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Der kleine Yogi bekommt eine Segnung von Mutter Meera

Darshan von Mutter Meera in Hamburg. Ein schöner Herbsttag. Die Sonne schien. Durch den Wald wanderte ich eine halbe Stunde zur U-Bahn. In einer weiteren halben Stunde war ich in der Innenstadt. Da ich noch etwas Zeit hatte, kaufte ich in einer Buchhandlung noch schnell ein Buch mit vielen Bilder über Ramana Maharshi. Das ist im Moment mein Lieblingsheiliger, weil sich beim Lesen oft spirituelle Energie überträgt. Außerdem sieht er so ähnlich aus wie ich. Rein äußerlich gesehen natürlich.

Der Darshan fand in einer Kirche in Hamburg-Altona statt. Bereits als ich in die Straße der Kirche einbog, spürte ich die Energie von Mutter Meera. Ich war in ihrem Energiefeld lange bevor ich die Kirche erreicht hatte. Das hatte ich noch nie gespürt. Jedes Mal passiert bei Mutter Meera etwas Besonderes. Das war heute das Besondere. Von Buddha wird berichtet, dass Besucher seine Aura schon mehrere Kilometer spürten, bevor sie ihn als Person errreichten. Von mir behauptete eine Frau, dass sie meine Aura schon am Gartentor etwa 30 Meter von meinem Haus entfernt spürte. Ich muss noch etwas wachsen, damit ich an Buddha oder Mutter Meera heranreiche.

Der Saal war nicht besonders voll, so dass ich noch einen Platz in der vierten Reihe bekam, obwohl ich ziemlich spät kam. Dafür ging es relativ schnell los. Alle Besucher erhoben sich, eine kleine Seitentür öffnete sich und eine kleine indische Frau in einem roten goldbestickten Sari betrat den Saal. Sie kam mir heute besonders klein vor, weil sie von zwei riesigen deutschen Männern begleitet wurde, die fast doppelt so groß waren. Mutter Meera pflegt die Bescheidenheit. Mir ist sie fast etwas zu bescheiden. Ich muss mir immer wieder sagen, dass sie eine große erleuchtete Meisterin ist, auch wenn sie nicht wie eine Königin auftritt. In Indien gilt sie als Avatar, als eine Inkarnation Gottes.

Das ist für einen westlichen Menschen schwer zu begreifen. Gott ist allgegenwärtig, allwissend und allmächtig. Manchmal ahne ich etwas von ihrem allgegenwärtigen Bewusstsein, wenn in meinem Leben unerklärliche Wunder geschehen. Mein Leben fühlt sich auch irgendwie geführt an. So als ob Gott einen Plan mit mir hätte. Die meisten Menschen kommen vermutlich zu Mutter Meera, weil sie übersinnliche Hilfe und Heilung erhoffen. Ob sich diese Wünsche erfüllen? Ich weiß es nicht. Es gibt aber Berichte von Heilungen und Wundern.

Ich besitze nur die Fähigkeit Energie zu spüren. Nur daran kann ich Mutter Meera beurteilen. Und Energie spürte ich. Die ganze Zeit des Darshans befand ich mich in energetischen Prozessen. Hier kribbelte es, dort zog Energie durch den Körper und an bestimmten Stellen lösten sich Verspannungen. Am meisten Energie spürte ich heute am Schluss, als wir mit Mutter Meera gemeinsam meditierten und sie sich auf alle Anwesenden konzentrierte.

Ich spürte, wie sich die Energie langsam von oben herabsenkte, meinen Körper füllte und dann zu allen Menschen floss, die geistig mit mir verbunden sind. Mein ganzes Energiefeld mit allen meinen Freunden, Lesern und Bekannten wurde gesegnet.
https://www.youtube.com/watch?v=tDXC4uJmGaQ

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Wunder im Altersheim

Meine Mutter zerfällt langsam. Sie sitzt in ihrem Rollstuhl am Tisch und starrt aus dem Fenster. Sie rollt sich mit den Füßen immer leicht vor und zurück. Hospitalismus. So ist es, wenn man nichts anderes tut als Tag für Tag nur dazusitzen. Keine Reaktion als ich komme. Sie erkennt mich noch, reagiert aber nicht. Sie starrt weiter aus dem Fenster. Ich frage sie wie es ihr geht. Sie sagt: "gut", aber ihre Mundwinkel sind heruntergezogen. Sie konzentriert sich auf ihr Kraftchakra, um das Leid ihres Lebens nicht zu spüren.

Ihre junge Bettnachbarin, die sie immer so liebevoll umsorgt hat, ist nicht mehr da. Sie hat ein Einzelzimmer bekommen. Auf ihrem Stuhl sitzt jetzt eine alte Frau, die neue Bettnachbarin. Ich unterhalte mich etwas mit ihr. Sie ist auch schon ziemlich dement, aber sie kann noch denken und fühlen. Sie leidet schwer. Sie wohnte in ihrem Haus in einem Dorf weit weg. Ihre Kinder haben sie in dieses Heim gebracht, weil sie in der Nähe wohnen. Aber sie besuchen sie nur selten, weil sie keine Zeit haben. Die alte Frau hat alle ihre Nachbarn verloren. Sie ist sehr einsam. Sie kann auch nicht telefonieren, weil sie fast erblindet ist. Mit meiner Mutter ist ihr eine Kommunikation nicht möglich.

Ein großes Holzkreuz mit einer Jesusfigur darauf hängt über ihrem Bett. Die alte Frau ist Katholikin. Sie betet morgens und abends. Aber an das Paradies nach dem Tod glaubt sie nicht wirklich. Das gibt ihr keine Hoffnung. Sie lebt ohne Hoffnung und fühlt sich fremd und orientierungslos in ihrer neuen Umgebung. Ich muntere sie auf und erkläre ihr, dass ich sie jetzt jede Woche mitbesuche.

Ich schiebe meine Mutter eine Runde nach draußen in den Park. Genau in diesem Moment lockern die Wolken am Himmel auf und es scheint die Sonne. Wir genießen die Sonne, bis sie wieder verschwindet. Dann bringe ich meine Mutter zu unserem Singplatz. Dort warten schon meine alten Freunde und freuen sich, dass ich wieder da bin. Das Harmonium entfaltet seine Musik. Die Energie verbessert sich und es entsteht gute Laune. Auch meine Mutter wacht langsam auf. Am Anfang erinnert sie sich kaum an die Lieder, aber nach einiger Zeit kommt ihr Gehirn wieder in Gang.

Wir singen "Gottes Liebe ist so wunderbar" und kommen zu der Strophe "Gottes Hilfe ist so wunderbar". Ich halte kurz inne und frage die alten Frauen, ob sie an Gottes Hilfe glauben. Alle rufen sofort ja. Aber als ich sie frage wie Gottes Hilfe denn konkret aussieht, wissen sie es nicht. Eine alte Frau meint frech zu mir: "Du wirst es uns gleich sagen."

Das ist er wieder, der Hilfspriester in mir. Ich erkläre, dass Gott durch andere Menschen und direkt durch Energien wirken kann. Gott wirkt zum Beispiel durch die Altenpfleger, die sich liebevoll um die alten Menschen kümmern. Und er sendet den Menschen, die zu ihm beten, Kraft, Frieden, Liebe und Licht. Wir stellen uns Gott als Wolke aus erleuchtetem Bewusstsein am Himmel vor. Ein Lichtstrahl kommt herab und gibt uns Kraft in schwierigen Situationen.

Ich berichte wie ich Gottes Hilfe erfahren habe. Gott schützt mich nicht vollständig vor Leid. Aber er hilft mir hindurchzugehen. Plötzlich habe ich wieder Kraft. Plötzlich entfaltet sich inneres Glück und ich vergesse mein Leid. Plötzlich geschieht ein Wunder und das Leid ist weg. Einmal hatte ich zwei Wochen lang starke Zahnschmerzen. Eine Zahnwurzel war entzündet. Der Arzt sagte, dass der Zahn entfernt werden muss. Und plötzlich heilte der Zahn. Innerhalb einer Stunde verschwand die Entzündung, die Schmerzen waren weg und die dicke Backe war nicht mehr zu sehen.

Ich hoffe, dass Gott auch meine Mutter sieht. Ich bete für sie. Ich übergebe sie Gott und lasse sie und ihr Leid los. Ich vertraue darauf, dass auch für sie gut gesorgt wird. Aber beim Abschied bin ich etwas traurig. Ich lasse meine Trauer zu. Ich verdränge sie nicht. Gleichzeitig besinne ich mich auf meinen spirituellen Weg und denke das Mantra: "Om Sat-Chid-Ananda-Buddha. Om In-der-Ruhe-leben-Buddha. Om In-der-Einheit-leben-Buddha. Om In-der Liebe-leben Buddha." Dadurch geht es mir nach kurzer Zeit wieder gut, obwohl immer noch etwas Trauer in mir ist. Auch das Leid und die Trauer gehören zum Einheitsbewusstsein dazu. Aber das Glück überwiegt.

Sat-Chid-Ananda ist der Kernweg des Yoga. Wir haften an nichts an und lehnen nichts ab. So gelangen wir zum inneren Frieden und ins Sein. Wir verbinden uns mit der Einheit der Natur und überlassen uns dem Fluß des Lebens. Aus der inneren Entspannung und dem Einheitsbewusstsein entsteht dann Ananda, inneres Glück, Erleuchtung. Wir erheben uns über alles Leid, leben im Licht und können allen Wesen Liebe geben. Dadurch verstärkt sich unser Glück. Das Ego zerstört das Glück, aber die umfassende Liebe vergrößert es. Das ist das größte Wunder, was es auf der Welt gibt.

https://www.youtube.com/watch?v=SZGW_Z9L6gw (Mantra Song für inneren Frieden)
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Der verrückte Yogi. Es wird Herbst.

Es wird Herbst. Die Äpfel an den Bäumen leuchten im Sonnenschein. Nachts wird es jetzt kühler. Ich beginne meine Weihnachtskekse zu essen. Gerade habe ich eine halbe Packung Zimtsterne vernascht. Ich liebe Zimtsterne. Die gab es bei meiner Mutter immer zu Weihnachten.

Dazu trinke ich heißen Kakao mit etwas Kaffeepulver. Das ist zwar nicht gesund, aber es schmeckt dem kleinen Yogi. Das Leben ist dazu da, um es zu genießen. Und was gibt es Schönes als Zimtsterne mit einem heißen Kakao. Dabei sitze ich in der Sonne auf meiner Terasse, umgeben von wilder Natur. So wild wie ich. Man merkt leicht Anflüge von Zivilisation, aber im Wesentlichen ruhe ich in meiner Natur. Man könnte es auch Gott nennen, aber das ist im Moment ein etwas zu hochgegriffener Begriff für mich. Sagen wir einfach: "Ich bin im lichtdurchfluteten Sein."

Ein kleines Rotkehlchen setzt sich auf den Stuhl mir gegenüber und betrachtet mich. Eine filigrane Libelle ruht sich auf meiner Hand aus. Sie ist nicht zu verscheuchen. Sie kommt immer wieder. Die Tiere lieben mich offensichtlich. Ich gehöre zur Natur dazu. Der Herr der Wildnis. Mein neuestes Mantra lautet: "Om Guru Nils. Om Bodhisattva. Mögen alle Wesen glücklich sein. Möge es eine glückliche Welt geben."

Man könnte meinen ich sei jetzt völlig durchgeknallt. Damit hat man nicht ganz unrecht. Manchmal glaube ich das selbst. Andererseits gibt es im Yoga die Tradition sich selbst als Shiva zu sehen und dabei das Mantra "Shivo Ham" zu denken. Shiva ist für Yogis der oberste Guru. Wenn ich mich als Shiva sehen darf, darf ich mich erst recht als Guru Nils sehen, als ganz kleinen lieben Guru. Jedenfalls motiviert mich das Mantra immer wieder meine glückliche Faulheit zu überwinden und die Welt zu retten. Es bringt mich in die Energie der Kraft.

Die Welt muss gerettet werden. Um das zu erkennen, genügt ein Blick in die Nachrichten. Gerade las ich, dass es im Tschad eine große Hungerkrise gibt. Viele Menschen verhungern dort. Dazu gibt es Bilder von kleinen hungernden Kindern. Das berührt mich. Ich spende für die Hilfsorganisationen. Aber viel mehr kann ich nicht tun. Helfen kann ich aber den Menschen in meiner Welt, in dem ich mein spirituelles Wissen weitergebe.

Im amerikanischen WikiHow habe ich 61 Texte eingestellt, meistens über Yoga oder spirituelle Psychologie. 3,9 Millionen Menschen haben die bereits angeklickt. Insofern bin ich offensichtlich etwas hilfreich. Und gerade haben sie dort eine neue Rubrik eingefügt. Man kann zu allen Texten Fragen stellen. Fragen sie Guru Nils. Einen ganzen Vormittag habe ich damit verbracht die Fragen zu beantworten. Worum gibt es das Leid? Warum ägern mich meine Kinder immer? Wie bekomme ich eine gute Beziehung? Was ist Gott? Wie werde ich schnell erleuchtet? Guru Nils weiß alles. Deshalb ist er ja der Guru.

Dieser kleine Scherz musste jetzt sein. Jedenfalls ist jetzt Herbst und ich sitze vor meinem Haus auf der Terasse und trinke Kakao. Aus den Lautsprechern auf dem Altar dröhnen laut Yoga-Mantras. Die Vögel möchten ja auch etwas spirituelle Musik hören. Am Randes meines Spazierweges wachsen Holunderbeeren, Mehlbeeren und sogar einige große Birnbäume. Leider waren die Vögel wieder mal schneller als ich und haben, kaum waren die Birnen reif, alles abgeerntet. Aber einen kleinen Apfelbaum hatten sie übersehen. Da war der kleine Yogi schneller. Jetzt habe ich eine große Schüssel mit Äpfeln im Haus. Und schwanke immer, ob ich Zimtsterne oder Äpfel oder beides essen soll.

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Vitamine, Gottes Liebe und Meditation im Altersheim

Heute war ein sehr heißer Tag. Das Altersheim war fast ausgestorben. Na ja, nicht wirklich. Die meisten Alten lagen wohl in ihren Zimmern auf dem Bett. Meine Mutter saß in ihrem Rollstuhl und starrte in die Luft. Seit sie sich nicht mehr alleine ins Bett legen kann, bleibt sie immer in ihrem Rollstuhl sitzen. Ich begrüßte sie und schob sie erstmal in den Park, damit sie etwas Sonne tanken kann.

Gestern sah ich im Fernsehen eine Sendung über Vitamine. Ein Mensch braucht 20 Minuten Sonne am Tag, damit sich genug Vitamin D bilden kann. Sonst wird man träge und bekommt brüchige Knochen. Die wissenschaftliche Meinung zu den Vitaminen ändert sich ständig. Früher hieß es, dass man viele Zusatzvitamine essen soll, damit man lange lebt. Die Vitamine würden die freien Radikalen vernichten, die den Menschen altern lassen. Jetzt heißt es, dass die freien Radikalen gut sind und das Leben verlängern. Warum weiß man nicht. Aber bei den Fadenwürmern hat die Zugabe von freien Radikalen das Leben um ein Drittel verlängert.

Da ich auch ein freier Radikaler bin, habe ich meine Ernährung sofort umgestellt. 30 Jahre habe ich Zusatzvitamine gegessen. Jetzt habe ich die Döschen weggeschmissen und setze auf die freien Radikalen. Die entstehen beim Sport. Sport mache ich jeden Tag. Mal sehen, wie alt ich jetzt werde.

Meine Mutter ist 92. Das würde mir als Alter schon genügen. Aber fit muss man sein, körperlich und geistig. Da hilft Sport, geistiges Training und gesunde Ernährung. Geistig trainieren tue ich im Internet. Nur mit der gesunden Ernährung hapert es noch etwas. Ich esse zu viele Süßigkeiten. Aber wir wollen nicht wieder hauptsächlich von mir reden. Im Moment geht es um meine Mutter.

Nach dem Sonnenbad schob ich sie zum Singen. Und da kamen tatsächlich schon alle meine alten Freundinnen an. Das Singen konnte sofort losgehen. Natürlich gab es zu Beginn das Begrüßungslied "Schön, dass ihr da seid." Wobei ich aus Versehen sang: "Schön, dass wir da sind." Langsam entsteht ein Wir-Gefühl. Nach den Kinder- und Wanderliedern erklärte ich den Seniorinnen die tiefere Bedeutung des Liedes "Gottes Liebe ist so wunderbar." Heute war sozusagen Bibelstunde und ich verwandelte mich in einen Hilfspriester.

Gottes Liebe nützt uns nichts, wenn wir sie nicht spüren. Wie spüren wir die Liebe Gottes in uns? In dem wir unsere Mitmenschen lieben und und unseren Nächsten Gutes tun. Dann entsteht Liebe bei allen Beteiligten. Meine Besuche im Altersheim sind ein gutes Beispiel dafür. Wie erfahren wir das Glück Gottes in uns? In dem wir etwas tun, was uns glücklich macht. Den Senioren fiel spontan das gemeinsame Singen ein.

Jetzt wurde es schwieriger. Wie gelangen wir in den Frieden Gottes? In dem wir beten "Dein Wille geschehe" und die Dinge des Lebens so annehmen wie sie sind. Wir lassen unseren eigenen Willen los. Wir akzeptieren unser Schicksal. Das ist gerade für viele Menschen im Altersheim eine schwierige Aufgabe. Aber nur wenn wir diese Aufgabe bewältigen, gelangen wir zum inneren Frieden.

Und wie kommen wir in die Kraft Gottes? Wie erfahren wir die Kraft Gottes in uns? In dem wir unsere Kundalini-Energie, den Heiligen Geist in uns aktivieren. Der Heilige Geist entwickelt sich durch ein konsequent spirituelles Leben. Und durch die Aktivierung der Chakren, insbesondere des Wurzel- und Scheitelchakras. Die Energie des Wurzelchakras, des Erdchakras, beginnt zu fließen, wenn wir die Erde unter uns und um uns visualisieren und dabei singen: "Gottes Erde ist so wunderbar." Das Scheitelchakra wird erweckt, wenn wir uns auf den Himmel über uns konzentrieren und dabei singen: "Gottes Himmel ist so wunderbar." Diese Strophe habe ich neu eingeführt, weil die meisten heutigen Menschen (auch die Christen) mit dem Begriff "Paradies" nicht mehr viel anfangen können. Das Wort "Himmel" wirkt stärker.

Zum Schluss meditierten wir gemeinsam. Das erste Mal. Der Hauptweg zu einem Leben in Gott ist neben der umfassenden Liebe (Nächstenliebe) die Stille. Gott ist nach Moses vor allem in der Stille zu finden. Jesus hat meditiert, um Gott zu erfahren. Also stoppten wir fünf Minuten unsere Gedanken. Wenn Gedanken auftauchten, brachten wir sie sofort wieder zur Ruhe. Und wir gelangten so sehr schnell in eine tiefe Ruhe. Inneres Glück breitete sich aus. Wir waren in Gott. https://www.youtube.com/watch?v=16wtMvuqsHg

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Rundgang durch das Yogi-Haus

Ich habe diesen Sommer mein Haus umgebaut, da ich ab nächstem Jahr dort Yoga-Ausbildungen und Retreats anbieten will. Das zeige ich euch im anliegenden Video. Mein Haus bietet sich für spirituelle Retreats an, weil ich in einem schönen Naturschutzgebiet mit guter Verkehrsanbindung an Hamburg wohne. Nur das Haus musste noch etwas umgestaltet werden, damit es für Gruppen geeignet ist. Ich habe jetzt eine schöne Yogahalle (Wintergarten), ein Luxusbad (ich habe den Handwerkern freie Bahn gelassen) und mehrere Übernachtungsmöglichkeiten (Gästezimmer, Gartenhäuschen).
Da ich im Ebookbereich inzwischen zu den Bestseller-Autoren gehöre (Yoga, Buddhismus, Positives Denken), gibt es vielleicht einige Menschen, die mich persönlich kennenlernen und eine Ausbildung bei mir machen möchten. Dazu bieten sich die Bereiche Yoga, Buddhismus (Meditation) und positives Denken an, weil ich dort bei den Ebooks auf Platz 1 stehe.

Die Basis meines Weges sind die fünf Grundsätze der Gesundheit (gesunde Ernährung, Sport / Yoga, Entspannung / Meditation, positives Denken, Vermeiden von Schadstoffen (nicht rauchen, kein Alkohol, keine Drogen). Wenn man langfristig nach diesen fünf Grundsätzen lebt, entsteht körperliche und seelische Gesundheit. Yoga ist für die meisten Menschen in der heutigen Zeit vorwiegend ein Weg der Gesundheit und Entspannung.

Meine zweite Basis ist die Glücksphilosophie und die Glücksforschung. Durch den Philosophen Epikur kam ich zum spirituellen Weg. Er lehrte das Leben in der Ruhe, die Genügsamkeit in äußeren Dingen, das positive Denken, das innere Glück und die umfassende Liebe. Gleichzeitig praktizierte er die Geselligkeit und die Lebensfreude.

Der dritte wichtige Punkt in meinem Leben sind meine Erleuchtungserfahrungen und meine spirituellen Einweihungen. Ich kenne das Ziel der Erleuchtung und kann euch helfen euren eigenen Weg dort hin zu finden. Meine Meister übertrugen mir spirituelle Fähigkeiten, die ich zum Nutzen aller Wesen einsetzen möchte.

Ich vertrete die Einheit aller Religionen. Ich glaube, dass die Erleuchtung (das Leben im Licht) das Zentrum aller Religionen ist. Es gibt nur eine Wahrheit. Sie drückt sich in verschiedenen Formen und Wegen aus. Wichtige Vorbilder für mich sind Buddha, Jesus, Krishna, Laotse und Epikur. Meine wichtigsten Meister sind Swami Sivananda (Yoga), Satya Sai Baba (Hinduismus), Dalai Lama (Buddhismus), Bede Griffiths (Christentum), Amma (Amritanandamayi), Anandamayi Ma und Mutter Meera.

Ein Grundsatz im Yoga ist es spirituelles Wissen kostenlos weiterzugeben. Ich sehe mich insofern als Karma-Yogi (Bodhisattva). Die Ausbildungen sind daher kostenlos. Für Unterkunft und Verpflegung erbitte ich wie angegeben eine Spende. Eine Spende ist ein freiwilliger Betrag. Wer wenig Geld hat, darf auch weniger bezahlen.

Ich habe meinen eigenen Yogastil, den ich in 18 Jahren als Yogalehrer an der Volkshochschule gemeinsam mit den Teilnehmern entwickelt habe. Er ist leicht zu erlernen. Es ist eher ein sanfter Yoga. Wichtig ist für mich der Aufbau der spirituellen Energie.

Man könnte meinen Yogastil als Energie Yoga oder als kreativen Hatha Yoga bezeichnen. Der Schwerpunkt liegt auf der Gesundheit, einer leichten Gymnastik (insbesondere Rückengymnastik), der Energientwicklung, der Gedankenarbeit und der Entspannung. Ich verwende auch Elemente wie Gottheiten-Yoga (Vorbild-Yoga), Bhakti-Yoga (Meister-Yoga), Kundalini-Yoga und Bioenergetik. Letztlich darf bei mir jeder seinen eigenen Yogastil finden und entwickeln.

Mein zweites Standbein ist die Psychotherapie. Ich habe eine Ausbildung in Psychotherapie (kognitive Verhaltenstherapie, RET, Focusing). Ich habe viele Jahre therapeutische Gruppen an der Volkshochschule und in einem Gesundheitszentrum geleitet. Der Schwerpunkt der Ausbildung liegt auf der Selbsterfahrung, der Glücksforschung, dem therapeutischen Grundwissen, der Gesprächstherapie, dem positives Denken (Gedankenarbeit) und den Entspannungstechniken (Gehen, Yoga, Meditation, progressive Muskelentspannung).

Übernachten kann man außer bei mir (Haus, Holzhütte oder Zelt) auch im Hotel Kastanie. Dort kostet eine Nacht ab 76 €. Bei mir ist alles kostenlos. Ich rechne mit Gruppen von 5 bis 10 Menschen. Wenn wir mehr werden, können Zelte aufgestellt werden. Wenn jemand gerne im Zelt schlafen möchte, kann er das tun. Das ist Natur pur. Zelte haben außerdem den Vorteil, dass sie als Einzelzimmer verwendet werden können.

Derzeitiger Zeitplan

Mitte Mai 2017 eine Woche feiern, reden, musizieren, spazieren gehen, Yoga, meditieren, entspannen. Wir machen kreativ, was uns Spaß bringt. Es ist auch möglich an einzelnen Tagen oder am Wochenende teilzunehmen. Lagerfeuer am Abend und Chanten mit indischem Harmonium. Völlig kostenlos.

Anfang Juni 2017 eine Woche spirituelle Therapie, positives Denken, Gespräche, Selbsterfahrung, Meditation, Yoga. Spirituelle Techniken als Weg der Selbstheilung und Selbstfindung. Nicht geeignet für Menschen, die wirklich psychisch krank sind. Es ist eher eine Selbsterfahrungsgruppe. Ich biete auch Einzelgespräche an. 100 € Spende.

Ende Juli 2017 zwei Wochen Yogalehrer-Ausbildung (Yoga Grundwissen,Yoga Fortbildung, mit Zertifikat). Auch für Menschen, die einfach nur Yoga lernen, ihr Yogawissen erweitern oder eine Zeitlang mit einem Yogi praktizieren wollen. 200 € Unkostenbeitrag/Spende.

Anfang August 2017 eine Woche Meditation (viel Ruhe, Entspannung, Yoga, positives Denken, gehen, Bhajans singen. Meditationslehrer Zertifikat auf Wunsch). Wir lernen verschiedene Meditationstechniken kennen und erhalten eine spirituelle Einweihung / Segnung. Wir finden den für uns persönlich passenden spirituellen Weg und die Übungen, die uns voranbringen. 100 € Spende.

Die Anreise kann im eigenen Wagen (Parkplatz vorhanden) oder mit der Bahn / Bus (Hamburg Hauptbahnhof, U-Bahn Ohlstedt, Bus bis Duvenstedter Trifftweg) erfolgen. Bettwäsche oder einen Schlafsack sollte jeder selbst mitbringen. Und möglichst auch eine Yogamatte. Und vor allem gute Laune. Das Ganze soll vorwiegend Spaß bringen. Und natürlich auch etwas Entspannung und Erholung. Und Erleuchtung wäre auch nicht schlecht.

Jeder erhält zum Abschluß ein Zertifikat. Je nach Ausbildung eine Ernennung zum Yogalehrer, Meditationslehrer, spirituellem Therapeut oder eine Teilnahmebescheinigung. Natürlich alles von mir persönlich unterschrieben und überreicht. Wer möchte kann auch gesegnet werden und ein Mantra bekommen.

Anmeldungen können ab Januar 2017 erfolgen. Anmeldung per Email an Nils.Horn@gmx.de .

https://www.youtube.com/watch?v=uJeZ1hmY-b8

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Der Yogi und der persische Teppichhändler

Ich wollte meinen Teppich reinigen lassen und stellte mir das einfach vor. In Duvenstedt gibt es einen Teppichladen, der auch Teppiche reinigt. Der Laden war nicht besetzt. Sie kommen per Anruf nach Hause. Und dann stellte sich der Teppichhändler als echter Perser heraus, der mich voll abgezockt hat. Er hat mich mit seinen Tricks völlig überrumpelt. Ich war hilflos und muss jetzt für die Teppichreinigung 1300 Euro zahlen. Er wollte tatsächlich auch mein Haus kaufen. Er dachte wohl, dass er so einem alten Trottel auch das Haus günstig abkaufen kann. Vielleicht im Tausch gegen den gereinigten Teppich.

Er hat es mit vielen Tricks geschafft mich reinzulegen. Er hatte die ganze Trickkiste dabei. Es begann schon damit, dass er Preise nur nach persönlicher Vereinbarung macht und dazu ins Haus kommt. Dann will man ihm natürlich den Teppich gleich mitgeben. Dann stellt er fest, dass man keine Ahnung von Teppichen und den Preisen für die Reinigung hat. Dann erklärt er, was alles mit dem Teppich gemacht werden müsste. Das volle Programm, viermal Waschen, imprägnieren, neu färben, Mottenschutz, ausbessern, wachsen und wer weiß was noch.

Die Frau errechnete dafür auf einem vorgefertigten Formular 2100 Euro. Unter Freunden mache er das aber für 1800 Euro. Da ich selbst dann noch zögerte, erklärte er mir wie wertvoll der Teppich durch die Generalüberholung werden würde. Unter Tränen bot er dafür 1500 Euro an. Das würde ihn zwar arm machen, aber er möchte, dass ich glücklich bin. Dann fand er heraus, dass es ein Erbstück meiner Mutter war und hatte mich für 1300 Euro im Sack.

Mein Kernproblem war, dass ich nicht damit gerechnet hatte, dass ein Duvenstedter Ladenbesitzer wie auf einem Basar handeln wollte. Ich war noch in meditativer Trance und hielt alle Menschen für Gutmenschen. Irgendwie schenkte ich ihm und insbesondere seiner Frau Glauben. Vertraue nie einer Frau. Das habe ich immer noch nicht begriffen. Aber langsam wird es.

Heute war der Teppichhändler wieder da und hat den Teppich zurück gebracht. Und diesmal hat er mich nicht im Zustand der umfassenden Liebe und des Nirwana erwischt. Diesmal traf er auf Nils Pokerface. Ich lies ihn den Teppich ausbreiten und begutachtete ihn gründlich. Er war wirklich gut gereinigt, repariert und roch gut.

Dann bat ich ihn auf die Terasse, ließ ihn sich bequem hinsetzen und überreichte ihm einen Umschlag mit 800 Euro. Ich erklärte ihm, dass ich das für eine ausreichende Bezahlung ansehe. Er rastete aus und schrie, dass wir schriftlich 1300 Euro vereinbart hätten. Er würde den Teppich wieder mitnehmen und wies seine zwei Begleiter an, den Teppich wieder aus dem Haus zu holen.

Ich verbot ihnen aber das Betreten des Hauses. Dann erklärte ich, dass nach dem Preisvergleich im Internet eine Reinigung höchstens 500 Euro hätte kosten dürfen. Das bestritt er verhement und verwies darauf, was er mit dem Teppich alles gemacht hätte. Ich meinte eiskalt, dass er den Teppich schon nach fünf Tagen zurückgebracht hätte. Obwohl er beim Vertragsabschluss behauptet hätte, dass eine gründliche Reinigung mindestens zehn bis elf Tage dauern würde.

Da hatte ich ihn erwischt. Er ging mit dem Preis auf 1100 Euro runter. Ich erklärte ihm, dass ich außer den 800 Euro kein Geld mehr im Haus hätte. Da ging er auf 1000 Euro runter und drohte bei Nichtbezahlung mit seinem Rechtsanwalt. Ich ging ins Haus und holte mein Portemonnaie, wo noch 100 Euro drin waren. Knurrend zog er mit 900 Euro ab.

Aber auf dem Weg zu seinem Auto beruhigte er sich schnell, als ich ihm sagte, dass ich ihn für einen korrekten Typ halte. Da gab er mir 30 Euro zurück, damit ich mir heute noch etwas zu essen kaufen kann und nicht hungern muss. Das fand ich so süß, dass ich ihm alles verziehen habe. Zwar habe ich immer noch etwas zu viel für die Teppichreinigung bezahlt, aber dafür habe ich eine Lektion im Verhalten auf dem persischen Teppichbasar erhalten.

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Mutter Teresa ist heilig gesprochen

Ich freue mich. Ich verehre sie sehr. Sie ist ein Symbol der umfassenden Liebe in der Welt. Sie hatte ihr Leben den Armen gewidmet und eine große Organisation aufgebaut, die Missionarinnen der Nächstenliebe. In einigen Punkten stimme ich nicht mit ihr überein. Sie war eine konservative Katholikin. Sie wird auch viel kritisiert, weil sie einige Dinge hätte besser machen können. Das stört mich alles nicht. Für mich ist sie eine echte Heilige. Aus meiner Sicht ist sie bei ihrem Tod zur Erleuchtung gelangt. Das schließe ich daraus, dass sie in den letzten Jahren ihres Lebens große Zweifel an ihrem Weg hatte. So etwas tritt typischerweise vor der Erleuchtung auf. Man muss alle Dogmen und alle Vorstellungen überwinden, auch seine Vorstellungen von Gott. Das ist für einen traditionellen Christen nicht einfach. Gott ist eine Bewusstseinsdimension über allen Vorstellungen. Vor dem großen Durchbruch entsteht zuerst ein großes inneres Ringen. Und dann lebt man in einer Dimension aus Einheit, Liebe, Frieden und Glück. Und man bekommt oft dabei besondere spirituelle Fähigkeiten.

So konnte Mutter Teresa zum Beispiel nach ihrem Tod mir in mehreren Träumen erscheinen und spirituelle Botschaften übermitteln. Sie war bei ihrem Tod in eine höhere Bewusstseinsebene gelangt, die Ebene der Allgegenwart, und konnte alle ihr Anhänger sehen und ihnen spirituell helfen. Das sie mir erscheinen konnte, überzeugt mich von der Echtheit ihrer Erleuchtung.

Es gab danach noch eine lustige Geschichte. Im Jahre 2000 war der Katholikentag in Hamburg. Ich wollte mir einmal das Haus von Mutter Teresa in Hamburg auf St. Pauli ansehen. Es war ein Tag der offenen Tür. Es gab ein feierliches Essen an einem großen Tisch für alle Gäste. Und danach konnte man sich das Haus ansehen und sich mit den Missionarinnen unterhalten. Ich kam etwas zu früh und durfte am Kopf des Tisches sitzen. Kurze Zeit später kam eine große Prozession von Katholiken, angeführt von einem Weihbischof mit einem Bischofsstab und wallenden Gewändern.

Die Nonnen waren sehr schüchtern und trauten sich nicht die Gäste und insbesondere den Bischof zu begrüßen. Da ich am Kopf des Tisches saß, hielten mich alle für den Vertreter des Hauses. Ich protestierte, erklärte mich zum einfachen Besucher und verwies auf die Nonnen, die schüchtern um mich herum saßen. Es half nichts. Nachdem mich der Bischof begrüßt hatte, zog die ganze Prozession an mir vorbei. Alle verneigten sich vor mir und ich verneigte mich vor ihnen. Ich wollte ihnen das Spiel nicht verderben. Alle waren glücklich und hielten sich von mir gesegnet. Und für mich war es ein guter Scherz von Mutter Teresa, die aus dem Himmel die Dinge so gelenkt hatte, dass ihr Haus einen würdigen Vertreter stellen konnte.
http://www.tagesschau.de/ausland/mutter-teresa-149.html

http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-212493.html

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Der alte Yogi sieht einen Heißluftballon am Himmel

Ich gehe spazieren. Plötzlich höre ich über mir ein zischendes Geräusch. Ich blicke auf und sehe einen großen braunen Heißluftballon am Himmel. Die Lufthöhe wird durch brennendes Gas unter dem Ballon reguliert. Alle Minute wird etwas Hitze in den Ballon gefüllt, damit er auf seiner Lufthöhe bleibt.

Ich setze mich auf meine Bank am Rande der großen Wiese und beobachte den Ballon. Unten in dem Korb sitzen einige Menschen. Langsam zieht der Ballon mit dem sanften Wind des Lebens über die Wiese und verschwindet hinter den hohen Bäumen am Wiesenrand. Doch da kommt ein weiterer Ballon, orange. Und in der Ferne noch ein brauner Ballon.

Es sieht schön aus, wie sie groß am Himmel stehen, wie auf einem Gemälde. Der Himmel ist blau. Es gibt viele kleine weiße Schäfchenwolken. Und vom Horizont aus strahlt die untergehende Sonne ihr gelbrötliches Licht in das Bild. Die weißen Schäfchenwolken sind halbseitig im oberen Bereich in das Licht der Sonne getaucht. Unter dem Himmel liegt die grüne Wiese, umgeben von einem Waldrand aus großen Eichen.

Und ich sitze auf meiner Bank. Ich bin der Beobachter. Ich betrachte die Vergänglichkeit des Leben. Alles zieht vorbei. Der erste Ballon ist meine Mutter. Der zweite sind meine Freunde. Und der dritte bin ich. Alle Formen des Lebens tauchen auf und verschwinden nach einiger Zeit wieder.

Ich war gerade bei meiner Mutter im Altersheim. Dabei fiel mir auf, wie stark die Menschen dort das Leid verdrängen. Sie weigern sich in die Trauer zu gehen und ausreichend die Trauer zu leben. Sie reden sich das Altersheim schön, obwohl es überwiegend ein Ort des Leidens ist. Die meisten Alten leiden körperlich, seelisch oder zumindest an der Vergänglichkeit des Lebens. Sie kommen normalerweise ins Heim, wenn sie zuhause nicht mehr leben können, weil der altersmäßige Verfall zu weit fortgeschritten ist. Sie leben dann noch eine kurze Zeit, einige Monate oder Jahre, im Altersheim und sterben dann.

Meine Mutter ist eine Meisterin der Verdrängung. Sie hat den zweiten Weltkrieg verdrängt, den Tod ihres Mannes, den Verlust ihrer Hauses und damit ihrer Heimat. Sie leidet durch ihr Rheuma beständig an Schmerzen, kann nur noch im Rollstuhl sitzen oder im Bett liegen, ist dement und kann nicht mehr richtig denken und reden. Und wenn man sie fragt, sagt sie, dass es ihr gut geht.

Ich merke, dass ich durch die Energie im Altersheim auch das Leid stark verdränge. Ich rede alles positiv. Schöner Kuchen heute. Schönes Wetter heute. Nette Menschen hier. Erst wenn ich wieder aus dem Heim herausgehe, komme ich in die Trauer und löse meine Verdrängungen. Und ich komme wieder ins Glück und in die Einheit. Erleuchtung bedeutet nicht das Leid der Welt zu verdrängen, sondern es anzunehmen und zu integrieren.

Wenn man einen Erleuchteten besucht, dann entsteht oft zuerst große Trauer. Die ganze verdrängte Trauer löst sich. Dann entsteht innerer Frieden, dann Glück und dann umfassende Liebe. Und dann ist man auch in der Einheit und der Erleuchtung. Die Trauer ausreichend zu leben ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg ins innere Glück.

Ansonsten war es gut bei meiner Mutter. Wir haben leckeren Kuchen gegessen. Wir sind schön im Park spazieren gegangen. Und wir haben glücklich gesungen. Die Alten freuten sich schon auf mich und mein Harmonium. Der ganze kleine Kreis hat sich getroffen und stundenlang Kinder- und Wanderlieder geschmettert. Und plattdeutsche Lieder. Was die Senioren besonders lieben. Vom Hamburger Veermaster, Herrn Pastor sien Koh und vom Hering jung und schlank, in den sich eine alte Scholle verliebte.

Wobei es diesmal umgekehrt war. Eine junge Scholle verliebte sich in einen alten Hering. Eine junge Altenpflegerin kam vorbei und erfreute sich am Gesang. Sie war etwa 16 Jahre alt und vermutlich in der Ausbildung. Sie blieb stehen und sang mit. Ich blickte ihr tief in die Augen. Da war es um sie geschehen. Wenn ein erleuchteter Meister in der geballten Kraft seiner Erleuchtungsenergie einen anblickt, dann überträgt sich Erleuchtungsenergie und frau versinkt in Glückseligkeit.

Das war jetzt natürlich ein Scherz. Ich bin völlig unerleuchtet. Aber ich bin immerhin der Gesangsstar im Altersheim, jedenfalls für meinen kleinen Freundeskreis. Und ich habe versucht wie ein echter Rockstar meine Fans beim Singen anzuschauen. So habe ich das im Fernsehen gelernt und das klappt schon ganz gut. Ich bringe die Alten dadurch in meine Energie. Und jetzt auch eine Junge. Leider musste sie bald gehen, weil sie die Pflicht rief. Aber als sie mich später im Gang traf, war sie immer noch verzückt von mir. Und ein weiterer Heißluftballon flog am Himmel vorbei und verschwand am Horizont.

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Der Kuss der schönen Pilgerin

Gerade traf ich beim Spazierengehen eine christliche Pilgerin. Ich lebe am Jakobsweg, der in Lübeck beginnt und in Spanien in Santiago de Compostela endet. Dort befindet sich eine Kathedrale. Man kann dort eine große Sitzfigur des heiligen Jakobus umarmen und küssen. Dann erhält man den Segen des heiligen Jakobus.

Die Frau war mittleren Alters. Ich erkannte sie sofort als Pilgerin, weil sie einen großen Rucksack trug und einen christlichen Gesichtsausdruck hatte. Die evangelischen Christen gucken irgendwie immer etwas streng. Und tatsächlich war sie eine evangelische Christin. Wir kamen ins Gespräch und ich lud sie zu einer Tasse Tee ein. Ich war gespannt, ob sie das Angebot annehmen würde. Nicht jeden Frau geht gleich zu einem fremden Mann ins Haus, wenn er sie auf eine Tasse Tee einlädt. Er könnte sie ja umarmen und küssen wollen. Das darf frau aber erst in Santiago und nicht beim Eremiten Nils. Obwohl der auch nichts dagegen hätte.

Sie hatte wohl nicht solche unheiligen Gedanken. Im Gegenteil freute sie sich auf eine Rast auf ihrem Pilgerweg, weil heute ihre Frühstückstückspause ausgefallen war. Natürlich zeigte ich ihr zuerst stolz mein neues Haus. Sie verliebte sich sofort in mein schnuckeliges Gartenhäuschen. Auch die Sitzecke auf meine Terasse gefiel ihr gut. Die Sonne schien, es war warm, und so setzen wir uns dort hin.

Als Tee wünschte sie sich einen Glückstee. Etwas Glück kann man auf einer Pilgerreise gut gebrauchen. Immerhin hatte sie viel Glück. Die Sonne schien und dann lud sie auch noch der heilige Nils zu einer Rast ein. Diese große Ehre begriff sie aber nicht. Sie war die erste Pilgerin, die mich in meinem Haus besuchen durfte. Irgendwie kam ich nicht dazu ihr das zu sagen. Sonst hätte sie mich sicherlich umarmt.

Ich erzählte aus meinem Yogileben. Ich berichtete, dass ich ein Schrifsteller bin und schenkte ihr eines meiner Bücher. Als ich sie nach ihrem Leben fragte, wollte sie aber schnell weiter. Darüber wollte sie nicht reden. Vermutlich gab es da einige Probleme, die sie während ihrer Pilgerreise bearbeiten wollte. Und jetzt war sie erst am Anfang ihres Weges. Immerhin verriet sie mir, dass sie eine Glaubenskrise gehabt und jetzt wieder zum Glauben zurückgefunden hatte.

Wir erkannten, dass wir beide den christlichen Weg von Taize gut finden. Sie war bereits einmal in Taize gewesen. Und ich hatte noch den Gründer Frere Roger in Hamburg erlebt und dabei eine starke spirituelle Energie gespürt. Und zufällig erklangen in meinem Haus christliche Lieder, als sie eintrat. Das war wohl ein Wunder Gottes. Ich hatte gestern in Arte einen Film über schwarze Sängerinnen gesehen. Ich war von ihrer Energie und Lebensfreude begeistert und hatte gerade einige Stücke aus dem Internet heruntergeladen.

Ich berichtete von meinen Gotteserfahrungen. Sie hörte interessiert zu als ich ihr beschrieb, wie ich jeden Tag beim Spazierengehen durch bestimmte spirituelle Techniken in die Einheit und ins Licht komme. Dieser Weg besteht im Wesentlichen aus positivem Denken, der Verbindung mit einem spirituellen Vorbild, dem Weg der umfassenden Liebe, der Meditation und dem täglichen Gehen. Möge sie auf ihrer Pilgerfahrt auch das Licht erfahren und auf ihrem spirituellen Weg gestärkt werden. Auch wenn sie nicht auf die Idee kam den heiligen Nils zu küssen. Was sehr bedauerlich ist. Meinen Segen hat sie aber auch ohne Kuss gekriegt.

https://www.youtube.com/watch?v=16wtMvuqsHg

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Tango im Altersheim

Der Tangomeister war immer noch mit der neuen Tangofrau zusammen. Schon über drei Monate. Das artet bereits in eine dauerhafte Beziehung aus. Die Beiden harmonieren bereits sehr gut zusammen. Eine Schwingung von Sex liegt in Luft, wenn sie zusammen tanzen. Sie spielt das kleine unschuldige Mädchen, dass sich gerne von einem starken Macho verführen läßt. Schmachtend hängt sie an seinen Lippen. Zärtlich schmiegt sie sich an ihn. Verspielt sind ihre Tanzbewegungen.

Und er ist der starke Hengst, der stolze Spanier, der Torero. Er liebt es im Mittelpunkt zu stehen, bewundert zu werden, der Held aller Frauen zu sein. Und ich? Eigentlich bin ich doch der Held. Ich spüre, wie ich mit ihm um die Führung der Urhorde kämpfen möchte. Ich reiße mich zusammen. Ich bin doch ein spiritueller Mensch. Ich stehe doch über allen weltlichen Dingen. Also überlasse ich ihm gnädig die Führungsrolle.

Allerdings zieht mich die Tangofrau magisch an. Ich wage es mit ihr zu tanzen. Ich bitte sie um einen Tanz. Ich möchte gerne wissen, warum sie mich immer ignoriert und übersieht. Und ich möchte sie gerne auch einmal in meinen Armen halten, sie spüren, mich an meine wilde Jugend erinnern. Da war doch noch etwas?

Leider bin ich ein ziemlich schüchterner Mensch. Das merkt sie sofort. Sie fordert mich auf ein starker Torero zu sein und sie zu (ver-) führen. Zwar bin ich vom Sternbild her ein Stier. In mir steckt auch durchaus ein Macho. Da muss man aber ziemlich tief graben, damit er zum Vorschein kommt. Ich brauche Sicherheit, um mein wahres Wesen zu entfalten. Die habe ich beim Tangotanzen nicht. Ich kann nicht Tango tanzen. Und mit der Tango-Musik kann ich auch nicht viel anfangen. Ich frage mich immer wo der Takt ist. Ich bin Disko gewöhnt. Da ist der Takt klar und deutlich. Tango ist Geige, sanft und zärtlich.

Da sie so schnell nicht den wilden Stier in mir erwecken kann, übernimmt sie die Führung. Sie ist die Tangoexpertin und ich ihr gehorsamer Schüler. Mal führt sich mich und mal läßt sie mich führen. Sie spielt mit meinem Körper, probiert verschiedene Schritte aus, bewegt sich auch mal gegen den Takt, um mich zu verwirren. Ihre Sexenergien hält sie zurück. Das ist auch gut so, sonst wird der Tangomann noch eifersüchtig.

Sie erklärt mir, dass sie gedacht hätte, ich würde nicht tanzen. Sie meinte, ich würde lieber immer nur dasitzen und zuschauen. Deshalb hätte sie mich bisher nicht zum Tanzen aufgefordert. Das war also des Rätsels Lösung. Wir unterhalten uns etwas. Sie erzählt mir, dass sie schon sehr lange Tango tanzt. Ich berichte ihr, dass ich früher einmal Rechtsanwalt war und dann ein Yogalehrer geworden bin. Ich berichte ihr von meiner Luxusvilla im Wald. Das interessiert sie. Langsam werden wir vertrauter. Viel zu schnell geht der Tanz zuende.

Aber ich musste mich ja auch noch um meine Mutter kümmern, die etwas gelangweilt in ihrem Rollstuhl zwischen den anderen alten Frauen und Männern saß. Es gab heute erstaunlich viele Männer in der Runde. Und da war auch wieder der Schlurfer. Ein kleiner Mann, der begeistert viele alte Frauen zum Tanz aufforderte. Leider konnte er kaum noch gehen. Zweimal fiel er beinahe um. Es kostete Nerven ihm zuzusehen, wie er quer über die ganze Tanzfläche zu der von ihm auserkorenen Frau humpelte. Es ist nicht ganz ungefährlich im Alter zu fallen, weil die Knochen leicht brechen können.

Das Highlight des heutigen Abends war ein kleiner Hund, den eine ältere Besucherin mitgebracht hatte. Alle alten Damen verliebten sich an das süße Hundchen. Die Tangofrau tanzte mit ihm und der Tangomann wurde ganz eifersüchtig. Das meinte er jedenfalls scherzhaft.

Ich setzte mich wieder auf meinen Stuhl und beobachtete die alten Menschen. Mir fiel auf wie schnell sich die Zusammensetzung ändern. Heute waren viele neue Senioren beim Tanzen. Fast ein Drittel der vertrauten Gesichter fehlte. Im Altersheim ist ein ständiges Kommen und Gehen. Die alten Menschen kommen. Meistens werden sie von ihren Angehörigen gebracht. Sind eine kurze Zeit da und sterben. Eine alte Freundin meiner Mutter war plötzlich nicht mehr da. Im Gang las ich ihre Todesanzeige. Meine alte Freundin Frau Trotzki, die geistig so wach war und mit der ich mich gerne unterhielt, war vor zwei Monaten gestürzt, hatte sich eine Hand gebrochen und lag im Krankenhaus. Heute traf ich sie das erste Mal wieder. Sie erzählte mir traurig, dass es ihr nicht gut geht. Sie konnte nicht mehr laufen, saß jetzt im Rollstuhl und war in der kurzen Zeit um Jahre gealtert.

Meiner Mutter dagegen geht es gut. Das sagt sie immer auf Nachfrage. Und sie hat auch glückliche Umstände im Moment im Altersheim. Sie hat eine sehr nette Bettnachbarin, die sie rührend umsorgt. Sie hat eine sehr liebevolle junge Altenpflegerin. Wenn da nur nicht ihr Husten wäre, der mir etwas Sorgen bereitet. Seit einiger Zeit hustet sie oft und ziemlich lange. So ein chronischer Husten kann leicht zu einer Lungenentzündung werden, woran man sterben kann. Die Altenpflegerin will am Montag mit der Ärztin darüber sprechen. Natürlich wird meine Mutter irgendwann sterben, aber es sollte nicht gerade jetzt sein, wo es ihr relativ gut geht. Aber das Schicksal hat seine eigenen Pläne. Die kann man nur annehmen und akzeptieren.

Zu berichten ist noch von der Hilfsaltenpflegerin, die mich vor zwei Wochen beim Singen verjagt hat. Das hat sie inzwischen vergessen. Sie scherzte heute mit mir, als ob wir alte Freunde wären. Ich überlegte sogar, ob ich mit ihr tanzen sollte. Zum Glück kam mir der Tangomann zuvor. Daraufhin tanzte ich mit der Tangofrau. Und die Geschichte habe ich ja schon erzählt.

Ich fuhr sehr nachdenklich in den Yogiwald zurück. Was ist der Sinn des Lebens? Im Altersheim beobachte ich den schnellen Wechsel von Leben und Tod. Es gibt dort viel Leid. Eine kranke alte Frau in einem Rollstuhl weinte beständig vor sich hin: "Womit habe ich mein Schicksal verdient?" Meine Mutter und einige andere Senioren sind gut drauf und genießen das Leben. Tango mortale.

Ich beobachtete das Leben im Altersheim und wurde plötzlich zum Beobachter. Ich gelangte auf eine höhere Bewusstseinsebene, in die Einheit. Da wurde mir klar: Das Leben ist wie ein Film. Er wird eingeschaltet, es gibt eine Handlung, mal Freude und mal Leid, und dann wird der Film ausgeschaltet. Man selbst ist die Leinwand und nicht der Lebensfilm. Es kommt darauf an, dass die Leinwand in einer guten Energie, spirituell gereinigt, im Glück, erleuchtet ist. Dann leuchtet das Leben, egal ob es gerade schön oder weniger schön ist. Es kommt darauf an einfach positiv im Fluss mit den Dingen zu sein und seinen inneren Frieden zu bewahren. Und in der Liebe und aus der Liebe heraus zu leben.

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Der kleine Yogi will den Krieg abschaffen

Heute war es gut im Altersheim. Alles war wunderbar. Ich bin zufrieden mit mir und der Welt. Das Wetter war schön. Die Sonne schien und ich konnte das Radfahren genießen. Meine Mutter saß mit ihrer Zimmerkollegin am Tisch und trank Kaffee. Beide begrüßten mich erfreut. Ich aß im Altersheimcafe ein Stück Erdbeerkuchen mit Sahne. Anschließend schob ich meine Mutter in ihrem Rollstuhl eine Runde durch den Park, damit sie auch das schöne Sommerwetter etwas genießen konnte.

Wie würde es wohl heute mit dem Singen werden? Letztes Mal hatte ich einen Konflikt mit der Hilfschwester und davor mit der Oberpflegerin. Gleich beim Eintreten in das Altersheim begegneten mir beide. Die Oberschwester ignorierte mich. Sie sah mich nicht und ich tat so, als ob ich sie auch nicht bemerke. Kontakt mit Menschen, die einem nicht gut tun, vermeidet man am besten. Ich hatte den Konflikt um den Singplatz gewonnen. Das genügte. Ich musste nicht weiterhin mit ihr kämpfen und auch nicht unecht freundlich zu ihr sein. Obwohl es komisch war, dass immer, wenn wir uns begegneten, wir so taten als ob wir uns nicht sehen. Aber ich liebe Spiele. Es ist okay für mich.

Die Hilfsschwester hat das Singen mit den Alten nach einem mißglückten Versuch wieder aufgegeben. Die Senioren sangen nicht so begeistert bei ihr mit, wie sie sich das wünschte. Und es wollten auch kaum Leute mit ihr singen. Nur die Alten, die sie zwangsweise zum Singen angekarrt hat. Also ließ sie das Singen los. Sie war ohnehin nicht wirklich mit Freude dabei. Sie sah es eher als Job an, den sie mehr oder weniger abarbeitete. Also hat sich der Konflikt mit ihr auch erledigt.

Bei mir dagegen waren die Alten voller Freude dabei. Eine Seniorin wartete schon auf dem Singplatz im Gang. Eine neue Alte kam hinzu und war begeistert, dass im Altersheim gesungen wurde. Ihre Tochter hatte sie gerade erst ins Heim gebracht. Sie fühlte sich hier geliebt und aufgehoben. Und es kam sogar ein alter Mann hinzu, der ebenfalls neu im Heim war. Ich fragte ihn, woher er denn die vielen Wanderlieder kennt. Er antwortete, aus seiner Soldatenzeit. Dort hatten sie immer beim Marschieren gesungen.

Er war im Zweiten Weltkrieg in Griechenland stationiert gewesen. Dort ging es relativ friedlich und ruhig zu. Er erklärte, dass er sechs Jahre eine schöne Zeit dort gehabt hätte. Auch die Engländer hätten dort relativ friedlich gegen die Deutschen gekämpft. Sie hätte nachmittags ihren Tee getrunken und morgens einmal in die Luft geschossen. Auch so kann Krieg sein. Obwohl ich es besser finde, wenn die Kriege auf der Welt abgeschafft werden. Für mich ist es nicht normal, dass sich erwachsene Menschen gegenseitig umbringen, weil irgendwelche machtgierigen Idioten es ihnen befehlen.

Solche Idioten gibt es leider viele. Und sie werden tatsächlich von vielen Menschen verehrt. Ich denke da an Napoleon, der für mich genauso ein Irrer war wie Alexander der Große, Dschingis Kahn, Adolf Hitler oder Stalin. Sie waren alle größenwahnsinnig, vom Ego getrieben und haben dafür Millionen Menschen umgebracht. Und leider gibt es diese Verrückten auch in der heutigen Zeit. Und zwar massenhaft. Ich denke dabei an die vielen sinnlosen Kriege der USA, den Vietnamkrieg, den Afghanistan-Krieg, den völkerrechtswidrigen zweiten Irakkrieg. Sie haben die Islamisten groß gemacht und uns ein Zeitalter der dauerhaften Kriege beschehrt. Und ich befürchte, dass das so ewig weiter geht, wenn die Menschen der Welt nicht endlich entschlossen gegen den Krieg eintreten.

Wir brauchen keine Kriege, keine Ausbeutung und keinen Hass auf der Welt. Wir brauchen Frieden, Liebe und allgemeines Glück. Das wäre der Weg der Vernunft und der Weisheit. Leider hat das kaum jemand begriffen, wenn ich mir so die Filme im Fernsehen anschaue. Dort wird begeistert Krieg gespielt, Verbrecher gejagt, Gewalt befürwortet. Die Weltbevölkerung wird systematisch durch die Massenmedien zum Kampf und Krieg erzogen. Statt zur Liebe und zum Frieden. Ich glaube, ich bin der einzige vernünftige Mensch auf der Welt.

Jedenfalls im Altersheim ging es heute friedlich zu. Wir sangen von der Vogelhochzeit, den drei Chinesen mit dem Kontrabaß und der kleinen Wanze. Wir wanderten geistig in Gottes schöner Natur und freuten uns an Gottes Liebe. Gottes Liebe ist so wunderbar. Gottes Frieden ist so wunderbar. Die Erleuchtung, Gottes Glück, ist so wunderbar. Das ist normal. Das ist der Weg in eine bessere Zukunft. Mögen wir alle den Weg des Friedens, der Liebe, des inneren Glücks und der Erleuchtung gehen. Jeder auf seine Art. Umfassende Liebe führt zur Erleuchtung und zum Glück. Wenn wir alle den Weg der Liebe und der Weisheit gehen, wird es irgendwann auch auf der Welt Frieden und Liebe geben.

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Der Yogi im Baumarkt

Gestern war ich im Baumarkt. Ich brauchte noch eine Schutzfarbe für das Gartenhäuschen. Wie viele Möglichkeiten es dort gab. Lacke für innen und außen, verschiedene Hersteller und verschiedene Preise. Eine ganze Abteilung für Lacke und Farben. Ich fragte einen Handwerker, der zufällig vorbei kam. Verkäufer waren weit und breit nicht in Sicht. Erst war der Handwerker etwas unwillig. Was fragt ihn so ein komischer Yogi nach einem Schutzanstrich für sein Gartenhäuschen? Aber dann kam er kräftig in Fahrt und erklärte mir lange und ausführlich, was ich genau bräuchte, wie viel davon und welche Firma. Ich war begeistert von seinem vielen Fachwissen. Und die Begeisterung steckte an. Zum Schluß war er auch richtig begeistert von sich. Er hätte noch stundenlang erzählen können, aber er musste weiter. Doch dann kam der große Schreck. Er hatte vergessen, warum er in den Baumarkt gegangen war. Was wollte er dort kaufen? Etwas verloren stand er in der großen Halle. Ich schnippte mit den Fingern und schon fiel es ihm wieder ein. Jedenfalls hoffte ich das.

Heute habe ich die Vorderseite des Holzhäuschens und den Fußboden mit einem Schutzanstrich versehen. Natürlich für außen einen Außenlack und für innen einen Innenlack. Nicht zu billig und nicht zu teuer. Und genau in der richtigen Menge. Die Farbe kam genau hin. Allerlings musste ich den Fußbodenlack etwas mit Wasser strecken. Aber ich glaube, das darf man. Damit die schöne Holzfarbe erhalten bleibt, habe ich alles mit Klarlack angestrichen. Da ich aber ein sparsamer Mensch bin, habe ich den Pinsel vom Teeranstrich verwendet. Da war wohl noch etwas Teer drin. Jedenfalls ist der Außenanstrich doch etwas dunkler geworden als ich es geplant hatte. Aber so schützt es noch besser. Es sieht immer noch gut aus. Und es passt so noch besser in die Natur. Wie ich, der Naturbursche. Ich habe von der Sonne in diesem Sommer auch etwas braune Farbe abgekommen.

Und was ist jetzt die spirituelle Botschaft in dieser Geschichte? Das muss ich mir noch überlegen. Vielleicht, dass es gut ist, dass sich die Menschen untereinander helfen. Dann wird die Welt zu einem schöneren Ort. Was man an dem Holzhäuschen sehr real sehen kann. Dem Handwerker sei für seine Mithilfe gedankt. Möge er im nächsten Leben eine Wiedergeburt als Yogi erlangen.

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Frieden, Liebe, Glück und Erleuchtung

Ich wünsche eine Welt der Liebe, des Friedens und des Glücks. Ich tue das, was ich dazu beitragen kann. Ich schreibe Bücher, mache Ausbildungen und helfe den Menschen, die in mein Leben treten.

Glück entsteht, wenn wir nach den Erkenntnissen der Glücksforschung leben. Wir brauchen eine positive Lebensaufgabe, wir sollten uns im positiven Denken üben, wir sollten uns mit guten Freunden umgeben, wir sollten den Humor flegen, wir sollten uns ausreichend entspannen, wir sollten regelmäßig Sport treiben, wir sollten nicht oder wenig fernsehen, wir sollten viele schöne Dinge tun, wir sollten den Weg der Weisheit gehen und wir sollten dankbar sein für das was wir haben.

Das größte Glück entsteht in der Erleuchtung. Wir sollten nach Erleuchtung streben. Wir sollten Erleuchtung als unser wichtigstes Lebensziel erkennen. Wir sollten regelmäßig spirituelle Übungen machen und dafür sorgen, dass wir in einer guten Energie leben. Wir sollten Stress vermeiden, uns immer wieder ausreichend von Stress erholen, von allen weltlichen Energien reinigen und immer wieder positive spirituelle Energie aufbauen.

Friedens in uns und auf der Welt entsteht dadurch, dass wir den Weg des inneren Glücks in das Zentrum unseres Lebens stellen. Wir sollten genügsam in äußeren Dingen sein. Wir sollten unseren Genugpunkt kennen. Wenn wir genügsam in äußeren Dingen sind, brauchen wir keine Kriege mehr um äußeren Reichtum zu führen. So entsteht Frieden auf der Welt.

Wir sollten nicht den Konsumgott, sondern die Göttin des inneren Glücks (der Weisheit) anbeten. Wenn wir uns täglich mit unseren spirituellen Vorbildern, unseren erleuchteten Meistern oder Gott (dem Leben im Licht) verbinden, werden wir von unserem Unterbewusstsein ins Licht geführt. Wir werden erkennen, wo der Weg des Lichts ist und was uns vom Weg des Lichts abbringt.

Liebe entsteht dadurch, dass wir gut für uns selbst sorgen und allen anderen Wesen auf dem Weg des Glücks helfen. Wir tun im Rahmen unserer Möglichkeit unseren Mitmenschen Gutes und ernten ein Leben in der Liebe und im Licht. Dauerhafte Liebe entsteht nicht durch Haben-Wollen, sondern durch den Weg des umfassenden Gebens. Dazu müssen wir aber gut in uns selbst und im Licht verankert sein.

Liebe, Frieden, Glück und Erleuchtung
https://www.youtube.com/watch?v=CYCScbtZ8lc

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Der Gute Laune Guru

Heute war ich schlecht drauf. Gestern kam ein Heizungsmonteur und versuchte die Gasheizung zum Laufen zu bringen. Sie lief aber nicht. Sie hat zu hohe Abgaswerte. So nimmt sie der Schornsteinfeger nicht ab. Seit zwei Wochen versuchen die Heizungsmonteure das Problem zu finden. Sie finden es aber nicht. Zum Glück haben sie noch einige Monate Zeit dazu, bis der Winter kommt. Dann möchte ich eine funktionierende Heizung haben. Schließlich habe ich viel Geld dafür bezahlt.

Das Problem belastete mich. Das sollte es nicht. Ich bin ein Yogi. Ein Yogi sollte sich über alle äußeren Probleme erheben. Das tut dieser Yogi aber nicht. Dieser Yogi schlief schlecht ein und wachte schlecht auf. Dabei bin ich ein Gute Laune Guru, wie mir im Internet bestätigt wurde. Was tun? Schnell ins Altersheim. Heute war wieder Besuchstag. Ich sollte die Alten durch mein Harmonium mit guter Laune versorgen. Vielleicht konnte ich dabei mein Problem loslassen.

Natürlich regnete es auf dem Hinweg. Das äußere Wetter spiegelte mein inneres Wetter. Ich packte mein Harmonium gut ein, damit es auf dem Fahrrad nicht nass wurde. Mir selbst macht Regen nicht viel aus. Ich bin das in Norddeutschland gewohnt. Öfter treibt der Wind von der Nordsee dunkle Wolken über das Land, die sich dann über meinem Haus abregnen.

Meine Mutter trank mit ihrer Bettnachbarin Kaffee. Die beiden verstehen sich gut. Das ist sehr glücklich. Vorher hatte meine Mutter als Bettnachbarin einen alten Drachen, der ständig mit ihr schimpfte. Jetzt lebt sie mit einer jungen Frau zusammen, die zwar auch dement ist, aber sehr liebevoll mit meiner Mutter umgeht. Wenn man meine Mutter fragt, wie es ihr geht, antwortet sie immer: "Mir geht es gut." Sie ist gut umsorgt im Altersheim.

Nur an der positiven Energie könnte das Altersheim noch arbeiten. Im Rundgang kreisen viele schlecht gelaunte Alte mit ihren Rollatoren oder Rollstühlen. Ich kann das verstehen. Viele sind körperlich und seelisch krank und bekommen kaum Besuch von ihren Verwandten. Ich bin der Retter. Ich baue ihre Energie jede Woche wieder auf. Das hat auch die Heimleiterin erkannt. Sie lächelte mich heute freundlich an.

Ich brachte meine Mutter zu unserem Singplatz im Altersheim. Dort warteten schon meine alten Freundinnen. Heute waren sie irgendwie auch schlecht drauf. Ich brauchte eine Stunde, damit die Stimmung langsam in Gang kam. Zwischendurch entwischte meine Mutter. Sie war unruhig, unkonzentriert und hatte gelernt ihren Rollstuhl mit den Füßen fortzubewegen.

Ich fing sie wieder ein und brachte sie an ihren Platz zurück. Ich konzentrierte mich auf ihre Lieblingslieder. Und jetzt zündete die Gute-Laune-Rakete. Glücklich schmetterte der kleine Altenkreis Kinder- und Wanderlieder. Andere Alte und Besucher blieben stehen, freuten sich und sangen laut oder leise mit. Nur eine Alte meckerte, dass ihr mein Harmonium nicht gefiel. Sie war ein Fan des morgendlichen Altenheim-Singbetreuers, der Akkordeon spielte. Ich fragte sie, was ihr Lieblingslied ist. Sie mochte die Zauberflöte von Mozart gerne. Also werde ich zum nächste Mal die Zauberflöte üben und damit auch diese alte Dame verzaubern. Ein kleiner Scherz.

Das Lieblingslied meiner alten Frauen ist inzwischen: "Hallo, hallo, schön, dass ihr da seid." https://www.youtube.com/watch?v=qv3cn-dP6vw Dadurch fühlen sie sich gesehen und geliebt. Da es ein christliches Heim ist, habe ich auch ein christliches Lied in mein Repertoire aufgenommen: "Gottes Liebe ist so wunderbar." Ich musste den Refrain weglassen, weil die alten Menschen sich das nicht merken konnten. Jetzt ist das Lied ganz einfach: Gottes Glück ist wunderbar. Gottes Frieden ist wunderbar. Gottes Liebe ist wunderbar. Gottes Erde ist wunderbar. Gottes Paradies ist wunderbar. Gottes Gegenwart ist wunderbar." Jede Strophe wird mehrmals wiederholt.

Mit dem Paradies fremdeln die Senioren. Dabei kann eine Paradiesvisualisierung die Kundalini-Energie erwecken. Besser geht das im Altersheim mit der Strophe "Gottes Erde ist wunderbar." Da stellen sich alle Menschen schöne Blumen, eine strahlende Sonne und nette Menschen vor. Schwierig wird es wieder bei der Gegenwart Gottes. Was ist das? Wie fühlt sich das an?

Wer in Gott lebt, lebt im Frieden, im Glück, in der Liebe und in der Einheit. Er hat sein Ego losgelassen. Er kann alle Dinge so annehmen wie sie sind. Auch nicht funktionierende Gasheizungen. Plötzlich war mir die Heizung egal. Ich hatte mich durch die Energie des Singens über mein derzeitiges persönliches Problem erhoben. Gottes Frieden ist wunderbar. Gottes Glück ist wunderbar. Die Liebe Gottes in sich und seinen Mitmenschen zu spüren ist wunderbar.

Voller Glück fuhr ich wieder nach Hause in den Yogiwald. Es hatte aufgehört zu regnen. Aber etwas nieselte es noch. Ich merkte, dass ich nicht nur viele alte Menschen für eine gewisse Zeit glücklich gemacht hatte, sondern auch viel schlechte Energie übernommen hatte. Die klebte jetzt an mir. Was sollte ich tun. Ich meditierte etwas und machte dann einen langen Spaziergang im Wald. Dadurch reinigte ich mich von allen schlechten Energien und gelangte nach kurzer Zeit wieder in die Einheit und in das Licht Gottes. Ich spürte, wie ich im Herzen mit den alten Menschen verbunden war. Ich reinigte auch ihre Energien beim Spazierengehen und stabilisierte so ihr Glück.
https://www.youtube.com/watch?v=16wtMvuqsHg (Video Gottes Liebe)

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Heute Mittag bekam ich Besuch von zwei jungen Frauen. Sie waren wirklich jung, so etwa 23 Jahre alt. Die eine war etwas rundlich und die andere sehr schön. Ich erkannte sofort, dass sie von den Zeugen Jehovas waren. Wer besucht sonst schon einen alten Yogi mitten im Wald. Ich war erfeut und bot ihnen Tee und Kekse an.

Die rundliche Frau hatte sich wie ein kleines Mädchen mit einem schönen Kleidchen herausgeputzt. Man merkte ihr an, dass sie von ihren Eltern sehr streng im Sinne der Zeugen Jehovas erzogen war. Sie hatte Angst vor dem wilden Yogi und wollte schnell wieder weg. Der wilde Yogi hatte einige Ansichten, die nicht wirklich zu den Glaubensdogmen der Zeugen Jehovas passten.

Die schöne junge Frau war so schön, dass es dem wilden Yogi fast den Atem verschlug. Und sie war mutig. Sie war eine echte Suchende. Sie hatte über Gott nachgedacht und war so zu den Zeugen Jehovas gekommen. Aber ich glaube, dass sie nicht lange dort bleibt. Sie war zu undogmatisch für dogmatische Christen. Und sie war neugierig auf den wilden Yogi. Ich merkte wie sie sich energetisch öffnete. Sie war energetisch noch bei mir, selbst als sie schon lange gegangen waren. Sie verschmolz immer mehr mit mit, bis wir eins wurden. Sie erhielt den Segen des alten Yogis.

Danach fuhr ich zu meiner alten Mutter. Die gestresste Oberschwester war heute nicht da. Sie hatte dienstfrei. Ich konnte aufatmen. Ich ging mit meiner Mutter Kuchen essen und schob sie danach in ihrem Rollstuhl eine Runde durch den Park. Es war heute warm, doch etwas bewölkt. Aber genau in diesem Moment brach die Sonne hervor und ich nahm mit meiner Mutter ein Sonnenbad. Danach brachte ich sie zu unserem Singplatz, holte das Harmonium und los ging es mit dem Singen. Die kleine Runde meiner alten Frauen hatte sich schon eingefunden und warte freudig auf den Beginn des Harmoniumspielens.

Ich sagte verschiedene Kinderlieder an. Doch meine Mutter konnte sich nicht mehr erinnern. Erst als ich von der Vogelhochzeit sprach, begann sie zu singen. Ihre Lebensgeister erwachten und nach und nach fielen ihr alle anderen Lieder wieder ein. Die kleine Singgruppe hatte sich jetzt schon oft getroffen. Das Singen wurde lockerer, fröhlicher und vertrauter. Zwischendurch erzählte ich kleine Geschichten passend zu den Liedern oder machte Witze. Das kam bei den alten Damen gut an. Eine alte Frau war heute das erste Mal in der Gruppe. Sie war begeistert, dass es so etwas Schönes hier im Altersheim gab.

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Kampf im Altesheim. Der Yogi setzt sich durch

Ich habe es getan. Ich habe mich mit der Oberaltenpflegerin angelegt. Sie hatte mir vor einigen Monaten das Singen vor ihrer Glaskabine verboten. Also bin ich in den Glasvorbau im Gang ausgewichen. Dort war es auch schön. Meine Mutter liebte es dort. Und es kamen ständig Alte vorbei, hörten zu, tanzten etwas oder sangen mit. So war es auch gestern. Wir waren eine fröhliche kleine Runde.

Aber die Oberaltenpflegerin hasst glückliche Menschen. Sie hasst es, wenn Menschen Freude am Leben haben. Sie hat viel Stress in ihrem Beruf und möchte deshalb vor allem ihre Wut ausdrücken. Das kann sie, indem sie mit den Alten schimpft und streng zu ihnen ist. Ich kann sie sogar verstehen. Wenn es mir schlecht geht, sehe ich mir auch am liebsten Kampffilme im Fernsehen an. Oder Filme, wo sich die Menschen gegenseitig quälen. Es gibt fast nur solche Filme im Fernsehen. Selbst glückliche Familiensendungen bestehen hauptsächlich darin, dass die Menschen sich streiten und das lustig finden. Und auch bei Natursendungen werden vorwiegend Szenen gezeigt, wo einige Tiere andere Tiere fressen. Oder wo die Natur bedroht ist.

Die meisten Menschen in Deutschland scheinen unter Stress und Negativität zu leiden, so dass sie solche Filme bevorzugen. Das Fernsehen sendet das, was die Leute sehen wollen. Unter dem Deckmantel des Guten oder der Rechtschaffenheit leben die Menschen im Fernsehen ihre Aggressionen aus und quälen andere Menschen. Wie die Oberaltenpflegerin im Altenheim.

Sie kam öfter an meinem neuen Singplatz vorbei und fühlte sich durch den fröhlichen Gesang gestört. Also verbot sie mir kurzerhand das Singen im Altersheim. Sie erklärte mir, dass ich mit meiner Mutter in ihrem Zimmer singen könnte. Dort konnten aber keine anderen Alten hinzukommen. Und viele Alte liebten das wöchentliche Singen. Es hatte sich schon ein kleiner Singkreis gebildert, der regelmäßig zusammenkam.

Da das Singen viele Alte glücklich macht, beschloss ich mich zu wehren. Ich ging sofort zur Heimleiterin und berichtete ihr von dem Vorfall. Die Heimleiterin ist eine Nette und mag das Singen. Deshalb erlaubte sie es mir in dem Gang Harmonium zu spielen. Sie traute sich sich mit der Oberpflegerin anzulegen.

Die ging auch gleich wutentbrannt zu der Heimleiterin, als sie mich ihr Verbot missachten sah. Und kam kleinlaut aus dem Zimmer wieder heraus. Wütend rauschte sie mit ihrer Unterschwester an der Gesangsgruppe vorbei. Und ließ ihre Wut an der Unterschwester aus. Die wiederum war dann sehr aggressiv zu mir und meiner Mutter, als ich ihr zufällig im Gang begegnete. Ich hoffe nicht, dass meine Mutter jetzt unter den Aggressionen leiden muss. Ich kann es leider nicht kontrollieren, weil meine Mutter dement ist und sich nichts merken kann.

Es gibt aber nicht nur schreckliche Altenpflegerinnen. Die Mehrzahl in dem Altersheim geht sehr liebevoll mit den Alten um. Worüber ich mich auch wundere. Wie können sie bei dem großen Stress liebevoll und gelassen bleiben? Das ist sicherlich ständige innere Arbeit. Ich bewundere diese Menschen.

Ich war beim Singen diesmal ziemlich angespannt. Immer wieder kam die Oberpflegerin vorbeigerauscht und zeigte mir, dass sie genervt war. Aber ich musste da durch. Ich glaube mit der Zeit wird sich die Oberpflegerin daran gewöhnen, dass jede Woche ein Widerling in ihrem Altenheim glücklich mit den Senioren singt. Und dabei sogar von der Heimleiterin unterstützt wird. Mir zeigte der Tag, dass auch ein netter Mensch wie ich sich nicht alles bieten lassen darf.

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Mal was Lustiges

Heute war wieder Altersheim. Diesmal sang ein anderer Mensch. Eine sehr dicke ältere Frau. Sie wurde von einem etwas jüngeren Mann auf einem Akkordeon begleitet. Der jüngere Mann konnte gut spielen. Die dicke ältere Frau wollte gerne ein Star sein. Ihr Repertoire bestand aus Liedern der 60iger Jahre des letzten Jahrhunderts. An sich keine schlechte Idee für ein Altersheim. Für meine Mutter waren diese Lieder zu neu. Sie liebte die Songs der 30iger und 40iger Jahre. Mich erinnerten die Lieder an meine frühe Jugend. Für die dicke ältere Frau waren es ihre Lieder, die Lieder ihrer Sturm-und Drang-Zeit. Insofern hatte sie es richtig gemacht. Man sollte das tun, was man selbst liebt.

Leider hatte sie das Problem, dass sie sich selbst zu sehr liebte. Sie wollte bewundert werden. Das erinnerte mich an mich. Nur dass ich gleichzeitig die Fähigkeit habe über mich selbst zu lachen. Die dicke ältere Frau sah auch extrem komisch aus, obwohl sie sich wahrscheinlich todschick fand. Sie hatte sich wie ein Popstar herausgeputzt. Eine grellgelbe Jacke und eine riesige rotschwarze Wollmütze. Dazu die äußere Form eines Zirkusclowns und die Stimme einer Möchtegern-Diva. Wundervoll. Nur leider lachte keiner und sie selbst erst recht nicht. Ich traute mich nicht zu lachen. Über Frauen lacht mann nicht. Das habe ich als oberste Comedian-Regel gelernt.

An sich sang sie nicht schlecht. Man hörte, dass sie eine langwierige und teure Gesangsausbildung gemacht hatte. Ihre Idee mit einem Begleitmusiker in Altersheimen aufzutreten war im Prinzip gut. Nur leider fand sie sich selbst so großartig, dass sie keine Augen für das Publikum hatte. Meine Mutter langweilte sich. Die Senioren klatschen artig nach jedem Lied, aber wirklich gute Laune kam nicht auf.

Damit die dicke ältere Frau den Text genau richtig sang, las sie alles vom Blatt ab. Wie schrecklich. Dann lieber den Mut zur Lücke. Das wäre eine gute Gelegenheit gewesen über sich selbst zu lachen. Dann hätte sie die Alten gehabt. Entweder man ist sehr gut. Dann kann man die Menschen begeistern. Oder man ist mittelmäßig, dann muss man sich etwas einfallen lassen.

Man könnte zum Beispiel Lieder vortragen, bei denen alle mitsingen können. Das tat die Frau nur einmal. Oder man könnte die Senioren zum Händeheben und Mitklatschen bewegen. Auch das geschah nur bei einem Lied. Was die Frau auch tat, es reichte nicht den Saal zum Kochen zu bringen.

Zum Schluß bat sie noch das Publikum der Heimleiterin zu sagen, dass alle von ihr begeistert seien. Damit sie öfter gebucht wird. Da tat sie mir richtig leid. Ein geschickter Künstler hat einen guten Start und eine guten Abgang.

Wie ich. Ich erkläre am Anfang allen, dass ich nicht singen kann. Dann sind sie überrascht, dass doch einige Töne aus mir herauskommen. Dann folge ich genau der Energie der Zuhörer. Und zum Schluss sind alle glücklich und wollen mich nicht gehen lassen. Ich muss eine Zugabe nach der anderen geben, bis ich völlig erschöpft bin. Dann verschwinde ich plötzlich und alle sehnen sich nach dem nächsten Auftritt.

So macht man das. Es ist ein Wunder, dass ich noch nicht zum Star der Altersheim-Szene geworden bin. Reden wir nicht schon wieder über mich, obwohl das insgeheim mein Lieblingsthema ist. Aber das verrate ich keinem. Sonst behaupten die Menschen noch ich hätte ein großes Ego. Und das ist ein "No Go" für einen angehenden Guru. Ein besseres Guru-Outfit sollte ich mir aber noch zulegen. Jogginghosen sind nicht wirklich in bei großen Auftritten. Da könnte ich von der dicken älteren Frau noch viel lernen.

Die kam nach dem Auftritt irgendwie traurig den Gang entlang. Ihr nächster Auftritt war erst in einem halben Jahr. Einige Senioren ermutigten sie bei der Heimleiterin vorbeizusprechen, die gerade in ihrem Büro saß. Ich schob meine Mutter mit ihrem Rollstuhl hinterher, um dem Gespräch zu lauschen. Ich versteckte mich hinter meiner Mutter, wurde aber trotzdem entdeckt und von der dicken Frau als Zeuge angerufen, dass sie gut gewesen war. Sollte ich sie im Regen stehen lassen? Gut ist ein dehnbarer Begriff. Und ich erklärte brav, dass es ein guter Auftritt gewesen war. Da war die dicke ältere Sängerin in ihrer gelben Jacke und der merkwürdigen Wollmütze glücklich. Und ich letztlich auch.

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Der Weg der umfassenden Liebe (Karma-Yoga)

Ich habe spontan Mitgefühl mit vielen Menschen. Viele leiden unter dem Stress in ihrem Beruf, haben schlechte Beziehungen und sind mehr oder weniger negativ drauf. Wir leben in einer kranken Welt, die viele Menschen innerlich und äußerlich krank macht. Meine Motivation für das Glück aller Wesen zu arbeiten kommt bereits aus meiner politischen Phase. Ich war als Student politisch sehr aktiv und wollte die Welt retten. Ich sah die vielen Kriege, die Ausbeutung und den Hunger . Das hat mich geprägt.

Als ich später zum spirituellen Weg fand, wollte ich zuerst die Erleuchtung nur für mich. Da las ich von dem buddhistischen Philosophen Nagarjuna. Er hatte eine gewisse Stufe der Erleuchtung erreicht, war aber immer noch nicht vollständig zufrieden. Erst der Weg der umfassende Liebe brachte ihn in die umfassende Erleuchtung. Er fand seine Aufgabe in der Welt, wie er für das Glück aller Wesen wirken konnte.

Der buddhistische Yogi Shantideva erklärte sogar, dass jedes egoistische Streben letztlich unglücklich macht und das große Glück durch den Weg der umfassenden Liebe zu finden ist: "Der bloße Wunsch nach dem Heil aller Wesen ist verdienstvoller als die Verehrung der Buddhas, um wie viel mehr die Bemühung um das vollkommene Glück aller Wesen." Shantideva ist für den Dalai Lama ein wichtiges Vorbild. Ich wurde 1998 vom Dalai Lama in den Bodhisattva Weg eingeweiht.

Ich habe festgestellt, dass mir der Bodhisattva Weg gut tut. Er stabilisiert die Erleuchtung. Er bringt mich in die Liebe, in die Kraft und in die Aktivität. Er aktiviert das Herzchakra. Man lebt in der Liebe und im Glück. Im Yoga heißt es, dass ein erleuchteter Karma-Yogi (Bodhisattva) hundert mal so glücklich ist wie ein einfacher erleuchteter Yogi. Auch mein Yogameister Swami Sivananda hat mit zunehmendem Alter immer mehr die Bedeutung der umfassenden Liebe gelehrt: "Das Leben in der Ruhe und im spirituellen Üben bringt dich zum großen Tor der Erleuchtung. Der Weg der umfassenden Liebe trägt dich hindurch, weil du auf dem Weg der Liebe dein Ego vergißt."

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Heilige Narren

Heute Morgen hatte ich einen verrückten Traum. Ich machte eine Pilgerfahrt durch Indien und traf einen alten Sadhu. Er war erleuchtet und segnete mich mit der heiligen Narrenkappe, dem Weg der heiligen Narren. Ich verwende deutsche Kinder- und Wanderlieder als heilige Mantras. Und es wirkt. Gestern bei meiner Mutter sang ich wieder fast drei Stunden mit den Alten. Ich reinigte sie spirituell mit deutschen Kinderliedern.

Auf indische Mantras reagieren sie nicht. Sie brauchen etwas, was ihr Herz erfreut. Was ihre Energie zum fließen bringt. Und das sind deutsche Kinder-, Wander- und Volkslieder. Also singe ich mit ihnen zum indischen Harmonium solange Kinderlieder, bis sie in spirituelle Extase geraten.

Als ich meine Mutter traf, saß sie trostlos in ihrem Rollstuhl in ihrem Zimmer. Ihre Bettnachbarin ist verschwunden. Ich weiß nicht wohin. Ich sah sie den ganzen Tag nicht. Meine Mutter saß einfach nur da. Ich schob sie ins Cafe zum Kuchenessen. Sie verspeiste auch gerne ihre Erdbeeren mit Schlagsahne. Danach ging ich mit ihr eine Runde im Park spazieren. Die Sonne schien, der Himmel lachte, aber meine Mutter nicht.

Erst als ich mit ihr zu singen begann, besserte sich ihre Laune. Nach einiger Zeit kamen die anderen Alten hinzu und die Party ging ab. Die Stimmung stieg und meine Mutter lachte mit den anderen Alten. Sonst wird sie kaum wahrgenommen. Aber da sie einen so wundervollen Sohn hat, der mit den Senioren jede Woche stundenlang fröhliche Lieder singt, ist meine Mutter sehr beliebt.

Viele Menschen kamen vorbei. Häufig waren es Senioren mit ihren Verwandten. Bis auf einzelne Ausnahmen freuten sich alle über die Gruppe von alten Menschen, die begeistert zum indischen Harmonium Kinderlieder sangen. Viele Alte hatten in ihrer Jugend gesungen und kannten die Lieder. Ein alter Opa war offensichtlich früher ein Opernsänger. Er schmetterte seine Arien durch den Gang. Er konnte tatsächlich noch lauter singen als ich.

Die Heimleiterin führte eine Gruppe von Besuchern durch das Altersheim. Selbst ihr zauberte ich ein Lächeln ins Gesicht. Und natürlich musste ich den Besuchern immer wieder das interessante Musikinstrument erklären. Sie durften auch den Blasebalg betätigen und auf die Tasten drücken.

Die Wirkung des Singens hält bei den Alten einen Tag an. Ich spüre, dass sie noch am nächsten Tag energetisch mit mir verbunden sind. Ich spüre ihre Energie in meinem Herzchakra. Auch mich selbst reinigt das Singen. Ich konnte die Nacht schlecht schlafen, weil so viele Energieprozesse in mit tobten. Und am Morgen hatte ich dann den Traum, den ich als eine echte Segnung ansehe. Der alte heilige Mann mit seinem langen weißen Bart führte mich zu einer Gruppe von Sadhus, die in einem heiligen Bezirk spirituelle Übungen machten. In der Mitte war ein kleiner Teich, in dem man sein rituelles Bad nehmen konnte (spirituelle Reinigung und Taufe). Der alte Sadhu kleidete mich in das Gewand eines Sadhus und setze mir eine Kappe mit vielen Zipfeln auf, die wie eine Narrenkappe aussah.

Es gibt in der Spiritualität die Dogmatiker, die streng den traditionellen Normen folgen. Und dann gibt es die heiligen Narren, die konsequent die spirituellen Dogmen durchbrechen, damit die Erleuchtungsenergie in Gang kommt. Und die die Spiritualität immer wieder neu an die jeweilige Zeit und die jeweilige Gesellschaft anpassen. Wir brauchen im Westen eine undogmatische Spiritualität. Dabei können wir Elemente der westlichen Kultur übernehmen. Wichtig ist nur, dass die spirituelle Basis gewahrt bleibt.

Diese Basis beschreibt Satya Sai Baba mit den Worten Prema, Shanti, Satya, Dharma, Ahimsa (Liebe, Frieden, Wahrheit, richtiges Handeln und Gewaltlosigkeit). Jesus spricht von Liebe zu Gott (zum spirituellen Ziel, zur Erleuchtung, zum Leben im Licht) und von der Liebe zu allen Menschen (zum Nächsten, dort helfen, wo man gerade ist). Im Buddhismus wird das durch die fünf Grundsätze erweitert: Nicht töten, nicht stehlen, nicht lügen, keine berauschenden Mittel und kein sexuelles Fehlverhalten. Und Anandamayi Ma ergänzt alles um den Grundsatz "etwas Spaß darf sein". Wir dürfen auf dem spirituellen Weg auch Spaß haben. Insbesondere wenn der Spaß die Erleuchtungsenergie zum Fließen bringt. Das geschieht, wenn man im richtigen Moment den richtigen Scherz macht. Und dazu werden heilige Narren gebraucht.

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Großes Märchenfest

Großes Märchenfest auf der Pferdewiese nebenan. Selbstverständlich wurde ich als Yogi eingeladen. Ich musste erstmal meine Rolle finden. Ich setzte mich auf einen Stuhl am Randes des Geschehens und beobachtete die Situation. Da gab es viele türkische Frauen, deutsche Frauen und einige schwarze Frauen. Sie saßen an großen Tischen und praktizierten ihre Lieblingsbeschäftigung: reden und essen. Dann waren da die kleinen wilden Jungs, die Fußball spielten. Es war schließlich gerade Fußball-Europa-Meisterschaft. Ein kleines Mädchen fragte mich, ob ich für Deutschland sei. Ich erwiderte, dass ich für alle sei.

Die kleinen Jungs entdeckten mich, kamen auf mich zugerannt und riefen: "Du bist doch der Zauberer. Kannst du Geld zaubern?" Natürlich konnte ich Geld zaubern. Das muss ein guter Zauberer können. Das ist das Wichtigste für kleine Jungs. Zum Glück hatte ich vorsorglich die Cent-Münzen aus meinem Portemonnaie geräumt und in meiner Hosentasche plazziert. Unauffällig klemmte ich sie mit drei Fingern in meiner rechten Hand fest. Dann streckte ich die Zeigefinger beider Hände zum Himmel, kreiste damit im Himmel und rief: "Abrakadabra, simsalabim, dreimal schwarzer Kater, möge es Geld vom Himmel regnen." Ich legte die Hände zusammen, in der Mitte mit Hohlraum, und schüttelte sie kräftig. Man hörte schon die Münzen klingeln. Alle Kinder machten mit und schüttelten auch ihre zusammengelegten Hände. Dann öffneten wir die Hände. Und oh Wunder. In meinen Händen lagen viele Geldmünzen. In den Händen der Kinder noch nicht. Sie müssen noch etwas üben. Aber zum Trost durfte jeder eine Münze aus meinen Händen nehmen. Da waren alle Kinder glücklich. Und der alte Zauberer auch.

Jetzt wurden die türkischen Frauen auf mich aufmerksam. "Du bist doch der Wahrsager?" Ich bekam zwei Stühle. Auf einen durfte sich der Chefwahrsager setzen und auf den anderen setzten sich nacheinander alle muslimischen Frauen. Warum muslimische Frauen meine Orakelkarten so lieben? Ist das nicht im Islam verboten? Wahrscheinlich ist das wie im Christentum. Die Dogmatiker verbieten das und das Volks erfreut sich daran. Ich verbinde mich bei jeder Orakelkarte immer mit Gott und lasse seine Energie durch mich durchfließen. Gott handelt und nicht ich. So ist es auch bei den Christen erlaubt. Bei den Christen gab es wie bei den Muslimen viele Propheten, die die Zukunft vorhergesagt haben.

Die muslimischen Frauen wollten nur wissen, ob ihre Töchter einen Mann kriegen und wenn ja, einen guten. Eigentlich ist mir diese Frage zu weltlich. Aber ehrlicherweise würde mich das auch bei mir interessieren. Wann endlich die Traumfrau in mein Leben tritt. Sie sollte sich beeilen, sonst bin ich irgendwann zu alt. Obwohl, für die Liebe ist man nie zu alt.

Bei einer muslimische Frau wollte es nicht mit dem Traummann klappen. Ich zog eine Karte nach der anderen und immer kamen düstere Vorboten. Aber beim fünften Versuch bekam sie die Glückskarte. Volltreffer. Ein jubelndes Paar mit zwei Kindern unter einem Regenbogen. Da freuten sich alle Frauen mit ihr. Manchmal muss man dem Glück etwas nachhelfen.

Ein kleines Mädchen von etwa zehn Jahren verliebte sich in mich. Sie flirtete mit mir und wollte alles von mir wissen. Ich erklärte ihr die Orakelkarten und bildete sie zur weisen Frau aus. Glücklich zog sie mit meinen Karten durch die Menge und sagte allen türkischen Frauen das Schicksal voraus. Schwerter bedeutet das Ego zu opfern und die Dinge anzunehmen. Münzen bedeuten Glück und Reichtum. Stäbe bedeuten mit Kraft voran. Und die Kelche verlangen Weisheit und inneres Gespür.

Etwas traurig machte mich eine junge schwarze Muslima von etwa 16 Jahren. Sie saß schüchtern mit ihrem Kind am Rande des Geschehens. Ich vermute, dass sie zwangsverheiratet worden war. Auch sie wollte ihre Zukunft wissen. Was sollte ich ihr raten? Ich war nicht in der Position ihre Lage zu verändern. Das Orakel sagte, dass sie ihre Situation annehmen und das Beste daraus machen sollte.

Bei den türkischen Frauen fiel mir auf, dass es zwei Gruppen gab. Es gab die rundlichen Powerfrauen, die überall das Sagen hatten. Und die Mehrzahl bildeten verschüchterte Frauen mit Kopftuch, die sich den islamischen Regeln und ihren Männern unterwarfen. Sie konnten kaum Deutsch. Ihre Kinder dagegen waren vermutlich durch Kindergarten und Schule völlig integriert und wirkten wie deutsche Kinder. Ein großer Kulturbruch. Er zeigt aber auch wie schnell die Ausländer in Deutschland intergriert werden.

Ich begann mit meinem Harmonium zu spielen. Das konnte ich nicht lange tun. Durch das fremdartige Instrument wurde die Neugier der Kinder geweckt und alle wollten es selbst ausprobieren. Die eine Gruppe betätigte den Blasebalg und die andere Gruppe drückte auf die Klaviertastatur. Die Jungs wollten hauptsächlich Krach machen und die Mädchen schöne Melodien hervorzaubern.

Natürlich gab es dabei Streit. Ich erklärte streng, dass bei mir nicht gestritten wird. Da waren sie alle wieder friedlich. Eine friedliche Welt braucht klare Regeln. Gut, dass ich in meiner Welt der Boss bin. In meiner Welt gibt es nur Liebe, Frieden und Glück. Und so wurde es ein glückliches Märchenfest. Noch lange danach spürte ich die Liebe und das Glück der Menschen in meinem Herzen.

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