Mantra Meditation, Teil 2

Om Namah Shivaya. Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute will ich etwas lesen aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda, aus dem Kapitel „Praktische Hilfen für Japa“. „Die beste Zeit für Japa ist der frühe Morgen und die Abenddämmerung, wenn Sattva vorherrscht. Der Sitz sollte fest sein. Das begünstigt die Festigung des Geistes und Konzentration.“ Japa ist die Wiederholung des Mantras. Also, wenn man mit einem meditieren will, ist morgens und abends die beste Zeit dafür. Und man sollte ruhig dabei sitzen. Das ist eines der Dinge, wenn wir in der Meditation weiterkommen wollen: Wenn es irgendwo juckt, dann bleibe sitzen. Wenn irgendwo etwas leicht wehtut, bleibe trotzdem sitzen. Natürlich, es gibt Grenzen. Wenn sich irgendwann die Knie zu stark melden, dann wird man sie auch mal ausstrecken müssen. Aber mit der Zeit können wir lernen, systematisch, wirklich aufrecht, gerade zu sitzen. Auf der einen Seite gibt es nichts Schöneres als die Meditation, nichts Großartigeres als die Erfahrung der Selbstverwirklichung. Andererseits gibt es etwas in uns, das sich dagegen wehrt: das Ego. Das Ego weiß, es wird seine Existenz verlieren, wenn die Selbstverwirklichung da ist. Es wird dann zwar immer noch ein sattviges Ego geben, denn irgendjemand muss ja noch mit diesem Körper umgehen und das Karma ausarbeiten. Aber das rajasige und tamasige würde es dann nicht mehr geben. Darum will es sich natürlich wehren. Es findet die verschiedensten Gründe, um uns von der Meditation abzuhalten. Einer wäre, den Körper unruhig zu machen oder verschiedene andere Gründe zu finden, warum wir in die Meditation nicht tiefer gehen können. Es ist eine wichtige Sache, dass wir verstehen, dass es einen Aspekt in uns gibt, der uns davon abhalten will, mehr in die Tiefe zu gehen. Es gibt einen Saboteur in uns. Und es ist wichtig, diesem Aspekt nicht zum Opfer zu fallen. Es gibt in uns jemanden, der uns in die Irre führen will, der uns was vorgaukeln will, jemanden, der uns davon abhalten will, unser wahres Selbst zu finden. Und nicht immer sagt diese Stimme einfach: „Jetzt bewege dich mal!“ Manchmal findet sie noch hundert andere Gründe, weshalb wir jetzt unseren Geist mit etwas anderem beschäftigen sollen als der Meditation. „Bete, bevor du mit Japa beginnst. Mit dem passenden Gebet erreichst du das rechte, sattvige Bhava.“ Bhava heißt Gefühl. Es ist zum Beispiel wichtig, ein Mantra zu finden, das einem liegt. Mit dem Mantra fängt man an, mit Bhava kommt man zum Höchsten. Das Mantra müssen wir erst finden, aber das Entscheidende ist dann die richtige Einstellung, das richtige Gefühl und letztlich auch die Intensität der Hingabe und der Liebe in uns. Das Gebet erleichtert die Meditation, denn der Mensch ist nun mal auch emotional und wenn wir im Gebet eine persönliche Beziehung zu Gott und unserer inneren Kraft aufgebaut haben, dann ist das eine starke Kraft von Liebe und Hingabe. Neben dem einfachen Gebet gibt es dann noch das Jnana-Yoga-Gebet. Das ist nicht mehr das Gebet im Eigentlichen, sondern tiefes Mumukshutva. Tief in uns werden wir uns bewusst: „Ich will zum Höchsten kommen. Das ist meine höchste Sache. Ich möchte zum Instrument werden. Ich möchte die Grenzen von Körper und Geist, die Grenzen meiner beschränkten Persönlichkeit transzendieren.“ Wir können das in unser Gebet einschließen: „Oh bitte, ich möchte da gerne hinkommen. Wenn es möglich ist, bitte ermögliche es mir.“ Wir können bitten: „Ich möchte zum Instrument von göttlichem Licht und Frieden werden.“ Das Wichtigste, das wir für die Welt tun können, ist eine Schwingung des Lichtes und des Friedens zu verbreiten. Und wir können darum bitten, dass unser Japa, unser individuelles Wiederholen des Mantras, dazu dienen möge, dass Lichtkraft in die ganze Welt ausstrahlt.“ Die Wiederholung des Mantras ist umso machtvoller, mit je mehr Gefühl, Hingabe und Konzentration wir sie ausführen. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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