Sukadev Bretzs Beiträge (5899)

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Wünsche sind unersättlich

Ha

llo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit dem 3. Kapitel der Bhagavad Gita, 39. Vers. Krishna spricht: „Die Weisheit ist verhüllt von dem ständigen Feind des Weisen, in Gestalt des Wunsches, der so unersättlich ist wie das Feuer.“


Krishna spricht jetzt etwas radikaler, um uns etwas aufzurütteln. Wünsche sieht er hier als Gegner. Sie sind natürlich nicht nur Gegner. Wünsche haben auch eine Funktion. Auf eine gewisse Weise kann man sagen, Wünsche sind das Werkzeug, um herauszufinden, was für einen gut ist.


Du magst bestimmte Speisen und andere nicht. Du wünscht dir nicht, etwas zu essen, was nicht essbar ist. Wünsche helfen dir schon, bestimmte Dinge nicht zu tun. Vermutlich neunzig Prozent deiner Wünsche helfen dir. Nur, diese Wünsche können auch dein Gegner werden. Manche Wünsche stehen dem spirituellen Wachstum entgegen. Man soll nicht diesen Wünschen folgen. Alle Wünsche zu erfüllen, ist nicht möglich. Wünsche sind unersättlich wie Feuer. Egal, wie viel Öl du ins Feuer hinein gibst, das Feuer wird deshalb nicht weniger. Egal, wie sehr du die Wünsche erfüllst, sie werden deshalb nicht weniger. Im Gegenteil, ein Wunsch erzeugt den nächsten Wunsch und ein kleiner Wunsch führt zu einem größeren Wunsch.


So erkenne, bis zu einem gewissen Grad sind Wünsche deine Freunde. Aber nur bis zu einem gewissen Grad. Ab einem gewissen Grad werden Wünsche deine Gegner. Wie so oft - auch in der Pflanzenheilkunde - die Dosis macht es.


Hari Om Tat Sat

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Einpünktige Entschlossenheit

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit der Bhagavad Gita, im 2. Kapitel, 41. Vers. Krishna spricht zu Arjuna:
„Hier, Oh Freude der Menschen, gibt es nur einpünktige Entschlossenheit. Weitverzweigt und endlos sind die Gedanken der Unentschlossenen “

Auf dem Yogaweg ist es gut, eine klare Entschlossenheit zu haben. Halte dir das Ziel des Lebens vor Augen. Werde dir bewusst, warum du Yoga machst, warum du ein spirituelles Leben führst. Sei dir bewusst, dass du mit Yoga Satchidananda, Sein, Wissen und Glückseligkeit erreichst.

Mit Yoga erreichst du langfristig die Erfahrung des Ewigen. Yoga hilft dir auch schon auf dem Weg dorthin mit allen Möglichen. Yoga hilft für mehr Gesundheit, mehr Lebenszufriedenheit, mehr Energie, besserer Zugang zur Intuition und zu Kreativität. Yoga hilft dir, Entscheidungen besser treffen zu können. Yoga hilft dir im Umgang mit anderen Menschen. Yoga hilft dir, auch etwas mehr deine Stärken und Schwächen zu kennen. Yoga hilft dir, mutiger und verhaftungsloser zu sein. Aber all das sind vorübergehende Wirkungen des Yoga oder man kann auch sagen, zweitrangige Wirkungen. Es geht darum, Einheit zu erfahren. Es geht darum, höchste Freiheit zu erfahren. Und wenn du dir dessen bewusst bist, dann macht das ganze Leben einen Sinn.
So viele Erfahrungen gibt es, so viel Schönes, so viel weniger Schönes passiert. So viele Erfolge und Misserfolge hast du in deinem Leben. Wenn du alles unter das Thema des höchsten Zieles stellst, hat alles einen Sinn. Und alles, was du tust, ist letztlich ein untergeordnetes unter dem großen Ziel. Daher, wenn du das große Ziel von Yoga hast, die Einheit, die Gotteserfahrung, dann bist du letztlich einpünktig entschlossen. Und selbst wenn zwischendurch der ein oder andere Zweifel sich einstellt, im Hinterkopf behältst du: „Irgendwann werde ich die höchste Selbstverwirklichung erreichen, irgendwann werde ich die Einheit erfahren, irgendwann werde ich aus reiner Liebe handeln, irgendwann werde ich die Einheit, das Göttliche hinter allem spüren“.

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortragesvon Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditationim Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Wir sind in der Bhagavad Gita, im 2. Kapitel, 40. Vers. Krishna, der Lehrer, spricht zu Arjuna:
„Dabei ist keine Anstrengung vergebens und es entsteht auch kein Schaden. Schon ein wenig von diesem Wissen, schon ein wenig dieser Praxis des Yoga, schützt vor großer Furcht.“

Auf dem Yogaweg ist keine Anstrengung vergebens und du schadest weder dir noch anderen. Es gibt keine wirklichen Kontraindikationen. Schon etwas Yoga hilft vor großen Ängsten. Das kann man im engeren Sinne, wie auch im weiteren Sinne verstehen.
Yoga hat sehr hohe Ideale. Und manchmal erscheint es so, als ob die Ziele nicht zu erreichen sind. Hast du das auch schon gehabt, dass du überlegt hast: „Jetzt bemühe ich mich beim Yoga, aber Samadhi scheint noch in weiter Ferne zu sein. Ich habe an meinem Geist gearbeitet, ich bemühe mich seit so und so vielen Monaten, Jahren, vielleicht sogar Jahrzehnten, wirklich liebevoller zu werden, ein Mensch zu sein, der sich jederzeit der Gegenwart Gottes bewusst ist. Ich probiere, in der Meditation die Grenzen von Körper und Geist zu transzendieren, wirklich diese Unsterblichkeit zu erfahren, aber wie weit bin ich gekommen?“
Solche Fragen haben spirituelle Aspiranten manchmal. Manchmal gab es ja auch Phasen, wo du vielleicht wirklich schon in sehr hohen Meditationszuständen warst, aber diese Zeiten sind vielleicht inzwischen schon wieder vergangen. Krishna sagt aber, dass keine Anstrengung vergebens ist. Jedes Bemühen, deinen Geist ein bisschen mehr unter Kontrolle zu bekommen, jeder Moment, in dem du probierst, ein etwas liebevollerer Mensch zu sein, jede kleine Handlung, die du machst, um anderen zu dienen, jede kleine spirituelle Praxis, all das wird seine Wirkung haben. Nicht immer so, wie du es gerne hättest, nicht immer so, dass es offensichtlich ist. Dennoch sei dir bewusst, dass keine Anstrengung vergebens ist. Es entsteht kein Schaden. Schon ein wenig Praxis des Yoga schützt vor großer Furcht.

Hari Om Tat Sat
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Über das Prinzip von Karma Yoga

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 39. Vers. Krishna spricht:
„Du hast die Wahrheit über Sankhya gelernt. Höre nun die Weisheit über Yoga. Wenn du sie besitzt, Oh Arjuna, wirst du die Bande des Karmas abwerfen.“

In den vorigen Versen ist Krishna sehr stark auf Jnana Yoga eingegangen, den Yoga des Wissens. Er hat Arjuna darüber belehrt, dass die Seele unsterblich ist, dass alles andere vergänglich ist. Er hat Arjuna dazu aufgefordert, sich nicht mit dem Körper und dem Denken zu identifizieren. Er hat Arjuna erläutert, dass alles Vergängliche einen Anfang und ein Ende hat. Er hat ihm gesagt, dass die Seele letztlich gleich bleibt, dass er in Wahrheit nichts falsch machen kann und dass auch niemand anderes wirklich verletzt werden kann, denn in der Seele verändert sich nichts. Das reicht aber nicht aus, um im Alltag zu handeln.
Es gilt dann auch, in dieser Welt zu handeln. Und um zu handeln, dazu gibt es die Weisheit des Karma Yoga. Im Karma Yoga geht es darum, engagiert zu handeln, ohne Verhaftung zu handeln und kein neues Karma zu erzeugen. Arjuna bekommt also von Krishna erklärt, wie er ohne Verhaftung handeln kann, wie er handeln kann, ohne neues Karma zu schaffen.

Die Essenz dafür ist: Handle ohne Verhaftung, handle, ohne an Wünschen zu hängen, handle, ohne zu denken, dass du der Handelnde bist. In den folgenden Versen der Bhagavad Gita werde ich das noch genauer erläutern.

Hari Om Tat Sat

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Von der Kunst, gleichmütig zu sein

Hall

o und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 38. Vers: „Nachdem Vergnügen und Schmerz, Gewinn und Verlust und auch Sieg und Niederlage für dich gleichbedeutend geworden sind, nimm den Kampf um des Kampfes willen auf. So wirst du nicht sündigen.“
Krishna fordert mit diesen Worten Arjuna auf, gleichmütig zu sein. Es gilt, das, was zu tun ist, so gut zu tun, wie möglich. Um etwas gut zu tun, muss man es auch durchaus vom Ende her denken und man muss überlegen: „Was will ich wirklich erreichen, was wäre das, wofür ich mich engagieren will?“ Dann muss man es logisch und zugleich mit Herzen angehen. Dann muss man schauen, was hilft dafür, was hilft nicht dafür? Gleichzeitig sollte man aber gleichmütig sein in Gewinn und Verlust, Sieg und Niederlage, Vergnügen und Schmerz. Denn das, was nachher dabei herauskommt, liegt nicht nur in unseren eigenen Händen.


Wenn man sehr stark verhaftet ist an ein konkretes Ergebnis und es nachher nicht eintritt, dann ist man sehr unglücklich. Nicht immer ist es ein Zeichen, dass man etwas falsch gemacht hat, wenn man keinen Erfolg hat. Manchmal kann man alles richtig gemacht haben und die Sache ist trotzdem schief gegangen. Man hat gelernt, man ist daran gewachsen. Man hat nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Du kannst dir jetzt überlegen, was du heute tun willst oder was du heute getan hast. Was wolltest du dabei erreichen oder was willst du dabei erreichen? Wie kannst du das, was du zu tun hast, gut tun? Und dann, tue es gut. Tue es mit Mut, tue es mit Freude. Und anschließend, gib alles Gott dar, bringe alles Gott dar, lasse los. Dann wirst du keine Fehler machen, sagt Krishna. Mache es so gut, wie du kannst, lasse dann los und spüre.

Hari Om Tat Sat

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Tue deine Pflicht

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Heute sind wir in der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 31. Vers. Krishna spricht zu Arjuna:
„Zaudere nicht angesichts deiner Pflicht.“
Die Menschen haben verschiedene Pflichten und verschiedene Aufgaben. Und bestimmte Aufgaben beinhalten auch, dass man auf eine bestimmte Weise handelt. Angenommen, du bist Vater oder Mutter, du hast ein dreijähriges Kind und das Kind will unbedingt irgendwo über den Balkon klettern. Dann droht das Kind herunterzufallen. Natürlich, du gehst dorthin und nimmst das Kind in den Arm und ziehst es runter. Das Kind wird vielleicht schreien. Es wird dich vielleicht sogar boxen. Es ist klar, als Vater oder Mutter hast du eine klare Pflicht, das Kind zu schützen. Du musst es tun. Du machst es aus Sorge um das Kind.
Ähnlich auch, angenommen, du bist Polizist. Du ertappst einen Verbrecher auf frischer Tat. Du musst ihn verhaften. Du musst ihn dem Richter oder dem Staatsanwalt zuführen und du weißt, dieser Mensch wird dir sehr böse sein. Du hast eine Pflicht, tue deine Pflicht. Angenommen, du bist Yogalehrer oder Yogalehrerin. Auch daraus ergeben sich bestimmte Pflichten. Aus der Erfüllung dieser Pflichten kommt es manchmal, dass du anderen Menschen wehtun musst. Ich bin z.B. auch Ausbildungsleiter. Bei Ausbildungen bei Yoga Vidya gibt es auch Anwesenheitspflicht. Das ist wichtig, dass Menschen durch die Prozesse durchgehen und nicht den Prozessen ausweichen, die in einer Ausbildung passieren. Manchmal muss ich dann Menschen sagen, die nicht kommen: „Bitte komm doch zu den Vorträgen, komm zu der Yogastunde, komm zur Meditation, komm zum Mantrasingen“. Manchmal sind Menschen mir dann böse. Manchmal habe ich sogar die Aufgabe, jemandem zu sagen: „Du kannst das Zertifikat nicht bekommen, du warst nicht ausreichend anwesend“. Das tut mir sehr weh, denn auf der anderen Seite verstehe ich ja, dass Menschen auch gute Gründe haben, mal weniger zu kommen. Und es ist natürlich auch Abwägungssache. Bis zu einem gewissen Grad kann man auch so etwas ertragen oder kann man das dulden oder nicht nur dulden, man kann sagen, es ist okay. Aber irgendwann muss ich sagen: „Nein, das geht nicht mehr“. So kommt man immer wieder vor Konflikte.
Es gilt, dabei das zu tun, was man zu tun hat. Aus bestimmten Verantwortungen, aus bestimmten Situationen, aus bestimmten Verpflichtungen entstehen bestimmte Handlungen, die man tun muss. Man muss aber auch aufpassen, denn nicht alles, was aus der Pflicht heraus kommt, ist zu tun. Die Liebe ist wichtig. So wie auch Jesus sagt: „Wenn ich alles Mögliche tun würde und hätte der Liebe nicht, dann wäre es nichts wert.“

Daher sollte alles, was du tust, vom Geist der Liebe inspiriert sein. Und auch, was sich aus der äußeren Pflicht ergibt, sollte durch die Kraft der Liebe geleitet sein. Pflichtbewusstsein muss mit Herz ergänzt werden.

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Betrachte das Selbst als Wunder

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Heute sind wir in der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 29. Vers. Krishna spricht:
„Der eine sieht Dies (das Selbst) als ein Wunder an, der andere spricht darüber wie von einem Wunder, ein anderer hört davon wie von einem Wunder und obwohl sie davon gehört haben, versteht Es doch keiner.“

Krishna gibt hier ein Mittel an, wie man sich zu Gott wenden, wie man das Selbst erfahren kann. Er hatte vorher gesagt, dass das Selbst mit Worten nicht zu fassen ist, aber wir können es wie ein Wunder ansehen. Wir können darüber sprechen wie von einem Wunder. Wir können davon hören, wie von einem Wunder. Das Selbst ist etwas Wunderbares. Staunen, Ehrerbietung, sich wundern - das sind alles Weisen, wie man die Seele, das Göttliche wahrnehmen kann.

Das betrifft jetzt nicht nur das Selbst im Abstrakten. Du kannst dir das auch am heutigen Tag vornehmen. Staune öfters mal. Wenn du eine Blume oder eine Pflanze vor dir hast, schaue sie an, staune ob dieser Schönheit. Wenn du einen Menschen sehen kannst, staune darüber, was in Menschen alles drin steckt. Und selbst wenn dich jemand schimpft, staune über die Großartigkeit des Ärgers. Und wenn jemand freundlich zu dir ist, staune über die Großartigkeit der menschlichen Liebe. Wenn du jetzt deinen Arm hebst, staune. Es ist doch großartig, dass du deinen Arm heben kannst.

So viel muss passieren, dass du einen Arm heben kannst. Du liest jetzt meinen Vortrag. Staune darüber, dass es möglich ist, obgleich du vielleicht dutzend oder hundert oder tausende Kilometer entfernt bist und vielleicht Tage, Wochen, Monate, Jahre vergangen sind, seit ich das hier geschrieben habe. Es ist großartig, dass du dem zuhören kannst. Staune! Staunen ist eine einfache Weise, das Göttliche zu spüren.

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Zu Beginn sind die Wesen unsichtbar

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute sind wir in der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 28. Vers :
„Zu Beginn sind Wesen unsichtbar, in ihrer Mitte sichtbar und am Ende sind sie wieder unsichtbar. Warum sollte man sich also sorgen?“

Zu Beginn sind die Wesen unsichtbar. Vor der Geburt wissen wir nicht, wer und wie die Seele ist. Gut, wir wissen heute, ein Kind wächst neun Monate im physischen Körper. Aber vor der Empfängnis, wo ist der Mensch da?

Krishna geht natürlich von Reinkarnation aus. Der Mensch ist unsichtbar. Die Seele gab es schon vor der Empfängnis und vor der Geburt. Die Seele wird auch da sein nach dem Tod. Sichtbar ist die Seele in ihren Äußerungen im Körper, Äußerungen in ihren Gedanken, in ihren Emotionen, den Ausdruck der Sprache, der Handlungen usw. In der Mitte ist die Seele sichtbar. Sie ist natürlich nicht wirklich sichtbar. Nur ihre Wirkungen, ihre Handlungen sind sichtbar. Am Anfang ist sie unsichtbar, nachher ist sie unsichtbar, in der Mitte ist sie sichtbar. Daher braucht man sich nicht zu sorgen, wenn man konfrontiert wird mit Krankheit und Tod. Das wahre, unsichtbare Sein bleibt immer, was es ist.

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Tod und Geburt sind unvermeidbar

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute sind wir in der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 27. Vers.
Krishna, der Lehrer, spricht zu Arjuna, dem Schüler:
„Für die, die geboren wurden, ist der Tod unvermeidlich; die Geburt für die, die tot sind; daher sei nicht besorgt über das Unvermeidliche.“
Krishna sagt, was geboren wird, wird sterben und was stirbt, wird wieder geboren werden. Das kann dir ein großer Trost sein, wenn du mit dem Tod eines Angehörigen oder eines Freundes konfrontiert bist. Wenn jemand stirbt, weißt du: die Seele bleibt da. Und - sofern er nicht die Selbstverwirklichung erreicht hat - wird er auch wieder geboren werden. Daraus kannst du viel Trost ziehen. Und wenn dieser Mensch dir wirklich sehr wichtig war, dann könnt ihr auch zusammen in einem nächsten Leben wieder inkarnieren.
Was einen Anfang hat, hat ein Ende. Mancher Mensch stirbt früher, mancher stirbt später. Es ist sicherlich schwierig, wenn jemand andere sterben sieht, die vielleicht jünger sind als er selbst oder im gleichen Alter, weil man auf diese Weise seines eigenen drohenden Todes noch bewusster wird. Es ist auch schwierig, wenn man vielleicht eine Krankheit unheilbare Krankheit und so sich der Sterblichkeit bewusst wird.
Aber eigentlich haben wir nur eine Krankheit, die nennt sich Leben, denn jedes Leben endet mit dem Tod. So wie jede Krankheit mit dem Tod endet, endet auch jedes Leben mit dem Tod. Es gibt auch ein schönes christliches Gebet: „Oh Herr, lebe ich, so lebe ich dem Herrn. Sterbe ich, so sterbe ich dem Herrn. Darum, ob ich lebe oder sterbe, so bin ich des Herrn. Oh Gott, bitte hilf denen, die trauern. Verwandle langsam die Trauer, über das, was ihnen genommen wurde, in Dankbarkeit für das, was ihnen geschenkt wurde.“
Man kann anerkennen, dass es Trauer gibt und Angst vor dem Tod. Das hat seine Funktion, hat seinen Platz. Aber aus dem Wissen, dass die Seele unsterblich ist, aus dem Wissen, dass du unsterblich bist, vor dem Hintergrund, dass alle Menschen, die sterben, unsterblich sind und dass, wenn der physische Körper vorbei ist, irgendwann ein neuer physischer Körper kommt, kannst du großen Trost ziehen, du kannst einen gewissen Gleichmut bewahren, du kannst engagiert und bewusst handeln und das Leben in allen Zeiten annehmen.
Hari Om Tat Sat
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Alles wir vergehen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute sind wir in der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 26. Vers. Krishna spricht zu Arjuna:
„Doch auch wenn du annimmst, Es würde ständig geboren und stürbe ständig, selbst dann, oh mächtig Bewaffneter, sorge dich nicht.“
In den vorigen Versen hat Krishna über das unveränderliche Selbst gesprochen, die wahre Seele. Jetzt spricht er von einem relativeren Standpunkt aus. Unser höheres, wahres Selbst ist unveränderlich. Aber auf einer anderen Ebene haben wir ein relatives Selbst und das identifiziert sich mit dem Körper. Der Körper hat einen Anfang und er hat ein Ende. Auf diese Weise kann man sagen, das Selbst wird geboren und es stirbt.
Auf dieser Ebene gibt es aber auch verschiedene Wünsche, die kommen und gehen. Der Mensch kann sich mit einem Wunsch identifizieren. Er kann sich mit einem Selbstbild identifizieren. Früher hast du dich identifiziert, dass du ein Jugendlicher bist. Vielleicht hast du dich mal identifiziert, du wärst ein Künstler oder ein Musiker. Vielleicht hast du dich irgendwann damit identifiziert, ein guter Ehemann oder eine gute Frau zu sein. Vielleicht identifizierst du dich da heute auch noch mit. Aber alle Identifikationen kommen und gehen.
Emotionen kommen und gehen. Sei dir dessen immer wieder bewusst. Manchmal, wenn eine schlimme Emotion da ist, sei dir bewusst, dass auch das vorbeigehen wird. Manchmal, wenn es besonders schön ist, genieße die Schönheit, aber sei dir bewusst, dass auch das irgendwann endet. Wenn ein Mensch ganz besonders freundlich zu dir ist, genieße es. Sei dir aber bewusst, dass es so es nicht immer sein wird. Und wenn jemand dich schwer verletzt, sei dir bewusst, auch das wird nicht dauerhaft sein. Alles, was einen Anfang hat, hat ein Ende. Wenn du dies weißt, dann kannst du das Leben genießen wie einen Tanz, wie einen Gesang, wie ein Kunstwerk, ein Lied.
Bhagavad Gita heißt ja göttliches Lied, göttlicher Gesang, göttliches Kunstwerk, göttlicher Tanz. Tanze mit, aber sei dir bewusst, dass hinter allem Tanzen das eine Unendliche und Ewige ist.
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Wir können das Selbst nur erfahren

Hallo und herzlich willkommen zu den täglichen Inspirationen! Heute lese ich aus der Bhagavad Gita den 25. Vers, zweites Kapitel: „Von Ihm, dem Selbst, heißt es, Es sei nicht sichtbar, gedanklich nicht fassbar und unveränderlich. Da du weißt, dass Es so ist, sorge dich nicht.“

Arjuna ist verzweifelt, er steht vor einer schwierigen Entscheidung und weiß, egal, wie es sich entscheidet, er wird Probleme haben und anderen Probleme verursachen. Krishna will ihm aus dieser Verzweiflung heraushelfen. Er sagt in den ersten Worten etwas über die Unsterblichkeit der Seele. Aus diesem Wissen heraus kann Arjuna gelassen handeln und sich entscheiden.

Krishna sagt aber auch: „Das Selbst ist nicht sichtbar, es ist gedanklich nicht fassbar“. Das macht es so schwierig, darüber zu sprechen und fast ein bisschen langweilig, immer wieder darüber zu sprechen. Ich bin ja die letzten Wochen dabei, immer wieder das Gleiche zu sagen, weil ich jeden Morgen auf einen neuen Vers der Bhagavad Gita eingehe. Das Selbst ist unsterblich, ewig, unendlich. Wie kann man das gedanklich fassen? Die Ewigkeit ist nicht gedanklich fassbar, sie ist ein Begriff. Oder „unendlich“, wie will man das gedanklich fassen? Kein Konzept kann der Unendlichkeit, der Ewigkeit entsprechen. Wir können Worte gebrauchen, aber was bedeuten sie? Wir können uns durch Worte bewusst sein: „Das hat einen Anfang, das hat ein Ende, das kann ich beobachten, das ist der Beobachter“. Ich kann mich lösen vom Beobachtbaren. Ich kann mich lösen vom Vergänglichen. Ich kann mir bewusst sein: „Tief in mir ist ein fester Kern„. So weit können wir gehen. Es ist gut, sich dessen bewusst zu sein.

Nur, das Ewige an sich, das Selbst an sich, ist nicht gedanklich fassbar. Es ist auch nicht philosophisch klar zu beschreiben. Es ist nur erfahrbar. Es ist erfahrbar im Alltag. Es ist vor allen Dingen erfahrbar in der Meditation. Es heißt, man soll mit dem Schwert der Unterscheidungskraft das Vergängliche durchdringen. Wenn man so mit dem Schwert der Unterscheidungskraft alle Verhaftungen abgelegt hat, dann kann man in seine wahre Wirklichkeit eintauchen. Erkennen, erfahren, spüren, bewusst werden, was man wirklich ist. Das Selbst kann nicht gedanklich erfasst werden, aber man kann das Selbst sein. Wir sind das Selbst jederzeit. Und das können wir erfahren.

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Das Selbst ist ohne Anfang und Ende

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! In der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, Vers 24, spricht Krishna:

 „Dieses Selbst kann nicht zerschnitten, verbrannt, befeuchtet oder getrocknet werden. Es ist ewig, alldurchdringend, fest, unverrückbar und ohne Anfang und Ende.“

Du hörst das jetzt fast jeden Tag von mir, die Ewigkeit des Selbst. Du magst dich fast langweilen, dass du immer wieder das Gleiche hörst. Und, zu deinem Trost, die Bhagavad Gita geht in den nächsten Versen auch auf andere Aspekte der Spiritualität ein. Es ist aber gut, wenn du dir das einige Tage, vielleicht sogar Wochen ganz besonders bewusst machst und immer wieder aus dieser Haltung heraus agierst: „Ich bin die unsterbliche, die ewige Seele.“ Körper und Geist verändern sich. Emotionen kommen und gehen. Frage dich öfters: „Wer bin ich? Was ist das, was gleich bleibt? Vor dem Hintergrund der Ewigkeit, was ist wirklich, wirklich wichtig?“

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Die Seele ist unveränderlich

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um das 2. Kapitel der Bhagavad Gita, Vers 23:

Die Seele ist unveränderlich und kann nicht in Probleme geraten.

Krishna spricht:

„Waffen schneiden Es nicht, Feuer verbrennt Es nicht, Wasser befeuchtet Es nicht und der Wind trocknet Es nicht.“

Hier spricht Krishna von den verschiedenen Elementen. Und egal, welche Wirkung von diesen Elementen ausgeht, das Selbst, das Unsterbliche, das Ewige, wird nicht davon beeinflusst.

Die Waffen stehen für das Erdelement und alle physischen Verletzungen. Dabei ist es gleichgültig, was einem physisch zugefügt wird, das Selbst bleibt gleich. Das ist eine gute Affirmation, eine gute Bewusstheit. Auch wenn du krank wirst und z.B. eine Grippe bekommst oder wenn du einen Unfall hast, der physische Körper ist Materie, das Selbst ist das, was du wirklich bist. Egal, was dem physischen Körper zustößt, du bleibst eins, unendlich und ewig.

Die zweite Aussage ist schon schwieriger. Feuer steht für die Emotionen. Die Emotionen mögen feurig werden, du magst verärgert sein, du magst dich falsch behandelt fühlen, du magst neidisch sein, du magst gierig sein, du magst getrieben sein. All dieses Feuer kann sein. Manchmal ist vielleicht Frust da, so dass du das Gefühl hast, du verbrennst innerlich. Aber zu viel innerliches Brennen wird irgendwann zum Ausgebranntsein. Dies kannst du verhindern, indem du dich löst davon, indem du dir bewusst bist, hinter all diesen Emotionen, hinter allen diesen emotionalen Hochs und Tiefs, gibt es das eine unsterbliche, das ewige Selbst und das wird nicht verbrannt, es wird nicht verändert. Dieses unsterbliche Selbst bleibt immer und ewig gleich.


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Das Ewige und das Vergängliche

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! In der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, Vers 22, spricht Krishna:

 „So wie abgetragene Kleider abgelegt und neue angelegt werden, so wirft auch das verkörperte Selbst abgetragene Körper ab und betritt andere, neue.“

Dies ist ein wunderschönes Beispiel über das, was vergänglich ist und das, was ewig ist. Die Kleidung, die du heute kaufst, wird langsam nicht mehr so gut sein. Irgendwann wird sie vielleicht eingehen in der Waschmaschine, vielleicht wirst du sie abtragen, es entstehen Löcher, vielleicht bleibt dein Hemd irgendwann an einem Nagel hängen, vielleicht nimmt es dir jemand weg, vielleicht magst du es einfach nicht. Es gibt verschiedene Gründe, weshalb du die eine Kleidung anziehst und eine andere wieder ausziehst, weshalb du auch abgetragene Kleider wegwirfst.

So ähnlich gibt es auch verschiedene Gründe, warum du einen Körper verlässt. Sei es, dass der Körper alt wird und so spricht man von einem so genannten natürlichen Tod. Sei es, dass da ein Unfall ist, und dein Karma mit diesem Körper vorbei ist. Es kann auch eine Krankheit sein, die dich plötzlich überfällt. Körper ändern sich und du kannst deine Körper verlassen, so wie du auch die Kleidung verlassen kannst. Und so, wie du eine Kleindung ausziehst und dann nach der Nacht wieder ein neues Kleidungsstück anlegst, so bist du jetzt in einem Körper und irgendwann wirst du den Körper verlassen und danach wieder in den nächsten Körper hineinkommen.

Du brauchst den Körper, um in der Welt zu leben und Erfahrungen zu sammeln, so wie du Kleidung brachst, um vor allem in der nördlichen Hemisphäre im Winter leben zu können. So brauchst du in dieser physischen Welt einen physischen Körper. Den physischen Körper kannst du aber den verlassen. Auf gewisse Weise verlässt du den physischen Körper jede Nacht im Traum und so kommst du am nächsten Morgen wieder zurück zu diesem physischen Körper. Aber irgendwann ist das Kleidungsstück abgetragen und du wirst es in die Altkleidersammlung geben. Irgendwann ist auch dieser Körper abgetragen und du wirst ihn zurückgeben in die Natur und so werden Würmer und Bakterien sich an dem Körper gütlich tun.

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Ewigkeit und unerschöpflich

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um das 2. Kapitel der Bhagavad Gita, Vers 21:

Bleibe gleichmütig vor dem Hintergrund der Ewigkeit.

Krishna spricht zu Arjuna:

„Wenn ein Mensch erkennt, dass Es, das Selbst, unzerstörbar, ewig, ungeboren und unerschöpflich ist, wie kann er andere verletzen, oh Arjuna, Verletzungen verursachen?“

Im Yoga haben wir hohe Ideale. Wir bemühen uns, andere nicht zu verletzen und freundlich zu sein. Aber je mehr du probierst, anderen zu helfen, zu dienen, andere zu verstehen, anderen Gutes zu tun, umso mehr wirst du dir bewusst werden, dass, egal, was du tust, du dabei immer auch andere verletzt.

Zum einen hast du selbst Emotionen, du gehst durch Höhen, du gehst durch Tiefen. Du fühlst dich verletzt, du fühlst dich ausgenutzt, du fühlst dich ausgebrannt, du fühlst dich missverstanden. Aus solchen Emotionen heraus tust du Handlungen, die du später vielleicht bereust. Und selbst wenn du aus vollem Bewusstsein der Liebe, selbst wenn du wirklich aus Mitgefühl Dinge tust, wird es missverstanden werden. Wenn du einem hilfst, wird sich jemand anderes vernachlässigt fühlen. Wenn du zwei Menschen hilfst, werden andere denken, du hast deine Lieblinge. Das ist unvermeidbar. Egal, was du anstellst, du wirst es nicht schaffen, eine Handlung zu tun, die allen gefällt.

Das ist auch das Problem von Arjuna. Er will seine Pflicht tun, er will anderen helfen, er will anderen dienen, aber er weiß, im Tun dieser Pflicht kann er andere verletzen. Glücklicherweise bist du jetzt nicht in der schwierigen Situation von Arjuna, der ja auch auf physische Weise kämpfen soll. Glücklicherweise leben wir hier in Deutschland jetzt in einer etwas friedvolleren Welt. Aber auch hier gilt es, sich zu bemühen, auch hier muss man sich immer wieder entscheiden. Umso schmerzhafter wird einem bewusst, dass sogar in einer relativ friedfertigen Welt man immer wieder zum Leiden hinkommt. So sei dir bewusst, dass hinter allem eine unsterbliche Seele ist. Und auch wenn du andere versehentlich verletzt, deine Seele bleibt ewig. Habe hohe Ideale, sei dir bewusst, dass du ihnen nicht immer genügen kannst, dass, egal was du machst, du die unsterbliche Seele bleibst und egal, was du machst, auch der andere die unsterbliche Seele ist.

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Das Selbst ist unsterblich

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! In der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, Vers 20, spricht Krishna:

„Das Selbst wurde nicht geboren und es stirbt auch niemals. Nachdem Es gewesen ist, hört Es nicht auf zu sein. Da Es ungeboren, ewig, unveränderlich und uralt ist, wird Es nicht getötet, wenn der Körper getötet wird.“

Ein Vers, den man immer wieder wiederholen kann und den du auch auswendig lernen kannst. Es ist wichtig, sich immer wieder zu vergegenwärtigen, dass es den Körper gibt und dass es das Selbst gibt. Der Körper verändert sich, das Selbst bleibt ewig. Aus dieser Bewusstheit der Ewigkeit kannst du handeln, in dieser Bewusstheit der Ewigkeit kannst du dich ausruhen, in der Bewusstheit dieser Ewigkeit kannst du in der Meditation Trost finden, aus dieser Ewigkeit kannst du mit Kraft in die vergängliche Welt hineingehen.

Gehe mit dieser Bewusstheit auch den heutigen Tag an: „Ich bin unsterblich, ewig. Ich werde niemals vergehen. Das, was wirklich wichtig ist, bleibt. Körper wird sich verändern. Ich muss mich um den Körper kümmern, mein Körper ist mein Fahrzeug, mein Instrument, so wie ein Fahrrad mein Fahrzeug, mein Instrument ist. Ich kümmere mich um das Fahrrad, um den richtigen Reifendruck, um die Ketten, um das Ölen, um das Saubermachen, aber ich weiß, ich bin nicht das Fahrrad. So kümmere ich mich um meinen Körper, behandle ihn gut. Ich gebe ihm gute Nahrung, ich gebe ihm das, was er braucht. Wenn er mal Probleme hat, gebe ich ihm die Kräuter oder Medikamente oder Behandlungen, die er braucht. Aber ich weiß, letztlich wird der Körper irgendwann vergehen. Der Körper geht durch Veränderungen. Ich bin die Seele, das Unendliche, das Ewige. Ich bleibe gleich.“

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Sei friedfertig

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um das 2. Kapitel der Bhagavad Gita, Vers 19:

Sei friedfertig, aber sei dir bewusst, dass du nicht leben kannst, ohne andere auch zu verletzen.

Krishna, der Lehrer, spricht zu Arjuna, dem Schüler:

„Weder der weiß, der das Selbst für den Tötenden hält, noch der, der meint, Es werde getötet. Das Selbst tötet nicht und wird auch nicht getötet.“

Ein hoher Wert im Yoga ist Ahimsa – Nicht-Verletzen. Es heißt auch, Ahimsa Parama Dharma, Nicht-Verletzen ist die höchste Tugend. Aber das ist nicht so einfach. Letztlich ist vollkommenes Ahimsa in der äußeren Welt nicht möglich. Schon wenn du durch einen Rasen gehst, dich auf die Wiese setzt, wirst du einige Insekten verletzen. Wenn du ein- und ausatmest, verletzt du Bakterien und Viren. Wenn du mit Menschen zusammen bist und versuchst, freundlich zu sein, werden Menschen manches als scheinheilig interpretieren. Wenn du anderen Gutes tust, werden Menschen denken, dass du irgendwelche Hintergedanken hast. Wenn du probierst, dich für das Gute einzusetzen, wirst du Menschen finden, die das nicht mögen. Egal, was du anstellst, es wird Menschen geben, die du verletzt. Und die ganz großen Wohltäter der Menschheit, wie Mahatma Gandhi, wie Krishna, wie Buddha, wie Jesus, sind auf alle möglichen Widerstände gestoßen. Andere haben sich von ihnen angegriffen gefühlt. Manche der großen Menschheitslehrer, ja sogar der Inkarnationen Gottes, wurden gar von Menschenhand getötet.

So nimm nicht an, dass du eine perfekte Handlung machen kannst. Übe Ahimsa, Nicht-Verletzen, so gut, wie du kannst. Hilf anderen Menschen so gut, wie du kannst. Lerne Regeln der zwischenmenschlichen Kommunikation, wie z.B. die gewaltfreie Kommunikation. Lerne, dich in andere hineinzuversetzen. Probiere alles, was du kannst, um anderen zu helfen und zu dienen, aber sei dir bewusst, es ist nicht möglich, zu leben, ohne andere zu verletzen. Daher, tue es so gut, wie du kannst und sei freundlich auch zu dir selbst.

Transkription eines Kurzvortragesvon Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditationim Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

 

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Bemühe dich und sei tapfer

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! In der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 18. Vers, spricht Krishna, der Lehrer, spricht zu seinem Schüler Arjuna:

 

 „Es heißt, diese Körper, die das ewige, unzerstörbare und unermessliche Selbst umgeben, hätten ein Ende. Daher kämpfe, oh Arjuna.“

 

Der Körper ist vergänglich, das ist ganz offensichtlich. Der Körper wurde irgendwann geboren, er wurde größer, er wurde vom Baby zum Kleinkind, zum Kind, zum Jugendlichen, zum Erwachsenen und als Erwachsener wiederum geht der Körper durch verschiedene Transformationsprozesse hindurch. Und hinter all dieser Veränderung des Körpers bleibt etwas gleich, nämlich das unzerstörbare, das unermessliche, das ewige Selbst.

Sei dir immer wieder bewusst, dass du nicht der Körper bist, du bist das unendliche, das ewige Selbst. Und aus dieser Bewusstheit, dass alles in dieser Welt vergänglich ist und dass, egal, was du machst, du nicht wirklich sterben kannst, kannst du Kraft schöpfen, du kannst Bewusstheit schöpfen, du kannst aus dieser Bewusstheit handeln und so tiefen Frieden erfahren. Wenn du weißt, dass alles Äußere vergänglich ist, dann brauchst du auch keine Ängste zu haben, dass das, was du tust, vielleicht irgendetwas Vergängliches schlecht beeinflussen wird. Und wenn du weißt, dass du selbst in Wahrheit unendlich, ewig, unsterblich bist, eins mit dem Göttlichen, brauchst du keine Angst davor zu haben, Fehler zu machen. Fehler gehören dazu. Immer wieder wirst du merken, dass du das eine oder andere nicht so gut tust. Immer wieder wird dir kommen, dass du etwas hättest besser machen können. Manchmal wird dein Verhalten auch für andere, deine Mitmenschen, die für dich so wichtig sind, schädlich sein. Manchmal bereust du Dinge. Aber vor dem Hintergrund, dass hinter allem das Göttliche ist, brauchst du keine Angst zu haben. Du kannst dich bemühen, du kannst tapfer sein. In dieser Welt ist es nicht möglich, vollkommen zu handeln. In dieser Welt gibt es immer wieder Fehler, die du machst. Mache Dinge so gut, wie du kannst. Nimm in Kauf, dass diese äußere Welt, äußerlich betrachtet, unvollkommen ist, dass du dir öfters auch die Hände vielleicht schmutzig machst. Habe hohe Ideale, handle so gut, wie du kannst, aber lasse dann los und sei dir bewusst, hinter allem ist das gleiche ewige Unendliche.

 
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Das Ewige ist unvergänglich

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um das 2. Kapitel der Bhagavad Gita, Vers 17:

Das Ewige ist unvergänglich.

Krishna spricht:

„Erkenne das als unzerstörbar, welches alles durchdringt. Niemand kann die Zerstörung des Unvergänglichen bewirken.“

Hinter allem, was man sieht, hört, riecht, schmeckt, hinter allem, was man erfährt, gibt es das eine unendliche Ewige. Dieses unendliche Ewige kann niemals zerstört werden. Alles andere ist vergänglich.


Die Analogie zu Meer und Wellen mag es verdeutlichen: Jede Welle ist eine Manifestation des Meeres und jede Welle ist letztlich nur aus Meer bestehend. Wenn du also die Wellen anschaust, dann sei dir bewusst, dass hinter allen Wellen das eine Meer ist. Wenn du jede Welle als einzelnes Wesen anschaust, scheinen diese Wellen ständig zu kommen und zu vergehen, nichts bleibt beständig. Aber hinter jeder Welle ist letztlich das gleiche Meer.
So ähnlich verhält es sich auf der physischen Ebene: Alles hat einen Anfang, alles hat ein Ende. Nichts ist beständig. Solange du dieses Unbeständige wahrnimmst, leidest du, denn du bist verhaftet an die Höhe der Welle und willst deren Tiefe nicht anschauen. Wenn du aber erkennst, dass hinter allem das eine Göttliche ist und das dieses göttliche Wirken immer da ist, erkennst du, was tatsächlich da ist.


So gehe durch den heutigen Tag im Bewusstsein, dass alles, was du erfährst, letztlich eine Manifestation des Göttlichen ist. Was auch immer geschieht, hinter allem steht diese göttliche, die höchste Wirklichkeit. Diese göttliche Wirklichkeit bleibt gleich, alles andere verändert sich.

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Sei verankert in der ewigen Wirklichkeit

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! In der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 16. Vers, spricht Krishna:


„Das Unwirkliche hat kein Sein. Es gibt kein Nicht-Sein des Wirklichen. Wer die Wahrheit kennt, das Eigentliche sieht, hat erkannt, was an Beidem wahr ist.“


Dies ist ein Vers, der sehr stark in Richtung Vedanta geht. Vedanta ist die Weisheit des Ewigen oder ist die höchste Weisheit. Krishna spricht hier von zwei Wahrnehmungen dieser Welt.


Es gibt die Unendlichkeit, das Ewige, auch Brahman genannt und es gibt das Relative, auch Maya, Jagad genannt. Die Welt des Ewigen ist immer wahr. Die Welt des Vergänglichen ist eine Illusion. Vor dem Hintergrund der Ewigkeit ist alles, was vergänglich ist, unwirklich. Was gestern nicht war, heute ist und morgen nicht mehr sein wird, das ist nicht wirklich wirklich. Es ist wie eine Welle, die kommt und geht. Man kann nicht sagen, dass die Welle im Ozean wirklich ist. Wenn man sie anschauen will, ist sie schon wieder vergangen. So ähnlich kommen und gehen die Dinge in dieser Welt. Es gilt, sich bewusst zu sein, dass das alles nur Wellen im Meer sind.


Das Meer ist – relativ gesehen – wirklich, die Welle ist weniger wirklich. Wenn wir denken: „Es gibt nur die Welle“, dann täuschen wir uns. Wenn wir aber den Ozean sehen, vor dessen Hintergrund die Wellen sich bewegen, dann nehmen wir das richtig wahr.


So erkenne, dass hinter allem, was vergänglich ist, ein unendliches Göttliches ist. Dieses Göttliche hat Höhen und Tiefen und verschiedenste Manifestationen. Erkenne dies als die Wahrheit. Erkenne dies als das einzig Wirkliche.
„Das Unwirkliche hat kein Sein. Es gibt kein Nicht-Sein des Wirklichen. Wer die Wahrheit kennt, das Eigentliche sieht, hat erkannt, was an Beidem wahr ist.“

Hari Om Tat Sat


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