Langlebigkeit durch Pranayama – HYP II.3

Hatha Yoga Pradipika, 2. Kapitel, 3. Vers.
„Man sagt von einem Menschen, dass er nur so lange lebt, als er Atem in seinem Körper hat. Wenn der Atem ausgeht, sagt man, dass er tot ist. Daher sollte man Pranayama praktizieren.“

Also, das einfachste Rezept für Langlebigkeit ist, niemals aufhören zu atmen. Solange du atmest, bleibst du weiter am Leben. Wenn du also nicht sterben willst, dann atme einfach weiter. Ok, Spaß beiseite. Swatmarama macht hier tatsächlich ein Wortspiel. Das Wort für Atem ist auch das gleiche für Prana. Ein Mensch lebt solange, wie er Prana in seinem Körper hat. Und wenn man wenig Prana hat, dann ist man weniger lebendig. Und wenn der Astralkörper zusammen mit dem Prana den physischen Körper verlässt, dann ist der Mensch tot, bzw. der Körper ist tot, der Astralkörper lebt ja weiter.

Daher, Prana ist das Entscheidende beim Menschen. Prana ist die Lebensenergie. Und es gibt nicht nur vollständigen Tod und Lebendigkeit, sondern es gibt auch Zwischenzustände. Es gibt den Zustand von mangelndem Prana und mangelnder Lebendigkeit. Manche Menschen sind wie lebende Leichen, sie haben wenig Prana, wenig Energie und sie nehmen vielleicht anderen Prana weg. Wichtig ist, baue dir das Prana auf, nimm dir neues Prana. Und wie bekommst du neues Prana? Eben durch Pranayama. Das ist nämlich das Großartige, wenn du Pranayama kennst, dann hast du Methoden, um immer wieder neues Prana zu bekommen.

Menschen fragen mich öfters: „Was kann ich tun, dass andere mir das Prana nicht wegnehmen?“ Meine Antwort ist: „Sei nicht so geizig. Was du freiwillig gibst, kann dir nicht genommen werden.“ Lerne es, anderen Menschen gerne Energie zu geben. Und dann lerne es, deine Energie mit Pranayama wieder aufzubauen. Du kennst die Pranayama-Techniken. Wenn du sie noch nicht kennst, findest du auf unseren Internetseiten auf www.yoga-vidya.de, viele Anregungen. Da brauchst du bloß einzugeben „Pranayama“ und dann findest du viele Anleitungen dazu. Noch besser, du gehst zu einer Yogastunde oder zu einem Yogaseminar, da lernst du Pranayama. Pranayama, Atemübungen. Mit den Atemübungen lernst du, dein Prana aufzubauen. Und wenn du weißt, du kannst dein Prana aufbauen mit Pranayama, dann brauchst du auch keine Angst zu haben, Prana zu verlieren. Gib anderen dein Prana freiwillig und gerne und freue dich dabei, dass, wenn du Pranayama geübt hast, dass Menschen gerne zu dir hingehen. Freue dich, dass du ihnen ein Lächeln schenken kannst. Stelle dir bewusst vor, dass du beim Ausatmen anderen Energie schenkst. Wenn du jemanden auf der Straße siehst, dem es nicht so gut geht, stelle dir vor, dass beim Einatmen Licht und Energie in dich hineinströmt, schicke beim Ausatmen mit einem Lächeln Energie zu diesem Menschen.

Wenn du bei der Arbeit bist und da siehst du jemanden, dem es nicht so gut geht, mindestens kannst du etwas tun, einatmen, stelle dir vor, Energie strömt in dich hinein, ausatmen, schicke diesem Menschen mit einem Lächeln Energie. Vielleicht, wenn du jemandem die Hand gibst, halte die Hand einen Moment länger und stelle dir vor, du schickst ihm Energie über deine Hand. Wenn du jemandem nur auf die Schultern klopfst, stelle dir vor, du klopfst nicht nur auf die Schulter, du gibst ihm auch Energie. Wenn du jemanden umarmst, dann stelle dir vor, du gibst diesem Menschen Energie. So kannst du dich zu einer beständigen Quelle von Energie für andere machen. Übe jeden Tag Pranayama, so hast du viel Prana. Außerdem und das ist das besonders Schöne, öffnet Pranayama auf die Nadis, die Energiekanäle, und dann fließt das Prana in dich hinein. Es ist dann nicht mehr dein eigenes Prana, das du mühselig erzeugen musst mit Pranayama, das du anderen schenkst, sondern du wirst zum Kanal. Je mehr du gibst, umso mehr bekommst du. Also, mein Tipp, übe Pranayama, stelle dir vor, dass viel Prana in dich hineinströmt. Und dann schaue, wie du anderen Prana schenken kannst. Du kannst deinen Kindern Prana schenken, deinem Partner, deiner Eltern, pflegebedürftigen Angehörigen, Menschen auf der Straße, in der U-Bahn, in Geschäften, dem Steuerberater oder auch dem Steuerprüfer, überall, wo auch immer Menschen sind, schenke ihnen Prana. Wenn Menschen mehr Prana haben, haben sie mehr Lebendigkeit. Dann ist es auch schöner, mit ihnen zusammen zu wirken.

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Hatha Yoga Pradipika Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

 

 

 

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