Wünsche sind die Diener des Menschen

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit ein paar weiteren Anmerkungen zumYoga Sutra, 4. Kapitel, 11. Vers.

Patanjali gibt Tipps, wie du Wünsche überwinden kannst, denn Wünsche zu überwinden, macht dich freier. Wünsche zu überwinden hilft dir, Herrschaft über den Geist zu bekommen. Über Wünsche hinauszugehen ist auch ein Aspekt von Tapas. Tapas meint Askese oder Selbstbeherrschung. Inneres Feuer ist eine weitere Bedeutung von Tapas. Wenn du Herrscher über deinen Geist werden willst, dann ist es wichtig, dass du auch in der Lage bist, deine Wünsche zu beherrschen. Wünsche sind letztlich Diener. Wünsche sind Manifestationen der instinktiven Intelligenz. Wünsche kannst du erfüllen oder auch nicht erfüllen.

Viele Menschen sind Sklaven ihrer Wünsche, sie sind getrieben von ihren Wünschen. Kommt ein Wunsch, dann müssen sie sofort springen und ihm nachgehen oder mindestens sich darüber ärgern, dass sie den Wunsch nicht erfüllen können. Eine große Hilfe ist es da, ab und zu mal Wünsche bewusst nicht zu erfüllen. Hier gibt Patanjali einige Tipps dazu. Er sagt nämlich:

„Da sie (die Wünsche und Eindrücke) durch Ursache, Wirkung, Unterstützung und Objekte zusammengehalten werden, verschwinden zusammen mit diesen Faktoren auch die Wünsche.“

Solange Wünsche nach Objekten immer erfüllt werden, kommen auch immer neue Wünsche. Wenn du deinen Wunsch beherrschen willst, dann kann es schon ausreichen, ihn einfach nicht zu erfüllen. Ein Wunsch, der kein Futter bekommt, wird langsam schwächer. Das gilt vielleicht nicht für alle Wünsche, aber doch für relativ viele. Wenn also ein Wunsch kommt, dann kannst du einfach sagen: „Danke liebes Unterbewusstsein, dass du mir diesen Wunsch gibst, aber ich werde ihn nicht erfüllen. Ich werde dort kein Objekt hinein geben.“

Eine weitere Möglichkeit ist es, eine Umgebung zu meiden, in der diese Objekte zu finden sind. Angenommen, du hast dir vorgenommen, mal eine Woche lang keine Schokolade zu essen. Dann ist es durchaus gut, wenn du im Naturkostladen bist, dass du zügig an dem Schokoladenregal vorbeigehst, nach Möglichkeit noch nicht mal hinguckst und natürlich erst recht deine Lieblinsconfiserie meidest. Und wenn jemand anderes dir Schokolade anbietet, nach Möglichkeit sogar den Ort des Geschehens zu verlassen. Das ist nicht immer möglich, aber wenn es möglich ist, dann ist das eine gute Möglichkeit. Über die anderen Faktoren und wie du sie nutzen kannst, werde ich morgen sprechen.

Bis zum nächsten Mal, alles Gute!

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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