Fortsetzung von YVS271-3 Yoga Vidya Grundreihe - Wirkungen (Teil 3):

Vorwärtsbeuge, Pashchimottanasana

Die Vorwärtsbeuge dehnt die Wirbelsäule, dehnt die Muskeln und die Bänder um die Wirbelsäule herum. Sie ist daher sehr gut für die Entspannung der Muskeln. Die Vorwärtsbeuge ist auch sehr gut, um Rückenproblemen vorzubeugen. Sie dehnt natürlich auch das Gesäß und vor allem die Rückseite der Beine. Die Flexibilität der Beine ist wiederum sehr wichtig, um Rückenproblemen vorzubeugen. An der Rückseite der Beine sind auch viele Meridiane, Energiekanäle, auch Nadis genannt. Wenn die Beine gedehnt werden, hat es eine Auswirkung auf andere Energiekanäle und Chakras.

Die Vorwärtsbeuge ist auch eine gute Massage für die Bauchorgane. Sie hilft auch der Selbststeuerung des Körpers und ist gut für den Darm. Die Vorwärtsbeuge hilft gegen Autoimmunerkrankungen, gut zur Vorbeugung gegen Diabetes und auch vorbeugend gegen verschiedene Magen- und Darmprobleme. Sie soll auch vorteilhaft für die weiblichen Geschlechtsorgane sein.

Die Vorwärtsbeuge hilft aber auch, Agni, das Verdauungsfeuer im Bauch zu erhöhen. Sie hilft auch, dass die Energien in die Sushumna, die feinstoffliche Wirbelsäule, gehen. Sie soll, wenn du sie länger hältst, sogar die Kundalini - Energie erwecken und dann das Prana, bis in Ajna- und Sahasrara Chakra bringen und so letztlich den Geist zur Ruhe bringen.

Laut Hatha – Yoga - Pradipika ist die Vorwärtsbeuge eine der wichtigsten Asanas überhaupt.

Nach der Vorwärtsbeuge kommt vielleicht Purvottanasana, also die schiefe Ebene. Diese stärkt die Arme, die Rückenmuskulatur, die Gesäßmuskulatur, dehnt den Bauch und den Brustbereich und stärkt die Beine. Danach wirst du typischerweise in der Bauchentspannungslage entspannen. In der Bauchentspannungslage nimmst du Kontakt zur Mutter Erde auf. Du entspannst die Muskeln, die du vorher gedehnt und angespannt hast. Du bringst deinen Atem zur Ruhe und bringst deinen Geist ganz ins Hier und Jetzt. Bei allen Zwischenentspannungen können sich die Prana Wirkungen, die durch Asanas bewirkt werden, vertiefen und das Prana kann sich aufspeichern.

Dann folgen die Rückbeugen.

Kobra, Bhujangasana

Die erste Rückbeuge ist Bhujangasana, die Kobra. Die Kobra stärkt natürlich die Gesäßmuskeln, den unteren Rücken, mittleren Rücken und den oberen Rücken. Je nachdem, wie du Bhujangasana übst, kann es auch die Armmuskeln stärken, wenn du eben mit den Armen etwas drückst. Du kannst sogar die Latissimi stärken, wenn du mit den Händen auf den Boden drückst und die Hände leicht nach hinten ziehst. Wichtig ist, dass du die Schultern nach hinten und die Schulterblätter zusammen gibst, sodass auch der obere Rücken mit gestärkt wird. Es gibt vermutlich keine Übung, die den oberen, mittleren und unteren Rücken gleichzeitig so sehr stärken, wie Bhujangasana, die Kobra.

Eine weitere Wirkung der Kobra ist natürlich die Dehnung von Bauch, Brust und Kehle. Es ist zum einen gut, damit der Brustkorb flexibel bleibt, dass der Knorpel im Brustkorb flexibel bleibt. Es ist zum anderen auch eine gute Dehnung der Bauchorgane, was wiederum das venöse Blut aus den Bauchorganen hinausbringt und durch die sanfte Massage der Bauchorgane, die Bauchorgane positiv beeinflusst werden. Gerade gegen Verstopfung wirken alle Umkehrstellungen sehr gut. Auch die weiblichen Geschlechtsorgane, wie auch die männlichen, werden harmonisiert und erfahren eine positive Wirkung in Bhujangasana.

Bhujangasana bringt dann auch das Prana in die Sushumna, in die feinstoffliche Wirbelsäule. In der Kobra wird besonders Anahata Chakra, das Herz Chakra, geöffnet. Manche spüren dann auch, wie in der Kobra vom Bauch über Herz, Kehle das Prana zur Stirn kommt oder sogar durch die Sushumna zum Sahasrara Chakra. Trotzdem ist in der Kobra das hauptaktivierte Chakra Anahata, so wie in der Vorwärtsbeuge vor allem die unteren drei Chakras aktiviert wurden.

Die Kobra führt auch zur Erfahrung von Freude; das Herz ist weit. Wenn das Herz weit ist, entsteht Freude und Weite.

Nach der Kobra folgt entweder eine Zwischenentspannung oder direkt Shalabhasana, die Heuschrecke.

Heuschrecke, Shalabhasana

Die Heuschrecke ist eine wunderbare Übung, um die Armmuskeln, das Gesäß und den unteren Rücken zu stärken. Gerade die Stärkung der Rückenmuskulatur ist so enorm wichtig. Das wird eben durch die Heuschrecke erreicht.

Übe also auch die Heuschrecke durchaus so, dass sie anstrengend ist. Die Heuschrecke steigert auch die Willenskraft, stärkt die Entschlusskraft, die Konzentration und letztlich auch die Fähigkeit über Trägheit und Gemütlichkeit hinauszuwachsen.

Die Heuschrecke ist auch eine Übung um das Kehl Chakra zu aktivieren.

Nach der Heuschrecke kommt entweder eine Zwischenentspannung auf dem Bauch oder direkt Dhanurasana, der Bogen.

(Fortsetzung folgt)

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

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