Sukadev Bretzs Beiträge (5607)

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Yoga hilft mit Stress besser umzugehen

 

sukadev_satsang_podcast.jpg?width=150Yoga hilft mit Stress besser umzugehenYoga entspannt. Yoga heilt. Yoga regeneriert. Warum eigentlich?



Sukadev Bretz argumentiert hier mit den Aussagen der Stressforschung: Yoga beinhaltet Tiefenentspannung. Yoga entwickelt Einstellungen und Verhaltensweisen, die Menschen helfen, besser mit Stress umzugehen, ja stressresistenter zu werden. Welche das sind? Dazu höre diesen Podcast… Dritter und letzter Podcast zum Thema “Yoga als Therapie”: – Bei welchen Krankheiten wirkt Yoga? Mitschnitt aus einer Yogalehrer Weiterbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg mit Sukadev Bretz.

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Handeln und Entsagung hängen zusammen.
Krishna sagt im 3. Vers, Bhagavad Gita, 6. Kapitel:
„Für den Weisen, der Yoga zu erreichen wünscht, gilt Handeln als der Weg. Für denselben Weisen, der Yoga erreicht hat, gilt Nicht-Handeln als der Weg.“
Yoga besteht, grob gesagt, aus spirituellen Praktiken und spiritueller Einstellung im Alltag. Also, der eine Teil ist, was du auf deiner Matte und deinem Kissen machst, und das andere, was du ansonsten machst. Beides ist wichtig. Es ist wichtig, dass du jeden Tag dir eine Zeit nimmst, um zu meditieren. Ich empfehle zwanzig Minuten täglicher Meditation und die meisten spirituellen Lehrer empfehlen eine ähnliche Zeitdauer. Natürlich, angenommen, Meditation ist ganz neu für dich, zwei Minuten täglich ist schon gut, dann lässt du es auf fünf Minuten wachsen, irgendwann auf zehn, dann auf fünfzehn und dann auf zwanzig Minuten. Zwanzig Minuten Meditation ist eine gute Grundlage. Ab und zu mal erhöhe die Dauer der Meditation! Einen Tag meditiere fünf oder zehn Minuten länger als normal! Oder wenn du zwanzig Minuten wirklich gewohnt bist, einmal die Woche oder einmal im Monat, meditiere eine Stunde oder mache ab und zu mal ein Meditation-intensiv-Seminar mit! So kannst du deine Meditation vertiefen. Ich empfehle auch, übe täglich Asanas und Pranayama! Auch da, jeden Tag eine halbe bis eine Stunde und du bekommst eine gute Energie, gute Gesundheit, gute Kraft. Das ist eine wichtige Grundlage. Aber Yoga besteht nicht nur aus spirituellen Praktiken, Yoga besteht auch aus Spiritualisierung im Alltag. Und Krishna sagt hier, für den spirituellen Fortschritt ist die Spiritualisierung im Alltag sogar noch wichtiger als die Meditation, mindestens in den ersten Stufen des Yoga. Denke nicht: „Oh, würde ich doch nur mehr Zeit für die Meditation haben, dann würde ich schnellere Fortschritte machen, aber leider, leider muss ich all dies noch tun.“ Denke nicht so! Denke vielmehr: „Was im Alltag auf mich zukommt, sind genau die richtigen Aufgaben, an denen ich wachsen kann. Ich meditiere und mache meine Yogaübungen, sodass ich Kraft bekomme, im Alltag ein spirituelles, enthusiastisches und doch verhaftungsloses Leben zu führen.“ Sei dir bewusst, die Aufgabe, die heute auf dich zukommt, ist genau die richtige, an der du wächst. Nicht ein ironisches Schicksal verhindert, dass du spirituell wachsen kannst, indem es dir nicht die Möglichkeit gibt, länger zu praktizieren oder ein gemütliches Leben zu führen, nein, das, was auf dich zukommt, ist genau das, was du brauchst, um zu wachsen. Sei dir bewusst: „Das, was ich täglich tue, daran wachse ich. Und die Meditation gibt mir die Kraft für den Alltag.“


Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Om Namah Shivaya

„Om Namah Shivaya“ ist ein Gruß, den wir im Yoga häufig verwenden. „Om Namah Shivaya“ drückt etwas sehr Wichtiges im Yoga aus. Om ist Om, ist alles umfassend. Namah heißt, Gruß an. Shivaya heißt, an Shiva. Und Shiva hat so viele verschiedene Bedeutungen. Shiva heißt wörtlich, der Liebevolle, der Gütige. Shiva heißt auch, das höhere Selbst. Shiva heißt auch, das Göttliche überall. Wir können „Om Namah Shivaya“ sagen und das in der Meditation verwenden. Das ist dann wie die Anrufung des Gütigen, des Liebevollen, des höheren Selbst in uns. Oder wir können es verwenden als Anrufung des Liebevollen, des Gütigen überall. Und wir können es auch verwenden als Gruß, indem wir, wenn wir mit einem anderen Menschen zu tun haben, so innerlich sagen: „Om Namah Shivaya. Ich grüße das Gute, das Liebe, das höhere Selbst in dir“. Natürlich ist das jetzt auch nur beschränkt richtig, denn wenn ich sage, „ich grüße das Gute, das Liebe in dir“, dann schwingt dort irgendwo hinten dran, „es gibt auch das Schlechte und das Ungute in dir“. Aber das ist jetzt eigentlich nicht die yogische Einstellung, vor allem nicht die Richtung, aus der wir kommen. Unsere Richtung, wo wir von Yoga Vidya herkommen, ist eine vedantische Richtung. Und Vedanta ist Adwaita und Adwaita heißt, das Nicht-Zweihafte, das Nicht-Dualistische. Für das praktische Leben sagt man, es gibt gut und schlecht, es gibt schön, es gibt Wünsche und Abneigungen, es gibt kalt und warm, es gibt Schnee und Regen und vielleicht hoffentlich auch Sonne, also verschiedene Sachen. Aber letztlich – das ist die große Einsicht und Behauptung im Yoga, dass letztlich alles irgendwo ein Ausdruck des Göttlichen ist. Es ist zwar nicht immer besonders vielleicht für uns angenehm, aber auch in uns können wir die verschiedensten Anteile entdecken, die nicht immer nur schön sind. Dennoch, irgendwo ist alles in uns vom Besten gedacht von der Natur oder von unserer Psyche, von unserer Entwicklung usw. Und tief hinter all diesem, was in uns dort drin ist, diese komplexe menschliche Psyche, dort steckt das Göttliche, ist die große Behauptung, auch noch in einer transzendenten Form. Also „Om Namah Shivaya“ heißt zum einen, „alles, was du hast und was du bist, irgendwo ist gut, so wie es ist“. Es gibt ja auch dieses Buch, das irgendjemand geschrieben hat, „Ich bin ok und du bist ok“. Das heißt nicht, dass wir jetzt einfach nichts machen, sondern auf einer Ebene ist alles ok, auf einer noch tieferen Ebene ist tief im Inneren von jedem ein höheres Selbst, eine höhere Liebe, ein höheres Glücksgefühl, eine höhere Freude, eine höhere Weisheit. Und auf der allerhöchsten Ebene – behaupten die Yogis – wir sind alle eins. Auf der höchsten Ebene sind wir reines Bewusstsein und schon im Deutschen gibt es nicht Bewusstseine. Es gibt kein Plural von Bewusstsein. Es gibt auch nicht ein Plural von „sein“, es gibt nur ein Bewusstsein. Und so ist dann jeder einzelne ein individueller Ausdruck des einen unendlichen kosmischen Bewusstseins. Und all das wird irgendwo ausgedrückt, wenn man sich grüßt mit „Om Namah Shivaya“. Man kann es auch anders ausdrücken. Diejenigen, die aus Süddeutschland kommen, die kennen den Ausdruck „Grüß Gott“, den könnte man genauso verwenden. Natürlich, die wenigsten, die „Grüß Gott“ sagen, die verstehen noch, was sie wirklich sagen. Übrigens kann auch sein, wenn man täglich „Om Namah Shivaya“ sagt, kann man auch plötzlich vergessen, was man dort sagt. Oft ist es aber gerade einfacher, wenn man erst mal in eine andere Sprache wechselt, sich bewusst zu sein, was es ist, und mit Bewusstsein und Gefühl es zu wiederholen. Aber natürlich, man kann auch sagen „Grüß Gott“. Oder es gibt den neudeutschen Gruß, der heißt „hallo“ und „hallo“ kommt vom Englischen „Hey Lord“ und das heißt, „Gruß an Gott“. Man könnte also auch sagen, „Om Namah Shivaya“ ist durchaus übersetzt „Hallo“, im Sinne von „Hey Lord“. Oder es gibt auch den Ausdruck „Tschüss“ oder „Tschö“ und der kommt von „Adieu“ und das kommt von „Ich grüße Gott“. Wir haben jetzt gerade den neuen Ashram in Norddeutschland aufgemacht und da wird immer „Moin Moin“ gesagt und „Moin“ kommt nicht von „Morgen“, das hat eigentlich damit nichts zu tun, sondern „Moin“ heißt „Gottes Segen“. Wenn man sagt, „Moin“, sagt man, „ich wünsche dir Gottes Segen“. Wenn man sagt, „Moin Moin“, „ich wünsche dir zweifach Gottes Segen“. Und das kann man deshalb auch am Abend wiederholen. Also auch, „Moin Moin“ kann ein guter Gruß sein. Übrigens „Guten Tag“ auch. Eine Begrüßung damit zu beginnen, dass wir dem anderen einen guten Tag wünschen, ist natürlich auch etwas Schönes. Dann müssen wir uns natürlich auf einer anderen Ebene auch miteinander auseinandersetzen und irgendwo kommunizieren und da gehört im Leben auch dazu, dass es dort Unstimmigkeiten gibt. Auf der einen Ebene steht ja in der Bibel, „wenn zwei oder drei Menschen versammelt sind in meinem Namen“, sagt Jesus, „dann werde ich mitten unter euch sein“. Auf der anderen Ebene gilt auch, wenn zwei oder drei Menschen zusammenkommen, dann gibt es Streit. Sogar wenn ein einzelner Mensch zusammenkommt, das ist die Komplexität des menschlichen Lebens, und da dürfen wir uns nichts vormachen. Nur, auf der höchsten Ebene sind wir alle eins. Auf einer anderen Ebene gilt es, dass wir danach streben, das Gute zu finden. Es gibt ja auch dieses schöne Shanti Mantra, „Saha Navavatu Saha Nau Bhunaktu“, was heißt: „Mögen wir uns alle darum bemühen, zur Wahrheit zu kommen. Mögen wir mit Tejas, mit Enthusiasmus, mit Feuer – Tejas heißt wörtlich Feuer – mit Strahlen, mit Leuchten uns darum bemühen.“ Dieses Bemühen heißt auch öfters, dass man sich nicht sicher ist. Es sagt nicht: „Mögen wir gleich alle wissen, was richtig ist und anschließend das Richtige tun und damit hat sich die Chose.“ „Mögen wir uns bemühen und immer wieder danach streben.“ Und dann wird unser Streben auch mal so und mal so in die Richtung gehen, aber es ist dieses innere Bemühen nach Wahrheit. Die wahre Bedeutung der Schriften zu kennen, herauszufinden, „wer bin ich?“ Herauszufinden, „was ist meine Pflicht?“ Herauszufinden „was ist meine Aufgabe?“ Herauszufinden: „wie kann ich mit meinem Körper geschickt umgehen? Wie kann ich mit meinem Geist geschickt umgehen? Wie kann ich mit den Menschen um mich herum gut umgehen? Wie können wir Zusammenleben gut gestalten? Wie können wir diese Erde bewahren?“ So viele verschiedene Dinge, worum wir uns bemühen. Und der Mensch bemüht sich so. Und da gehört dann dazu, dass man Meinungsverschiedenheiten hat. Und daneben, dass dann natürlich irgendwelche Instinkte und erzogene, angeborene oder erworbene Handlungstendenzen aus diesem Leben oder aus was für einen Leben auch immer, sich auch noch dazwischen mengen. Das macht dann die Schönheit oder die Herausforderung und die Komplexität des Menschseins aus. Aber wir können immer beginnen mit „Om Namah Shivaya“ und wir können schließen mit „Om Namah Shivaya“. Oder wir können beginnen mit dem großen Wunsch: „Mögest du einen guten Tag haben! Mögest du Moin Moin haben! Mögest du Gott erfahren!“ Oder: „Ich grüße das Göttliche in dir.“ Auch hier, dieser indische Gruß, wo die beiden Hände zusammengehen, ist auch, „im Alltag sind wir zwei“. So die Hände im Alltag haben Verschiedenes zu tun. Dann: „Mögen wir die Einheit erfahren, vom Herzen her, in gegenseitigem Respekt und Liebe.“
Om Namah Shivaya


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Gestern waren 15-24h die Yoga Vidya Internetseiten ausgefallen. Grund war ein Server-Crash bei unserem Internet Provider 1&1, Deutschlands größter Internet Provider. Deutschlandweit waren Tausende von Websites betroffen, und auch im Ausland waren viele Server betroffen. Seit gestern ca. 24h funktionieren die Server bei 1und1 wieder - und damit auch die Yoga Vidya Internetseiten.
Mein.yoga-vidya.de war glücklicherweise nicht betroffen, aber Blog, Seminarprogramm, Gewinnspiel, die Seiten der meisten Yoga Vidya Zentren und vieles mehr. Besonders ärgerlich, da 1 Tag vorher der große Newsletter rausgekommen ist - und am Montagabend viele versuchten, die Links im Newsletter anzuklicken.
Danke für eure Geduld.
Ich wünsche euch einen schönen Tag.
Om Shanti
Sukadev
PS:
Hier einige Links:

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Sei enthusiastisch im Alltag – BhG VI.1

Ich gehe momentan durch die Verse der Bhagavad Gita und beginne heute mit dem ersten Vers des sechsten Kapitels.
Krishna, der Lehrer, spricht zu Arjuna, dem Schüler, und damit zu uns allen:
„Wer die ihm auferlegte Aufgabe erfüllt, ohne an den Früchten seiner Handlungen zu hängen, ist ein Sannyasin und ein Yoga; nicht der, der ohne Feuer und untätig ist.“
Yoga heißt, voller Enthusiasmus zu sein. Yoga heißt, tätig zu sein. Natürlich, Yoga heißt auch, seine Yogaübungen zu machen, zu meditieren, heißt auch, sich immer wieder bewusst zu machen, dass hinter allem die eine kosmische Wirklichkeit steckt. Yoga heißt aber auch, seine Aufgaben erfüllen. Und so überlege immer wieder: „Was ist meine Aufgabe hier?“ Und er sagt auch, „ohne Verhaftung“, also, ohne an den Früchten der Handlungen zu hängen und ohne an der Handlung selbst zu hängen. Ich weiß, das hast du jetzt schon oft gehört, mindestens, wenn du schon diesen Podcast eine längere Zeit anhörst. Es ist ja das Hauptthema der Bhagavad Gita: „Erfülle deine Aufgaben, sei nicht verhaftet, mache es voller Enthusiasmus!“ Ich möchte dir heute mehrere Dinge ans Herz legen, für heute oder für die ganze Woche oder für morgen. Überlege zunächst: „In welcher Situation bin ich gerade? Was ist meine Aufgabe? Was kann ich daran lernen? Wie kann ich daran lernen? Und wie kann ich meinen Enthusiasmus in diese Aufgabe hineinbringen? Wie kann ich meine besonderen Fähigkeiten, meine besonderen Talente hineinbringen? Wie kann ich die Aufgabe so erfüllen, dass mein inneres Feuer dort hineingehen kann?“ Mehrere Sachen sind dabei noch besonders zu beachten. Wenn du überlegst, „was ist meine Aufgabe“, ist es auch gut, mal einen Schritt weiter zurückzugehen. Manchmal kommt man zu schnell zum Schluss und denkt: „Das muss ich jetzt so und so tun und ich sollte es so und so tun und wenn ich es nicht so und so mache, dann passiert die und die Katastrophe.“ Aber oft überschätzen wir unsere Aufgabe und manchmal ist es gut, mal einen Schritt zurückzutreten. Du kannst auch überlegen: „Angenommen, ich wäre jetzt ein äußerer Beobachter, ich wäre z.B. jemand, den ich um Rat fragen würde, der mit meiner Situation zunächst mal nichts zu tun hat. Angenommen, ich erzähle ihm diese Situation. Was würde er denken, was hier meine Aufgabe ist, was hier meine Verantwortung ist? Was würde jemand Unbeteiligtes, wenn er dort hineinblicken würde, schließen, was ich machen kann, wie ich daran wachsen kann? Und angenommen, ich würde mir selbst raten in dieser Situation, welche Talente würde ich mir empfehlen, die ich dort einsetze? Was könnte ich für Enthusiasmus dort hineinbringen? Wie kann ich dabei Zugang zu meinem inneren Feuer bekommen?“ Überlege darüber und vielleicht kommst du zu dem ein oder anderen Schluss. Oder du kannst auch sagen, eine andere Möglichkeit: „Angenommen, ich hätte hier eine besondere Aufgabe. Welche wäre sie? Angenommen, ich könnte hier mit Enthusiasmus und innerem Feuer dort rangehen. Wie würde ich das tun? Angenommen, ich hätte diese Aufgabe erledigt und dabei viel Kraft und Energie gespürt. Wie hätte ich sie gemacht?“ Überlege, vielleicht kommst du zu guten Schlüssen.

Hari Om Tat Sat


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Handeln und Entsagen hängen zusammen - BhG VI.2

Lass deine Gedanken los.
Namaste und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen.
Krishna sagt in der Bhagavad Gita, 2. Vers, 6. Kapitel:
„Wisse, Oh Arjuna, Yoga ist das, was man Entsagung nennt. Niemand wird wahrhaftig ein Yogi, der nicht den Gedanken entsagt hat.“
„Gedanken entsagen“, hat viele Bedeutungen und mein Anliegen in diesen täglichen Inspirationen ist ja jetzt nicht, einen historisch korrekten oder einen historisch kritischen Kommentar zur Bhagavad Gita zu geben, auch nicht, jeden Vers in seiner Tiefe zu interpretieren, dazu habe ich ein Buch geschrieben, „Die Yogaweisheit der Bhagavad Gita für Menschen von heute“, sondern vielmehr, aus den Versen kleine, inspirierende Alltagsempfehlungen zu geben. Entsage deinen Gedanken, heißt auch, entsage deinen konkreten, vorgefassten Meinungen und Vorstellungen, Vorurteilen. Natürlich, wir gehen an alles mit irgendwelchen Gedanken heran. Der Mensch kommt noch nicht mal auf die Welt als Tabula Rasa, also als leeres, unbeschriebenes Blatt, sondern wir kommen schon, sei es, von der Evolution her, mit bestimmten Mechanismen, Genen und Instinkten auf die Welt, oder Yogis gehen davon aus, wir kommen mit Erfahrungen aus früheren Leben auf die Welt. Und so, in jeder Situation, in die du hineinkommst, hast du natürlich auch Erfahrungen vorher gemacht, du machst dir Gedanken. Wenn dich jemand etwas fragt, dann antwortest du nicht einfach so, sondern du antwortest aus deiner Erfahrung heraus. Es ist aber gut, ab und zu mal einen Schritt zurückzutreten. Du kannst dir bewusst werden: „Was sind meine sofortigen Gedanken in der Situation? Was sind meine Vorstellungen? Was denke ich, was ich tun müsste, was die anderen tun müssten, was sein sollte und was denke ich, was als nächstes kommt?“ Und tritt mal einen Moment zur Seite! Lass einen Moment diese Gedanken los und überlege: „Gibt es einen anderen Standpunkt? Könnte ich dort anders reagieren? Gibt es eine Möglichkeit, das anders zu sehen?“ Wenn du das tust, löst du dich langsam von den Grenzen deines Egos. Du bekommst einen weiteren Geist. Und es ist leichter, seinen Geist zu transzendieren, wenn man etwas spielerischer damit umgeht. Manche Menschen sind sehr identifiziert mit ihren Gedanken. Sie sind sehr überzeugt von ihren Überzeugungen. Als Yogaübender kannst du lernen, dass es verschiedene Weisen gibt, die Wirklichkeit zu sehen, dass auch du verschiedene Standpunkte gleichzeitig und parallel haben kannst. Als Yogaübender kannst du auch lernen, wie spielerisch zwischen Standpunkten hin und her zu wandern. Ich würde dir empfehlen, probier es mal aus! Lasse mal deine Gedanken los und überlege: „Gibt es einen anderen Standpunkt? Gibt es eine andere Weise, das zu sehen?“ Und werde ganz konkret und zwar am besten jetzt gleich, in diesem Moment oder direkt danach.
Ich wünsche dir einen offenen Geist und die Bereitschaft, immer wieder zu lernen, und die Bereitschaft, Dinge von einem neuen Standpunkt zu sehen.
Dein Sukadev von www.yoga-vidya.de.
Ach ja, da will ich auch erwähnen, es gibt diesen Kommentar von mir über die Bhagavad Gita, „Die Yogaweisheit der Bhagavad Gita für Menschen von heute“. Diesen kannst du in mehreren Bänden im Yoga Vidya Shop dort käuflich erwerben. Du gehst auf die Seite, www.yoga-vidya.de, oben siehst du dann den Link „Shop“, klickst darauf und suchst dann nach „Bhagavad Gita“.
Alles Gute und viel Freude!

Hari Om Tat Sat


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Sei frohgemut - du kannst alles erreichen

Ich lese einen kurzen Abschnitt aus dem Buch „Licht, Kraft und Weisheit“ von Swami Sivananda, aus dem Kapitel „Sei frohgemut“.
„Du besitzt Freiheit und Unabhängigkeit im Handeln. Du kannst dein Karma nach Wunsch in einer beliebigen Weise verwirklichen. Du kannst ein Yogi werden, ein Jnani werden, ein Wissender, oder einer, der die Vereinigung erreicht, durch rechtes Denken und rechtes Handeln. Der Mensch ist kein hilfloses Wesen, er hat einen eigenen freien Willen. Überwinde deshalb alle ungünstigen und hinderlichen Umstände! Habe Mut! Sei kühn! Verzweifle nie! So wirst du Erfolg haben. Du kannst so vieles in dieser Welt durch rechte Anstrengung erreichen. Daher, erwache! Öffne die Augen! Werde ein tugendhafter Mensch! Vollbringe gute Taten! Wiederhole Mantras! Pflege den Umgang mit spirituellen Menschen! Gehe in Satsangs! Alle negativen Gewohnheiten werden überwunden. Reinige dich! Konzentriere dich! Meditiere! Verwirkliche! Du kannst das Ziel erreichen.“

Hari Om Tat Sat


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Warum wirkt Hatha Yoga?

 

sukadev_satsang_podcast.jpg?width=150Yoga wirkt heilend. Yoga wirkt unterstützend bei schulmedizinischer und naturheilkundlicher Behandlung. Sukadev stellt einige Krankheitsbilder vor, bei denen Yoga wirkt.

Insbesondere einige weitere Krankheitsbilder, denn dies ist die Fortsetzung des Podcasts “Bei welchen Krankheiten wirkt Yoga”. Er beschreibt einige Erklärungsmodelle für die Wirkungsweisen von Yoga: Ayurveda, Kundalini Yoga, Raja Yoga, Entspannungs- und Stressforschung, Sportmedizin, Psychosomatik/Mind-Body-Medizin.
Mitschnitt aus einer Yogalehrer Weiterbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Zweiter von drei Teilen zum Thema “Yoga als Therapie”.

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Erfahre Glück und Freude in dir - BhG V.24

Erfahre Glück und Freude im Inneren.
Bhagavad Gita, 5. Kapitel, 24. Vers:
„Wer Glück und Freude im Innern findet und im Innern erleuchtet ist, dieser Yogi erlangt absolute Freiheit, Moksha, da er selbst Brahman wird.“
Überlege mal, angenommen, es würde dir gelingen, tatsächlich zu jedem Zeitpunkt, den du willst, Freude in deinem Innern zu empfinden. Angenommen, du könntest jetzt und in diesem Moment und in jedem Moment dich lösen von äußeren Verhaftungen, Freude und Kraft in dir selbst finden. Angenommen, du könntest in jedem Moment in einer Sekunde, einem Bruchteil einer Sekunde, in dir selbst Ruhe und Inspiration finden. Wäre das nicht etwas Großartiges? Krishna behauptet, „ja, das ist möglich“. Und ich behaupte, „ja, es ist möglich“. Es ist in diesem Moment möglich. Du kannst jetzt, während du mir zuhörst, in dein Herz hineinspüren oder in den Punkt zwischen den Augenbrauen. Du kannst spüren: „Wo in mir ist in diesem Moment die Quelle der Freude? Wo in mir ist in diesem Moment die Quelle der Inspiration? Wo ist in diesem Moment die Quelle der Liebe?“ Und du wirst feststellen, in diesem Moment ist in dir Freude. In diesem Moment ist in dir die Quelle der Inspiration. In diesem Moment ist in dir die Quelle von Selbstlosigkeit, Liebe und Erkenntnis. Geh dort immer wieder hinein und dann handle daraus. Yoga ist ja nicht einfach nur Nabelschau, sondern wenn du in dir Freude spürst, wenn du in dir Liebe spürst, wenn du in dir Inspiration spürst, dann will diese sich ausdrücken. Aus dieser Inspiration, dieser Freude und Liebe handle dann in den Alltag!

Hari Om Tat Sat



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Widerstehe dem Wunsch und Ärger - BhG V.23

Widerstehe dem aus Wunsch und Ärger entstandenem Drängen.
Krishna spricht im 5. Kapitel, 23. Vers:
„Wer schon hier in dieser Welt, bevor er Befreiung vom Körper erlangt hat, dem aus Wunsch und Ärger entstandenen Drängen widerstehen kann, ist ein Yogi, er ist ein glücklicher Mensch.“
Drängen - ist ein schöner Ausdruck. Aus Wunsch und Ärger kann Drängen entstehen und dem kannst du widerstehen. Krishna sagt hier natürlich auch klar, dass ein Drängen entstehen kann und dass Wunsch und Ärger etwas ganz Natürliches ist. Ein Weiser ist nicht unbedingt der, der überhaupt keine Wünsche mehr hat und überhaupt keinen Ärger mehr hat. Es geht vielmehr darum, dass du lernen kannst, einem solchen Drängen zu widerstehen, dass du freier werden kannst. Manchmal sind Wünsche gut, manchmal gibt dir auch Ärger wertvolle Informationen und vor allem, nimm die Energie, um Missstände abzustellen. Nur, du musst in der Lage sein, dem Drängen zu widerstehen. Du musst dich lösen können von Reiz-Reaktionsketten und dem Automatismus, dass aus Wunsch sofort Handlung kommt und dann allzu oft Leid. Und du solltest es lernen, auch deinen Ärger zu beherrschen und deinem Ärger nicht gleich nachzugehen, sondern ruhig mal eine Weile warten, vielleicht eine Nacht darüber schlafen, loslassen und schauen, was gilt am nächsten Tag.


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Freude aus den Sinnen - BhG V.22

Vergnügen führt zum Schmerz.
Bhagavad Gita, 5. Kapitel, 22. Vers
Krishna spricht:
„Freuden, die aus Kontakten der Sinne stammen, lassen Schmerz und Leiden entstehen, denn sie haben einen Anfang und ein Ende, Oh Arjuna. Der Weise findet an ihnen keine wirkliche Freude“
Aus den Kontakten mit den Sinnen kommen kleinere und größere Vergnügen, aber jedes äußere Vergnügen hat einen Anfang und hat ein Ende. Jedes äußere Vergnügen wird irgendwann vorbeigehen. Und sogar, wenn es nicht vorbeigeht, wirst du irgendwann die Lust daran verlieren. Äußere Dinge machen dich nicht dauerhaft glücklich, sie können dich nicht dauerhaft befriedigen, sie geben dir nicht dauerhafte Sicherheit. Egal, ob die äußeren Dinge bleiben oder gehen, letztlich führen sie ins Unglück. Das heißt jetzt nicht, dass du dich nicht an äußeren Dingen freuen kannst. Selbstverständlich, die äußeren Dinge sind schön, sie sind ja eine Manifestation des Göttlichen und gerade im Bhakti Yoga kannst du es lernen, hinter allem das Schöne und das Göttliche zu sehen. Nur eben ohne Verhaftung. Du bist nicht glücklich wegen einer ganz konkreten Sache und befürchtest, wenn sie weggeht, wirst du unglücklich, sondern du bist glücklich, weil diese Sache dir als Manifestation des Göttlichen dient, weil du daran wächst, weil du daran lernst, weil du hinter allem das höchste Brahman siehst. Wenn du so handelst und auch so Freude findest, bist du immer voller Freude.


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Der Weise findet Glück im Selbst - BhG V.21

„Der Weise ist nicht an Kontakte mit Äußerem verhaftet und findet Glück im Selbst. Er versenkt sich in die Meditation über Brahman und erreicht das unendliche Glück.“
Das war der Bhagavad Gita Vers 21, des fünften Kapitels.
Krishna spricht über den Weisen. Wir können uns das nochmals anhören oder du kannst dir das nochmals anhören.
„Der Weise ist nicht an Kontakte mit Äußerem verhaftet und findet Glück im Selbst. Er versenkt sich in die Meditation über Brahman und erreicht das unendliche Glück.“
Das ist das, was auf dich wartet. Da kannst du hinkommen. Du kannst lernen, dich nicht zu verhaften an äußere Dinge. Es ist gut, sich zu engagieren, aber du solltest nicht verhaftet sein oder du brauchst nicht verhaftet zu sein. Du kannst deinen Geist nach innen richten und aus dem Selbst Freude schöpfen. Du kannst in deinem Herzen Freude, Liebe, Energie, Kraft finden. Du kannst über Brahman meditieren. Du kannst über Brahman nachdenken. Du kannst Brahman spüren. Du kannst dich fragen: „Wer bin ich?“ Du kannst dir bewusst werden: „Ich bin der Beobachter.“ So erfährst du immer mehr: „Anandoham. Ich bin Wonne.“


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Verwirklichung führt zu Gleichmut - BhG V.20

Bhagavad Gita, 20. Vers, 5. Kapitel.
„Wer Brahman kennt, ruht mit unerschütterlichem und ungetäuschtem Verstand in Brahman und wird nicht jubeln, wenn ihm Angenehmes widerfährt, noch bekümmert sein, wenn ihm Unangenehmes zustößt.“
Namaste und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Krishna sagt jetzt, wenn du Brahman erfährst, also wenn du das Absolute erfährst, wenn du wirkliche Gotteserfahrung hast, dann kommt Gleichmut. Im Vers vorher hat er gesagt, aus Gleichmut folgt die Erfahrung des Göttlichen. Beides hängt zusammen. Am besten übst du beides. Du probierst, hinter allem die göttliche Gegenwart zu spüren und du probierst auch, Gleichmut zu bewahren in egal, was geschieht. Je mehr es dir gelingt, Gleichmut zu bewahren, umso leichter wird es dir fallen, Gott zu spüren. Und je mehr du Gottes Gegenwart spürst, umso leichter wird es dir fallen, gleichmütig zu sein. So ist das wie ein Engelskreislauf. Du machst das eine, es hilft dem anderen, du bemühst dich um das andere, es hilft dem einen.
Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag voller Einheitserfahrungen.
Sukadev von www.yoga-vidya.de


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Mache deinen Geist positiv

Ich lese einen kurzen Abschnitt aus dem Buch „Licht, Kraft und Weisheit“.
„Mache deinen Geist positiv. Überwinde automatische Sankalpas, Gedanken, Vorstellungen des Geistes. Mache deinen Geist positiv durch Unterscheidung, Erforschung, Loslassen und regelmäßige Meditation über Atman, das höchste Selbst, deine wahre Natur. Betrachte die Welt von einem anderen Blickwinkel aus. Erblicke Gott in jedem Angesicht. Erblicke Gott in jedem Wirken. Gib alles Trennende auf. Bete mit Inbrunst. Lebe freudig ein Leben der Rechtschaffenheit. Lasse so deine Sorgen und Ängste, deine ganze Furcht fahren und mache dich auf den großen Weg, wie er von den verwirklichten Weisen vorgezeichnet wurde. Du wirst höchsten Frieden und immerwährende Glückseligkeit erlangen.“


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Gleichmut führt zur Freiheit - BhG V.19

Krishna spricht im 19. Vers des 5. Kapitels:
„Selbst hier, in dieser Welt, wird alles von denen überwunden, deren Geist in Gleichmut ruht. Brahman ist in der Tat makellos und gleich, daher ruhen sie fest in Brahman.“
Gleichmut ist etwas sehr Wichtiges. Gleichmut wird von Krishna immer wieder erwähnt. Dieses Sthita, diese Beständigkeit, manchmal auch als Samatva benannt oder als Sharma benannt. Gleichmut ist etwas Wichtiges. Und wenn wir Yoga praktizieren, tun wir es nicht deshalb oder nicht nur deshalb, um nach dem Tod die Befreiung oder Erlösung zu erlangen. Wir wollen in diesem Leben schon die Freiheit erreichen. Wenn wir Gleichmut üben, egal, was geschieht, dann erfahren wir schon in diesem Leben die Gegenwart Gottes. Wenn du denkst, „das muss so sein, wenn es so nicht ist, ist es nicht gut“ oder „das ist schlecht usw.“, dann bist du ständig mal in Freude, mal im Leiden und relativ häufig enttäuscht, denn häufiger geschieht etwas anderes, als das, was du magst. Besser ist es, du schaust gleichmütig in diese Welt. Schon, du engagierst dich und du wirst auch durch Emotionen gehen. Und selbst wenn du Gleichmut entwickelst, wird der Körper weiterhin der Schmerzen fähig sein. Löse dich von Schmerzen, löse dich von der Identifikation mit den Emotionen! Auch inmitten von Emotionen, bewahre die tiefe innere Gleichmut! Gelange zu dem Ort in dir, welcher der Beobachter von allen Emotionen ist, der Beobachter von allen Wünschen! Gehe zu diesem Ort des Gleichmuts im Inneren, dann erreichst du Freiheit, dann erfährst du Brahman, dann erfährst du das Göttliche im Hier und Jetzt.


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Siehe alle auf gleiche Weise - BhG V.18

Krishna spricht im 18. Vers des 5. Kapitels:
„Weise sehen keinen Unterschied zwischen einem Gelehrten und Frommen, einer Kuh, einem Elefanten oder einen Hund oder einem Kastenlosen.“
Die Aufzählung klingt jetzt etwas eigenartig, gerade dass der Kastenlose noch hinter dem Hund kommt, aber es soll eigentlich nur heißen, ob Mensch, ob Tier, ob Gelehrter oder jemand aus einer niederen Gesellschaftsschicht… In Deutschland spricht man ja vom so genannten Prekariat. Es gibt diese so genannten Kastenlosen letztlich nicht nur in Indien, auch in Deutschland haben wir Menschen, deren Armut von Generation zu Generation weitergegeben wird. Egal, was ein Mensch ist, ob er viel weiß, wenig weiß, ob er klug ist oder weniger klug, ob er extrovertiert ist, introvertiert, in allen ist das gleiche Brahman. Und sogar in Tieren steckt dieses gleiche Brahman. Rumi hat mal gesagt: „Gott schläft im Stein. Gott atmet in der Pflanze. Gott empfindet im Tier. Und Gott denkt im Menschen. Gott erfährt sich selbst im Heiligen.“ So steckt hinter allem die eine göttliche und kosmische Wirklichkeit. Versuche das immer wieder dir bewusst zu machen! Sogar der Mensch, der unfreundlich zu dir ist, ist in Wahrheit eine Manifestation des Göttlichen. Der, der dir viel gibt, ist eine Manifestation des Göttlichen. Der, der dir nimmt, ist eine Manifestation des Göttlichen. Schaue auf alle Wesen als Manifestationen des Göttlichen!


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Dein Bewusstsein ist Gott - BhG V.16

Aus Selbsterkenntnis kommt die Erfahrung des Höchsten.
Bhagavad Gita, 5. Kapitel, 16. Vers
„Denen jedoch, deren Unwissenheit durch Selbsterkenntnis vernichtet worden ist, enthüllt das Wissen, wie die Sonne, das Höchste, Brahman.“
Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Ich habe heute einen kleinen Sprung gemacht in den 16. Vers des 5. Kapitels. Krishna spricht, dass aus Selbsterkenntnis die Erfahrung des Höchsten entsteht. Das beruht natürlich auf der Vedanta-Philosophie, die sagt: „Aham Brahmasmi oder Ayam Atman Brahman. Dieses Selbst ist Brahman. Dein Bewusstsein ist letztlich Brahman.“ Du kannst zur Selbsterkenntnis kommen, indem du dich an Gott wendest und du kannst zur Gotterkenntnis kommen, indem du dein Selbst erkennst. Beides ist letztlich dasselbe. Ob du Luft durch das linke Nasenloch oder durch das rechte Nasenloch einatmest, spielt keine Rolle, es ist immer Luft. Ob du Brahman siehst im Inneren oder im Äußeren, spielt keine Rolle, Selbst und Brahman sind letztlich eins. Mache dir das heute oder morgen besonders bewusst! Tief in deinem Herzen ruht dieses eine kosmische Bewusstsein. Vielleicht spüre das jetzt so einen Moment lang! Es ruht als Freude, als Wonne, es ruht als Bewusstheit. Oder spüre diese Bewusstheit überall. Dehne deine Bewusstheit in alle Richtungen aus. Schon wenn du einen Menschen mit Liebe begegnest, leuchtet etwas dieses Brahman, dieses Bewusstsein auf. Immer wieder, spüre Verbundenheit! Immer wieder, dehne die Bewusstheit aus! Oder immer wieder, gehe tief in deine wahre Natur hinein.



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Frieden kommt aus Entsagung - BhG V.12

Krishna, der Lehrer, spricht im 12. Vers des 5. Kapitels:
„Wer die Einheit gefunden hat, ausgewogen und harmonisch ist, gelangt zum ewigen Frieden, nachdem er den Früchten des Handelns entsagt hat. Nur wer die Einheit nicht gefunden hat, der Unstete, der Unausgewogene, vom Wunsch Getriebene, Verhaftete, ist gebunden.“
Auf Entsagung folgt Freiheit und innerer Frieden. Auf Verhaftung und auf Wünsche folgt Gebundenheit und letztlich Leid. Es gibt einen Unterschied zwischen Engagement, Enthusiasmus und Wunsch und Getriebenheit. Engagement, Enthusiasmus kommt, weil du von innen heraus merkst, das muss getan werden, weil du merkst, das ist deine Aufgabe oder weil du merkst irgendwo, du hast die richtigen Fähigkeiten, du bist die richtige Frau am richtigen Ort. Mache es dann mit Enthusiasmus! Mache es so gut, wie du kannst! Aber eben ohne Verhaftung. Anders ist jemand, der irgendwo getrieben ist, der denkt, „ohne mich klappt es niemals“, der immer hinterher rennt. Aus diesem hinterher Rennen, sei es, hinter einem Wunsch hinterher rennen oder sei es irgendwo sonst getrieben, daraus entsteht Unfrieden und letztlich nicht nur Unfrieden mit dir selbst, sondern auch Unfrieden mit anderen. Sei dir bewusst, dass hinter allem ein kosmisches Ganzes steckt, dass du auch nur ein Instrument bist in den Händen dieses kosmischen Einen. Dann tue, was du tun kannst, so gut, wie du kannst und gib die Früchte deines Handelns auf! Ich weiß, das erzähle ich jetzt momentan fast täglich, aber Krishna erzählt es fast in jedem Vers in diesem Kapitel. Und er sagt es deshalb, damit du dich mehrere Tage damit beschäftigen kannst und jeden Tag von neuem dir vornehmen kannst, nicht verhaftet zu sein, nicht an eigene Vorstellungen gebunden zu sein. Wenn du Vorstellungen hast und das gehört zum Menschsein dazu, begreife sie als Arbeitshypothesen! Sei bereit, deine Vorurteile und deine Vorstellungen zu ändern, wenn du feststellst, dass von einem anderen Standpunkt aus eine andere Ansicht vielleicht genauso gut oder sogar besser ist. Ich wünsche dir freudevolle Unbedingtheit. Alles Gute dein Sukadev von www.yoga-vidya.de.


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Gib Verhaftungen auf - BhG V.11

Krishna sagt im 11. Vers des 5. Kapitel der Bhagavad Gita:
„Durch das Aufgeben von Verhaftung handeln die Yogis nur mit Körper, Geist, Verstand und auch mit den Sinnen, um sich zu reinigen.“
Namaste und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Krishna, der Lehrer, sagt zu Arjuna, seinem Schüler, „durch das Aufgeben von Verhaftungen“. Verhaftung - es gibt alle möglichen Verhaftungen, die man hat. Verhaftungen an die eigenen Ideen und Vorstellungen. Verhaftungen an das, was man denkt, was zu tun ist. Verhaftung an das Ergebnis der Handlung. Verhaftung an die Früchte der Handlungen. Es gilt, gegenüber allen verhaftungslos zu sein. Es ist wichtig, die Handlung so zu tun, dass sie wirklich sinnvoll ist. Es ist sehr wichtig, dass du geschickt im Alltag handelst. Aber sei nicht am Ergebnis verhaftet! Nur ein Teil liegt in deinen eigenen Händen. So wie der Bauer erst pflügen kann, säen kann usw., hat er keinen Einfluss auf das Wetter und so kann trotz vieler Bemühung die Ernte schief gehen. Dennoch wird der Bauer jedes Frühjahr von neuem pflügen und säen und es wird hoffentlich in der Mehrzahl der Fälle zu einer guten Ernte führen. Genauso, du kannst das, was du tust, so gut tun, wie möglich. Ob es nachher gelingt, weißt du nicht. Sei dort verhaftungslos! Und ob andere dich dafür loben und was du dafür zurückkriegst, auch das liegt nicht in deinen Händen. Mache es so gut, wie du kannst! So kannst du dich lösen von Verhaftungen und Leiden. Krishna erwähnt dort noch etwas weiteres. „Handle mit den Sinnen, um dich zu reinigen.“ Wenn du etwas tust, tust du es nicht nur um des Ergebnisses willen, sondern du tust es, weil Handlung an sich dir hilft, zu wachsen. Angenommen, du engagierst dich für etwas, z.B. irgendwo in der Nachbarschaftshilfe. Du engagierst dich, du bemühst dich und kriegst auch was auf die Beine gestellt und nach bekommt ihr kein Recht oder euer Anliegen wird nicht berücksichtigt, vielleicht von Politik oder von der Rechtsprechung nicht beachtet. War das dann umsonst? Nein, es war nicht umsonst. Die Erfahrung ist das, was wichtig ist. Diese innere Reinigung ist das, was wichtig ist. Eine Mutter erzieht ihr Kind und mit achtzehn oder zwanzig oder wann auch immer verlässt das Kind das Heim. Was es falsch, sich um das Kind zu kümmern? Natürlich nicht, das Kind ist so gewachsen. Die Mutter ist auch gewachsen, hat so viel gelernt durch die Erziehung des Kindes. Selbst wenn das Kind nachher vielleicht trotz aller bester Erziehungsbemühungen auf die schiefe Bahn gerät, vielleicht auch nur vorübergehend oder auf die schiefe Bahn zu geraten scheint, hat die Mutter es nicht falsch gemacht. Wenn sie es nach bestem Wissen und Gewissen getan hat, hat sie selbst Erfahrungen gemacht und sie macht weiter Erfahrungen der Demut, wenn sie feststellt, es war vielleicht doch nicht alles so gut, wie sie konnte. Du weißt nie, ob das, was du tust, von einem höheren Standpunkt aus das Richtige ist. Du weißt nicht, ob es von der Zukunft betrachtet aus das Richtige ist. Daher solltest du dich nicht so sehr unter Stress setzen. Tue das, was du kannst, so gut, wie du kannst, entscheide dich gut, engagiere dich, bringe dann alles Gott dar und verhafte dich weder an das Ergebnis, noch an die Handlung, noch an die Belohnung, noch insbesondere an die Vorstellung von dem, was du denkst, was zu sein hat. Lasse los! Habe Vertrauen! So wirst du spirituell wachsen.



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Was ist Vairagya - die Nichtanhaftung

Patanjali Yoga Sutra, Kapitel 1, 15. Vers:
„Vairagya, Verhaftungslosigkeit, ist der Bewusstseinszustand, in dem das Verlangen nach sichtbaren und unsichtbaren Objekten durch Meisterung des Willen kontrolliert ist.“
Vairagya ist die Fähigkeit, loszulassen. Raga heißt Mögen. Vairagya ist der Zustand jenseits des Mögens. Patanjali hat ein paar Verse vorher gesagt, dass durch Abhyasa, Übung, und Vairagya, Verhaftungslosigkeit, die Chitta Vrittis kontrolliert werden können, also die Gedanken im Geist, und so der Mensch zu seinem wahren Wesen kommt. So ist Vairagya etwas Wichtiges. Vairagya ist die Fähigkeit, Wünsche zu beherrschen. Und zwar sowohl Wünsche nach Sichtbarem, also Haus, Garten, besserem MP3-Player, schönere Wohnung, schönere Möbel usw., als auch Wünsche nach Unsichtbarem, Ruhm, Ansehen, geliebt werden von anderen usw. Wir haben viele Wünsche. Vairagya ist die Fähigkeit, von diesen Wünschen sich zu befreien. Wünsche haben natürlich auch einen Sinn. Wünsche sind eine Intelligenz auf der Instinktebene. Wir mögen das, was uns in der Vergangenheit Freude bereitet hat. Wir mögen das, was irgendwo ein instinktives Vergnügen gibt oder was wir uns einbilden, was damit verbunden ist. So haben Mögen und Nicht-Mögen durchaus eine Funktion. Es ist aber wichtig, Wünsche und Abneigungen zu begreifen als Informationen und nicht als etwas, dessen Sklave wir sind. Wir werden nicht glücklich, indem wir jeden Wunsch hinterher rennen. Wir werden auch nicht gesund, indem wir alles essen, was wir mögen. Es ist gut, eine Ernährung zu haben, die einem schmeckt, aber eine, die gesund ist. So ist es eine gute Übung, sich öfters mal vorzunehmen, etwas nicht zu tun, was man mag. Überlege dir am heutigen Tag ab und zu mal, wenn ein Wunsch in deinen Geist kommt: „Wäre das jetzt nicht eine Gelegenheit, meinem Wunsch nicht zu folgen, Freiheit zu gewinnen?“ Yoga ist auch Freiheit. Die Fähigkeit, einem Wunsch nicht nachzugehen und sich dabei glücklich zu fühlen, macht dich frei.


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