Was ist Gott?

Was ist Gott ?
Für mich ist Gott ein höheres Bewusstsein. Wenn man die Erleuchtung erlangt, erfährt man Gott. Man wird eins mit diesem Bewusstsein. Dieses Bewusstsein kann mit den Worten "Ich Bin" beschrieben werden. Das Ich-Bin ist ein Zustand der Ruhe, der Anhaftungslosigkeit und der Einheit (inneren Harmonie). Es ist durch die Meditation und die Gedankenarbeit (alle Wünsche loslassen) zu erreichen.

Im Yoga spricht man vom Sat-Chid-Ananda. Sat ist das anhaftungslose Sein, Chid das Einheitsbewusstsein (Gottesbewusstsein) und Ananda das innere Glück (die aus einem meditativen Leben entstehende Glückseligkeit). Im Buddhismus hat man dafür Buddha als Vorbild, der als Ausdruck seines inneren Glücks leicht lächelt.

Wer im Ich-Bin ruht, erfährt innere Glückseligkeit. Er spürt das Licht (Gott) in sich und sieht das Licht in der Welt. Alles beginnt zu strahlen, wie es Moses beim Dornbusch erfahren hat. In diesem Einheitsbewusstsein erfährt man großen inneren Frieden. Man nimmt alle Dinge so an wie sie sind. Nichts stört einen. Man will nichts anders als es ist. Man hat keine Wünsche und ist wunschlos glücklich.

Dann stört einen grundsätzlich auch das Leid auf der Welt nicht. Man sieht es als notwendig für die Entwicklung zur Erleuchtung an. Die Meditation auf das Leid kann sogar die Kundalini-Energie erwecken und einen Menschen zur Erleuchtung und in ein Leben im Licht bringen. Wenn man erleuchtet ist, hat man grundsätzlich auch die Kraft durch alles gegebene Leid hindurchzugehen.

Wenn man nicht erleuchtet ist, hat man natürlich mit dem Leid ein Problem. Man kann es äußerlich überwinden, soweit das möglich ist. Man kann versuchen damit zu leben. Und man kann innerlich daran wachsen.

Die große Frage ist, ob dieses höhere Bewusstsein (Gott, das Erleuchtungsfeld) auch selbständig handeln kann. Das ist im Buddhismus und im Yoga sehr umstritten. Es gibt die Gebetsfraktion und die Selbsterleuchtungsfraktion. Ich gehöre zur Gebetsfraktion.

Für mich sind alle erleuchteten Meister eins mit dem Gottesbewusstsein. Wenn wir Gott (Buddha, Shiva, Jesus, die erleuchteten Meister) um Hilfe und Führung bitten, hören das die erleuchteten Meister. Sie verfügen über die Fähigkeit der Allgegenwart. Ihr Bewusstsein ist über eine höhere Dimension mit allen Menschen verbunden, die an sie denken. Mindestens einer der erleuchteten Meister wird reagieren.

Allerdings reagiert er aus dem Erleuchtungsbewusstsein heraus. Er tut also das, was aus der Erleuchtungssicht hilfreich ist. Das wird meistens eine innere Stärkung und nur selten eine Veränderung der äußeren Situation sein. Grundsätzlich hat jeder Mensch genau die äußere Situation, die er aus der Sicht Gottes für sein spirituelles Wachstum braucht.

Nach meiner Erfahrung ist das Wirken Gottes schwer zu beweisen. Ich beobachte das Wirken Gottes (der erleuchteten Meister) in meinem Leben. Ich beobachte eine beständige Führung. Ich erfahre Hilfe in schwierigen Situationen. Mein Leben ist ein beständiger spiritueller Wachstumsweg. Ich kann das aber nur beweisen, in dem ich mein Leben beobachte und daraus meine Schlüsse ziehe. Ich merke allerdings, wie mir meine Meister manchmal Energien schicken, hilfreiche Träume oder Visionen geben. Und ich spüre oft die Energien meiner Mitmenschen und kann selbst energetisch helfen. Es scheint also diese Energieebene zu geben, über die man helfen kann.

Der Weg zu einem Leben im Licht, der Leidüberwindung und der inneren Glückseligkeit ist für mich der Doppelweg der Liebe zu Gott und zum Nächsten (allen Wesen). Das ist das Zentrum des Mahayana-Buddhismus (Dalai Lama, Thich Nhat Hanh), des Neohinduismus (Ramakrishna, Swami Sivananda, Satya Sai Baba, Anandamayi Ma, Amma, Mutter Meera) und des Christentums (Bergpredigt).

Dieser Doppelweg besteht darin, dass wir jeden Tag zwei Dinge üben: die innere Ruhe und die umfassende Liebe. Wir gelangen durch unsere spirituellen Übungen (Yoga, Gehen, Gedankenarbeit) und durch die Meditation immer wieder zum inneren Frieden. Wir zentrieren uns immer wieder in uns selbst und unserem eigenen inneren Glück. Wir verwandeln uns immer wieder in einen Buddha (einen Shiva, eine Göttin).

Und dann senden wir allen Wesen Licht. Wir sehen uns als Mutter oder Vater aller Wesen. Wir tun allen Gutes, soweit wir können. Wir nehmen uns Jesus als Vorbild. Wir folgen ihm nach. Wir leben als Buddha der Liebe und als große Mutter aller Wesen (Durga, Sarasvati, Lakshmi, Tara). So verwandeln wir uns langsam selbst immer mehr in einen Buddha der Liebe und gelangen zur Erleuchtung.

Wer auf Buddha meditiert, wird ein Buddha. Wer Jesus nachfolgt, gelangt ins Licht. Wer sich als Shiva sieht, wird ein Shiva. Wer sich jeden Tag mit einem erleuchteten Meister verbindet und nach spirituellen Grundsätzen lebt, erreicht die Erleuchtung. Er wird im Licht leben und nach seinem Tod ins Licht aufsteigen.

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