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Tipps zum Arati. Du findest bei wiki.yoga-vidya.de/Arati ein Video.

Definition

Arati ist ein Lichtritual. Das Wort Arati kommt vom Sanskrit „Aratrika“ – „das, was die Dunkelheit weg nimmt, und was man zu Beginn und Ende des Tages zelebrieren kann.“

Arati ist ein Lichtritual, über das du dich mit dem kosmischen Licht verbinden und über das du spirituelle Schwingungen in einen Raum hinein bringen kannst. Arati kannst du auch machen, um den Tag gut zu beginnen oder auch abzuschließen. In den Yoga Vidya Ashrams haben wir jeden Morgen und Abend einen Satsang mit Arati. Du kannst auch zu Hause Arati machen.

Vorbereitungs - Tipps für das Arati

Zum Arati brauchst du einen Altar, eine Kerze, ein Räucherstäbchen und Prasat. Wenn du diese vier Dinge hast, dann brauchst du als Fünftes noch den Text, den du rezitieren möchtest.

Ein Altar besteht normalerweise aus Murtis – Darstellungen von Gott aus Metall, Holz oder Stein - und Bildnisse der großen Meister z. B. Swami Sivananda. Auf dem Altar stehen ebenso Kerzen oder Öllampen und vielleicht hast du auch ein paar Blumen auf dem Altar. Zudem brauchst du noch eine Kerze, die nicht entzündet ist, und du könntest auch Kampfer nehmen. Zu Kampfer ist es wichtig zu wissen, dass, wenn du regelmäßig das Arati mit Kampfer machst, du regelmäßig den Raum streichen musst. Außer du findest es besonders schön, wenn die Wände grau werden. Eine einfache Kerze oder Öllampe geht aber auch.

Als Drittes brauchst du ein Räucherstäbchen, das du darbringen kannst. Notfalls geht es auch ohne Räucherstäbchen, aber in Indien wird das Räucherstäbchen als Symbol des Göttlichen verwendet – so wie der Geruch überall hingeht und ausbreitet, genauso möge sich göttliche Gnade überall ausbreiten.

Als Nächstes brauchst du Prasat. Im Grunde genommen kannst du Obst, Trockenfrüchte oder Nüsse nehmen. In unserer Tradition sagt man, dass das Prasat süß sein sollte, d. h. süßes Obst oder Trockenfrüchte und ein paar Nüsse. Arati geht auch, ohne Prasat zu machen, aber normalerweise macht man Arati mit Prasat.

Wenn du mit Yoga Vidya vertraut bist und öfters am Yoga Vidya Satsang teilgenommen hast, kennst du natürlich den Text „Jaya Jaya Arati …“ und kannst ihn auch als Ganzes verwenden.

Du könntest den Text auch abkürzen.

Zunächst beginnt das Arati immer mit „Jaya Jaya Arati Vighnavinayaka“. Vighnavinayaka  ist Ganesha.

Du könntest beispielsweise eine Strophe für einen Aspekt Gottes herausgreifen, den du besonders verehrst. Wenn du z.B. Krishna besonders verehrst, würdest du beginnen mit

„Jaya Jaya Arati Venugopala

Venugopala Venulola

Papavidura Navanita Chora“

Und danach könntest du direkt übergehen zum dritten Teil des Arati, den Meistern:

„Jaya Jaya Arati Sadguru Natha

Sadguru Natha Sivananda“

Und zum Abschluss

„Jaya Jaya Arati Venugopala“

Wenn du das Arati verkürzen willst, weil du gerne jeden Tag ein Arati machen möchtest, aber das volle Arati dir zu lang ist, dann wählst du dir diese vier Strophen aus - zuerst „Jaya Jaya Arati Vighnavinayaka“, als zweites den Aspekt Gottes, den du besonders verehren willst und drittens den Guru und den Abschluss Vers „Jaya Jaya Arati Venugopala“.

Danach folgt der Darbringungsvers, indem kannst du alle drei Strophen wiederholen:

„Tvameva  Mata …

Kayena Vacha …

Sarva Dhamran Parityajya …“

Wenn du es kürzer haben willst, kannst du eine dieser drei Strophen wiederholen. Du könntest sagen, es ist schön, zum Abschluss meines Satsang oder auch zu Anfang meiner spirituellen Praktiken das Arati zu singen oder abends den Tag mit einem Arati zu verabschieden, aber ich habe nur zwei Minuten und nicht 10 Minuten, so wie das volle Arati dauern würde. Dann wähle vier Strophen für das Arati aus, mit dem Kerzenschwenken und eine Strophe aus zum Darbringen am Ende.

Durchführung des Aratis - Wie geht das Arati?

Zu Anfang ist das Prasat abgedeckt. Wenn du das Arati machen willst, gehst du vor den Altar, verneigst dich, machst vielleicht einen Moment lang eine innere Ehrerbietung an das Göttliche. Wenn du willst, wiederhole ein kurzes Gebet. Nimm das Prasat, nimm die Abdeckung weg. Nimm ein paar Stücke des Prasat und bringe diese ganz besonders dem Göttlichen dar. Du kannst dafür einen kleinen Teller haben oder es direkt vor die Murtis legen.

Nimm ein Räucherstäbchen und entzünde es. Mit dem Räucherstäbchen kannst du auch die Kerze oder Öllampe oder den Kampfer entzünden. Dann kannst du das Räucherstäbchen dreimal im Uhrzeigersinn schwenken und dann ausmachen.

Angenommen du willst nicht zu intensiven Räucherstäbchengeruch haben, dann könntest du auch das Räucherstäbchen wieder ausmachen, indem du den vorderen Teil abbrichst. Oder du könnest auch sagen, dass es gerade beim Arati besonders schön ist, wenn das Räucherstäbchen die ganze Zeit brennt.

Nimm die Kerze oder das Arati – Licht. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Du kannst die Kerze mit beiden Händen nehmen. Eine zweite Möglichkeit ist, dass du die Kerze in die rechte Hand nimmst und die linke Hand unter das rechte Handgelenk, Unterarm oder Ellbogen gibst. Oder was manche auch machen und nicht ganz klassisch ist: Die linke Hand auf das Herz legen, um dadurch das Zeichen zu geben, das Arati vom Herzen her zu praktizieren. Allerdings in Indien nimmst du entweder beide Hände unter die Kerze oder linke Hand unter das rechte Handgelenk, Unterarm oder Ellbogen. Manche machen es auch so, dass die linke Hand den rechten Oberarm berührt. Aber bitte nicht die Achselhöhle. Du kannst dabei knien, kreuzbeinig sein oder stehen.

Schwenke das Licht langsam im Uhrzeigersinn – also nicht sehr schnell, sondern relativ langsam – und dabei rezitiere das Mantra.

„Jaya Jaya Arati …“

Dann nimmst du das Arati, stellst es vor den Altar und gehst mit deiner Hand dreimal Richtung Altar - entweder so, oder auch von der anderen Seite her dreimal zum Altar hin. Du kannst auch das Arati – Licht in die linke Hand geben und dann dreimal zum Altar hingeben. Oder du kannst das Licht erst hinstellen.

Angenommen es sind auch andere im Raum, dann würdest du erst dreimal das Licht zum Altar hingeben und dann das Licht demjenigen zeigen, die im Raum sind. Und diese nehmen dann beide Hände und streifen das Licht über sich.

Angenommen es sind mehrere im Raum, dann wirst du als erstes das Licht einer Respektperson zeigen. Wenn es der Leiter des Ashrams ist, dann zeigst du ihm das Licht. Wenn ein Swami da ist, gibst du ihm erst das Licht. Und wenn du nur deine Teilnehmer und Schüler hast, dann vielleicht Langjährige oder wenn ein Yogalehrer dabei ist, dem Yogalehrer/in.

Du musst aber nicht eine Hierarchie machen und jedem nach seinem Status das Licht geben. Es ist nur üblich zunächst einer Respektperson das Licht zu zeigen, als Symbol, dass sich das Göttliche auch in einem Menschen besonders manifestiert und dann in allen anderen. Nachdem alle anderen das Licht bekommen haben, bringst du das Licht dar, nimmst das Licht über dich, verneigst dich. Dann folgt das „Tvameva“. Du kannst das „Tvameva“ wiederholen während du vor dem Altar sitzt, stehst oder kniest.

„Tvameva …“

Am Ende verneigst du dich vor dem Göttlichen – dabei sind beide Hände auf dem Boden und die Stirn berührt den Boden. Das ist dann auch wie die Fünf-Punkt-Stellung – mit beiden Füßen, Händen und Stirn verneigst du dich. D. h. mit deinem ganzen Wesen verneigst du dich.

Danach nimmst du das Prasat und teilst es aus. Gibt jedem etwas Prasat – normalerweise in die rechte Hand. In Indien ist es sehr wichtig, dass man das Prasat in die rechte Hand nimmt. Es wirkt für die Inder sehr eigenartig, wenn jemand das Prasat mit der linken Hand nimmt. Auch, wenn wir bei Yoga Vidya keinen allzu großen Wert darauf legen.

Danach kannst auch du dir etwas Prasat nehmen und damit ist das Arati abgeschlossen.

Soweit zum Arati. Du kannst Arati einmal pro Woche machen, wenn dir täglich zu viel ist. Du kannst Arati aber auch jeden Morgen und jeden Abend machen. Oder es ist auch schön eine Woche oder einen Monat lang jeden Tag Arati zu machen. Dann ist der Raum aufgeladen mit Lichtkraft. Dann ist eine spirituelle Schwingung da und dir fällt die Meditation leichter, deine Yogaübungen werden tiefere Wirkung haben und deine Teilnehmer werden spüren, dass es leichter fällt sich zu entspannen und Freude zu spüren.

Es gibt auch noch weitere Videos z.B. ein kleines Krishna Arati, kleines Shiva Arati, kleines Devi Arati, kleines Vishnu Arati usw., aber nicht Teil dieses Yoga Vidya Schulungsvideos sind. Du kannst auf www.yoga-vidya.de gehen und alle Videos anschauen.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

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Was hat es damit auf sich? Wozu sind sie gut? Wer kann sie ausführen? Wie kannst du sie ausführen?

Im Bhakti Yoga gibt es die neun Bhakti Praktiken:

Archana – rituelle Verehrung des Göttlichen.

Es ist gut ein Ritual zu machen, um Gott ganz konkret zu verehren.

Im Yoga gibt es dazu drei Rituale:

Arati – das Lichtritual

Im Arati entzündest du ein Licht, schwenkst es vor Murtis – Götterfiguren. Du wiederholst dabei Mantras und stellst dir vor, dass du dabei das Göttliche verehrst und/ oder Licht in die ganze Welt schicken willst. Letzteres hängt davon ab, ob du es mehr als Verehrung des Göttlichen oder eher als Aussendung von Licht in die ganze Welt praktizieren willst.

Arati hilft, dass eine spirituelle Atmosphäre entsteht. Du schwenkst die Lampe, wiederholst Mantras und danach nimmst du dir selbst das Licht, verneigst dich gleich oder du wiederholst danach weitere Mantras und lässt dann los.

Arati ist eine schöne Weise, um den Tag zu beginnen oder abzuschließen.

Wer kann Arati machen? – Jeder

Es ist auch gar nicht so schwer Arati zu machen. Es gibt auch ein Video, in dem ich genau erläutere, wie Arati gemacht wird.

Puja – heißt wörtlich „Verehrung“, Verehrungsritual

Eine Puja ist das Verehrungsritual schlechthin. Eine Puja geht durch verschiedene Schritte.

In der Puja machst du einen Altar. Du stellst dort Murtis hin. Dann wird Licht entzündet – Kerzen oder Öllampen.

Du zündest Räucherstäbchen an, reinigst dich selbst mit Wasser und Mantras, rufst die göttliche Gegenwart an mit weiteren Mantras und bittest die göttliche Gegenwart jetzt besonders anwesend zu sein.

Dann verehrst du das Göttliche über die Murtis, z. B. indem du Wasser oder Reismilch über die Murtis gibst. Du trägst auch die drei heiligen Pulver auf, bringst Blumen oder Reis dar. Zum Schluss bringst du nochmal in besonderem Maße Räucherstäbchen, Licht und Prasat dar, machst Arati, wünschst allen Wesen dieser Welt alles Gute und du verneigst dich.

Puja aktiviert Prana – die Energien der ganzen Atmosphäre – und lässt die Gegenwart des Göttlichen erfahren. Wenn du eine Weile täglich Puja machst, dann verstehst du, wer oder was Gott ist und was es heißt Bhakti zu haben – tiefe Hingabe zum Göttlichen. Denn die Puja ist so gemacht, dass BhaktiHingabe - in dir entzündet wird.

Manche fragen mich, was hat Gott davon, dass man Puja für Gott macht? – Gott hat nichts davon. Gott braucht nicht unsere Verehrung und ist allgegenwärtig, allmächtig, allwissend, ist in der ganzen Welt – und das Weltall ist groß. Unser Sonnensystem ist nur ein Staubkorn im Universum. Diese Erde ist nur ein Staubkorn des Staubkorns. Und du selbst bist ein noch kleineres Staubkorn.

Was hat Gott davon, dass man ihn verehrt? – Gott ist da.

Aber indem du Gott verehrst, öffnest du einen Kanal. Das ist so ähnlich, als wenn du mit dem Telefon einen Menschen anrufst. Du könntest sagen: Die Puja heißt die Nummer zu wählen und dann zu hören und plötzlich erfährst du, Gott ist da und er kann dir seine Botschaft vermitteln. Sei es einfach nur als Freude, als Liebe, als Hingabe oder Gott kann dir auch eine Botschaft geben. Puja ist so etwas wie Kontakt herstellen zu Gott durch das Entflammen von Hingabe.

Puja und Homa sind beide dazu da, um die Energieschwingungen in einem Raum zu erhöhen. Wenn in einem Raum regelmäßig Puja, Arati oder Homa gemacht wird, sammelt sich eine spirituelle Schwingung im Raum. Das kann jeder spüren. Angenommen du hast ein Yogazentrum, dann wäre es gut, in dem Raum, in dem du Yoga unterrichtest, täglich eine dieser Rituale zu machen - Puja, Homa oder Arati.

Du wirst merken, dass dadurch eine spirituelle Atmosphäre entsteht. Auch deine Teilnehmer merken das. Selbst, wenn sie nur interessiert sind an Asanas für Gesundheitszwecke oder weil sie Rückenprobleme haben und wissen Yoga hilft, spüren Menschen diese spirituelle Schwingung. Wenn du selbst eine Weile täglich Arati oder Puja  in deinem Yogaraum, in deiner Meditationsecke machst, dann ist dort eine spirituelle Schwingung und es wird dir leichter fallen, jeden Tag dort zu üben und mit Yoga und Meditation regelmäßiger zu sein. Sowie du dich dort hinsetzt, wo Puja, Homa oder Arati gemacht wurde, spürst du diese spirituelle Kraft.

Das ist auch das, was Ashrams besonders ausmacht. Wenn du täglich Arati, Homa, Puja gemacht wurde, ist die ganze Atmosphäre getränkt mit spiritueller Kraft. Spirituelle Praktiken zu machen, fällt leichter und Yogaübungen wirken tiefer. Meditation geschieht fast von selbst. Und du selbst willst mehr üben. Daher sind Puja, Homa, Arati sehr wichtig.

Du kannst auch die Kraft von Puja, Homa, Arati nutzen als Lichtenergien in die ganze Welt. Zu jeder Puja, Homa, Arati gehören auch Mangala Mantras – Mantras für das Wohlwollen zu allen Wesen überall. Und so ist meine feste Überzeugung, wenn mehr Menschen solche Rituale machen und dabei Lichtgedanken in die ganze Welt schicken, sodass eine positive Schwingung überall hingeht und dass Menschen überall mehr davon profitieren werden. Möge die Welt ein besserer Ort werden. Dazu machen wir auch Rituale.

Homa – Feuerritual

In der Homa wird ein heiliges Feuer entzündet. In diesem Feuer wird das Göttliche angerufen. Über das Feuer wird ein Kanal geöffnet zur Wahrnehmung des Göttlichen. In diesem heiligen Feuer kannst du zum einen deinen eigenen Geist zum Göttlichen hinrichten und zum anderen kannst du diese Gegenwart des Göttlichen spüren.

Eine Homa kann auch gut verbrennen, Energie geben und hilft dir mit mehr Enthusiasmus und Begeisterung den spirituellen Weg zu gehen.

Puja und Homa haben große Ähnlichkeiten. Bei der Puja steht das Abishekam - das Übergießen der Murtis mit Reismilch – im Vordergrund und bei der Homa die Verehrung des Göttlichen über das Feuer. Bei der Homa gibt man Ghee – flüssiges Fett – ins Feuer und verehrt damit das Göttliche.

Ansonsten beginnen und schließen Puja und Homa ähnlich und nur der mittlere Teil ist etwas unterschiedlich. Man kann auch Puja und Homa miteinander kombinieren.

Soweit eine Einführung zu Puja, Homa, Arati.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

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Warum verehrt man das Göttliche über Statuen, Figuren, Bilder usw.? Ist nicht das Göttliche unendlich? Warum sollte man sich verneigen vor Bildnissen usw.? Was hat man davon? Hat Gott etwas davon? Und wie ist das in Übereinstimmung zu bringen mit dem Bilderverbot in der Bibel?

Im Bhakti-Yoga gibt es verschiedene Aspekte und verschiedene Richtungen. Du kannst Gott abstrakt verehren. Du kannst die Bhakti-Techniken nutzen auch im Rahmen einer christlichen Religion, im Rahmen einer moslemischen Religion usw. Die Verehrungen und die Hingabe und Gebete und spirituelles Singen usw. finden wir in allen Religionen. Bestimmte Teile des Bhaktis sind wiederum in bestimmten Religionen besonders stark. In der Tradition kann Bhakti-Yoga Murti Upasana umfassen.

Murtis sind Darstellungen. Wörtlich heißt Murti Verkörperung oder auch Bildnis. Und Upasana heißt Verehrung. Murti kann z. B. eine Statue sein. Es gibt dabei Statuen aus Metall, aus Holz und aus Stein. Murti kann aber auch ein Bild sein. Z. B. Bilder der Götter und Göttinnen, Bilder der Meister. Als Murti kann man aber auch Bildnisse nehmen auch im Sinne von Symbolen. Z. B. bei den Christen gibt es oft das Kreuz als spirituelles Symbol. Oder bei den Moslems ist das spirituelle Symbol der Halbmond.

Man kann auch die Heilige Schrift als Murti ansehen. So ähnlich z. B. im Judentum wird die Thora verehrt. Sie wird nicht einfach so gelesen, sondern in der Synagoge wird die Thora mit großer Ehrerbietung angesehen.

Im Islam sind einzelne Koranverse sehr wichtig. Der Koran wird mit großer Ehrerbietung behandelt. Oder es gibt auch in der Natur Spiritualität, dass das Göttliche verehrt wird über heilige Quellen oder einen heiligen Baum oder auch einen heiligen Berg. Im Grunde genommen ist das Prinzip das Gleiche. Du verehrst das Göttliche, das ewig, unendlich und überall ist, über ein bestimmtes Symbol. Der menschliche Geist braucht meistens etwas Konkretes. Der menschliche Geist denkt in Worten und in Bildern. Und der Geist hat etwas nach außen Gerichtetes. Wenn du Gott verehren willst, das fällt leichter, wenn du eine Repräsentation, ein Symbol Gottes hast. Im Grunde genommen wirst du feststellen, du findest das in allen Religionen. Selbst, wenn es das formale Bildverbot gibt.

Im Yoga kennen wir besonders die Verehrung des Göttlichen über Darstellungen des Göttlichen als konkrete Symbole. Wir haben hier z. B. Ganesha, den tanzenden Ganesha. Und es wird angenommen, dass wenn du dieses Bild hast und darüber meditierst, es vor dem Altar hast, vielleicht sogar dich vorher verneigst, vielleicht eine Kerze davor schwenkst, dann wird diese Murti auch aufgeladen mit Prana, mit spiritueller Kraft.

Wenn du einen Altar hast und dort Figuren hast, die sind natürlich zu aller erst einfach Metall oder Stein oder Holz. Aber indem du Verehrung übst, manifestiert sich das Göttliche besonders. Es wird angenommen, dass  sich diese Murtis aufgeladen werden mit Prana.

Es gibt so etwas wie Aura Fotografie. Wenn du eine fabrikneue Murti hast und damit eine Aura Fotografie machst, dann gibt es eine bestimmte Ausstrahlung. Wenn man dort z. B. eine Puja mitgemacht oder schon ein Arati und danach wieder eine Aura Fotografie macht, dann gibt es ein großes Strahlen und Leuchten und die Aura wird sehr viel stärker.

Wenn du mit einem Pendel über eine fabrikneue Murti gehst oder auch eine die vom Handwerker kommt (bei Handwerker in Indien sind oft solche schon aufgeladen mit Prana), sind die schon voller spiritueller Kraft. Wenn du eine Murti hast, wo du 100 nebeneinander gesehen hast, die sind typischerweise auch aus Indien aus der Fabrik. Und du ein Pendel darüber gibst, da gibt es nur geringe Ausstrahlung und Ausschläge. Aber wenn du dort ein Ritual gemacht hast oder schon wenn du eins, zweimal vor der Murti meditiert hast, dich verneigt hast, eine Kerze geschwungen hast, noch mehr, wenn du eine Puja oder ein Arati mitgemacht hast und dann das Pendel darüber hältst, dann hat es sehr große Ausschläge.

Also durch Murti Upasana, Verehrung des Göttlichen über die Murti wird diese Murti aufgeladen mit spiritueller Kraft, mit Prana. Und das wiederum ist etwas sehr Gutes. Wenn du einen Altar hast und dort Murtis hast, dann geht von dort, auch wenn du nicht da bist eine spirituelle Schwingung aus. Diese Murtis werden wie zu Instrumenten des Göttlichen. Es wird sogar gesagt, sie werden zum Sitz des Göttlichen. Und so kannst du dir vorstellen, dass dieses Göttliche, das allgegenwärtig, allmächtig, allwissend ist, sich besonders manifestiert über die Murti.

Manchmal, wenn du auf deinem Altar eine Murti hast oder auch ein Bild von Swami Sivananda und du regelmäßig dich davor verneigt hast, zur Beginn oder zum Ende der Meditation oder deiner spirituellen Praktiken, dich darauf konzentriert hast, wirst du feststellen, plötzlich werden sie lebendig. Plötzlich siehst du ein Licht, plötzlich spürst du dort wie da ein bestimmtes Lächeln, eine Kraft ausgeht. Und manchmal kann es sogar sein als, ob du eine Stimme hörst, die von dieser Murti ausgeht und dich mit spiritueller Kraft verbindet.

So ist Murti Upasana, Verehrung der Murti, eine Weise mit Gott in Verbindung zu treten.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

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Heute möchte ich über ein Thema schreiben, das auch mein Meister bei Yogalehrerausbildungen immer behandelt hat, nämlich sattvige, rajasige und tamasige Gurus.

Ich hatte beim letzten Mal über die Rolle des Gurus  geschrieben und hatte erwähnt, dass es hilfreich sein könnte, einen spirituellen Lehrer/eine spirituelle Lehrerin zu haben. Bei einem früheren Text hatte ich darüber geschrieben, dass es sattvige, rajasige und tamasige Spiritualität gibt.

Es gibt die Verführer/innen, die Menschen dazu bringen, einem Weg zu folgen, der weder gut für sie noch für Andere ist. Und so ist es gut, sich bewusst zu machen, dass es unterschiedliche Lehrer gibt, und bevor man einem charismatischen Lehrer/einer charismatischen Lehrerin folgt, sollte man schauen, ob es ein/e sattvige/r, rajasige/r oder tamasige/r Lehrer/in ist.

Ein/e tamasige/r Lehrer/in lehrt eigenartige Dinge, die jede/r mit gesundem Menschverstand erkennen könnte; das ist nicht richtig. Er/sie verführt Andere oder ist selbst der Verblendung unterlegen. Mindestens führen solche Menschen Andere in die Verblendung und nicht in die Weisheit.

Ich hatte auch das Kriterium von William James, dem Philosophen des Amerikanischen Pragmatismus, Begründer der wissenschaftlichen Psychologie und Religionswissenschaft, angesprochen. Er hatte mal gesagt, wir können den Wahrheitsgehalt von Religion nicht überprüfen, aber was wir tun können und sollen, ist die Auswirkung einer bestimmten Religiosität zu prüfen.

Eine spirituelle oder religiöse Richtung, die Menschen gesünder und zufriedener macht, die ihnen hilft, sich zu entfalten und sie zu einem ethischen Leben bringt, ist eine gute Spiritualität. Man würde sagen, das wäre eine sattvige Spiritualität. Eine Spiritualität, die zu Gewalttätigkeit, psychischen Problemen, Krankheit und Konflikten führt, ist eine tamasige Spiritualität. Ebenso eine Spiritualität, die alles durcheinander bringt und Dinge lehrt, die keinen wirklichen Sinn machen.

Leider gibt es tamasige Gurus mit großer Ausstrahlung und vielen Anhängern. Wenn du selbst einmal bei einem/r charismatischen Lehrer/in bist und diese Anziehung spürst, stelle dir zunächst einige Fragen bezüglich der Authentizität und Ethik des Lehrers/der Lehrerin.

Ein rajasiger Guru ist ein Guru, der das Richtige lehrt. Er/sie lehrt ein authentisches System, aber hat selbst die Vollkommenheit nicht erreicht. Er/sie hat eigene Schwächen, ist vielleicht egoistisch, will Anerkennung haben, will sich hochstellen, usw.

Und es gibt rajasige Gurus, die eine große Show und großes Brimborium um sich herum veranstalten. Sie lehren zwar das Gute und auch eine authentische Spiritualität, aber haben selbst ein gewisses Ego sowie Hochmut.

Teilweise wird gesagt, es gäbe authentische Gurus, die rajasig sind. Sie bemühen sich, das Richtige zu lehren, haben aber auch noch Ego und Schwächen. Das ist ok. Wenn sie das zudem offen gestehen, kann man darauf vertrauen, eine/n Lehrer/in zu haben, der/die das Gute lehrt. Er/sie hat ihre Schwächen und ist sich dessen bewusst, ist auf dem Weg. Es hat auch etwas Schönes bei einem Lehrer/einer Lehrerin zu sein, der oder die selbst auf dem Weg ist.

Das bringt etwas mehr Eigenverantwortung mit sich, und man kann von der Entwicklung seines eigenen Lehrers/seiner eigenen Lehrerin inspiriert werden.

 

Ein/e sattvige/r Lehrer/in ist jemand, der/die die Gottverwirklichung erreicht hat, also erfahren hat, was er/sie lehrt. Man könnte auch sagen, es gibt zwei Klassen von sattvigen Lehrern.

Es gibt die reinen, also die höchsten sattvigen Lehrer. Sie leuchten, leben das Richtige, haben die Erleuchtung und handeln allein aus Liebe, Mitgefühl und als Instrument Gottes.

Und es gibt sattvige Lehrer niedrigerer Ordnung, die zwar sehr weit auf dem Weg sind und Zugang zu höheren spirituellen Weisheiten haben, aber noch nicht vollkommen sind und selbst noch lernen müssen.

 

Es gibt verschiedene Kriterien für sattvige, rajasige und tamasige Lehrer. Und man findet von den Yogameistern/-meisterinnen selbst einiges in früheren Kommentaren zum Yogasutra und zu anderen Schriften. Es wird gesagt, ein sattviger Guru beziehe seine Lehren auf Schriften. Schriften sind z.B. die Bhagavad Gita, das Yogasutra, die Upanishaden, die Bibel, der Koran, der Talmud, ebenso wie die Lehrreden des Buddha, das Tao Te King und viele andere Werke.

Es gibt letztlich auf spirituellem Gebiet nichts wirklich Neues. Die essentiellen Dinge sind uralt. Was ein Lehrer/eine Lehrerin lehrt, sollte praktisch die Erläuterung von Schriften sein. Dann weiß man, es ist etwas Authentisches. Ein/e Lehrer/in, der/die sagt „In der Bhagavad Gita steht ..., aber ich sage euch etwas anderes“, oder „In der Bibel steht ..., und das ist alles Unsinn; folgt mir, ich werde euch das Richtige lehren“, ist kein authentischer Guru.

Ein Guru sollte sich auf Schriften beziehen. Und man sollte auch in der Lage sein, den Guru zu fragen: „Auf was bezieht sich das, was du sagst?“

Nicht alles muss sich auf Schriften beziehen, denn Vieles muss sich an die Zeit anpassen. Aber die Essenz von dem, was ein/e Lehrer/in lehrt, sollte sich darauf beziehen. Und ein/e Lehrer/in sollte seine Schüler motivieren, auch die Originalschriften zu studieren.

Bei jemandem, der/die sagt „Du solltest nichts lesen außer dem, was ich selbst geschrieben habe“, stimmt etwas nicht. Ein/e spirituelle/r Lehrer/in sollte dazu ermutigen, auch Inspiration von anderen Quellen als seinen eigenen Worten zu finden.

 

Führt dies zu einem engstirnigen Verhalten und der Vorstellung, nur die eigene Gemeinschaft würde gerettet? Oder führt es zu einem engagierten Verhalten mit der Einstellung, dass die Welt zu gefährdet sei, um sich nur um sich selbst zu kümmern?

Wir wollen uns gemeinsam engagieren mit vielen anderen spirituellen Richtungen, um etwas Gutes zu bewirken.

Ein weiterer Aspekt, den man sich anschauen kann, ist die Entwicklung der Schüler und Schülerinnen. Bei Menschen, die eine Weile dabei sind, hat man das Gefühl, sie wachsen spirituell. Sie kommen in Verantwortungspositionen, gewinnen an Ausstrahlung und wachsen in ihrer Persönlichkeit. Dann könnte man sagen, dass es gut zu wirken scheint.

 

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Stark gekürzter Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

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Wie kannst du deinen Geburtstag vom spirituellen Standpunkt aus gut feiern? Welche Bedeutung kann dein Geburtstag für den Beginn deines neuen Lebensjahres haben?

Hier bekommst du einige Anregungen, deinen Geburtstag zu spiritualisieren.

Der Tag des Geburtstags ist astrologisch von besonderer Bedeutung. Vom astrologischen her wird die Sonne am gleichen Tag über den Ort gehen, wie die Sonne war, als du geboren wurdest. So ist es wie ein Beginn, eines neuen Sonnenzyklus.

Und da die Sonne etwas damit zu tun hat, wie du dein Leben lebst, ist ein Lebensjahr eine wichtige und geschlossene Zeiteinheit. Und wann immer du etwas Neues beginnst, ist es auch wichtig, wie du es beginnst.

Wie etwas weitergehen, entwickeln und ausgehen wird, wird davon beeinflusst, wie du es beginnst. Und so ist es gut, dass du deinen Geburtstag spirituell beginnst. Mein Tipp ist, zelebriere deinen Geburtstag besonders spirituell. Am Morgen, wenn du Geburtstag hast, mache das, was ich dir beim Aufwachen empfehle. Sprich ein Gebet, bevor du aus dem Bett gehst. Schaue Swami Sivananda oder wer immer dein Meister ist an, schaue ein Bild des Göttlichen an.

Einen Moment bete und bitte für dieses neue Lebensjahr. Bitte darum, dass du ein segensreiches Jahr hast. Nimm dir auch vor, dass du in diesem Lebensjahr viel praktizieren wirst. Dass du dieses Lebensjahr besonders gut verbringen wirst, um spirituell zu wachsen. Bitte um Kraft dafür. Als Nächstes kannst du das Om Tryambakam Mantra wiederholen. Wiederhole das Om Tryambakam 3 Mal, 9 Mal oder 27 Mal, 54 Mal oder sogar 108 Mal.

Wenn du das Om Tryambakam wiederholst, kannst du es in 3fachem Sinn wiederholen. Zunächst wiederhole es für dich selbst. Bitte für dich selbst um Heilung und Gesundheit. Beim 2. Teil des Om Tryambakam bitte darum, dass du eine positive Kraft sein wirst bei den Menschen, mit denen du in Kontakt trittst. Bitte darum, dass du eine Lichtenergie hast, eine Heilenergie. Und bitte darum, dass du diese Heilenergie gut ausstrahlen kannst. Und im letzten Teil des Om Tryambakam Wiederholens stelle dir vor und bitte darum, dass Licht in die ganze Welt ausstrahlen möge, dass in deinem neuen Lebensjahr mehr Licht in die Welt kommen möge.

Om Tryambakam Yajamahe

Sugandhim Pushtivardhanam

Urvaarukam Iva Bandhanan

Mrityor Mukshiya Maamritat

Dann übe an deinem Geburtstag besonders viele spirituelle Praktiken. D. h. übe etwas mehr Meditation. Übe etwas mehr Asanas, übe etwas mehr Pranayama. Und du könntest auch ein Buch nehmen, z. B. Swami Sivanandas Buch „Inspiration und Weisheit“. Und du könntest Swami Sivananda bitten, dass etwas aufschlägt, was vielleicht ein besonderes Thema in diesem Lebensjahr sein wird.

Wenn irgend möglich, überlege, entweder am Geburtstag oder am Tag vorher, was hast du im letzten Lebensjahr gelernt? Was hast du gemacht, um spirituell zu wachsen? Welche schönen Erfahrungen hattest du? Was war wichtig? Was war vielleicht nicht so gut und was willst du vielleicht im neuen Lebensjahr besser machen?

Fasse Vorsätze. Was willst du im neuen Lebensjahr an spirituellen Praktiken üben? Welche ethischen Grundsätze willst du mehr umsetzen? Woran willst du an deinem Charakter arbeiten? Was willst du vielleicht Gutes bewirken? Wo willst du deine Fähigkeiten entwickeln und kultivieren? Es ist gut, dir diese Dinge bewusst vorzunehmen und dann um Gottessegen zu bitten. Mache das am Ende deiner Meditation oder den Asanas oder Pranayama oder separat. Aber nutze deinen Geburtstag für neue Vorsätze und Überlegungen.

Es gibt unterschiedliche Weisen, Geburtstag zu zelebrieren. Ich kenne manche Menschen, die Geburtstagsflüchtlinge sind. Sie wollen mit niemandem sprechen. Vielleicht sind sie an ihrem Geburtstag sogar verreist oder schweigen. Andere feiern es und lassen es feiern.

Oft ist es schön, den Geburtstag mit anderen zu feiern. Der Geburtstag ist ein Sonnentag und Sonne ist ausstrahlen und Licht. Und so ist der Geburtstag auch ein Tag, den man mit anderen begehen kann, aber eben auch nicht muss. Evtl. kannst du den Tag im Ashram verbringen. Es dir so einrichten, dass du an diesem Tag im Ashram bist, und du an diesem Tag alles tust, was gut für dich ist. So, dass sich all das was gut für dich ist, im neuen Lebensjahr weiterentwickelt.

Bleibe in jedem Fall bevor du einschläfst, nochmal einen Moment vor dem Altar sitzen. Evtl. meditiere nochmal, wiederhole ein paar Mantras, lies nochmal in einem Buch von Swami Sivananda oder einem anderen spirituellen Buch. Danke für den schönen Tag und bitte um Segen für das neue Lebensjahr.

Vertraue alles an und sage dann: Narayanayeti Samarpayami

Was auch immer ich tue oh Gott, ich bringe es dir dar. Was auch immer ich erlebe, ich weiß, es wird mir von dir geschenkt. Ich bin bereit für alles oh Gott, was du mir geben willst im neuen Lebensjahr und ich bitte um Hilfe und Führung.

Lokah Samastah Sukhino Bhavantu

Om Shanti, Shanti, Shanti, Frieden, Frieden, Frieden

Om Bolo Sadguru Sivananda Maharaj Ji Ki Jaya

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

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Ein Kommentar zu einigen Sätzen von Swami Sivananda aus dem Kapitel Bhakti, aus dem Buch „Inspiration und Weisheit.“

Swami Sivananda schreibt: „Bhakti heißt in Gott sein. Bhakti ist das Fließen von Hingabe wie das Fließen eines Flusses. Bhakti ist Kontinuität von Hingabe. So wie Öl kontinuierlich von einem Gefäß in ein anderes fließt. Bhakti ist das angezogen sein des Menschen durch Gott, so wie die Nadel vom Magnet angezogen wird. Bhakti ist Liebe um der Liebe willen. Der Gottesverehrer will Gott und nur Gott. In dieser Liebe liegt keine Selbstsüchtige Erwartung. Es gibt keine Angst. Es gibt manchmal spirituelle Systeme und Religionen die sagen: „Gott sieht alles, sei vorsichtig.“ Sie sprechen von der Gottesfurcht, die man haben soll.

Swami Sivananda spricht anders, er sagt: „Öffne dich mit deinem ganzen Herzen zu Gott. Du brauchst keine Angst zu haben. Selbst wenn du etwas falsch gemacht hast, Gott versteht es. Bhaktiyoga ist einfach. Gott streckt seine Hände aus, um dich aus dem Sumpf zu erheben. Ergreife seine Hand fest, du musst nur Hingabe zu Gott haben und zu Gott allein, Gott wird dir helfen.

Es gibt einen schönen Vergleich, denn es wird gesagt: „Rajayoga und Jnanayoga sind wie das Bemühen von einem Affenbaby und Bhaktiyoga ist wie das Bemühen von einem Katzenbaby. Angenommen du währest ein kleiner Affe in Indien und du hast eine Mutter, dann musst du zu der Mutter hinrennen und du musst dich festhalten an der Mutter. Die Mutter springt dann von Ast zu Ast. Aber du musst zur Mutter hinrennen und dich festklammern. Du musst also einiges tun.

Im Bhaktiyoga bist du wie das Katzenbaby. Im Bhaktiyoga bist du wie das Katzenbaby, du schreist einfach, dann wird Gott zu dir kommen, dich erheben und dich zum Höchsten führen. Auch das kleine Kind eines Affen wird letztlich getragen von der Mutter. Wenn du Raja und Jnana Yoga praktizierst, letztlich ist es Gnade, die dich zur Verwirklichung bringt, aber du musst mehr machen. Im Bhaktiyoga bist du wie ein Katzenbaby. Du musst nur schreien und dich an Gott wenden und Gottesgnade führt dich zum höchsten.

Swami Sivananda schreibt: „Es gibt zwei Arten von Bhakti, Apara Bhakti und Para Bhakti. Apara Bhakti ist niederes Bhakti. Para Bhakti ist höchstes Bhakti. Apara Bhakti ist für Anfänger auf dem Bhaktiweg. Als Apara Bhakta führst du Rituale und Zeremonien aus. Du singst Mantras und Anderes. Vielleicht gehörst du einer bestimmten Religion an und schmähst andere Bhaktas, die andere Aspekte des Göttlichen verehren. Das ist oft der Anfang einer spirituellen Bhakti Praxis.

Du kannst Gott auch durch andere Wege, wie Raja- und Jnanayoga, verwirklichen. Aber wenn du auf dem Bhaktiyogaweg relativ neu bist, wirst du vielleicht Rituale, wie Puja, Arati und Homa lernen oder Mantras und Sanskrit lernen, Kirtan und Harmonium. Oder du führst einfache Rituale durch und denkst: „Ja, ich verehre jetzt Gott“ und vielleicht denkst du auch: „Vielleicht bin ich jetzt anderen gegenüber etwas überlegen?“, weil du alle diese Gottgefälligkeitsrituale durchführst. In den verschiedenen Schriften wird auch oft gesagt, dass deine Art der Gottesverehrung die beste ist, denn der Glauben soll verstärkt werden.

So gibt es auch irgendwo in der Bibel den Ausdruck, wo Jesus sagt: „Niemand kommt zum Vater als durch mich.“ Krishna in der Bhagavad Gita sagt: „Andere mögen anderen Göttern dienen, aber nur wer mir dient, der kommt zum Höchsten.“ Und so sagen es auch die Moslems und viele andere.

Manche Parabhaktas wissen, das ist so gesagt, um den Glauben zu stärken. Wenn Gott in seinen Manifestationen überall sagt: „Durch die Manifestation erreichst du Gott besonders“, und wenn die Menschen dabei wissen, Gott hat das in verschiedenen Manifestationen gesagt, dann kann man auf die eine Weise verehren und Respekt vor den anderen haben.

Ein Gottesverehrer vom Para Bhaktitypus umfasst alles und schließt alles mit ein. Er besitzt kosmische Liebe, Vishwaprem. Die ganze Welt ist für ihn Vrindavan, der Ort Gottes. Er braucht keine Tempel zum Gottesdienst. Er fühlt, dass die ganze Welt eine Manifestation Gottes ist. Alle Bewegungen und Aktivitäten sind das Lilaspiel Gottes. Es gibt noch eine weitere Unterscheidung zwischen Apara Bhakti und Para Bhakti. In Apara Bhakti bittest du Gott um alle mögliche Hilfe. In Para Bhakti bittest du Gott um nichts. Du bist nur dankbar und spürst Gottes Gegenwart.

Bei Apara Bhakti würdest du z. B. um folgendes bitten: „Oh Gott, bitte hilf mir, den richtigen Job zu bekommen, bitte hilf mir, dass ich wieder gesund bin. Bitte hilf meinem Kind, dass es die Prüfung besteht. Bitte hilf mir, dass die Beziehung zwischen meinem Mann/meiner Frau wieder besser wird. Hilf, dass ich bei der Arbeit die Beförderung bekomme.“  Das alles sind Apara Bhaktiformen. Und vielleicht bekommst du dann auch das, was du dir wünschst und bist Gott gegenüber dankbar.

Vielleicht bekommst du nicht, was du dir wünscht und du sagst: „Oh Gott, du wolltest es nicht, aber es war gut, dass ich gefragt habe.“

In diesem Sinne sagt Swami Sivananda noch: „Suche Gottes Wille, tue Gottes Wille, unterwerfe dich dem Willen Gottes, du wirst eins werden mit dem kosmischen Willen. Gib dich Gott ganz hin. Gott wird dein Lenker auf dem Feld des Lebens werden. Er wird den Wagen deines Lebens gut lenken. Du wirst das Ziel erreichen. Das Reich unsterblicher Wonne.“

Das waren einige Sätze aus dem Kapitel „Bhakti Yoga“ aus Swami Sivanandas Buch „Inspiration und Weisheit.“ Mein Tipp wäre: Lies jeden Tag etwas aus diesem Buch. Es ist etwas sehr Inspirierendes. Swami Sivananda schreibt aus seiner Erfahrung. In seinen Worten ist viel Kraft und Power. Lies sie, lass sie auf dich wirken, lass dich inspirieren.

Zum Schluss noch ein kleines Gebet auf Sanskrit:

Kayena Vacha Manasendriyair Va

Buddhyatmana Va Prakriteh Svabhavat

Karomi Yad Yat Sakalam Parasmai

Narayanayeti Samarpayami

Oh Gott ich verehre dich. Oh Gott, kosmisches Bewusstsein, was auch immer ich heute getan habe und morgen tun werde, mit meinem Körper, mit meiner Stimme und mit meiner Sprache, mit meinem Herzen, mit meinen Emotionen, mit meinen Gedanken, mit meinem ganzen Sein, was auch immer es sein mag, ich bringe es dir dar.

Om Shanti, Shanti, Shanti

Om Bolo Sadguru Sivananda Maharaja Ji Ki Jay

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

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YVS146 Gott - Bhakti Yoga Teil 18

Ein Kommentar zum Kapitel „Inspiration und Weisheit“ von Swami Sivananda. Swami Sivananda schreibt: „Wer ist Gott, was ist Gott, gibt es einen Gott, wo ist Gott? Wie kann man Gott verwirklichen?“

Der Mensch möchte eine Antwort auf diese ewigen Fragen. Swami Sivananda sagt weiter: „Natürlich gibt es Gott, Gott existiert, Gott ist letztlich die einzige Realität“. Gott ist dein Schöpfer, Retter und Erlöser. Gott ist alldurchdringend. Er wohnt in deinem Herzen, er ist immer in deiner Nähe. Er ist dir näher als deine Halsschlagader und deine Nase. Und er, sie, es, liebt dich, kann mit dir sprechen. Du kannst Gott, die Göttin, das Göttliche nicht mit dem Verstand aufspüren. Aber du kannst sie oder ihn durch Fühlen, Meditation, Erfahrung und Verwirklichung finden.

Im Vedanta sprechen wir von Brahman dem Ewigen und dem Unendlichen. Die Seele des Universums, die Tiefe deines Wesens hinter allem. Dieses Unendliche, Ewige wird auch manifest als Ishwara. Als die kosmische Intelligenz, die konkret schafft, erhält und zerstört. Dieser Ishwara wird zu Ishta Devata, zum Göttlichen, dem du dich in Liebe zuwenden kannst. Und dessen Gegenwart du als liebevoll erleben kannst. Zu Ishta Devata kannst du beten, du kannst auch zu Ishwara beten. Und du kannst auch zu deinem höheren Selbst beten. Darüber habe ich in einem anderen Vortrag gesprochen.

Du kannst dich dem Göttlichen hinwenden und dich ganz auf dieses Göttliche konzentrieren. Letztlich spielt es keine Rolle, welche Beziehung du zu Gott hast oder wie du Gott siehst. Letztlich ist das Göttliche jenseits der Reichweite des Verstandes. Aber dein Herz kann die göttliche Gegenwart spüren.

Swami Sivananda schreibt: „Gott ist das Vollkommene, Gott ist die Wirklichkeit des Universums. Alle Dinge existieren durch das Licht Gottes. Gott ist das Ende und das Ziel jeden Yoga Sadhanas. Gott ist die höchste Absicht und das höchste Gut der Welt. Du hast Hunger, es gibt dir Nahrung, um den Hunger zu stillen. Du hast Durst, es gibt dir Wasser, um den Durst zu stillen. Auch möchtest du immer glücklich sein. Und es gibt dir etwas, um dieses Bedürfnis nach dauerhaftem Glück zu befriedigen. Dieses Etwas ist Gott, eine Verkörperung von Glück.

Das Streben nach Glück findet seine Erfüllung in der Gottverwirklichung. Wo ist Gott? Es gibt keinen Ort, wo Gott nicht ist. So, wie ein einziger Faden alle Blumen an einer Girlande durchzieht, so durchdringt auch das eine Selbst alles Lebendige. Sieh Gott in allem. Gott ist in allen Wesen als Lebewesen vorhanden. Gott ist im Brüllen des Löwen, im Gesang der Vögel, er ist das Feuer im Holz, er ist die Sonne hinter den Wolken, er ist der Dampf in der Atmosphäre. Gott ist in den Flügeln des Schmetterlings, im Schreien des Babys. Nimm das Wunder von Gottes Antlitz in jedem Objekt dieser Welt wahr.“

Und so sagt er in diesem Kapitel noch sehr viel mehr. „Nimm Gott überall wahr. Nimm es voller Staunen zur Kenntnis, wie großartig Gottes Schöpfung ist. Wie kann man Gott verwirklichen? Gott ist eine Sache von Nachfrage. Wenn du dich wirklich nach der Vision von Gott sehnst, wird er sich dir in einem Moment enthüllen. Fasse alle Liebe, die du Menschen und allen weltlichen Dingen gegenüber hegst zusammen, gegenüber Mann, Frau, Sohn, Tochter, Vermögen, Besitz, Verwandte, Freunde, fasse alle diese Liebe zusammen und richte diese gebündelte Liebe auf Gott. Du wirst noch in dieser Sekunde verwirklichen.

Gott verlangt dein ganzes Herz. Vergiss deine eigenen Interessen, deine Sehnsüchte und Wünsche. Bitte darum Gott zu erfahren und Gottes Willen zu tun und du wirst die Wonne des höchsten Selbst erlangen. Leere dich von der Ichbezogenheit. Du wirst mit Gott erfüllt werden. Verliere deine individuelle Persönlichkeit. Du wirst das göttliche Leben finden. Du wirst Gott verwirklichen.“

Das sind einige Sätze von Swami Sivananda und aus dem Buch Inspiration und Weisheit über Gott. Lies öfter in diesem Buch. Du kannst daraus für dich sehr viel Inspiration ziehen.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

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YVS145 Gebet - Bhakti Yoga Teil 17

Wie kannst du beten? Wie kannst du über ein Gebet Kontakt zum Göttlichen herstellen? Wie kannst du dich über ein Gebet öffnen für göttlichen Segen?

Dieser Text ist eine Interpretation über Swami Sivanandas Buch „Inspiration und Weisheit.“ Swami Sivananda schreibt: „Das Kätzchen miaut und die Katze läuft hin, um es wegzutragen. Genauso ruft der Gottesverehrer und Gott kommt ihm zur Hilfe.“

Das ist ein schönes Beispiel dafür, dass das Kätzchen hilflos ist. Es weiß nicht viel. Wenn du zu Gott betest, musst du nicht viel wissen. Du musst auch nicht viel über Gott verstehen. Manchmal ist es ein Problem der heutigen Zeit, dass Menschen zu viel wissen. Sie stellen sich die Frage: „Wer betet eigentlich zu wem?“

Natürlich würde man im Vedanta sagen: Ich bin eins mit dem Göttlichen. Trotzdem hast du als kleines Menschlein unendliches Bewusstsein, welches sich identifiziert mit einem kleinen Menschlein, manchmal das Bedürfnis, um Führung zu bitten.

So kannst du einfach sagen: „Oh Gott, oh kosmische Mutter, oh kosmisches Bewusstsein, ich brauche deine Hilfe, bitte hilf mir. Oder du könntest, wenn du eigentlich ungläubig bist, auch sagen: „Oh Gott, wenn es dich geben würde, würde ich vielleicht so zu dir sprechen.“ Du könntest so tun, als ob es Gott gäbe. Du machst auch manches andere, als ob du spielen würdest. Und manchmal, wenn du sagst: „Oh Gott, wenn es dich gäbe, oder wenn es dich gibt, dann würde ich so sprechen, oder dann würde ich dir folgendes sagen.“ Manchmal leuchtet dabei die göttliche Gegenwart auf. Du brauchst keinen Glauben an Gott, um zu beten. Es reicht aus, wenn du es als Möglichkeit in Betracht ziehen könntest. Dann probiere es aus, vielleicht wird Gott sich melden.

Swami Sivananda schreibt weiter: „Gebet ist das Anrufen Gottes um Hilfe in der Verzweiflung.“ Das ist eine Möglichkeit des Gebetes. Swami Sivananda beschreibt in weiteren Teilen noch andere Aspekte. Er sagt: „Gebet heißt, Gott die Möglichkeit zu geben, den Verehrer zu trösten. Wenn du nicht weiter weißt, dann wende dich an die göttliche Mutter, an das Göttliche.“

Dein Gebet ist wie das Öffnen eines Kanals, durch den Gott zu dir sprechen kann. Gebet ist das Erleichtern deines Gewichtes auf deinem Herzen, indem du es Gott öffnest. Gebet heißt, Gott die Entscheidung zu überlassen, was das Beste für dich ist. Wenn du dich in einem Konflikt befindest, dann lernst du zu beten. So kannst du z.B. beten: „Oh Gott, ich weiß nicht was ich tun soll. Bitte zeige mir was ich tun soll.“

Es hat jetzt schon mehrere Gebetsgelegenheiten gegeben. Es gibt das Gebet aus Verzweiflung, wenn du traurig bist, das Gebet aus Leiden. Die zweite Möglichkeit ist, das Gebet mit der Bitte um Führung. Du weißt nicht, was die richtige Entscheidung ist? Du betest zu Gott.

Swami Sivananda schreibt weiter: „Beten ist nicht nur bitten. Beten ist Gemeinschaft mit Gott durch aufrichtige Hingabe. Gebet ist Nähe zu Gott, das Gebet ist das Hinwenden des Geistes zu Gott. Du kannst auch beten, ohne dass du etwas von Gott willst. Du kannst auch zu Gott sprechen und sagen: „Danke, dass ich dich heute erfahren konnte, danke, dass ich all das hier habe. Danke für die Herausforderung. Danke für deine Großartigkeit.“ Ein Dankesgebet ist eine Form des Gebetes. Gebet ist das Erheben der Seele Gott entgegen. Gebet ist ein Akt der Liebe und der Verehrung. Wenn du betest, kannst du innerlich Gott mit deinen eigenen Worten verehren, oder auch durch die Worte deiner Religion oder die Worte einer andern Religion.

Dann schreibt Swami Sivananda: „Jeder kann beten.“ Hier ein Auszug aus dem Buch „Inspiration und Weisheit“. Ich empfehle es dir es vollständig durchzulesen oder diese Zeilen bis zu Ende zu lesen. Er sagt: „Jeder kann beten, der Blinde, der Taube, der Lahme, der Arme, der Schwache, der Unwissende, der Niedrige und der Verlorene“.

Jeder kann zu Gott beten. Sprich mit deinem Herzen, Gott weiß, was du ihm sagen möchtest. Mache dir keine Gedanken, ob du ein Gebet richtig aussprichst. Mache dir auch keine Gedanken, ob das Mantra korrekt ausgesprochen wird, wenn du es als Gebet wiederholst. Ein Gebet aus dem Herzen wird von Gott verstanden.

Wessen Gebet wird erhört? Gebet kann auch ein Bitten sein. Wann wird ein Gebet erhört? Swami Yoga Swarupananda, ein Schüler von Swami Krishnananda und Swami Chidananda, die wiederum Schüler Swami Sivananda waren,  hat es einmal so ausgedrückt: „Jedes Gebet wird erhört. Beten ist eine Bitte und es wird beantwortet. Manchmal ist die Antwort ja und manchmal ist die Antwort nein. Gehört hat es Gott. Wenn du ein Gebet sprichst, dann wird Gott darauf eingehen. Das heißt nicht, dass Gott dazu gebracht wird, das zu tun, um was du bittest. Aber Gott wird dir helfen Kraft zu bekommen, für das, was zu tun ist. 

Gott hat dir den Atem gegeben, damit du ihn zum Beten verwendest. Setze dich hin und bete. Aber lasse das Gebet nicht aufhören, wenn du dich erhebst. Lasse das Gebet das ganze Leben wären und dein Leben ein einziges langes Gebet sein.

Bete nicht einfach um irdische Güter. Auch nicht um himmlische Freude. Sondern bete um Gottes Gnade, um die Erfahrung von göttlicher Gegenwart, um die Erfahrung der Einheit mit Gott. Und bitte um Führung.

Begrüße den Tagesanbruch und verabschiede dich vom Tag mit einem Gebet der Dankbarkeit. Danke für den neuen Tag, der dir gewährt wird und danke am Abend für die Gnade, die du erhalten hast. So wird dein Leben gesegnet sein.

 

 

Nutzen des Gebetes

Swami Sivananda schreibt: „Gebet ist eine spirituelle mächtige Kraft, Gebet ist spirituelle Nahrung für die Seele. Gebet ist ein spirituelles Stärkungsmittel. Bete und erblühe, bete inbrünstig. Jetzt sofort von dieser Sekunde an. Du wirst ewige Wonne erreichen. Halte jetzt einen Moment inne und überlege, ob du die Praxis des spirituellen Gebetes hast. Wenn nicht, wie willst du beten? Willst du einfach in deinen eigenen Worten beten? Oder willst du eines der Gebete sagen, die du vielleicht als Kind oder Jugendlicher gelernt hast? Eines der christlichen Gebete oder auch eines der Gebete die Swami Sivananda vorschlägt? Es gibt so viele Möglichkeiten. Sanskrithymnen sind manchmal auch Gebete. Aber es ist gut zu beten.

Einen Moment stilles Gebet:

Asato Ma Sat Gamaya

Tamaso Ma Jyotir Gamaya

Mrityor Maamritam Gamaya

 

Führe uns vom irrtümlichen Verständnis zur Erkenntnis der Wahrheit,

führe uns von der Dunkelheit leidschaffender Verhaftungen zum reinen Licht, freudevoller Unbedingtheit,

führe uns von der Identifikation mit dem Vergänglichen zur Verwirklichung des Ewigen.

Om Shanti, Shanti, Shanti

 

Om Bolo Sadguru Sivananda Maharaja Ji Ki Jay

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

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Wie kannst du als spiritueller Mensch den Tag gut abschließen und das Einschlafen gut füllen mit Gedanken an Gott? Swami Sivananda hat gesagt: Beginne deinen Tag mit Gott, schließe deinen Tag mit Gott, fülle deinen Tag mit Gott, dies ist der Weg zu Gott. Er fängt tatsächlich an mit „beginne“ und geht es weiter mit „schließe“. Und so ist es sehr wichtig, mit welchen Gedanken du abends einschlafen wirst. Deine letzten Gedanken vor dem Einschlafen werden deine Träume beeinflussen, deine Schlafqualität beeinflussen und deine letzten Gedanken werden auch dein Aufwachen beeinflussen.

Ich empfehle dir, abends vor dem Einschlafen irgendetwas Spirituelles zu tun. Es ist nicht gut, vor dem Einschlafen noch auf dein Smartphone zu schauen, in den Fernseher zu gucken oder auf einen Bildschirm zu schauen. Man weiß, dass, wenn man 30 Minuten vor dem Einschlafen auf einen Bildschirm schaut, dich das so beeinflusst, dass dein Schlaf nicht so gut wird. Eine Folge dessen ist, dass du nicht so gut schläfst und dich am nächsten Tag unruhig fühlst.

Wenn es dir irgendwie möglich ist, schaue nicht auf den Bildschirm 30 Minuten, bevor du schlafen gehst. Es kann sein, dass du ein spirituelles Video anschaust, um vor dem Einschlafen einen guten Tipp zu bekommen. Vielleicht ist es in diesem Fall sogar hilfreich. Vielleicht reicht es dir auch, es einfach nur zu hören. Das Zuhören ist besser, als einen flimmernden Bildschirm anzuschauen. Wenn es für dich zu schwierig ist, 30 Minuten vor dem Einschlafen auf keinen Bildschirm zu schauen, dann wäre es gut, wenn du es ein paar Minuten vorher schaffst, auf keinen Bildschirm zu schauen.

Es wäre gut, eine spirituelle Praxis zu machen. Sei es Meditation, Asanas oder Pranayama. Das kannst du alles vorher noch machen. Wenn du dann zu Bett gehst, hast du idealerweise vor oder neben deinem Bett einen kleinen Altar oder zumindest ein Bild des Göttlichen. Setze dich einen Moment davor, schaue es an, meditiere, sprich, auch wenn es nur 30 Sekunden sind, ein Gebet. Lasse deinen Tag eventuell Revue passieren, mache dir bewusst, was du an diesem Tag gelernt hast. Wenn du magst, schreibe etwas auf, was du vielleicht heute gelernt hast oder auch, was du heute vielleicht nicht ganz so gut gemacht hast. Schreibe auf, was du vielleicht morgen korrigieren willst. Mache dir bewusst, wo du göttliche Gegenwart gespürt hast. Wenn du magst, nimm dir für morgen etwas vor und dann bringe alles Gott dar. Du könntest auch Mantras wiederholen, vielleicht das:

Tvam Eva Mata Cha Pita Tvam Eva

Tvam Eva Bandhush Cha Sakha Tvam Eva

Tvam Eva Vidya Dravinam Tvam Eva

Tvam Eva Sarvam Mama Deva Deva

Oh Gott, was auch immer ich heute erlebt habe, ich habe dich dort erlebt. Du bist als mütterliche und als väterliche Energie zu mir gekommen, als freundschaftliche Energie, als Herausforderung und als alles andere. Ich danke dir dafür.

Wenn es jemanden gibt, dem es nicht so gut geht, jemanden, den du in deine Gebete einschließen möchtest, dann wiederhole das Om Tryambakam. Denke an den Menschen, dem du Licht und Heilenergie schicken willst.

Om Tryambakam Yajamahe Sugandhim Pushtivardhanam Urvarukamiva Bandhanan Mrityor Mukshiya Maamritat

Schicke Friedensgedanken in alle Richtungen schicke sie in die ganze Welt. Wenn jeder Mensch vor dem Einschlafen Friedensgedanken in die ganze Welt schickt, wird eine Woge des Friedens um die ganze Welt gehen und langfristig eine friedvollere Welt schaffen.

Lokah Samastha Sukhino Bhavantu

Und eventuell willst du alles, was du getan hast Gott darbringen.

Kayena Vacha Manasendriyair Va

Buddhyatmana Va Prakriteh Svabhavat

Karomi Yad Yat Sakalam Parasmai

Narayanayeti Samarpayami

Was auch immer ich heute getan habe, mit meinem Körper, mit meinen Energien, mit meiner Psyche, mit meinen Gedanken, mit meinen Worten, mit meinem ganzen Sein, oh Gott, ich bringe es dir dar.

Oder in der Kurzform: Narayanayeti Samarpayami

Oh Gott, der du in allen Wesen bist, ich bringe dir alles dar. Und wenn du das Gefühl hast, manches war nicht richtig, oder du weißt nicht, ob du richtig gehandelt hast, dann kannst du es auch Gott darbringen. Du kannst sagen: „Oh Gott, ich habe nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, aber ich weiß nicht, ob es richtig war.“ Dann kannst du es Gott darbringen und sagen:

Sarvadharman Parityajya

Mam Ekam Sharanam Vraja

Aham Tva Sarvapapebhyo

Mokshayishyami Ma Shuchah

Oh Gott, ich weiß nicht, ob das was ich getan habe richtig oder nicht richtig ist, ich bringe es dir alles dar. Ich weiß, du wirkst hinter allem. Du wirkst sogar durch meine Fehler. Bitte führe mich, dass ich das tue, was getan werden soll. So hast du Gott alles dargebracht.

Das waren jetzt ein paar Minuten. Das geht jedoch auch in 60 Sekunden. Verbringe diese 60 Sekunden sitzend oder auch stehend vor dem Altar oder einem Bild Gottes. Dann gehst du in dein Bett. Vielleicht steht vor deinem Bett noch ein Bild, welches du anschauen kannst. Angenommen du schläfst allein, dann sprich dein Mantra. Du könntest auch noch einige Suggestionsformeln sagen, du kannst Gott um Hilfe bitten. Du kannst z.B. sagen: „Oh lieber Gott, in zwei Tagen muss ich eine Entscheidung treffen, bitte sage mir bis übermorgen früh, was ich tun soll.“ Erkläre Gott was du willst.

Du kannst auch eine Affirmation sagen:  „Ich entwickele Mut“, oder „ich möchte ein geduldigerer Mensch werden“, oder „ich bin geduldig“ oder sage: „Ich werde morgen früh gegen 5.30 Uhr aufwachen“ oder sage: „Liebes Unterbewusstsein, lieber Gott, wecke mich um 5.30 Uhr auf, lasse du mich voller Kraft und Energie sein. Ich freue mich schon auf die Meditation morgen früh.“

Auf diese Weise stellst du deinen eigenen Wecker um 5.30 Uhr und du stellst deine Erwartungshaltung: „Ich freue mich darauf“. Nachdem du das gemacht hast, kannst du entweder ein Mantra wiederholen, bis zu eingeschlafen bist, oder eine Tiefenentspannungstechnik üben, die dich zum Einschlafen bringt.

Wenn du mit einem Partner zusammen bist, kannst du manches davon alleine machen, evtl. werdet ihr manches gemeinsam machen. Und evtl. kannst du auch einen Moment das Herz deines Partners spüren und Gott dankbar sein, dass er/sie sich manifestiert durch deinen Partner und deine Partnerin. Manches könntest du auch in den Armen des Partners als Gebet machen und manches machst du, nachdem ihr euch wieder voneinander weggerollt habt. Dann kannst du dich wieder an Gott wenden.

Schließe so den Tag mit einem solchen göttlichen Bewusstsein. Natürlich gibt es noch vieles andere, was ich dir raten könnte. So könntest du vor dem Einschlafen ein Buch aufschlagen, z. B. das Buch Inspiration und Weisheit von Swami Sivananda. Ein Buch, das genial ist, einfach aufschlagen und etwas, was dir den Tag spiritualisiert und dich dabei unterstützt, loszulassen. Du könntest auch noch ein Mantra hören, kurz einem spirituellen Podcast zu hören, dir spirituelle Klänge anhören oder Harmonium spielen.

Es gibt vieles was du tun kannst. Schließe in jedem Fall  den Tag mit Gott ab. Das geht mit wenig Zeit, mit wenig Aufwand und mit viel Herz.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

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Wenn du am Tag unterwegs warst und nach Hause zurückkehrst, dann mache daraus ein kleines Miniritual. Geh nicht einfach grummelnd hinein und überlege, was sonst noch alles war, wirf nicht deinen Rucksack irgendwo hin, sondern, bevor du das Haus betrittst, halte einen Moment inne. Sei dankbar, dass du ein zu Hause hast. Ein Dach über dem Kopf, fließend Wasser, Wärme und Schutz.

All das ist nicht selbstverständlich. Bedanke dich dafür. Sage vielleicht einige Male „Danke“ an die göttliche Mutter. Vielleicht sprichst du das MantraOm Shri Durgayai Namah, Om Shri Durgayai Namaha, Om Shri Durgayai Namaha“. Wenn du dann in das Haus hineingehst, stelle dir vor, dass du in die Geborgenheit des Göttlichen eintreten wirst. Dann gehe zu deiner Wohnung oder zu deinem Zimmer und halte auch dort nochmal einen Moment inne.

Bevor du deine Wohnung oder dein Haus betrittst, nimm dir vor, dass all das was am Tag gewesen ist, hinter dir liegt. Das, was jetzt zu Hause sein wird, darauf willst du dich einlassen. Und jetzt hängt es natürlich davon ab, ob jemand auf dich wartet. Wenn ja wäre es gut, wenn ihr euch einen Moment umarmt und einen Moment in die Augen schaut. Redet nicht gleich so viel, redet nicht über den Frust des Alltags. Spüre eine Minute lang das Göttliche im Anderen.

Wenn du glaubst, dass keiner auf dich wartet, weil du vielleicht alleine lebst, dann wartet dennoch jemand auf dich, nämlich Gott. Gehe zu einem Altar oder gehe zu einem Bild einer deiner Meister oder zu einem Bild des Göttlichen. Schaue kurz dorthin und sage innerlich: „Om Namo Bhagavate Sivanandaya, danke für die Führung heute.

Was auch immer ich heute getan habe, bringe ich Gott dar, Narayanaiti Samapayami. Was immer ich heute Nachmittag und auch heute Abend tue, werde ich dir auch darbringen. Ich habe heute einiges gelernt, einiges gemacht, einiges erfahren. Ich habe Gutes getan und vielleicht auch weniger Gutes. Möge alles zum Wohl anderer gereichen und möge ich auch dadurch wachsen. Ich danke dir für die Gelegenheit zu wachsen.“ Und dann sage: „Ich möchte alles, was ich heute Abend tue, dir darbringen. Wenn du magst, verneige dich etwas mehr und dann lasse dich darauf ein, was weiterhin am Tag noch kommen mag.

Das alles braucht nur 30 Sekunden zu dauern. Es macht jedoch einen großen Unterschied im Vergleich dazu aus, einfach nur hereinzukommen ohne an Gott zu denken. Jedes Mal, wenn du zu Hause oder woanders ankommst, markiere diesen Übergang von einem Ort zum anderen, mit einem Moment der Bewusstheit, mit einem Moment der Anrufung der Gegenwart des Göttlichen. 

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

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Betrachte den Himmel, die Wolken, die Berge, schaue in die Weite. Swami Sivananda sagte: „Beginne den Tag mit Gott, schließe den Tag mit Gott, fülle den Tag mit Gott, dies ist der Weg zu Gott.“

Und so ist es immer wieder gut, dich tagsüber zu erinnern. Smarana ist die dritte der 9 Formen von Bhakti. Es gibt viele verschiedene Weisen den Tag zu spiritualisieren. Manche Menschen denken, dass nur die spirituelle Praktik wie z. B.  Asanas, Pranayama und Meditation oder der Aufenthalt in einem Ashram Spiritualität sei. Dem ist nicht so. Du kannst jeden Moment spiritualisieren. Nimm dir zwischendurch einen Moment. Menschen nehmen sich Zeit, um miteinander über Wichtiges zu sprechen, sie nehmen sich die Zeit ein Computerspiel zu machen, manche Menschen nehmen sich Zeit, um zwischendurch ihre privaten Facebook Nachrichten abzufragen u. v. a.

Anstelle all das zu machen oder zusätzlich zu all dem anderen, kannst du einen Moment das Göttliche spüren. Schaue in den Himmel und spüre einen Moment im Herzen die Weite des Himmels. In dieser Weite spürst du das Göttliche. Schaue einen Baum an, eine kleine Blüte, eine Blume oder auch eine Zimmerpflanze. Schaue dorthin, lass diese Pflanze auf dich wirken und spüre dort diese Verbindung, spüre Schönheit. Spüre in der Schönheit die göttliche Gegenwart. Mache es jetzt.

Eine weitere Möglichkeit wäre, deine Bewusstheit zu intensivieren. Nimm etwas wahr, was schön ist. Himmel, Wolken, Baum, Blume, Pflanze oder auch irgendein Kunstwerk oder irgendetwas. Nimm es wahr, spüre es vom Herzen und erhöhe deine Aufmerksamkeit. Intensiviere deine Präsenz. In diesem Moment ist das Göttliche erfahrbar. Spüre es, vielleicht jetzt.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

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Wenn das Telefon klingelt, kannst du das nutzen für einen Moment der Achtsamkeit. Ich möchte dir eine Geschichte von mir erzählen, als ich 1981 in ein Yogazentrum eingezogen bin. Ich hatte im Büro etwas sehr Wichtiges zu tun und weiß zwar nicht mehr genau was, aber es schien mir sehr wichtig zu sein. Das Telefon klingelte und ich fühlte mich gestört, weil ich aus meinem Fluss herausgerissen wurde.

Dann gab es einen Moment, an dem von hinten ein freundlicher Zuruf kam: „Gott ruft“. Ohne dass ich es wusste, war die Zentrumsleiterin ins Zimmer gegangen und hatte mein Stöhnen gehört. Beim nächsten Klingeln hob ich den Telefonhörer ab. Dieser eine Satz „Gott ruft“, ist tief in mir bis heute verankert geblieben. Wenn ich heute das Klingeln eines Telefons höre, höre ich auch diesen kurzen Satz: „Gott ruft“.

Mein Tipp dazu für dich ist: Atme beim ersten Klingeln ein bis zweimal tief durch. Beim zweiten Klingeln kannst du auch sagen, Gott ruft oder Gott ich bin gleich da. Und beim dritten Klingeln kannst du abnehmen und dann bist du für den Menschen da. Das kannst du machen, wenn das Telefon klingelt oder auch wenn es an der Tür klingelt.

Nicht gleich hinrennen, auch nicht stöhnen, einmal ein- und ausatmen, den Gast innerlich willkommen heißen, innerlich Gott begrüßen und dann die Tür öffnen.

Das alles sollte natürlich alles nicht zu lange dauern. Beim Telefonanruf wäre es gut, wenn du beim dritten Klingeln abhebst. Wenn es an der Tür klingelt, bist du natürlich auch zügig an der Tür oder du sagst: „Noch einen Moment bitte, ich bin gleich da“.

In Indien gilt: Klingeln ist eine Erinnerung an Gott.  Deshalb gibt es auch bei Pujas und anderen Ritualen eine Klingel, sie erinnert dich an Gott. Wenn bei dir das Telefon klingelt oder es an der Tür klingelt, nimm das als Erinnerung an Gott.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

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Wie kannst du, wenn du einen Menschen triffst, eine Herzensverbindung herstellen? Wie kannst du in jedem menschlichen Austausch eine göttliche Gegenwart erfahren? Und wie kannst du dich wieder von Menschen innerlich gut verabschieden?

Wenn du Menschen triffst, ist es gut, das Treffen spirituell zu beginnen und es anschließend, nach dem Treffen wieder spirituell zu beenden.

Swami Sivananda hat gesagt, beginne den Tag mit Gott und schließe den Tag mit Gott. Fülle den Tag mit Gott. Und was für den ganzen Tag gilt, das gilt natürlich auch für das Treffen mit einem einzelnen Menschen. Wenn du weißt, dass du gleich mit einem Menschen zusammenkommen wirst, dann kannst du ihn innerlich schon willkommen heißen. Du kannst innerlich sagen: „Ich freue mich darauf, dich zu sprechen. Ich freue mich auf die Herz-zu-Herz-Verbindung.“ Wenn du denkst, eigentlich freue ich mich nicht darauf, dann könntest du sagen: „Ich freue mich auf die Herausforderung, die Gott mir durch dich stellen wird. Ich will in dir das Göttliche sehen.“

Wenn du dann mit dem Menschen zusammenkommst, begrüße ihn, reiche ihm die Hand, mache, wie oft üblich, einen Handschlag, oder, wie auch in Yogakreisen üblich, umarme ihn. Oder grüße auf indisch, gib die Hände vor dem Brustkorb zusammen, schaue in die Augen des anderen und senke kurz den Kopf.

Egal welche äußere Grußmöglichkeit du nimmst, nutze einen Moment, um dem anderen Menschen wirklich in die Augen zu schauen. Die Augen sind die Tore zur Seele. Und die Seele ist das Göttliche. Und gleichzeitig spüre in deinem Herzen das Herz des anderen. Nimm Kontakt auf, zu der Tiefe der Seele.

Es gibt natürlich auch Grußformeln. Wenn du „Guten Tag“ sagst, dann wünsche es dem anderen vom Herzen her. „Ich wünsche dir einen guten Tag“, oder „ich wünsche uns beiden einen guten Tag“.

Du sagst vielleicht nur: „Guten Tag“, aber vom Herzen her spüre, „mögen wir beide einen guten Tag haben, mögest du einen guten Tag haben. Möge unser Zusammensein dazu helfen, dass viele einen guten Tag haben. Oder sage: „Grüß Gott, ich grüße das Göttliche in dir.“ Oder sag: „Hallo, hey Lord, ich grüße den Gott in dir.“ Oder sage: „Om, Om namah Shivaya“ oder „moin“, was auch etwas mit Segen und Freude ist.

Sage die Grußformel bewusst und spüre etwas dabei. Und wenn du so begonnen hast, dann habt ihr natürlich euer normales Gespräch, eine Auseinandersetzung, eure Kommunikation oder was auch immer. Vielleicht macht ihr etwas Schönes, oder weniger schönes zusammen, und am Ende ist es gut sich zu verabschieden.

Drehe nicht  einfach dem anderen den Rücken zu und sage Tschüss, sondern nimm dir einen Moment Zeit, schaue ihm nochmal in die Augen, spüre vom Herzen her,  oder verbinde dich auf die ein oder andere Weise mit ihm. Dann wünsche ihm noch einen weiteren guten Tag, guten Morgen oder guten Abend. Oder was auch immer es ist.

Ob du nachher „Om“ oder „Om Namah Shivaya“, sagst oder, „Tschüss“, was  ebenso „Adios“ heißt, ich vertraue dich Gott an oder ich grüße das Göttliche in dir. Ob du sagst: „Wiedersehen“ oder „auf Wiedersehen“, was vom inneren so viel bedeutet wie: „Möge es dir gut gehen und ich freue mich auf das nächste Wiedersehen“. Oder „Grüezi“, oder „Fierti“, was bedeutet, behüte dich Gott, möge sich Gott um dich kümmern. Egal welche Grußformel es ist, verbinde sie mit einem kleinen Gedanken der Liebe.

Selbst wenn es kleine Begegnungen sind, evtl. einfach auf der Straße, lächele und nicke kurz zu, und spüre einen Moment vom Herzen.

Auch die Kassiererin im Biosupermarkt ist nicht einfach nur die Ausweitung der Registrierkasse, sie ist ein denkender, fühlender Mensch. Einen Moment anschauen, einen Moment etwas Gutes wünschen, und beim Verabschieden auch etwas Gutes wünschen. Jede menschliche Begegnung ist eine Möglichkeit, mit Gott Kontakt aufzunehmen.

Einer der vielen Namen des Göttlichen ist Narayana, der, der in allen Wesen wohnt. Oder Vasudeva, das Licht aller Geschöpfe. Oder Shiva, liebevolle Güte in allen. Wenn du Menschen begegnest, spüre das. Mache es mindestens Heute oder Morgen. Überlege, wie spiritualisierst du im Alltag Begegnungen mit Menschen, auch kleine Begegnungen, flüchtige Begegnungen oder auch schwierige Begegnungen? Auch der schwierigste Mensch ist immer noch eine Manifestation Gottes.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

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Bist du in der glücklichen Lage, zu Fuß zur Arbeit gehen zu können? Bist du in der glücklichen Lage, deine Besorgungen zu Fuß machen zu können? Dann heiße dich gesegnet. Sei dankbar dafür.  Und ich möchte dir ein paar Tipps geben, was du vielleicht tun kannst, um dieses Gehen noch besonders zu spiritualisieren.

Wenn du z. B. morgens dein Zuhause verlässt, wenn du die Tür verlässt, dann verharre einen Moment, schaue einen Moment zurück und wiederhole evtl. ein Mantra wie Om Shri Durgayai Namaha, Om Shri Durgayai Namaha, Om Shri Durgayai Namaha. Bitte um göttlichen Segen für dein Haus. Vielleicht auch für die, die zurückbleiben. Vielleicht für die, die nach oder vor dir gegangen sind. Dann schaue für einen Moment die Natur an. Es braucht nur ein paar Sekunden zu sein. Atme ein paar Mal tief ein und aus. Genieße die Luft. Schaue in den Himmel. Schaue in die Weite, den Baum an, die Natur an, die Straße oder die Menschen, zu denen du gehst.

Wiederhole evtl. das Om Tryambakam, entweder während du noch stehst, oder während du losgehst. Wiederhole das Om Tryambakam Mantra, zum einen als Sicherheit für den Weg und auch dafür, dass Heilenergie durch dich hindurchströmt, während du den Weg gehst.

Und mögen die, die du triffst, auch mit Lichtenergie erfüllt sein. Wenn du dann weitergehst, kannst du dein Mantra wiederholen. Du kannst die Schritte mit deinem Atem verbinden. Drei Schritte einatmen, drei Schritte ausatmen. Zwei Schritte einatmen, zwei Schritte ausatmen. Du kannst aber durchaus auch flott gehen, wenn du zügig zur Arbeit kommen musst. Dein Gehen, dein Wandern kann auch ein Herz-Kreislauftraining sein. Du kannst auch schneller gehen, du kannst langsamer gehen, du kannst deine Arme dabei mitnehmen und du kannst ein Mantra mit den Schritten verbinden.

Du könntest dir auch vorstellen, dass Lichtenergie beim Einatmen in dich hineinströmt, dich ganz erfüllt und beim Ausatmen dieses Licht in alle Richtungen strömt. Du kannst auch einen Moment überlegen, wen du nachher treffen wirst, wenn du zur Arbeit gehst, oder wenn du von der Arbeit kommst, oder wenn du nach Hause kommst. Und du kannst diesen Menschen schon alles Gute wünschen.

Wenn du allein gehst, könntest du auch ein Mantra singen oder murmeln. Du könntest evtl. mit einem Ohr ein Mantra hören, einen spirituellen Podcast hören. Du kannst auch weitere Atemübungen machen. Insbesondere wenn du allein gehst, ohne dass Menschen um dich herum gehen. Du kannst auch Kapalabhati üben oder auch Sukha Pranayama. Zwei Schritte einatmen, zwei Schritte anhalten, zwei Schritte ausatmen. Oder du kannst auch  andere spirituelle Praktiken integrieren.

Oder du kannst auch Gedankenlosigkeit üben. Übe beim Spazierengehen keine Wortgedanken zu formulieren, schaue in die Weite und schaue immer wieder etwas anderes an. So, dass du nicht ins Nachdenken kommst und überlegst, was wird heute noch alles sein. Du könntest einfach im Hier und Jetzt sein. Was auch immer für Gedanken kommen, schicke dorthin Lichtgedanken, bitte um göttlichen Segen, wiederhole ein Mantra.

Kurz bevor du ankommst, halte einen Moment inne und denke daran, wen du treffen wirst. Wünsche ihm oder ihr alles Gute. Evtl. wiederhole Lokah Samastah Sukhino Bhavantu.  Sprich evtl. eine Affirmation  im Sinne von: „Ich bin voller Kraft und Energie. Mir geht es gut. Ich freue mich auf das, was mich erwartet. Ich freue mich auf die Herausforderungen und danke Gott für alles was noch kommen wird.“

Mit diesen Anregungen kannst du die Wege zur und von der Arbeit, zum und vom Einkaufen, spiritualisieren. Diese Wege kannst du mit spiritueller Kraft füllen. Menschen sagen gerne, sie haben wenig Zeit. Wenn du irgendwo hingehst, hast du Zeit für Spiritualität. Sogar wenn du irgendwo wartest, hast du Zeit für spirituelle Praktiken. Nutze sie.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

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Fahrradfahren ist etwas sehr Gesundes. Fahrradfahren ist gut für deine Knie und deine Hüftgelenke, für deinen Rücken, für dein Herz-Kreislaufsystem und auch für den Geist. Es hat etwas Schönes, durch die Gegend zu fahren. Fahrradfahren an sich ist etwas Gutes. Du kannst Fahrradfahren darüber hinaus auch spiritualisieren.

Du kannst, schon wenn du zu deinem Fahrrad gehst, bewusst atmen und ein Mantra wiederholen. Vor deinem Fahrrad kannst du einen Moment innehalten und dankbar sein, dass du so etwas Großartiges wie ein Fahrrad hast. Vor 200 oder 300 Jahren gab es so etwas nicht. Und du kannst auch dankbar dafür sein, dass du die Gelegenheit hast, das Fahrrad zu nutzen. Dann kannst du auch das Om Tryambakam 3 x wiederholen – in dreierlei Hinsicht:

  • Mögest du geschützt sein, möge kein Unfall passieren.
  • Möge eine Heilenergie durch dich hindurchströmen, während du Fahrrad fährst.
  • Mögest du Lichtenergie ausschicken und möge deine Lichtenergie sich mit der Lichtenergie der ganzen Umgebung verbinden.

Wenn du das Om Tryambakam wiederholst, hilft es dir auch, dich mit den Veränderungen der vorhandenen Energien besser zu verbinden. Wenn du dann schließlich Fahrrad fährst, dann kannst du auch das Mantra geistig wiederholen. Du kannst auch das Treten mit dem Atem verbinden. Z. B. zweimal treten einatmen, zweimal treten ausatmen, oder einmal treten einatmen. Finde einen Rhythmus, der zu dir passt. Und so kannst du Atmung mit Bewegung verbinden.

Du kannst auch den Himmel bewusst anschauen, du kannst die Natur bewusst anschauen. Und du kannst dabei dein Mantra wiederholen. Und du kannst dich mit den anderen im Straßenverkehr verbinden. Du kannst dich mit der Natur und dem Göttlichen verbinden.

Und wenn es jemanden gibt, der zu schnell an dir vorbeifährt, dann schimpfe nicht, sondern wünsche ihm Gutes. Menschen, die es sehr eilig haben, haben manchmal Stress. Anstatt dass du dich über sie ärgerst und ihnen auch noch Ärger Gedanken sendest, können sie Gedanken des Wohlwollens gebrauchen. Und so, wen auch immer du triffst, schicke einen positiven Gedanken. Lächle ihm oder ihr zu. Schicke Lichtenergie zu ihnen. Du kannst natürlich auch beim Fahrradfahren Podcast hören. Bitte bedenke dabei, dass du nicht über beiden Ohren Kopfhörer trägst, um in der Lage zu sein, auf das zu hören, was im Straßenverkehr kommt. Also trage einen Kopfhörer nur auf einem Ohr und achte mit dem anderen auf den Straßenverkehr.

Du kannst beim Fahrradfahren auch Kapalabhati üben. Vielleicht nicht gerade dann, wenn direkt neben dir andere Radfahrer sind. Es könnte sein, dass diese sich dann Sorgen über dich machen. Du kannst Mantras hören und Mantras auch leise singen. All das kannst du tun, um so aus dem Fahrradfahren ein spirituelles Erlebnis zu machen. Und du kannst natürlich aus dem Fahrradfahren fast eine euphorische spirituelle Erfahrung machen, indem du die Tritte mit einem Mantra, einem weiten Blick und einer Bewusstseinserweiterung verbindest.

Pass bitte auf, dass die Euphorie nicht zu intensiv wird, sonst steige lieber ab. Du solltest auch auf einer relativen Ebene weiter auf den Verkehr achten können.

Wenn du dann angekommen bist, bleibe noch einen Moment stehen und halte inne, sei dankbar für das Fahrrad, sei dankbar, dass der Weg gutgegangen ist. Denke kurz daran, was als Nächstes kommen wird. Und bitte um göttlichen Segen. Und was auch immer du tust, bringe es Gott dar.

Narayanaiti Samapayami oder auch Narayanajeti Samapayami. Ich bringe alles Gott dar, ich nehme alle Aufgaben Gottes an, ich will sie so gut erledigen, wie ich kann und jeden mit dem ich zu tun habe, als Manifestation des Göttlichen begreifen.

Om Shanti, shanti, shanti.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

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Was kannst du machen, wenn du in ein Auto einsteigst? Wie kannst du die Zeit des Autofahrens spirituell verbringen? Und was machst du zum Abschluss des Autofahrens?

Natürlich ist es am Klügsten, wo auch immer du hin möchtest, du gehst, du fährst Fahrrad oder nutzt öffentliche Verkehrsmittel. Wenn du ein Auto verwenden willst, kannst du auch das spiritualisieren.

Wenn du zum Auto hingehst, kannst du einen Moment innehalten und du könntest sagen, das Auto ist ein Geschenk Gottes, damit ich unterwegs sein kann. So wie alle Aspekte des Göttlichen in Indien ein Gefährt haben, hast du ein Gefährt bekommen vom Göttlichen, für eine bestimmte Zeit. Du kannst dich einen Moment vor dem Auto verneigen, zumindest innerlich, wenn andere dabei sind, vielleicht nicht mit den Händen und dem Kopf, aber innerlich.

Du kannst dafür danken, dass du dieses Gefährt hast. Du kannst dich hinsetzen und 3 x Om wiederholen und das Om Tryambakam. Das Om Tryambakam ist zum einen ein Schutzmantra für dich, es ist aber auch ein Heilmantra wo du sagst, wenn ich jetzt so durch die Gegend fahre, möge durch mich eine Heilschwingung ausstrahlen, für alle und alle Regionen wo ich hingehe.

Om Om

Om Tryambakam Yajāaahe Sugandhim PushtivardhanamUrvarukamiva Bandhanan Mrityor Mukshiya Maamritat

Om Tryambakam Yajāaahe Sugandhim PushtivardhanamUrvarukamiva Bandhanan Mrityor Mukshiya Maamritat

Om Tryambakam Yajāaahe Sugandhim PushtivardhanamUrvarukamiva Bandhanan Mrityor Mukshiya Maamritat

Bei wenig Zeit kannst du es auch zügiger wiederholen, aber mit voller Konzentration.

Wiederhole 3 x das Om Tryambakam bevor du das Auto startest. Wenn du in Eile bist, kannst du es auch wiederholen, nachdem du losgefahren bist. Achte zuerst auf Verkehrssicherheit, Gurt anlegen usw. und dann wiederhole das Om Tryambakam bevor du den Motor gestartet hast.

Danach, während des Autofahrens kannst du auch einiges machen. Du könntest zum einen die Natur anschauen, den Himmel anschauen, du könntest die anderen Autofahrer anschauen, ihnen Gutes wünschen. Du könntest die Zeit verbringen, indem du Gedanken des Wohlwollens schickst. Also nicht innerlich über die Leute schimpfen, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten, die sich unmöglich verhalten. Wenn du jemanden siehst, der sehr schnell an dir vorbeizieht, unter Missachtung der Geschwindigkeitsbegrenzung, wünsche ihm alles Gute. Er hat es eilig, er braucht deine positiven Gedanken.

Oder wenn jemand vor dir ist, der viel zu langsam fährt,  wünsche ihm alles Gute. Wahrscheinlich hat er Gründe, dass er zu langsam fährt. Wünsche Gutes. Zum einen kannst du die Zeit im Auto natürlich auch damit verbringen, indem du ein Mantra wiederholst. Dein Hauptmantra, indem du Kirtan singst, oder einem Kirtan zuhörst. Und evtl. sitzt du jetzt gerade im Auto dann höre spirituelle Vorträge. Auch das geht sehr gut.

Natürlich unter der Beachtung der Verkehrsregeln. Du solltest im Auto nicht über beiden Ohren Kopfhörer tragen. Das widerspricht aus gutem Grunde den Verkehrsregeln. Mindestens ein Ohr solltest du frei haben oder lass dir den Podcast über die Sprechanlage des Autos entgegen schallen.

Du kannst auch einfache Atemübungen durchführen, wie z.B. Kapalabhati. Du wirst vielleicht nicht die Luft anhalten, sondern nach dem 20 - 60maligem schnellen Atem  wirst du ein paar Mal normal atmen, und dann wieder ausatmen. Du kannst auch Sukha Pranayama üben. Atme langsam ein und stelle dir vor, wie Licht in dich hinein strömt. Halte die Luft an, setze angenehm Mula Bandha und stelle dir vor, wie sich Energie in dir sammelt. Langsam ausatmen und dir vorstellen, du schickst Licht in alle Richtungen. Evtl. mache eine kurze Atempause. Mach das, so wie es dir angenehm ist, und so kannst du Atemübungen durchführen. Oder du kannst  auch Vorsätze für den weiteren Tag fassen. Du kannst positive Affirmationen wiederholen. Du kannst den Menschen, die du heute treffen wirst, Gutes wünschen. So kannst du einiges tun, um Autofahren zu spiritualisieren.

Und wenn du dann schließlich angehalten hast, dann kannst du nach dem Ausschalten des Motors einen Moment innehalten, einen Moment dankbar sein, dass die Fahrt gutgegangen ist. Dankbar sein, dass du auf dieses Verkehrsmittel zurückgreifen konntest. Du kannst einen Moment überlegen, wen du als nächstes treffen wirst, kannst diesen Menschen schon alles Gute wünschen. Und du kannst sagen, was auch immer ich gleich tun werde, werde ich dir darbringen, oh Gott.

Oder du kannst auch diese Formel sagen: Narayanaiti Samapayami. Was auch immer ich jetzt tun werde, bringe ich dir dar. Oder was ich heute getan habe, vielleicht bist du ja gerade zurückgefahren, auch dann kannst du sagen: Das bringe ich dir dar, oh Gott, Narayanaiti Samapayami. Dann kannst du aus dem Auto aussteigen, abschließen, nochmals dankbar sein, einen Moment dort hinschauen, wohin du gehen wirst. Du kannst dir bewusst machen, dass hier die neue göttliche Aufgabe auf dich wartet. Und gehe dann mit ganzem Herzen dort hin. Mit einem Mantra, einer Affirmation oder Gedanken des Wohlwollens im Geist. Das sind ein paar Tipps für dich, um Autofahren zu spiritualisieren.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

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  • Mantra

Dhyaanam samarpayami

Schenke mir Licht

 

  • Mantra

Om Gam Ganapataye Namah

Om Sharavanbhavaya Namah

Om Aim Saraswatyai Namah

Om Gum Gurubhyo Namah

Om Namo Bhagavate

Sivanandaya

Om Namo Bhagavate

Vishnu-devanandaya

Om Adi Shaktyai Namah

 

  • Sitze ruhig und gerade für die Meditation
  • Atme ein paar Mal tief ein und aus
  • Sprich dabei ein Gebet, eine Affirmation oder Gedanken des Wohlwollens
  • Meditiere weiter auf deine Weise in der Stille
  • Stille 20 Minuten
  • Danke dem Göttlichen für die Meditation
  • OM OM OM

 

  • Mantra

Jaya Ganesha Jaya Ganesha

Jaya Ganesha Pahimaam

Shri Ganesha Shri Ganesha

Shri Ganesha Rakshamaam

Sharavanabhava Sharavanabhava

Sharavanabhava Pahimaam

Subramanya Subramanya

Subramanya Rakshamaam

Jaya Saraswati Jaya Saraswati

Jaya Saraswati Pahimaam

Shri Saraswati Shri Saraswati

Shri Saraswati Rakshamaam

Jaya Guru Shiva Guru

Hari Guru Ram

Jagad Guru Param Guru

Sat Guru Shyam

Om Adi Guru Advaita Guru

Ananda Guru Om

Chid Guru Chidgana Guru

Chinmaya Guru Om

Hare Rama Hare Rama

Rama Rama Hare Hare

Hare Krishna Hare Krishna

Krishna Krishna Hare Hare

Om Namah Shivaya

Om Namo Narayanaya

Om Namo Bhagavate Vasudevaya

Om Namo Bhagavate Sivanandaya

Om Namo Bhagavate Sadguru Nathaya

Om Namo Bhagavate Shri Guru Nathaya

Shri Ram Jaya Ram

Jaya Jaya Ram Om

Krishnam Vande

Jagad Gurum Shri

Krishnam Vande Jagad Gurum

Anandoham  Anandoham  Anandambrahm  Anandam

Om Namah shivaya

 

  • Lesung

Nimm ein spirituelles Buch und lies daraus, ein paar Sätze

  • Schließe die Lesung ab und überlege, wie du das was du gelesen hast, heute umsetzten kannst oder morgen umsetzten willst
  • Möge heilende Energie durch dich fließen.
  • Mantra

Om Tryambakam Yajāmahe

Sugandhim Pushtivardhanam

Urvārukamiva Bandhanān

Mrityor Mukshīya Māamritāt (3x)

Denke an die Menschen, mit den du zu tun hast oder zu tun hattest. Möge es ihnen gut gehen.

  • Mantra

Lokah Samastah Sukhino Bhavantu (3x)

  • Bitte um eigenen spirituellen Fortschritt.

 

  • Mantra

Asato Ma Sad Gamaya

Tamaso Ma Jyotir Gamaya

Mrityor Manritan Gamaya

  • Kurzes Gebet

 

  • Gruß an das Göttliche und die Meister

Om Bolo Sadguru Shivanand(a) Maharaj(a Ji) Ki Jay

Om Bolo Shri Guru Vishnu-devanand(a) Maharaj(a Ji) Ki Jay

Kleines Arati

  • Nimm eine Kerze, entzünde sie oder nimm eine Kerze, die schon entzündet ist.
  • Bringe sie vor der Murti, vor dem Altar dar.
  • Halte sie mit der rechten Hand, linke Hand unter Handgelenk oder Ellbogen der rechten Hand.

 

  • Mantra Lichtzeremonie

Jaya Jaya Arati Vighna-vinayaka

Vighna-vinayaka Shri-ganesha

Jaya Jaya Arati Subrahmanya

Subrahmanya Karttikeya

Jaya Jaya Arati Venu-gopala

Venu-gopala Venu-lola

Papa-vidura Navanita-chora

Jaya Jaya Arati Venkata Ramana

Venkata Ramana Sankata-harana

Sita Rama Radhe Shyama

Jaya Jaya Arati Gauri-mano-hara

Gauri-mano-hara Bhavani-shankara

Samba Sadashiva Uma-maheshvara

Jaya Jaya Arati Raja-rajeshvari

Raja-rajeshvari Tri-pura-sundari

Maha-lakshmi Maha-sarasvati

Maha-kali Maha-shakti

Jaya Jaya Arati Anjaneya

Anjaneya Hanumanta

Jaya Jaya Arati Dattatreya

Dattatreya Tri-murty-avatara

Jaya Jaya Arati Adityaya

Adityaya Bhaskaraya

Jaya Jaya Arati Shanishvaraya

Shanishvaraya Bhaskaraya

Jaya Jaya Arati Shankaracharya

Shankaracharya Advaita-gurave

Jaya Jaya Arati Sadgurunatha

Sadgurunatha Sivananda

Jaya Jaya Arati Jesus-gurave Moses-gurave Buddha-gurave

Jaya Jaya Arati Muhammad-gurave Lao Tse-gurave

Samasta-gurubhyo Namah

Jaya Jaya Arati Venu-gopala

  • Mantra

Tamara Eva Mata Cha Pita Tvam Eva

Tvam Eva Bandhush Cha Sakha Tvam Eva

Tvam Eva Vidya Dravinam Tvam Eva

Tvam Eva Sarvam Mama Deva Deva

Kayena Vacha Manasendriyair Va

Buddhyatmana Va Prakriteh Svabhavat

Karomi Yad Yat Sakalam Parasmai

Narayanayeti Samarpayami

Sarva-dharman Pari-tyajya

Mam Ekam Sharanam Vraja

Aham Tva Sarva-papebhyo

Mokshayishyami Ma Shuchah

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

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  • Setze dich vor deinen Altar. Verneige dich, bitte um Segen.
  • Zünde eine oder beide Kerzen an.
  • Nimm eine Kerze mit der rechten Hand, die linke Hand, Handgelenk, Ellbogen am rechten Unterarm.
  • Schwenke die Kerze im Uhrzeigersinn dreimal vor der Murti oder dem Bild Gottes.
  • Mantra

Dhyaanam Samarpayami

  • Nimm ein Räucherstäbchen, zünde es an.
  • Schwenke es vor der Murti oder dem Bild Gottes
  • Mantra

Dhyaanam Samarpayami

  • Schaue noch einmal die Murti oder Bild Gottes an, verneige dich nochmals, bitte um Segen
  • Sitze kreuzbeinig oder auf andere Weise mit geradem Rücken
  • Wiederhole mit mir gemeinsam:

OM OM OM

  • Mantra

Om Gam Ganapataye Namah

Om Sharavanbhavaya Namah

Om Aim Saraswatyai Namah

Om Gum Gurubhyo Namah

Om Namo Bhagavate

Sivanandaya

Om Namo Bhagavate

Vishnudevanandaya

Om Adi Shaktyai Namah

  • Sitze ruhig und gerade für die Meditation, Wirbelsäule aufgerichtet, Schultern und Kiefergelenke entspannt.
  • Bitte Körper und Geist ruhig und entspannt zu sein
  • Atme ein paar Mal tief ein und aus
  • Sprich dabei ein Gebet, eine Affirmation oder Gedanken des Wohlwollens
  • Meditiere weiter auf deine Weise
  • Stille 20 Minuten
  • Vertiefe wieder deinen Atem
  • Mache dir für den heutigen Tag einen Vorsatz oder sprich ein Gebet
  • OM OM OM
  • Möge Heilenergie durch dich heute fließen
  • Mantra

Om Tryambakam Yajāmahe

Sugandhim Pushtivardhanam

Urvārukamiva Bandhanān

Mrityor Mukshīya Māamritāt (3x)

  • OM OM OM
  • Mantra

Om Gam Ganapataye Namah

Om Sharavanbhavaya Namah

Om Aim Saraswatyai Namah

Om Gum Gurubhyo Namah

Om Namo Bhagavate

Sivanandaya

Om Namo Bhagavate

Vishnudevanandaya

Om Adi Shaktyai Namah

Möge Heilenergie durch dich wirken, mögest du Gutes bewirken am heutigen Tag.

  • Mantra

Om Tryambakam Yajāmahe

Sugandhim Pushtivardhanam

Urvārukamiva Bandhanān

Mrityor Mukshīya Māamritāt (3x)

Denke an die Menschen, mit den du heute zu tun hast. Wünsche ihnen alles Gute. Oder denke an die Menschen, mit denen du heute zu tun hattest. Wünsche ihnen alles Gute.

Mögen alle Wesen, Glück und Harmonie erfahren.

  • Mantra

Lokah Samastah Sukhino Bhavantu (3x)

  • Bitte um eigene spirituelle Entwicklung heute.
  • Mantra

Asato Ma Sad Gamaya

Tamaso Ma Jyotir Gamaya

Mrityor Manritan Gamaya //

  • Nochmals ein eigenes Gebet.

Om Shanti, Shanti, Shanti

Om Frieden, Frieden, Frieden

  • Gruß an das Göttliche und die Meister

Om Bolo Sadguru Shivananda Maharaja Ji Ki Jay

Om Bolo Shri Guru Vishnudevananda Maharaja Ji Ki Jay

Kleines Arati

  • Nimm eine Kerze, entzünde sie oder nimm eine Kerze, die schon entzündet ist.
  • Bringe sie vor der Murti, vor dem Altar dar.
  • Halte sie mit der rechten Hand, linke Hand unter Handgelenk oder Ellbogen der rechten Hand.
  • Mantra Lichtzeremonie

Jaya Jaya Arati Vighnavinayaka

Vighnavinayaka Shri Ganesha

Jaya Jaya Arati Subrahmanya

Subrahmanya Kartikeya

Jaya Jaya Arati Venugopala

Venugopala Venulola

Papavidura Navanita Chora

Jaya Jaya Arati Venkataramana

Venkataramana Sankataharana

Sita Rama Radheshyama

Jaya Jaya Arati Gauri Manohara

Gauri Manohara Bhavani Shankara

Sambasadashiva

Uma Maheshvara

Jaya Jaya Arati Raja Rajeshwari

Raja Rrajeshwari Tripura Sundari

Maha Lakshmi

Maha Saraswati

Maha Kali

Maha Shakti

Jaya Jaya Arati Anjaneya

Anjaneya Hanumanta

Jaya Jaya Arati Dattatreya

Dattatreya Trimurti Avatara

Jaya Jaya Arati Adityaya

Adityaya Bhaskaraya

Jaya Jaya Arati Shanishwaraya

Shanishwaraya Bhaskaraya

Jaya Jaya Arati Shankaracharya

Shankaracharya Advaita Gurave

Jaya Jaya Arati Sadguru Natha

Sadguru Natha Sivananda

Jaya Jaya Arati

Jesus Gurave

Moses Gurave

Buddha Gurave

Jaya Jaya Arati

Mohammad Gurave

Laotse Gurave

Samasta Guru Bhyo Namah

Jaya Jaya Arati Venugopala

  • Nimm die Kerze in die linke Hand und schwenke dreimal mit der rechten Hand Licht zum Altar hin.
  • Lege die Kerze vor dem Altar.
  • Nimm das Licht über dich, zum dritten Auge und zum Herzen.
  • Verneige dich und bringe alles, was du getan hast, oder tun wirst, Gott dar.
  • Mantra

Tvam Eva Mata Cha Pita Tvam Eva

Tvam Eva Bandhush Cha Sakha Tvam Eva

Tvam Eva Vidya Dravinam Tvam Eva

Tvam Eva Sarvam Mama Deva Deva

Kayena Vacha Manasendriyair Va

Buddhyatmana Va Prakriteh Svabhavat

Karomi Yad Yat Sakalam Parasmai

Narayanayeti Samarpayami

Sarva-dharman Pari-tyajya

Mam Ekam Sharanam Vraja

Aham Tva Sarva-papebhyo

Mokshayishyami Ma Shuchah

  • Verneige dich. Bitte um den Segen.
  • Jetzt kannst du entweder zu deinen weiteren spirituellen Praktiken übergehen oder etwas spirituelles Lesen oder zu deinem Alltag übergehen.
  • Oder den Tag verabschieden und schlafen gehen.

 

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

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Kleine Rituale vor oder nach Sadhana, vor oder nach der Meditation oder andere spirituelle Praktiken - Was kannst du machen, um in eine gute meditative Schwingung zu kommen? Wie kannst du die Kraft der Meditation auch für den Alltag nutzen?

Da gibt es viele Möglichkeiten. Im Rahmen des Bhakti Yoga gibt es ein paar Dinge, die du machen kannst, um dich mit Gottesliebe zu verbinden, bevor du in die Meditation gehst.

Ich hoffe, du meditierst jeden Tag, vielleicht meditierst du morgens, vielleicht abends, vielleicht zweimal am Tag. Vielleicht machst du morgens Meditation und am Nachmittag Asanas und Pranayama. Du kannst ein paar kleine Dinge machen, die nicht so viel Zeit brauchen, wie ein kleines Ritual, um die Meditation oder spirituelle Praxis, Yoga Praxis einzubetten in Bhakti Yoga. Umso tiefer wird die Yogapraxis oder die Meditation sein.

Tipps:

Du kannst dich z. B. vor dem Altar, einen Moment hinknien. Du kannst eine Zeit lang das Bild eines Meisters, der Meister anschauen oder Murtis anschauen, ein paar Mal durchatmen. Danach kannst du dich verneigen, vielleicht mit einem Gebet oder vielleicht mit einer Haltung der Demut.

Dann kannst du eine Kerze anzünden oder eine Öllampe und diese vielleicht heben. Du kannst sie dreimal darbringen, indem du sie im Uhrzeigersinn schwenkst. Und vielleicht sagst du: „Dhyaanam Samarpayami“.

Du kannst danach mit deinen Händen zum Licht fassen und das Licht zu dir hingeben. Möge dieses Licht dich erfüllen.

Du kannst ein Räucherstäbchen nehmen, kannst es entzünden, du kannst es dreimal im Uhrzeigersinn darbringen. Und du kannst sagen „Dhyaanam Samarpayami“, ich bringe dir das Licht dar.

Du solltest das Räucherstäbchen nicht ausblasen und wenn nicht von selbst ausgeht, kannst du es schneller schwenken im Uhrzeigersinn.

Wenn du nicht so viel Rauch im Raum magst, kannst du auch danach das Räucherstäbchen ausmachen. Eine kleine Duftnote hat der Raum bekommen, was in kleinen Räumen auch schon ausreichen kann.

Nachdem du all das dargebracht hast, kannst du dich nochmals verneigen. Du setzt dich hin für die Meditation und du wiederholst Mantras, mit den du dich verbinden kannst zum Göttlichen.

OM OM OM

Mantra

Om Gam Ganapataye Namah

Om Saravanabhavaya Namah

Om Aim Saraswatyai Namah

Om Gum Gurubhyo Namah

Om Namo Bhagavate

Sivanandaya

Om Namo Bhagavate

Vishnudevanandaya

Om Adi Shaktyai Namah

Jetzt kannst du 20 Minuten in die Meditation gehen und danach kannst du dreimal sagen:

OM OM OM

Möge Heilenergie durch dich wirken, mögest du Gutes bewirken am heutigen Tag.

Mantra

Om Tryambakam Yajāmahe

Sugandhim Pushtivardhanam

Urvārukamiva Bandhanān

Mrityor Mukshīya Māamritāt (3x)

Mögen alle Wesen, Glück und Harmonie erfahren.

Mantra

Lokah Samastah Sukhino Bhavantu (3x)

Om Shani, Shanti, Shanti

Om Frieden, Frieden, Frieden

Jetzt kannst du dich noch einmal verneigen und um Segen bitten. Vielleicht noch einmal das Licht nehmen. Vielleicht das Licht erst einmal vor dem Altar darbringen in alle Richtungen, das Licht geben. Oder auch in die Himmelsrichtung, wo du nachher deine Arbeit haben wirst oder den Tag verbringen wirst. Im Sinne, möge Gottes Licht dort erfahrbar sein. Kannst es nochmals über dich streifen, du kannst dich verneigen.

Vielleicht magst du noch etwas lesen aus einem spirituellen Buch, vielleicht dann zu den Asanas und Pranayama übergehen. Dann das Licht ausmachen, mit einem Kerzenausmacher oder mit deiner Hand, ohne die Flamme zu berühren (durch Luftzug).

Das waren einige Tipps für kleine Rituale vor und nach der Meditation. Ähnlich kannst du es auch vor und nach der Yoga Praxis machen.

Dieser Teil der Vortragsreihe über Bhakti Yoga, Entwicklung von Gottesliebe und Vertiefung der Herzensöffnung in der Spiritualität.

Ein schönes Ritual am Morgen ist auch das Arati. Das werde ich dir ein anderes Mal erläutern.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

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Wie kannst du deine tägliche Körperhygiene und insbesondere das Duschen besonders spiritualisieren? Dazu will ich dir ein paar Tipps geben.

Das morgendliche Bad gehörte im alten Indien zu den wichtigen spirituellen Praktiken. In vielen Schriften wird das erwähnt. Da gehört die Körperhygiene zum spirituellen Leben dazu. Früher war das Bad eben an einem heiligen Fluss. In Indien sind alle Flüsse heilig. Es wird immer gesagt, dass Baden in einem Fluss ist nicht nur Körperhygiene, sondern Verbindung mit dem Göttlichen. Oder auch in einem Teich. Oder es gibt auch künstliche Teiche, wo Menschen früher ihre Morgenhygiene gemacht haben und dieser Teich wurde auch als heilig angesehen und es wurden dort Rituale gemacht. Heutzutage wirst du vermutlich nicht deine Morgenhygiene in einem Fluss oder in einem Schwimmbad machen. Die meisten Menschen machen es in einer Dusche oder in einem Bad.

Selbst wenn es Katzenwäsche ist, all das kannst du spiritualisieren. Wenn du ins Bad gehst, kannst du dir im Fließen des Wassers das Göttliche bewusst machen. Du kannst dir auch bewusst machen, den Körper zu waschen ist auch ein Symbol für das geistige waschen. Ist dein Geist rein, ist das Göttliche erfahrbar.

Und so kannst du dir einen Moment bewusst machen, wenn du jetzt dein Gesicht oder Oberkörper waschen willst, Hände und Füße waschen wirst. Das steht für das innere Waschen. Gesicht steht für die Reinigung der fünf Sinne. Hände stehen für die Reinigung von dem, was du tust. Füße steht dafür, dass du für Gott unterwegs sein willst. Oder wenn du duschst, wenn man jetzt nicht einen körperlich anstrengenden Beruf hat, ist es nicht nötig, jeden Tag zu duschen. Wenn man nicht geschwitzt hat, ist es noch nicht mal gut täglich zu duschen. Das kann die Haut irritieren. Du musst nicht jeden Tag duschen. Im alten Indien war das anders. Und auch heute herrschen noch hohe Temperaturen. Da ist es immer gut täglich zu duschen.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

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