Alles wir vergehen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute sind wir in der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 26. Vers. Krishna spricht zu Arjuna:
„Doch auch wenn du annimmst, Es würde ständig geboren und stürbe ständig, selbst dann, oh mächtig Bewaffneter, sorge dich nicht.“
In den vorigen Versen hat Krishna über das unveränderliche Selbst gesprochen, die wahre Seele. Jetzt spricht er von einem relativeren Standpunkt aus. Unser höheres, wahres Selbst ist unveränderlich. Aber auf einer anderen Ebene haben wir ein relatives Selbst und das identifiziert sich mit dem Körper. Der Körper hat einen Anfang und er hat ein Ende. Auf diese Weise kann man sagen, das Selbst wird geboren und es stirbt.
Auf dieser Ebene gibt es aber auch verschiedene Wünsche, die kommen und gehen. Der Mensch kann sich mit einem Wunsch identifizieren. Er kann sich mit einem Selbstbild identifizieren. Früher hast du dich identifiziert, dass du ein Jugendlicher bist. Vielleicht hast du dich mal identifiziert, du wärst ein Künstler oder ein Musiker. Vielleicht hast du dich irgendwann damit identifiziert, ein guter Ehemann oder eine gute Frau zu sein. Vielleicht identifizierst du dich da heute auch noch mit. Aber alle Identifikationen kommen und gehen.
Emotionen kommen und gehen. Sei dir dessen immer wieder bewusst. Manchmal, wenn eine schlimme Emotion da ist, sei dir bewusst, dass auch das vorbeigehen wird. Manchmal, wenn es besonders schön ist, genieße die Schönheit, aber sei dir bewusst, dass auch das irgendwann endet. Wenn ein Mensch ganz besonders freundlich zu dir ist, genieße es. Sei dir aber bewusst, dass es so es nicht immer sein wird. Und wenn jemand dich schwer verletzt, sei dir bewusst, auch das wird nicht dauerhaft sein. Alles, was einen Anfang hat, hat ein Ende. Wenn du dies weißt, dann kannst du das Leben genießen wie einen Tanz, wie einen Gesang, wie ein Kunstwerk, ein Lied.
Bhagavad Gita heißt ja göttliches Lied, göttlicher Gesang, göttliches Kunstwerk, göttlicher Tanz. Tanze mit, aber sei dir bewusst, dass hinter allem Tanzen das eine Unendliche und Ewige ist.
Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortragesvon Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditationim Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

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Kommentare

  • Ich finde den Gedanken sehr schön und hilfreich. Damit kann man in viele Situationen des Lebens gehen und sich klar machen, dass es auch vorrüber geht... alles ist endlich. Wenn ich zum Zahnarzt gehe, weiß ich, dass es nicht ewig dauern wird, sondern, dass dies eben auch vorrüber geht. Die Stelle erinnet mich ein wenig an die Aussage in der Bibel Prediger 3, 1-11. Alles hat seine Zeit...
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