Sukadev Bretzs Beiträge (5601)

Sortieren nach

Aus Hilfe entsteht Verbindung – BhG IX.2

Krishna, der Lehrer, spricht zu Arjuna:
„Das ist die königliche Wissenschaft, das königliche Geheimnis und die höchste Läuterung, die zu verwirklichen ist. Zu verwirklichen ist sie durch direkte, intuitive Erfahrung, die rechtschaffen ist, leicht auszuführen und unvergänglich.“

Krishna will hier dem Arjuna erklären, was er im weiteren Kapitel besprechen wird. Und er sagt, es ist eine königliche Wissenschaft. Es ist nicht irgendein Wissen. Du kannst so viel Verschiedenes lernen und so viel Verschiedenes wissen und das mag alles auch seinen Sinn und seinen Zweck haben. Im Yoga geht es aber nicht um irgendein Wissen, es geht um königliches Wissen, höchstes Wissen. Er sagt, königliches Geheimnis. Geheimnis heißt, es ist nicht allen bekannt. Und selbst wenn Menschen hören, dass es das gibt, sie wissen es immer noch nicht. Bhagavad Gita ist zwar das bekannteste Buch in Indien, wird mehr gelesen als jedes andere Buch. Dennoch, das, was Krishna im 9. Kapitel beschreibt, bleibt weiter Geheimnis, denn, es ist nicht ganz so einfach zu verwirklichen. Auch wenn Krishna dort sagt, „leicht auszuführen“. Es ist die höchste Läuterung. Läuterung – letztlich, wir können an uns selbst arbeiten. Es gilt, die Unreinheiten zu beseitigen. Es gilt, sich zu verbessern. All das hat seinen Sinn. Es ist gut, sich gesund zu ernähren. Es ist gut, gesunde Körperübungen zu machen. Es ist gut, eine reine Sprache zu haben. Es ist gut, mit Menschen freundlich umzugehen. Es ist gut, zu lernen, sich von Wünschen und Emotionen zu lösen. All das sind gute und wichtige Dinge. Aber die höchste Läuterung, ist zu erkennen: „Wer bin ich wirklich? Was ist die Essenz hinter allem?“ Die höchste Läuterung ist, aufzuhören, sich zu identifizieren mit Körper und Geist. Und er sagt, dies ist zu verwirklichen durch direkte, intuitive Erfahrung. Zu der höchsten Läuterung zu kommen und damit die Identifikation aufzugeben mit Körper, Denken und Persönlichkeit, mit Fühlen, Wollen und Mögen, dies ist zu erreichen durch direkte, intuitive Erfahrung, die Erfahrung: „Aham Brahmasmi. Ich bin eins mit der Weltenseele. Ja, ich bin die Weltenseele selbst.“ Die Erfahrung: „Satchidananda Swarupo Ham. Meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit. Ich bin nicht beschränkt auf Körper und Denken. Ich bin das Unendliche und Ewige.“ Dies gilt es, zu erfahren. Wenn wir dieses erfahren, dann haben wir alles erreicht. Er sagt, sie ist rechtschaffen. Das heißt, tugendhaft. Das heißt, sie ist erstrebenswert, sie ist gut. Und sie steht auch in Verbindung mit tugendhaftem Handeln. Spirituelle Erfahrung macht einen nicht verantwortungslos, sondern im Gegenteil, wenn man sich als eins und verbunden fühlt mit allem, wird man aus der Liebe heraus handeln, man wird freundlich handeln, man wird aus dem Gefühl der Einheit heraus gute Werke tun. Umgekehrt, wenn man tugendhaft ist, wenn man gute Werke tut, anderen hilft und dient, hilft das auch zur Verbindung. Du kannst das heute auch mal machen. Oder vielleicht morgen, je nachdem, wann du diesen Podcast hörst. Nimm dir vor, etwas Gutes zu tun, jemand anderem zu helfen. Und dann, während du ihm hilfst, oder nachdem du ihm geholfen hast, spüre die Verbindung mit ihm oder mit ihr. Und so kommt aus einer guten Handlung eine Verbindung. Nicht das Gefühl: „Oh, ich bin ein toller Hecht, ich habe was Großartiges gemacht. Der andere war hilfsbedürftig, ich habe ihm geholfen. Ich bin doch so gut.“ Das ist nur eine beschränkte Hilfe. Wenn du dagegen hilfst und merkst, „wir sind verbunden, wir sind eins“, dann wird es großartig, dann wird es schön, dann wird aus dieser Hilfe eine direkte intuitive Erfahrung.

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

Mehr lesen...

Yoga, die königliche Wissenschaft – BhG IX.1

Im 9. Kapitel der Bhagavad Gita spricht Krishna:
„Ich werde dir nun, da du ohne Argwohn bist, das höchste Geheimnis darlegen, Erkenntnis, gepaart mit Erfahrung. Wenn du dies erfahren hast, wirst du von allen Übel befreit werden.“
Dieser Vers ist die Einleitung des 9. Kapitels, der 1. Vers. Das 9. Kapitel ist beschrieben mit der Überschrift: Der Yoga der königlichen Wissenschaft und des königlichen Geheimnisses. In diesem Kapitel beschreibt Krishna: Wie kommt man zur höchsten Selbsterkenntnis? Was führt einen zur Befreiung? Darum geht es ja letztlich im Yoga, die Erkenntnis des wahren Selbst zu erlangen, letztlich, sich zu befreien von Verhaftungen. Beides ist dafür notwendig, Erfahrung und Erkenntnis. Erfahrungen sind wichtig, aber diese Erfahrungen gilt es zu deuten, mit der Erkenntnis. Und du kannst heute z.B. eine Menge von Erfahrungen machen. Es wird schöne Erfahrungen geben, es wird weniger schöne Erfahrungen geben. Oder, falls du diesen Podcast heute Abend hörst, es hat schöne Erfahrungen gegeben, es hat weniger schöne Erfahrungen gegeben. Welche Schlüsse ziehst du daraus? Du kannst den Schluss ziehen: „Dieses Leben ist in Dualitäten, Vergnügen und Schmerz, aber ich selbst, der Erfahrende, ich bin davon unterschieden.“ Du machst vielleicht Asanas, Pranayama, also Yogaübungen, du meditierst. In der Meditation machst du vielleicht Erfahrungen. Vielleicht machst du die Erfahrung, dass deine Gedanken kommen und gehen, dass deine Gedanken nicht zur Ruhe kommen wollen. So kannst du dir bewusst werden: „Die Gedanken kommen und gehen. Ich beobachte sie. Ich habe nur einen beschränkten Einfluss darauf, ich bin etwas anderes als die Gedanken.“ Daraus bekommst du die Erkenntnis: „Ich bin jenseits der Gedanken.“ Vielleicht machst du in der Meditation höhere Erfahrungen. Vielleicht machst du in der Meditation die Erfahrung der Unbegrenztheit oder der Ausdehnung, der Verbundenheit, der Leichtigkeit. Daraus kannst du auch wieder einen Schluss ziehen. Auch dort kannst du den Schluss ziehen: „In Wahrheit bin ich nicht dieser Körper, ich bin nicht beschränkt auf dieses Denken, ich bin unendlich.“ Vielleicht bist du heute mal raus an die frische Luft gekommen oder vielleicht gehst du noch dorthin. Vielleicht hast du Freude gespürt bei Bäumen oder als du den Himmel oder die Wolken angeschaut hast. Auch daraus kannst du einen Schluss ziehen. Du kannst den Schluss ziehen: „Ich bin verbunden. Ich bin nicht beschränkt auf den Körper und auf die Gedanken. Ich bin verbunden mit den Bäumen, verbunden mit dem Himmel, letztlich ist alles eins.“

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

Mehr lesen...

Viele Retreats bei Yoga Vidya im Jahr 2012

Das Jahr 2012 ist so etwas wie das "Jahr der Retreats" bei Yoga Vidya:

  • Alle drei Yoga Vidya Ashrams bieten eine Fülle von angeleiteten spirituellen Retreats an - von 5 Tagen bis zu 4 Wochen
  • Das Shivalaya Retreat Zentrum ist weitestgehend fertig gestellt - ideal für individuelle Retreats, auch mit Anleitung durch Swami Nirgunananda
  • Viele Mitarbeiter von Yoga Vidya haben sich für 2012 vorgenommen, intensiver zu praktizieren, selbst ein persönliches Retreat zu machen

So entsteht bei Yoga Vidya eine noch größere spirituelle Tiefe - als Ergänzung zum immer breiteren Angebot von Yoga Seminaren und Yogaferien.

Mehr lesen...

Erkenne Gott – BhG VII.30

Krishna sagt:
„Menschen, die mich mit Adhibhuta, Adidaiva und Adhidaiva erkennen, erkennen mich auch in der Stunde des Todes mit festem Geist.“
Dieser Vers ist der Übergang zum 8. Kapitel. Im 8. Kapitel beschreibt Krishna mehr noch über diese Ausdrücke. Arjuna wird am Anfang des 8. Kapitels fragen: „Was ist das überhaupt?“ Krishna sagt hier, man sollte Gott erkennen in der Stunde des Todes. Was das zu bedeuten hat, auch das beschreibt Krishna im 8. Kapitel. Hier können wir einfach sagen, die Verehrung Gottes ist etwas Gutes in diesem Leben, sie ist etwas Gutes für nach dem Leben. Spirituelle Praktiken zu üben und Gott zu verehren, ist nicht nur etwas, was dir viel Nutzen bringt in diesem Leben, es bringt dir auch viel Nutzen für das Leben danach. Daher gibt es nichts Wichtigeres und nichts Wertvolleres und nichts Großartigeres, als den spirituellen Weg zu gehen. Werde dir dessen immer wieder bewusst. Spiritueller Weg ist nicht etwas, was du nur machst als Hobby, so als Ausgleich zum Rest. Angenommen, du bist gestresst von Beruf, vielleicht von Familie, vielleicht von deinen vielen Verpflichtungen, und du sagt: „Ok, zum Ausgleich dafür meditiere ich etwas, dafür mache ich Asanas und Pranayama.“ Viele Menschen machen das und natürlich, das ist auch ok. Swatmarama sagt ja in der Hatha Yoga Pradipika, Menschen kommen aus verschiedenen Gründen zum Yoga. Manche haben Leiden, manche wollen etwas erreichen, manche leiden unter physischen Problemen, manche leiden unter emotionellen Problemen, manche leiden unter anderem. Oder Krishna sagt im 7. Kapitel, es gibt vier Arten von Gottesverehrern. Solche, die etwas von Gott wollen, die Reichtümer oder irgendwie Erfolg haben wollen. Manche wollen von Gott Befreiung von Leiden. Manche wollen Weisheit haben. Manche haben die Weisheit, haben die Erfahrung Gottes und verehren Gott allein aus Dankbarkeit und allein aus Liebe, ohne etwas erreichen zu wollen. Also, es ist ok, Gott zu verehren, egal, aus welchen Gründen. Es ist auch ok, Yoga zu praktizieren, um Krankheiten loszuwerden, Krankheiten vorzubeugen, schöner auszusehen, als Ausgleich zu Stress usw. Natürlich, alles ist ok, aber es ist auch wieder wichtig, wenn du zum Höchsten kommen willst, dann mache das Höchste auch zu deinem höchsten Ziel. Werde dir bewusst, es gibt nur eines, was dich dauerhaft zufriedenstellen wird und das ist die Erfahrung Gottes, die Erfahrung der Einheit, die Verwirklichung deines höchsten Selbst, Jnana, die höchste Einheit, Vijnana. So wie es Krishna beschreibt, Jnana und Vijnana, Wissen und höchste Erkenntnis.
Ich lese dir nochmal diesen Vers auf Sanskrit vor:
„Sadhibhutadhidaivam mam sadhiyajnam ca ye viduh prayana-kale pi ca mam te vidur yukta-cetasah.2
Und die abschließende Strophe des 7. Kapitels:
„Hari om tatsat iti srimad bhagavadgitasupanisatsu brahmavidyayam yogasastre sri krsnarjunasamvade jnanavijnanayogo nama saptamo dhyayah.“
„So endet in den Upanishaden der glorreichen Bhagavad Gita, der Wissenschaft vom Ewigen, der Schrift über Yoga, des Dialogs zwischen Shri Krishna und Arjuna, das 7. Kapitel mit dem Namen „Der Yoga der Weisheit und Verwirklichung“.

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

Mehr lesen...

Vergänglichkeit und Zuflucht – BhG VII.29

Krishna spricht zu Arjuna:
„Menschen, die nach Befreiung von Alter und Tod streben und bei mir Zuflucht suchen, erkennen vollständig dieses Brahman, das gesamte Wissen vom Selbst und die Freiheit von allem Karma.“
Namaste und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Präsentiert von www.yoga-vidya.de. Mein Name ist Sukadev und ich möchte dir ein paar Gedanken erzählen über diesen 29. Vers des 7. Kapitels. Krishna beschreibt hier, wie kommen wir zur höchsten Verwirklichung. Er sagt, indem wir nach Befreiung von Alter und Tod streben. Das ist eine der Weisen, wie du auf dem spirituellen Weg ständig die richtige Motivation behalten kannst. Sei dir bewusst, alles endet mit dem Tod. Das klingt banal, aber es ist etwas Wichtiges. Und nicht nur dein eigener physischer Tod. Jeder Mensch, mit dem du zu tun hast, wird irgendwann sterben. Alles, was du aufbaust, wird irgendwann vernichtet werden. Alles, was dir heute lieb ist, wird irgendwann vergehen. Alles, außer dem Unbeschränkten, dem Ewigen. Auch dein Körper wird altern. Du magst, wenn du gesund lebst, ein gesünderes Leben haben. Du magst, wenn du Hatha Yoga übst, ein gesundes Selbstwertgefühl hast, befriedigende Beziehungen zu anderen aufbaust, vielleicht zehn mehr gesunde Jahre haben als wenn du das nicht machen würdest. Aber was sind zehn Jahre im Verhältnis zur Ewigkeit? Gut, es werden zehn Jahre vielleicht sein in der Rente, wo du größere Freiheit hast. Aber es gibt keine Garantie, dass du das erleben wirst. Ein kleiner Unfall oder eine karmische Krankheit und dein Leben kann morgen oder in einer Woche zu Ende sein. Erinnere dich immer wieder an diese Vergänglichkeit. Und vor dieser Vergänglichkeit kannst du zu Gott Zuflucht suchen. Du hast einen gewissen Einfluss auf die äußere Welt, aber keinen vollständigen Einfluss. Du kannst vieles verändern, aber nicht alles verändern. Und es gibt nur eine Zuflucht, welche über alle Alterungsprozesse und über alles, was vergeht, bleibt. Das ist Gott. Daher empfiehlt Krishna: Nimm Zuflucht zu Gott. Sei dir bewusst, alles andere hat einen Anfang und Ende. So kommst du zu diesem Brahman, zum Ewigen, zum Unendlichen. Du erhältst das Wissen vom Selbst und du befreist dich von allem Karma.

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

Mehr lesen...

Sei frei von der Identifikation – BhG VII.28

Krishna sagt:
„Menschen, die tugendhaft handeln, deren Sünden ein Ende gefunden haben, und die von der Täuschung der Gegensatzpaare frei sind, verehren Mich und halten sich an ihre Vorsätze.“
So beschreibt Krishna, wie wir letztlich Gott erfahren können. Er beschreibt: „Sünden ein Ende gefunden haben. Papas ein Ende gefunden haben.“ Anders ausgedrückt, die sich bemühen, anderen zu helfen und zu dienen. Die sich an ethische Grundsätze halten. Die wissen, dass es immer wieder auch so ist, dass man nicht sich an alles halten kann, was man gerne hätte und dass die Welt komplex ist. Die alles Gott darbringen. In vorigen Kapiteln und auch im letzten Kapitel beschreibt ja Krishna, dass dann, wenn wir uns bemühen, das Gute zu tun und dann alles Gott darbringen, dann begehen wir letztlich keine Sünde, wir machen uns nicht schuldig. Wir sollten uns nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden, im Bewusstsein, dass auf einer dualistischen Welt die perfekte Handlung nicht möglich ist. Also machen wir es so gut, wie wir können, und bringen es Gott dar. So entstehen keine neuen Papas mehr. „Getrennt sein von der Täuschung durch die Gegensatzpaare“, ist das zweite. Also über Raga und Dwesha hinauszuwachsen, über Mögen und Nicht-Mögen hinauszuwachsen. Das war ja das Thema im gestrigen Podcast der Yoga Vidya Inspirationen, Gegensatzpaare. Also, lerne es, gleichmütig zu sein in Hitze oder Kälte, in Vergnügen und Schmerz, in Lob und Tadel, in Erfolg und Misserfolg usw. Lerne das immer wieder und immer mehr. Je mehr dir das gelingt, umso mehr spürst du die göttliche Gegenwart. Und selbst wenn du weiter Mögen und Nicht-Mögen hast, lerne, dich nicht damit zu identifizieren und werde dir bewusst: „Ich bin nicht dieses Mögen und Nicht-Mögen. Mögen und Nicht-Mögen entsteht in meinen Gedanken, entsteht in meinem Geist.“ Es mag sogar bestimmte Gründe haben, weshalb dem so ist und es mag sogar gut sein, dass du manches magst und anderes nicht magst. Aber lerne, dich nicht damit zu identifizieren und sei dir bewusst, dein Glück hängt nicht davon ab, dass sich etwas auf eine bestimmte Weise manifestiert. „Bleibe bei deinen Vorsätzen“, auch wiederum etwas Wichtiges. Halte dich an deine Vorsätze und halte auch deine Versprechen ein. Heutzutage gibt es oft so eine Beliebigkeit. Menschen nehmen sich etwas vor und wenn ein Hindernis entsteht, dann geben sie es wieder auf. Wenn du dir vornimmst, jeden Morgen zu meditieren, dann meditiere auch jeden Morgen. Nimm es dir für eine gewisse Weile vor. Wenn du dann z.B. dir nach einer Woche bewusst wirst: „Ja, das hatte ich mir vorgenommen, ich habe es eingehalten, es hat so und so gut geklappt. Jetzt werde ich mir etwas anderes vornehmen. Ich werde die Meditation ausbauen oder ich werde sie etwas zurückfahren. Ich werde die Technik etwas ändern.“ Aber du hast erst mal einen Vorsatz gefasst und du hast den Vorsatz gehalten. So überlege jetzt auch, gibt es irgendeinen Vorsatz, den du für die nächste Woche dir vornehmen willst oder mindestens für heute vornehmen willst. Aber oft ist ein Vorsatz für die ganze Woche gut. Einen Vorsatz für deine spirituellen Praktiken, einen Vorsatz, woran du arbeiten willst, einen Vorsatz, wie du mit jemandem umgehen willst, einen Vorsatz, was du vielleicht demnächst an spiritueller Entwicklung erreichen willst, welche Bücher du lesen willst, wann du das nächste Mal zu einem Yoga-Ashram fahren willst usw. Es ist gut, sich etwas vorzunehmen und dann die Vorsätze zu halten, solange keine unüberwindbaren Hindernisse entgegentreten oder solange du nicht tatsächlich gefordert wirst durch etwas anderes, einen anderen Vorsatz vielleicht. Vielleicht hast du Kinder und natürlich haben die Kinder Vorrang. Und natürlich, wenn ein Kind krank wird, musst du manche anderen Vorsätze etwas zurückstellen. Nichtsdestotrotz, ohne größeren Grund vernachlässige nicht deine Vorsätze, sondern halte deine Vorsätze.

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

Mehr lesen...

Krishna sagt zu Arjuna:
„Durch die Täuschung aus den Gegensatzpaaren, die aus Wunsch und Abneigung entstehen, Oh Bharata, werden alle Wesen bei der Geburt verwirrt.“
Krishna beschreibt so, warum erkennen wir Gott nicht. Ein Grund, weshalb wir Gott nicht erkennen, sind die so genannten Dvandvas, die Dualitäten. Gott ist Einheit, Gott ist in allem. Wenn wir Gott erfahren wollen, gilt es, alles bedingungslos anzunehmen. Auch wenn wir manchmal Wahlen treffen müssen, Entscheidungen treffen müssen, und natürlich mal sagen, das wollen wir machen und das andere nicht, heißt das noch lange nicht, dass wir uns deshalb von Gott trennen sollten und dass wir Gott nur in dem einen und nicht im anderen sehen wollen. Ein sehr machtvolles Instrument, zur bedingungslosen Gotteserfahrung zu kommen, ist, über die Dvandvas hinauszuwachsen, über die Gegensatzpaare hinauszuwachsen. Mache das zum Thema vielleicht für heute, vielleicht für morgen, vielleicht für die ganze Woche. Werde dir bewusst, welche Dvandvas in deinem Leben eine Rolle spielen und wo dein Mögen und Nicht-Mögen hingeht. Und mache es dir vielleicht zur Aufgabe, aus dieser Sklaverei dieses Mögens und Nicht-Mögens hinauszuwachsen. Vielleicht magst du es warm, aber nicht kalt. Vielleicht magst du es kälter, aber nicht wärmer. Schaue, dass du lernst, dich im Warmen wie im Kalten wohler zu fühlen. Das ist etwas ganz Banales, aber so machtvoll und so wichtig. Genauso auch, werde dir bewusst, wie du vielleicht dein Essen magst. Gesalzener, weniger gesalzen, mehr so, mehr so. Lerne auch dort, weniger Sklave zu sein. Natürlich ist es ok, zu schauen, dass dir das Essen schmeckt, aber versklave dich nicht an ganz konkrete Wünsche, wie Essen zu beschaffen sein hat oder wie Menschen zu dir sprechen oder wie viel Aufgaben dein Chef dir heute gibt. Oder – falls du Yogalehrer, Yogalehrerin bist – wie deine Schüler sich zu verhalten haben, wie oft sie zu Hause geübt haben sollten usw. Schaue, wie häufig du in diese Dvandvas hineinkommst, in diese Gegensatzpaare und dich dann für eins von beiden entscheidest. Befreie dich davon, löse dich davon. Erkenne, letztlich ist alles göttlich und es kommt, was kommen soll. Du hast zwar Aufgaben und musst dich letztlich entscheiden, aber dein Glück hängt nicht davon ab, dass alles genau so ist, wie du es gerne hättest. Also, besonderes Thema, Dvandvas, die Gegensatzpaare, und Wünsche, die du hast, und wie kannst du die Wünsche überwinden und alles mehr annehmen. Wie kannst du Entscheidungen treffen und trotzdem in der Einheit bleiben.

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

Mehr lesen...

Swami Sivananda heiliger Segen - Upadeshamritat

„Du bist göttlich. Werde dem gerecht. Fühle und erkenne deine göttliche Natur. Du bist Herr deines Schicksals. Verliere nicht den Mut, wenn sich Sorgen, Schwierigkeiten und Kummer im Kampf des täglichen Lebens einstellen. Schöpfe Mut und spirituelle Kraft von innen. Im Innern liegt ein großer, unerschöpflicher Speicher von Kraft und Wissen. Erlerne die Methoden, um diese Quelle anzuzapfen. Tauche tief ein, versinke. Tauche ein in die heiligen Wasser der Unsterblichkeit, die heilige Triveni, der heilige Fluss im Inneren. Du wirst sehr erfrischt, regeneriert und belebt sein, wenn du an die göttliche Quelle gehst und feststellst: „Ich bin das unsterbliche Selbst, der Atman.“ Verstehe die Gesetze des Universums. Bewege dich feinfühlig. Lerne die Geheimnisse der Natur. Erlerne die besten Methoden, um den Geist zu beherrschen. Bezwinge diesen Geist. Den Geist zu bezwingen heißt, tatsächlich Natur und Welt zu bezwingen. Die Herrschaft über den Geist versetzt dich in die Lage, zur Quelle der Seelenkraft zu gelangen und du wirst erkennen: „Ich bin das unsterbliche Selbst, der Atman.“ Murre nicht, grolle nicht, wenn Schwierigkeiten und Sorgen auf dich zukommen. Jede Schwierigkeit ist eine Gelegenheit, den Willen zu entwickeln und stark zu werden. Heiße sie willkommen. Schwierigkeiten stärken den Willen, steigern das Durchhaltevermögen und lenken den Geist auf Gott. Begegne ihnen mit einem Lächeln. In deiner Schwäche liegt deine wahre Stärke. Du bist unbesiegbar. Nichts kann dir etwas anhaben. Überwinde alle Schwierigkeiten, eine nach der anderen. Das ist der Anfang eines neuen Lebens. Eines Lebens des Weiterwerdens, des Ruhmes und des göttlichen Glanzes. Strebe und bewege dich, wachse, werde weit. Baue alle in dir schlummernden positiven Tugenden, Eigenschaften auf. Kraft, Geduld, Mut. Beginne ein neues Leben. Begib dich auf den spirituellen Weg und erkenne: „Ich bin das unsterbliche Selbst, der Atman.“ Ändere deinen Blickwinkel. Rüste dich mit Frohsinn, mit Unterscheidungskraft, Heiterkeit und einem verstehenden Geist. Eine glorreiche, stahlende Zukunft erwartet dich. Begrabe die Vergangenheit. Du kannst Wunder vollbringen. Du kannst Erstaunliches leisten. Gib die Hoffnung nie auf. Du kannst die schädlichen Einflüsse ungünstiger Planeten durch deine Willenskraft überwinden. Du kannst den Elementen der Natur gebieten. Du kannst die Auswirkungen böser Einflüsse und negativer Schwingungen, die gegen dich arbeiten mögen, unwirksam machen. Du kannst ungünstige Umstände zu den bestmöglichen machen. Du kannst das Schicksal verändern. Viele haben es getan. Auch du kannst es tun. Behaupte dich. Erkenne. Fordere dein Geburtsrecht jetzt. Du bist das unsterbliche Selbst, der Atman. Entschlossenheit und Selbstvertrauen sind überaus notwendig, um in der Selbstverwirklichung erfolgreich zu sein. In der Mundaka Upanishad steht, dieser Atman, dieses Selbst kann nicht von jemanden erreicht werden, der ohne Kraft ist und der nicht ernsthaft ist. Auch nicht durch mäßige Praxis. Wenn aber ein Weiser mit den geeigneten Mitteln danach strebt, geht er in Brahman, dem Absoluten, ein. Mut ist eine wichtige Voraussetzung für den Strebenden. Sei auch bereit, diesem Leben in jedem Moment zu entsagen. Ohne Verzicht kann das ewige geistige Leben nicht erreicht werden. Abhayam, Furchtlosigkeit, Mut, steht an erster Stelle unter den Daivi Sampatti, den göttlichen Eigenschaften, die in der Bhagavad Gita genannt werden und die ein Aspirant entwickeln sollte. Ein Feigling stirbt einige Male, bevor er wirklich stirbt. Wenn du dich für geistige Praktiken entschieden hast, halte beharrlich und um jeden Preis daran fest. Sogar unter Einsatz des Lebens, komme, was wolle. Sei unerschrocken. Erhebe dich, verwirkliche die Wahrheit, verkünde sie überall. Du bist das unsterbliche Selbst, der Atman. Schicksal ist deine eigene Schöpfung. Du hast dein Schicksal durch Gedanken und Handlungen geschaffen. Du kannst es durch richtiges Denken und Handeln rückgängig machen. Auch wenn eine negative Kraft dich anzugreifen scheint, kannst du ihre Kraft verringern, indem du die Existenz des Bösen entschlossen leugnest und deinen Geist entschieden davon abwendest. So kann das Schicksal entwaffnet werden. Und der eine Gedanke, „ich bin das unsterbliche Selbst“, wird alle negativen Kräfte und schlechten Einflüsse aufheben und dir Mut und innere geistige Kraft einflößen. Falsches Denken ist die Grundursache allen menschlichen Leidens. Daher, pflege rechtes Handeln und rechtes Denken. Arbeite selbstlos im Sinne der Einheit mit Atma Bhava, mit dem Gefühl, dass alle dein eigenes Selbst sind. Das ist richtiges Handeln. Richtiges Denken ist: „Ich bin das unsterbliche Selbst, der Atman.“ Sünde gibt es nicht. Sünde ist nur ein Versehen, Sünde ist eine Schöpfung im Geist. Die Kindseele muss im Lauf der Entwicklung Fehler machen. Fehler sind deine besten Lehrer. Die Vorstellung von Sünde wird sich auflösen, wenn du denkst: „Ich bin das unsterbliche Selbst, der Atman.“ Sage nicht: „Karma, Karma, mein Karma hat mich zu dem gemacht“. - Oder modern: „Ich bin halt so.“ - Bemühe dich, bemühe dich, mache Purusharta, Anstrengung. Mache Tapas, intensive Anstrengung. Konzentriere dich, reinige dich, meditiere. Werde nicht zum Fatalisten. Gib nicht der Trägheit nach. Blöke nicht wie ein Lamm. Brülle, „Om Om Om“, wie ein Löwe von Vedanta. Du kannst Unmögliches und Wunder vollbringen, wenn du dich dem spirituellen Sadhana, Tapas und Meditation widmest. Entwirf ein Programm für dein Leben. Folge den wichtigen spirituellen Anweisungen. Ließ das Buch „Erfolg im Leben und Selbstverwirklichung“. Halte eine spirituelle Routine ein. Verschreibe dich mit Eifer und Begeisterung dem Sadhana, der spirituellen Praxis. Sei stetig und systematisch bei deinen spirituellen Praktiken. Erstrahle in deinem dir angeborenen ursprünglichen Ruhm. Werde ein Jivanmukta, ein lebendig Befreiter. Erinnere dich, du bist Kind der Unsterblichkeit. Hey Saumya, liebes unsterbliches Selbst, sei kühn, sei heiter, auch wenn alles kaputt zu sein scheint, auch wenn du nichts zu essen hast, auch wenn du in Lumpen gekleidet bist. Das eigentliche Wesen ist Satchidananda, absolutes Sein, Wissen und Glückseligkeit. Der äußere Mantel, diese sterbliche physische Hülle, ist ein täuschendes Produkt von Maya. Lächle, pfeife, lache, springe, tanze in Freude und Ekstase, singe „Om Om Om, Ram Ram Ram, Shyam Shyam Shyam, Sivoham Sivoham Sivoham, Soham Soham Soham“. Verlasse die Identifikation mit diesem Käfig des Fleisches. Du bist nicht der vergängliche Körper. Du bist das unsterbliche Selbst. Du bist der geschlechtslose Atman. Du bist damit der Sohn des Königs der Könige, ein Herrscher unter Herrschern, das Brahman der Upanishaden, der Atman, das Selbst, tief in deinem Herzen. Handle als solcher, fühle als solcher, behaupte dich, erkenne, verwirkliche. Nicht morgen oder übermorgen, sondern jetzt, in dieser Sekunde. Tat Tvam Asi, Niranjan, Makelloser, du bist das unsterbliche Selbst, der Atman.

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

Mehr lesen...

Weihnachtsfeier Live im Internet 24.12. 18-24.15h

weihnachten.jpg?width=112An Heiligabend übertragen wir die Weihnachtsfeier bei Yoga Vidya Bad Meinberg Live ins Internet. Du kannst zu jeder Zeit zwischen 20h und 0.15h auf die Live Satsang Seite klicken - und siehst was gerade im Sivananda Saal in Bad Meinberg geschieht. Ungefähres Programm:
- 20h Meditation, Mantra-Singen
- Vortrag: Jesus und Yoga - spirituelle Bedeutung des Weihnachtsfests
- Weihnachtslieder
- Verschiedene Beiträge; Weihnachtsmann
- Weiteres Kirtan-Singen
- 23.15h Kerzen-Ritual mit Mitternachtsmeditation

Vielleicht magst du die ganze Zeit dabei sein, vielleicht zwischen durch mal reinklicken - um die spirituelle Schwingung zu spüren und dich einzuklinken in die Lichtenergie dieser Heiligen Nacht

>>> Zur Live Satsang Übertragungs-Seite >>>

Mehr lesen...

Entzünde mein Licht mit deinem Licht

Das erste der Bhajans, die wir heute gesungen haben, war „Jyota Se Jyota Jagavo. Entzünde dein Licht mit meinem Licht, Oh großer Weisheitslehrer. Entzünde dein Licht mit meinem Licht. Beseitige die Dunkelheit, die mein Herz bedeckt.“ Der Mensch ist fähig, die höchste Wahrheit zu erfahren. Der Mensch ist fähig, sich eins zu fühlen mit dem Höchsten. Der Mensch ist fähig, auch auf einer relativen Ebene sich als Instrument zu fühlen, dass er das Gefühl hat, dass er Inspiration hat, dass Energie durch ihn hindurchfließen kann, dass diese Energie durch ihn hindurch strömen kann. Der Mensch ist fähig, dieses Licht in sich zu entdecken. Er ist fähig, das Licht zu entdecken als eine Kraft, die durch ihn hindurch wirkt. Er ist fähig, dieses Licht zu sehen im Herzen von jedem Menschen, als Ausdruck von jedem Menschen, wie auch in der gesamten Natur. Bewusst oder unbewusst hat jeder Mensch solche Erfahrungen. Jede Erfahrung der Liebe ist so ein Aufflackern des Lichtes und dieser Verbundenheit. Jedes Wahrnehmen von Schönheit ist ein solches Aufflackern. Jede Inspiration, die man plötzlich hat, was man tun kann. Oder jeder plötzliche Antrieb, etwas ganz Großartiges zu machen, ist dieses Aufleuchten des Lichtes. Und es gibt Menschen, die haben diese Fähigkeit, das Licht in sich wahrzunehmen, die Fähigkeit, das Licht in anderen wahrzunehmen, die Fähigkeit, diese Inspiration durch sich wirken zu lassen, vielleicht schon etwas mehr in sich entfaltet. Und man kann sagen, diese leuchten umso mehr. Und es fällt oft leichter, dieses Licht wahrzunehmen, wenn wir an Menschen denken, die das schon erreicht haben. Und so ist eine der vielen Weisen, wie wir auf dem spirituellen Weg Fortschritte machen können, wir lesen über die Lebensgeschichten der großen Weisen und der großen Heiligen, wir hören Anekdoten, wir schauen uns vielleicht auch Fotos an oder Videos an von diesen großen Meistern und lassen uns so inspirieren. Swami Vishnudevananda, der Meister, bei dem ich gelernt habe, hat gesagt, vieles auf dem spirituellen Weg ist eine Frage des Eintunens, des Einstimmens, to tune. Er hat so verglichen, so ähnlich wie ein Radio. Wir können unsere Frequenzen einstellen. Vermutlich, wenn wir uns jetzt einstimmen würden, könnten wir irgendeine Art von Musik hören, wir könnten eine andere Art von Musik hören, wir könnten Nachrichten hören, es gibt sicher irgendwo eine spirituelle Sendung. Ich glaube, gerade am Vormittag, alle Kirchen haben irgendwelche Predigten am Morgen auch ausgestrahlt. Und wir können Mantras anhören usw. Im Internet geht es ja noch weiter. Je nachdem, wo wir uns darauf einstimmen, könnte man mit technischen Frequenzen das wahrnehmen. Genauso aber auch, wir können uns auch einstimmen auf nicht nur technische Frequenzen, sondern auch Gedanken. Und wir können uns einstimmen auf irgendwelche tamasigen Schwingungen. Wir können uns einstimmen auf rajasige, sattvige. Also auf träge und niedergeschlagene, traurige. Wir können uns einstimmen auf Unruhe und irgendwie gierige und dass wir irgendwas wollen. Und wir können uns einstimmen auf diese friedvollen Schwingungen. Alles ist in uns drin, wir haben alle sieben Chakras. Jeder von uns ist fähig für praktisch jede menschliche Regung. Es ist die Frage, worauf stimmen wir uns ein? Welche dieser Samskaras, die in uns sind, lassen wir stärker werden. Und natürlich, wenn wir hier im Ashram sind, wir wollen die erhabeneren Samskaras, also Eindrücke, Fähigkeiten in uns stärker werden lassen. Dazu machen wir all die Asanas, dazu machen wir alles Pranayama, dazu singen wir Mantras, dazu meditieren wir, dazu ernähren wir uns auf sattvige Weise, dazu machen wir Pujas und Homas, Arati, verschiedenste Rituale. Und wir können es noch zusätzlich machen, indem man sich auf einen Meister einstimmt, indem wir uns auf diesen Meister beziehen, indem wir ihn bitten, uns zu erleuchten, indem wir über solche Meister auch lesen. Und so wollen wir jetzt eine Minute in die Stille gehen und wir können eine Minute lang vielleicht an einen bestimmten Meister denken, oder auch den inneren Meister in uns, und bitten: „Entzünde dein Licht mit meinem Licht und entzünde mein Licht mit deinem Licht“ - denn wir alle haben dieses Licht – „und möge dieses Licht in mir leuchten als Liebe, als Inspiration, als Einheit und Verbundenheit.“

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

Mehr lesen...

Krishna sagt:
„Ich, Oh Arjuna, kenne die Wesen aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, niemand aber kennt Mich.“
Gott sagt so, er kennt alle. Er kennt dich, so wie du jetzt bist. Auch wenn Gott ewig, unendlich, absolut ist, kennt er auch dich. So wie es auch wiederum in der Bibel heißt: „Ich habe dich beim Namen gerufen.“ Gott kennt uns alle. Wir können zu Gott eine Beziehung aufbauen. Gott liebt uns so, wie wir sind. Wir können Gottes Liebe spüren. Wir können sie annehmen, wir können sie akzeptieren. Auch wenn Gott alldurchdringend ist und auch wenn wir Gott in unserer beschränkten Bewusstheit nie ganz wahrnehmen können, können wir uns dennoch bewusst sein, Gott kennt uns so, wie wir sind. Es gibt auch diesen alten Witz. Ein Pfarrer hatte das Problem, dass die Kirschen in seinem Garten regelmäßig von den Kindern geklaut wurden. So schrieb er irgendwann vor den Kirschbaum: „Gott sieht alles.“ Und die Kinder haben dann darunter geschrieben: „Aber er petzt nicht.“ Gott sieht alles und Gott versteht alles. Gott nimmt uns so an, wie wir sind. Aus der Allgegenwart Gottes heraus brauchen wir jetzt keine Angst vor Gott zu haben. Mindestens im Indischen brauchen wir keine Furcht vor Gott zu haben. Gott bestraft uns nicht. Es gibt ein Karma und evtl. gibt es karmische Konsequenzen für unser Handeln. Aber Gott versteht uns so, wie wir sind. Gott nimmt uns an so, wie wir sind. Wir brauchen uns die Liebe Gottes nicht zu verdienen. Wir können sie spüren, wir können sie annehmen. Deshalb heißt es auch, wenn wir einen Schritt zu Gott hin machen, geht Gott uns zehn Schritte entgegen. Gott hat seine Arme weit ausgestreckt, wir brauchen uns nur zu öffnen und die Umarmung Gottes anzunehmen. Das klingt zwar jetzt alles sehr bildhaft, vermenschlicht, und natürlich, es ist eine Vermenschlichung. Aber es ist auch das, was man spüren kann. Wenn du dich öffnest, wenn du dich für Gottes Gegenwart öffnest, spürst du sie auch. Das kannst du jetzt in diesem Moment tun. Schon während ich spreche, vielleicht auch kurz danach, halte einen Moment lang inne, spüre in dein Herz, werde dir bewusst: „Kann ich Gott spüren?“ Oder spüre nach oben und werde dir bewusst: „Kann ich die Gegenwart Gottes spüren?“ Oder schaue etwas an, was dir besonders schön erscheint und spüre dort: „Kann ich da die Gegenwart Gottes spüren?“ Gott ist immer da. Gott kennt dich. Gott ist immer offen. Lass ihn an dich heran. Öffne dein Herz, fühle seine göttliche Gegenwart.

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

Mehr lesen...

Spüre die Einheit mit Gott – BhG VII.25

Krishna spricht zu Arjuna:
„Ich bin nicht für alle sichtbar, so wie Ich bin, da Yoga Maya mich umhüllt. Diese getäuschte Welt kennt Mich nicht, das Ungeborene und Unvergängliche.“
Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Mein Name ist Sukadev und ich spreche gerade über das 7. Kapitel der Bhagavad Gita. Wir sind im 25. Vers.
Krishna, Manifestation Gottes, Avatar von Vishnu, Inkarnation Gottes und letztlich derjenige, der die Einheit mit Gott spürt. Dieser sagt: „Ich bin nicht so sichtbar, wie Ich bin. Yoga Maya umhüllt mich. Diese getäuschte Welt kennt Mich nicht, das Ungeborene und Unvergängliche.“ Im Alten Testament heißt es, du sollst dir kein Bild von Gott machen, mache dir kein Bild von Gott. Daraus kann man verschiedene Schlüsse ziehen. Man kann zum einen sagen, wir dürften uns Gott überhaupt nicht vorstellen. Oder wir können es so machen, wie es im Bhakti Yoga üblich ist, wir können Gott uns vorstellen auf die Weise, die wir wollen. Nur, wir sollten uns bewusst sein, Gott ist nicht so, wie wir denken. Gott ist allumfassend. Er ist nicht erkennbar. Er sagt, Yoga Maya umhüllt ihn. Die getäuschte Welt kann Gott nicht wirklich kennen. Nicht umsonst sind bekannte Gottesnamen Krishna, der Geheimnisvolle, oder Kali, die Dunkle, also diejenige, die nicht erkennbar ist. Wir können Gott nicht wirklich erkennen. Wir können Gott spüren, wir können uns Gottes bewusst sein, wir können zu Gott eine Beziehung aufbauen, wir können auch uns ein Bild machen, aber wir sollten immer bewusst sein, das Bild, das wir uns von Gott machen, wird nicht korrekt sein. Gott ist ewig, unendlich, ungeboren, unvergänglich. Wir sollten bescheiden bleiben. Und wir sollten demütig bleiben. Und auch wenn wir mal eine Vision Gottes haben, auch wenn wir mal Gott besonders spüren, sollten wir uns bewusst sein, damit erkennen wir Gott noch lange nicht vollständig. Jede Erfahrung Gottes ist nur eine beschränkte Erfahrung. Wir sollten demütig bleiben und zu immer tieferer Verwirklichung voranschreiten oder darum bitten, dass Gott diese uns gewährt.

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

Mehr lesen...

Erhaben und geheimnisvoll – BhG VII.24

Krishna, Manifestation, Inkarnation Gottes, Avatar von Vishnu, sagt:
„Die Törichten meinen, Ich, das Unmanifestierte, hätte Erscheinungsformen, da sie Mein höheres, unveränderliches und überaus erhabenes Wesen nicht kennen.“
Gott ist unendlich, ist ewig. Er ist unmanifestiert, er ist das Brahman. Wenn wir uns beschränken auf die Erscheinungsformen von Gott, dann erkennen wir nicht das überaus erhabene Wesen. Realistisch gesehen werden wir sagen, die meisten von uns sind töricht. Und Krishna ermutigt uns durchaus auch in unserer Torheit. Er sagt ja auch: „Sieh Gott auch im Manifesten. Siehe Gott in den Bäumen, in der Sonne, im Mond, in den Sternen, in der Schönheit, in der Liebe, in deinem Kind, deinem Mann, deiner Frau, was auch immer für dich wichtig ist. Sieh Gott in allem.“ Wichtig ist nur, denke nicht, Gott ist beschränkt darauf. Denke nicht, Gott ist nur Vater oder nur Mutter, Gott ist nur Krishna oder nur Jesus. Gott ist unmanifest, Gott ist ewig, Gott ist das Absolute. Und dieses Ewige, Unmanifestierte, Absolute, das manifestiert sich in so vielen Weisen, wie es Beziehungen zu Gott gibt. Aber alles, was du siehst, ist eine Manifestation Gottes. Es ist so ähnlich, du selbst hast vielleicht Kinder. Für die Kinder bist du Vater oder Mutter. Du hast Eltern. Für die Eltern bist oder warst du Sohn oder Tochter. Für deinen Arbeitgeber warst du Frau oder Herr XY. Für deine Sportskameraden warst du der Kalle oder wer auch immer. Wenn jetzt aber jemand denkt, du bist nur Sohn oder nur Tochter oder du bist nur Vater, nur Mutter oder nur Kumpel oder nur Chef oder nur Mitarbeiter, nur Kunde, dann bist du beschränkt und das ist letztlich töricht. Natürlich, für deine Frau bist du Mann und hoffentlich der geliebte Ehegatte. Für deine Kinder bist du hoffentlich Mutter oder Vater, geliebte Mutter oder Vater. Aber ab einem gewissen Alter wissen deine Kinder, dass du nicht darauf beschränkt bist, nur Vater oder Mutter zu sein. Du bist auch nicht nur Kunde, du bist auch nicht nur Fernsehzuschauer für die Gebühreneinzugszentrale, sondern du bleibst das ewige, unendliche Selbst. Und dieses Selbst drückt sich aus über einen Körper, Geist und man kann auch sagen, Persönlichkeit, Energien, Emotionen und diesen physischen Körper. All das bist du und das drückt sich wieder aus als Beziehung zu den verschiedenen Menschen. Ähnlich, Gott drückt sich aus auf verschiedene Weisen. Du kannst zu Gott eine unterschiedliche Beziehung aufbauen. Verschiedene Menschen haben unterschiedliche Beziehungen zu Gott. Und manche Menschen haben auch zu Gott unterschiedliche Beziehungen. Nur, Gott an sich ist ewig, unendlich, so wie Krishna hier schreibt, „höheres, unveränderliches, überaus erhabenes Wesen“. Und dieses manifestiert sich auf die verschiedenen Weisen. Wiederum überlege: „Was ist meine Beziehung zu Gott? Wie sehe ich Gott? Wie spreche ich zu Gott? Wie bete ich zu Gott? Oder wie könnte ich das machen? Und wie könnte ich mir bewusst sein, dass auch, wenn ich persönlich eine direkte Beziehung zu Gott aufbaue, wie könnte ich mir immer wieder bewusst bleiben, dass Gott letztlich das Ewige, Unveränderliche, Erhabene, Geheimnisvolle bleibt?“

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

Mehr lesen...

Gestern war der vierte Advent und übermorgen ist Heiligabend und überübermorgen erster Weihnachtstag. Die vier Advent kann man auch sehen als die Öffnung der vier Chakras und erst wenn das vierte Chakra geöffnet ist, dann kann wirklich das Christusbewusstsein in uns erwachen. Und das vierte Chakra, für vierten Advent, steht zum einen für das Luftelement, es steht zum anderen für Freude, es steht für Liebe, es steht für Dienen, es steht für das Gefühl der Offenherzigkeit, der Weite und des Wohlwollens. Die Teilnehmer der vierwöchigen Yogalehrerausbildung werden ja auch in der dritten Woche auch Kundalini Yoga haben, da werdet ihr noch sehr viel mehr über die Bedeutung der Chakras hören. Das Luftelement, welches auch für das vierte Chakra steht, hat auch wieder verschiedene Aspekte. Und Luftelement steht unter anderem auch für Offenheit. Liebe, die wirkliche Liebe ist, ist letztlich auch ein bedingungsloses Lieben, ein annehmendes Lieben. Natürlich, jeder Mensch und letztlich auch die meisten der höheren Tiere haben auch eine Form von Liebe. Wer einen Hund oder eine Katze hat, weiß, da ist auch irgendeine Liebe da. Meerschwein vermutlich auch. Aber es ist keine bedingungslose Liebe, beziehungsweise, wir wissen es ja gar nicht genau, weil wir verstehen die Meerschweinchen- und die Hundesprache nicht wirklich, auch wenn der Mensch sich das öfters einbildet, er würde es verstehen. Nichtsdestotrotz, nehmen wir es an, dass normale Liebe eher bedingte Liebe ist und auf Austausch aus ist und irgendwo Instinkten folgt. Und das hat ja auch etwas für sich und irgendwo ist diese Art von Liebe letztlich aus dem zweiten Chakra begründet. Das Luftelement heißt aber, eine bedingungslose Liebe, eine erwartungslose Liebe, letztlich auch eine neugierige Liebe. Luftelement steht auch für Neugier. Es steht auch dafür, sich immer wieder auch auf etwas Neues einzulassen. Es steht auch dafür, eingefahrene Gleise bereit sein, zu verlassen, was auch nicht immer so einfach ist. Es gibt ja auch Gründe, weshalb Gleise auch eingefahren sind. Da fährt es sich irgendwo leichter. Das ist ja auch das Erdelement, was ja das erste Chakra ist. Durchaus die Fähigkeit zur Beständigkeit auch. Wenn die nicht da ist und man dann einfach nur Offenheit hat - wie es so schön heißt, wenn man für alles offen ist, dann ist man nicht ganz dicht. Und wenn man das Luftelement zu weit führt, dann hat man nur eine Vata-Störung und kriegt dann nervöse Probleme. Deshalb, vorher ist schon die Fähigkeit zur Erdung, zur Festigkeit, zur Beständigkeit, zur Verankerung. Das ist schon auch das zweite Chakra, die Kreativität, die Quelle von dem, was im Inneren ist und die Fähigkeit, irgendwo auch sich auszudrücken, auch wenn ein höherer Ausdruck vom Vishuddha-Chakra her kommt. Da ist das Manipura-Chakra, welches die Fähigkeit ist zu Durchsetzungsvermögen, zu Enthusiasmus, zu Begeisterung und zu Mut, zu Willenskraft, Feuer. Das gehört noch dazu. Und wenn diese da sind, dann kann das Luftelement eine Weite, eine Ausdehnung, eine Herzlichkeit, eine Freude, eine Liebe bringen, und darauf aufbauend kann dann Christus in uns geboren werden, im Sinne von Gottesbewusstheit, im Sinne von Erfahrung göttlicher Gegenwart oder was auch immer wir uns darunter vorstellen wollen.
Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

Mehr lesen...

Das Streben nach Gott – BhG VII.23

„Wahrlich der Ertrag, die Früchte, den diese Menschen von geringer Intelligenz erhalten, ist gering. Wer den Göttern huldigt, geht zu ihnen, wer aber Mich verehrt, kommt zu mir.“
Das ist der 23. Vers des 7. Kapitels der Bhagavad Gita. Krishna spricht darüber, wenn wir anderes haben, das wir verehren, etwas anderes als Gott. Also, wenn er hier von Göttern spricht, dann meint er z.B., Geld verehren oder Fußball verehren oder Hobby verehren oder was auch immer Menschen verehren wollen. Er sagte zwar vorher, egal, was man verehrt, letztlich verehrt man immer Gott. Und einige Verse vorher sagte er, dass es geradezu eine besonders schöne Weise Gottesverehrung zu praktizieren ist, Gott in allem Schönen, in allem Wahren, im allem Guten, in allem Liebevollen zu verehren. Wenn du aber etwas anderes verehrst als etwas anderes als Gott selbst, dann ist der Ertrag, die Früchte, beschränkt. Wenn du dem Geldgott huldigst, dann wirst du vielleicht Geld bekommen und vielleicht wirst du auch mal schwimmen in Reichtum. Vielleicht wirst du aber auch Enttäuschungen haben. Vielleicht wirst du das Ganze wieder verlieren. Nicht nur vielleicht, es ist sogar sehr wahrscheinlich. Und selbst wenn du Geld bekommst, auf die Dauer macht Geld nicht glücklich. Wenn du also dein Leben einer bestimmten Sache widmest und diese Sache ist nicht Gott oder ein hohes Ideal, dann wird der Lohn dafür letztlich gering sein. Du wirst nicht sehr viel davon haben. Es wird nur von beschränkter Relevanz sein. Daher, widme dein Leben der Suche nach Gott, widme dein Leben der Erfahrung Gottes, widme dein Leben dem Dienen Gottes. Tue alles, was du hast, um so zum Göttlichen zu kommen. Praktiziere regelmäßig spirituelle Praktiken. Sieh in allem das Göttliche oder sieh immer wieder das Göttliche. Und auch deine anderen Bestrebungen, die du hast, nimm sie als Manifestationen deines Strebens nach Gott. Und so, höre auf, einen Unterschied zu machen zwischen weltlichem und spirituellem Leben. Verehre nicht Gott und den Mammon gleichzeitig. So wie Jesus sagt: „Du kannst nur einem dienen, Gott oder dem Mammon.“ Das heißt nicht, dass du all deinen Besitz aufgeben musst, sondern das heißt, selbst wenn du deinen Lebensunterhalt verdienst, selbst wenn du dich bemühst, erfolgreich zu sein im Beruf, nicht nur selbst wenn, sondern wenn du dich deinem Lebensunterhalt auch widmest, dann sieh auch dies als Teil des Dienstes an Gott. Alles, was du tust, alle deine Ideale, erkenne es als Manifestation des Strebens nach Gott.

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

Mehr lesen...

Die weite Sichtweise – BhG VII.22

„In diesem Glauben widmet er sich der Verehrung von jenem, jener Form, und daraus erhält er das Gewünschte, welches wahrlich Ich alleine so gewähre.“
Krishna sagt, dass Gott in allem ist, die eine göttliche Wirklichkeit. Egal, in welcher Form du Gott verehrst, es bleibt immer der eine Gott. Es ist nichts Falsches, Gott auf diese oder jene Weise zu verehren. Hier ist Krishna durchaus sehr weit und er hat eine sehr tolerante Herangehensweise, was ja etwas sehr Charakteristisches ist für die fernöstlichen Religionen. Es gibt auch dort manchmal auch Fanatismus, dieser ist aber eher die Ausnahme. Es ist das Normale, dass man annimmt, es gibt verschiedene Weisen, zu Gott zu kommen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Gott zu verehren. Auch im Abendland gibt es Menschen, die ein großes Herz haben und eine weite Sichtweise. Nathan der Weise ist ja so eine der berühmten Fabeln, in denen Lessing zum Ausdruck bringt, dass es verschiedene Weisen gibt, Gott auszudrücken. Vielleicht hast du von dieser Fabel gehört. Dennoch kann man sagen, im Westen, im Abendland war das eine Ausnahme. Das Normale ist, dass es Religionskriege gab. Glücklicherweise heute nicht mehr. Und ich hoffe, dass die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte weitergehen und immer mehr Menschen erkennen, es gibt verschiedene Weisen, Gott zu verehren. Die eine Verehrung Gottes ist nicht unbedingt besser als die anderen. Solange die Verehrungsweisen Gottes andere respektieren, solange sind sie gut und umfassend. Auch hier wieder der Tipp, überlege nochmals: Was ist für dich Gott? Wie verehrst du Gott? Wie ist deine Beziehung zu Gott? Wie hat sie sich entwickelt in den letzten Monaten, Jahren, vielleicht sogar Jahrzehnten? Vielleicht das Wichtigste im Leben ist die Beziehung zu Gott. Es ist gut, darüber nachzudenken. Es ist gut, darüber zu meditieren. Und es ist auch gut, sich zu überlegen: Wie willst du, dass diese Beziehung sich entwickelt? Wie könnte sich die Beziehung weiter entwickeln? Was könntest du tun, um deine Beziehung zu Gott weiter auszubauen?

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

Mehr lesen...

Meditiere und gewinne Kraft

Ich lese einen kurzen Abschnitt aus dem Buch „Licht, Kraft und Weisheit“ von Swami Sivananda. Es hat aufgeschlagen auf „Meditiere und gewinne Kraft“.
„Bewahre deine Energie und vergeude nicht Zeit und Kraft in hitzigen Diskussionen, Redeschlachten und intellektueller Gymnastik. Diskussionen werden dich auf dem geistigen Pfad nicht voranbringen. Hüte dich vor Täuschungen. Verehre mit Andacht das Göttliche. Meditierst du auch nur eine halbe Stunde wirklich, so wirst du im Stande sein, dank der Kraft der Meditation geistig gestärkt den täglichen Lebenskampf eine Woche lang in Frieden zu bestehen. So groß ist die Wirkung tiefer Meditation. Da du es mit verschiedenen Naturellen im Alltag zu tun hast, ziehe die notwendige Kraft und den Frieden aus der Meditation und gehe so jenseits von aller Mühe und allem Verdruss. Tritt heraus aus deinem beschränkten Gesichtskreis. Erwirb dir eine erweiterte Schau. Erfahre die Gegenwart des Göttlichen.

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

Mehr lesen...

Wie verehre ich Gott – BhG VII.21

Krishna sagt:
„Welche Form ein Gläubiger mit Vertrauen zu verehren wünscht – Ich mache eben diesen seinen Glauben fest und unerschütterlich.“
Es spielt keine Rolle, auf welche Weise du Gott verehrst. Du kannst Gott verehren als abstrakt, das Unendliche, das Ewige. Du kannst Gott verehren als die kosmische Energie. Du kannst Gott verehren als Vater. Du kannst Gott verehren als Gottvater, Gottsohn, Gott Heiliger Geist. Du kannst Gott verehren als Krishna, als Shiva, als Jesus, als Allah. Du kannst Gott verehren als die Intelligenz hinter allem. Du kannst Gott verehren als das Unergründliche. Es spielt letztlich keine Rolle. Krishna sagt hier, in was auch immer für Formen du Gott verehren willst, Gott wird den Glauben fester und unerschütterlicher machen. Es ist daher gut, dass du dir bewusst wirst: „Wie verehre ich Gott? Wie ist meine Beziehung zu Gott?“ Überlege das heute ganz besonders. Überlege: „Was ist für mich Gott? Wie verehre ich Gott? Wie spüre ich Gott? Wie ist Gott in mein Leben eingetreten?“ Oder, falls du das Wort „Gott“ nicht magst: „Welche Beziehung habe ich zu einer höheren Wirklichkeit? Was denke ich über eine höhere Wirklichkeit? Wie bekomme ich eine Beziehung zu einer höheren Wirklichkeit?“ Denke darüber nach, meditiere darüber, werde dir bewusst. Und du kannst merken, wenn du erst mal zu einer gewissen Klarheit kommst, dann wird es tiefer. Deine Klarheit kann auch sein: „Für mich ist die Beziehung zu Gott immer wieder am fluktuieren, sie ändert sich.“ Wenn du das erkennst, auch das ist eine Form, Gott zu sehen. Als jemand, der sich auf unterschiedlichste Weise manifestiert.

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

Mehr lesen...

Es gibt nur einen einzigen Gott – BhG VII.20

Krishna sagt: „Menschen, die durch diesen oder jenen Wunsch ihre Weisheit verloren haben, gehen zu anderen Göttern und folgen von ihrer Natur geführt diesem oder jenem Ritus.“
Im Alten Testament findet man die Aussage: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ Oder Jesus sagt im Neuen Testament: „Keiner kommt zum Vater als durch mich.“ Krishna sagt hier auch etwas Ähnliches, er sagt dies noch in den nächsten Versen deutlicher. Das kann man falsch verstehen, meine ich. In meiner Interpretation wäre es falsch, zu denken, dass Gott will, dass wir ihn nur auf eine bestimmte Weise verehren und alles andere wäre nicht so gut. Ich meine, es gibt nur einen einzigen Gott. Egal, ob Christen Gott verehren oder die Hindus oder die Moslems, es gibt nur einen Gott. So wie es bei den Moslems heißt, es gibt keinen Gott außer Gott. Es kann also keine mehrere Götter geben. Wenn es keine mehrere Götter geben kann, dann ist es auch nicht möglich, jemand anderes als Gott zu verehren. Aber Menschen erweisen anderen Dingen hohen Respekt eben als Gott. Manche verehren Fußball. Manche verehren Reichtum. Manche verehren ihr Auto. Manche verehren ihr Mikro. Menschen können Verschiedenem folgen und Verschiedenes verehren. Krishna sagt, wenn man den Wunsch hat, dann kann man die Weisheit verlieren. Aus Wünschen entsteht dann eine Verehrung eben anderen, was man praktisch zu Göttern werden lässt. Und das hilft einem natürlich nicht wirklich weiter zur Selbstverwirklichung. So gilt es, werde dir bewusst, die Ehrerbietung, die du anderem gegenüber hast, ist ein Ausdruck der Ehrerbietung an Gott. So kannst du sehr wohl auch eine Hochachtung vor deinem Auto haben, du kannst sehr wohl eine große Liebe zu Frau und Kindern und Mann und Eltern haben, du kannst all das nehmen als Ausdruck der Liebe zu Gott und der Ehrerbietung zu Gott. Und dann verehrst du nur Gott. Wenn du aber statt Gott andere Dinge verehrst und deine ganze Aufmerksamkeit und Liebe anderen schickst, ohne dabei an Gott zu denken, dann ist das nicht so gut. Dann kommst du raus aus der Weisheit und du kommst nicht zur ewigen Wonne. So betrachte all dein Denken, all dein Streben und all deine Lieben und all deine Verehrung als Ausdruck der Verehrung Gottes. So verehrst du nur einen Gott, nämlich das eine Unendliche und Ewige.

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

Mehr lesen...