kenne auch eine Menge von Menschen, die ihr beginnendes Rheuma oder Arthrose oder andere Gelenkerkrankungen durch vegane Ernährung überwunden haben.

Ernährung hat auch eine große Auswirkung ob Gelenkerkrankungen chronisch werden oder auch nicht.

 

Also hier noch einmal zusammenfassend: Bei Gelenkerkrankungen, egal ob es Meniskusprobleme im Knie sind oder Handgelenkprobleme oder Arthrose oder verschiedenen anderen gilt: Minibewegungen sind wichtig, Stärkung aller Muskeln drum herum ist wichtig. Sanfte Dehnung ist wichtig. Eventuell kann Druckbelastung hilfreich sein, das muss man im Einzelfall sehen. Und gesunde Ernährung ist wichtig. All das kann dir helfen deine Gelenke gesund zu erhalten oder wieder gesund werden zu lassen.

Das waren also einige Anregungen für die Gesundheit der Gelenke. Es gäbe noch viel mehr zu sagen über die Gelenke. Im Yoga Vidya Yogalehrer Handbuch werden die verschiedensten Gelenke genauer beschrieben. Und es wird auch eine Reihe geben Yoga bei verschiedenen Erkrankungen wo ich etwas sage über Erkrankungen von den meisten Gelenken und was man dort genau machen kann und du findest auch auf den Yoga Vidya Seiten die sogenannten Yoga-Vidya-Gelenkübungen.

Du kannst auch, wenn du Schulterprobleme hast schauen nach Yoga Vidya Schulterübungen oder bei Knieproblemen Yoga Vidya Knieübungen usw., dazu findest du auf YouTube jeweils Videos oder auf unseren Internetseiten selbst findest du Beschreibungen der Übungen.

Wir haben bei Yoga Vidya auch Weiterbildungen für Yogalehrer mit dem Schwerpunkt Yoga bei besonderen Beschwerden. Ferner Wochenendseminare wo bestimmte Beschwerdetypen beschrieben werden. Und wir haben auch die sogenannte Yogatherapie mit Heilpraktikerin, wo du auch besondere Tipps bekommst für verschiedenste körperliche Erkrankungen. Oft kann nämlich Yoga sehr gut in Kombination mit schulmedizinischer Behandlung wirken und funktionieren.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

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Der Mensch ist ein Organismus, der sich an die Herausforderungen der Umwelt anpasst. Zu wenig belastet heißt, dass der Körper die entsprechenden Körpergewebe verkommen lässt könnte man sagen, also atrophieren lässt. Gelenke, die selten genutzt werden, werden letztlich atrophieren, sie werden steifer, weniger stark und werden verletzungsanfällig. Wichtig für Gelenke ist das man sie belastet.

Zweitens dürfen Gelenke natürlich auch nicht überlastet werden. Und es gibt zwei Möglichkeiten Gelenke zu überlasten. Das eine wäre durch einen Unfall, wenn eine plötzliche Belastung für das Gelenk geschieht. Dann können Strukturen reißen. Und das zweite ist eine dauerhafte einseitige Belastung.

  1. B. angenommen, jemand ist Maurer, der im Akkord arbeitet. Wenn der Mann immer die gleiche Arbeit macht das ganze Jahr, dann werden bestimmte Gelenkstrukturen überlastet.

Aber heutzutage ist für die Mehrheit der Menschen nicht die Überlastung das Problem, sondern die Unterforderung, die mangelnde Belastung.

Welche Belastungen braucht es für ein gesundes Gelenk?

 

Erstens

Erstens muss das Gelenk gedehnt werden. Durch das Dehnen des Gelenkes werden die Bänder gefordert. Das Fordern der Bänder heißt, dass sie stärker werden und das sie dafür sorgen, das auch bei kleinen Unfällen oder Überlastungen nicht sofort Zerrungen oder Bänderrisse entstehen.

 

Zweitens

Zweitens braucht es auch Muskelkraft-Belastung. Wenn Muskeln belastet werden, dann werden sie stärker. Muskeln, die stärker werden, schützen auch Gelenke. Gerade wenn Menschen sehr schwache Muskeln haben, dann gehen Bewegungen oder auch kleine außergewöhnliche Bewegungen sehr schnell an das Gelenk selbst ran. Daher braucht es Muskelkrafttraining.

 

Drittens

Als Drittes braucht es auch einen Druck auf die Gelenke. Druck auf die Gelenke führt  dazu das  z. B. die sogenannten Knorpel belastet werden und das führt dazu, das sie entwickelt werden und  das sie stärker sind.

Man weiß  z. B., dass Menschen, die längere Zeit Bettruhe haben, eine Neigung haben das ihre Knorpel in den Hüftgelenken weniger werden oder in den Kniegelenken. Also längere Zeit Schonen führt zur Rückbildung von Gelenken, weniger Knorpel, usw.

Und damit können wir sagen, drei wichtige Dinge: Es muss gedehnt werden. Es muss gestärkt werden. Es muss gedrückt werden. Und als Viertes braucht es Bewegung. Bewegung ist wichtig damit insbesondere die Synovialflüssigkeit, die Gelenkflüssigkeit immer wieder regeneriert wird und das auch kleinere Ablagerungen in den Gelenken beseitigt werden und auch der Knorpel neu gebildet wird.

Wir können also sagen das sind vier Dinge, die wichtig sind.

Als Fünftes wird auch manchmal diskutiert: Das Auseinanderziehen des Gelenkes sei wichtig. Auch das ist eine Belastung, die hilfreich ist.

 

Was heißt das für die Übung des Yoga?

Zunächst einmal kannst du dir bewusst sein, ja – Yoga hilft. Yoga ist ein Dehnen aller Gelenke. Und das ist gut für die Bänder. Yoga ist auch eine Belastung der Gelenke durch Krafttraining und das ist auch wiederum gut für die Gelenkkapsel und für die Knorpel.

Und Yoga besteht aus vielen kleinen Bewegungen,  z. B. Sonnengruß. Und ich empfehle ja noch zusätzlich die sogenannten Gelenksübungen zu machen. Ich habe z. B. ein System der Yoga Vidya Gelenkübungen entwickelt, wo alle verschiedenen Gelenke fünf bis zehnmal bewegt werden was eine allgemeine gute Bewegung ist für die Gelenke.

Grundsätzlich sollte man auch am Tag immer wieder dafür sorgen, das man die Finger bewegt, die Ellbogen bewegt, die Oberarme bewegt und so weiter. Habe keine Angst davor als Zappelphilipp bezeichnet zu werden. Vielleicht nicht im Meeting mit deinem Chef, vielleicht nicht im Meeting mit deinem Kunden. Aber  z. B. wenn du am PC sitzt, ist es durchaus gut öfters mal die Zehen zu bewegen, die Füße zu bewegen, Hände zu bewegen, Arme zu bewegen, Kopf zu bewegen, usw.

Deine Gelenkflüssigkeit dankt es dir. (Fortsetzung folgt ...)

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

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Was sind Gelenke? Wie funktionieren Gelenke? Wie kann man Gelenke durch die Yogapraxis gesund erhalten? Welche verbreiteten Gelenkerkrankungen gibt es? Und wie kann man mit Yoga gegen Erkrankungen gegen wirken? Und was heißt es für die Übungen des Yoga, wenn du bestimmte Gelenkerkrankungen hast?

Darauf und auf einiges Weiteres will ich heute eingehen.

Der Bewegungsapparat des Menschen besteht aus Knochen, Gelenken und Muskeln. Zwischen zwei Knochen sind Gelenke. Und das ist eben notwendig damit der Mensch sich bewegen kann. Knochen haben ja zum einen die Stützfunktion. Man könnte sagen ähnlich wie das Holz bei Bäumen. Aber die Knochen haben auch die Bewegungsfunktion und deshalb braucht es Gelenke dazwischen.

Gelenke sind also Verbindungen zwischen zwei knöchernen oder auch knorpeligen Skelettelementen.

Gelenke ermöglichen Bewegungen einzelner Abschnitte des Rumpfes wie auch der Extremitäten. Man kann sagen es gibt zwei verschiedene Gelenke. Es gibt die sogenannten unechten Gelenke und die echten Gelenke.

 

Unechte Gelenke

Unechte Gelenke haben ein verbindendes Füllgewebe zwischen den Knochenenden. Sie sind nur wenig beweglich und sie sollen die Knochen möglichst unverrückbar zusammen halten aber doch eine bestimmte Bewegung ermöglichen.

Nehmen wir ein paar Beispiele. Es gibt z. B. die sogenannten Bandhaften. Da gibt es starke Bänder, die das verbinden. Nehmen wir z. B. die Zwischenknochenmembran zwischen Elle und Speiche. Also Elle und Speiche haben starke Bänder, die dafür sorgen das eben Elle und Speiche eng zusammen hängen.

Beim Neugeborenen gibt es noch einzelne Schädelknochen und zwischen den Schädelknochen gibt es starke Bänder, die die Knochen zusammen halten.

Oder es gibt die sogenannte Knorpelhaften. Z. B. die beiden Schambeine werden verbunden durch die sogenannte Schambeinfuge. Und das ist eine Knorpelhafte. Das ist also sowohl Knorpel als auch Bänder. Da ist etwas Bewegung möglich. Was  z. B.  für die Frau wichtig ist im Moment der Geburt. Weshalb die Frau auch vor der Geburt hormonell bedingt die Schambeinfuge flexibler macht, so das dann eben die Schambeine sich weiter öffnen können und das Kind durch den Geburtskanal passt.

Auch beim Mann gibt es eine gewisse Beweglichkeit hier aber eben nur kleine Beweglichkeit.

Oder es gibt die Knochenhaften, die also so weit sind, das die Knochen sich kaum mehr bewegen können  z. B. das Hüftbein beim Erwachsenen wo Schambein, Darmbein und Sitzbein verbunden sind.

Oder auch das Kreuzbein, das aus verschiedenen Wirbeln besteht, die alle zusammen gewachsen sind. Das sind die Knochenhaften.

Das sind also einige Beispiele für unechte Gelenke.

Wichtiger als die unechten Gelenke sind die sogenannten echten Gelenke.

 

Echte Gelenke

Echte Gelenke sind Gelenke wo die Knochen durch einen Gelenkspalt voneinander getrennt sind. Und hier gibt es dann vier verschiedene Grundstrukturen, die dazu nötig sind.

Ein Gelenk hat also zunächst einmal zwei Knochen. Die Knochen enden in den sogenannten Gelenkflächen. Zwischen den Gelenkflächen ist der sogenannte Gelenkspalt. Und das Ganze ist umgeben von der Gelenkkapsel und das Gelenk wird fest gehalten durch die Bänder.

Nehmen wir das Schultergelenk. Das Schultergelenk besteht zunächst einmal aus dem Oberarmknochen. Der Oberarmknochen endet oben im Gelenkkopf. Dabei ist der andere Knochen, die sogenannte Skapula die Pfanne.

So geht also der Kopf in die Pfanne. Sowohl Kopf als auch Pfanne enden mit einer Gelenkfläche. Auf dieser Gelenkfläche ist der Knorpel. Knorpel ist sehr festes Material und gut bewegliches Material. Um das Ganze herum ist dann die Kapsel. Da gibt es eine Gelenkkapsel. Und innerhalb der Gelenkkapsel ist die Gelenkflüssigkeit.

Damit das mit den Knorpeln gut funktioniert dazu braucht es also die Gelenkflüssigkeit dazwischen.

Was die beiden Knochen zusammen hält, sind die Bänder. Es braucht also Bänder. Die festen Bänder halten die Knochen zusammen. Was die Knochen miteinander bewegt das sind dann die Muskeln.

Die Muskeln bewegen also die Knochen. Bänder halten die Knochen zusammen. Die Kapsel sorgt dafür das die Synovialflüssigkeit, die Gelenkflüssigkeit zwischen den Knochen drin ist. Und der Knorpel sorgt dafür, das sich das Ganze gut bewegen kann.

Und innerhalb der Kapsel sind dann natürlich verschiedene Zellen, die Nährstoffe absorbieren, um daraus die Gelenkflüssigkeit zu entwickeln, die sie in den Gelenkspalt hinein geben, damit sich die Flächen ohne Reibung bewegen können.

 

Das ist also in einfachen Worten wie ein Gelenk aufgebaut ist. Was braucht es für gesunde Gelenke, insbesondere auch im Alltag und im Alter? (Fortsetzung folgt ...)

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

 

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Im Yoga haben wir verschiedenste Belastungsformen für die Knochen, die alle dafür sorgen, Osteoporose vorzubeugen.

Zunächst einmal ist Yoga ein vollständiges Muskelkraftübungssystem. Das heißt alle Muskeln werden angespannt. Durch das Anspannen von Muskeln zieht dann eben der Muskel an den Knochen.

Das Krafttraining ist eine Belastung des Knochens, die dazu führt, das vermehrt Calcium in die Knochen eingelagert wird. Man weiß tatsächlich, das Menschen, die regelmäßig Krafttraining machen, weniger unter Osteoporose als andere leiden. Und je vollständiger dieses Krafttraining ist, umso besser.

Die gute Nachricht ist wiederum, wir brauchen hier kein maximales Krafttraining. Wir brauchen kein Leistungs-Krafttraining. Es reicht eine gleichmäßige Belastung der Muskeln zu haben, die zu einer Belastung der Knochen führt. Das, was ich gesagt habe unter Krafttraining, ist dort eben wichtig. Natürlich heißt das, dass reiner Schon-Yoga auch nicht ausreichend ist.

Zweite Sache, die wir im Yoga machen, was auch eine Belastung der Knochen ist, ist letztlich die Dehnung. Wenn man dehnt,  z. B. in der Vorwärtsbeuge, werden zum einen die Bänder auch etwas gezogen, zum zweiten werden die Muskeln gezogen, das Bindegewebe des Muskels wird gedehnt, gleichzeitig wird auch hier wiederum der Knochen belastet.

Auch diese bewussten Dehnübungen sind Belastungen der Knochen, die dafür sorgen, das Calcium eingelagert wird in den Knochen.

Und das dritte, was wir im Yoga machen, das vorbeugend ist gegen Osteoporose, sind die besonderen Belastungen durch die Schwerkraft, in dem wir auf unterschiedliche Weise stehen.

Es ist  z. B. eine bekannte Übung ja der Baum, der Einbeinstand. Dabei ist doppelt so viel Gewicht auf einem Bein. Und dieses doppelt so hohe Gewicht auf einem Bein bedeutet stärkere Forderung der Knochen im Bein, was auch wieder der Knochendichte zuträglich ist. Oder wenn wir den Handstand machen, dann sind natürlich die Armknochen und die Schultern besonders belastet, was dort hilfreich ist gegen Osteoporose.

Wenn wir den Kopfstand machen, ist auch der größte Teil des Gewichtes auf den Ellbogen was wiederum die Oberarmknochen und die Schultern belastet. Es ist etwas mehr Belastung auf den Schädel. Allerdings ist der Schädel jetzt nicht von Osteoporose bedroht. Aber eben auch gut für die Halswirbelsäule und die Brustwirbelsäule.

Und so hilft die Belastung des Kopfstandes auf Halswirbelsäule und Brustwirbelsäule das die Knochendichte in Halswirbeln und Brustwirbeln erhöht wird.

Genauso auch angenommen, wenn man jetzt die Krähe macht, auch das ist eine Belastung in besonderem Maße oder wenn du auf dem Bauch liegend z. B. den Bogen machst oder das auf dem Rücken liegende Boot, all das drückt auf unterschiedliche Weisen auf die Knochen und ist daher vorbeugend gegen Osteoporose.

Natürlich angenommen du hast schon Osteoporose oder jemand, den du unterrichtest, hat Osteoporose, dann muss man natürlich schauen: Belastung ist gut. Überlastung ist nicht gut. Überlastung könnte nämlich heißen, dass es dann einen Belastungsbruch gäbe. Bei fortgeschrittener Osteoporose muss letztlich der Orthopäde und der Physiotherapeut entscheiden, welche Bewegungen gut sind und ein Fortschreiten der Osteoporose verhindern und welche Übungen gefährlich wären.

Angenommen jemand hat fortgeschrittene Osteoporose im Halswirbelbereich, der muss natürlich auf Kopfstand und Schulterstand verzichten in der klassischen Weise, nicht das die Halswirbel dabei zertrümmert werden oder zerbröseln.

Oder jemand, der Osteoporose hat, sollte auch keine Übungen machen, wo es Sturzgefahr gibt. Wir wollen nicht, das sich in der Yogastunde jemand etwas bricht.

Ich bin jetzt seit 1980 in Yogakreisen. Ich habe noch nicht gehört das jemand wegen Osteoporose in der Yogastunde eine Knochenfraktur sich zu gezogen hätte.

Also die Gefahr ist relativ gering, denn es sind ja im Yoga keine Maximalbelastungen, es sind keine ehrgeizigen Belastungen. Und es ist eben auch keine Sturzgefahr denn Menschen, wo die Gefahr der Osteoporose besteht, im hohen Alter wo wir jetzt keine abenteuerlichen Stellungen mehr machen und wo Sturzgefahr wäre.

Wir können also hier klar sagen: Yoga ist eine gute Vorbeugung gegen Osteoporose insbesondere dann, wenn genügend Calcium auch zu sich genommen wird. Aber auch bei einer veganen Ernährung, wenn du dort Vollkorn isst und Hülsenfrüchte und Gemüse, Salate, Obst dann kannst du sicher sein, das du genügend Calcium hast und eventuell könntest du ja auch deinen Calciumspiegel messen lassen.

Ausreichend Calcium zu essen plus die Belastung des Muskel-Skelettsystems ist die beste Vorbeugung gegen Osteoporose. Angenommen jemand hat schon Osteoporose, ist das sicher als Begleitmaßnahme schon einmal wichtig. Glücklicherweise gibt es im Jahr 2018 auch wirksame Medikamente, die gegen Osteoporose hilfreich sein können in Verbindung mit Körperübungen und in Verbindung mit ausreichend Calcium Aufnahme.

 

Soweit also zu den Knochen. Jetzt vielleicht noch, was sind die wichtigsten Knochen überhaupt? Ich will jetzt nicht auf alle eingehen. Es gibt 206 verschiedene Knochen. Wir könnten von unten anfangen. Da gibt es zunächst einmal die untere Extremität. Die beginnt mit den Zehenknochen. Dann sind die Mittelfußknochen, die Fußwurzelknochen und dann noch das Fersenbein, Sprungbein. Das sind alle Teile des Fußes.

Dann gibt es die Unterschenkelknochen wo insbesondere Schienbein und Wadenbein wichtig sind. Dann gibt es den Oberschenkelknochen, Femur. Und dann gibt es auch noch die Kniescheibe.

Die untere Extremität ist dann verbunden mit den Hüftgelenken, den Beckenschaufeln. Diese sind verbunden über Kreuzbeingelenke mit dem Kreuzbein, Teil der Wirbelsäule. Die Wirbelsäule besteht aus dem Steißbein, den Kreuzbein, den fünf Lendenwirbeln, den zwölf Brustwirbeln und den sieben Halswirbeln.

An den Brustwirbeln sind die zwölf Rippenpaare befestigt. An dem Halswirbel ist oben der Schädelknochen befestigt.

Die Arme sind interessant. Die sind zunächst mal über das Schlüsselbein verbunden mit dem Brustbein. Das Brustbein ist verbunden über die Rippen mit der Brustwirbelsäule. Die Schlüsselbeine haben dann ein Gelenk das sie verbinden mit dem Schulterblatt. Die Schulterblätter in Verbindung mit dem Schlüsselbein sind verbunden über das Oberarmgelenk mit dem Oberarmknochen.

Unsere Oberarmknochen sind verbunden mit den Unterarmknochen. Sie bestehen aus der Elle und der Speiche, die sich dreht um die Elle. Und dann kommen die Handknochen: Handwurzelknochen, Mittelhandknochen und die Fingerknochen.

Und letztlich oberhalb der Wirbelsäule verbunden mit der Halswirbelsäule ist der Schädel. Beim Erwachsenen besteht der Schädel aus zwei Knochen. Es gibt den Unterkieferknochen und der restliche Schädel ist insgesamt zu einem Knochen geworden. Obgleich dort natürlich Knochennähte sind, wo man auch verschiedene einzelne Knochen unterscheiden könnte, die sich so zum Schädelknochen verbunden haben.

Das sind also die verschiedenen Knochen des Körpers und alle werden im Yoga belastet und deshalb gesund gehalten.

Soweit also zum Knochensystem, Skelettsystem als Teil des Bewegungsapparates, der als Ganzes auch als Muskelskelettsystem bezeichnet wird und warum Yoga gut ist für gesunde Knochen.

Noch etwas: wenn eben Yoga die Knochen gut belastet sinkt auch die Gefahr für Frakturen, wenn du mal stürzt. Yoga hilft insgesamt, das du seltener stürzt, weil das Koordinationssystem besser funktioniert, weil du auch flexibler bist und stärkere Muskelkraft hast. Aber selbst, wenn du mal stürzt, ist das Skelettsystem stabiler.

Und so hilft Yoga auch, weniger unter Unfällen zu leiden. Was nicht heißt, das natürlich auch Yogis mal Knochenbrüche haben können.

Es heißt nur die Wahrscheinlichkeit einen schweren Knochenbruch zu haben sinkt, wenn du regelmäßig Yoga übst.

 

Und vielleicht noch zum Abschluss die Zusammenfassung. Die fünf Funktionen des Skelettsystems: Statik, Bewegung, Schutz, Blutbildung und Mineralspeicher.

Und die Weisen wie Yoga sorgt für gesunde Knochen, sind: Belastung der Knochen durch erstens Kraft, Muskelkrafttraining, zweitens Dehnung und drittens durch statische Belastung verschiedenster Körperteile durch unterschiedliches Aussetzen des Körpers der Schwerkraft.

 

Ich möchte auch darauf hinweisen das es auch verschiedenste Vorträge und Internetseiten gibt zu den verschiedensten Erkrankungen und wie Yoga dort helfen kann.

Gehe einfach auf unsere Internetseite www.yoga-vidya.de. Gib den Namen der betreffenden Erkrankung an und du bekommst ein paar Tipps wie Yoga dort vielleicht hilfreich sein kann und welche klugen Fragen du vielleicht deinem Arzt oder Heilpraktiker stellen kannst.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

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Woraus besteht der Bewegungsapparat? Was sind die Funktionen der Knochen? Was sind die Funktionen des Skeletts? Und was Yoga damit zu tun? Und was gilt für Yoga und Osteoporose?

In diesem Text soll es gehen um den Bewegungsapparat, insbesondere um das Skelettsystem und damit um die Knochen.

Damit der Mensch sich bewegen kann, braucht er Knochen. Zwischen den Knochen sind Gelenke und das, was die Knochen dann bewegt, sind die Muskeln. Also man kann sagen der Bewegungsapparat besteht aus Knochen, aus Gelenken und aus Muskeln. Das sind so die drei Dinge, die der Mensch braucht.

In diesem Text soll es besonders gehen um das Skelett. Das Skelett besteht aus Knochen. Und Skelett hat mehrere Funktionen.

 

Man könnte sagen Skelett hat fünf Hauptfunktionen. Erste Funktion des Skelettes ist die Statik. Zweitens die Bewegung, drittens der Schutz, viertens die Blutbildung und fünftens Mineralspeicher.

 

Also das Skelett hat zum einen die sogenannte Stützfunktion, Stabilität, also die Statik. Angenommen du hättest keine Knochen, kein Skelett, dann könntest du nicht aufrecht gehen.

Es gibt Lebewesen ohne Skelett wie z. B. die Würmer. Es geht also auch ohne Skelett aber, wenn du aufrecht stehen willst, dann brauchst du eine Statik und dazu dient eben das Skelett. Skelett muss also eine Stabilität gewährleisten.

Als Zweites braucht es aber auch Bewegung. Ansonsten können wir sagen ein Baum z. B., der bewegt sich nicht, höchstens im Wind etwas. Aber er kann sich nicht in sich bewegen.

Damit der Mensch sich bewegen kann, darf es eben nicht nur einen Knochen geben, sondern es gibt viele Knochen, die dann eben bewegt werden können. Also es braucht Knochen und zwischen den Knochen braucht es Gelenke.

Dritte Funktion des Skelettes ist der Schutz insbesondere für andere Organe, z. B. haben die Schädelknochen des Kopfes die Funktion das Gehirn zu schützen oder die Rippen haben die Funktion Lungen und Herz zu schützen. Die Beckenknochen haben auch die Funktion die tieferen Organe zu schützen und die Wirbelsäule hat auch die Funktion den Rückenmarkskanal zu schützen.

Also die Schutzfunktion ist auch wichtig. Und die nächste Funktion ist die Knochenbildung. Gerade die großen Knochen bilden auch die sogenannten Knochenmark-Blut-Zellen. Also Knochen sind wichtig für die Blutbildung und auch für das Immunsystem.

In den Knochen entstehen sowohl die roten Blutkörperchen als auch die Blutzellen, die wichtig sind für das Immunsystem.

Schließlich sind die Knochen auch ein Speicher für bestimmte Mineralien, z. B. Calcium und Phosphat. Die sind in den Knochen eingelagert und für verschiedenste Funktion des Körpers ist auch Calcium und Phosphat nötig. Und wenn mehr Calcium und Phosphat verbraucht wird, als der Mensch gerade im Blut hat und über das Verdauungssystem bereitgestellt wird, dann werden diese eben aus den Knochen heraus genommen.

Und so helfen die Knochen einen vernünftigen Calcium-Phosphat Level im Blut und in den Zellen aufrechtzuerhalten.

Diese Funktionen der Knochen, also Stützfunktion, Bewegungsfunktion, Schutzfunktion, Blutbildungsfunktion und Mineralspeicher ergänzen sich wunderbar. Und es ist eigentlich ganz genial, dass das gleiche Gewebe all diese verschiedenen Dinge gewährleistet.

Wichtig ist jetzt zu verstehen die Knochen des Menschen bestehen aus Zellen. Der menschliche Knochen ist eben nicht einfach wie es beispielsweise ein Betonpfeiler wäre in einem Hochhaus. Die menschlichen Knochen sind Zellen, die mehr Calcium einlagern können, weniger Calcium einlagern können, neue Zellen bilden können, usw.

Das Zell-Knochen-Gewebe ist ziemlich dynamisch. Man weiß z. B. wenn Wissenschaftler in die Schwerelosigkeit gehen, z. B. wenn sie ein halbes Jahr lang auf einer Raumstation sind, und wenn sie zurückkommen ist die Knochenmasse erheblich weniger geworden Oder angenommen Menschen nehmen zu wenig Calcium zu sich, dann wird auch das Calcium aus den Knochen heraus genommen. Oder angenommen man hat einen Knochenbruch, der Knochen kann auch wieder heilen.

Also die Knochen bestehen aus Zellen und diese Zellen lagern Calcium ein, mehr oder weniger.

Und so kommen wir auch auf die gefährlichste und am meisten verbreitete Erkrankung des Knochensystems, die sogenannte Osteoporose.

 

Osteoporose wird ja oft bezeichnet als Knochenschwund. Das ist aber eine falsche Übersetzung. Es ist ja nicht so, das plötzlich ein Knochen verschwindet. Was viel mehr geschieht, ist die Calcium Einlagerung in den Knochen wird reduziert.

Da scheint es eine gewisse genetische Komponente zu geben. Es spielt eine gewisse Rolle, was man gemacht hat in der Teenager Zeit. Hormone spielen auch eine gewisse Rolle. Eine Weile hat man gedacht, die Ernährung sei besonders wichtig. Eine Weile wurde Menschen gesagt, sie sollen unbedingt Milchprodukte zu sich nehmen, weil da viel Calcium drin ist. Dann hat es aber einige Studien gegeben, die gezeigt haben Menschen, die viel Milchprodukte zu sich nehmen haben keine geringere Neigung zu Osteoporose als andere.

Und auch die zusätzliche Gabe von Calcium in Form Calciumtabletten hilft nicht gegen Osteoporose. Was hilft gegen Osteoporose? Hier hilft es sich wieder sich bewusst zu machen, dass der Mensch ein Organismus ist, der sich an die Herausforderungen der Umwelt anpasst. Wenn man sein Knochensystem wenig belastet, dann wird der Körper Calcium aus den Knochen heraus nehmen. Er macht es sich bequem.

Wenn dagegen das Knochensystem belastet wird, dann wird wieder Calcium in das Knochengewebe eingelagert. Und damit weiß man das Allerwichtigste zur Vorbeugung von Osteoporose ist Sport und Belastung der Knochen.

 

(Fortsetzung folgt)

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

 

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Fortsetzung des Beitrages: YVS335-2 Organsysteme des Menschen - Anatomische Grundlagen des Hatha Yoga (Teil 2):

Im Laufe der nächsten Texte möchte ich insbesondere auf den Bewegungsapparat eingehen und wie Yoga darauf wirkt. Ich will eingehen auf das Verdauungssystem, Atmungssystem, Herz-Kreislaufsystem. Das sind so die wichtigsten Systeme, auf die ich eingehen werde.

 

Was ist die Funktion dieses Organsystems? Woraus besteht das Organsystem? Wie wirkt Yoga auf das Organsystem? Was sind verbreitete Krankheiten? Und was heißt das für die Übung des Yoga?

Woraus bestehen Organsysteme? Logischerweise aus Organen. Ein Organ ist ein Verbund verschiedener Gewebe. Jedes Organ hat ein Stützgewebe aus Bindegewebe, das hält es zusammen. Man hat ein sogenanntes Funktionsgewebe, das eben die Funktion des Organs erfüllt. Wenn man z. B. die Leber anschaut, die hat natürlich Bindegewebe, das die Leber zusammen hält. Es gibt dann auch noch Bindegewebe, das dafür sorgt, dass die Leber an einer bestimmten Stelle im Körper bleibt und dann gibt es eben die verschiedenen Funktionsgewebe, die die Aufgaben der Leber erfüllen.

Oder wenn wir den Magen betrachten: Der Magen hat jetzt nicht nur Bindegewebe, sondern er ist ja dazu noch ein großer Muskel. Der Magen kann sich zusammen ziehen. Darüber hinaus hat er spezifisches Funktionsgewebe, welches letztlich dafür sorgt, das eben auch Enzyme in den Nahrungsbrei kommen. Es kommt auch Salzsäure hinein, usw.

 

Also das ist dann ein Organ. Verschiedene Organe zusammen ergeben das Organsystem. Ein Organ besteht aus Geweben. Und es gibt verschiedene Formen von Geweben. Zunächst gibt es die sogenannten Epithelzellen. Die kleiden alle inneren und äußeren Körperoberflächen aus. Dann gibt es als Zweites das sogenannte Bindegewebe was Stütz- und Haltefunktion hat. Es wird auch als Faszien bezeichnet. Es verleiht dem Körper Stabilität.

Der nächste Gewebetyp ist das Nervengewebe, welches also Informationen verarbeitet und weiter leitet.

Dann gibt es das sogenannte Muskelgewebe, was die Funktion der Kontraktion hat.

Und dann gibt es darüber hinaus auch das sogenannte Funktionsgewebe, welches spezifische Funktionen hat.

 

Woraus bestehen nun Gewebe? Gewebe bestehen aus sogenannten Zellen. Man könnte sagen die Zellen sind die kleinste Einheit des Organismus. Ein erwachsener Mensch besitzt eine Menge von Zellen, nämlich 75 Billionen Zellen. Das ist also eine ganze Menge.

Übrigens: der Mensch hat etwa 100 mal mehr Zellen mit nichtmenschlicher DNA als Zellen mit menschlicher DNA. Man könnte noch sagen der Mensch ist so etwas wie eine Symbiose zwischen menschlichen Zellen und nichtmenschlichen Zellen. Im Darm die Darmbakterien sind nichtmenschliche Zellen und auf der Haut sind die Hautbakterien. Und damit der menschliche Organismus funktionieren kann, braucht er alle diese Bakterien und alle möglichen anderen Zellen.

Im Grunde genommen ist der Mensch ein Organismus, in dem verschiedenste Zelle miteinander wirken, sowohl Zellen mit menschlicher DNA als auch nicht menschliche Zellen.

Und diese Zellen werden ständig erneuert. Es gibt manche Zellen, die werden nur wenige Tage alt und es gibt andere, die werden Jahrzehnte alt; z. B. die Nervenzellen können recht früh im menschlichen Leben entstehen und manche leben dann bis zum Tod.

Zellen sind die kleinste Baueinheit des Organismus. Man könnte einzelne Zellen auch woanders hin verpflanzen. Aber die Zellen bestehen wieder aus einzelnen Organen, den sogenannten Organellen.  Und diese Organellen bestehen wieder aus Molekülen. Moleküle bestehen wiederum aus Atomen. Und Atome bestehen wiederum aus subatomaren Teilchen.

 

Gut, so ist also der menschliche Körper aufgebaut. Wichtig zu verstehen ist, dass der menschliche Organismus mehr oder weniger ein ständiges Zusammenwirken von verschiedenen Teilen ist.

Und der Mensch steuert sich die ganze Zeit selbst. Er geht ein auf Herausforderungen aus der Umwelt auf innere Reize, usw.

Wichtiger als die einzelnen Bestandteile des Menschen ist das Zusammenwirken und die Kräfte, die den Menschen zusammen halten.

Ständig nimmt der Mensch Stoffe auf und gibt Stoffe ab. Und letztlich sorgen bestimmte Organisationsprinzipien dafür das der Mensch weiter so aussieht wie bisher. Angenommen du hättest von mir ein Video gesehen von vor einem Jahr, was du heute siehst, sind alles andere Hautzellen wie vor einem Jahr. Es sind nicht die gleichen Moleküle.

Die Haare sind bei mir, weil sie ja kurz sind nicht ein Jahr alt, sondern nur ein paar Monate. Deshalb wenn du einen Menschen nach einem Jahr siehst außer die Kleidung, die älter ist als ein Jahr, siehst du kein Molekül, das vor einem Jahr auch schon da war.

 

Der menschliche Körper reorganisiert sich ständig. Was auch heißt, wenn man die Reorganisationsprinzipien des Menschen positiv gestalten könnte, wäre theoretisch jede Krankheit heilbar.

Dass es aber nicht so einfach ist die Organisationsprinzipien des Menschen zu beeinflussen weiß jeder, der eine chronische Erkrankung hat. Trotzdem der Mensch ist eben ein Organismus, der sich ständig in Homöostase hält, der sich einstellt auf die Herausforderungen der Umwelt und sich ständig von neuem repariert, regeneriert und entwickelt.

 

Ich hatte schon in einem früheren Text erwähnt: Yoga ist ein ausgezeichnetes Training der verschiedenen Selbststeuerungsprinzipien. Wenn wir verstehen wollen, wie Yoga wirkt können wir eben sagen Yoga wirkt auf alle Organsysteme des Menschen, auf alle Organe aber vor allen Dingen auf die Selbststeuerungsprinzipien. Und deshalb ist Yoga so gut.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

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