Sukadev Bretzs Beiträge (5618)

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„Wer in Wahrheit diese mannigfaltigen Manifestationen meines Wesens und diese meine Yogakraft kennt, wird fest im unerschütterlichen Yoga begründet. Darüber besteht kein Zweifel.“
Gott ist in der Schöpfung zu erfahren, in den mannigfaltigen Manifestationen. Du kannst Gott im Schönen erkennen. Du kannst Gott im Guten erkennen. Du kannst Gott im Wahren erkennen. Du kannst Gott in den spirituellen Praktiken erkennen. Du kannst Gott als die Kraft hinter allen spirituellen Praktiken erkennen. Und so kannst du im Yoga immer fester begründet werden. Natürlich, Gott ist nicht nur das Schöne, Gott ist auch das Hässliche. Gott ist nicht nur das Gute, Gott ist auch das manifest Böse. Gott ist nicht nur die Stärke, Gott ist auch die Schwäche. Und Gott geht über alles hinaus. Um aber den Alltag mit Gott zu füllen, ist es gut, immer wieder sich Schönheit vor Augen zu führen. Vielleicht jetzt in diesem Moment siehst du etwas Schönes. Vielleicht siehst du den Himmel. Vielleicht siehst du Menschen. Vielleicht siehst du einen Baum. Vielleicht siehst du die Schönheit deines Computers oder deines MP3-Players. Erkenne in allem Gott. Staunen ist eine der einfachsten Weisen, Gott zu erfahren. Staunen über Schönheit, eine der einfachsten Weisen, dir Gott gegenwärtig zu machen. Nimm dir vor, gerade heute oder wenn es heute Abend ist, gerade morgen, Gott zu erfahren über Staunen, über das Schöne, über das Großartige.

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

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Yoga wurde offenbart – BhG X.6

„Die sieben großen Weisen, die vier Alten und auch die Manus, die Kräfte gleich Mir besitzen, wurden aus meinem Geist geboren. Aus ihnen entstehen die Geschöpfe dieser Welt.“
Die sieben Weisen sind die sieben Rishis. Dann gibt es die Chavara Purvas, die vier Alten. Und es gibt die Manus. Es ist jetzt etwas komplizierter, darüber zu sprechen. Ich gehe einfach mal von den Rishis aus. Es heißt, dass Yoga eben nicht einfach von Menschen erfunden wurde, sondern Yoga wurde offenbart. Yoga wurde offenbart den Rishis und es gibt sehr viele Rishis und es gibt sieben Maha Rishis, sieben großartige Rishis. Und das heißt auch, das, was das Yoga verkündet, ist nicht einfach nur irgendeine Tradition, sondern es ist etwas Heiliges, es ist etwas Offenbartes. Und wenn du z.B. die Bhagavad Gita liest, dies ist ja überliefert worden von Vyasa, dann ist das nicht einfach nur irgendetwas Menschgeschriebenes, sondern Gott wird darin offenbar. Wenn du die Bhagavad Gita mit Hingabe liest, mit Hingabe studierst, dann wird auch über das Studium der Bhagavad Gita Gott manifest. Und so ist es eine gute Sache, täglich die Bhagavad Gita zu studieren. Vielleicht machst du es jetzt über diese täglichen Inspirationen, vielleicht schlägst du ab und zu mal die Bhagavad Gita oder eine andere heilige Schrift auf. Nicht umsonst sagt Patanjali im 2. Kapitel des Yoga Sutra: „Durch Selbststudium der Schriften kommt Gotteserfahrung.“ Studiere die Schriften und sei dir bewusst, Gott wird dadurch manifest.

Hari Om Tat Sat
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„Alle verschiedenen Eigenschaften der Wesen entstehen allein aus Mir. Verstand, Weisheit, Nicht-Täuschung, Versöhnlichkeit, Wahrhaftigkeit, Selbstbeherrschung, Ruhe, Glück, Schmerz, Sein oder Geburt, Nicht-Sein oder Tod, Furcht und auch Furchtlosigkeit, Nicht-Beleidigen, Gelassenheit, Zufriedenheit, Askese, Wohltätigkeit, Ehre und Schande. All diese Eigenschaften der Wesen entstehen allein aus Mir.“
Dieser 4. und 5. Vers des 10. Kapitels sollen dir helfen, Gott in allem zu erkennen. Gott ist eben nicht nur das Abstrakte, das Ewige, Gott ist nicht nur ungeboren, ohne Anfang und der große Herr der Welten, Gott manifestiert sich auch in der Schöpfung. Und eine Weise, Gott in der Schöpfung zu sehen, ist, Gott im Menschen zu erkennen. Es ist zunächst mal leicht, Gott zu erkennen in guten Eigenschaften. Und ich würde dir empfehlen, lerne, die guten Eigenschaften in anderen zu erkennen. Du kannst dir gerade heute die Frage stellen: „Welche guten Eigenschaften haben meine Mitmenschen? Welche guten Eigenschaften hat mein Chef? Welche guten Eigenschaften haben meine Kollegen? Welche guten Eigenschaften haben meine Kunden? Welche guten Eigenschaften hat mein Partner, meine Partnerin, meine Kinder, meine Yogaschüler?“ Es ist eine gute Übung, die guten Eigenschaften anderer sich zu vergegenwärtigen. Es ist ja auch so, es ist besser, an den guten Eigenschaften zu arbeiten als an den schlechten. Angenommen, du arbeitest an deinen Talenten und du lässt die Talente stärker werden, dann wirst du hervorragend darin. Angenommen, du arbeitest an deinen Schwächen, im besten Fall wirst du dann mittelmäßig. Und so ist es auch bei anderen Menschen. Du kannst probieren, die Schwächen der anderen zu beseitigen. Du kannst probieren, ihnen ihre Schwächen bewusst zu machen. Du kannst dich auch wunderbar ärgern über die Schwächen der anderen. Das ist nur von begrenzter Hilfe. Viel hilfreicher ist, finde die Stärken der anderen heraus. Und schaue, wie du die anderen in ihren Stärken bestärken kannst. Schaue, wenn du Vorgesetzter bist von anderen, schaue, wie du ihre Stärken bestärken kannst, nutzen kannst, einsetzen kannst. Und angenommen, du bist Kollege oder Mitarbeiter von jemandem, der Stärken hat, überlege, wie kannst du dich an die Stärken richten. Gott manifestiert sich zwar sowohl in den Stärken wie auch in den Schwächen, aber es ist leichter, Gott wahrzunehmen in den Stärken. So hat Krishna in den zwei Versen mehr Stärken beschrieben als Schwächen, obgleich er auch ein paar Schwächen aufgeführt hat. Werde dir bewusst, in jedem Menschen sind Stärken und nimm dir gerade für heute oder für morgen vor, im besonderen Maße die Stärken deiner Mitmenschen anzuerkennen und als Manifestationen Gottes zu ehren.

Hari Om Tat Sat
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Bhagavad Gita, 10. Kapitel, 2. Vers.
„Weder die Heerscharen der Engelswesen noch die großen Weisen kennen wirklich meinen Ursprung, denn in jeder Hinsicht bin ich der Ursprung aller Engelswesen und aller Weisen.“
Krishna sagt hier, Gott ist nicht wirklich intellektuell erkennbar. Gott ist nicht wirklich beschreibbar. Gott geht über menschliches Erkenntnisvermögen hinaus und er sagt, Gott geht sogar über das Erkenntnisvermögen von Engelswesen hinaus. Wir können Gott nicht wirklich intellektuell begreifen. Wir können aber Gott erfahren. Wir können Gott spüren. Letztlich können wir erkennen, dass Gott der Ursprung von uns ist. Gott ist letztlich in uns manifest als wir selbst.

Hari Om Tat Sat
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Gott ist Ursprung aller Wesen – BhG X.3

„Der Mensch, der Mich, also Gott, als ungeboren, ohne Anfang und großen Herrn der Welten erkennt, ist unter den Sterblichen ungetäuscht und von allen Sünden befreit.“
Im vorigen Vers hat Krishna gesagt, dass der Mensch nicht wirklich Gott erkennen kann, nicht wirklich intellektuell begreifen kann. Aber wir können Gott bis zu einem gewissen Grade erkennen als ungeboren, als ohne Anfang, großen Herrn der Welten. Wenn wir uns dessen bewusst sind, dann sind wir ungetäuscht. Sei dir bewusst, Gott ist unbeboren. Auch vor der Welt war Gott. Auch nachdem die Welt untergegangen ist, ist Gott. Gott ist der Herr der Welten. Gott ist der Schöpfer aller Welten. Und Gott ist der Ursprung aller Wesen. Vergegenwärtige dir das. Spüre das. Verehre Gott als solches. Wenn ich diese Worte sage, sage ich das nicht, um dir was Großartiges zu erzählen, denn das weißt du inzwischen. Insbesondere, wenn du jetzt schon seit Tagen, Wochen, Monaten vielleicht Jahren diese täglichen Inspirationen hörst. Ich wiederhole mich ja ständig, so wie Krishna sich in der Bhagavad Gita wiederholt, so wie in der Bibel Gott sich immer wieder wiederholt. Es ist aber wichtig, sich das zu vergegenwärtigen. Es reicht nicht aus, nur das einmal zu lesen. Wir müssen es spüren, vom Herzen spüren. Spüre es vom Herzen mit Ehrerbietung, spüre es mit Liebe. Gott ist ungeboren, Gott ist ohne Anfang, Gott ist der Herr der Welten. Und wenn du das erkennst, wächst du über alle Sünden und alle Fehler hinaus.

Hari Om Tat Sat
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Was ist die Bhagavad Gita? – BhG X.1

Krishna sprach:
„Wiederum, Oh mächtig bewaffneter Arjuna, höre Meine erhabenen Worte, die Ich dir, den Ich liebe, verkünden werde, damit es dir wohl ergehe.“
Bhagavad Gita ist ein Zwiegespräch zwischen Krishna und Arjuna. Die meisten der Zuhörer wissen das längst, aber da dieser Podcast ja über viele Monate, letztlich über viele Jahre geht, will ich da nochmal ein paar Worte sagen zur Bhagavad Gita. Und wenn du schon regelmäßig zuhörst, es ist auch immer wieder gut, sich bewusst zu machen, was die Bhagavad Gita ist. Bhagavad heißt Erhabener, der Göttliche, Gita heißt Gesang. Krishna ist eine Manifestation Gottes, er gilt als Avatar, als Inkarnation. Daher, was er sagt, sind nicht nur irgendwelche Worte, sondern es sind Offenbarungen. Bhagavad Gita gilt als Offenbarung Gottes. Und es ist gut, diese Worte auch anzuhören mit einem gewissen Vertrauen, mit einer gewissen Demut, mit dem Wunsch, zu lernen. Anders als andere Bücher, wo man mit einer großen Kritik herangehen kann oder vielleicht historisch überlegt. Bhagavad Gita ist eine Schrift, von der du besonders viel lernst, wenn du mit Hingabe sie anhörst, wenn du dir überlegst: „Ja, was heißt das für mich? Wie kann ich das umsetzen?“ So gilt die Bhagavad Gita auch als Mantraschrift. Du kannst auch einfach die Verse anhören und wenn du die Verse anhörst, an sich das Sanskrit hat Wirkung auf dich. Du kannst meditieren über einen Vers. Du kannst darüber nachdenken. Du kannst auch die Bhagavad Gita wie ein Orakel aufschlagen. Du kannst dir eine Frage stellen oder Gott eine Frage stellen, dann die Bhagavad Gita aufschlagen und den Vers nehmen als Antwort auf deine Frage oder mindestens als Hinweis, von welchem Standpunkt aus du die Frage angehen kannst. Krishna spricht im 1. Vers des 10. Kapitels: „Ich liebe dich. Ich will dir Gutes tun.“ Und auch das ist etwas, was du dir vergegenwärtigen kannst. Gott liebt dich so, wie du bist. Gott will dir Gutes. Gott spricht Worte zu dir, damit es dir gut geht. Alles, was im Alltag geschieht, sind letztlich auch die Worte Gottes. Aber alles, was geschieht, auch weniger schöne Dinge, helfen, damit du Gott erfährst, helfen, damit du dich entwickelst. Letztlich, Gott liebt dich. Das klingt vielleicht etwas abgedroschen. Du hast vielleicht in deiner Kindheit, so wie ich, andere gehabt, die dir irgendwelche Plaketten aufgeklebt haben, „Gott liebt dich“ oder „Gott liebt auch dich“. Aber auf eine gewisse Weise ist das purer Bhakti. Du weißt, Gott liebt dich und er liebt dich so, wie du bist. Du musst dir die Liebe Gottes nicht verdienen. Du musst nicht irgendwie ein toller Yogi sein, um Gottes Liebe zu verdienen. Letztlich, Gott liebt dich so, wie du bist, mit all deinen Schwächen. Und weil Gott dich liebt, will er dir helfen, dass du dich weiter entwickelst. Gott stellt dir keine Vorbedingungen für seine Liebe. Gott bringt die Liebe ohne Bedingungen. Er liebt dich bedingungslos. Du kannst diese Liebe annehmen und du kannst sie spüren. Du kannst sie auch ablehnen, dann spürst du sie vielleicht nicht. Gott wird dich immer weiter lieben. So wie eine Mutter ihr Kind liebt, egal, was das Kind macht. Auch wenn das Kind sich gegen die Liebe wehrt, die Mutter wird das Kind lieben. So liebt dich Gott. Nimm diese Liebe an. Sei dir dessen bewusst und entspanne dich ganz.

Hari Om Tat Sat
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Gita – Gesang und seine Bedeutung

Ich schlage das Buch auf „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda und es hat aufgeschlagen auf „Gita“. Gita, das Wort, heißt wörtlich Gesang und Gita hat verschiedenste Bedeutungen. Zum einen können wir das Leben nehmen wie einen göttlichen Gesang. Klassische uralte Gesänge haben fröhlichere und weniger fröhliche Teile, es steckt ein Künstler dahinter und alle alten Gesänge waren zum Lobpreis Gottes. Und so können wir unser ganzes Leben ansehen als einen Gesang. Schwingung – es gibt mal Höhen, es gibt mal Tiefen, es geht mal schneller, es geht mal langsamer, es ist mal heiterer, es ist mal trauriger. Und wir können sagen, unser Leben ist irgendwo ein Gesang und er geht irgendwo weiter. Und selbst wenn man mal aus dem Takt kommt und mal hustet, irgendwo geht es dann auch weiter. Und so können wir desweiteren auch sagen, unser Leben sei dem Lobpreis von etwas Höherem gewidmet. Man kann auch aus dem Gesang noch Tanz machen oder Kunst oder Poesie, so viel steckt da alles drin. Also, wir können mal überlegen, können wir unser Leben, anstatt es nur dramatisch zu nehmen, können wir es einfach als Gesang, als Tanz, als Lobpreis, wie auch immer wir es sehen wollen. Und eine zweite Bedeutung von Gita ist auch eine bestimmte Art von Schriftgattung in Indien. Und zwar natürlich Schriftgattungen, die auch gesungen wurden. Z.B. die Bhagavad Gita, und über die spricht jetzt Swami Sivananda dort ganz besonders, wird als der Gesang des Erhabenen bezeichnet, also das Lied, das Krishna gesungen hat und dort alle großartigen Lehren drin hat. Aber es gibt auch noch andere Gitas, wie z.B. die Avadhuta Gita, die Guru Gita, eine bestimmte Weise, eine bestimmte Art, den Lobpreis Gottes zu singen. Und gerade in der Bhagavad Gita und Avadhuta Gita ist das nicht nur Singen, sondern da steckt auch sehr hohe Philosophie, gerade in der Avadhuta Gita oder in der Bhagavad Gita, sehr konkrete Handlungsempfehlungen.
Und ich will ein paar Worte aus dem Kapitel noch lesen. Ein Unterkapitel dort lautet „Ein Lehrer ist notwendig“:
„Da die Bhagavad Gita sehr subtile und tiefe Lehren enthält, sollte man sie von einem Lehrer lernen und man sollte sie studieren mit großem Vertrauen, einpünktiger Hingabe und Reinheit.“
Die großen Schriften, wenn man sie liest, beim ersten Durchlesen sagen sie einem eines, beim zweiten etwas anderes, beim dritten wieder etwas anderes und natürlich ist es hilfreich, beim ersten oder zweiten, vielleicht auch beim dritten oder vierten Mal, jemanden zu haben, der sie einem genauer erläutert und erklärt. Und ob man sie jetzt von einem Lehrer lernt oder in einem Buch liest, es ist auch entscheidend, dass man so etwas liest mit dem Wunsch, zu lernen und sich dafür zu inspirieren. In dem Yoga Sutra heißt es, dass man durch Studieren von Schriften eine Verbindung zu Gott aufbaut. Übrigens, das findet man nicht nur im Indischen, das Gleiche finden wir ja auch im Islam, wo das Koranstudium Hilfe ist, Allah zu spüren. Wir finden das im Christentum, im evangelischen Christentum in ganz besonderem Maße. Dort heißt es, wir erlangen die Gnade – gut, die Gnade Gottes ist sowieso da, aber wir können sie spüren und wirken lassen, indem wir die Heilige Schrift lesen. Das drückt alles aus. Große Schriften sind nicht einfach irgendwelche Werke der Literaturgeschichte, sondern dort steckt eine Kraft in den Worten und wenn wir sie mit Hingabe studieren, dann entsteht eine Verbindung zum Göttlichen.
„Wenn du die Heiligen Schriften studierst, wirst du zu einem Gottmenschen mit göttlicher Sicht.“
Das heißt, man bleibt natürlich weiter auf der physischen Ebene Mensch, aber man erfährt die Einheit mit Gott.
„Du wirst nicht mehr behelligt werden von den Schwankungen des Lebens wie Erfolg und Misserfolg, Vergnügen oder Schmerz, Lob oder Tadel, Verlust oder Gewinn. Du wirst Mut erlangen, Stärke, Frieden, Freude, Wonne noch in diesem Leben, genau in den Lebensumständen, in denen du bist.
Hari Om Tat Sat
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„So endet in den Upanishaden der glorreichen Bhagavad Gita, der Wissenschaft vom Ewigen, der Schrift über Yoga, des Dialogs zwischen Shri Krishna und Arjuna, das 8. Kapitel mit dem Namen: Der Yoga des unvergänglichen Brahman.“
Hier wird beschrieben: Was ist die Bhagavad Gita? Die Bhagavad Gita ist Upanishaden. Sie ist nicht Upanishaden im wörtlichen Sinn, aber so wie die Upanishaden die Essenz der Veden sind, so ist die Bhagavad Gita die Essenz der Mahabharata. Und so ist Bhagavad Gita ein Lehrgespräch, eine spirituelle Schrift. Sie ist die Wissenschaft vom Ewigen. Sie ist Brahma Vidya, Weisheit des Ewigen. Sie will dich zu Brahman führen, zur Erfahrung von Brahman. Sie ist die Schrift über Yoga. Yoga ist das Mittel, um zu Brahman zu kommen. Bhagavad Gita schreibt nicht nur über das Ewige und gibt das Wissen über das Ewige, sondern sie gibt auch die Techniken, wie kannst du das Ewige erfahren. Sie ist ein Dialog zwischen Shri Krishna und Arjuna. Krishna, der Lehrer, Inkarnation Gottes, und Arjuna, der Schüler. Auf gewisse Weise kannst du dich identifizieren mit Arjuna. Du bist wie Arjuna ein Schüler von Krishna.
Und dieses 8. Kapitel hieß: Akshara Brahma Yoga, der Yoga des unvergänglichen Brahman.

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Gott, Dein Wille geschehe – BhG VIII.28

„Über jede Frucht, jeden Ertrag, die, wie es in den Schriften heißt, das Studium der Veden bringen soll, das Ausführen von Opfern, das Üben von Askese und Geschenke, geht der Yogi hinaus, da er dies weiß. Und er gelangt zur höchsten ursprünglichen ersten Wohnstatt, die ohne Anfang und ohne Ende ist.“
Vielleicht fragst du dich, wo jetzt die anderen Verse geblieben sind. Ich habe jetzt nämlich die Verse 23 bis 27 übersprungen. Diese Verse sind etwas mehr astrologisches Wissen, vielleicht auch astrologisches Wissen zur Zeit von Krishna, und im 28. Vers relativiert er das ja auch. Und daher will ich diese Verse jetzt nicht weiter lesen. Wenn du magst, kannst du ja im Buch von Swami Sivananda „Shrimad Bhagavad Gita“ die Kommentare lesen. Ich finde, es ist besonders wichtig, was Krishna hier im 28. Vers sagt. Der Yogi geht hinaus über jede Frucht und jeden Ertrag von Opfern, von Askese, von Geschenken. In den Schriften wird manchmal gesagt, welche Früchte bringt es, das und das zu tun. Wenn du dieses Opfer machst, dieses Ritual ausführst, jene Askese, jene Wohltätigkeit, dann bekommst du dieses gute Karma. Wir machen gute Handlungen nicht, um etwas Gutes zu erreichen. Du gibst keine Wohltätigkeit, um nachher dir ein gutes Karma damit zu verdienen. Mindestens ist das nicht der klassische Weg im Yoga. Du tust Gutes, um anschließend Gott zu erfahren, nicht, um belohnt zu werden in einem nächsten Leben. Du machst spirituelle Praktiken nicht deshalb, um materiellen Gewinn zu bekommen, sondern um Gott zu erfahren. Das ist die Essenz von Yoga. Du betest auch nicht darum, dass dir oder anderen was Gutes geschieht. Das kannst du natürlich auch machen. Aber das tiefere Gebet, was das eigentliche Bhakti Yoga ausmacht, ist: „Oh Gott, Dein Wille geschehe. Oh Gott, bitte zeige mir, was meine Aufgabe ist. Oh Gott, bitte lass mich das tun, was ich tue, so gut ich kann, für dich. Lass mich anderen Menschen helfen und dienen. Ich wünsche anderen Gutes, aber ich wünsche es im Sinne von, nicht mein Wille, Dein Wille geschehe.“ Das ist das höchste Bhakti und mit diesem höchsten Bhakti kommst du zur höchsten Verwirklichung.

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Bhagavad Gita, 8. Kapitel, 22. Vers
Krishna, der Lehrer, spricht zu Arjuna:
„Dieser höchste Purusha, Oh Arjuna, kann erreicht werden durch unerschütterliche und ausschließliche Hingabe an Ihn, in dem alle Wesen weilen und der all dies durchdringt.“
Im vorigen Vers hat Krishna gesagt, das höchste Ziel ist, diese höchste Seele zu erfahren. Das höchste Ziel ist, in der Meditation Brahman, die höchste Wirklichkeit, zu erfahren. Es ist das höchste Erstrebenswerte, Gott zu erfahren. Und jetzt sagt er: Wie kann es erreicht werden? Durch unerschütterliche und ausschließliche Hingabe an Ihn. Jesus sagt: „Du kannst nur einem Herrn dienen, Gott oder den Mammon.“ Oder auch im Alten Testament heißt es: „Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ Wenn du nach Gott streben willst, muss das das wichtigste Streben sein. Habe keine anderen Götter daneben wie Reichtum, wie Anerkennung, wie Vergnügen, wie Besitz usw. Solche Götter solltest du nicht neben dem höchsten Gott haben. Ausschließliche Hingabe an Gott, unerschütterliche Hingabe an Gott, das führt zur Erfahrung Gottes. Was heißt jetzt ausschließliche Hingabe an Gott? Du wirst natürlich deinen Alltag leben und natürlich wirst du auch deine Pflichten tun. Aber du lebst deinen Alltag als Gottesdienst. Du tust deine Pflichten als Gottesdienst. Wenn du so deinen Alltag lebst als Gottesdienst und deine Pflichten erledigst als Gottesdienst, dann heißt das ausschließliche und unerschütterliche Hingabe. Du kannst in die Firma gehen, in deinen Arbeitsplatz und sagen: „Darin will ich Gott sehen.“ Du kannst dich mit Menschen unterhalten und Vergnügen haben auch mit deinem Partner, im Bewusstsein, die Menschen und der Partner sind Manifestationen Gottes. Dann ist das eine ausschließliche Hingabe. Du hörst auf, manches als spirituell und manches als nicht spirituell anzusehen. Nur dann, wenn du ausschließliche Hingabe an Gott hast, kannst du ihn vollständig verwirklichen.

Hari Om Tat Sat
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Yoga Sutra, 3. Kapitel, 30. Vers

In den nächsten Versen spricht Patanjali über die so genannten Körper-Samyamas. Also, Konzentration auf bestimmte Körperteile. Im Hatha Yoga machst du das ja. Während du Asanas, Pranayama übst, konzentrierst du dich auf bestimmte Teile des Körpers. Und das hat bestimmte Wirkungen, selbst wenn du dir ihrer nicht bewusst bist. Ein Grund, weshalb Yoga so viel effektiver ist für sowohl körperliche, heilerische, wie auch für psychotherapeutische, psychologische Fähigkeiten oder Zwecke und Ziele, ist diese besondere Körperbewusstheit. Und deshalb ist es auch so wichtig, dass Asanas stabil sind, also ruhig gehalten werden und man nicht nur ständig in einem Asana-Flow, also ständiger Bewegung ist, oder Springen usw. Gerade die beständigen, ruhig gehaltenen Asanas führen dazu, dass Menschen sich in bestimmten Körperteilen konzentrieren. Bei Yoga Vidya konzentriert man sich auch oft auf so genannte Chakras. Aber es ist nicht nur eine feinstoffliche Konzentration. Es würde sogar wirken, sich auf Chakras zu konzentrieren, selbst wenn es die Chakras gar nicht gäbe. Einfach indem du deine Bewusstheit in bestimmte Teile deines Körpers hin richtest, werden bestimmte Wirkungen erzielt. In diesen Versen ab dem 30. Vers gibt Patanjali exemplarisch einige Wirkungen, was geschieht, wenn du dich auf bestimmte Köperregionen konzentrierst. Du kannst das auf deinen eigenen Körper machen, du kannst das auch auf den Körper deines Gegenübers machen. In beiden Fällen entwickelst du ein subtiles Wahrnehmungsvermögen, welches zum Teil auch spezielle und besondere Effekte auslöst. Bei den nächsten Malen werde ich das genauer erläutern.

Hari Om Tat Sat
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Außergewöhnliche Methoden des Meisters

Ich will etwas lesen aus dem Buch „Sivananda, ein moderner Heiliger“. Ich habe es vor der Meditation aufgeschlagen. Und es hatte dort aufgeschlagen auf dem großen Kapitel „Außergewöhnliche Methoden“.
Und Swami Venkateshananda, der den größten Teil dieses Buches geschrieben hat, schreibt hier:
„Der Ashram, die Devine Life Society und alles, was Swami Sivananda lebenslang erarbeitet und aufgebaut hat, diente zum einen dem Wohlergehen der Menschheit und zum anderen bot es den spirituell Suchenden Möglichkeiten zum Sadhana. Sobald man das einmal wirklich klar begriffen hat, versteht man als ernsthafter Suchender auch die vielen Gegensätze im Leben und Wirken Swami Sivanandas, die gelegentlichen Konflikte, die sich manchmal in die Institution einschlichen. Swami Sivananda sagte weise: „Yoga ist kein Thema, über das am Stammtisch diskutiert wird. Es sollte im täglichen Leben praktiziert werden.“ Dienen und Großzügigkeit waren immer die grundlegenden Tugenden Swami Sivanandas. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die diese Eigenschaft nicht besitzen. Swami Paramananda, einer seiner ersten Schüler, erinnerte sich: „Einmal sagte er mir, ich solle immer nach Gelegenheiten Ausschau halten, anderen Menschen in irgendeiner Form zu dienen. Z.B. legte er großen Wert darauf, dass jeder von uns immer ein kleines Tuch bei sich hatte, um die Schuhe von Pilgern und Aspiranten reinigen zu können, die vor der Tür abgestellt wurden.“
Eine sehr praktische Sache.
„Dies sollten wir insbesondere machen, während sie am Satsang teilnahmen und ohne, dass sie etwas davon merkten. So groß waren sein Eifer und Enthusiasmus, Gott in allem zu dienen. Wenn jemand eine Gelegenheit zu dienen versäumte, zögerte er nicht daran, das gleich zu sagen. Swami Sivananda ermutigte dabei auch seine Schüler, Arbeit nicht um der Arbeit willen allein zu tun. Die Einstellung, der Geist, das Herz, ist der entscheidende Faktor im Yoga. Er gab wertvolle Ratschläge, wie sie die richtige Geisteshaltung aufrechterhalten können. Swami Paramananda war von Swami Sivananda zu einem Drucker und Verleger geschickt worden, um eines seiner ersten Bücher drucken zu lassen. Paramananda wurde aber gleichzeitig in Madras benötigt. Es war zu der Zeit, als Swami Sivananda von Almosen lebte, und so mussten die Verleger die Spesen für die Personen tragen, die von Swami Sivananda geschickt wurden, um den Probedruck Korrektur zu lesen. Wie das geschah, zeigt ein Brief an den Verleger von 1936. Das ist ein Brief, den er an einen Verleger geschickt hat.“
„Om Namah Shivaya, unsterbliches Selbst. Schreibe „Hari Om“ zwölf Mal am Anfang eines jeden Schreibens, das ist das leichteste Sadhana für die Selbstverwirklichung. Denke stets an Gott auch während der Arbeit.“
Das muss also ein spiritueller Verleger gewesen sein.
„Wie kommt es, dass du kein Geld für die Zugkarte geschickt hast? Wenn eine kleine Bitte um Geld kommt, verengt sich das Herz und du ziehst dich zurück. Jeder ist sehr großzügig zu sich selbst, zu seiner Frau, zu seinem Mann, zu seinen Kindern. Andere ignoriert er, weil er glaubt, dass sie verschieden von ihm sind. Das ist Maya, das ist Unkenntnis, das bringt Leiden. Bitte schicke Swami Paramananda nach Madras, er hat dringende Arbeiten zu erledigen. Ich werde dir innerhalb eines Monats einen anderen Swami schicken. Wenn du meinem Vorschlag zustimmst, bitte ich dich, mir für ihn das Fahrgeld dritter Klasse zu senden. Sei bitte so freundlich und gib Swami Paramananda das Fahrgeld nach Madras und eine Summe für seinen Aufenthalt dort. Werde ein großzügiger Mensch.“
Es gibt jetzt noch eine Menge an anderen Beispielen und es war auch eine interessante Sache, dass diejenigen, die mit Swami Sivananda zu tun hatten, egal, aus welchem Grunde, die wurden irgendwie auch spiritualisiert. Für ihn gab es diesen großen Unterschied nicht, „die sind meine Schüler oder nicht meine Schüler“, aber er stimmte sich auch auf jeden unterschiedlich ein. Bei diesem Verleger würde man sagen, so einen Brief schreibt man keinen Verleger. Wenn hier Suguna oder Chitra so einen Brief schreiben würde, gäbe es gleich ein Feedback, dass man dort etwas vorsichtig sein müsste. Aber es hängt jetzt davon ab, ist es ein Mensch, der auf dem Weg ist, dann soll man auch keine Hemmungen haben, dort über spirituelle Dinge zu sprechen. Mit Einfühlungsvermögen, auch mit großer Höflichkeit, er schreibt ja auch immer wieder „bitte“, und da steckt aber auch etwas drin, wo wir selbst immer aufpassen müssen. So wie Swami Sivananda sagt, wir haben eine Neigung, wir sind großzügig mit unseren Kindern und vielleicht noch mit Ehepartner. Vielleicht geht es noch etwas weiter, aber in den meisten Fällen, ansonsten hält man sich sehr zurück. Und wenn man irgendetwas macht, dann will man gleich etwas im Gegenwert dafür haben. Swami Sivananda hat selbst vorgelebt und immer wieder ermutigt, großzügig zu sein bezüglich allen. Immer wieder zu schauen, was können wir tun, um anderen zu helfen, um anderen zu dienen. Und er sagte immer: „Share what you have with others. Teile das, was du hast, mit anderen.
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Bhagavad Gita, 8. Kapitel, 21. Vers
„Das, was das Nichtmanifeste, das Unvergängliche genannt wird, gilt als das höchste Ziel. Wer Es erreicht hat, dieses höchste Ziel, kehrt nicht in dieses Samsara zurück. Dies ist Meine höchste Wohnstatt.“ Also, die Wohnstatt Gottes.
Lass diese Verse auf dich wirken. Es gibt ein Unvergängliches, es gibt ein Nichtmanifestes. Dies zu erreichen, ist das höchste Ziel. Mache dir das immer wieder bewusst. Relativiere deine anderen Ziele. Ja, du hast Dharma, Aufgaben in dieser Welt. Ja, es gibt karmische Dinge zu tun. Aber das Wichtigste ist, erfahre das Höchste, erfahre das Unvergängliche, widme dich dessen. Immer wieder sei dir dessen bewusst. Immer wieder spüre es auch nur andeutungsweise. Immer wieder sage dir: „Ich will mein Leben der Erfahrung des Höchsten widmen.“

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Bhagavad Gita, 8. Kapitel, 20. Vers
„Doch wahrlich, es gibt etwas, das höher ist als dieses Nichtmanifeste, ein anderes nichtmanifestes Ewiges, das nicht zerstört wird, wenn alle Wesen zerstört werden.“
Alles, was du siehst, hat einen Anfang und ein Ende. Die Firma, die du aufbaust, wird irgendwann zu Ende gehen, spätestens deine Erben oder die Erben deiner Erben werden sie irgendwann zugrunde richten. Oder in tausend Jahren spricht keiner mehr davon. Das Haus, das du baust, wird niemanden mehr interessieren. Sogar das Yogazentrum, das du jetzt gründest, existiert das noch in zehn, zwanzig, hundert Jahren? Verhafte dich nicht an das Vergängliche, das Vergängliche vergeht. Du lernst durch die Erfahrungen, aber verhafte dich nicht an das Vergängliche. Es gibt etwas, was jenseits ist des Vergänglichen. Es gibt etwas Ewiges. Dieses Ewige ist erfahrbar. Mache dir das immer wieder bewusst. Ich weiß, ich wiederhole mich hier, so wie Krishna sich wiederholt. In diesen Versen sagt er ja fast immer Ähnliches. Verhafte dich nicht an das Vergängliche, sei dir des Ewigen bewusst. Das Vergängliche ist Anidya, Asukha, eben nicht ewig und nicht wirklich Glück bringend. Sei dagegen bewusst, es gibt das Ewige. Das ist Nidya, ewig, es ist Ananda, es ist Wonne. Dieses ist erfahrbar und es ist erfahrbar inmitten deines Alltags.

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Der ewige Zyklus – BhG VIII.19

Bhagavad Gita, 8. Kapitel, 19. Vers

„Dieselbe Vielzahl von Wesen wird wieder und wieder geboren und hilflos beim Anbrechen der Nacht wieder im Nichtmanifesten aufgelöst, Oh Arjuna, und sie taucht bei Tagesanbruch wieder auf.“
Krishna beschreibt hier den ewigen Zyklus des Entstehens und des Vergehens. Tag und Nacht sind ja hier Tag und Nacht Brahmas, also Tag und Nacht der Schöpfung. Die Schöpfungen kommen und die Schöpfungen gehen. Die Wesen kommen und die Wesen gehen. Das Vergängliche geht immer weiter. Was einen Anfang hat, hat ein Ende. Und was ein Ende hat, hat wieder einen Anfang. Es ist gut, dich vom Vergänglichen zu lösen und zum Unendlichen, zum Ewigen zu kommen. Shankaracharya hat es mal so ausgedrückt: „Wieder wirst du geboren, wieder wächst du auf, wieder wirst du alt, wieder wirst du sterben, wieder wirst du geboren, wieder wirst du sterben. Jeder Mensch, den du triffst, war schon mal deine Mutter. Jeder Mensch, den du triffst, war schon mal dein Vater. Jeder Mensch, den du triffst, war schon mal dein Kind, dein Freund und Gegner. Wann hast du endlich genug davon? Wache auf, erkenne dein Selbst als das Selbst aller Wesen.“ Denke mal darüber nach. Du bist sehr verhaftet an deine Eltern, an deine Kinder, an deinen Partner. Du hast Menschen, die du magst, du hast Menschen, die du nicht magst. Aber jeder, den du siehst, war vielleicht schon mal deine Mutter, dein Vater. Wenn es heißt, wir haben uns schon so oft inkarniert, im Tierleib schon 8.400.000 Mal, im menschlichen Körper schon viele Tausende oder Zehntausende Mal. Und wenn du außerdem weißt, dass die Menschen sich typischerweise in Clustern inkarnieren, also in Gruppen, aber in unterschiedlichen Beziehungen, dann kannst du dir bewusst sein, der, den du jetzt vielleicht gerade siehst oder demnächst siehst, war schon mal deine Mutter. Innerlich kannst du sagen, „Mami“ oder „Papa“. Jeder war schon mal dein Kind, jeder war schon mal dein Freund. Und wer jetzt deine Mutter und dein Vater ist, war im früheren Leben vielleicht dein Freud, war im früheren Leben vielleicht dein Chef oder dein Kollege oder dein Nachbar. Daher, relativiere so deine Beziehungen. Du hast Aufgaben und du hast Dharmas, du hast Pflichten, und natürlich, Beziehungen haben etwas besonders Schönes. Du kannst aber die Verhaftung etwas reduzieren, wenn du dir bewusst bist: „In diesem Leben ist er jetzt mein Kind. In einem anderen Leben war jemand anderes mein Kind. In diesem Leben bin ich das Kind von diesem Mann und dieser Frau. In früheren Leben war ich das Kind von jemand anderes. In diesem Leben habe ich bestimmte Aufgaben gegenüber meinen Kindern, meinen Eltern, meinen Geschwistern, meinen wie auch immer, aber das ist in diesem Leben. Im nächsten Leben kann es wieder anders sein.“ Im Inneren sind wir alle eins und unendlich. Ansonsten spielen wir unsere Rollen, die mit bestimmten Aufgaben verbunden sind.
Hari Om Tat Sat
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Beginn und Ende der Schöpfung – BhG VIII.18

Bhagavad Gita, 8. Kapitel, 18. Vers
„Aus dem Nichtmanifesten entsteht alles Manifeste bei Anbruch des Tages. Wahrlich, sie lösen sich bei Anbruch der Nacht in nichts anderes auf, als das, was das Nichtmanifeste genannt wird.“
Krishna spricht über den Beginn und das Ende der Schöpfung. Und er sagt, das Nichtmanifeste, Brahman, ist ewig, und aus diesem Nichtmanifesten manifestiert sich immer wieder das Manifeste bei Anbruch des Tages. Du kannst es auch anders interpretieren. Du kannst sagen, jeden Morgen entsteht das Manifeste, diese Welten, und wenn du einschläfst, löst sich dieses Manifeste wieder auf. Die drei Bewusstseinsebenen, Wachen, Träumen und Schlafen, zeigen auch die Relativität der Wacherfahrung. Bewusstsein bleibt gleich, im Wachen, Träumen und Schlafen. Die Welt selbst ändert sich. Und die Welt ändert sich auch, je nachdem, wie du sie ansiehst. Die gleiche Welt kannst du als schön erleben und weniger schön. Es liegt nicht so sehr an der Welt selbst, sondern an deiner Einstellung dazu. Und etwas in dir bleibt gleich. Und wenn du dich selbst verankerst in diesem in dir, was ewig gleich bleibt, kannst du in dieser Welt freudevoll und mit Enthusiasmus leben.

Hari Om Tat Sat
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Die Zeitperspektive ändern – BhG VIII.17

Bhagavad Gita, 8. Kapitel, 17. Vers
„Die Menschen, die den Tag Brahmas kennen, der tausend Yugas dauert, und die Nacht, die ebenfalls tausend Yugas währt, kennen Tag und Nacht.“
Krishna will hier unsere Zeitperspektive etwas verändern. Normalerweise denken Menschen in kurzen Zeitabständen. Junge Menschen denken oft, ein paar Wochen oder ein Monat ist sehr lang. Ältere Menschen denken vielleicht in Jahren oder Jahrzehnten. Von einem höheren Standpunkt aus ist die Welt sehr viel älter. Es gibt eine Schrift namens Siddhanta, Surya Siddhanta, und diese spricht von einer Zeiteinteilung. Ich werde sie dir jetzt einfach mal nennen. Und so, wie sie Swami Sivananda rezitiert oder zitiert in seinem Buch „Die Bhagavad Gita, Shrimad Bhagavad Gita“, aus der ich ja auch die Übersetzung habe. Und dort beschreibt er, ein Kali Yuga dauert 432.000 Jahre, das dunkle Zeitalter. Dvapara Yuga dauert 864.000 Jahre. Tetra Yuga, das ist das silberne Zeitalter, dauert 1.296.000 Jahre. Krita Yuga, auch Satya Yuga genannt, ist das goldene Zeitalter, dauert 1.728.000 Jahre. Diese vier Yugas zusammen geben ein Maha Yuga, also 4.320.000 Jahre. Einundsiebzig dieser Maha Yugas mit zusätzlich einem Sandya, also einer Dämmerung, gibt ein Manvantara, und das sind 308.448.000 Jahre. Ein Manvantara ist ein wichtiger Abschnitt, wo ein Manu regiert. Vierzehn solcher Manvantaras mit einem weiteren Sandya, also Dämmerung oder Zwischenzeitalter, am Ende von 1.728.000 Jahren, sind ein Kalpa von 4.320.000.000 Jahren. Zwei Kalpas davon sind ein Tag und eine Nacht Brahmas von 8.640.000.000 Jahren. Dreihundertsechzig solcher Tage sind ein Jahr Brahmas von 3.110.400.000.000 Jahren. Also, zwei Kalpas sind 8.640.000.000, dann sind es 3.110.400.000.000. Hundert solcher Jahre ist die Lebensspanne von Brahma, also 311 Billionen Jahre und 40 Milliarden Jahre. Also, ein Zeitalter Brahmas, ein Leben Brahmas, sind 311 Billionen Jahre. Also, insgesamt dauert ein ganzer Schöpfungszyklus und ein Leben von Brahma 311 Billionen Jahre. Das ist schon sehr lange. Die Zeitperspektive ist sehr viel länger als die moderne Kosmologie und die ist ja schon ein gutes Stück weitergegangen. Es ist jetzt unerheblich, ob das wörtlich zu nehmen ist. Es bleibt ja auch die Frage, wie misst man überhaupt Zeit? Wichtig ist, geh mal raus aus deiner kleinen Zeitperspektive. Stelle dir die Frage: „Vor dem Hintergrund dieser langen Zeitalter, wie wichtig ist mein kleines Leben jetzt?“ Was ist wichtig? Wichtig ist, das Ewige und das Unendliche. Wichtig ist, dass du im kleinen Leben das tust, was gut ist, aber nicht zu sehr verhaftet bist, und dass du öfters mal lächelst, auch über dich selbst lächelst. Und auch darüber lächelst, wie wichtig du dich selbst und dein kleines Universum nimmst. Vor dem Hintergrund des unendlichen großen Universums und der Ewigkeit ist vieles von dem, was wir tun, gar nicht so erheblich. Daher tue das, was zu tun ist, mit einem Lächeln und heiter und identifiziere dich nicht zu sehr damit.

Hari Om Tat Sat
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Die Bedeutung der Wochentage

Jeder Wochentag steht auch für einen bestimmten Aspekt der Wahrheit und bestimmte Eigenschaften, die man in sich entwickeln kann. Und das findet man in den verschiedensten Kulturen. Und sowohl in westlichen als auch in indischen Kulturkreisen gibt es dort große Ähnlichkeiten. Montag nennt sich ja Mond-Tag und dieser Tag ist im Yoga besonders Shiva zugeordnet und Shiva hat auch eine Mondsichel über der rechten Augenbraue. So ist Shiva für Montage. Besonders an Montagen kann man an diese Eigenschaften der Meditation, des Nachinnengehens denken. Dienstag ist auch französisch Mardi, Marstag, und auch wo das „Dienstag“ herkommt in der germanischen Mythologie, hängt auch mit diesem Marsprinzip zusammen, und in Indien ist es Subrahmanya und Subrahmanya ist der Heerführer der Devas, der Engelswesen. Und so steht der Dienstag dafür, dass man lernen kann, sich auch durchzusetzen, mutig zu sein, dass es auch wichtig ist, Dinge anzugehen. Der Mittwoch ist im Französischen Mercredi, Merkur. Im Yoga ist es Krishna und Krishna ist auch der Vermittelnde. In der Mahabharata wird Krishna immer wieder als der Diplomat angerufen, der irgendwo vermitteln soll. Und so ist auch der Merkur ein Aspekt, der Götterbote, auch der Gott des Handelns. Gut, im Griechischen ist das ganz lustig. Merkur ist der Gott der Kaufleute und der Diebe. Inwieweit das zusammenpasst, sei jedem selbst überlassen. Krishna hat jetzt eigentlich wenig mit Kaufleuten und noch weniger mit Dieben zu tun, aber letztlich Krishna, der Aspekt der Liebe und der Aspekt der Freude, auch der Aspekt der Lebensfreude und so ein bisschen, die Welt ein bisschen spielerischer angehen. Dafür steht auch wieder Merkur. Der Merkur in der griechischen Mythologie war auch so etwas verschmitzt und hat manchmal auch Streiche gespielt. Und so diese Leichtigkeit, dieses Spielerische, inmitten auch von schwierigen Situationen, dafür steht auch Krishna und Merkur. Dann der Donnstag, Jeudi, ist Jupitertag, in der germanischen Mythologie der Thor-Tag, ein wichtiger der Götter dort, der Donnergott, deshalb Donnerstag entspricht auch wieder Jupiter. Und jetzt im Yoga ist Donnerstag der Gurutag. Jetzt „Guru“ hat mehrere Bedeutungen. Eine Bedeutung von Guru ist tatsächlich Jupiter. Und Jupiter in der indischen Mythologie, eigentlich wie auch in der westlichen Astrologie, ist der Aspekt der Weite, der Größe, der Großartigkeit, auch der Freude und letztlich des Sehens des Göttlichen überall. Und Guru, auch im Sinne eines spirituellen Lehrers, ist eben auch nicht nur der eine persönliche Lehrer, sondern es ist auch, die ganze Welt anzusehen als meinen Lehrer, alle Ereignisse, von denen kann ich lernen. Und natürlich kann ich auch lernen, über meine kleine individuelle Persönlichkeit hinauszuwachsen. Dann Freitag, Freya-Tag oder auch Vendredi, Venus-Tag, ist Devitag, der Tag der göttlichen Mutter, wo man sich an die positiven weiblichen Aspekte erinnern kann. Also, alle weiblichen Aspekte. Das haben sowohl Frauen in sich, auch Männer haben in sich weibliche Aspekte. Man kann auch an die Mutter denken, auch die göttliche Mutter. Im Sanskrit ist das Durga, Lakshmi, Saraswati, Kali. Samstag ist der Saturn-Tag, Saturday auf Englisch. Und eben auch in Indien ist es der Shanitag, der Saturn. Saturn steht für Einschränkung, Saturn steht für Disziplin, steht auch dafür, dass wir durch Leiden wachsen können. Auch wenn Menschen nicht so freundlich zu uns sind oder nicht so freundlich über uns sprechen, können wir dadurch lernen. Oder auch selbst mal etwas entsagen, gehört auch dazu. Dafür steht Samstag, daran kann man am Samstag denken. Im Judentum ist dann ja auch der Samstag der Sabbat, also der Tag, wo man nach innen geht. Und bei den Juden war das durchaus auch ein bisschen disziplinieren. Es gibt bestimmte Dinge, die darf man nicht essen und andere darf man essen, und vieles darf man nicht machen. Also, wer jemals mal in Israel war, in Jerusalem in bestimmten Stadtvierteln, die orthodox sind, also am Samstag ist es schon relativ ruhig dort. Oder wer mal in einem puritanischen Land gewesen war, als es noch puritanisch war – z.B. ich habe mal in Toronto gelebt – die haben das auf Sonntag verlagert. Am Sonntag durften Restaurants, die Musik gespielt haben, nicht offen sein. Bis in die 80er Jahre gab es am Sonntag keine Kinofilme und noch verschiedenes anderes. Also, einen Tag die Woche durchaus ein bisschen, sich zu disziplinieren und auf irgendwie Vergnügen zu verzichten, dafür steht auch eben Saturn. Sonntag ist dann das Gegenteil davon, Sonntag ist Suryatag, Sonnentag, letztlich das Überschwängliche, das Stahlende, das Leuchtende, das Freudevolle, auch Festessen gehört auch zum Sonntag und es sich gut gehen lassen. Aber eben auch, Sonne steht auch dafür, zum einen dass wir selbst immer wieder Licht bekommen und zwar, ob wir es verdienen oder nicht. Wie es so heißt, die Sonne scheint für alle. Es gibt so diesen lateinischen Ausdruck: Sol lucet omnibus. Also, wir können freizügig sein, ohne zu überlegen: Verdient es der andere oder nicht? Es liegt nicht einfach nur an uns. Natürlich, Unterscheidungskraft sollte man auch üben. Und auch wir bekommen von Gott, was wir brauchen, egal, ob wir jetzt gerade freundlich zu Gott waren oder nicht, ob wir an ihn glauben oder nicht, das ist letztlich der Sonne egal. Auch wenn wir nicht an die Sonne glauben, wir würden trotzdem Lichtstrahlen bekommen. Und ähnlich ist auch diese Freizügigkeit, Großzügigkeit, diese Art von Großzügigkeit ist auch Sonnenprinzip. Saturn ist dort etwas unterscheidender, gehört auch dazu. Also, alles gehört irgendwie dazu und es sind verschiedene Aspekte von Spiritualität, spirituellem Leben, die es gilt, in uns zu entwickeln. Und so dienen diese sieben Tage auch, dass man an diese sieben Aspekte von Spiritualität denkt. Vermutlich ist es jetzt nicht so, dass man sagen kann, der Montag ist notwendigerweise so. Letztlich, irgendjemand muss ja mal angefangen haben, zu zählen mit Montag. Und vermutlich, dass da jetzt heute so eine allgemeine Zählweise ist, irgendwann musste man sich einigen und vermutlich war das mehr diplomatisch und kompromissbehaftet als dass dort irgendjemand in Samadhi gegangen ist, um das herauszufinden. Aber irgendwo, es hilft, wenn man jeden Tag so an etwas auch mal denkt, vielleicht mindestens ab und zu mal, um dann die verschiedenen Aspekte von spiritueller Entwicklung und spirituellem Leben in sich zu spüren, zur Entfaltung zu bringen und anzunehmen.
Hari Om Tat Sat
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Der richtige Zeitpunkt, mit Yoga zu beginnen

Es ist nie zu früh, um mit Yoga zu beginnen, und es ist nie zu spät, um mit Yoga zu beginnen. Dann, wenn man mit Yoga beginnt, ist der richtige Moment. Ich selbst hatte angefangen, zu meditieren, als ich fünfzehn war. Mit sechzehn, ab da habe ich täglich meditiert. Mit siebzehn habe ich angefangen, Yoga zu üben. Mit achtzehn wurde ich dann Yogalehrer. Irgendwann ein paar Jahr später habe ich dann erfahren, dass es irgendwie einen deutschen Berufsverband gibt, der sagt, man muss irgendwie sechsundzwanzig Jahre sein, um Yoga unterrichten zu dürfen. Zwischendrin haben sie es irgendwann etwas reduziert. Aber ich hatte festgestellt, ich konnte schon recht früh durchaus Yoga unterrichten. Die Teilnehmerin und der Teilnehmer noch jetzt etwas früher. Ich glaube, vierzehn sind die jüngsten oder noch jemand jünger? Vierzehn bis siebzehn. Krishna wird – wann wirst du deine Yogalehrerausbildung abschließen? Im Herbst. Ist dann mit siebzehn auch Yogalehrer. Und so kann man durchaus sehr früh mit Yoga beginnen und auch beginnen, es schon weiter zu geben. Umgekehrt, man kann auch spät mit Yoga beginnen. Als ich eine meiner Ausbildungen gemacht habe – war eigentlich eine Fortgeschrittenen-Yogalehrerausbildung – da gab es einen 80-Jährigen. Und der hatte ein paar Jahre vorher, irgendwie Mitte 70, seine Yogalehrerausbildung gemacht und mit 80 hat er dann seine fortgeschrittene Yogalehrerausbildung gemacht. Und die ging morgens um 5:00 Uhr los und der Swami Vishnu – das war gerade so eine, wo der Swami Vishnu uns alles geben wollte – und das ging dann bis nachts, Mitternacht sehr häufig. Und der Swami Vishnu hat dann uns, die noch etwas jünger waren, und manchen, die dort irgendwo gesagt haben, es wird ihnen zu viel, hat er gesagt: „Mr Gold with his eighty years, he can do everything. You are younger, you must do it much better.“ Also, „der 80-Jährige, der hält das alles gut durch, ihr anderen müsst das auch können“. Und manche fangen noch früher an. Mira hat angefangen mit vier Jahren. Mit vier Jahren – inzwischen auch schon eine geübte Yogini schon einige Jahre. Und andere haben sogar schon im Mutterleib angefangen, Yoga zu üben. Das ist auch kein Witz. Tatsächlich, wenn Kinder im Mutterleib sind, was die Mutter dabei macht, das hat Einfluss auf die Kinder. Gerade vor kurzem habe ich noch so einen Artikel gelesen, Ungeborene haben sogar schon ein Kurzzeitgedächtnis. Ich habe es nicht so genau kapiert, was da jetzt drunter verstanden wird, aber da ist schon ein Gedächtnis und alles ist da. Also, was man macht als Schwangere, wird schon vom Kind dort irgendwo erlebt, und sogar heißt es auch, wenn die Mutter irgendwo das Kind nicht nur so drückt, sondern alle Richtungen, soll irgendwie gut sein auch für die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Und nicht umsonst sagt ja auch Swatmarama in der Hatha Yoga Pradipika, wenn man Yoga übt, dann erreicht man das, was man erreichen will. Er sagt dort, Siddhi. Das kann man jetzt als Vollkommenheit oder auch, man wird Erfolg haben im Yoga, egal, ob man jung ist oder alt oder sehr alt. Üben ist das Geheimnis des Erfolgs. Und so gilt beim Yoga, egal, wo wir sind und was wir sind, wie alt wir sind, wie groß, klein, dick, dünn wir sind, Yoga kann uns helfen, uns zu entwickeln.
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Hinter allem ist Gott – BhG VIII.16

Bhagavad Gita, 8. Kapitel, 16. Vers.
Krishna, der Lehrer, spricht zu Arjuna:
„Alle Welten, auch die Welt Brahmas, unterliegen der Wiederkehr, Oh Arjuna. Wer aber mich erreicht, Oh Sohn Kuntis, wird nicht wiedergeboren.“
Alles ist der Veränderung unterworfen. Alles hat einen Anfang und ein Ende und die Bewusstheit inkarniert sich wieder. Also, die Einzelseelen inkarnieren sich wieder und wieder. Nur derjenige, der erkennt, dass er in Wahrheit eins mit Gott ist, der inkarniert sich nicht wieder. Bhagavad Gita sagt: Strebe danach, nicht wiedergeboren zu werden, so bist du auf ewig glücklich. Du erkennst deine wahre Natur als Satchidananda. Du bist nicht dieser vergängliche Körper. Du bist nicht dieses Denken. Du bist nicht dieses Fühlen. Du bist nicht die Energien. Du bist noch nicht mal die Persönlichkeit. Du bist das unsterbliche Selbst. Identifiziere dich nicht mit dem Körper. Der Körper gibt mal angenehme Erfahrungen, mal unangenehme Erfahrungen. Ein kleiner Moment Unaufmerksamkeit von dir oder jemand anderes und du hast einen Autounfall und unterliegst Schmerzen. Einen Moment einer komischen Handlung, die du oder jemand anderes macht, und ihr verliert euch. Und die Psyche hat Höhen und Tiefen. Identifiziere dich nicht damit. Aber in dir gibt es einen ewigen, unendlichen, ewigen Kern. Verwirkliche diesen. Spüre ihn jetzt. Spüre ihn jetzt und in diesen Moment. Du kannst jetzt, in diesen Moment, glücklich sein. Einen Moment lang beobachte die Gedanken, die kommen und gehen. Einen Moment lang spüre deinen Atem, der kommt und geht. Dann sei dir bewusst: „Ich bin nicht die Gedanken, ich bin nicht der Atem. Ich bin das Bewusstsein, das ich dieser bewusst ist.“ Einen Moment lang spüre dich als Bewusstsein. Und spüre, Bewusstsein ist Satchidananda, Sein, Wissen, Glückseligkeit.

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