Mantra Meditation, Teil 3

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute will ich noch einmal aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda lesen, aus dem Kapitel „Japa“, die Wiederholung des Mantras. Swami Sivananda schreibt dort weiter: „Bete, bevor du mit dem Japa, der Meditation, beginnst. Mit dem passenden Gebet bekommst du das rechte, sattvige Bhava.“ Bhava heißt die rechte Einstellung. Man kann auch Mantras als eine Art Entspannung wiederholen. Man setzt sich hin und wiederholt das Mantra vollkommen erwartungslos und verhaftungslos, vollkommen ruhig. Dann hilft es einem, wunderbar zu entspannen. Inzwischen gibt es ja eine sehr umfangreiche Stress- und Entspannungsforschung. Die hat herausgefunden: Wenn ein Mensch sich entspannt, dann werden Glückshormone ausgeschüttet, Stresshormone abgebaut und freie Radikale abgebaut. Der Sympathikus wird reduziert, der Parasympathikus erhöht, der Blutdruck sinkt, die Verdauung und das Abwehrsystem wird verbessert und vieles mehr. Diese grundlegende Entspannungsreaktion wurde als erstes von Benson untersucht , und zwar in Bezug auf die Mantra-Meditation. Dabei setzen sich die Menschen einfach hin und wiederholen ein Mantra, ohne zu wissen, was sie da überhaupt sagen. Später hat man festgestellt, dass diese Art von Entspannung auch im Liegen und in Tiefenentspannungen hervorgerufen werden kann. Eine Möglichkeit der Mantra-Meditation ist es also, ruhig zu sitzen und das Mantra zu wiederholen. Swami Sivananda empfiehlt hier aber noch mehr. Denn wir wollen in der Meditation ja weiterkommen und nicht nur einfach entspannen. In Meditation wollen wir zum Überbewusstsein kommen. Wir wollen die Einheit mit dem Unendlichen erfahren. Dabei gilt es, eine gewisse Intensität zu erreichen und ein gewisses Bhava, ein tiefes Gefühl. Darum ist das Gebet eine Möglichkeit, sich auf die Meditation einzustimmen. Eine zweite ist Bhakti - sich bewusst zu werden: „Ich will das Höchste erreichen, um Licht und Wohlwollen überall hin zu bringen.“ „Nun beginne mit dem Japa, der Wiederholung des Mantras, wobei jeder Buchstabe des Mantras richtig und genau ausgesprochen werden muss. Wiederhole das Mantra weder zu langsam noch zu schnell. Die Geschwindigkeit kann dann gesteigert werden, wenn der Geist zu wandern beginnt.“ Manchmal ist es eine Hilfe, das Mantra entweder schneller oder langsamer zu wiederholen, als man es normalerweise tun würde. Normalerweise denkt man zum Beispiel „Om“ beim Einatmen, „Om“ beim Ausatmen, „Om“ beim Einatmen und so weiter. Wenn der Geist zu sehr wandert, dann kann man auch einmal schnell: „Om Om Om Om Om Om, Om Om Om Om Om, Om Om Om Om Om, Om Om Om Om Om“ denken, und dann macht man wieder langsamer: „Om“, „Om“, „Om“ usw. Man kann also auch variieren, um in der Konzentration zu bleiben. „Übe Japa mit Gefühl und Hingabe. Spüre denselben Fluss von Liebe und Respekt im Herzen, wenn du Japa wiederholst, als wenn du dich in diesem Moment in der Gegenwart Gottes befinden würdest.“ Das ist ein sehr wichtiger Satz: Das Mantra mit Hingabe und Intensität wiederholen. Angenommen, man würde ganz plötzlich, in diesem Moment die Gegenwart Gottes spüren. Das kann man sich überlegen: „Wie wäre das?“ Darüber kann man nachdenken und das Mantra so noch tiefer spüren. Natürlich, für jeden ist etwas anders, das Gefühl, Gott zu spüren. Da gibt es ja im Yoga keine Festlegung, wie dieser Gott zu sein hat. Wir wissen, Gott ist jenseits von all dem, was wir uns vorstellen können. Deshalb ist es okay, Gott sich so vorzustellen, wie man will, sofern wir dabei eine umfassende Blickweise haben und wissen, dass es auch noch andere Weisen gibt, Gott oder die Göttin, das Bewusstsein, das Transzendente, das Numinose zu sehen und zu fühlen. Indem wir ein Mantra wiederholen und uns dabei denken, dass Gott da ist, können wir dieses Gefühl haben, das uns hilft, in der Meditation viel tiefer zu gehen. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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