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Zen-Geschichten, lustig und lehrreich

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Bildquelle Wikimedia

Die Nonne Chiyono studierte jahrelang, aber konnte keine Erleuchtung finden. Eines Abends trug sie einen alten Eimer voll mit Wasser. Während sie ging, beobachtete sie den Vollmond, der sich im Wasser des Eimers spiegelte. Plötzlich rissen die Bambusstreifen, die den Eimer zusammenhielten, und das Gefäß brach auseinander. Das Wasser schoss heraus, das Spiegelbild des Vollmonds verschwand - und Chiyono wurde erleuchtet. Sie schrieb folgendes Gedicht:

Auf diese und auf jene Art
wollte ich den Eimer zusammenhalten,
hoffend, der schwache Bambus
werde nicht reißen.
Plötzlich fiel der Boden heraus.
Kein Wasser mehr -
kein Mond mehr im Wasser.
Leere in meiner Hand.

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Der Zen-Meister Hoshin lebte viele Jahre in China. Dann kehrte er in den nordöstlichen Teil Japans zurück, wo er seine Schüler unterrichtete. Als er sehr alt geworden war, erzählte er ihnen eine Geschichte, die er in China gehört hatte. Dies ist die Geschichte: Eines Jahres, am 25. Dezember, sagte Tokufu, der sehr alt war, zu seinen Schülern: "Ich werde nächstes Jahr nicht mehr am Leben sein. Darum solltet ihr Jungen mich dieses Jahr gut behandeln." Die Schüler dachten, er scherze, aber da er ein großherziger Lehrer war, gab einer nach dem anderen an jedem Tag bis zum Jahresende ein Fest. Am Vorabend des Neuen Jahres stellte Tokufu fest: "Ihr wart gut zu mir. Ich werde euch morgen nachmittag verlassen, wenn es aufgehört hat zu schneien." Die Schüler lachten und dachten, er sei alt geworden und rede Unsinn, denn die Nacht war klar und schneefrei. Aber um Mitternacht begann der Schnee zu fallen, und am nächsten Tag konnten sie ihren Lehrer nicht finden. Sie gingen in die Meditationshalle. Dort war er von ihnen gegangen.

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Hoshin, der diese Geschichte erzählt hatte, sagte zu seinen Schülern: "Es ist für einen Zen-Meister nicht nötig, sein Sterben vorauszusagen, aber wenn er wirklich will, so kann er es." "Könnt Ihr es?" fragte ihn jemand. "Ja", antwortete Hoshin. "In sieben Tagen will ich zeigen, was ich kann." Keiner der Schüler glaubte ihm, und die meisten hatten das Gespräch schon vergessen, als Hoshin sie ein nächstes Mal zusammenrief. "Vor sieben Tagen", stellte er fest, "sagte ich, daß ich euch verlassen würde. Es ist Sitte, ein Abschiedsgedicht zu schreiben, aber ich bin weder ein Dichter noch einer, der die Kalligraphie beherrscht. Einer von euch möge meine letzten Worte aufzeichnen." Seine Anhänger dachten, er scherze, aber einer von ihnen machte sich bereit, zu schreiben. "Bist du fertig?" fragte Hoshin. "Jawohl", antwortete der Schreiber. Und Hoshin diktierte: "Ich komme aus dem Licht und kehre in das Licht zurück. Was bedeutet das?" Das Gedicht war um eine Zeile zu kurz, da es der Tradition nach vier Zeilen haben mußte. Also sagte der Schüler: "Meister, uns fehlt eine Zeile." Hoshin schrie mit dem Gebrüll eines siegreichen Löwen "Kaa!" und verschied. Er stab mit einem Mantra und brachte dadurch seine Seele ins Licht, in das Parinirvana, in das Paradies Amitabhas. Er hatte in seinem Leben gesiegt. Er lebte im Licht und hatte das Licht in der Welt verbreitet. Er hatte auch viele Mitmenschen ins Licht gebracht.

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Ein junger Arzt in Tokio namens Kusuda traf einen Studienkameraden, der Zen studierte. Der junge Doktor fragte ihn, was Zen sei. "Ich kann dir nicht sagen, was es ist,", antwortete der Freund, "aber eines ist sicher: wenn du Zen verstehst, hast du keine Angst vor dem Sterben mehr." "Das ist gut", sagte Kusuda. "Ich will es versuchen. Wo kann ich einen Lehrer finden?" "Geh zu Meister Nan-in", sagte der Freund. Also ging Kusuda zu Nan-in. Er fragte, ob er Zen-Unterricht erhalten könne. Nan-in sagte: "Zen ist keine schwierige Aufgabe. Wenn du ein Arzt bist, so behandle deine Patienten mit Güte. Das ist Zen." Kusuda besuchte Nan-in dreimal. Jedes mal sagte ihm Nan-in dasselbe. "Ein Arzt sollte nicht seine Zeit hier vergeuden. Geh' heim und kümmere dich um deine Patienten." Kusuda leuchtete nicht ein, wie solch eine Lehre die Angst vor dem Sterben beseitigen sollte. So beklagte er sich beim vierten Besuch: "Mein Freund sagte mir, dass man, wenn man Zen erlernt, die Furcht vor dem Tode verliert. Jedes mal, wenn ich hierher komme, ist alles, was Sie mir sagen, ich solle mich um meine Patienten kümmern. So viel weiß ich selbst auch. Wenn dies das sogenannte Zen ist, so will ich Sie nicht weiterhin besuchen." Nan-in lächelte und tätschelte den Doktor. "Ich war zu streng mit dir. Ich will dir ein Koan geben." Er bot Kusuda Joshus "Mu" als Aufgabe, das erste der Geist erleuchtenden Rätsel aus dem Buch "Das torlose Tor". Kusuda grübelte über diesem Problem des Mu (Nichts) zwei Jahre lang. Endlich dachte er, er habe die Gewissheit des Geistes erlangt. Aber sein Lehrer stellte fest: "Du bist noch nicht drin." Kusuda setzte seine Übung der Konzentration weitere anderthalb Jahre lang fort. Sein Geist wurde gelassen. Die Probleme lösten sich auf. Das erleuchtete Sein wurde seine Wirklichkeit. Er diente seinen Patienten aufs beste. Als er Nan-in wieder besuchte, lächelte sein alter Lehrer nur.

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Ein Zen-Schüler, der die Erleuchtung suchte, beklagte sich bei seinem Meister ständig darüber, daß dessen Erläuterungen unvollständig seinen und der Meister ihm irgendeinen entscheidenden Hinweis vorenthalte. Der Meister versicherte, daß er ihm nichts vorenthalte. Der Schüler bestand darauf, daß es etwas gebe, was der Meister ihm vorenthalte. Der Meister bestand darauf, daß er ihm rein gar nichts vorenthalte. Etwas später gingen die beiden auf einem Pfad durch die Berge spazieren. Plötzlich sagte der Meister: 'Riechst Du den Duft des Berglorbeers?' Der Schüler sagte 'Ja.' 'Jetzt weißt du alles,' antwortete der Meister.

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Milarepa hatte überall nach Erleuchtung gesucht, aber nirgends eine Antwort gefunden, bis er eines Tages einen alten Mann langsam einen Bergfpad herabsteigen sah, der einen schweren Sack auf der Schulter trug. Milarepa wußte augenblicklich, daß dieser alte Mann das Geheimnis kannte, nach dem er so viele Jahre verzweifelt gesucht hatte. »Alter, sage mir bitte, was du weißt. Was ist Erleuchtung?« Der alte Mann sah ihn lächelnd an, dann ließ er seine schwere Last von der Schulter gleiten und richtete sich auf. »Ja, ich sehe!« rief Milarepa. Meinen ewigen Dank! Aber bitte erlaube mir noch eine Frage: Was kommt nach der Erleuchtung? Abermals lächelte der Mann, bückte sich und hob seinen schweren Sack wieder auf. Er legte ihn sich auf die Schulter und ging seines Weges. Aber mit einem Lächeln.

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Ein Mönch sagte zu Joshu: "Ich bin gerade erst ins Kloster eingetreten. Bitte unterweise mich". Joshu fragte: "Hast du schon deinen Reisbrei gegessen?" "Ja". "Dann geh' und säubere deine Schale". Der Mönch hatte daraufhin eine Einsicht.

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Ein alter Zen-Meister, bei dem nur noch ein Mönch lebte, züchtete Pferde. Eines Tages lief sein wertvollster Hengst davon. Die Nachbarn kamen, um ihr Bedauern auszudrücken, doch der Zen-Meister sagte nur: "Woher wißt ihr, daß dies ein Unglück ist ?" Am nächsten Tag kam der Hengst, begleitet von einigen Wildpferden zurück, und die Nachbarn kamen wieder, um zu dem Glücksfall zu gratulieren, doch der Zen-Meister sagte nur: "Woher wißt ihr, daß dies ein Glücksfall ist ?" Am nächsten Tag wurde der Mönch beim Versuch, eines der Tiere zuzureiten, abgeworfen und brach sich ein Bein. Wieder kamen die Nachbarn, um ihr Mitleid zu bekunden, doch der Zen-Meister sagte nur: "Woher wißt ihr, daß dies ein Unglück ist ?" Kurz darauf kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen, doch da der Mönch verletzt war, wurde er nicht als Soldat einberufen.

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Ein junger Mann suchte einen Zen-Meister auf. 'Meister, wie lange wird es dauern, bis ich Befreiung erlangt habe ?' 'Vielleicht zehn Jahre', entgegnete der Meister. 'Und wenn ich mich besonders anstrenge, wie lange dauert es dann ?', fragte der Schüler. 'In dem Fall kann es zwanzig Jahre dauern', erwiderte der Meister.

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Einige Würdenträger der Stadt waren in einem Zen-Kloster zu einem einfachen Mal geladen. Um den Zen-Meister zu beeindrucken, unterhielten sie sich über höchst spirituelle Themen, über Wiedergeburt und Karma. Schließlich ergriff der Bürgermeister das Wort: 'Verehrter Meister, uns würde vor allem Ihre Meinung zum Thema Wiedergeburt interessieren'. Der Meister schaute von seinem Teller auf und sagte: ' Haben Sie schon gekostet ? Der Rettich schmeckt ausgezeichnet.'

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Drei heilige Männer gingen zusammen auf Reisen. Unterwegs kamen sie zu einem kleinen Fluss. «Ich zeige euch, wie man einen Fluss überquert», sagte der Erste und ging doch tatsächlich hinüber, und zwar direkt auf der Wasseroberfläche! «Nein, nein, so macht man das nicht», sagte der Zweite. «Passt gut auf, Freunde.» Er fing an, sich im Kreis zu drehen, schneller und schneller, bis er nur noch ein verwaschener Fleck aus konzentrierter Energie war, und ganz plötzlich - peng! - sprang er ans anderer Ufer. Der Dritte stand da und schüttelte den Kopf. «Ihr Dummköpfe», sagte er, «ich zeige euch, wie man den Fluss überquert.» Und ging einfach über die Brücke ans andere Ufer.

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Ein Professor wanderte weit in die Berge, um einen berühmten Zen-Mönch zu besuchen. Als der Professor ihn gefunden hatte, stellte er sich höflich vor, nannte alle seine akademischen Titel und bat um Belehrung. 'Möchten Sie Tee?' fragte der Mönch. Ja, gern, sagte der Professor. Der alte Mönch schenkte Tee ein. Die Tasse war voll, aber der Mönch schenkte weiter ein, bis der Tee überfloß und über den Tisch auf den Boden tropfte. 'Genug! rief der Professor'. Sehen Sie nicht, daß die Tasse schon voll ist? Es geht nichts mehr hinein. Der Mönch antwortete: Genau wie diese Tasse sind auch Sie voll von Ihrem Wissen und Ihren Vorurteilen. Um Neues zu lernen, müssen Sie erst Ihre Tasse leeren.

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„Meine Meditationen sind furchtbar. Ich bin dauernd abgelenkt, denke an alles Mögliche, meine Glieder tun weh und ich schlafe immer ein.” Der Lehrer antwortete schlicht: „Das geht vorüber.” Eine Woche später kam der Schüler wieder und sagte: „Meine Meditationen sind herrlich, ich bin total klar, konzentriert und im Frieden.”
Der Lehrer antwortete schlicht: „Das geht vorüber.”

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"Was machst du, um dich zu entspannen?", fragt der Schüler seinen Meister. "Nichts", erwiderte der Meister. "Wenn ich gehe, gehe ich, wenn ich esse, esse ich, und wenn ich schlafe, schlafe ich." "Das tun doch alle", meinte der Schüler darauf. "Eben nicht!", antwortete der Meister.

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Der Zen-Meister Hakuin wurde von seinen Nachbarn als einer, der ein reines Leben führte, gepriesen. Ein schönes japanisches Mädchen, dessen Eltern ein Lebensmittelgeschäft besaßen, wohnte in seiner Nähe. Da entdeckten die Eltern plötzlich, daß sie schwanger war. Das machte die Eltern sehr böse. Sie wollte nicht gestehen, wer der Mann war, aber nach langem Drängen nannte sie schließlich Hakuin.

In großem Ärger gingen die Eltern zum Meister. "So?" war alles, was er zu sagen hatte. Nachdem das Kind geboren war, brachte man es zu Hakuin. Er hatte seinen guten Ruf verloren, was ihm jedoch keine Sorgen machte, und er kümmerte sich in bester Weise um das Kind. Von seinen Nachbarn erhielt er Milch und alles andere, was das Kleine benötigte. Ein Jahr später konnte die junge Mutter es nicht länger aushaken. Sie erzählte ihren Eltern die Wahrheit daß der echte Vater ein junger Mann sei, der auf dem Fischmarkt arbeitete. Die Mutter und der Vater des Mädchens gingen wieder zu Hakuin und baten ihn um Verzeihung; sie entschuldigten sich des langen und breiten und wollten das Kind wieder mitnehmen. Hakuin war einverstanden. Während er das Kind übergab, war alles, was er sagte: "Gut."

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Ein bereits älterer Mönch kam zu einem Zen-Meister und sagte: "Ich habe in meinem Leben eine Vielzahl von spirituellen Lehrern aufgesucht und nach und nach immer mehr Vergnügungen aufgegeben, um meine Begierden zu bekämpfen. Ich habe lange Zeit gefastet, jahrelang mich dem Zölibat unterworfen und mich regelmäßig kasteit. Ich habe alles getan, was von mir verlangt wurde, und ich habe wahrhaft gelitten, doch die Erleuchtung wurde mir nicht zuteil. Ich habe alles aufgegeben, jede Gier, jede Freude, jedes Streben fallengelassen. Was soll ich jetzt noch tun?" Der Meister erwiderte: "Gib das Leiden auf! Habe einfach Spaß!"

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Ein eifriger Schüler des Buddhismus bestand sein Studium und durfte sich fortan Geshe nennen. Gewissenhaft hatte er die Schriften, ihre richtige Lesart und die exakte Aussprache aller Mantren gelernt. Er zog in die Welt, um zu lehren.

Unterwegs kam er an ein Seeufer, wo seit vielen Jahren ein betagter Mönch wohnte. Er führte ein Leben der Meditation. Der junge Geshe hörte, wie er sein Mantra sang und stellte dabei fest, dass der Alte es fehlerhaft intonierte. Er setzte sich zu dem Mönch und wartete, bis dieser ihn bemerkte und freundlich begrüßte. Anschließend erklärte er ihm behutsam, wie das Mantra richtig auszusprechen sei. Der Mönch bedankte sich für die Lektion. "Welch eine Freude, dass mir nach langen Jahren des Übens ein Lehrer zur Hilfe geschickt wurde."

Zufrieden wanderte der junge Geshe weiter. Als er am anderen Ufer des Sees eine Rast einlegte, sah er, wie der alte Mönch eilig übers Wasser auf ihn zugelaufen kam. Gleich darauf hörte er ihn rufen: "Verzeiht mir, werter Geshe, ich bin schon alt und vergesslich. Erklärt mir doch noch einmal, wie man das Mantra richtig ausspricht."

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Ein König sucht einen alten Zen-Meister im Wald auf.
"Was ist das Wesen des Selbst?", fragte er ihn.
Der Greis blickt ihn an und schweigt.
Der König wiederholt die Frage.
Doch der Zen-Meister schweigt.
Der König fragt noch einmal, aber der Rishi bleibt stumm.
Da gerät der König in Zorn und fährt ihn an: "Was ist nun? Willst du nicht endlich antworten?"
"Drei Mal habe ich dir geantwortet, aber du hörst nicht zu", antwortete der Rishi ganz gelassen. "Das Wesen des Selbst ist die Stille."

Das innere Glück entwickelt sich aus der Stille. Man muss in der Ruhe und der Liebe leben. Und etwas Spaß darf auch sein.

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Eines Tages drang ein Dieb in die Hütte des Zen-Meisters Shichiri Kojun ein: "Geld her oder ich werde dich töten!", drohte er. Kojun erwiderte ruhig: "Mein Geld ist dort drüben in der Schublade. Nimm es dir, aber vielleicht bist du so nett und lässt mir noch ein klein wenig übrig, da ich morgen noch etwas Reis einkaufen möchte."

Der Dieb war zwar sehr erstaunt, nahm sich dann aber doch fast das ganze Geld. Als er schon an der Tür war, sagte Kojun: "Wenn man etwas erhalten hat, sollte man sich auch dafür bedanken.
Danke, erwiderte der Dieb kopfschüttelnd und verschwand."

Wenig später wurde der Mann bei einem anderen Einbruch verhaftet, und er gestand, unter anderem auch den Zen-Meister bestohlen zu haben, der daraufhin zur Polizeiwache gerufen wurde.
Er hat auch euer Geld gestohlen, nicht wahr?, fragte der Polizist.

"Oh nein, er hat mir nichts gestohlen. Ich gab ihm das Geld, und er bedankte sich dafür," sagte Kojun. Als der Mann seine wegen der anderen Vergehen gegen ihn verhängte Strafe verbüßt hatte, kam er zu Zen-Meister Kojun und bat darum, sein Schüler werden zu dürfen.

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Geh zum Fluss und hole mir eine Tasse Wasser, sagte der Zen-Meister zu seinem Schüler. Als der Schüler am Fluss die Tasse mit Wasser füllte, sah er flussaufwärts eine wunderschöne Frau. Sie verliebten sich ineinander. Er zog zu ihr und sie bauten ein Haus. Über die Jahre wurden ihnen Kinder geboren. Sie waren glücklich miteinander und ernährten sich von der Landwirtschaft, die sie betrieben. Eines Tages kam eine Flut. Das Dorf wurde überschwemmt, und er musste sich mit seiner Familie auf das Dach des Hauses retten. Da zog ein großer Sturm auf. Seine Kinder wurden eins nach dem anderen vom reißenden Wasser fortgerissen und schließlich ertranken sie darin. Auch seine Frau wurde fortgespült und kam in den Fluten um. Als der Sturm sich legte, saß er einsam und verzweifelt zusammengekauert auf dem Dach seines Hauses. Er starrte in die Luft. Ein Alptraum - nach all den glücklichen und schönen Jahren!

Da legte sich von hinten eine Hand auf seine Schulter. Es war die Hand seines Meisters, der ihn fragte: Wo bleibst du so lange? Wolltest du nicht bloß eine Tasse Wasser holen?

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Ein Besucher des Klosters hörte hinter einer Tür einen Mann wehklagen: «Ach, Yoko, Yoko ...» «Was hat der Mann für ein Problem», fragte er den Zen-Meister. «Nun, Yoko war die Frau, die seine Liebe nicht erhört hat», erklärte der Meister. Wenig später, hinter einer anderen Tür, hörte der Besucher wieder die Stimme eines Mannes: «Oh Yoko, Yoko ...» «Ist diese Yoko auch sein Problem», fragte der Besucher: «Ja», erwiderte der Meister, «ihn hat Yoko erhört und geheiratet».

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Zwei Mönche waren unterwegs auf der Wanderschaft. Eines Tages gelangen sie ans Ufer eines Flusses, dessen Ufer durch eine Regenperiode aufgeweicht waren. Dort stand eine junge Frau in schönen, teuren Kleidern. Offenbar war sie im Begriff, den Fluss zu überqueren. Da das Wasser sehr tief war, hätte sie ihn nicht durchwaten können, ohne dabei ihre Kleider zu schädigen. Ohne zu zögern ging der ältere Mönch auf die Frau zu, hob sie auf seine Schultern und watete mit ihr durch das Wasser. Auf dem gegenüber liegenden Flussufer setzte er sie trockenen Fusses ab. Nachdem der jüngere Mönch ebenfalls den Fluss überquert hatte, setzten die beiden ihre Wanderung fort. Eine Stunde später fing Jüngere an, den seinen älteren Kameraden zu kritisieren: Bist du dir im Klaren, dass du nicht korrekt gehandelt hast, denn wie du weißt, ist es untersagt, näheren Kontakt mit Frauen zu haben oder mit ihnen zu sprechen. Und du hast sie sogar berührt. Wieso hast du gegen diese Regel verstoßen? Der Mönch, der die Frau über den Fluss getragen hatte, hörte sich die Vorwürfe des anderen mit Bedacht an. Dann antwortete er ruhig: Ich habe die Frau vor einer Stunde am Fluss abgesetzt. Du trägst sie immer noch mit dir herum.

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Zwanzig Mönche und eine Nonne, die Eshun hieß, übten die Meditation bei einem Zen-Meister. Eshun war sehr hübsch, obwohl ihr Kopf geschoren und ihr Gewand einfach war. Mehrere Mönche verliebten sich heimlich in sie. Einer von ihnen schrieb ihr einen Liebesbrief und bat um ein Stelldichein. Eshun antwortete nicht. Am folgenden Tag gab der Meister der Gruppe eine Unterweisung, und nachdem diese vorüber war, erhob sich Eshun. Sie wandte sich an den Absender des Briefes und sagte: "Wenn du mich wirklich so sehr liebst, so komm und umarme mich jetzt."

Nils: Was bedeutet das? Was passiert, wenn er sie umarmt? Dann steht er zu seiner Liebe und muss sie heiraten. Er muss sein Mönchsleben aufgeben und auf die Erleuchtung verzichten. Er steht also vor der großen Frage inneres oder äußeres Glück. Und er entschied sich für das innere Glück.

Nils: Welch ein Dummkopf. Ich würde beides nehmen.

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In Korea gab es zur Zeit der Bürgerkriege einen ganz besonders grausamen General, der Menschen wahllos niedermetzelte und vor dessen Truppen alle flohen. Nur ein Zen-Meister machte keine Anstalten zu fliehen, als der General mit seinen Männern das Dorf einnahm. Der General ging in das Kloster, zog vor dem Meister sein Schwert und drohte: "Weißt du nicht, wer ich bin? Ohne mit den Wimpern zu zucken kann ich dich töten."

Der Zen-Meister erwiderte sanft: "Und du, weißt du nicht wer ich bin? Ich bin ein Mann, den man töten kann, ohne dass er mit der Wimper zuckt." Da verneigte sich der General und untersagte seinen Männern, das Dorf zu plündern.

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Jeden Monat schickte der getreue Schüler seinem Meister weisungsgemäss einen Bericht über seine Fortschritte. Im ersten Monat schrieb er:"Ich verspüre eine Weitung meines Bewusstseins und fühle mich eins mit dem Universum." Der Meister warf einen Blick auf die Nachricht und warf sie weg. Im nächsten Monat hatte der Schüler dies zu melden:"Ich habe endlich herausgefunden, dass das Göttliche in allen Dingen gegenwärtig ist." Der Meister verzog das Gesicht. Im dritten Monat waren die Worte des Schülers voller Begeisterung:"Das Mysterium des Einen und der Vielen hat sich meinem staunenden Blick offenbart." Der Meister schüttelte den Kopf und warf den Brief weg. Der Brief des vierten Monats lautete:"Niemand wird geboren, niemand lebt und niemand stirbt, denn das Ego-Ich ist nicht." Der Meister hob seufzend die Arme und liess sie wieder fallen.

Im fünften Monat kam kein Brief, auch im sechsten und in den weiteren Monaten nicht, bis schliesslich ein ganzes Jahr vergangen war. Da fand es der Meister an der Zeit, seinen Schüler an die Berichtspflicht zu erinnern. Die Antwort kam schnell, doch in diesem Brief stand nur:"Wen kümmerts?" Ein Lächeln der Zufriedenheit breitete sich über das Gesicht des Meisters aus...

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Zen-Meister handeln aus einer vollkommenen inneren Freiheit heraus, was ihnen erlaubt, der jeweiligen Situation entsprechend so zu reagieren, daß es immer zu einer Lehre für die Schüler wird. Daher weiß man nie im Voraus, wie sie handeln werden.

Zum Beispiel mochte Meister Deshimaru gerne Ziegen und hatte drei für den Tempel "La Gendronnière" erworben. Sie lebten dort in einer Ecke des Gemüsegartens. Manchmal holte er eine - die größte war seine Lieblingsziege- , legte ihr eine Leine um und spazierte mit ihr im ganzen Tempelgelände herum. Vor dem Hauptgebäude angelangt, befestigte er sie jeweils an einem Pflock auf dem gegenüberliegenden Rasen, setzte sich auf die Treppe vor seinem Zimmer und beobachtete mit tiefer Zufriedenheit, wie sie Gras fraß. Dies schien sein höchstes Glück zu sein.

Eines Tages hatte der Verantwortliche vergessen, das Wasserloch des Gemüsegartens abzudecken. Als die Ziege trinken wollte, stürzte sie hinein und ertrank. Da man wußte, welche Liebe Meister Deshimaru für dieses Tier empfand, wagte niemand, ihm diese Nachricht zu überbringen, und der Verantwortliche selbst war spurlos verschwunden. Da er am Abend immer noch unauffindbar war, fühlte ich mich gezwungen, den Meister zu informieren, denn jegliches Hinauszögern hätte das Problem nur noch verschlimmert.

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch begab ich mich also zu Meister Deshimaru. “Meister, Ihre Ziege ist tot....” brachte ich unsicher hervor. “Was!?” rief er mit donnernder Stimme. “Ja, als sie trinken wollte, ist sie in das Wasserloch gefallen.” Es wurde still, sehr still. Die Spannung im Raum war absolut. Was würde jetzt geschehen? Nach einer Weile sagte der Meister einfach: “Ich hätte wirklich nicht gedacht, daß Ziegen so dumm sind. Geh und kauf morgen eine Neue!”

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Zwei Mönche stritten über einen Lehrtext. Jeder der Beiden bestand darauf, dass er Recht habe, und bezeichnete die Meinung des Anderen als falsch. Bis einer der Beiden sagte: "Ich frage den Meister, er soll darüber entscheiden".

Somit ging er zum Meister, der gerade von einem dritten Mönch den Kopf rasiert bekam. Er fragte den Ehrwürdigen Meister: "Ich hatte eben Streit mit meinem Bruder." Er zitierte die zugrunde liegende Textstelle und teilte seine Interpretation mit. "Mein Bruder dagegen behauptet, ich sei im Irrtum." und trug auch die Meinung seines Bruders vor. Dann fragte er den Meister: "Meister, wer von uns Beiden hat denn nun Recht?"

Der Meister sagte: "Du hast Recht."

Erfreut ging dieser Mönch nun zu seinem Bruder und erzählte ihm davon. Dieser wiederum lief sofort zum Meister und beschwerte sich: "Erhwürdiger Meister, das kann doch wohl nicht stimmen! Ich berufe mich auf den Kommentar eines grossen Lehrers und soll mich irren?

Der Meister sagte: "Du hast Recht."

Der dritte Mönche, der dem Meister noch immer den Schädel rasierte und das Ganze miterlebte, war sehr wahrheitsliebend und sagte: "Meister, ehrwürdiger Meister, wie kannst du sagen, beiden haben Recht?! Entweder hat nur der Eine oder Andere recht!"

Der Meister sah ihn lächelnd an und sagte: "Auch Du hast Recht."

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Die Reden des Meisters Bankei fanden nicht nur bei Zen-Schülern, sondern auch bei Leuten aller Ränge und Sekten große Beachtung. Niemals zitierte er Sutras oder schwelgte in gelehrten Dissertationen. Statt dessen sprach er seine Worte direkt aus seinem Herzen zu den Herzen seiner Zuhörer. Diese große Zuhörerschaft ärgerte einen Priester der Nichiren-Sekte, weil seine Anhänger ihn verlassen hatten, um von Zen zu hören. Der selbstsüchtige Nichiren-Priester ging in den Tempel, entschlossen, sich mit Bankei auseinanderzusetzen. "He, Zen-Lehrer!" schrie er. "Warte eine Minute. Wer dich achtet, soll sich deinem Wort unterwerfen, aber ein Mann wie ich achtet dich nicht. Kannst du mich dazu bringen, dir zu gehorchen?" "Komm her zu mir, und ich will es dir zeigen", sagte Bankei. Stolz bahnte sich der Priester einen Weg durch die Menge zu dem Zen-Lehrer. Bankei lächelte. "Komm an meine linke Seite." Der Priester gehorchte. "Nein", sagte Bankei, "wir können wohl besser reden, wenn du auf der rechten Seite bist. Geh hier herüber." Der Priester trat stolz auf die rechte Seite hinüber. "Du siehst", bemerkte Bankei, "du gehorchst mir, und ich glaube, daß du ein sehr liebenswürdiger Mensch bist."

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In Tokio lebten in der Meiji-Zeit zwei erleuchtete Lehrer von unterschiedlichem Charakter. Der eine, Unsho, ein Shingon-Lehrer, hielt die Regeln des Buddha peinlich genau ein. Er trank niemals berauschende Getränke, noch aß er nach elf Uhr morgens. Der andere Lehrer, Tanzan, ein Professor der Philosophie an der Kaiserlichen Universität, beachtete diese Regeln nie. Wenn er Lust hatte, zu essen, so aß er, und wenn er Lust hatte, tagsüber zu schlafen, so schlief er. Eines Tages besuchte Unsho den Tanzan, der gerade Wein trank, von dem eigentlich kein Tropfen die Lippen eines Buddhisten berühren sollte. "Hallo, Bruder", begrüßte ihn Tanzan, "möchtest du nicht einen Schluck trinken?" "Ich trinke niemals", erklärte Unsho feierlich. "Wer nicht trinkt, ist kein Mensch", sagte Tanzan. "Glaubst du, du kannst mich unmenschlich nennen, nur weil ich nicht berauschenden Getränken fröne", ereiferte sich Unsho ärgerlich. "Wenn ich nicht menschlich bin, was bin ich denn dann?" "Ein schrecklich dogmatischer Heiliger", antwortete Tanzan.

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Ein Schüler kommt von einer Pilgerfahrt zurück, auf der er Satori (Erleuchtungserfahrung) hatte. Ehrfürchtig nähert er sich dem Meister, der ihn schweigend erwartet, und geht vor ihm auf die Knie. In dem Augenblick, in dem er den Kopf hebt und beginnen will, etwas zu sagen, kriegt er wie gewohnt seine Stockschläge.

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Nils interessierte sich sehr für den Zen-Buddhismus. Er bewunderte die Kraft und Selbstdisziplin der Zen-Mönche. Er selbst würde gerne auch so viel Kraft haben. Er las viele Bücher über Zen. Das inspirierte ihn sehr auf seinem spirituellen Weg. Wenn er einen Bericht über das harte Leben in einem Zen-Kloster las, dann packte ihn immer ein heiliger Schauer. Er freute sich über sein bequemes Yogileben. Lange im Bett liegen, etwas meditieren, aufstehen wenn er Lust hatte, etwas Schönes essen, mit Freunden im Internet chatten und einen gemütlichen Spaziergang in seinem Yogiwald machen. Manchmal schlaffte er allerdings etwas auf seinem spirituellen Weg ab und drohte in der Faulheit zu versinken. Dann las er ein Zen-Buch und schon hatte er die Kraft einen kleinen gemütlichen Spaziergang zu machen. Einige kleine spirituelle Übungen zu praktizieren. Und plopp war er in der Einheit. Er spürte Glück und Frieden in sich.

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Eines Tages besuchte der kleine Yogi Nils eine Zen-Gruppe. In der Hamburger Innenstadt gab es ein Zen-Dojo. Schwarzgekleidete Zennies saßen diszipliniert in einer Reihe in der großen Meditationshalle. Nils weiß nicht mehr, ob sie nun mit dem Rücken oder dem Gesicht zur Wand saßen. Dabei ist das doch die große Streitfrage im Zen-Buddhismus. Darüber kann man lange nachdenken. Zur Erleuchtung bringt einen dann aber die Praxis, egal ob mit Wand oder ohne.

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Nils setzte sich artig auch in die Reihe der Zen-Mönche und blickte die Wand an. Jetzt fällt es ihm wieder ein. Er blickte zur Wand. Und konnte so den grimmigen Zen-Meister nicht sehen, der mit einem großen Stock bedrohlich die Reihen der Meditierenden abschritt. Und wehe, eine saß nicht korrekt oder schlief sogar ein. Dann setzte es mächtige Hiebe, die laut durch die Halle dröhnten. Nils hatte die ganze Zeit Angst, dass er auch verprügelt wird. Erst nach der Meditation verriet ihm dann sein Sitznachbar, dass man erst vom zweiten Besuch an geschlagen wird. Diesen zweiten Besuch von Nils gab es dann nicht mehr.

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Einige Zeit später besuchte Nils eine andere Zen-Gruppe in Hamburg. Dort war ein koreanischer Zen-Meister zu Gast. Dieser Zen-Meister beeindruckte Nils sehr. Er war so erleuchtet, dass ihm das Licht stark aus den Augen strahlte. Es war ein großes Geschenk in der Präsenz dieses Meister meditieren zu dürfen. Die Meditation war leicht und mühelos. In der Gegenwart eines großen Meisters können auch kleine Buddhisten erfolgreich meditieren.

Zen-Meditation mit Buddha-Visualisierung

Der schnellste Weg ins Licht ist es sich als ein erleuchtetes Wesen (Buddha, Yogi, Göttin) zu visualisieren (Gottheiten-Yoga).

1. Goldener Buddha = Wir visualisieren am Himmel über unserem Scheitelchakra einen goldenen Buddha (eine Göttin, unser Glücksvorbild). Wir reiben die Handflächen über dem Kopf und denken: "Om goldener Buddha im Himmel. Om alle erleuchteten Meister. Ich bitte um Führung und Hilfe auf meinem Weg." Wir denken das Mantra so lange, bis sich das Himmelschakra öffnet, die Himmelsenergie auf uns herab fließt und unseren Körper mit Glück füllt.

2. Licht = Wir bewegen segnend eine Hand vor dem Herzchakra und denken: "Ich sende Licht zu ... Mögen alle Wesen glücklich sein. Möge es eine glückliche Welt geben." Wir fühlen uns dabei real mit allen Wesen auf der Welt verbunden.

3. Gedankenstopp = Wir stoppen eine Minute alle Gedanken völlig. Wenn Gedanken auftauchen, schieben wir sie mit Kraft wieder weg.

4. Zen = Die Gedanken und Gefühle können kommen und gehen, wie sie wollen. Unser Körper und unser Geist reinigen sich von selbst. Wir beobachten einfach nur unser inneres Geschehen und bleiben dabei in einer leichten Meditation. In dieser Stufe der Meditation gibt es zwei große Fehler. Der erste Fehler besteht darin, dass wir zu stark meditieren. Dann tauchen keine Gedanken auf, und es lösen sich keine inneren Verspannungen. Der zweite Fehler ist das bewusste Denken. Wir lösen gezielt unsere Probleme oder verfallen in Tagträume. Der richtige Weg ist es, nur ein passiver Beobachter der eigenen Emotionen zu sein. Wir steuern die Dinge nicht bewusst. Wir beobachten interessiert, was alles aus unserem Inneren auftaucht. Wir lassen im Zustand der Ruhe alle inneren Prozesse geschehen, alles löst sich von alleine und plötzlich sind wir im Glück.

5. Entspannung = Wir entspannen uns. Wir bewegen die Hände und Füße. Wir strecken und räkeln uns. Wir sind wieder da und bewahren unser inneres Glück in unserem Alltag.

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Ein gelungener Nachmittag im Altersheim

Heute war ich wieder bei meiner Mutter im Altersheim. Sie saß im Rollstuhl am Tisch und trank aus ihrer Schnabeltasse. Sie kann jetzt schon wieder selbständig essen und trinken. Allerdings bekommt sie nur flüssige Nahrung. Meine Schwester hatte die Idee, dass ich meiner Mutter einen Apfel mitbringen sollte, damit sie auch mal etwas Gesundes und etwas Festes zum Kauen bekommt.

Ich schob meine Mutter in ihrem Rollstuhl zum Altersheim-Cafe. Dort bekam sie von mir einen Apfel aus dem eigenen Garten. Ich hatte ihn geschält und in kleine Stücke geschnitten. Dazu hatte ich eine Mandarine mitgebracht. Zuerst wollte meine Mutter die Rohkost nicht essen. Ich fütterte sie damit. Es begann ihr zu schmecken und sie holte sich selbst kleine Stücke aus der mitgebrachten Tupperdose. Ein echter Erfolg. Ich werde in Zukunft immer kleingeschnittene Äpfel mitbringen.

Meine Mutter aß also ihre gesunden Sachen, während ich mir mit einer heißen Waffel mit Eis und Schlagsahne den Bauch vollschlug. Da kam Frau Trotzki an. Sie freute sich wieder, als sie mich sah. Und ich hatte ihr ein Weihnachtsgeschenk mitgebracht. Mein neues Buch über den Yogi und seine alte Mutter. Ich zeigte ihr die Stellen, wo sie in dem Buch drinvorkam. Und sie war begeistert. Natürlich wollten jetzt auch andere alte Damen ein Buch von mir haben. Eins hatte ich noch dabei für die alte Tuniertänzeren. Nächstes Mal werde ich Nachschub mitbringen.

Nach dem Kaffeetrinken schob ich meine Mutter zum Singplatz. Ich nahm meine Ukulele und begann Weihnachtslieder zu spielen. Die hatte ich zuhause geübt. Jetzt kamen sie erstmal voll zum Einsatz. Schnell fanden sich viele Seniorinnen, die sich um mich herum setzten und begeistert die Lieder mitsangen. Eine nachträgliche Weihnachtsfeier.

Richtig Stimmung kam auf, als ich zum fröhlichen Teil überging und "Am Weihnachtsbaume, da hängt ne Pflaume" sang. Mit diesem Lied bin ich ja der Star in YouTube. Danach gab es wieder Kinderlieder, bis meine Mutter nicht mehr konnte. Sie sang zwar nicht mehr mit, aber sie hörte immerhin interessiert zu. Und lachte, wenn ich sie direkt ansprach und kleine Witze machte.

So wurde es ein gelungener Nachmittag im Altersheim. Ich war zwar etwas angespannt, weil ich nicht weiß wie lange meine Mutter noch ansprechbar bleibt. Aber ich bin dankbar für das was ist. Und es ist so, dass meine Mutter aus ihrer halbtoten Phase wieder in eine halblebendige Phase übergangen ist. Ich übe es einfach gelassen mit dem zu fließen, was gerade ist. Und meine Rolle als Bodhisattva so gut auszufüllen, wie ich kann.

Da fällt mir ein, dass ich in dem Zimmer meiner Mutter dann noch zwei Weihnachtslieder für die Bettnachbarin gesungen habe. Ihre Tochter war gerade zu Besuch. Beide sangen glücklich und voller Begeisterung mit. Bei ihnen kamen die Weihnachtslieder richtig gut an, weil sie überzeugte Christen sind.
https://www.youtube.com/watch?v=ZLmSbMiFRJ8

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Diskussion mit Jugendlichen über den spirituellen Weg

Ich hatte gerade eine interessante Auseinandersetzung mit einigen Jugendlichen. Einer hatte meine Videos bei YouTube entdeckt und daraus eine Art Comedy gemacht. Letztlich ging es um die Verarschung der Spiritualität insgesamt. Also um eine Auseindersetzung zwischen dem Konsumweg der heutigen Jugend (Drogen, Sex, Aggressionen) und dem spirituellen Weg (Liebe, Frieden, Weisheit). Das Video von AceTV "Der schlechteste Youtuber aller Zeiten" https://www.youtube.com/watch?v=mXZl6Q_mW5k&t=4s wurde ein großer Erfolg im Internet und inzwischen etwa 63 000 mal angeklickt, mit steigender Tendenz. Ich habe mir überlegt, ob ich antworten soll. Ich dachte, dass es eine gute Gelegenheit ist einigen heutigen Jugendlichen den spirituellen Weg zu erklären und habe ein Antwortvideo erstellt.

https://www.youtube.com/watch?v=COvWIJsSq4M

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Weihnachtswunder

Gestern war ich bei meiner Mutter. Und es ist ein Weihnachtswunder geschehen. Sie lebte plötzlich wieder. Sie saß aufrecht in ihrem Rollstuhl, erkannte mich und konnte sogar wieder sprechen. Dann kamen mein Sohn, meine Schwester und ihre Familie hinzu. Wir haben gemeinsam Weihnachtslieder gesungen. Es war ein richtig schönes Familienfest. Meine Mutter lächelte glücklich in sich hinein. Sie hat das Zusammensein mit ihrer Familie sehr genossen. Und anschließend ging ich mit meinem Sohn lange in der Natur spazieren und in einem Cafe Kuchen essen. Dabei kamen wir uns sehr nahe. Wir haben wieder ein gemeinsames Thema. Früher war es Yoga. Jetzt sind es die Frauen. Darüber kann mann endlos reden. Mein Sohn fängt jetzt mit 36 Jahren zu leben an. Er hat entdeckt wie toll die Frauen sind. Er hat seit einem Jahr eine Freundin und es geht drunter und drüber. Da braucht er den Rat seines alten weisen Vaters. Alte Mutter glücklich. Vater und Sohn glücklich. Schwester glücklich, weil sie die Mutter Weihnachten noch lebend besuchen konnte. Ich bin dankbar für die vielen Geschenke zu Weihnachten.

https://www.youtube.com/watch?v=K1mGYyX-0aA
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Zitate von Buddha

633px-BuddhaStThailand.jpg Bildquelle Wikimedia

Niemals in der Welt hört Hass durch Hass auf. Hass hört durch Liebe auf.

Ruhig wie ein tiefer See mit ungetrübtem Wasser ist der Weise mit seiner heiteren Klarheit.

Verletzung lebender Wesen, Lüge und Verleumdung meidet und verabscheut der Gerechte. Er redet die Wahrheit und ist truglos gegen die Menschen. Worte redet er, die Eintracht stiften.

Reich sein an Wahrheit, Fleiß, tugendhafter Beherrschung, dabei gute Worte führen, das bringt höchstes Heil.

Das Geheimnis des erfolgreichen Menschen ist in den meisten Fällen nichts als Konsequenz.

Der Zimmermann bearbeitet das Holz. Der Schütze krümmt den Bogen. Der Weise formt sich selbst.

Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken formen wir die Welt.

Du wirst morgen sein, was Du heute denkst.

Wenn du wissen willst, wer du warst, dann schau, wer du bist. Wenn du wissen willst, wer du sein wirst, dann schau, was du tust.

Die edelste Art Erkenntnis zu gewinnen ist die durch Nachdenken und Überlegung. Die einfachste Art ist die durch Nachahmung und die bitterste Art ist die durch Erfahrung.

Glaubt den Schriften nicht, glaubt den Lehrern nicht, glaubt auch mir nicht. Glaubt nur das, was ihr selbst sorgfältig geprüft und als euch selbst und zum Wohle dienend anerkannt habt.

Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment.

Lerne loszulassen, das ist der Schlüssel zum Glück.

Lob und Tadel bringen den Weisen nicht aus dem Gleichgewicht.

Alles Geschaffene ist vergänglich. Strebt weiter, bemüht euch, unablässig achtsam zu sein.

Nicht außerhalb, nur in sich selbst soll man den Frieden suchen. Wer die innere Stille gefunden hat, der greift nach nichts, und er verwirft auch nichts.

Unter den Idealen, die einen Menschen über sich selbst und seine Umwelt hinausheben können, gehört die Ausschaltung weltlicher Begierden, Ausmerzung von Trägheit und Verschlafenheit, Eitelkeit und Geringschätzung, Überwinden von Ängstlichkeit und Unruhe und Verzicht auf Mißwünsche zu den wesentlichsten.

Fehlt der Eifer, schwindet die Weisheit.

Jedes Leben hat sein Maß an Leid. Manchmal bewirkt eben dieses unser Erwachen.

Hat jemand Einsicht gewonnen und gepflegt, hat der Tod keine Gewalt über ihn.

Groll mit uns herumtragen ist wie das Greifen nach einem glühenden Stück Kohle in der Absicht, es nach jemandem zu werfen. Man verbrennt sich nur selbst dabei.

Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen. Kannst du es nicht lösen, dann mache kein Problem daraus.

So wie der Acker verdorben wird durch Unkraut, wird der Mensch verdorben durch seine Gier.

Es gibt keinen Weg zum Glück. Glücklich-sein ist der Weg.

Zwei Dinge sollst du meiden, o Wanderer: die zwecklosen Wünsche und die übertriebene Kasteiung des Leibes.

Spannst du eine Saite zu stark, wird sie reißen. Spannst du sie zu schwach, kannst du nicht auf ihr spielen. Gehe den mittleren Weg.

Niemand rettet uns, außer wir selbst. Niemand kann und niemand darf das. Wir müssen selbst den Weg gehen.

Es nützt nichts, nur ein guter Mensch zu sein, wenn man nichts tut!

Ein süßes Wort erfrischt oft mehr als Wasser und Schatten.

In steter Veränderung ist diese Welt. Wachstum und Verfall sind ihre wahre Natur. Die Dinge erscheinen und lösen sich wieder auf. Glücklich, wer sie friedvoll einfach nur betrachtet.

Es gibt eine Vollkommenheit tief inmitten alles Unzulänglichen. Es gibt eine Stille, tief inmitten aller Ratlosigkeit. Es gibt ein Ziel, tief inmitten aller weltlichen Sorgen und Nöte.

Das Glück liegt in uns, nicht in den Dingen.

Tausende von Kerzen kann man am Licht einer Kerze anzünden ohne daß ihr Licht schwächer wird. Freude nimmt nicht ab, wenn sie geteilt wird.

Fünf Regeln merk dir fürs tägliche Leben: Sei stets mitleidig und schätze das geringste Leben. Gib und nimm freimütig, aber nie ungebührlich, lüge nie, sei sittsam, meide die Gifte des Genusses und achte stets die Frauen.

Das beste Gebet ist Geduld.

Die Lehre gleicht einem Floß, das man benutzt, um über einen Fluss ans andere Ufer überzusetzen, das man aber zurücklässt und nicht mehr mit sich herumschleppt, wenn es seinen Zweck erfüllt hat.

Jeder von uns ist allwissend. Wir müssen lediglich unser Bewusstsein öffnen, um unserer eigenen Weisheit zu lauschen. Das Herz kennt den Weg.

Nimm dir jeden Tag die Zeit, still zu sitzen und auf die Dinge zu lauschen. Achte auf die Melodie des Lebens, welche in dir schwingt.

Wie Regen ein Haus mit schwachem Dach durchflutet, so brechen Sehnsüchte in den Geist ein, der keine Meditation praktiziert.

Gutes Handeln macht alle Menschen fröhlich.

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Nahrungsverweigerung als Weg zum Sterben

Meine Mutter verweigert seit drei Tagen das Essen. Sie wird gefüttert und läßt es dann wieder aus dem Mund herauslaufen. Sie schluckt es nicht mehr herunter. Interessant ist, dass ich vor drei Tagen überlegte, was meine Mutter tun könne, wenn sie sterben wollte. Ich überlegte, ob ich ihr raten solle die Nahrung zu verweigern. Ich kam aber zu dem Schluß, dass ich so etwas nicht tun könne. Sie müsse das von sich aus tun. Und sofort tat sie es, als ob sie geistig mitgehört hätte.

Ich fuhr heute schweren Herzens zu meiner Mutter. Irgendwie ahnte ich, dass es schwer werden würde. Meine Mutter lag im Bett und schlief. Ich betrachtete sie. Sie sah so aus, als ob sie im Sterben liegt. Um den Anblick zu verdauen, ging ich erstmal ins Altersheim-Cafe und stärkte mich mit zwei Stücken Kuchen und einer Tasse Kaffee.

Ich saß einfach nur traurig da und stellte mich auf die Situation ein. Da kam meine alte Freundin Frau Trotzki. Sie freute sich mich zu sehen und begann lebhaft zu reden. Das brachte mich aus meiner Trauer heraus und öffnete mein Herz wieder dem Leben. Anschließend sang ich mit ihr noch eine halbe Stunde Weihnachtslieder. Die hatte ich gerade neu auf der Ukulele geübt. Am Anfang war das Singen noch etwas holprig, aber ich wiederholte die Lieder so oft, bis alle sie gut singen konnten. Und ich die Akkorde auf der Ukulele in Übereinstimmung mit den gesungenen Tönen bringen konnte.

Was nicht so einfach für einen kleinen Yogi ist. Weil ich erstens ziemlich unmusikalisch bin. Zweitens ich immer noch traurig wegen meiner Mutter war. Und drittens lenkten mich die Senioren ab, die Schwierigkeiten mit den Texten hatten. Nur bei "Oh Tannebaum" konnten alle textsicher mitsingen. "O du fröhliche" brachte uns dann endgültig in eine Weihnachtsstimmung. "Bald ist heilige Nacht. Chor der Engel erwacht."

Eine Weihnachtsstimmung besteht für mich aus einer Mischung aus Trauer und Freude. Trauer über das Leid des Lebens. Und Freude über die Geburt von Jesus Christus. "Stille Nacht, heilige Nacht. Hirten erst. Kundgemacht durch der Engel Halleluja. Tönt es laut von Fern und Nah. Jesus der Retter ist da." Möge meine Mutter einen friedlichen Übergang haben und bald im Licht erwachen. Sie hat sich dazu die Weihnachtszeit ausgesucht.

Nach dem Singen mit den Senioren ging ich wieder zu meiner Mutter. Im Gang traf ich die für meine Mutter zuständige Altenpflegerin. Sie berichtete mir, dass meine Mutter das Essen verweigert. Sie bekommt aber noch die Infusion, also Flüssigkeit durch die Vene. Das hindert sie am Sterben. Bevor das Altersheim die Infusion beendet, brauchen sie ein schriftliches Einverständnis meinerseits. Und ich muss das persönlich mit der zuständigen Ärztin besprechen. Ich werde also morgen die Ärztin anrufen und nächsten Montag einen Termin mit ihr vereinbaren. Meine Schwester ist mit dem Vorgehen einverstanden. Wenn meine Mutter sterben möchte, darf sie es tun.

Traurig fuhr ich mit dem Rad wieder nach Hause. Im Wald traf ich die junge Frau von der Pferdewiese. Sie berichtete mir freudig, dass sie gerade ihr erstes Kind bekommen hat. Und ich erzählte ich vom Sterben meine Mutter. Freude und Leid. Geburt und Tod. Welch ein Zufall.

https://www.youtube.com/watch?v=ou50WyBwF3U

Jetzt auch preisgünstig und mit schneller Lieferung bei Amazon. Ein gutes Weihnachtsgeschenk. https://www.amazon.de/Yoga-Grundwissen-Nils-Horn-ebook/dp/B00QI7FP18/ref=sr_1_1?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1481968079&sr=1-1&keywords=yogahttps://www.amazon.de/Yogi-seine-alte-Mutter-Geschichten-ebook/dp/B01NCI65SY/ref=sr_1_2?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1481968167&sr=1-2&keywords=alter
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Bericht vom Nikolaustag

Es klopfte an die Tür. Der heilige Nils-Nikolaus schaute aus der Tür heraus. Wer wollte ihn an seinem heiligen Tag besuchen? Es war Nirmala. Sie wollte sich ihr Nikolausgeschenk abholen. Nils kramte in seinem großen Sack und fand dort einen kleinen süßen Wichtel, der genauso aussah wie er. Langer weißer Bart, auf dem Kopf eine rote Zipfelmütze, ein roter Mantel, Winterstiefel und zwei lustige Augen, die verschmitzt hinter der großen Nase hervorgucken.

Nirmala verliebte sich sofort in den kleinen Wichtel und freute sich über ihr Geschenk. Natürlich gab es auch leckere Kekse. Die liebe Doris hatte ihm ein großes Packet voller Weihnachtsgebäck geschickt. Sie backt gerne und der Nikolaus freut sich immer über große Packete. Er mag auch selbst gerne beschenkt werden. Nirmala und Nils vernaschten also die Kekse von Doris. Nicht alle. Das Packet war riesengroß. Und der Nikolaus braucht ja auch noch einige Kekse für die Weihnachtsfeier, wenn das Christkind bei ihm zu Besuch kommt.

Zu den Keksen gab es heißen Holunderbeersaft. Das erwärmte den Magen und das Herz im kalten Winter. Die Holunterbeeren hatte Nils selbst im Herbst gepflückt. Sie wachsen massenhaft im Wald um seine Yogi-Hütte herum. In der Hütte war es auch schön warm, dank der Heizung, die die Handwerker im Sommer eingebaut hatten.

Nils machte mit Nirmala einen Rundgang durch seinen Garten. Sie war begeistert von der wilden Natur und den beiden Blockhütten am Fluß. Sie wäre dort am liebsten eingezogen. Sie spürte die starke Energie der Natur und sah die vielen Waldgeister fröhlich herumtollen. Aber sie war bei ihrer Tochter zu Besuch, die in Hamburg wohnt. Sie wollte nur eine kurze Stippvisite bei dem Nikolaus machen, weil heute Nikolaustag war.

Anschließend führte der Nikolaus sie durch seine Hütte. Er zeigte ihr seinen großen Wintergarten, das Gästezimmer und das neue Bad. Nirmala war überrascht, dass es hier in der Wildnis so einen großen Luxus gab. Aber auch der Nikolaus möchte es schön haben, wenn er vom Geschenkeverteilen nach Hause kommt.

Nils fiel auf, wie extrem positiv Nirmala dachte. Viele Frauen beschweren sich über die kleine Küche. Ihnen fällt auf, dass der Nikolaus sein Haus öfter putzen sollte. Nirmala freute sich über die vielen heiligen Statuen, Buddhabilder und über den Wasserhahn, aus dem mitten in der Wildnis fließendes warmes Wasser kam. Man brauchte den Hahn nur aufdrehen. Ein Wunder.

Nirmala erzählte Nils etwas aus ihrem bewegten Leben. Sie war früher Lehrerin und lebte jetzt als Swami (Nonne) bei Yoga Vidya. Sie war oft nach Indien gereist und hatte dort viele spirituelle Abenteuer erlebt. Sie selbst ist eine spirituell hochentwickelte Seele. Sie hatte die Ausstrahlung eines Buddhas. Sie ruhte in sich selbst und strahlte Frieden aus. In ihrer Gegenwart fühlte man sich wohl.

Und sie konnte noch besser falsch singen als Nils. Das begeisterte Nils. Sie hatten viel Spaß, als sie gemeinsam Mantras zum indischen Harmonium sangen. Sie drehten sogar ein Video. Ihr könnt euch von den vielen falschen Tönen überzeugen. Und auch von der guten Stimmung. Nirmala und Nils entwickelten den Bodhisattva-Song. Dabei sahen sie sich selbst in ihrem Erleuchtungspotential und besangen sich als Guru Nils und Nirmala Devi.

Na gut, dass mit dem Guru Nils ist ein Scherz, wie ihr alle wißt. Yogi Nils ist eine völlig unerleuchtete Seele am Anfang ihres spirituellen Weges. Aber selbst in der kleinsten Ameise steckt eine Buddha-Natur. Selbst ein mickriger Nils kann eines Tages zu einem mächtigen großen Guru werden. Bei Gott ist nichts unmöglich. Und Nirmala ist ohne Zweifel bereits jetzt eine Göttin. https://www.youtube.com/watch?v=e1opRtAY6JQ

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Die Patientenverfügung

Ich hatte zur Ukulele einige Weihnachtslieder geübt. "Leise rieselt der Schnee", "Es ist für uns eine Zeit angekommen" und "Hohe Tannen weisen die Sterne." Die sang ich auch meiner Mutter vor. Meine Mutter lag wie letztes Mal einfach nur da. Ich konzentrierte mich auf meine Mutter und sang die Lieder direkt für sie. Sie schien das zu mögen. Ich hatte das Gefühl, dass ich sie mit meinem Gesang erreichte.

Meine Mutter wird jetzt künstlich ernährt. Das Füttern dauert zu lange. So viel Zeit haben die Altenpflegerinnen nicht. Ich hatte deshalb heute ein langes Gespräch mit der Altenpflegerin. Das Problem besteht darin, dass meine Mutter eine Patientenverfügung unterschrieben hat, wonach sie keine lebensverlängernden Maßnahmen will. Danach ist eine künstliche Ernährung eigentlich nicht zulässig, außer als kurzfristige Überbrückung im Krankheitsfall. Hier scheint sich aber eine Zwangsernährung anzubahnen, die Jahre dauern könnte.

Ich weiß nicht genau, wie ich mich verhalten soll. Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass der Wille meiner Mutter zu akzeptieren ist. Ich sprach das Problem vorsichtig an. Die Altenpflegerin meinte, dass im Moment eine Zwischensituation vorliegt. Meine Mutter verweigert das Essen nicht. Dann wäre die Situation eindeutig. Sie hat auch noch keine Magensonde, sondern wird durch eine Infusion (in den Blutkreislauf) ernährt und insbesondere zusätzlich mit Flüssigkeit versorgt.

Aus meiner Sicht ist meine Mutter so lethargisch, dass sie alles mit sich machen läßt. Es ist nicht damit zu rechnen, dass sie die Nahrung verweigert. Irgendwann sollte man deshalb die künstliche Ernährung einstellen und meine Mutter sterben lassen. Ich könnte meine Mutter sofort gehen lassen. Aber meine Schwester möchte Weihnachten noch zu Besuch kommen und sich von unserer Mutter verabschieden. Ich habe deshalb mit meiner Schwester vereinbart, dass die künstliche Ernährung noch bis Weihnachten aufrechterhalten wird. Das sagte ich auch der Altenpflegerin, die das Gespräch aufgeschrieben hat, damit sie rechtlich abgesichert ist.

Nach dem Singen hielt ich meiner Mutter längere Zeit die Hand. Ich versuchte ihren Willen zu ergründen. Wollte sie noch leben? Oder will sie gehen? Ich konnte keine eindeutige Entscheidung spüren. Meine Mutter leidet nicht. Sie liegt einfach nur so da. Sie ist bei Bewusstsein, aber sie hat kein Interesse mehr an dem was um sie geschieht. Im Moment fühlt es sich richtig an, die künstliche Ernährung noch nicht abzubrechen. Ich habe mit der Altenpflegerin deshalb vereinbart, erstmal die Situation zu beobachten. Aber das Altenheim ist auf die Patientenverfügung hingewiesen.

Etwas Trauer ist in mir. Ich bin auf den Tod eingestellt und sehe ihn als Geschenk für meine Mutter. Das Leben meiner Mutter nähert sich dem Ende. Das Ende ist in Sicht. Eine traurige Weihnachtszeit. Aber irgendwie auch eine Zeit der Wandlung.

Meine Schwester hat mit der behandelnden Ärztin gesprochen. Sie ist damit einverstanden, dass nach Weihnachten die Infusion abgesetzt wird. Sie weiß nicht, was dann passiert. Wir werden sehen. Ein Mann in einer Facebook-Gruppe hat geschrieben, dass seine Oma einige Stunden nach dem Absetzen der Infusion friedlich eingeschlafen ist.

Gott hat einen Plan für meine Mutter. Und der wird sich erfüllen. Meine Aufgabe ist sie zu begleiten und zu singen. Die Aussage der Hellseherin gibt mir viel Hoffnung. Alles wird gut, auch wenn es jetzt noch eine Zeit der Trauer und des Loslassens ist. Zum Glück bekomme ich von vielen Menschen liebevolle Unterstützung. Mir geht es gut. Ich bin friedlich und spüre das Licht Gottes in mir. Was will man mehr? Ich werde meine Mutter mit Weihnachtslieder in den Tod begleiten.

Es zeigt sich wie wichtig eine Patientenverfügung ist. Denkt rechtzeitig daran.

Der Bundesgerichtshofs (2010) : Auch der ("aktive" und gezielte) Behandlungsabbruch bleibt straflos (und ist gebotern), wenn er dem Willen des Patienten entspricht. Gibt es diesen feststellbaren Patientenwillen und sind sich Arzt und Betreuer einig, muss kein Betreuungsgericht eingeschaltet werden. Die Sterbephase muss nicht begonnen haben. So darf z. B. auch bei einem Koma, das sich möglicherweise noch Jahre hinzieht, die künstliche Ernährung eingestellt werden. Eine Zwangsernährung dürfte bei entsprechender Willens­dokumentation ausgeschlossen sein.

Prof. Gian Domenico Borasio: Eine Form der künstlichen
Ernährung ist die Verabreichung von Nährstoffen durch Infusion (über
Venenzugang) direkt in die Blutbahn. Nicht mehr essen und kaum mehr trinken zu können und zu wollen, sind oft Anzeichen eines nahenden Todes bei hochbetagten Menschen. Doch was biologisch-physiologisch beim Sterben im Detail passiert, wissen auch Ärzte und
Wissenschaftler leider nur unzureichend – das sagt Prof. Gian Domenico Borasio,
einer der bekanntesten europäischen Palliativmediziner. Er beschreibt das, was
geschieht, folgendermaßen: Das Gehirn schüttet bestimmte Botenstoffe aus, die
Hunger und Durst abstellen. Dann darf auch auf die Flüssigkeitsaufnahme verzichtet werden, denn gerade die leichte Austrocknung ist für den Sterbenden gut!
Nur dann produziert das Gehirn auch körpereigene Opium-Stoffe: Sie beruhigen,
lindern Schmerzen und Atemnot. Angehörige und unerfahrenes Personal sind dann oft alarmiert, was sicher verständlich ist. Doch ein Aufzwingen von Flüssigkeit, Nahrung oder auch Sauerstoff würde nur mehr Beschwerden und Schmerzen bereiten, wie Prof. Borasio
in seinem Buch »Über das Sterben« ausführt.

https://www.youtube.com/watch?v=ou50WyBwF3U

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Der letzte Tango im Altersheim

Meine Mutter ist jetzt bettlägerig. Also können wir nicht mehr gemeinsam zum Tangotanzen im Altersheim gehen. Ich beschloss mich vom Tango zu verabschieden und ein letztes Mal alleine dort hinzugehen.

Da waren sie wieder alle meine alten Freundinnen. Ich tanzte ein letztes Mal mit ihnen, mit einer nach der anderen. Mit meiner alten Freundin Frau Trotzki. Sie meinte, dass sie jetzt zu alt zum Tanzen ist und nicht mehr tanzt. Aber für mich tat sie es dann doch noch einmal. Ich hielt sie fest in den Armen, so dass sie nicht umstürzen konnte. Sie fühlte sich in meinen Armen geborgen und plauderte fröhlich drauf los. Das Tanzen machte sie wieder jung und lebensfroh. Ein letztes Mal das wilde Leben mit einem wilden Yogi genießen.

Der letzte Tango ist ein Film mit dem berühmten Marlon Brando. Als älterer Mann lernt er die junge Jeanne kennen. Sie haben eine wilde Zeit voller Sex und Zärtlichkeit. Sie tanzen Tango. Und dann erschießt Jeanne ihren Lover. Frau Trotzki hat mich nicht erschossen. Ich brachte sie sicher zu ihrem Platz im Altersheim zurück.

Danach tanzte ich mit einer alten Frau, die früher Tuniertänzerin gewesen war. Jetzt war sie froh, dass ich kein junger Wilder sondern ein alter Zahmer war. Auch mit ihr tanzte ich eine letzten Tango, sanft auf der Stelle hin und her schaukelnd. Wie es sich für ein altes Tangopaar gehört. Dazu gibt es den Film "Ein letzter Tango" von Wim Wenders.

Eine schöne junge Frau lernt beim Tango einen attraktiven ältern Mann kennen. Der Mann ist ein sehr schlechter Tänzer, aber sie verliebt sie trotzdem in ihn. Sie waren das berühmteste Tangopaar aller Zeiten. Er trennt sich von ihr, weil er sie nicht mehr ertragen konnte. Sie hatte offensichtlich einige Macken, wie das bei schönen Frauen so ist. Sie meinte, dass frau nie einem Mann eine Träne hinterher weinen sollte. Sie treffen sich im Alter und tanzen zusammen zärtlich noch einen Tango.

Eine schöne junge Frau tauchte tatsächlich auf. Es war die neue Tangofrau. Diesmal hatte sich der Tangolehrer eine sehr junge Frau auserwählt. Er kommt langsam in die Jahre. Deshalb ziehen ihn vermutlich junge Frauen magisch an. Er fühlt sich damit in seine wilde Jugend versetzt.

Die neue Tangofrau tanzte sehr gut. Der Tangolehrer und sie waren ein schönes Paar. Es fehlte etwas die Liebe, aber dafür hatten sie sicherlich wilden Sex. Jedensfalls in der Fantasie des kleinen Yogis. Ich überlegte, ob ich die junge Tangofrau verführen konnte. Natürlich nur zu einem Tangotanz. Ansonsten war sie doch etwas zu jung für mich.

Bei meinem letzten Tangoabend wollte ich nichts Neues beginnen. Ich wollte einen positiven Abschluss. Deshalb entschied ich mich mit der jungen Altenpflegerin zu tanzen. Ich hatte wohl die Ausstrahlung eines tollen Tangotänzers. Sie wollte keine Erwartungen erwecken und betonte, dass sie nicht gut tanzen könne.

Da war sie genau die richtige Partnerin für mich. Etwas Tanzen habe ich inzwischen gelernt. Dem Tangolehrer sei Dank. Ich bewegte mich mit ihr sicher und routiniert über die Tanzfläche. Gleichzeitig plauderten wir angeregt. Es ist fast schade, dass jetzt meine Karriere als Tänzer endet. Aber alles im Leben geht einmal zuende. Und so bedankte ich mich bei ihr für den letzten Tango und liess das Tanzen los.

Ich ging zu meiner Mutter und machte noch etwas Musik für sie und ihre Zimmerkollegin. Die Zimmerkollegin freute sich sehr. Meine Mutter schien zuzuhören, aber genau wusste ich es nicht. Immerhin erkannte sie mich heute, als ich sie begrüßte. Dafür bin ich dankbar. So wurde es ein schöner letzter Tangoabend. https://www.youtube.com/watch?v=h3ZeEvGTCb8

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Mit der Ukulele im Altersheim

Es regnete. Ich war ziemlich nass, als ich das Altersheim betrat. Meine Mutter lag in ihrem Bett und war wach. Sie erkannte mich nicht mehr. Sie lag einfach nur regungslos da. Immerhin hatte sie keine Schmerzen mehr, wie mir die Altenpflegerin berichtete. Sie war auch nicht mehr wundgelegen. Insofern hatte die Operation des Hüftgelenkes etwas gebracht. Andererseits war sie dadurch in einen Dämmerzustand gekommen, aus dem sie nicht mehr aufwachte.

Ich fasste ihre Hand und begrüßte sie. Das registriere sie kaum. Ich spürte in sie hinein und erkannte, dass ihr Energiezustand gut war. Ich hielt weiter ihre Hand und blieb so in Kontakt mit ihrem Energiesystem. Ich betete zu meinen Meistern und dachte einige Male ein Mantra. So reinigte ich ihren Körper und ihren Geist. Dann griff ich meine Ukulele und sang ihr einige Kinderlieder vor. Plötzlich erfasste meine Mutter eine große Trauer. Sie erinnerte sich, dass ihr das Singen früher sehr viel Freude bereitet hatte. Ihr wurde bewusst, dass jetzt schwer dement in einem Dämmerzustand lag. Irgendwie beruhigte sie die Trauer, löste eine innere Anspannung, und sie schlief ein.

Ich ging ins Altersheim Cafe zum Kuchenessen. Dort traf ich meine alte Freundin Frau Trotzki. Sie freute sich riesig. Sie hatte mich letztes Mal in ihr Herz geschlossen und geistig adoptiert. Ich erzählte ihr, dass ich ein Buch mit Altersheimgeschichten schreibe. Zu Weihnachten wird es fertig sein. Dann schenke ich ihr ein Exemplar. Ich berichtete, dass das Buch auch von ihr handelt. Das machte sie glücklich. Sie wird jetzt endlich auch berühmt und irgendwie unsterblich. Da sie aus einer Akademikerfamilie stammt, ist Ruhm für sie wichtig. Sie bat mich, sie namentlich zu erwähnen und nannte mir ihren Namen: "Frau Irmi-Marie Trotzki". Jetzt wisst ihr alle Bescheid.

Es gibt auch nur Positives von ihr berichten. Sie ist 86 Jahre alt, intelligent, lustig und noch einigermaßen rüstig. Sie liest gerne. Sie ist die einzige Benutzerin der Altersheim-Bibliothek. Bücher sind für sie wichtig und ihr Lebensinhalt. Insofern ist es schön, dass sie jetzt auch in einem Buch vorkommt. Bei den Spielen im Altersheim gewinnt sie immer. Und sie singt gerne.

Wir setzten uns diesmal wieder auf den früheren Platz vor dem Vogelkäfig im Gang. Die strenge Oberaltenplegerin habe ich nie wieder gesehen. Und mit den anderen Altenpflegerinnen habe ich vereinbart, dass ich woanders hingehe, wenn sie im Glasraum am Computer arbeiten müssen. Aber heute arbeitete dort niemand. Und so sang ich mit Irmi-Marie fröhlich Kinderlieder. Nach und nach kamen viele andere Senioren hinzu. Und so waren wir nach einiger Zeit ein richtig großer Chor.

Es war den Alten egal, dass ich jetzt eine Ukule statt eines Harmoniums spiele. Hauptsache es gibt ein Musikinstrument. Die Abwechslung fanden sie sogar schön und interessierten sich jetzt für die Ukulele.

Die Ukulele ist ein gitarrenähnliches Zupfinstrument. Die Portugiesen brachten sie nach Hawai, wo sie den Namen Ukulele (hüpfender Floh) bekam. Von Hawai aus verbreitete sie sich nach Amerika und Europa. Bekannt wurde sie durch den Film "Manche mögen's heiß" mit Marilyn Monroe. Und jetzt durch den heißen Nils, jedenfalls bei seinen Fans in der Fußgängerzone des Altersheims.

Nach einer Stunde hatte ich mein Repertoire erschöpft. Nächstes Mal werde ich noch einige zusätzliche Lieder üben. Ich ging zurück zu meiner Mutter, die inzwischen wieder wach war. Diesmal wollte ich mich auch um die Bettnachbarin meiner Mutter kümmern. Sie war damit einverstanden, dass ich für meine Mutter singe. Sie hört gerne dabei zu. So zupfte ich für meine Mutter noch einige Kinderlieder. Diesmal schien sie die Lieder zu genießen.

Relativ schnell verabschiedete ich mich und radelte wieder nach Hause. Meine Mutter in ihrem bettlägerigen halbtoten Zustand zu sehen, hatte mich sehr mitgenommen. Ich brauchte Zeit, um mich wieder zu erholen. Andererseits habe ich mich diesmal auf die Situation eingestellt und eine gewisse Distanz zum Geschehen aufgebaut. So konnte ich innerlich relativ gelassen bleiben. Ich finde meinen Weg auch mit einer Sterbesituation positiv umzugehen.

https://www.youtube.com/watch?v=p75JcBvC2pw

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Was ist Gott?

Was ist Gott ?
Für mich ist Gott ein höheres Bewusstsein. Wenn man die Erleuchtung erlangt, erfährt man Gott. Man wird eins mit diesem Bewusstsein. Dieses Bewusstsein kann mit den Worten "Ich Bin" beschrieben werden. Das Ich-Bin ist ein Zustand der Ruhe, der Anhaftungslosigkeit und der Einheit (inneren Harmonie). Es ist durch die Meditation und die Gedankenarbeit (alle Wünsche loslassen) zu erreichen.

Im Yoga spricht man vom Sat-Chid-Ananda. Sat ist das anhaftungslose Sein, Chid das Einheitsbewusstsein (Gottesbewusstsein) und Ananda das innere Glück (die aus einem meditativen Leben entstehende Glückseligkeit). Im Buddhismus hat man dafür Buddha als Vorbild, der als Ausdruck seines inneren Glücks leicht lächelt.

Wer im Ich-Bin ruht, erfährt innere Glückseligkeit. Er spürt das Licht (Gott) in sich und sieht das Licht in der Welt. Alles beginnt zu strahlen, wie es Moses beim Dornbusch erfahren hat. In diesem Einheitsbewusstsein erfährt man großen inneren Frieden. Man nimmt alle Dinge so an wie sie sind. Nichts stört einen. Man will nichts anders als es ist. Man hat keine Wünsche und ist wunschlos glücklich.

Dann stört einen grundsätzlich auch das Leid auf der Welt nicht. Man sieht es als notwendig für die Entwicklung zur Erleuchtung an. Die Meditation auf das Leid kann sogar die Kundalini-Energie erwecken und einen Menschen zur Erleuchtung und in ein Leben im Licht bringen. Wenn man erleuchtet ist, hat man grundsätzlich auch die Kraft durch alles gegebene Leid hindurchzugehen.

Wenn man nicht erleuchtet ist, hat man natürlich mit dem Leid ein Problem. Man kann es äußerlich überwinden, soweit das möglich ist. Man kann versuchen damit zu leben. Und man kann innerlich daran wachsen.

Die große Frage ist, ob dieses höhere Bewusstsein (Gott, das Erleuchtungsfeld) auch selbständig handeln kann. Das ist im Buddhismus und im Yoga sehr umstritten. Es gibt die Gebetsfraktion und die Selbsterleuchtungsfraktion. Ich gehöre zur Gebetsfraktion.

Für mich sind alle erleuchteten Meister eins mit dem Gottesbewusstsein. Wenn wir Gott (Buddha, Shiva, Jesus, die erleuchteten Meister) um Hilfe und Führung bitten, hören das die erleuchteten Meister. Sie verfügen über die Fähigkeit der Allgegenwart. Ihr Bewusstsein ist über eine höhere Dimension mit allen Menschen verbunden, die an sie denken. Mindestens einer der erleuchteten Meister wird reagieren.

Allerdings reagiert er aus dem Erleuchtungsbewusstsein heraus. Er tut also das, was aus der Erleuchtungssicht hilfreich ist. Das wird meistens eine innere Stärkung und nur selten eine Veränderung der äußeren Situation sein. Grundsätzlich hat jeder Mensch genau die äußere Situation, die er aus der Sicht Gottes für sein spirituelles Wachstum braucht.

Nach meiner Erfahrung ist das Wirken Gottes schwer zu beweisen. Ich beobachte das Wirken Gottes (der erleuchteten Meister) in meinem Leben. Ich beobachte eine beständige Führung. Ich erfahre Hilfe in schwierigen Situationen. Mein Leben ist ein beständiger spiritueller Wachstumsweg. Ich kann das aber nur beweisen, in dem ich mein Leben beobachte und daraus meine Schlüsse ziehe. Ich merke allerdings, wie mir meine Meister manchmal Energien schicken, hilfreiche Träume oder Visionen geben. Und ich spüre oft die Energien meiner Mitmenschen und kann selbst energetisch helfen. Es scheint also diese Energieebene zu geben, über die man helfen kann.

Der Weg zu einem Leben im Licht, der Leidüberwindung und der inneren Glückseligkeit ist für mich der Doppelweg der Liebe zu Gott und zum Nächsten (allen Wesen). Das ist das Zentrum des Mahayana-Buddhismus (Dalai Lama, Thich Nhat Hanh), des Neohinduismus (Ramakrishna, Swami Sivananda, Satya Sai Baba, Anandamayi Ma, Amma, Mutter Meera) und des Christentums (Bergpredigt).

Dieser Doppelweg besteht darin, dass wir jeden Tag zwei Dinge üben: die innere Ruhe und die umfassende Liebe. Wir gelangen durch unsere spirituellen Übungen (Yoga, Gehen, Gedankenarbeit) und durch die Meditation immer wieder zum inneren Frieden. Wir zentrieren uns immer wieder in uns selbst und unserem eigenen inneren Glück. Wir verwandeln uns immer wieder in einen Buddha (einen Shiva, eine Göttin).

Und dann senden wir allen Wesen Licht. Wir sehen uns als Mutter oder Vater aller Wesen. Wir tun allen Gutes, soweit wir können. Wir nehmen uns Jesus als Vorbild. Wir folgen ihm nach. Wir leben als Buddha der Liebe und als große Mutter aller Wesen (Durga, Sarasvati, Lakshmi, Tara). So verwandeln wir uns langsam selbst immer mehr in einen Buddha der Liebe und gelangen zur Erleuchtung.

Wer auf Buddha meditiert, wird ein Buddha. Wer Jesus nachfolgt, gelangt ins Licht. Wer sich als Shiva sieht, wird ein Shiva. Wer sich jeden Tag mit einem erleuchteten Meister verbindet und nach spirituellen Grundsätzen lebt, erreicht die Erleuchtung. Er wird im Licht leben und nach seinem Tod ins Licht aufsteigen.

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Meine Mutter ist zurück aus dem Krankenhaus

Meine Mutter ist jetzt wieder aus dem Krankenhaus zurück. Die Operation ist gut gelungen. Aber als ich auf dem Weg zum Altersheim war, erfasste mich ein großer Gleichmut. Ich war in der Ruhe, der Einheit und im inneren Glück. Ich sehe das als eine Hilfe meiner erleuchteten Meister an, um mich vor der kommenden Situation zu schützen, die im Altersheim auf mich wartete. Vielleicht war es auch eine Folge meines Darshans bei Amma. Seit dieser Zeit spüre ich eine starke Energie in mir.

Der Winter ist über Hamburg hereingebrochen. Ich radelte durch den Schnee und die eisige Kälte zum Alterheim. Im Rucksack hatte ich meine Ukulele. Ich kann jetzt Kinder- und Wanderlieder auf der Ukulele spielen. Ich wollte damit meine Mutter erfreuen. Als ich in ihr Zimmer kam, schlief sie. Also ging ich erstmal zum Kuchenessen, wo ich eine meiner alten Freundinnen traf und ihr von meiner Reise zu Amma berichtete. Sie konnte es kaum glauben, dass es heutzutage eine große Heilige gibt. Die sogar jedes Jahr um die ganze Welt reist und die Menschen umarmt, um auf diese Weise die Liebe in der Welt zu verbreiten.

Nach dem Kuchenessen ging ich zu meiner Mutter. Im Gang traf ich eine Altenpflegerin, die ich nach dem Befinden meiner Mutter fragte. Sie meinte, dass meine Mutter vor einige Tagen für kurze Zeit im Rollstuhl gesessen habe. Aber ansonsten läge sie nur im Bett. Es sei fraglich, ob sie wieder aufleben würde.

Als ich dann meine Mutter traf, war sie wach. Aber sie erkannte mich nicht mehr. Sie lag mit offenem Mund auf dem Rücken in ihrem Bett und starrte zu Decke. Es sah so aus, als ob sie noch im Krankenhaus war. Oder vielmehr als ob sie sich auf dem Weg ins Jenseits befindet. Ich hatte das Gefühl eine Sterbende zu treffen.

Ich rief erstmal meine Schwester an, um ihr vom Zustand meiner Mutter zu berichten. Derweil schlief meine Mutter wieder ein. Ich ging deshalb erstmal zu meiner alten Freundin im Cafe, die sich schon darauf freute mit mir zu singen. Zu zweit setzten wir uns in den Vogelraum und sangen ihre Lieblingslieder. Ich spürte, wie Glück in ihr entstand. Das half mir das Sterben meiner Mutter anzunehmen. Eine zweite alte Frau kam hinzu und wir sangen eine Stunde lang. Die Vögel zwitscherten fröhlich mit.

Dann erklärte ich meiner alten Freundin, dass ich jetzt nach meiner Mutter sehen müsste. Sie war traurig, dass ich schon wieder gehen musste. Sie hätte heute stundenlang mit mir singen können. Meine Mutter schlief immer noch. Aber ihre Zimmernachbarin war wach und saß in ihrem Stuhl. Sie freute sich, als ich mich zu ihr setzte. Sie bekam so selten Besuch und hatte so viel zu erzählen. Ansonsten konnte sie nur dasitzen, weil sie kaum noch sehen und hören konnte. Es hatte offensichtlich nicht funktioniert, einen christlichen Besuch für sie zu organisieren.

Also sang ich auch einige Lieder für sie und hoffte, dass der Gesang irgendwie auch meiner Mutter gut tat. Eigentlich wollte ich noch mit ihr zusammen beten, aber dann sang ich mit das Lied "Gottes Liebe ist so wunderbar." Ich habe das Lied inzwischen etwas umgedichtet und erweitert, so dass es jetzt wie ein Gebet wirkt: "Jesus Christus ist so wunderbar. Nächstenliebe ist so wunderbar. In Gott zu leben ist so wunderbar."

Durch das Lied zentrierte ich mich in mir selbst. Im Zustand der Ruhe und des Friedens fuhr ich wieder nach Hause. Ich machte einen langen Spaziergang durch den Winterwald und lud meine Energie wieder auf. Etwas traurig bin ich immer noch. Es ist Zeit meine Mutter loszulassen. Und irgendwie kommt mir alles wie ein Traum vor. Die einen Menschen leben und die anderen sterben. Alles ist vergänglich und dauert nur eine kurze Zeit. Ich verband mich geistig mit meinem spirituellen Vorbild und sandte meiner Mutter seine Energie. Ich dachte für sie ein Mantra und lud sie so mit spiritueller Energie auf, damit ihre letzte Reise gelingen möge.

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Bericht vom Amma-Retreat im Odenwald

Gerade komme ich vom Amma-Retreat im Odenwald, Hof Herrenberg. Fünf Tage voller Abenteuer und Inspiration, wenn man den An- und Abreisetag mit hinzurechnet. Das Wetter war gut. Die Sonne schien die ganze Zeit, obwohl es Anfang November schon ziemlich kalt war.

Am Hinreisetag hatte ich eine interessante Begegnung mit einer Yogalehrerin, die mit ihrem Mann zu einem Tantra-Seminar im Odenwald fahren wollte. Auch das gibt es dort, aber in einem Nachbarort. Nach vielen Jahren war der Sex in der Ehe wohl etwas abgeflaut und sollte jetzt mit Tantra aufgefrischt werden. Die Frau liebte es wild und spürte eine Anziehung zur schwarzen Magie. Ich riet ihr auf dem Weg des Guten zu bleiben und gab ihr Tipps, wie sie sich von negativen Energien befreien konnte. Vermutlich hatte das Leben sie deshalb zu mir geführt.

Die Unterkunft in Bad König war klein und gemütlich. In der Nacht erschien mir Amma im Traum und umarmte mich. Interessanterweise gab es im Traum noch eine zweite Person, die mit mir umarmt wurde. Erst hielt ich alles für einen einfachen Traum, aber später wurde mir klar, dass mir Amma wirklich erschienen war. Alle meine Meister waren mir irgendwann in Träumen erschienen und hatten mir Botschaften gegeben. Nur Amma nicht, obwohl ich mich schon seit sechzehn Jahren geistig mit ihr verbinde.

Damit man einen geführten von einem einfachen Traum unterscheiden kann, zeigen die erleuchteten Meister einem in dem Traum manchmal Dinge, die erst in der Zukunft eintreten. Man kann sie nicht wissen. Sie können deshalb nicht aus dem Unterbewusstsein kommen, sondern nur aus einer höheren Dimension. In dem Traum von Amma war dieser Hinweis in dem Auftauchen der zweiten Person enthalten.

Tatsächlich traf ich am nächsten Tag eine Frau, die sich in mich verliebte. Im Zustand der Verliebtheit flossen wir durch den Tag. Wir redeten viel, gingen gemeinsam im Wald spazieren und stellte uns gemeinsam beim Darshan an. Der Platzanweiser fragte daraufhin, ob wir als Paar umarmt und gesegnet werden wollten. Da wurde mir klar, was die zweite Person im Traum bedeutete. Es war diese Frau.

Die Frau wollte aber lieber alleine von Amma umarmt werden. Ein großer Fehler. Sie hätte sonst ein glückliches Leben mit einem spirituell fortgeschrittenen Yogi verbringen können und wäre sicher in diesem Leben zur Erleuchtung gelangt. Das war jetzt ein Scherz. Vermutlich war alles richtig so wie es war und von Amma so geplant. Ich öffnete dadurch mein Herz und konnte so in die Liebe Ammas eintreten. Und ich wurde gut ins Amma-Retreat eingeführt, da die Frau aus der Amma-Szene kam.

Am nächsten Tag war die Frau schlecht drauf. Sie hatte sich mit ihrer Freundin gestritten. Vermutlich hatte ihr ihre Freundin ihre neue Liebe miesgemacht. Sie sah jedenfalls plötzlich viele negative Seiten an mir und entliebte sich wieder. Daraufhin war ich den ganzen Tag damit beschäftigt, sie wieder loszulassen. Und kam dadurch in der Meditation in einen tiefen Zustand der Losgelassenheit und der Glückseligkeit. Man kann also durch das Glück und durch das Leid des Lebens spirituell wachsen. Das erfuhr ich in den ersten zwei Tagen auf dem Amma-Retreat.

Am ersten Tag konnte ich mich kaum auf Amma konzentrieren, weil ich intensiv mit der Frau beschäftigt war und in Liebesenergien schwelgte. Am zweiten Tag fühlte ich mich sehr allein und Amma wurde zu meinem Mittelpunkt. Dadurch hatte die Umarmung eine ganz andere Qualität. Während die Umarmung am ersten Tag blitzschnell und wie ich Rausch vorbeiging, nahm ich am zweiten Tag Amma und das ganze Drumherum der Umarmung bewusst war.

Das Drumherum bestand aus vielen Frauen, die die Menschen bei der Umarmung anleiteten. Alle nahmen ihre Aufgabe sehr wichtig und waren voller Stress. Die eine schumbste einen zu Amma. Die zweite sorgte dafür, dass man richtig kniete. Die dritte war für die Arme zuständig, Sie kümmerte sich darum, dass der Winkel der Ellbogen bei der Umarmung richtig war. Eine Frau fragte, ob man deutsch spricht und deshalb von Amma auf Deutsch angesprochen werden soll. Eine fünfte Frau nahm einem den Zettel mit der Umarmungsnummer ab, die man vorher von anderen Helfern bekommen hatte. Die sechste griff sich die Rose, die man Amma als Einweihungsgeschenk überreichte hatte. Die siebte zog einen von Amma wieder weg. Und die achte achtete darauf, dass man im Taumel der glückseligen Umarmung nicht von der Bühne stürzte.

Und so ging es immer weiter. Man musste durch eine große Energie von Stress und Hektik hindurch, bevor man sich an Ammas Brust ausruhen durfte. Am ersten Tag nahm ich wegen meiner Verliebtheit (nicht nur wegen Amma) die Hektik kaum wahr. Am zweiten Tag amüsierten mich die übereifrigen Frauen. Warum nahm sich keine Amma zum Vorbild und blieb locker?

Die Hektik wurde am zweiten Tag noch dadurch verstärkt, dass vor mir eine Familie umarmt wurde. Der kleine Sohn wollte nicht umarmt werden und schrie. Die Eltern wollten die Umarmung ihres Kindes und gerieten in Panik. Amma fand das witzig. Aber dadurch nahm sie mich kaum wahr.

Bei der Umarmung am dritten Tag war wieder alles ganz anders. Diesmal geschah ein Wunder. Amma gab mir ein Mantra. Ein Mantra bedeutet laut der Auskunft einer Kennerin der Szene, dass man jetzt mit Amma richtig und dauerhaft auf dem Weg ist. Dazu sollte man das Mantra auch jeden Tag denken und sich so mit Amma verbinden. Man kann ein Mantra beantragen. Muss es aber nicht. Ich wollte gar kein Mantra. Amma hatte mir schon durch den Traum signalisiert, dass sie mich aus einer höheren Dimension sieht und führt.

Amma zog mich an ihre Schulter und flüssterte mir ins Ohr: "Mein lieber Sohn". Das tat sie bei allen Männern. Den Frauen sagt sie mehrmals: "Meine Liebste." oder: "Meine liebe Tochter." Das war das normale Ritual bei der Umarmung. Amma sieht sich als Mutter aller Wesen und drückt dieses durch ihr Mantra bei der Umarmung aus. Gleichzeitig erzeugte sie durch dieses Mantra eine starke spirituelle Energie, die den ganzen Saal ausfüllt. Man saß also während der drei Tage in einer starken spirituellen Energie. Die begann mit der Meditation zu Beginn des Tages und hielt dann die ganze lange Zeit während der Umarmungen an. Verließ Amma den Raum, ging auch die Energie wieder weg.

Als undogmatischem Yogi sind mir Rituale etwas suspekt, weil sie leicht zu einer leeren Form werden können. Amma bewies mir aber, dass sie jeden Menschen trotz ihrer millionenfachen Umarmungen persönlich sieht. Sie spürte in mich hinein, erkannte in meinem Unterbauch eine schwache Stelle, die der Heilung bedurfte, konzentrierte sich darauf und sprach längere Zeit das Mantra "Ma, Ma, Ma, Ma, Ma..." So löste sie die Energieblockade auf und schenkte mir gleichzeitig ein persönliches Mantra.

Grundsätzlich muss man ein von Amma empfangenes Mantra geheim halten. Aber da ich dieses Mantra außer der Reihe und ohne Geheimhaltungsversprechen empfangen habe, gebe ich es euch weiter. Jeder kann sich damit mit Amma verbinden und ihren Segen erhalten.

Das Amma-Retreat im Odenwald war ein großes spirituelles Festival. Fast den ganzen Tag spielten indische Life-Bands. Im Essenszelt konnte man sich mit indischem Essen versorgen. An den Verkaufsständen gab es Bücher, Statuen, indische Kleidung und Fotos von Amma. Ich kaufte als Erinnerung an Amma eine schöne Statue der Glücksgöttin Lakshmi. Der Glücksgott Ganesha durfte auch nicht fehlen. Ich hielt ihn vor Amma in die Höhe und stellte mir dabei vor, dass er jetzt gesegnet ist und Segen verbreitet.

Die Preise waren hoch. Sie dienten der Finanzierung von Ammas Reisen und Wohltätigkeitsprojekten. Das Retreat und die Umarmung waren aber kostenlos. Letztlich ist es ein großer Segen, dass Amma jedes Jahr die Mühe einer Welttour auf sich nimmt, damit alle Menschen der Welt ihren Darshan erhalten können.

Der erste Tag war vollständig den Umarmungen gewidmet. Am zweiten Abend hielt Amma einen Vortrag und gab anschließend ein zweistündiges Konzert. In ihrem Vortrag wies sie auf das viele Leid auf der Welt und die Notwendigkeit zu helfen hin. Etwa eine Milliarde Menschen hungert, während ein kleiner Teil der Weltbevölkerung in einem großen Überfluss lebt. Jährlich sterben über 8 Millionen Menschen an Hunger, hauptsächlich Frauen und Kinder. Die Welt leidet zunehmend an Hunger, Krankheit und Kriegen. Die Spiritualität auf der Welt verfällt aufgrund der herrschenden Kultur des Konsums und des Egoismus.

Amma lehrt den Weg des Bhakti-Yoga (Meister-Yoga) und des Karma-Yoga (Gutes tun). Zwar kann bei ihr jeder seinen eigenen spirituellen Weg gehen und seiner persönlichen Religion treu bleiben, aber trotzdem hält sie es für sehr wichtig, dass man einen erleuchteten Meister hat und ein Leben der Liebe und des Gebens lebt. Sie hat viele Wohltätigkeitsprojekte gründet, bei denen ihre Anhänger mitarbeiten können. Auch das Retreat wurde durch viele freiwillige Helfer organisiert. Man konnte sich für die verschiedensten Aufgaben melden.

Ich überlegte, ob ich einen Seva-Dienst übernehmen wollte. Es bot sich die Mithilfe an der Puja an. Es wurden Stühlerücker gesucht. Leider obsiegte in mir die Faulheit. Ich saß lieber bequem auf meinem Stuhl, genoss die spirituelle Energie im Saal und lauschte der Life-Musik. Das liess Amma aber bei mir nicht durchgehen. Schließlich bin ich für viele Menschen im Internet eine Art spirituelles Vorbild. Plötzlich tippte mich eine dieser Amma-Powerfrauen auf die Schulter und bat mich in der Küche beim Geschirrspülen zu helfen. Dem konnte ich mich nicht entziehen. Ich überwand meine Trägheit und lies mich in die Küche schleifen. Dort hatte ich aber Glück. Das Geschirr war gerade fertig abgewaschen. Daraufhin meinte lachend die Organisatorin zu mir, dass mein guter Wille zählt. Später half ich aber doch noch beim Stühlerücken. Eine kluge Frau motivierte mich mit dem Argument, dass sie starke Männer sucht.

Meinen Seva-Dienst für die Welt sehe ich in den kostenlosen Büchern und den Ausbildungen, die ich ab nächstem Jahr in meinem Haus plane. Dafür wollte ich mich von Amma segnen und mit Energie aufladen lassen. Da ich so ein kleiner und schwacher Yogi bin, brauche ich die Hilfe der großen Meister um erfolgreich zu sein. Ich sehe es so, dass mich meine Meister auf meinem Weg führen und ihre Energie durch mich durchfließen lassen. Wer um seine eigene Kleinheit weiß, bleibt bescheiden. Wer durch die erleuchteten Meister geführt wird, ist letztlich immer erfolgreich in seinem Leben. Das ist meine Erfahrung.

Am dritten Abend wurden wir alle in einer Puja gesegnet. Wir beteten für den Weltfrieden und verbanden uns mit unserem persönlichen spirituellen Vorbild. Amma sprach ein Mantra und zum Abschluss tranken wir gesegnetes Wasser. Danach verkleidete sich Amma als indische Göttin und umarmte so die Menschen. Sie bekam eine silberne Krone aufgesetzt, eine Blumengirlande umgehängt, saß auf einem Thron und über ihren Kopf befand sich ein Baldachin (goldener Sonnenschirm). Die Umarmungen dauerten bis spät in die Nacht.

Ich war schon oft genug umarmt worden und kniete mich diesmal nur in Ammas Nähe auf den Boden. Da erfaßte mich plötzlich eine starke Energie. Ich fühlte mich durch ein Band der Liebe stark mit Amma verbunden. So segnete mich Amma ein viertes Mal, diesmal aus meiner Sicht als Göttin Lakshmi mit spiritueller Fülle und Reichtum. Mein Reichtum ist mein spirituelles Wissen, dass ich gerne an die Welt weitergebe.

Auf der Rückfahrt saß in der Bahn mir gegenüber ein junges Mädchen. Sie spielte die ganze Zeit wie die meisten Jugendlichen mit ihrem Smartphone. Ich spürte ihre schlechte Energie und die Angst vor dem Leben. Mir wurde bewusst, wie dringend die heutige Jugend spirituelles Wissen und eine spirituelle Orientierung braucht. Wirkliches Lebensglück entsteht nur durch die Entwicklung des inneren Glücks. Es ist wichtig jeden Tag zu meditieren und positive Eigenschaften wie inneren Frieden, Weisheit und Liebe zu üben. Amma betont die spirituelle Zielstrebigkeit. Inneres Glück kommt nicht von alleine, sondern bedarf täglicher innerer Arbeit. Der erste Schritt zu einem glücklichen Leben ist es den Weg des Glücks zu kennen. Mögen wir alle die Gnade des spirituellen Wissens erlangen. Und die Selbstdisziplin es in unserem Leben umzusetzen und uns selbst zu verwirklichen.

Was geschah sonst noch auf dem Amma-Retreat? Meine Schwester kam mit zwei Freundinnen aus dem Schwarzwald angereist. Selten habe ich eine so fröhliche Frauenrunde gesehen. Zufällig traf ich meine Facebook Freundin Nirmala Sadhana, die sogleich ein Foto von uns beiden machte. Wir haben einen ähnlichen spirituellen Weg. Ich war beeindruckt von ihrer spirituellen Präsenz.

Am Bücherstand rief mich eine Frau mit den Worten an: "Hallo Schriftsteller Nils Horn." Sie war auch Yogalehrerin. Ich scherzte mit ihr über meinen Weg als Yoga-Schriftsteller. Da lebt man abgeschieden als Yogi im Wald und plötzlich kennt einen durch das Internet die ganze Welt.

Auf einem Retreat lernt man viele interessante Menschen kennen. Einmal saß ich allein an einem Tisch im Cafe und dachte, dass ich mich jetzt gerne mit jemandem unterhalten würde. Und sofort sprach mich eine junge Frau an. Sie war Tanztherapeutin. Ich begeisterte sie mit meinen vielen lustigen Geschichten aus der Natur. Wie ein Reh sich in mich verliebte, ein Wildschwein mit mir kämpfen wollte und meine Exfrau in einem Moorloch verschwand. Ich hätte sie dort lassen sollen. Ein böser nachträglicher Scherz. Natürlich habe ich sie gerettet und aus dem Sumpf wieder herausgezogen. Wer in der Natur von den Wegen abweicht, muss vorsichtig sein oder einen starken Retter bei sich haben.

Am meisten beeindruckte mich eine Frau mittleren Alters. Sie war Künstlerin, lebte in Berlin und hatte in Amma ihre große Liebe entdeckt. Sie war seit acht Jahren mit Amma auf dem spirituellen Weg. Amma hatte sie von einer Krankheit geheilt und ihr letztes Jahr einige Erleuchtungserfahrungen geschenkt. Sie hatte vier Jahre in Ammas Aschram in Indien gelebt und viele Stunden am Tag meditiert. Sie war eine Seelenverwandte von mir, obwohl sie im Schwerpunkt den Weg des Bhakti-Yoga (Guru-Yoga) und ich den Weg des Jnana-Yoga (Yoga der Weisheit, Nachdenken über das Leben, Selbstverwirklichung) gehe. Ich spürte die große Liebe in ihr und verweilte noch einige Zeit nach der Begegnung im Zustand des Glücks. Wer konsequent den spirituellen Weg geht, wird vom Leben sehr belohnt.
https://www.youtube.com/watch?v=Y1alxvuCDrc

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Wie geht man weise durch schwierige Situationen?

Ich war bei meiner Mutter im Krankenhaus. Sie hatte am Sonntag starke Schmerzen und wurde vom Altersheim ins Krankenhaus verlegt. Schon an der Eingangstür empfing mich die Energie von Krankheit und Tod.

Ein riesiges Krankenhaus mit vielen Stationen. Lange ging ich durch endlose Gänge bis ich endlich das Zimmer meiner Mutter fand. Dort lag sie in ihrem Bett, eine kleine Person, ruhig und still. Sie sprach nicht mehr. Sie lag einfach nur da. Sie hatte aber keine Schmerzen. Die Hüfte war wieder eingerenkt worden. Damit sie nicht wieder herausspringt, soll sie aber morgen operiert werden. Es soll ein neuer Hüftkopf eingebaut werden. Dazu musste ich heute mein schriftliches Einverständnis geben.

Meine Mutter war wach. Sie erkannte mich. Aber sie reagierte nicht mehr. Ich überlegte was ich für sie tun kann. Ich setzte mich einfach an ihr Bett und hielt ihre Hand. Ich spürte in ihre Energie hinein. Ihre Energie war ruhig und friedlich. Ich sang ihr ihre Lieblingslieder vor. Vorher fragte ich die Zimmernachbarin, ob sie damit einverstanden ist.

Es war ein Zweibettzimmer. Die Zimmernachbarin war eine ältere Frau, die körperlich und geistig noch fit war. Sie hatte eine Wirbelsäulenkrankheit, die medikamentös behandelt werden sollte. Sie freute sich über meinen Besuch und fing gleich an viel zu erzählen. Sie war mit meinem Gesang einverstanden. Ihr Lieblingslied war: "An der Eck steht ein Jung mit nem Tüddelband" (Gummitwist, ein Spiel von früher). Ich sang es für sie und sie war glücklich. So bekommt man Freunde.

Dann konzentrierte ich mich auf meine Mutter. Meine Lieder wirkten wie ein Mantra. Ich erzeugte damit in mir spirituelle Energie, sie floß in meine Mutter hinein und füllte dann den ganzen Raum aus. Auch die Bettnachbarin wurde energetisch aufgeladen. Sie genoß deutlich den Gesang. Und meine Mutter schenkte mir zum Schluss ein glückliches Lächeln.

Dann fuhr ich mit dem Bus wieder nach Hause. Dabei wirkte sich plötzlich die Energie des Krankenhauses stark in mir aus. Ich geriet in einen totalen meditativen Gleichmut. Ich spürte fast körperlich, dass das Leben ein ewiger Kreislauf von Leben und Sterben ist. Es war als, ob ich von einer höheren Perspektive fast unberührt das Leben auf der Erde betrachtete. Irgendwie war alles egal. Alles war so wie es ist.

Ich fragte mich wie ich mit der Situation am besten umgehen sollte. Ein Teil meiner Seele denkt atheistisch und der andere Teil glaubt an höhere Wesen die einem helfen, wenn man sie anruft. Jeder normale Mensch versucht sich in schwierigen Situationen weise zu verhalten. Das rät mir meine atheistische Seite.

Als Yogi habe ich die Strategie entwickelt zuerst zu meinen Meistern (Gott) zu beten und dann auf die Stimme meiner eigenen Weisheit zu hören. Ich spürte heute, dass diese Strategie sehr gut ist. Durch das Gebet kam ich in eine Schwingung, die mich innerlich stabilierte. Noch besser konnte ich meine spirituelle Energie bewahren, als ich zusätzlich in der Motivation der umfassenden Liebe handelte und allen Menschen, die mir begegneten, Licht schickte. Ich verwandelte mich sozusagen durch ein Mantra in einen Buddha der Liebe und des Lichts. Und strahlte Licht an alle aus. So kam ich gut durch die Situation.

Und natürlich ging ich danach erstmal in den Supermarkt, habe mir viele Süßigkeiten gekauft und mich sinnlos damit vollgestopft. Das ist mein Weg Leid zu verarbeiten. Jetzt muss ich gleich durch den Wald laufen, um die Kalorien wieder loszuwerden.

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Was geschieht nach dem Tod? Diskussion im Altersheim

Als ich zu meiner Mutter ins Altersheim fuhr, dachte ich, dass es ein Alptraum wird. Und es wurde ein Alptraum. Aber ich blieb gelassen. Ich hatte zu meinen erleuchteten Meistern gebetet und überließ mich ihrer Führung. Als ich das Altersheim betrat, war alles wie immer. Aber im Zimmer meiner Mutter stand ein großes Krankenbett mit einem riesigen eisernen Gestell, an dem ein Tropf hing. Aus dem Bett blickten mich zwei leere, halbtote Augen an.

Meine Mutter war wach und erkannte mich noch. Viel konnte ich nicht mehr für sie tun. Ich hatte einige Lieder auf meiner Ukulele geübt und sang sie ihr vor. Zuerst reagierte sie nicht, aber bei ihren Lieblingsliedern hörte sie zu. Freude und Glück gab es nicht mehr. Aber sie hörte zu. Sie wurde sogar etwas wacher und ich konnte einige Worte zu ihr sagen.

Dann kamen die Altenpfleger und kümmerten sich um sie. Sie legten sie in eine andere Position, weil sie teilweise wundgelegen ist. Und sie gaben ihr etwas zu essen. Dabei informierte ich mich über den Zustand meiner Mutter. Die Alterpfleger hätten gewünscht, dass die Ärzte die Hüfte operierten, so dass meine Mutter wieder im Rollstuhl fahren konnte. Aber die Ärzte waren der Meinung, dass es sich nicht mehr lohnen würde. Also muss meine Mutter jetzt dauerhaft im Bett liegen, damit ihre Hüfte nicht aus dem Hüftgelenk kugelt. Dadurch baut sie sehr schnell ab. Es ist zu hoffen, dass sie schnell von ihrem Leid erlöst wird.

Um mich seelisch zu stärken, ging ich erstmal im Altersheim Cafe Kuchen essen. Dort traf ich zwei meiner alten Freundinnen. Es tat gut mit ihnen über das Leid meiner Mutter zu reden. Dabei kam das Gespräch auf das Leben nach dem Tod. Ich berichtete von meinem neuen Video, wo ich alle Argumente für ein Leben nach dem Tod zusammengetragen habe. Das interessierte die beiden alten Damen, die, obwohl sie Christinnen waren, nicht wirklich etwas über das Leben nach dem Tod wussten.

Zuerst führte ich sie in die Grundlagen der modernen Atomphysik ein. Von Albert Einstein hatten sie schon etwas gehört. Es überzeugte sie, dass Albert Einstein herausgefunden hatte, dass es hinter der Welt der Materie noch eine Dimension der Energie gibt, aus der alle Materie entsteht. Hinter dieser Materie gibt es möglichweise noch eine Dimension des Lichts, aus der alle Energie kommt. Nach diesem mehrdimensionalen Weltbild der Quantenphysik ist es möglich, dass das Bewusstsein eines Menschen nach dem Tod weiter existiert.

Die beiden alten Damen wollten wissen, was genau nach dem Tod passiert. Hier gibt die Nahtodforschung Hinweise. Bei einer Gehirnoperation trat Pam Reynolds mit ihrem Bewusstsein aus dem Körper aus. Sie kreiste zuerst über ihrem Körper und beobachtete von oben die Operation. Sie konnte später über alle Einzelheiten der Operation und die Gespräche der Ärzte Auskunft gehen, obwohl ihre Augen während der Operation verbunden, die Ohren verstöpselt, das Blut aus dem Gehirn abglassen war und sie in der Vollnarkose gelegen hatte. Das ist nur mit der Unabhängigkeit des Bewusstseins (der Seele) vom Körper erklärbar.

Spannend wird es dadurch, dass Pam Reynold während der Operation weiter ins Licht aufgestiegen ist. Sie nahm dort nach ihren Angaben den Atem (also die Energie) Gottes wahr. Wenn wir diese Erkenntnisse auf das Geschehen nach dem Tod übertragen, dann kann das Bewusstsein also nach dem Tod in einer höheren Dimension weiterleben und sogar ins Licht aufsteigen.

Ich berichtete von meinen Reinkarnationserfahrungen. Im Laufe meines spirituellen Weges waren viele frühere Leben aufgetaucht. Daraus entnehme ich, dass es auch spätere Leben geben kann. Eine Seele kann sich möglicherweise entscheiden, nach dem Tod noch einmal auf die Erde zu kommen. Die beiden alten Damen waren sich nicht sicher, ob sie das wollten.

Nach dem Kaffeetrinken gingen wir zu unserem Singplatz und sangen gemeinsam einige Lieder, die ich auf der Ukulele begleitete. Das Instrument war neu für sie und erweckte ihr Interesse. Zuerst war es etwas fremdartig für sie, aber dann fanden sie Gefallen am fröhlichen Spiel der Saiten. Das lag vielleicht auch daran, dass ich das Ukulelespielen noch üben muss und erst nach einiger Zeit langsam besser wurde. Jedenfalls gefiel ihnen die Ukulele so gut, dass sie sich schon auf den nächsten Mittwoch freuen.

Ich bin jetzt zur Ukulele übergangen, weil sie leichter als das indische Harmonium zu transportieren ist, nicht ganz so laut ist und für meine Mutter angemessener ist. Auch die Bettnachbarin erfreute sich am Ukulelespiel. Da sie meistens depressiv auf ihrem Stuhl sitzt, versuchte ich ihr eine Technik zu zeigen, mit der sie ihr inneres Glück erwecken kann. Da sie eine Katholikin ist, bietet sich dazu das Gebet der Ruhe von Teresa von Avila an. Zuerst bringt man sich mit dem Vater unser in eine Glücksenergie. Und dann verweilt man im Zustand der Gedankenruhe in diesem Glück und in Gott.

Die Bettnachbarin konnte tatsächlich mit dem Vater unser spirituelle Energie erzeugen. Ihr fehlt aber noch die Ausdauer. Ich werde es nächstes Mal mit ihr weiter üben. Heute organisierte ich erstmal eine katholische Betreuung für sie. Ich sprach mit der katholischen Kaffeefrau, die noch eine weitere Katholikin in Hamburg kennt. Und ich redete mit der Heimleitung. Mal sehen was daraus wird.

Die Bettnachbarin erklärte dann jedoch plötzlich, dass sie keine fremden Menschen, sondern nur mich will. Das hörte mein Ego zwar gerne. Aber ich muss in der schwierigen Situation meine Kräfte schonen und darf mich nicht überfordern. Außerdem gibt es viele Menschen, die alten Leuten gerne etwas Glück bringen. Hoffe ich jedenfalls.

Neue Argumente für ein Leben nach dem Tod (Video 23. Min.) https://www.youtube.com/watch?v=yHeISFZc8x0

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Neue Argumente für ein Leben nach dem Tod

Gibt es ein Leben nach dem Tod? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, aber die Antwort ist wichtig für unser Leben. Ich habe meine wichtigsten Argumente zusammengetragen. Die theoretische Grundlage liefert die Quantenpyhsik. Die Nahtodforschung gibt uns den Beweis. Die Reinkarnationsforschung unterstützt dieses Ergebnis. Ebenso wie die Erkenntnisse der Hellsichtigen. Durch einfache spirituelle Übungen können wir in die Glücksbereiche im Jenseits gelangen.

Neue Argumente für ein Leben nach dem Tod (Video 23. Min.) https://www.youtube.com/watch?v=yHeISFZc8x0

Es gibt einige Argumente für ein Leben nach dem Tod. Insbesondere weist die Nahtodforschung auf die Unabhängigkeit der Seele vom Körper und auf ein Leben nach dem Tod hin. 1969 veröffentlichte die Ärztin Elisabeth Kübler-Ross ihr Buch „Interviews mit Sterbenden“. Die Ärztin traf auf die erstaunliche Tatsache, dass viele Menschen mit Nahtoderfahrungen während ihres kurzzeitigen Todes in das Jenseits blicken konnten. Während ihres Erdenlebens blinde Menschen konnten plötzlich im Jenseits sehen. Sie konnten vom Jenseits aus das Geschehen auf der Erde beobachten. Die angegebenen Tatsachen wurden überprüft und stellten sich als wahr heraus. Wie konnte ein Zeit seines Lebens blinder Mensch im Zustand der Bewusstlosigkeit nach einem Verkehrsunfall seine Mitmenschen sehen und nach seiner Wiederbelebung genau beschreiben? Die einzige vernünftige Erklärung ist, dass der Mensch eine Seele hat, die vom materiellen Körper unabhängig ist.

Besonders bekannt ist der sogenannte Gebissfall. Ein älterer Mann wurde in einem Krankenhaus in den Niederlanden operiert. Ihm wurde sein Gebiss herausgenommen, damit der Beatmungsschlauch gut eingeführt werden konnte. In der Hektik der Operation verlegte die Krankenschwester das Gebiss und konnte es nachher nicht wiederfinden. Zum Glück trat der Mann während der Operation aus seinem Körper aus und beobachtete von oben die Krankenschwester. Als er später wieder ins Bewusstsein kam, konnte er genau sagen, welche Krankenschwester das Gebiss wohin gelegt hatte.

1975 schrieb Raymond Moody sein Buch „Leben nach dem Tod“. Darin protokollierte er die Nahtoderfahrungen von 150 Menschen. Viele berichteten, dass sie nach ihrem Tod durch einen dunklen Tunnel geflossen und in eine Dimension des Lichts gekommen waren. In der Lichtwelt trafen sie auf heilige Lichtwesen und auf bereits verstorbene Verwandte. Sie erfuhren Dinge, die sie vorher nicht gewusst hatten.

Der große wissenschaftliche Durchbruch erfolgte 1991. Die 35-jährige Pam Reynolds musste am Gehirn operiert werden. Sie bekam eine Vollnarkose. Ihre Augen wurden verbunden und ihre Ohren verstöpselt. Und genau in dieser Zeit hatte Pam Reynolds ihre ersten außerkörperlichen Erfahrungen. Sie schwebte mit ihrer Seele aus dem Körper heraus. Sie beobachtete von oben herab alle Einzelheiten der Operation. Ihr Kopf wurde mit Messgeräten verkabelt. Ihr Blut wurde aus dem Gehirn abgeleitet. Es wurde festgestellt, dass in ihrem Gehirn keine Gehirnströme flossen. Die Denktätigkeit war blockiert. Eine Hormonausschüttung war nicht mehr möglich. Halluzinationen konnten nicht mehr geschehen. Sie aber spürte, dass sie durch einen Tunnel in eine Lichtwelt (ins Paradies) schwebte. Dort traf sie ihre verstorbene Großmutter und einige andere Menschen. In einem späteren, vom britischen Fernsehen (BBC) dokumentierten Interview erklärte Pam Reynolds, dass sie in der Lichtwelt den Atem Gottes wahrgenommen hatte.

Die Nahtodforschung beweist, dass es ein vom Körper unabhängiges Bewusstsein geben muss. Anders sind die Erkenntnisse der Wissenschaftler nicht erklärbar. Der Beweisweg ist einfach. Viele Menschen sehen bei ihrem Nahtoderlebnis Dinge in der Umgebung oder hören Gespräche, über die sie nachher Auskunft geben können. Obwohl sie diese Dinge eigentlich nicht hätten sehen oder hören können, weil zum Beispiel nachweisbar kein Gehirnströme flossen, das Gehirn also materiell ausgeschaltet war. Oder weil die Augen verbunden und die Ohren zugestöpselt waren (Pam Reynolds). Dafür gibt es nur eine logische Erklärung. Die Seele ist vom Körper unabhängig. Wenn die Seele vom Körper unabhängig ist, dann kann sie auch nach dem Tod weiterleben.

Die Argumente der Atheisten

Die Argumentation der Atheisten ist zu lesen in: Grenzerfahrung auf dem Operationstisch (Gerald M. Woerlee, 2005). Darauf verweist auch Wikipedia/Nahtod-Erfahrung. Ins Deutsche übersetzt wurde der Text von Woerlee von der GWUP (Atheistenorganisation) http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21392/1.html

Das Hauptargument von Woerlee besteht darin, dass Pam während der Operation wach gewesen sein soll. Dieses Argument ist sehr fragwürdig. Bei einer derart schweren Hirnoperation ist man grundsätzlich nicht wach und kann nicht die Gespräche im Raum mitverfolgen und die Geschehnisse beobachten. Insbesondere wenn eine Vollnarkose besteht, die Ohren verstöpselt und die Augen verbunden sind. Es gibt viele Fälle von Nahtoderfahrung und sie alle durch ein Aufwachen bei der Operation zu erklären ist sehr fragwürdig. Ein Aufwachen in der Narkose kommt bei 1,3 von 1000 Menschen vor. Nahtoderfahrungen haben aber etwa 30 % der Menschen. Also können die Nahtoderfahrungen normalerweise nicht mit einem Aufwachen während der Operation erklärt werden.

Woerlee: Ich kann auf mehr als 20 Jahre Berufserfahrung als Anästhesist zurückblicken, und es hat mich immer fasziniert, auf welche Weise Körperfunktionen in der Lage sind, scheinbar paranormale Erfahrungen zu erzeugen. Deshalb weiß ich, dass diese Erfahrung durch das Zusammenwirken der Reaktionen von Pam Reynolds´ Körper und ihrem Bewusstsein auf ihre Situation und ihre Narkose hervorgerufen wurde. Bisweilen reicht die Konzentration der Anästhetika für eine narkotische Wirkung nicht aus. Diese Personen bleiben wach: Sie hören, was in ihrer Umgebung vorgeht, sie spüren die Arbeit des Chirurgen und anderer Personen und sehen auch, was geschieht, sofern ihre Augen geöffnet sind.

Nils: Ein Aufwachen in der Narkose kommt bei 1,3 von 1000 Menschen vor. Nahtoderfahrungen haben aber etwa 30 % der Menschen. Also können die Nahtoderfahrungen normalerweise nicht mit einem Aufwachen während der Operation erklärt werden. “Sofern ihre Augen geöffnet sind.” Pam Reynolds Augen waren verbunden.

Woerlee: Da Pam Reynolds während der Operation mehrmals bei Bewusstsein war, vermute ich jedoch, dass weder Isofluran noch Enfluran als zusätzliche Anästhetika verwendet wurden. Ohne Einsatz dieser Gase aber ist es wahrscheinlicher, dass der Patient während der Operation erwacht, und genau das geschah mit Pam Reynolds.

Nils: Woerlee behauptet einfach ohne Beweis, dass Pam Reynolds mehrmals während der Operation aufgewacht ist. Das ist sehr unwahrscheinlich.

Woerlee: Das Kreischen der Säge weckte Pam Reynolds auf.

Nils: Die Säge hat nicht die Lautstärke einer Motorsäge, sondern des Summens einer elektrischen Zahnbürste. In einer tiefen Narkose wird man davon nicht wach.

Woerlee: Sie hörte, wie Personen miteinander sprachen.

Nils: Die Ohren waren verstöpselt. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie die Operationsgespräche genau verfolgen konnte.

Woerlee: Eine Fehlfunktion ihres Gehirns, ausgelöst durch das Zusammenspiel der Narkosemittel mit der abnormen Funktion ihrer Muskelfasern rief die außerkörperliche Erfahrung hervor.

Nils: Das ist eine Behauptung ohne ausreichende Belege.

Woerlee: Der Hochfrequenz-Ton des leerlaufenden, luftgetriebenen Motors der pneumatischen Säge hat gemeinsam mit dem anschließenden Gefühl, dass ihr Schädel aufgesägt wurde, sicher in ihrer Erinnerung das Bild eines Gerätes wachgerufen, das einem Zahnarztbohrer ähnelte.

Nils: Woerlee verwendet den Begriff “sicher”, wo er höchst spekulativ denkt. Er versucht dem Leser seine Sicht der Dinge einzureden. Pam Reynolds dagegen erklärte, dass sie eine Art Säge erwartet hatte. Und sie beschrieb ihr vorher völlig unbekannte Details: “Ich hatte angenommen, dass sie den Schädel mit einer Säge öffnen würden. Ich hatte den Begriff Säge auch gehört, aber was ich dann hier sah erinnerte mich mehr an eine Bohrmaschine. Da waren auch verschiedene kleine Bohrer in einem Kasten, der aussah wie der Werkzeugkasten meines Vaters, als ich noch ein Kind war.”

Bei genauerem Hinsehen lösen sich die Argumente von Woerlee weitgehend auf. Es gibt ja nicht nur die Beobachtungen von Sabom/Pam Reynolds. Es gibt noch tausende weiterer Forschungsergebnisse. Wer es genau wissen will, sollte sich selbst gründlich in die Forschungen einarbeiten. Das habe ich für mich getan. Und andere Menschen auch, die zu den gleichen Ergebnissen wie ich gekommen sind.

Die Fachleute sagen heute weitgehend übereinstimmend, dass es keine natürlichen Erklärungen gibt. Im Moment spricht die größere Wahrscheinlichkeit für die Dualität von Gehirn und Seele.

Zitat aus aus der Homepage des Human Basis Projektes vom Dezember 2009: (http://www.jenstein.de/pages/homo-sapiens/pam-reynolds.php ): Der behandelnde Arzt Dr. Spetzler glaubt nicht, das Pam es von vorherigen Beobachtungen her wissen kann. Zitat: „Da waren die Geräte für sie einfach nicht sichtbar. Die Bohrer und die anderen Sachen waren abgedeckt oder eingepackt. Sie werden nicht aufgedeckt oder ausgepackt, bevor der Patient nicht vollständig eingeschlafen ist. Das ist notwendig, um die Umgebung steril zu halten.“

Sie hat auch während der Operation ein Gespräch wahrgenommen, das zwischen Dr. Spetzler und dem Herz- und Gefässchirurgen, der sie an die Herz-Lungen-Maschine anschloss, stattgefunden hat. Als eine Chirurgin ihre Leiste geöffnet hatte, merkte sie, dass die Wehnen und Arterien zu eng waren. Sie musste es auf der anders Seite versuchen. In diesem Zusammenhang sprachen die Ärzte miteinander. Pam konnte sich präzise an dieses Gespräch erinnern. Zitat Dr. Spetzler: „In diese Phase der Operation kann niemand etwas beobachten oder hören. Es ist unvorstellbar, dass in dieser Phase normale Sinne wie das Gehör funktionieren. Abgesehen davon steckten Ohrhörer für die Klick-Tests in ihren Ohren. Es gab für sie keine Möglichkeit die Gespräche über ihr Gehör wahrzunehmen.“

File:The Ladder of Divine Ascent Monastery of St Catherine Sinai 12th century.jpg

Neben den Nahtoderfahrungen gibt die Reinkarnationsforschung einen weiteren Hinweis auf ein Leben nach dem Tod. Sie untersucht Erinnerungen, die als solche an ein früheres Leben interpretiert werden. Dabei wird geprüft, ob sich der Fall als Betrug, Selbstbetrug oder durch psychologische, parapsychologische oder spiritistische Annahmen erklären lässt. Für so nicht erklärbare Fälle hält die Reinkarnationsforschung das Vorliegen einer tatsächlichen Reinkarnation für möglich. Der bekannteste Wiedergeburtsfall in Indien ist Shanti Devi. Sie wurde 1926 in Neu-Delhi geboren und erinnerte sich bereits als Kind genau an ihr früheres Leben als Hausfrau im 128 Kilometern entfernten Mathura. Obwohl sie noch nie an diesem Ort gewesen war, konnte sie genau ihren früheren Ehemann, das Haus und die Stadt beschreiben. Sie erinnerte sich sogar an die Stelle, wo sie früher immer ihr Geld versteckt hatte.

Meinen Glauben an ein Leben nach dem Tod gründe ich hauptsächlich auf meine eigenen Erfahrungen. Ich habe im Laufe meines spirituellen Reinigungsprozesses etwa tausend frühere Leben gesehen. Als ich sieben Jahre als Yogi gelebt hatte, überkam mich bei einer Meditation plötzlich der Wunsch, meine früheren Leben zu wissen. Ich spürte geistig in der Zeit zurück und erhielt bei einem bestimmten Punkt eine Resonanz. Es trat eine Art innerer Widerstand auf. Dort spürte ich dann genau hin. Nacheinander ertastete ich so geistig vier frühere Leben. Ich konnte jeweils den Ort, die Zeit und auch etwas die Art des früheren Lebens erkennen.

Im Yoga löst man mit den spirituellen Übungen systematisch alle Verspannungen im Körper und im Geist auf. Dann kommt man eines Tages zu der für einen persönlich richtigen Zeit an Stresssituationen aus früheren Leben heran. Alle großen Stresssituationen werden im Seelengedächtnis gespeichert. Wenn sich die Verspannungen lösen, tauchen in Träumen oder im Wachzustand Bilder oder kurze Szenen (kleine Filme) aus den Stresssituationen auf. Die Lösungsprozesse sind oft mit intensiven Körperreaktionen wie Unruhe, Muskelzittern, Hitze oder Kälte verbunden.

Bei mir lösten sich zuerst die Verspannungen aus dem jetzigen Leben. In kurzen Filmszenen sah ich stressreiche Examenssituationen, Beziehungsstreitigkeiten und verdrängte Unfälle. Da ich die Stressereignisse noch in Erinnerung hatte, wurde mir der Zusammenhang zwischen spirituellen Übungen, der Auflösung von inneren Verspannungen und dem Auftauchen von Lösungsträumen deutlich bewusst. Ich lernte zu unterscheiden was ein Lösungstraum und was ein normaler Traum war. Nach elf Jahren als Yogi tauchten plötzlich die früheren Leben in meinem Geist auf. Zuerst lösten sich nur einzelne frühere Leben. Dann kamen ganz viele frühere Leben wieder an die Oberfläche meines Bewusstseins. Und nach etwa vier Jahren ebbte der Prozess langsam wieder ab. Anders als bei dem bewussten Hinspüren während einer Meditation kamen jetzt deutliche Kurzfilme. Ich konnte meistens alle Einzelheiten der jeweiligen Stresssituation und auch die Lebensumwelt erkennen. Aus den einzelnen Bildern konnte ich geographische und zeitliche Zuordnungen vornehmen.

Zitat von Swami Shivananda: „Der Mensch ist nicht dieser Körper. Körper und Geist unterliegen Veränderungen, Verfall und Tod; wohingegen der wahre Mensch, das unsterbliche Selbst (Atman) immer ist. Man besitzt einen Körper, aber man ist nicht der Körper. Man hat einen Geist, aber man ist nicht der Geist. Der Tod beendet nicht alles. Der Tod bedeutet nicht vollständiges Verlöschen. Der Tod beendet nicht die ständige Wiedergeburt der Seele. Die Seele wird nicht mit dem Körper sterben. Die Seele des Menschen ist unsterblich. So wie ein Mensch einen Mantel ablegt, legt er beim physischen Tod auch den Körper ab. Der Körper ist die Haut der Seele. Die Seele ist der Lenker des Körperwagens. Wenn der Körper zerstört wird, lebt der Geist weiter. Man hat noch immer Gedanken, Gedächtnis, Willenskraft und einen subtilen Körper. Durch die Gnade Gottes und des Sat-Guru bin ich ungebunden und frei. Alle Zweifel und Täuschungen sind geschwunden. Ich bin frei und glückselig für immer. Ich bin frei von Furcht, da ich in diesem nicht-dualen Zustand ruhe. Furcht entsteht aus Dualität. Ich bin berauscht von Gott. Ich habe Freiheit erlangt. Ich lebe im reinen Bewußtsein. Ich habe das Spiel des Lebens gewonnen.“

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Hilfe bei Leid. Von der Depression ins Glück.

Die Bettnachbarin meiner Mutter lebt seit einigen Wochen im Altersheim. Ihr fällt die Eingewöhnung schwer. Sie kann kaum noch hören, kaum noch sehen, bekommt kaum Besuch und sitzt den ganzen Tag in ihrem Sessel. Sie wird von Woche zu Woche depressiver. Sie hat an nichts mehr Interesse. Aber sie freut sich wenn ich komme und sie begrüße. Sie bittet mich ihr zu helfen. Was soll ich tun?

Es geht vielen Menschen in Deutschland so, dass sie im Alter allein und ohne große Freude vor sich hinleben. Die Altersdepressionen nehmen immer mehr zu. Aber auch viele junge Menschen leiden unter innerem Unglück. Dabei gibt es einen Weg heraus aus dem inneren Leid. Das sagen uns alle großen Weisen wie Buddha, Jesus und Patanjali.

Buddhas Lehre kann man in vier Sätzen zusammenfassen: "Es gibt das Leid. Es gibt einen Weg aus dem Leid. Das ist der Weg des inneren Glücks (der Erleuchtung). Inneres Glück entsteht durch positives (richtiges) Denken und Meditation." Als konkreten Weg lehrte Buddha Sitzen, Gehen und Gedankenarbeit im ständigen Wechsel. Dadurch lösen sich die inneren Verspannungen auf, die das innere Leid bewirken, die Energie fließt wieder und es entsteht inneres Glück. Wenn wir über einen längeren Zeitraum hinweg beständig an unseren Gedanken arbeiten (unsere negativen Gedanken überwinden und positive Gedanken erzeugen), regelmäßig meditieren und uns bewegen (Körperübungen praktizieren), wird unser inneres Glück erwachen. Dann sind wir gerettet.

Der Grundvater des Yoga Patanjali formulierte es in seinen Worten. Wenn wir positiv Denken, meditieren und jeden Tag Yoga praktizieren, gelangen wir ins Licht. Die Kundalini-Energie erwacht, der Geist findet inneren Frieden und es entsteht inneres Glück. Ein guter Weg ist es auch in der umfassenden Liebe zu leben, Mitgefühl zu entwickeln und allen Wesen Gutes zu tun.

Ähnliche Gedanken finden wir in der Bibel. Moses litt sehr unter der Trennung von seinem Volk. Er meditierte viele Jahre in der Wüste, arbeitete an seinen Gedanken, erweckte seine Kundalini-Energie (sein Stab verwandelte sich in die Kundalini-Schlange; seine Kundalini-Meditation beschrieb er später in der Paradiesgeschichte, die eine versteckte Anleitung zur Kundalini-Meditation ist) und gelangte dadurch zur Erleuchtung. Gott erfüllte ihn mit Licht und er sah das Licht in der Welt (Gott im brennenden Dornbusch). Jesus lehrte den Doppelweg aus Liebe zu Gott (zum Licht, zur Erleuchtung) und zum Nächsten (allen Menschen). Er gelangte in ein Leben im Licht durch die Meditation (vierzig Tage in der Wüste) und durch die konsequente Arbeit an seinen negativen Gedanken ( der Anhaftung an die Welt und sein Ego, den Teufel).

Die alte Frau ist eine katholische Christin. Eigentlich wäre es gut, wenn ein katholischer Priester oder Glaubensschwestern sie regelmäßig besuchen und sie spirituell stärken würden. Katholiken gibt es in Hamburg aber nur wenige und die Priester sind überlastet. Im Altersheim gibt es einen evangelischen Pfarrer, aber der kennt den Weg der Erleuchtung nicht und sein Gottesdienst ist kraftlos. Kaum jemand geht dort hin. Der Sohn der alten Frau hat ein großes katholisches Kreuz an die Wand über ihrem Bett gehängt. Darauf beschränkt sich seine spirituelle Hilfe. Die alte Frau kann mit dem Kreuz nichts anfangen.

Meine Idee ist es sie zu einer täglichen spirituellen Praxis zu bewegen. Leider kann sie schlecht sehen und daher nicht in der Bibel lesen. Sie kann auch schlecht hören und dadurch nicht von Hörbüchern und spirituellen Filmen profitieren. Aber sie kann noch denken. Sie kann noch beten. Sie könnte also im Gebet leben. Sie könnte zum Beispiel beständig das Mantra "Jesus Christus errette mich" denken. Wenn sie wirklich daran glauben würde, würde sie das ins innere Glück und nach ihrem Tod ins Paradies bringen. Ich werden herauszufinden versuchen, welches Gebet oder Mantra für sie hilfreich ist. Ich könnte gemeinsam mit ihr beten, meditieren und versuchen ihre spirituellen Energie zu aktivieren.

Im Yoga gibt es die Geschichte von dem Prinzen Gauranji, dem seine Feinde Arme und Beine abgeschnitten und allein im Wald ausgesetzt hatten. Da kam der Yogi Matsyendra vorbei, versorgte seine Wunden, engagierte einen Kuhhirten, der ihm jeden Tag etwas zu essen gab, und zeigte ihm den Weg der Verbindung von Blasebalgatmung und Meditation. Man zieht durch die Bauchmuskeln Energie in den Körper, läd sich so mit Energie auf, aktiviert die Kundalini-Energie und meditiert dann im inneren Glück. Gleichzeitig ist das ein jedem Menschen mögliches Körpertraining. Eine große Gnade für alle kranken Menschen. Gauranji gelangte so nach einigen Jahren zur Erleuchtung und war von seinem Leid befreit.

Es gibt für jeden Menschen einen Weg der Rettung. Man muss nur die persönlich passenden Techniken herausfinden und vor allem den Willen und die Kraft haben mit Ausdauer jeden Tag zu praktizieren.

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Yoga, Tod und Loslassen

Heute habe ich nach zwei Wochen wieder meine Mutter im Altersheim besucht. Mich blickte der Tod an. Meine Mutter war im Krankenhaus gewesen, weil durch einen Sturz ihr Hüftgelenk ausgekugelt ist. Den Ärzten gelingt es irgendwie nicht die Hüfte wieder richtig einzukugeln. Meine Mutter bekommt eine Vollnarkose nach der anderen, die Hüfte wird operiert und kugelt kurze Zeit später wieder aus.

Bei dem Besuch war meine Mutter kaum ansprechbar. Sie erkannte mich zwar noch, aber reden konnte ich nicht mehr mit ihr. Und kurze Zeit später kamen viele Altenpflegerinnen mit der Oberaltenpflegerin. Sie beschlossen meine Mutter wieder ins Krankenhaus zu bringen, weil sie so starke Schmerzen hat. Und dort wurde festgestellt, dass die Hüfte wieder ausgekugelt war. Die Ärzte sind ratlos. Ewig wird meine Mutter die Operationen nicht überleben.

Ich war schwer geschockt. So hatte ich meine Mutter noch nie gesehen. Ich rief vom Altersheim aus meine Schwester im Schwarzwald an. Aber die wusste auch nicht weiter. Und der Bettnachbarin meiner Mutter ging es auch nicht gut. Sie saß depressiv in ihrem Sessel. Sie konnte kaum hören und sehen. Aber sie erkannte mich noch und freute sich mich zu sehen. Sie bat mich ihr zu helfen und sie aufzumunter. Ich sang ihr Lieder vor. Das erfreute sie für kurze Zeit.

Irgendwie war heute ein Chaos-Tag. Das Altersheim-Cafe hatte auch geschlossen. Meine alten Freundinnen waren deshalb nicht da. Also fiel das Singen aus, obwohl mir das heute zur Aufmunterung gutgetan hätte. Bereits das Singen für die Bettnachbarin hatte mich etwas aus der Erstarrung gelöst.

Da im Altersheim nichts mehr zu tun war, radelte ich wieder nach Hause. Ich musste jetzt erstmal den Schock verarbeiten. Deshalb fuhr ich zum Supermarkt und kaufte die halbe Ladung Weihnachtsgebäck auf. Zur Ruhe brachte mich ein einfaches Brötchen mit dick Butter. Es lehrte mich die einfachen Dinge des Lebens und damit das Leben selbst wertzuschätzen.

Ich lebe noch. Es nützt nichts, wenn ich mir jetzt ständig Sorgen mache und nur noch kummervoll durch das Leben gehe. Mich erfasste neben der Trauer über das Leid meiner Mutter auch etwas Gleichmut. Die Dinge sind so wie sie sind. Die Zeit des Lebens ist begrenzt. Die Zeit meiner Mutter ist bald abgelaufen. Vielleicht erholt sie sich noch wieder. Vielleicht auch nicht. Selbst wenn sie die Operationen gut übersteht, wird sie weiter körperlich und geistig abbauen und sich immer mehr dem Tod nähern.

Und eines Tages tod sein. Indem ich diese Tatsache annahm, fand ich meine Gelassenheit wieder. Ich helfe meiner Mutter soweit ich kann. Und ansonsten ist es meine Aufgabe mein Leben zu leben. Ich kam mir irgendwie schlecht vor im inneren Glück zu sein, obwohl meine Mutter leidet und dem Tod nahe ist. Aber genau dadurch kann ich meiner Mutter am besten helfen, weil ich ihr gute Energie senden und sie so energetisch stärken kann.

Ich persönlich glaube, dass alles so richtig ist wie es ist. Es geschieht alles nach Gottes Plan. Ich muss einfach nur immer wieder hinspüren, was für gerade richtig ist. Die Ärzte tuen ihr Bestes. Ich bin kein Arzt und muss ihnen deshalb meine Mutter vertrauensvoll übergeben. Die Altenpflegerinnen im Altersheim lieben meine Mutter, weil sie eine so liebe und friedliche Person ist. Im Krankenhaus bei den Krankenschwestern spüre ich eine sehr liebevolle Energie. Und meine Mutter ist eine starke Frau. Sie kann mit dem Leid umgehen, auch wenn es sicherlich für sie nicht schön ist zu leiden. Sie hat nur begrenzt Schmerzen, weil die Altenpfleger ihr Schmerzmittel geben. Ich persönlich habe meine Mutter schon weitgehend losgelassen. Gott wird entscheiden, wie lange sie noch auf der Erde leben soll.

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Yoga und Glauben

Ich glaube an drei Dinge: 1. An das Leid, weil ich es selbst erfahren habe. 2. An die Erleuchtung, weil ich sie selbst erfahren habe. 3. An das Leben nach dem Tod und die Reinkarnation, weil ich meine früheren Leben kenne. Sie tauchten zweifelsfrei im Laufe meines spirituellen Weges auf.

Ein fester Glaube ist wichtig, weil man sonst in einer weltlichen Gesellschaft leicht in Verwirrung kommt. Ich sehe jeden Tag fern. Das bringt den Glauben an meinen spirituellen Weg oft ins Wanken. Dann glaube ich, dass schöne Frauen wichtiger sind als die Erleuchtung. Ich glaube, dass es gut ist reich und berühmt zu sein, Karriere zu machen und möglichst viel zu konsumieren. Wenn ich dann den Fernseher ausschalte, besinne ich mich auf mein spirituelles Wissen und lache wie dumm man sein kann.

Viele Menschen sind unermeßlich dumm. Sie führen Kriege wegen materieller Vorteile. Sie opfern ihr Leben der Karriere und dem Konsum. Sie streben nach äußerem Glück, obwohl das innere Glück doch viel wichtiger ist. Sie leben ihr Ego, obwohl es doch viel schöner ist in der Liebe zu leben. Sie leben so, als ob es kein Leben nach dem Tod gibt. Das ist wahrscheinlich die größte Dummheit. Es ist viel schöner nach dem Tod im Licht zu leben als in Leidbereichen festzustecken.

Ein guter Glaube sollte in der Wahrheit verankert sein. Sonst ist er leicht zu erschüttern. Wir sollten also gründlich über das Leben nachdenken. Wir sollten mit Weisheit unsere Erfahrungen reflektieren. Wir sollten auch darüber nachdenken, was weise Menschen wie Buddha, Patanjali oder Jesus vor uns gesagt haben. Und uns an den weisen Menschen der heutigen Zeit wie dem Dalai Lama, Papst Franziskus, Swami Sivananda oder Mutter Meera orientieren.

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Eine einfache Meditation zur schnellen Entspannung. Im Moment ist es mein Weg mit einigen Menschen am Telefon zu meditieren. Das hat sich als sehr hilfreich bei akuten Problemen und gegen die Einsamkeit erwiesen. Häufig verbinde ich das auch noch mit einem kleinen Gespräch. Diese Art der spirituellen Begleitung ist sehr gut für Menschen, die sonst ihren spirituellen Weg verlieren würden. Wir können sie in die Spiritualität einführen und auf dem Weg stabilisieren, bis sie ihren Weg alleine gehen können. Es ist eine leichte Weise vielen Menschen zu helfen, da alle ein Telefon oder Händi besitzen und persönliche Besuche aus räumlichen oder zeitlichen Gründen oft schwierig sind.

Wir spannen und entspannen nacheinander die verschiedenen Muskelbereiche und können so schnell allen Stress aus dem Körper loslassen. Dadurch entspannt sich auch unser Geist. Anschließend laden wir uns mit Licht auf. Wir visualisieren einen Lichtstrahl, der vom Himmel kommt, hüllen uns mit Licht ein, lassen das Licht in uns in hineinfließen und denken so lange das Mantra "Licht", bis wir voller Licht sind. Dann senden wir auch allen unseren Freunden Licht. So entstehen Frieden und um fassendes Glück. https://www.youtube.com/watch?v=-BeXsOOG6aY

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